WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 oå Bank Annual Peport 3 FILE copy 甩 俗 【 ,甲••開闢魚”網閱•頗,’鬨 Vkv'U, 1,1 13 A N K J A Ul R F S B E R I (--" IA T 19 9 8 WELTBANK, WASHINGTON, D.C. 20433, USA Fotos Seite VI, Michele lannaccilWeltbank Seite X, Jean-Louis Sarbib Seiten 17, 60, 78 und 99, Richard Lord Seiten 32, 40, 51, 70, 74 und 81, Curt Carnemark/Weltbank Design Buch- und Umschlaggestaltung: Joyce Petruzzelli, Grafik- und Designabteilung, Weltbankgruppe Gestaltung der Schaubilder: Spot Color Druck: Debra Malovany, Grafik- und Designabteilung, Weltbankgruppe Redaktion Lesley Anne Simmons, Redaktionsbilro, Weltbankgruppe Redaktionsassistenz Carolyn Knapp und John McCain, Redaktionsbiro, Weltbankgruppe Herstellung Stephanie Gerard, Redaktionsbilro, Weltbankgruppe World Wide Web-Design Sherry Holmberg, Redaktionsbilro, Weltbankgruppe Copyright: 0 Internationale Bank fiir Wiederaufbau und Entwicklung/Weltbank 1818 H. Street N. W Washington, D. C. 20433, USA Alle Rechte vorbehalten Gesamtherstellung: Kern & Birner GmbH + Co., D-60486 Frankfurt am Main ISBN: 0-8213-4094-8 ISSN: 0251-5474 II WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 INHA LTSVB RZE I CHNIS ÜBERGABE DES BERICHTS VI DIE WELTBANKGRUPPE: IBRD, IDA, IFC, ICSID UND MIGA VIll VORWORT DES PRÄSIDENTEN DES EXEKUTIVDIREKTORIUMS X DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSE XII ÜBERBLICK ÜBER DIE AKTIVITÄTEN DER WELTBANK IM GESCHÄFTSJAHR 1998 1 ERSTES KAPITEL DAS EXEKUTIVDIREKTORIUM II ZWEITES KAPITEL REGIONALE PERSPEKTIVEN IM JAHR 1998 15 Afrika 15 Ostasien und Pazifischer Raum 25 Südasien 34 Europa und Mittelasien 43 Lateinamerika und Karibik 53 Naher Osten und Nordafrika 63 DRITTES KAPITEL WICHTIGE WELTBANKPROGRAMME IM GESCHÄFTSJAHR 1998 71 Themenbezogene Netzwerke 71 Strategie der Bank zur Reduzierung der Armut 72 Geschlechtsspezifische Probleme 75 Investitionen in die Menschen 75 Nichtstaatliche Organisationen 83 Soziale Entwicklung 85 Umweltagenda 86 Ländliche Entwicklung 89 Finanz:wesen, privater Sektor und Infrastruktur 91 t Private Kapitalströme 98 Staats- und irwaltungsstrukturen 99 Forschungsarbeiten 101 VIERTES KAPITEL EVALUIERUNGEN, GESCHÄFTSTÄTIGKEIT UND VERWALTUNG DER WELTBANK 103 Effizienz der Entwicklungshilfe 103 Finanzierungszusagen und Garantien 107 Auszahlungen von Darlehen und Beschaffungen 110 Partnerschaften 112 Kofinanzierungen und Treuhandfondsprogramme 112 Technische Hilfe 118 Fonds für die Entwicklung von Institutionen 119 Informationen 120 Verwaltungsbudget und Unternehmensplanung 121 FOTOS AUS DER PRAKTISCHEN ARBEIT VOR ORT 126 III FÜNFTES KAPITEL DIE FINANZEN DER WELTBANK 128 Eckdaten der Finanzlage der IBRD 128 Finanzen der IDA 129 AUFSTELLUNG VON PROJEKTEN, FÜR DIE IM GESCHÄFTSJAHR 1998 UNTERSTÜTZUNG SEITENS DER IBRD, DER IDA, DES INTERIMSTREUHANDFONDS DER IDA SOWIE DES TREUHANDFONDS FÜR DEN GAZASTREIFEN UND DIE WEST BANK BEWILLIGT WURDE 131 IBRD UND IDA GEMEINSAM BETREFFENDE ANLAGEN 159 ÜBERBLICK UND ANALYSE DER GESCHÄFTSLEITUNG 203 FINANZAUSWEISE DER INTERNATIONALEN BANK FÜR WIEDERAUFBAU UND ENTWICKLUNG 227 ZWECKBESTIMMTE FINANZAUSWEISE DER INTERNATIONALEN ENTWICKLUNGSORGANISATION 275 ZWECKBESTIMMTE FINANZAUSWEISE DES INTERIMSTREUHANDFONDS 303 KÄSTEN Der Strategiepakt: Fortschritte und Herausforderungen 2 Zielsetzungen der internationalen Entwicklungspolitik 4 Überwindung der Verschuldung aus der Vergangenheit 23 Unterstützung für die Umstrukturierung des Finanzsektors und der Unternehmen in Indonesien, der Republik Korea und Thailand 31 Verbesserung von Erziehung und Ausbildung durch Beteiligung der Kommunen 39 Unterstützung für die Erweiterung der Europäischen Union 44 Beschaffung von Arbeitsplätzen und Steigerung des Wohlstands - Ägyptens Sozialfonds für Entwicklung 68 Sektorale Verfahren im Bereich Gesundheit, Ernährung und Bevölkerung 77 Die neuen Garantieinstrumente der Bank 93 Gemeinsame Unterstützung der Weltbankgruppe für die Entwicklung der Infrastruktur 97 Hilfe bei der Dezentralisierung 101 Neue Produkte zur Verbesserung der Bedarfsdeckung in Mitgliedsländern 104 Die Schenkungsfazilität für Entwicklungsprogramme (DGF) 113 Reaktion auf die Finanzkrise in Ostasien 118 Die Arbeitsweise des Interimstreuhandfonds 129 TABELLEN Die HIPC-Initiative: Status der teilnehmenden Länder 5 IBRD und IDA: Entwicklung der Mittelvergabe 8 Ausleihungen an Darlehensnehmer nach Sektoren in Afrika 18 in Ostasien und im Pazifischen Raum 26 in Südasien 35 in Europa und Mittelasien 45 in Lateinamerika und der Karibik 54 im Nahen Osten und in Nordafrika 64 IV WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Finanzierungszusagen, Auszahlungen und Nettotransferzahlungen der Weltbank an Afrika 19 an Ostasien und den Pazifischen Raum 27 an Südasien 36 an Europa und Mittelasien 46 an Lateinamerika und die Karibik 55 an den Nahen Osten und Nordafrika 65 Aufstellung der genehmigten Projekte in Afrika 20 in Ostasien und im Pazifischen Raum 28 in Südasien 37 in Europa und Mittelasien 48 in Lateinamerika und der Karibik 56 im Nahen Osten und in Nordafrika 66 Programm gezielter Interventionen (PI) 73 Zusammenarbeit der Weltbank mit NGOs 84 PPI-Operationen der Weltbank 96 Zunahme der Anpassungsdarlehen und -kredite in Reaktion auf die Krise in Ostasien 100 Anpassungsprogramme der Weltbank 108 Auszahlungen von IBRD und IDA für Bezüge aus dem Ausland und dem Inland 110 Auszahlungen von IBRD und IDA für Auslandsausgaben nach Lieferquellen 111 Gesamte Kredit- und Kofinanzierungsprogramme von IBRD und IDA 114 Kofinanzierungen der Weltbank nach Regionen 116 Auszahlungen von Treuhandfonds 119 SCHAUBILDER Bewilligte Programme für Bank- und IDA-Hilfeleistungen nach Regionen 6 Finanzierungszusagen von IBRD und IDA 7 Sub-Sahara Afrika: Wirtschaftswachstum im Vergleich 16 Zusagen der IBRD und der IDA nach Sektoren in Afrika 22 in Ostasien und im Pazifischen Raum 29 in Südasien 38 in Europa und Mittelasien 47 in Lateinamerika und der Karibik 58 im Nahen Osten und in Nordafrika 67 Anteil der in den Niederlassungen in Südasien geleiteten Wirtschafts- und Sektorarbeiten 41 Ausleihungen der IBRD und der IDA für den sozialen Sektor 76 Ausleihungen der Weltbank für Umweltprojekte 86 Ausleihungen der IBRD und der IDA an Sektoren mit Beteiligungsmöglichkeiten für den privaten Sektor 91 Finanzierungszusagen und Auszahlungen von IBRD und IDA 106 IBRD-Darhhen und IDA-Kredite an die ärmsten Länder 109 Kofinanzierungen nach Regionen 115 Beitragsleislungen an Treuhandfonds 117 Beitragsleislungen an Treuhandfonds und Auszahlungen 120 Einnahmen und Ausgaben von IBRD und IDA auf einen Blick 122 UBERGABE DES BERICHTS Der vorliegende Bericht bezieht sich auf das Geschäftsjahr vom 1. Juli 1997 bis zum 30. Juni 1998. Er wurde von den Exekutivdirektoren der Internationalen Bank für Wieder- aufbau und Entwicklung (IBRD) und der Internationalen Entwicklungsorganisation (IDA) gemäß den Richtlinien beider Organisationen angefertigt. James D. Wolfensohn, Präsident der IBRD und der IDA sowie Vorsitzender der Exekutivdirektorien, hat diesen Bericht rr Exekutivdirektoren der Weltbank - April 1998 (von links nach rechts) Vordere Reihe: Khalid M. Al-Saad; Khalid H. Alyahya; juanita D. Amatong; Ali Bourhane; Kacim Brachemi; Andrei Bugrov; Juan Cariaga; Joaquim R. Carvalho; Enzo Del Bufalo. Hintere Reihe: Leonard Good; Luc Hubloue; Jannes Hutagalung; Young-Hoi Lee; Li Yong; Jean-Claude Milleron; Ilkka Niemi; Atsuo Nishihara; Gus O'Donnell; Franco Passacantando; Helmut Schaffer; Surendra Singh; Pieter Stek (es fehlen: Matthias Meyer; Jan Piercy). VI WEITBANK JAHRESBERICHT 1998 zusammen mit den Verwaltungsbudgets und den gepriiften Finanzausweisen dem Gouverneursrat vorgelegt. Die Jahresberichte der Internationalen Finanz-Corporation (IFC), der Multilateralen Investitionsgarantie-Agentur (MIGA) und des Internationalen Zentrums zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID) werden gesondert ver6ffentlicht. Exekutivdirektoren Stelivertreter Khalid M. Al-Saad Mohamed Kamel Amr Khalid H. Alyahya Khaled Al-Aboodi Juanita D. Amatong Murilo Portugal Ali Bourhane Luc-Abdi Aden Kacim Brachemi Inaamul Haque Andrei Bugrov Eugene Miagkov Juan Cariaga Valeriano Garcia Joaquim R. Carvalho Godfrey Gaoseb Enzo Del Bufalo Inigo Fernandez de Mesa Leonard Good Alan David Slusher Luc Hubloue Namik Dagalp Jannes Hutagalung Sun Vithespongse Young-Hoi Lee Christopher Y. Legg Li Yong Zhao Xiaoyu Matthias Meyer Jerzy Hylewski Jean-Claude Milleron Jean Pesme Satoru Miyamura Akira Kamitomai Ilkka Niemi Frode Neergaard Gus O'Donnell Myles Wickstead Franco Passacantando Helena Cordeiro Jan Piercy Michael Marek Helmut Schaffer Eckhardt Biskup Surendra Singh Syed Ahmed Pieter Stek Mihai N. Tanasescu 31. Juli 1998 VII DIE WELTBANKGRUPPE IBRD, IDA, IFC, ICSID UND MIGA Die Internationale Bank zungen schafft, um Meinungs- sie seit 1948 kontinuierlich für Wiederaufbau und Entwick- verschiedenheiten zwischen Reingewinne erwirtschaftet. lung (IBRD) und die Internatio- ausländischen Investoren und Die IBRD nimmt mittel- nale Entwicklungsorganisation ihren Gastländern beizulegen. und langfristige Gelder über- (IDA) bilden zusammen die Diese fünf Institutionen wer- wiegend an den internationalen Weltbank, deren wichtigste den zusammen als Weltbank- Kapitalmärkten auf Auch bei Aufgabe darin besteht, die gruppe bezeichnet. Zentralbanken und sonstigen Kreditnehmer im Kampf gegen Die 1945 gegründete IBRD staatlichen Institutionen leiht die Armut zu unterstützen. gehört den Regierungen von sie Mittel zu marktüblichen Partnerschaftlich trägt sie dazu 181 Staaten. Für eine Mitglied- Zinsen. Ihre Bonität an den bei, die Volkswirtschaften und schaft bei der IBRD kommen Märkten beruht auf der konser- die expandierenden Märkte nur Mitglieder des Internatio- vativen Kreditpolitik, dem zu stärken und damit den nalen Währungsfonds (IWF) finanziellen Rückhalt bei ihren Menschen in der ganzen Welt - in Betracht. Um der IBRD Mitgliedern und ihrem umsich- vor allem den besonders armen beizutreten, zeichnen die tigen Finanzmanagement. - zu besseren Lebensbedingun- Mitglieder Kapitalanteile. Die Neben den Mittelaufnahmen gen zu verhelfen. Höhe der Anteile der Mit- steht der IBRD das eingezahlte IBRD und IDA gewähren gliedsländer richtet sich nach Kapital zur Verfügung, und aus Regierungen Darlehen für den Quoten eines jeden Landes einbehaltenen Gewinnen und Projekte und Programme, die beim IWF, die deren relative aus Rückzahlungen fließen ihr den wirtschaftlichen und weltwirtschaftliche Bedeutung ebenfalls Mittel für Darlehen sozialen Fortschritt in den widerspiegeln. Die Mitglieder zu. Entwicklungsländern fördern, zahlen jeweils einen geringen Die 1960 gegründete IDA indem sie die Produktivität Teil ihrer jeweiligen Anteile unterstützt die ärmeren Ent- steigern und damit die Lebens- ein; der Rest ist ~jederzeit wicklungsländer, die die markt- verhältnisse der Menschen abrufbares Kapital", das nur nahen Konditionen der IBRD verbessern helfen. Außer den dann eingezahlt wird, wenn die nicht aufbringen können. Die Darlehen bietet die Weltbank IBRD ihren Verpflichtungen Unterstützung der IDA kommt Beratung und technische Hilfe nicht nachkommen kann; diese im wesentlichen den ärmsten an. Das gleiche Ziel verfolgen Situation ist bisher nicht Ländern mit einem jährlichen die Internationale Finanz- eingetreten. Bruttosozialprodukt pro Kopf Corporation (IFC), die eng mit Die IBRD gewährt ihre der Bevölkerung von (im Jahr Privatinvestoren zusammen- Darlehen nur an kreditwürdige 1997) 925 $ oder weniger arbeitet und in kommerzielle Schuldner. Und es werden nur zugute. Nach diesem Kriterium Unternehmen in Entwicklungs- solche Projekte unterstützt, die fallen etwa 70 Länder in diese ländern investiert, und die für das betreffende Land ein Kategorie (siehe Anlage 6). Multilaterale Investitions- hohes Maß an Wirtschaftlich- Für eine Mitgliedschaft bei garantie-Agentur (MIGA), die keit versprechen. Aus grund- der IDA kommen alle IBRD- ausländische Direktinvestitio- sätzlichen Erwägungen nimmt Mitglieder in Frage; bisher sind nen in Entwicklungsländern die IBRD keine Umschuldun- 160 Länder beigetreten. Im fördert und Investoren vor gen vor; aus den gewährten Gegensatz zur IBRD werden die nichtunternehmerischen Darlehen sind der IBRD bisher von der IDA zur Verfügung Risiken schützt. Das Internatio- keine Verluste entstanden. gestellten Mittel überwiegend in nale Zentrum zur Beilegung Obwohl die IBRD keine Form von Beitragsleistungen von Investitionsstreitigkeiten Gewinnoptimierung anstrebt, ihrer wohlhabenderen Mitglie- (ICSID) unterstützt das Ziel sondern vielmehr Entwick- der gewährt. Allerdings entrich- der Weltbank; es fördert die lungsgelder zu möglichst ten auch einige Entwicklungs- Zunahme von Direktinvesti- niedrigen Kosten vergibt, hat länder Beiträge an die IDA. Sie tionen, indem es die Vorausset- erhält auch Transferzahlungen VIII WELTBANK JAIRESBERICHT 1998 aus den Reingewinnen der IBRD und die Til- zwischen ausländischen Investoren und den gungszahlungen für die von ihr gewährten betreffenden Empfängerländern die Vorausset- Kredite. zungen für einen Vergleich oder eine Schlich- IDA-Kredite können nur von Regierungen in tung. Schlichtungsvorkehrungen unter der Anspruch genommen werden. Die Tilgungen Schirmherrschaft des ICSID sind bei internatio- erstrecken sich über einen Zeitraum von 35 bis nalen Investitionsverträgen, Investitionsgesetzen, 40 Jahren. Die Kredite sind zinslos, allerdings sowie bei bi- und multilateralen Investitions- wird eine gerirge Dienstleistungsgebühr von verträgen üblich. Das ICSID hat 129 Mitglieder. derzeit 0,75 % erhoben. Außerdem wird auf den Zusätzlich zu seinen Schlichtungsaktivitäten nicht ausgezahlten Kreditbetrag eine jährlich übernimmt es Forschungsaufgaben, Beratungs- festzusetzende Zusagegebühr zwischen 0 und dienste und Veröffentlichungen auf dem Gebiet 0,5 % erhober; diese Gebühr beträgt derzeit der Schlichtungs- und Investitionsgesetzgebung. 0 %. Juristisch und finanziell ist die IDA zwar Zu den Veröffentlichungen des ICSID zählen eigenständig, sie stützt sich aber mit der IBRD unter anderem die mehrere Ausgaben umfassen- auf einen gemeinsamen Stab. Zudem müssen die den Publikationen ,,Investment Laws of the von der IDA geförderten Projekte dieselben World" und ,,Investment Treaties" sowie die Kriterien erfüllen wie die IBRD-Vorhaben. halbjährlich erscheinende juristische Zeitschrift Gemäß dem Übereinkommen darf sich die ,,ICSID Review - Foreign Investment Law Weltbank nicht vom politischen Kurs eines Journal". Das ICSID veröffentlicht seinen Mitgliedslandes beeinflussen lassen. Ausschließ- eigenen Jahresbericht, der beim Sekretariat des lich wirtschaftliche Gesichtspunkte sind rele- ICSID angefordert werden kann.1 vant. Um sicherzustellen, daß das kredit- Die 1988 gegründete MIGA fördert den nehmende Land die Mittel optimal nutzt, sind Zufluß ausländischer Direktinvestitionen in die die Bankkredite ungebunden und können für den Mitgliedsländer. Zu diesem Zweck übernimmt Erwerb von Gütern und Dienstleistungen aus sie Bürgschaften mit dem Ziel, Privatinvestoren jedem beliebigen Mitgliedsland verwendet vor größeren politischen Risiken zu schützen werden. und Regierungen von Gastländern Marketing- Aufgabe der 1956 gegründeten IFC ist es, das dienste zur Verfügung zu stellen, um Auslands- Wachstum der Privatwirtschaft in Entwicklungs- investitionen anzuziehen. ländern zu fördern und für diesen Zweck in- und Die MIGA ist eine unabhängige und eigen- ausländisches Kapital beschaffen zu helfen. Die ständige Organisation der Weltbankgruppe. IFC hat 174 Mitglieder. Juristisch und finanziell Wie die IFC verfügt sie über eine eigene Kapital- sind IFC und Weltbank selbständige Einheiten. basis und hat eigene Mitglieder; mit der Welt- Die IFC hat ihre eigene Belegschaft und einen bank ist sie gemeinschaftlich in ihrer entwick- juristischen Stab, nimmt aber administrative und lungspolitischen Aufgabe verbunden, nämlich andere Dienstleistungen der Weltbank in An- das wirtschaftliche Wachstum in den sich ent- spruch. wickelnden Mitgliedsländern zu fördern. Im Rahmen ihrer Projektfinanzierung ge- Derzeit hat die MIGA 145 Mitglieder. Sie währt die IFC Darlehen und übernimmt Kapi- veröffentlicht ihren eigenen Jahresbericht, der talbeteiligungen. Anders als die meisten multila- bei der Hauptverwaltung der MIGA2 angefor- teralen Institutionen akzeptiert die IFC für die dert werden kann. Finanzierung keine Regierungsbürgschaften. Wie eine private finanzielle Institution strebt die IFC profitable Erträge an und stellt ihre Finan- zierungsmittel und Dienstleistungen, soweit wie möglich, zu Marktkonditionen bereit, wobei sie die Kosten für ihre Mittel berücksichtigt. Die IFC und ihre privaten Partner teilen sich das 1 International Centre for the Settlement of Investment volle Projektrisiko. Die IFC veröffentlicht einen Disputes, Secretariat, 1818 H Street N.W, Washington, D.C. eigenen Jahresbericht. 20433, USA. 2 The Multilateral Investment Guarantee Agency, Office Das 1966 gegründete ICSID fördert interna- of Central Administration, 1818 H Street N.W, Washing- tionale Investitionen. Es schafft bei Streitigkeiten ton, D.C. 20433, USA. Ix VORWORT DES PRÄSIDENTEN DES EXEKUTIVDIREKTORIUMS Im letzten Jahr beschrieb der Ge- schäftsbericht ein Jahr des Wandels und der Erneuerung. In diesem Jahr begannen viele dieser Veränderungen Früchte zu tragen. Die Auszahlungen steigen an, die Qualität verbessert sich, die Risiko- projekte nehmen ab, und unsere Mit- glieder berichten von Verbesserungen in allen Bereichen der Bank, beginnend mit einem stärkeren Eingehen auf die Bedürfnisse ihrer Mitglieder bis hin zu mehr Bescheidenheit. In diesem Jahr sind weitere Verände- rungen eingetreten: die Umsetzung der Kosteneffektivitäts-Überprüfung, die Fortsetzung der Dezentralisierung der Entscheidungsbefugnisse zugunsten der lokalen Stellen, ein neues Budgetierungs- und Planungsverfahren, das erstmals mit strategischen Zielsetzungen verknüpft wurde und die Einführung einer neuen Personalpolitik mit dem Ziel, die her- kömmliche Unterscheidung zwischen den Mitarbeitern in der Hauptverwaltung und den Mitarbeitern vor Ort sowie zwischen festen und freien Mitarbeitern aufzuheben. Vieles bleibt nach wie vor zu tun, aber der in den zurückliegenden zwölf Monaten erzielte Fortschritt gibt uns eine solide Basis, auf der sich weiter- bauen läßt. Ohne das volle Engagement und die Führung unseres Exekutiv- direktoriums wäre dies nicht möglich gewesen. X WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Auch für viele unserer Mitglieder hat das Entwicklung, ungeachtet von Nationalität, Jahr tiefgreifende Veränderungen mit sich Rasse und Geschlecht, zu fördern. gebracht. Wir wissen zwar noch nicht, Um dies zu erreichen, müssen wir unsere welche langfristigen Auswirkungen die Zusammenarbeit mit unseren Partnern in Ostasienkrise hat, aber die Folgen für die Regierungen und in anderen Hilfsorganisa- Armen sind bereits sehr hart gewesen. Uns tionen, mit der Gesellschaft und mit der allen in der Weltbankgruppe hat die Krise Privatwirtschaft vorantreiben. Wir müssen gezeigt, daß die Finanz- und die Sozialpoli- uns aktiver um benachteiligte Gruppen - tik Hand in land gehen müssen. Mit Unter- insbesondere um Frauen und die indigenen stützung unserer Anteilseigner haben wir Völker - kümmern und zu einer ganzheit- eine neue Stelle für Sonderfinanzprogram- licheren Betrachtung der Entwicklungs- me eingerichtet, die sich mit Sofortmaß- politik selbst kommen. Ich bin davon über- nahmen der finanziellen und sozialen Pro- zeugt, daß unsere Entwicklungspolitik nur bleme in Krisenländern annimmt. Außer- dann sinnvoll, dauerhaft und integrierend dem bauen wir unsere Aktivitäten im Hin- sein kann, wenn wir die Menschen in den blick auf weitreichende Reformen des Mittelpunkt des Entwicklungsprozesses Finanzsektors weiter aus und legen größeres stellen. Das bedeutet, daß wir mehr als bis- Gewicht auf Beurteilungen der sozialen her den Schwerpunkt auf die Eigentums- Lage. beteiligung und die Mitbestimmung der Angesichts der Gefahr, daß Millionen Länder legen, die örtlichen Verhältnisse Menschen wieder in Armut versinken, hat besser berücksichtigen und der Rolle kultu- die Krise auch deutlich gemacht, daß - wie reller Werte eine größere Bedeutung bei- ich in meinerý Rede bei den Jahresver- messen. sammlungen im September 1997 erwähnte - Sie werden diese Themen in dem vorlie- die Aufgabe der Integration die entscheiden- genden Jahresbericht angesprochen finden. de entwicklungspolitische Herausforderung Insgesamt zeigt dieser Bericht eine Institu- unserer Zeit ist. Überall in der Welt kommen tion, die sich selbst neu positioniert, um den zu viele Menschen nicht in den Genuß von Herausforderungen des neuen Jahrtausends ökonomischen Erfolgen. Unser Ziel muß gewachsen zu sein; eine Institution, die deshalb sein, diese Disparitäten unter den ergebnisorientiert ist und sich für Partner- Ländern und in den Ländern selbst abzubau- schaft und eine integrative Entwicklung en, mehr und mehr Menschen in den allge- engagiert. Die 4,8 Milliarden Menschen, die meinen Wirtschaftsprozeß einzubinden, den unsere eigentliche Zielgruppe darstellen, gerechten Zugang zu den Früchten der haben einen Anspruch darauf. JAMES D. WOLFENSOHN XI DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSE DES GESCHÄFTSJAHRES 1998 INTERNATIONALE BANK FÜR WIEDERAUFBAU UND ENTWICKLUNG Geschäftsergebnisse Finanzierungszusagen der IBRD: 21 086,2 Mio $ 115 neue Projekte in 43 Ländern 32,3 % der Investitionskredite kamen direkt und gezielt Armen zugute Auszahlungen der IBRD an die Länder: 19 232 Mio $ Die drei größten Kreditzusagen an Länder: Republik Korea (5 000 Mio $), China (2 323 Mio $) und Mexiko (1 767 Mio $) Finanzielle Ergebnisse Reinertrag: 1 243 Mio $ Verbindlichkeiten am Ende des Geschäftsjahres: 105 577 Mio $ Durchschnittliche Kosten der Mittelaufnahme (nach Swaps): 6,10 % Für 20 060 Mio $ (95 %) neuer Darlehen wählten Kreditnehmer Konditionen für Einzelwährungsdarlehen INTERNATIONALE ENTWICKLUNGSORGANISATION Finanzierungszusagen der IDAa: 7 507,7 Mio $ 67 neue Projekte in 19 Ländern Auszahlungen der IDAb: 5 630 Mio $ (198 Mio $ vom Interims-Treuhandfonds) 54 % der Investitionskredite der IDA kamen direkt und gezielt Armen zugute Die drei größten Kreditzusagen an Länder: Indien (1 073,6 Mio $), Äthiopien (669,2 Mio $) und Bangladesch (646,4 Mio $) GEMEINSAME PROGRAMME VON IBRD LIND IDA 40 % der Investitionskredite kamen direkt und gezielt Armen zugute Anpassungskredite: 11 289,2 Mio $ (39 % der gesamten Kreditvergabe) a Ohne Entwicklungszuschüsse in Höhe von 75 Mio $. b Ohne Entwicklungszuschüsse in Höhe von 74 Mio $. XII WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 UBERBLICK ÜBER DIE AKTIVITÄTEN DER WELTBANK IM GESCHÄFTSJAHR 1998 Ziel der Weltbank ist es, und Beratungsdienste vor. Die Programm für den Finanzsek- Kreditnehmern zu helfen, die Krise droht einen der bedeu- tor zu verstärken. Außerdem Armut zu lindern und den tendsten wirtschaftlichen wurde eine Stelle für finanzielle Lebensstandard durch nachhal- Erfolge des zwanzigsten Jahr- Sonderprogramme eingerichtet, tiges Wachstum und Investitio- hunderts - und vielleicht den um sich der Krisen in allen nen in das Humankapital zu einzigen sehr großen Erfolg im betroffenen Ländern - nicht erhöhen. Bei der Umsetzung Kampf gegen die Armut in der nur in Ostasien - annehmen zu des Strategiepakts' konnte die Geschichte - zu unterminieren. können, indem Mitgliedern Bank im Geschäftsjahr 1998 Als eine Institution, deren geholfen wird, schwache erhebliche Fortschritte erzielen; zentrale Aufgabe darin besteht, Finanzsysteme zu stärken und Ziel des Pakts ist es, die ent- Armut zu bekämpfen, unter- die Auswirkungen der Krise auf wicklungspol tischen Auswir- stützte die Bank die weltweiten arme und andere sozial schwa- kungen zu intensivieren und die Bemühungen um die Wieder- che Gruppen zu mildern. Das Armut wirksaimer zu bekämp- herstellung von Vertrauen und Personal wurde durch Neuein- fen. Im Geschäftsjahr 1998 dauerhaftem Wachstum, indem stellungen verstärkt, und die überprüfte das Exekutivdirek- sie sich schwerpunktmäßig Zusammenarbeit und Koordi- torium zwei Berichte über mit den finanziellen und den nierung mit externen Partnern die Fortschritte des Strategie- menschlichen Dimensionen verbessert, und zwar unter pakts, die Verbesserungen im der Krise befaßte; dazu zählen anderem mit Unterstützung des Hinblick auf Qualität, Zeitab- insbesondere Arbeitslosigkeit, neuen sektoralen Beratungs- lauf und Quantität der Projekt- Nahrungsmittelengpässe und dienstes, der mit Hilfe einer arbeit sowie auf Organisation, die Auswirkungen auf die PHRD2-Zuwendung und Verfahren und Geschäftsabläu- ärmsten und anfälligsten europäischer Geldgeber im fe feststellten (siehe Kasten 1). Gruppen. Rahmen des Treuhandfonds der Die verbesserten Möglich- Die Bank erteilte eine Zusa- Asien-Europa-Konferenz keiten der Bank, im Rahmen ge in Höhe von etwa 16 Mrd $ (ASEM) eingerichtet wurde. von effizienten Partnerschaften zur Unterstützung von Reform- Darüber hinaus wurde in qualitativ hochwertige Dienst- programmen in den Ländern, leistungen an zubieten, wurden die sich in einer besonders 1 Der am 31. März 1997 vom Exeku- im Geschäftsjahr 1998 auf ihre kritischen Lage befinden, tivdirektorium gebilligte Strategiepakt Eignung getestet, sich der wovon 5,65 Mrd $ ausgezahlt setzt der Bank ehrgeizige Ziele, unter anderem: Stärkung der entwicklungs- neuen Herausforderung anzu- wurden. Darin enthalten war politischen Effizienz der Kreditge- nehmen, nämlich der Finanz- ein Darlehen in Höhe von währung und der nichtfinanziellen krise in Ostasien, die das Tempo 3 Mrd $ für die Republik Leistungen. Bessere Beachtung der der Veränderungen in der Korea, das höchste Darlehen Bedürfnisse von Mitgliedern, die Ent- wicklung einer breiteren Palette von gesamten Bank beschleunigt seit Bestehen der Bank, das Produkten und Dienstleistungen, Sen- hat. Außerdem wurden sie zudem in einer Rekordzeit kung der Gemeinkosten und Verlage- anläßlich des ausgeprägten bearbeitet wurde. rung von Mitteln an ‹die Front", weitere Wirtschaftsurnschwungs in Die Ostasienkrise hat Dezentralisierung der Aktivitäten sowie Wiederaufbau von Fachkenntnissen und Afrika, wo das Erneuerungs- deutlich gemacht, wie umsich- technischen Möglichkeiten und die ge- programm der Bank begann, auf tig die verstärkte Beachtung des meinsame Nutzung des besten inter- die Probe gestellt. Finanzsektors seitens der Bank nationalen Wissens über Entwicklungs- Im Ansch' uß an den drama- im Rahmen des Strategiepakts politik mit Mitgliedern und Partnern. 2 Der Fonds für Entwiclungspolitik tischen Einbruch an den ist. Als die ostasiatische Finanz- und die Entwicklung menschlicher Finanzmärkten in einigen ost- krise plötzlich eskalierte, traf Ressourcen (PHRD) ist eine gemeinsa- asiatischen I ändern zu Beginn die Bank Vorbereitungen, um me Initiative der japanischen Regierung des Geschäftsjahres nahm die schnell und glaubwürdig zu und der Weltbank zur Gewährung un- gebundener Zuwendungen für tech- Bank unverz üglich eine Anpas- reagieren. Zusätzliche Mittel nische Hilfe in Mitgliedsländern der sung ihrer E< reditprogramme wurden bewilligt, um das Bank. ÜBERBLICK ÜBER DIE AKTIVITÄTEN DER WELTBANK 1 KASTEN 1 - DER STRATEGIEPAKT: FORTSCHRITTE UND HERAUSFORDERUNGEN Eineinhalb Jahre nach der Billigung des Strategiepakts durch die Mitgliedsländer - der die anhaltenden Bemühungen der Weltbank reflektiert, ihre entwicklungspolitische Effizienz durch ein umfangreiches Er- neuerungsprogramm zu steigern -, sind in einer Vielzahl von Schlüsselbereichen gute Fortschritte erzielt worden. Es gibt eindeutige Belege dafür; daß sich die Qualität und die zeitliche Umsetzung verbessert haben und die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen der Bank gestiegen ist. Diese Ergebnisse werden noch durch positive Reaktionen der Mitglieder; zum Beispiel in den Länderberichten, untermauert. Es bleibt allerdings noch viel zu tun. Bankintern sind Mitarbeiter nach wie vor bemüht, sich auf Matrix-Organisationssysteme und andere neue Arbeitsmethoden umzustellen; außerdem ist es unerläßlich, Vertrauen und Teamarbeit auf allen . Ebenen der Institution zu stärken. Im Außenverhältnis ist es unumgänglich, den sich entfaltenden Fortschritt im Hinblick auf Qualität, Leistungen und Ergebnisse für die Mitglieder dauerhaft in Gang zu halten. Der Pakt stellt eine Arbeit dar; die niemals zu Ende ist. Es bleibt die Aufgabe der Umsetzung Qualität und zeitliche Umsetzung haben sich verbessert,... Qualität bei Projektbeginn Anteil der Problemprojekte Dauer der Beurteilung für das (%) Direktorium (Monate) 100 20 10 80 15 8 60 Gj96 Gj97 Gj98 10 Gj93 Gj94 Gj95 Gj96 Gj97 Gj98 6 Gj93 Gj94 Gj95 Gj96 Gj97 Gj98 ...während der Umfang zugenommen hat. Menge ( (Mrd) 25 30 125 IBRD-Darlehen/IDA-Kredite 20 (in MAd $)"i~ 20 I5 usalns 15 GJ93 GJ94 G]95 G]96 Gj97 GJ98 2 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 einigen Ländern ein Zentralbank-Unter- DER STRATEGIEPAKT: Ziele und Fortschritte stützungsprogramm aufgestellt. Ziel Fortschritt Die internationalen Bemühungen richteten sich auf enge Partnerschaften mit anderen Verbesserung • Reduzierung der Problemprojekte multilateralen Institutionen, insbesondere mit der Projekt- im Portfolio dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und qualität • Höhere Qualität der Projekte nichtstaatlichen Organisationen (NG0s). In in derAnfangsphase • Schnellere Bereitstellung von Produkten enger, koordinierter Zusammenarbeit mit dem IWF entsandte die Bank zum Beispiel unverzüg- heisungs- L Z äderhilftre Bteng lich eine Reihe von Missionen zur Unterstützung niveaus • Mehr Mittel für Beratungsdienste der Regierungen von Indonesien, Korea und • Kreditgewährung zur Mitte des Thailand mit technischer Hilfe. Dazu zählten Geschäftsjahres 1998 auf Rekordstand auch Hilfestellungen zur Identifizierung und Schnellere • 22 Länderdirektoren vor Ort Bekämpfung der Probleme im Finanz- und Reaktion * Reaktion auf Ostasienkrise Unternehmenssektor. • Reaktion auf El Nifño-Auswirkungen Während sich die Bank ihren neuen Aufgaben in den Mitgliedsländern widmete, den von der Krise betroffenen ostasia- Realisierung • HIPC: Sechs Länder in der tischen Mitgliedsländern zu helfen, begannen sie eines Entscheidungsphase und ihre afrikanischen Mitglieder, den Lohn erweiterten • Neuausrichtung der Sozialanalysen intensiverer Partnerschaften und engerer Kun- Entwicklungs- und der Antikorruptionsprogramme programms • Zusätzlich 25 Mio $ pro Jahr für die denbeziehungen" zu ernten. Stärkung des Finanzsektors Anhaltendes Wachstum, eine verbesserte Einführung • Einzelwährungsdarlehen Wirtschaftspolitik, eine größere politische neuer Produkte • Anpaßbare Kreditinstrumente Aufgeschlossenheit in vielen Teilen der Region, (APLs und LILs) in Verbindung mit einer neuen Generation • Bewilligte IDA-Garantien afrikanischer Staats- und Regierungschefs, Stärkung von • Zusammenarbeit mit allen Partnern schufen bessere Entwicklungschancen für die Partnerschaften in Ostasien Region. Nach einem Rückgang im Geschäftsjahr • Engere Beziehung zwischen EU/EBRD 1997 nahmen die Kreditzusagen für Afrika um in Osteuropa nahezu zwei Drittel auf 2 873,8 Mio $ zu, was • Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft und der Gesellschaft die bedeutenden grundlegenden Verbesserungen d ddes politischen Umfelds in einigen afrikanischen Aufbau von • Informationssysteme in 15 wichtigen Ländern und den Abschluß des Erneuerungs- Informations- Sektoren systemen • Websites/Informationsdienste für prozesses der Bank widerspiegelt, der das Tempo Mitglieder/Partner der Finanzierungszusagen im Geschäftsjahr 1997 • Programm für Fernunterricht verzögert hatte. Die Auszahlungen blieben mit Geringere • Prüfung der Kosteneffizienz im Gange 2 506 Mio $ ebenfalls auf einem hohen Niveau. Kosten/ Der Haushaltfür das GJ 2001 wird Die engere Zusammenarbeit der Bank mit höhere preisbereinigt auf den Stand des GJ 1997 ihren Partnern läßt sich im Geschäftsjahr 1998 Produktivität zurückgeführt am Beispiel Afrikas aufzeigen. Der Präsident der - Verbesserung • Reform der Personalpolitik gebilligt Bank nahm an zwei wichtigen Tagungen mit der internen • 400 Führungskräfte im Entwicklungshilfe- afrikanischen Staats- und Regierungschefs in Kapazitäten programm Kampala und Dakar teil; von diesen wurde V rserung dn SyEfenzeamwork/ er aus erster Hand über ihre Entwicklungs- Produktivität prioritäten informiert, und er erhielt Hinweise, wie die Bank am besten helfen könnte, diese Konzentration • Bewertungsschema für Leistung und Aufg an zu lö sen auf Ergebnisse Ergebnisse der EntuWcklung Aufgaben zu lösen. • Mitgliederberichte bewerten die Wirkung Den besonderen Bedürfnissen der hoch- der Bank verschuldeten armen Länder Afrikas wurde • Halbjahresbericht über Fortschritte für insofern Rechnung getragen, als Uganda als das Direktorium erstes Land im Rahmen der Schuldeninitiative für hochverschuldete arme Länder (HIPC) im ÜBERBLICK UBER DIE AKTIVITÄTEN DER WELTBANK 3 KASTEN 2 - ZIELSETZUNGEN DER INTERNATIONALEN ENTWICKLUNGSPOLITIK Auf den letzten Konferenzen der Vereinten Nationen wurden einige Ziele für das 21. Jahrhundert beschlos- sen. Die Bank hilft, die Ziele zu erreichen, und wird sie in den von ihr unterstützten Ländern überwachen. Es handelt sich dabei um folgende Ziele: • den Anteil der in extremer Armut lebenden Menschen bis zum Jahr 2015 um die Hälfte zu reduzieren; • in allen Ländern bis 2015 eine allgemeine Grundschulbildung zu gewährleisten; • bis 2005 in den Grundschulen und in den weiterführenden Schulen ein Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern herzustellen; • bis 2015 die Säuglings- und Kindersterblichkeit um zwei Drittel und die Müttersterblichkeit um drei Viertel zu senken; • bis 2015 allgemeinen Zugang zu reproduktionsmedizinischen Leistungen zu ermöglichen; und • bis 2015 den gegenwärtigen weltweiten und nationalen Verlust an Umweltressourcen einzudämmen. Um diese hochgesteckten und bedeutenden Ziele zu verwirklichen, sind große Anstrengungen der gesamten Völkergemeinschaft erforderlich. April 1998 die Abschlußstufe erreichte. Die Instrument der Bank für Schuldenerleichte- Exekutivdirektorien von IWF und IDA kamen rungen. Der IWF stellte seiner Erweiterten damals überein, daß die notwendigen Vorausset- Strukturhilfe-Fazilität im HIPC-Treuhandfonds zungen dafür erfüllt waren. Die Unterstützung 250 Mio SZR zur Verfügung, um damit im seitens der Bank erfolgte durch Zuwendungen Rahmen der Initiative besondere ESAF-Program- für das Erziehungs- und Ausbildungswesen me zu finanzieren, und stimmte einer zusätzli- sowie für die Übernahme und den Nachlaß von chen Überweisung in Höhe von 40 Mio SZR zu. ausstehenden Schulden gegenüber der IDA und Darüber hinaus leisteten 15 bilaterale Geldgeber durch Übernahme des Schuldendienstes gegen- Beiträge oder gaben Zusagen in Höhe von etwa über der IDA während der kommenden fünf 275 Mio $ an den HIPC-Treuhandfonds zur Jahre (siehe auch Kasten 2-1). Für drei afrikani- Unterstützung anderer multilateraler Geldgeber sche Länder (Burkina Faso, Côte d'Ivoire und (einschließlich der Afrikanischen Entwicklungs- Mosambik) und für zwei südamerikanische bank-Gruppe), damit letztere ihren jeweIigen Länder (Bolivien und Guyana) wurden Hilfelei- Anteil an der Schuldenerleichterung zugunsten stungen im Rahmen der Initiative beschlossen. der in Frage kommenden hochverschuldeten Bei vier weiteren afrikanischen Ländern wurde armen Länder aufbringen können. überprüft, ob sie für die Initiative in Frage In diesem Jahr waren eine Reihe ostasiati- kommen - mit dem Ergebnis, daß Guinea-Bissau scher und afrikanischer sowie einige lateinameri- und Mali Schuldenerleichterung im Rahmen der kanische Länder unter den Staaten, die mit HIPC-Initiative erhalten dürften, während die einem anderen externen Ereignis konfrontiert Schuldensituation von Benin und Senegal nach wurden, das sie veranlaßte, die Bank und deren vollständiger Anwendung des bestehenden Partnerorganisationen um Soforthilfe zu ersu- Schuldenerleichterungsinstrumentariums als chen: Es waren die durch die El Nifio-Klima- tragfähig bewertet wurde (siehe Tabelle 1). schwankung verursachten widrigen Witterungs- Weltbank und IWF sehen sich nach wie vor verhältnisse. Einige Regierungen rechneten mit verpflichtet, ihre Anteile an den Kosten der Schäden und Katastrophen und baten die Bank Initiative in vollem Umfang zu übernehmen. um Hilfe, um sich entsprechend vorbereiten zu Der Gouverneursrat der IBRD genehmigte die können. Die partnerschaftlichen Beziehungen Überweisung in Höhe von 250 Mio $ aus dem zur Interamerikanischen Entwicklungsbank Überschuß und dem Reinertrag der IBRD an (IDB), zur US-amerikanischen Behörde für den HIPC-Treuhandfonds, dem wichtigsten Internationale Entwicklung (USAID) und zur 4 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 TABELLE 1 - DIE HIPC-INITIATIVE: STATUS DER TEILNEHMENDEN LÄNDER Netto- Redu- Geschätzte Gegenwarts- Hilfe in der zierung nominale wert der Abschlußstfe Netto. Schulden- Schulden/ (in Mio US$, Gegenwarts- dienst- Exporte Gegenwartswert in der Abschlußstufe) wert der erleichterung Beschluß- Abschluß- Ziel davon Schulden' insgesamt phase stufe (in %) Gesamt Bilateral Multilateral IWF Weltbank (in %) (in Mio US$) Abschlußstufe erreicht: Uganda April 97 April 98 202 347 73 274 69 160 20 650 Beschlußphase erreicht:z Burkina Faso Sept. 97 April 2000 205 115 21 94 9,6 44 14 200 Bolivien Sept. 97 Sept. 98 225 448 157 291 29 54 13 600 Guyana Dez. 97 Dez. 98 1073 253 91 161 35 27 25 500 Cöte d'Ivoire März 98 März 2001 141' 345 163 182 23 91 6 800 Mosanbik April 98 Mitte 99 200 1 442 916 526 105 324 57 2 900 Vereinbarte Schulden- erleichterung insgesamt ... ... 2 950 1421 1 528 271 700 5650 1 Vorläufiges HIPC-Dokument verabschiedet ' Mali 2. Quart. 98 4. Quart. 99 200' 196 63 133 20 65 14 350 Guinea-Bissau' 3. Quart. 98 Mitte 2001 200' 300 148 153 8 73 73 500 Schulden als tragbar erachtet: Benin Juli 97 ... ... ... ... ... ... ... Senegal April 98 ... ... ... ... ... ... ... ... ... QUELLEN: Entscheidungen der IWF- und der Bankgeschaftsleitung, Unterlagen über Abschlußstufen, HIPC-Schluß- dokumente, vorläufige HIPC-Dokumente und Berechnungen von Mitarbeitern. 1 Netto-Gegenwartswert (NPV) der Schulden in der Abschlußstufe nach Anwendung aller herkömmlichen Schuldenerleichtemngs-Instrumente. 2 Unterstütz-ung von der Bank und dem IWF zugesagt. Weitere Länder; die innerhalb des kommenden Jahres die Beschluß- phase erreichen könnten, sind Guinea, Mauretanien, Togo und Tschad sowie möglicherweise Äthiopien und Vietnam. Es ist nicht zu erwarten, daß alle diese Länder Hilfe im Rahmen der HIPC-Initiative beanspruchen. 3 Kommen gemäß Kriterien in bezug auf Haushalt und Transparenz in Frage; Zielquote ,,Netto-Gegenwartswert der Schulden/ Exporte", die gewählt wurde, um die Zielrelation ,Netto-Gegenwartswert der Schulden/Einnahmen" von 280 % zu erreichen. 4 Zielsetzungen nach der herrschenden Meinung in vorläufigen Gesprächen in den Bank- und IWF-Vorständen; Unterstützung auf der Grundlage von vorläufigen HIPC-Dokumenten, die sich noch ändern kann. 5 Entspricht der Ansicht der meisten Exekutivdirektoren, die ein Planziel im unteren Bereich von 200 bis 220 % befürworten, wobei einige ein Planziel von 200 % empfehlen. 6 Dieses Land muß nach Beendigung des Bürgerkriegs erneut begutachtet werden. United States National Oceanic and Atmo- In einigen Ländern, wie in Angola, Bosnien- spheric Administration (NOAA) trugen im Herzegowina, Ruanda und Tadschikistan, war die Verein mit den gestrafften Verfahren der Bank Unterstützung des Wiederaufbaus nach den dazu bei, auf die Hilfegesuche rasch zu reagie- Konflikten weiterhin ein Tätigkeitsschwerpunkt. ren. Ein zusammen mit START3 und dem Die Bank ist den von der Völkergemeinschaft Institut für Wirtschaftsentwicklung (EDI) akzeptierten entwicklungspolitischen Zielen veranstaltetes Seminar bot Vertretern von Regierungen, nichtstaatlichen Organisationen 3 START steht für einen Zusammenschluß aus dem Pro- (NGOs), der Privatwirtschaft und anderen ein gramm ‹Globales System der Veränderung von Analyse, For- Forum für die Planung langfristiger Maßnahmen, schung und Ausbildung im Hinblick auf die Folgen der welt- weiten Veränderung der Umweltbedingungen für die Men- um die Folgen der Dürre, die von El Niño schen", dem Internationalen Geosphären-Programm und dem verursacht wurde, zu mildern. Programm zur Erforschung globaler Klimaveränderungen. ÜBERBLICK ÜBER DIE AKTIVITÄTEN DER WELTBANK 5 SCHAUBILD 1 31 % auf 26 % und nach ihrer Anzahl von 34 % Im Geschäftsjahr 1 998 bewilligte auf 30 % zurückgegangen sind. Programme für Bank- und IDA- Die strategische Grundlage der Bank für die Hilfeleistungen nach Regionen Neuausrichtung der Entwicklungsagenda zur (ifeMis ng n RVerbesserung der Effizienz der Entwicklungs- (in Mio US-$) politik ist die Länderhilfsstrategie (CAS); sie ist das zentrale Element der Beziehungen zwischen Lateinamerika und Karibik 6 040 Bank und Regierungen. Ein im Geschäftsjahr 1998 vorbereiteter CAS-Evaluierungsbericht Naher dokumentiert Verbesserungen in den CASs und Osten und 969 Nordafrika nennt drei Prioritäten, um weitere Fortschritte zu erzielen: eine schärfere strategische Auswahl, Europa und Mittelasien 5 224 ein offenerer Umgang mit den Risiken sowie eine bessere Eigenevaluierung und Überwachung der Umsetzung von Länderhilfsstrategien. Südasien 3 864 Verbesserungen waren in zweifacher Hinsicht klar erkennbar: eine stärkere Orientierung am Mitgliedsland und eine bessere strategische Ostasien und Pazifik 9 623 Auswahl. Die Berücksichtigung der sozialen Dimensio- Afrika 2 874 nen der Entwicklungspolitik ist entscheidend für eine effiziente und dauerhafte Entwicklung. Im Geschäftsjahr 1998 wurden etwa 125 Sozial- gutachten abgeschlossen bzw. waren noch in Bearbeitung. Regionale Aktionspläne für die verpflichtet, nämlich Leben und Umwelt der in soziale Entwicklung wurden vorbereitet, und im ihren Mitgliedsländern lebenden Menschen zu Rahmen des Strategiepakts wurden Mittel für verbessern (siehe Kasten 2). Zwar erfreut sich die soziale Entwicklung bereitgestellt. Immer ein immer größerer Teil der Bevölkerung in den mehr CASs konzentrierten sich auf soziale Mitgliedsländern einer besseren Gesundheit, Entwicklungsprobleme, und die Beteiligung eines besseren Ernährungszustandes und eines wichtiger Interessenten an der Vorbereitung höheren Bildungsniveaus als je zuvor4 aber die vieler Projekte trug ebenfalls dazu bei, soziale Fortschritte in den Ländern sind unterschiedlich, Ziele zu erreichen. und es muß noch viel mehr getan werden. Im Im Rahmen des Strategiepakts wurden auch Mittelpunkt des Erneuerungsprozesses der Bank die Ziele des im Geschäftsjahr 1997 gebilligten steht die effizientere Gestaltung der Entwick- Aktionsplans für die ländliche Entwicklung lungspolitik. Im Geschäftsjahr 1998 abgeschlos- unterstützt. Initiativen zur Förderung des Plans sene Evaluierungen zeigten stetige Verbesserun- umfaßten die Ausarbeitung von Strategie- gen - die Bankprogramme erzielten bessere papieren für die ländliche Entwicklung in Ergebnisse, die Qualität des Projektbestands Guinea, Madagaskar, Mali und Uganda, die nahm zu und die Evaluierungsverfahren wurden Verbreitung der Strategie für die ländliche gestärkt. Sie machten aber auch deutlich, daß Entwicklung und die Wasserwirtschaft in Marok- anhaltende Fortschritte im Hinblick auf die im ko und im Jemen sowie die Entwicklung der Strategiepakt festgelegten entwicklungspoliti- ländlichen Wasserversorgung in Tunesien, ferner schen Effizienzziele von den derzeitigen Bemü- die Anregung einer Strategie für die ländliche hungen, das Projektportfolio tragfähig zu gestal- Entwicklung auf regionaler Basis für Südasien ten und zu stärken, abhängig sind. Der Jahres- und für sektorale Untersuchungen über Marke- bericht über die Qualität des Projektportfolios ting in der Landwirtschaft und ländliche Märkte (ARPP) stellt insofern eine Verbesserung der in Sri Lanka. Qualität des Projektportfolios insgesamt fest, als die tatsächlichen und potentiellen Problem- 4 Weltbank, 1998, World Development Indicators 1998 projekte im Bestand nach Höhe der Zusagen von (Kennzahlen der Weltentwicklung 1998), Washington, D.C. 6 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 1 Der vorliegende Jahresbericht weist an aufzubauen, begannen die thematischen Netz- mehreren Stellen auf die Bedeutung hin, die werke,5 in 15 Bereichen (z. B. Ausbildungswesen, Partnerschaften für die Unterstützung der Finanzwesen, Gesundheitsfürsorge, Infrastruktur entwicklungspolitischen Aktivitäten der Bank und Armut) ein Wissensmanagementprogramm und für die Verstärkung der entwicklungs- mit Daten aus etwa 80 Fachgebieten einzufüh- politischen Effizienz haben. Im Geschäftsjahr ren. Man begann damit, für jeden Bereich eine 1998 wurde eine Gruppe für Partnerschaften gemeinschaftliche Verfahrensweise einzuführen, eingerichtet; sie soll helfen, weitere Partnerschaf- die Störungsstellen, Beratungsdienste, eine ten aufzubauen und zu fördern, damit die Bank ,Bedienungsanleitung", Statistiken und Inforrna- einen effizienteren Part in der Entwicklungs- tionen über Bankprogramme und Aktivitäten politik übernehmen kann. sowie Wissenssammlungen über die besten Ein entscheidender Aspekt der sich wandeln- Praktiken und Erfahrungen umfaßt. Externe den Rolle der Bank besteht darin, sie im Rahmen Kunden der Bank können auf das System zu- eines Informationsmanagementsystems, das sich greifen. über die Weltbank und ihr Umfeld erstreckt, zu Mit Hilfe der Aktivitäten des EDI ermöglicht einer Wissensinstitution von Weltklasse auszu- die Bank die Vermittlung von Kenntnissen und bauen, um Informationen und Erfahrungen zur verstärkt die Kapazitäten der Mitgliedsländer.6 Erzielung besserer Ergebnisse zusammenzutra- Da immer mehr Gewicht auf die Vermittlung gen. Zur Unterstützung dieser Bemühungen von Kenntnissen als Katalysator für Reformen diente im Geschäftsjahr 1998 ein Aktionsplan gelegt wird, ist die Bedeutung des EDI gewach- zur Konsolidierung von Informationsmanage- sen. Im Geschäftsjahr 1998 verbesserte sich ment- und Technologiesystemen, um so sicher- die Effizienz der Dienstleistungen des EDI, zustellen, daß sich die Aktivitäten einzelner Arbeitseinheiten der Bank mit den Prioritäten des Instituts im Einklang befinden. Wissens- 5 Netzwerke umfassen und verbinden Mitarbeiter, die in systeme wurden auf den Gebieten des Ausbil- den gleichen Arbeitsgebieten wo auch immer in der Bank dungswesens und der Gesundheitsfürsorge als arbeiten; sie stellen ein Instrument dar, um den Mitglieds- Prototypen eingerichtet, und ein einheitliches ländern die besten Produkte zu liefern. Die vier Themen- netzwerke sind: (1) Entwicklung von Humankapital, Gerüst für die Systeme der Regionalbüros der (2) Umwelt- und sozialpolitisch tragfähige Entwicklung, Bank wurde geschaffen. (3) Finanzsektor, Privatwirtschaft und Infrastruktur sowie Während sich die Bemühungen der Regional- (4) Reduzierung der Armut und Wirtschaftspolitik. büros im Bereich des Wissensmanagements 6 Das EDI veröffentlicht einen eigenen Jahresbericht: Er ist üra on zu beziehen bei New Products and Outreach, The Economic darauf konzentrieren, länderspezifische Informa- Development Institute, The World Bank, 1818 H Street, tionen zu sammeln und aktuelle Datenbanken N.W, Washington, D.C., 20433. SCHALIBILD 2 - Finanzierungszusagen von IBRD und IDA im Geschäftsjahr 1998 (in Mio US-$) Telekommunikation:71 -,2% Industrie: 73 - Š3 % Erdöl und Erdgas: 140 -,5 % Wasserversorgung und Abwasserentsorgung: --dmwelt: 902 - 3 % 553 -2% 0----Stadtentwicklung 1 (18 -4 % F-nanzsektor: 6 245 - 22 % SozialerSektor 1316-5% Bergbau: J 377 - 5 % Sektorübergreifend: 1 857 - 7 % Schule und Ausbildung: 3 129 - 1% 0 ÖffentlicheVerwaltung: 1 990 - 7 % Verkehrswesen: 3 113 - 1 1 % Gesundhet, Ernährung und Bevölkerung: 99J -7% Landwrtschat: 2 717 - 10 % Eektriztät und sonstige Energieformen: ÜBERLIC2 004-7% UBERBLICK ÜBER DiE AKTiVITÄTEN DER WELTBANK 7 TABELLE 2 - IBRD UND IDA: ENTWICKLUNG DER MITTELVERGABE IN DEN GESCHÄFTSJAHREN 1996 BIS 1998 (in Mio US-$) 1996 1997 1998 Ins- Ins- Ins- Sektor IBRD IDA gesamt IBRD IDA gesamt IBRD IDA gesamt Landwirtschaft 973,8 1 105,1 2078,9 2 810,6 735,9 3 546,5 1 480,5 1 236,9 2 717,4 Schule und Ausbildung 920,8 784,9 1 705,7 762,3 255,1 1 017,4 1927,8 1 201,5 3 129,3 Elektrizität und andere Energiefornen 2899,2 347,9 3247,1 1613,4 275,8 1 889,2 1 115,0 889,0 2004,0 Umwelt 534,6 348,1 882,7 22,5 224,2 246,7 753,8 148,3 902,1 Finanzsektor 1 199,2 231,2 1 430,4 993,7 201,1 1 194,8 6 103,0 141,5 6 244,5 Gesundheit, Ernährung und Bevölkerung 1 495,2 858,2 2353,4 245,8 694,1 939,9 911,5 1 079,4 1 990,9 Industrie 217,0 31,7 248,7 145,0 50,5 195,5 - 73,0 73,0 Bergbau 570,8 121,2 692,0 300,0 21,4 321,4 1 369,5 7,0 1 376,5 Sektorübergreifend 906,3- 759,2 1 665,5 1 373,0 813,0 2 186,0 1 187,7 669,4 1 857,1 Erdöl und Erdgas 30,0 25,6 55,6 114,0 21,6 135,6 130,0 10,0 140,0 Öffentliche Verwaltung 1036,0 840,2 1876,2 729,7 190,8 920,5 1 638,5 351,7 1 990,2 Sozialer Sektor 440,0 554,5 994,5 1 303,7 66,5 1 370,2 933,9 381,6 1 315,5 Telekommunikation 35,0 - 35,0 - - - 68,1 2,4 70,5 Verkehrswesen 2236,9 535,7 2772,6 3224,8 607,0 3831,8 2 134,7 977,8 3 112,5 Stadtentwicklung 632,0 236,5 868,5 506,0 162,3 668,3 893,6 223,9 1 117,5 Wasserversorgung und Abwasserentsorgung 529,1 80,7 609,8 380,4 302,4 682,8 438,6 114,3 552,9 Insgesamt 14 655,9 6860,7 21 516,6 14 524,9 4 621,8 19 146,7 21 086,2 7 507,7 28 593,9 - = Null. ANMERKUNG: Obwohl einzelne Darlehen sich auf mehrere Sektoren beziehen können, weist diese Klassifizierung jedes im Geschäftsjahr bewilligte Darlehen einem einzigen Sektor zu. a Einschließlich refinanzierter/umgeschuldeter Zahlungsrückstände Bosnien-Herzegowinas in Höhe von 168 Mio $. und sein Aktionsradius wurde größer: An den Mitgliedsländer in die gesamte Entwicklungshil- 402 Lehrveranstaltungen des EDI nahmen etwa fe zu integrieren. 23 250 Personen teil, darunter Staats- und Ein im Geschäftsjahr 1998 eingerichtetes Regierungschefs, Regierungsvertreter, Parla- weltweites Fernunterrichts-Netzwerk (Gjobal mentsabgeordnete, Journalisten, Privatunterneh- Distance Education Network) setzt interaktives mer, NGOs und Lehrkräfte. Partnerschaften Fernsehen, Videokonferenzen und Internet für innerhalb der Bank wurden intensiviert: Im Schulungs- und andere Dienste ein, um mehr an Rahmen der Themennetzwerke veranstaltete der Entwicklungsarbeit beteiligte Partner zu und leitete das EDI z. B. wichtige Seminare über erreichen, als dies mit herkömmlichen Lehrme- Entwicklungsprioritäten - angefangen vom thoden möglich ist. In der Hauptverwaltung der Bank- und Finanzwesen sowie Regulierungen bis Bank wurde ein mit elektronischen Medien hin zur Umweltpolitik und einer nachhaltigen ausgestatteter interaktiver Schulungsraum Entwicklung von Führung und Kontrolle bis hin eingerichtet, und grundlegende Lehrgänge zu einer menschlichen und sozialen Entwick- werden in Fernunterrichtskurse umgewandelt. lung. Diese Lehrgänge tragen dazu bei, aktuelles Die Untersuchung der Kosteneffizienz (CER) Wissen über wichtige Entwicklungsaufgaben zu wurde abgeschlossen und im Oktober 1997 vom vermitteln. Auf selektiver Basis leistete das EDI Exekutivdirektorium bestätigt; anschließend im Geschäftsjahr 1998 Unterstützung für wurde mit der Durchführung begonnen. Die Programme zur Vorbereitung von zwölf Länder- Umsetzung der CER führt zu Veränderungen bei hilfsstrategien, um die Schulungsprogramme für Systemen und Verfahren mit dem Ziel, bessere 8 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Dienstleistungen zu erbringen und zugleich vom personen, die direkt und zu ihrem Nachteil von Geschäftsjahr 1999 bis zum Geschäftsjahr 2001 einem bankseitig geförderten Projekt oder geschätzte potentielle Einsparungen zu realisie- mehreren betroffen ist, kann das Gremium ren. Diese Veränderungen, die auf eine höhere ersuchen, Beschwerden, daß sich die Bank nicht Produktivität vor Ort abzielen und in den an ihre Grundsätze und Verfahren gehalten hat, dahinterstehenden internen Dienstleistungsbe- nachzugehen. Auf Empfehlung des Gremiums reichen Einsparungen durch Effizienzsteigerung entscheiden die Exekutivdirektoren, ob eine erbringen sollen, sind angestoßen worden, um Untersuchung eingeleitet werden soll. bis zum Geschäftsjahr 1999 die Vorgaben des Das Gremium erhält laufend zahlreiche Strategiepakts zu realisieren, nämlich die Mittel Rückfragen, die mögliche Anträge auf eine für Aktivitäteii vor Ort auf einen Anteil von Untersuchung betreffen. Bis heute sind 13 for- 60 % des Haushalts und für die zu fördernden melle Anträge auf eine Untersuchung einge- Aktivitäten auf 40 % zu bringen. gangen; davon erwiesen sich elf als zulässig, und Auf einem im Januar 1998 veranstalteten sieben wurden bearbeitet.8 Strategieforum wurde ein neues, mehr strate- Vor diesem Hintergrund nahmen die Finan- gisch ausgerichtetes und transparenteres zierungszusagen und Auszahlungen von Bank Planungs- und Budgetierungsverfahren entwik- und IDA beträchtlich zu: Die Finanzierungs- kelt, um den Haushalt zu einem Instrument der zusagen der IBRD erreichten 21 086,2 Mio $ Bankstrategie werden zu lassen und um die und lagen damit um 6 561,3 Mio $ höher Allokation der Mittel enger mit den institutio- als im Geschäftsjahr 1997. Die Zusagen der IDA nellen Prioritäten zu verknüpfen. Die Veranstal- beliefen sich auf 7 507,7 Mio $; das waren tung brachte unter anderem folgende Ergeb- 2 885,9 Mio $ mehr als im Geschäftsjahr 1997. nisse: Die Auszahlungen der IBRD überschritten mit * eine Vereinbarung über fünf vorrangige 19 232 Mio $ das Niveau des Geschäftsjahres Aufgaben der Weltbankgruppe;7 1997 um 5 234 Mio $; diejenigen der IDA betru- * ein gestrafftes Aktionsprogramm für die gen 5 630 Mio $, sie gingen um 349 Mio $ gegen- Umsetzung des internen Erneuerungs- über dem Stand im Geschäftsjahr 1997 zurück. programms, und Die Schaubilder 1 und 2 zeigen die Kreditverga- * Richtlinien für die Zuteilung von Haus- be im Geschäftsjahr 1998 nach Regionen und haltsmitteln, um die Ressourcen besser mit den Sektoren, und Tabelle 2 gibt die Entwicklung der Bankaufgaben in Einklang zu bringen. Kreditvergabe nach Sektoren wieder. Geschäftsleitung und Exekutivdirektorium Im Verlauf des Geschäftsjahres 1998 wurde überwachten gemeinsam die Fortschritte der im die Republik Palau Mitglied der IBRD, wodurch Strategiepakt festgelegten Zielsetzungen, näm- sich die Anzahl der Mitglieder auf 181 erhöhte. lich die Effizienz der Bank im Kampf gegen die Zum Ende des Geschäftsjahres war über die Armut zu optimieren. Mitgliedschaft der Bundesrepublik Jugoslawien Im Geschäftsjahr 1998 bestätigte das (Serbien/Montenegro) bei der IBRD noch keine Exekutivdirektorium die Reform der personal- Entscheidung gefallen. politischen Richtlinien der Bank, um sie den Die Republik Palau trat während des Ge- .Erfordernissen der ‹neuen" Bank anzupassen. schäftsjahres 1998 auch der IDA bei, so daß sich Diese neue Politik wird der Bank helfen, die besten Fachleute aus allen Erdteilen zu gewin- - nen und zu halten, sie in ihrer Bankkarriere fair 7 (1) Den Strategiepakt, die Untersuchung der Kosten- zu behandeln, sowie Teamwork, Fortbildung und effizienz und den Personalbericht voranzubringen; (2) das Innovationen zu fördern. bankinterne Erneuerungsprogramm durchzuführen; (3) sich Im September 1993 setzten die Exekutiv- den Herausforderungen der Globalisierung - u. a. der Finanz-, Sozial- und Regierungskrise in Ostasien - zu stellen; direktoren ein unabhängiges Kontrollgremium (4) mutigere und aggressivere Ansätze zum Aufbau von ein, das sicherstellen soll, daß Bankgeschäfte im Kapazitäten, zur Führung und Kontrolle, für das Ausbildungs- Hinblick auf Planung, Vorbereitung und Durch- wesen (insbesondere für Mädchen) und für Afrika zu finden führung von P'rojekten gemäß den geschäftspoli- und umzusetzen, sowie (5) Partnerschaften mit der Privat- wirtschaft und der Gesellschaft aufzubauen. tischen Grundsätzen und Verfahren des Instituts 8 Einzelheiten sind dem Jahresbericht des Kontrollgremiums abgewickelt werden. Jede Gruppe von Privat- zu entnehmen und auf http://www.worldbank.org verfügbar. ÜBERBLICK ÜBER DIE AKTIVITÄTEN DER WELTBANK 9 die Anzahl ihrer Mitglieder auf 160 erhöhte. Am Am 23. Juni 1998 beschloß der Gouverneurs- Ende des Geschäftsjahres war über die Mitglied- rat der IBRD eine selektive Kapitalerhöhung um schaft von Barbados, Ukraine, Venezuela und der 23 246 Anteile für fünf Länder (Brasilien, Däne- Bundesrepublik Jugoslawien (Serbien/Monte- mark, Korea, Spanien und Türkei) in Anbetracht negro) bei der IDA noch keine Entscheidung der Diskrepanzen, die sich mittlerweile zwischen gefallen. den Anteilen dieser Länder und ihrer wirtschaft- lichen Bedeutung ergeben haben. 10 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 ERSTEs KAPITEL DAs EXEKUTIVDIREKTORIUM Das Exekutivdirektorium ist oder mehreren der fünf ständi- Konzipierung der für die allgemeine Geschäfts- gen Ausschüsse vertreten: im Geschäftspolitik führung der Bank verantwort- Prüfungsausschuß, im Aus- lich; es erfüllt seine Aufgaben schuß für die Effizienz der Das Exekutivdirektorium im Rahmen von Vollmachten, Entwicklungshilfe, im Haus- hat eine Aufsichtspflicht, die die ihm der Gouverneursrat haltsausschuß, im Personalaus- sich auf die gesamte Geschäfts- übertragen hat. Das Überein- schuß und im Ausschuß für politik der Bank erstreckt. Seine kommen über die Bank sieht Verwaltungsangelegenheiten Aufgaben lassen sich somit vor, daß fünf von 24 Exekutiv- der Exekutivdirektoren. Der nicht klar von den meisten direktoren von den fünf Lenkungsausschuß der Exe- Aktivitäten und Initiativen Mitgliedsregierungen mit den kutivdirektoren, ein informelles trennen, die Gegenstand des größten Geschä ftsanteilen Beratungsgremium, tritt eben- vorliegenden Berichts sind. ernannt werden Die übrigen falls regelmäßig zusammen. Diese Aufsichtsfunktion findet Mitglieder des lxekutiv- Obwohl ein Ausschuß nicht für teilweise ihren Niederschlag in direktoriums we rden von den das gesamte Exekutivdirek- den Verfahren, die für die anderen Mitgliedsregierungen torium Entscheidungen treffen Zustimmung des Direktoriums gewählt, die für das Wahl- kann, beleuchten die Ausschüs- zu allen Kredittransaktionen verfahren alle zwei Jahre se mehr und mehr die Politik seitens der Bank oder der IDA Wählerverbindungen eingehen. und die Praktiken der Bank und und für das Budget maßgeblich Die Exekutivdirektoren berichten ihre Ergebnisse sowie sind. Zudem spielen die Exe- beraten und beschließen über Empfehlungen den Exekutiv- kutivdirektoren eine wichtige die vom Präsidenten einge- direktoren. Rolle bei der Konzipierung der brachten Kredit.vorschläge der Darüber hinaus besuchen Geschäftspolitik und deren IBRD und IDA und treffen Arbeitsgruppen von Exekutiv- Weiterentwicklung. In dieser Grundsatzentscheidungen, direktoren und stellvertreten- Funktion repräsentieren die mit denen die allgemeine den Exekutivdirektoren gele- Direktoren die veränderten Geschäftstätigkeit der Bank gentlich gezielt Kreditnehmer- Perspektiven der Anteilseigner gesteuert wird. Außerdem länder, um die von der Bank gegenüber der Bank. Diese obliegt es den E-xekutivdirek- geförderten Projekte und ihre geschäftspolitischen Initiativen toren, dem Gouverneursrat bei Entwicklungspolitik vor Ort berücksichtigen üblicherweise den Jahresversammlungen unmittelbar beobachten zu die von den Anteilseignern einen Revisionsbericht über die können. Sie treffen mit vielen vorgebrachten Anliegen und Finanzausweise, ein Verwal- Menschen zusammen; dazu setzen sowohl zwischen den tungsbudget und den Jahresbe- zählen Mitarbeiter der ständi- Exekutivdirektoren als auch richt über die Geschäftstätig- gen Vertretungen der Bank oder mit der Geschäftsleitung der keit und Geschäftspolitik der der örtlichen Geschäftsstellen, Bank einen Konsensbildungs- , Bank vorzulegen; ferner berich- Regierungsvertreter und Pro- prozeß in Gang. Zahlreiche ten sie über sonstige Angelegen- jektleiter, nichtstaatliche Orga- geschäftspolitische Veränderun- heiten, die ihrer Ansicht nach nisationen (NGOs) und Projekt- gen in der Bank gehen auf eine Vorlage beim Gouver- begünstigte sowie Geschäfts- Initiativen der Exekutivdirek- neursrat erfordern.Während des leute. Im Geschäftsjahr 1998 toren zurück und vollziehen Geschäftsjahres 1998 kamen besuchten Gruppen von sich schrittweise über einen die Exekutivdirektoren 92mal Exekutivdirektoren den Nahen mehrjährigen Zeitraum. So wird zu formellen Direktoriums- Osten und Nordafrika (Jorda- beispielsweise zunehmend Ge- sitzungen und weitere 68mal nien, Tunesien, die West Bank wicht gelegt auf Fragen der so- im Plenarausschuß zu informel- und den Gazastreifen sowie zialen Entwicklung, der Gleich- len Sitzungen zusammen. Die den Jemen) sowie das östliche berechtigung zwischen den meisten Exek utivdirektoren und südliche Afrika (Eritrea, Geschlechtern, der Umwelt und sind darüber hinaus in einem Lesotho und Südafrika). des Aufbaus von Kapazitäten. ERSTES KAPITEL DAS EXEKUTIVDIREKTORIUM 1 Im Geschäftsjahr 1998 stimmten die und unparteiischen Ansatzes für die Lösung Exekutivdirektoren der Einführung zweier dieser Probleme hin. anpaßbarer Kreditinstrumente zu, um die der ‹Kredit-Werkzeugkasten" der Bank ergänzt Ein Strategiepakt mit den Anteilseignent wurde. Dabei handelt es sich zum einen um das Einstimmig verabschiedeten die Exekutiv- Lern- und Innovationsdarlehen (LIL), das kleine, direktoren im vergangenen Jahr den Strategie- zeitgemäße Programme fördern soll, um Kapazi- pakt zwischen der Bank und den Anteilseignern. täten zu schaffen sowie um vielversprechende Es handelt sich dabei um einen Plan zur Reform Entwicklungsinitiativen auf den Weg zu bringen und Erneuerung der Bank mit der Absicht, sie oder um im Vorfeld umfassender Interventionen bei dem Streben nach ihrem obersten Ziel, die mit den vor Ort vorhandenen Modellen zu Reduzierung der Armut, effizienter zu machen. experimentieren bzw. um sie zu entwickeln. Ziel des Strategiepakts ist es, das Geschäfts- Zum anderen handelt es sich um das anpaßbare gebaren der Bank zu verändern, indem ihre Programmdarlehen (APL), das die Durchfüh- Instrumente verbessert, ihre Verfahren beschleu- rung langfristiger Entwicklungsprogramme nigt und ihre Kosten gesenkt werden, und indem phasenweise, aber nachhaltig unterstützen soll sie sich stärker an der Nachfrage orientiert und (siehe Kasten 4-1). Die Exekutivdirektoren die entwicklungspolitischen Ergebnisse steigert. stimmten grundsätzlich zu, die IDA zu autori- Eine wichtige Aufgabe der Direktoriumsaus- sieren, privaten Kreditgebern in Ländern, die schüsse besteht darin, das Direktorium von ausschließlich für IDA-Mittel in Frage kom- seinen Aufsichtspflichten hinsichtlich der men und in denen die IBRD keine Garantien Kontrolle des Pakts zu entlasten. Die Exekutiv- für Enklaveprojekte übernimmt, versuchs- direktoren überprüften zwei Halbjahresberichte weise Teilrisikogarantien anzubieten (siehe zum Strategiepakt und stellten fest, daß beacht- Kasten 3-2). liche Fortschritte auf dem Weg zu anspruchs- Die Exekutivdirektoren haben sich verstärkt vollen Zielen erreicht wurden. Die Exekutiv- für eine engere Verbindung zwischen Program- direktoren wiesen auf die Notwendigkeit hin, men der Bank, der IFC und der MIGA ausge- das betriebsinterne Bewertungsschema zu sprochen. Im Geschäftsjahr 1998 erörterte das verbessern, indem es sich auf die wichtigsten Exekutivdirektorium acht Länderhilfsstrategien, Leistungsindikatoren konzentriert und die die gemeinsam von der Bank und der IFC Verbindung zwischen ihnen und den Entwick- vorbereitet worden sind.' lungsergebnissen intensiviert. Die Exekutivdirektoren beschlossen Strate- Zu Beginn des Geschäftsjahres 1998 erörter- gien und Richtlinien, um das Engagement der ten die Exekutivdirektoren einen Bericht zur Bank zu unterstützen, wenn es darum geht, gute Kosteneffizienz, der sich schwerpunktmäßig Führungs- und Kontrollstrukturen zu fördern damit befaßte, die Mittelallokation mit den und gegen die Korruption vorzugehen. Sie strategischen Prioritäten in Einklang zu bringen, bestätigten, daß Korruption und schwache eindeutigere Normen für die Einhaltung von Führungs- und Kontrollstrukturen die gesamt- politischen Vorgaben zu entwickeln, Geschäfts- wirtschaftliche Stabilität und privatwirtschaft- abläufe zu vereinfachen und Gemeinkosten zu liche Aktivitäten unterminieren sowie eine senken. Die Empfehlungen des Kosteneffizienz- nachhaltige Entwicklung erschweren. Die berichts werden derzeit im Rahmen des Exekutivdirektoren kamen überein, die Bank Strategiepakts realisiert. Die Exekutivdirektoren solle sich tatkräftig daran beteiligen, daß den stimmten weitreichenden personalpolitischen Wünschen der Regierungen von Mitgliedslän- Reformen der Bank zu. Der neue personalpoliti- dem, ihre Institutionen und Leistungen auf sche Rahmen ist ein wichtiges Element des diesen Gebieten zu stärken, entsprochen wird. Strategiepakts. Die Exekutivdirektoren merkten ebenfalls an, daß die Hauptverantwortung für den Kampf gegen die Korruption und für die Stärkung von Führungs- und Kontrollstrukturen bei den Regierungen der Mitgliedsländer liegt, und sie 1 Ägypten, Brasilien, Cöte d'Ivoire, Indien, Indonesien, wiesen auf die Bedeutung eines konsequenten Kasachstan, Mexiko und Polen. 12 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Reaktion auf die Finanzkrise in Ostasien sich die Länderhilfsstrategie, aufbauend auf den Unter der Aufsicht der Exekutivdirektoren Erfahrungen aus der Vergangenheit, erkennbar reagierte die Bank - im Rahmen internationaler umorientiert hat, die Gesellschaft konsultiert, Bemühungen um die Wiederherstellung von die Folgen der Arbeit der Bank und die Ergeb- Vertrauen und dauerhaftem Wachstum in der nisse an Ort und Stelle evaluiert und die Präsenz Region und um die Bekämpfung der sozialen der Bank vor Ort verstärkt. Folgen der Krise - sehr tatkräftig auf die Krise in Bei der Uberprüfung der Länderhilfsstra- Ostasien. Die Bank sagte 16 Mrd $ zu, um tegien im Geschäftsjahr 1998 setzten die Strukturreformprogramme und technische Hilfe Exekutivdirektoren ihre Bemühungen fort, die für die Länder der Region zu unterstützen. In Reduzierung der Armut - das vorrangige Ziel der einer Sofortreaktion auf die Krise bewilligten die Bank - stärker in die CASs zu integrieren. Die Exekutivdirektoren Darlehen in der Rekordhöhe Direktoren kamen mehr und mehr zu der von 5 Mrd $ an die Republik Korea. Gemeinsam Erkenntnis, daß die Qualität der CASs beträcht- mit ihren Partnern, dem Internationalen Wäh- liche Fortschritte gemacht hat. Sie betonten die rungsfonds (IWF) und der Asiatischen Entwick- Notwendigkeit, in den Ländern die Eigentums- lungsbank (ADI), half die Bank einigen ihrer rechte und die Ergebnisse vor Ort stärker in den asiatischen Mitgliedsländer, die Strukturproble- Mittelpunkt zu stellen. Sie stimmten zu, daß die me im Zusammenhang mit der derzeitigen Prioritäten, um weitere Fortschritte bei der Finanzkrise zu lösen. CAS-Qualität zu erzielen, eine strengere strate- gische Auswahl und ein verstärkter Einsatz der Hochverschuldete arme Länder Eigenevaluierung und der Überwachung der Im vergangenen Jahr beschlossen die Umsetzung von Länderhilfsstrategien sind. Exekutivdirektoren der Bank und des IWF ein Im Geschäftsjahr 1998 stimmten die Exeku- Aktionsprogramm mit dem Ziel, die Schulden- tivdirektoren einer sektoralen Strategie für Ge- last ausgewählter hochverschuldeter armer sundheit, Ernährung und Bevölkerung zu - ein Länder (HIPCs) auf ein tragbares Maß zu Prototyp für ein neues Bankprodukt, das die reduzieren und den Treuhandfonds der HIPC- CASs um eine sektorale Betrachtung des kom- Schuldeninitiative einzurichten. Es gibt eine parativen Vorteils, der Effizienz und der vor- umfangreiche internationale Zusammenarbeit rangigen Aufgaben der Bank ergänzen soll. zwischen allen Partnern - multilateral und bilateral --, um die Initiative zum Nutzen der Effizienz der Entwicklungshilfe ärmsten und der am höchsten verschuldeten Der Ausschuß des Exekutivdirektoriums für Länder umzusetzen. Weitere Fortschritte wurden die Effizienz der Entwicklungshilfe (CODE) im Geschäftsjahr 1998 bei der Durchführung beaufsichtigt die Überwachung und Umsetzung der Initiative zur Unterstützung von Regierun- des Strategiepakts im Hinblick auf die Effizienz gen, die sich ernsthaft um Reformen bemühen, der Entwicklungshilfe und überprüft die Ergeb- erzielt. Sechs Iänder haben sich für diese Hilfe nisse der Bankoperationen vor Ort. Der CODE qualifiziert: Bolivien, Burkina Faso, Côte d'Ivoire, bewertet und leitet die Aktivitäten der Projekt- Guyana, Mosambik und Uganda. Uganda er- bewertungsabteilung (OED) und bestätigt die .reichte als erstes Land die Abschlußstufe in der Angemessenheit der Reaktion des Managements Initiative. auf die Ergebnisse und Empfehlungen der OED. Der Ausschuß unterstützt die Exekutiv- . Länder- und Sektorstrategien direktoren bei der Beurteilung des geschäfts- Die Länderhilfsstrategie (CAS) ist das wich- internen Leistungsbewertungsschemas, des tigste Instrument zur Überprüfung und Steue- Portfoliomanagements und der Qualitätssiche- rung der Länderprogramme der Bank. Sie ist ein rung sowie bei der Neufestlegung der Entwick- wichtiges Werkzeug der Bank, um ihre Politik lungsprioritäten. zur Bekämpfung der Armut auf die Bedürfnisse Im Geschäftsjahr 1998 überwachte der der Mitglieder auszurichten, um Partnerschaften Ausschuß weiterhin die Umsetzung von Strate- mit Mitgliedern zu stärken und die Mittel auf gien zur Stärkung einer eigenständigen und konkurrierende Bedürfnisse zu verteilen. Aus der unabhängigen Evaluierung und entwickelte Arbeit der Exekutivdirektoren ergab sich, daß einen Rahmen für kohärente Bewertungen. Bei ERSTES KAPITEL DAS EXEKUTIVDIREKTORIUM 13 der Modernisierung und Reorganisation des selektive Kapitalerhöhung werden jederzeit Evaluierungssystems der Bank wurden auf abrufbares Kapital in Höhe von 2 626 Mio $, breiter Front beträchtliche Fortschritte erzielt. eingezahltes Kapital in Höhe von 168,3 Mio $ Der Ausschuß sorgte weiterhin dafür, daß und Beiträge an die IDA im Umfang von etwa die Evaluierungsergebnisse routinemäßig und 250 Mio $ zusätzlich bereitgestellt. Diese schnell in die Formulierung neuer Richtlinien, Länder werden voraussichtlich auch höhere geschäftspolitischer Grundsätze und Verfahren IDA-Anteile an der zwölften Wiederauffüllungs- einfließen. Beispielsweise diskutierte der Aus- runde der IDA-Mittel (IDA-12) und danach schuß von der OED vorbereitete Berichte über übernehmen. Länderhilfen für Bangladesch, Cöte d'Ivoire, Mosambik und die Philippinen und übermittelte Neue Wirtschaftsprüfer die Ergebnisse an das Exekutivdirektorium vor Im Geschäftsjahr 1998 überprüfte der den Beratungen der Länderhilfsstrategien für Revisionsausschuß der Exekutivdirektoren die diese Länder. In ähnlicher Weise überprüft der Bemühungen, das Umfeld für interne Kontrollen Ausschuß vor den Diskussionen der Exekutiv- zu verbessern, die Finanzpolitik, einschließlich direktoren den Entwurf für sektorale Strategien; der Konzentration des Portfoliomanagements diese betrafen im Geschäftsjahr 1998 unter und der liquiden Anlagen, sowie die Fragen im anderem die Bereiche Gesundheit, Ernährung Zusammenhang mit der Entstehung und Ver- und Bevölkerung sowie Energie und Umwelt. teilung des Reinertrags der Bank. Außerdem Zu den anderen Bereichen, mit denen sich der befaßte sich der Ausschuß mit der ordnungs- Ausschuß im Geschäftsjahr 1998 intensiv gemäßen Beendigung des Vertrags mit Price befaßte, zählten die Reform der innerbetrieb- Waterhouse und mit dem Wechsel zu Deloitte lichen Abläufe, die Leistungen von Projekten für Touche Tohmatsu (DTT), der neuen Wirtschafts- technische Hilfe, das Projektportfolio und der prüfungsgesellschaft. Der Ausschuß beschloß, Aufbau von Kapazitäten in Afrika sowie das die Finanzausweise der IBRD im Jahresbericht Sonderhilfsprogramm für Afrika (SPA). 1998 mit einem Kapitel über Erörterung und Analyse der Unternehmenssteuerung einzulei- Selektive Kapitalerhöhung ten. In den letzten Beratungen des Ausschusses Die Exekutivdirektoren der IBRD empfahlen ging es unter anderem um einen Ansatz, mit eine selektive Kapitalerhöhung um 23 246 An- dem die Angemessenheit der Rücklagen für teile für fünf Länder - Brasilien, Dänemark, Darlehensausfälle und die Funktion der Bank als Republik Korea, Spanien und die Türkei -, die Mittelbeschafferin bestimmt werden können. vom Gouverneursrat gebilligt wurde. Durch die 14 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 ZWEITES KAPITEL REGIONALE PERSPEKTIVEN IM JAHR 1998 AFRIKA Trotz des vorsichtigen Optimis- möglichkeiten. Während sich die jüngsten Fortschritte: mus hinsichtlich der Fortschritte die afrikanischen Staats- und • HIV/Aids als wirtschaft- der Region muß das Wachstum Regierungschefs dem unter- liche Bedrohung,' in Afrika deutlich zunehmen, schiedlichen Entwicklungs- • die Abhängigkeit von wenn die Armut vieler Menschen bedarf ihrer Länder zuwenden Entwicklungshilfe, verringert werden soll. Die und nach einer - wie manche es • der rasche Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Reformen, nennen - afrikanischen Renais- Inlandsverschuldung in einigen die seit nunmehr drei Jahren ein sance streben, sah sich die Ländern und positives Wachstum ermöglicht Weltbank herausgefordert, neue • die potentiell dämpfenden haben, müssen jetzt intensiviert Wege zu finden, um diese Wirkungen der Ostasienkrise. werden, um die Rolle des Staates Möglichkeiten zu nutzen und Die Mehrheit der afrikani- umzugestalten und seine Effekti- den wechselnden Bedarf ihrer schen Volkswirtschaften hat vität zu steigern. Im Geschäfts- afrikanischen Kreditnehmer zu positiv auf die zunehmende jahr 1998 arbeitete die Bank eng erfüllen. soziale Stabilität und auf mit den afrikan ischen Mitglieds- Der Bericht der Bank für vernünftige politische Maßnah- ländern zusammen, um sie in das Geschäftsjahr 1997 war men reagiert, aber das Elend ihren Bemühungen zu unterstüt- hinsichtlich der wirtschaftlichen der Afrikaner in etwa acht zen, die sozialen Dienste sowie Erholung der Region optimi- Ländern, die schwer unter die Infrastruktur zu verbessern stisch. Dieser Optimismus wird sozialer und politischer Instabi- und ein günstiges Geschäftsklima durch die im Geschäftsjahr lität leiden, darf nicht vergessen zu schaffen, das private Investi- 1998 erzielten Ergebnisse werden. Einige, wie Angola, tionen und die Entwicklung des bekräftigt: Das Bruttoinlands- erzielen eindrucksvolle Wachs- privaten Sektors fördert. Die produkt (BIP) der Region er- tumsraten, sind aber nicht in menschliche Entwicklung fand höhte sich um 3,8 % (stark be- der Lage, diese in Stabilität oder besondere Beachtung, insbesonde- einflußt vom Wachstum in einen höheren Lebensstandard re um den Menschen in Afrika zu Südafrika um 2 % im Jahr umzusetzen. helfen, die weltweiten Kommuni- 1997). Die afrikanischen Länder Soll das Wachstum erhöht kationssysteme zur Erlangung wuchsen im Durchschnitt um werden, so müssen die makro- von Informationen zu nutzen. 4,6 %, und damit etwas langsa- ökonomischen Reformen, die Mehrere Länder qualifizierten mer als im Jahr 1996 (4,8 %). seit drei Jahren positive Wachs- sich für Unterstützung im Etwa 37 Länder erzielten 1997 tumsraten in Afrika ermögli- Rahmen der Schuldeninitiative pro Kopf gerechnet positive chen, vertieft werden, um die für die hochverschuldeten armen BIP-Zuwachsraten, darunter Rolle des Staates neu zu defi- Länder (HIPC), so daß sie in der waren 21 Länder mit Steige- nieren und seine Effektivität zu Lage waren, die knappen Mittel rungsraten von 5 % und mehr. steigern. für die Entwicklung und Reduzie- Die Exporte sind in den letzten 1 Die Lebenserwartung verringert sich rung der Armut statt für die Jahren etwa doppelt so schnell in Ländern mit starker Verbreitung Rückzahlung von Schulden zu gestiegen wie das BIP, und die von HIV/Aids deutlich: Schätzungen . verwenden. niedrigeren Haushaltsdefizite zufolge ist sie um bis zu 17 Jahre und Inflationsraten wirkten geringer bzw. ebenso niedrig wie in den fünfziger Jahren. Es besteht jedoch Die Länder in Sub-Sahara- ebenfalls wachstumsfördernd Hoffnung: Seit 1995 wird in Uganda ein Afrika erzielten 1997 im (siehe Schaubild 2-1). Rückgang der HIV-Infektionen beob- Durchschnitt im dritten Jahr Es ist jedoch nur vorsichtiger achtet, wobei die Zahl der Neuinfek- in Folge ein positives Pro- Optimismus angebracht, da tonen sinkt. Die Bank unterstützt in da zwei laufende Projekte in Uganda mit Kopf-Wachstum der gesamt- die Wirtschaftsleistung nicht Schwerpunkt auf sichererem Sex und wirtschaftlichen Produktion. ausreicht, um die Armut 26 sonstige Projekte mit HIV-/Aids- Zusammen mit einer verbesser- spürbar zu reduzieren und alle komponenten in der gesamten Region. ten Wirtschaftspolitik und einer Bevölkerungsschichten am Rund 42 g der kumu zur Eind inung verstärkten politischen Öffnung Wachstum teilhaben zu lassen. von HIV/Aids in den Jahren 1986-97 schuf dies mehr Entwicdungs- Folgende Faktoren gefährden entfielen auf die Region Afrika. ZwEITEs KAPITEL AFRIKA 15 SCHAUBILD 2-1 Afrika übernimmt die Verantwortung Sub-Sahara-Afrika: Die Bedeutung der afrikanischen Führung Wirtschaftswachstum im Vergleich wurde dadurch unterstrichen, daß der Präsident ir der Bank im Januar bzw. Juni 1998 an Treffen n%) der afrikanischen Staats- und Regierurgschefs in Unteres Drittel Kampala und Dakar teilnahm. Die afrikanischen Mittleres Drittel Staats- und Regierungschefs haben den Schlüssel zum Erfolg hinsichtlich des wirtschaftlichen, Oberes Drittel sozialen und politischen Fortschritts sowie der Sub-Sahara-Afrika insgesamt Stabilität des Kontinents in ihren Händen. Sie 6 stehen aber auch vor einer großen Herausforde- rung: Sie müssen die gesamtwirtschaftliche 5 Stabilisierung und wirtschaftlichen Reformen, 4 die viele in Angriff genommen haben, vertiefen und die Rolle des Staates umgestalten, indem sie 3 die Kapazitäten zur Verwaltung der Ressourcen verbessern, soziale Dienste und Infrastruktur 2 bereitstellen und ein günstiges Wirtschaftsklima schaffen. Im Geschäftsjahr 1998 unterstützte die Bank ihre afrikanischen Kreditnehmer in diesen 1 980-93 1 994-96 1 997 Bemühungen. Tabelle 2-1 zeigt die Verteilung Durchschnittliches jährliches BIP-Wachsturn in den noch der Kreditvergabe an die Region in den Jahren 30 Wachstumstempo geordneten Landergruppen 1989-98 nach Sektoren. In Tabelle 2-2 werden 25 die Finanzierungszusagen, Auszahlungen und Nettotransferzahlungen an die Region in den 20 Geschäftsjahren 1993-98 im Vergleich darge- stellt, und Tabelle 2-3 zeigt die vom Exekutiv- 15 direktorium im Geschäftsjahr 1998 genehmigten 10 Projekte in der Region Afrika nach Ländern. Die Finanzierungszusagen der IBRD und der IDA 5 nach Sektoren sind in Schaubild 2-2 dargestellt. In Senegal zum Beispiel wurden tiefgreifende 1980-93 199496 1997 Reformen in Angriff genommen. Dort wird die Durchschnittliche jhrliche Investitionsquote (lnvestitionen1BlP) Privatisierung der Elektrizitätsgesellschaft und 12 in den nach Wachstumstempo geordneten Londergruppen die Liberalisierung der Erdölindustrie mit einem Anpassungskredit der IDA über 100 Mio $ 10 unterstützt. Bis zu 18 afrikanische Länder werden bis Ende 1998 über eine teilweise oder 8 völlig private Telekommunikation verfügen. Die 6 Bank beteiligt sich weiterhin an der Sanierung der Eisenbahnlinie Abidjan-Ouagadougou, die 4 nach wie vor die einzige Eisenbahnkonzession in Sub-Sahara-Afrika darstellt. Dies könnte sich 2 durch die Arbeiten am Maputo-Korridor zwi- 0 schen Mosambik und seinen Nachbarländern 1980-93 1994-96 1997 bald ändern. Die Bank gewährte technische Hilfe Durchschnittliches jährliches Exportwochstum für die Entwicklung der Konzeption und die in den nach Wachstumstempo geordneten Ländergruppen Evaluierung der in Aussicht genommenen Hafen- und Eisenbahnkonzessionen. Die Ver- Anmerkung: Ungewogene Länderdurchschnitte. handlungen über ein Abkommen sind bereits fortgeschritten. 16 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Während Afrika die Verantwortung über- nimmt, haben einige der Staats- und Regierungs- chefs erkannt, wie schädlich die Korruption für ihre Entwicklungsbemühungen ist. Sechs Länder (Athiopien, Benin, Malawi, Mali, Tansania und - - Uganda) baten die Bank um Hilfe bei der -- Einführung nationaler Antikorruptionspro- gramme, und in vielen Fällen werden diese Bemühungen mit Integritätsprogrammen des Instituts für Wirtschaftsentwicklung (EDI) * unterstützt. In 1 ällen, in denen die Entwick- lungsziele durch Korruption unterminiert wurden, hat sich die Bank öffentlich dazu geäußert. In einigen Ländern stand die Korrup- tion im Mittelpunkt der Besprechungen über die Länderhilfs,strategien (CASs). Damit Afrika auf seinen Erfolgen aufbauen kann, müssen Außenhandel und private Investitionen Künftiger Weg wachsen. Die Schaffung eines Kaders an gut ausge- Es gibt immer mehr Anzeichen dafür, daß die bildeten Menschen wird die Wettbewerbsfähigkeit Auswirkungen von Entwicklungshilfe in Län- Afrikas auf den Weltmärkten stärken. dern, die eine solide Wirtschaftspolitik verfolgen, am größten sind; dies hat die Bank veranlaßt, bei beschränkungen abzubauen und die Wettbe- ihrer Kreditvergabe selektiver vorzugehen. In werbsfähigkeit zu erhöhen. In einigen Ländern Ländern, in denen eine Politik zur Reduzierung machen Außenhandelssteuern bis zu 40 % der der Armut durch Wachstum, Handel und Inve- Haushaltseinnahmen aus; um dieses Problem in stitionen betrieben wird, erhöhte sich die Kredit- einem exemplarischen Fall zu lösen, besprechen vergabe deutlich. Im Geschäftsjahr 1998 wurden die Bank und die Westafrikanische Wirtschafts- in zahlreichen CASs Strategien zur Beschleu- und Währungsunion (WAEMU) Möglichkeiten, nigung des Wachstums aufgestellt. Für Länder, die Übergangskosten bis zur Stärkung der die ihre Politik noch wirksamer gestalten müs- Haushaltspolitik zu decken. sen, konzentrierte die Bank ihre Hilfe auf den Reformen des Finanzsektors sind für Afrikas politischen Dia log und Beratungsdienste. Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit unerläß- Will Afrika auf seinen Anfangserfolgen lich. Ende des Geschäftsjahres 1998 waren in der aufbauen, so müssen Außenhandel und Privat- Region 30 Projekte im Finanzsektor mit einem investitionen zunehmen. Zur Zeit entfallen 61 % Darlehensportfolio von 397 Mio $ im Gange. der Exporte auf Agrarprodukte, Mineralien und Privatisierungs- und Umstrukturierungsprojekte Metalle, und nur 19 % auf verarbeitete Waren; werden in Ghana, Togo und Uganda durchge- das Wachstum ist nach wie vor zu niedrig und führt. Auf regionaler Ebene hilft die Bank der nicht ausreichend diversifiziert. Die langfristigen Westafrikanischen sowie der Zentralafrikani- , privaten Kapitalzuflüsse nach Afrika sind von schen Wirtschafts- und Währungsunion, gemein- 4 Mrd $ im Jahr 1996 auf 8 Mrd $ im Jahr same Zahlungsverkehrssysteme zu entwickeln 19972 gestiegen, sie machen aber nur einen und die Bankenaufsicht zu verbessern. Zusam- - Bruchteil der gesamten Kapitalzuflüsse in die men mit der Entwicklungsgemeinschaft für das Entwicklungsländer (256 Mrd $) aus. Afrika südliche Afrika (SADC) arbeitet sie an der muß mehr Kapitalanlagen attrahieren, nicht nur Harmonisierung der Zahlungsverkehrssysteme. von Ausländern, sondern auch von den Afrika- Im Rahmen der regionalen Mikrofinanzie- nern selbst: Rund 37 % der afrikanischen Aktiva rungsstrategie der Bank war die Information werden Schätzungen zufolge im Ausland gehal- über die Grundsätze und Methoden zum Aufbau ten - das ist mehr als in allen anderen Regionen. tragfähiger Mikrofinanzierungsinstitute und zur Im Geschäftsjahr 1998 half die Bank ihren afrikanischen Mitgliedsländern - beispielsweise 2 Weltbank, 1998, Global Development Finance 1998, Malawi und Mosambik -, Außenhandels- Washington, D.C. ZwErEs KAPITEL AFRIKA 17 Entwicklung nationaler Mikrofinanzierungs- Eine Sitzung des Wirtschaftsausschasses der strategien, zum Beispiel auf Arbeitstagungen in Weltweiten Koalition für Afrika (GCA) in Ghana, Mosambik und Uganda, ein besonderer Gaborone war gekennzeichnet durch den Schwerpunkt bei den nichtfinanziellen Leistun- Konsens aller Beteiligten - Regierungen, Geldge- gen. An mehreren regionalen Seminaren, die ber und privater Sektor - über die Notwendig- mit finanzieller Beteiligung des EDI in Benin, keit eines stabilen einzel- und gesamtwirtschaft- Simbabwe und Südafrika veranstaltet wurden, lichen Umfelds und eines leistungsstarken nahmen Politiker und Vertreter aus dem Finanz- Finanzsektors. Auch die Tatsache, daß es wesent- sektor aus rund 15 afrikanischen Ländern teil. lich auf die Privatwirtschaft in Afrika ankommt, Ein Projekt in Benin, das der Umwandlung einer das nachhaltige Wachstum zu erzielen, welches bankrotten Genossenschaft in eine der erfolg- das Wohlergehen der Menschen zu fördern reichsten Kreditgenossenschaften Afrikas diente, beginnt, wird mehr und mehr anerkannt. Ein wurde zum Beispiel erfolgreicher Praktiken und großer Teil der Bankunterstützung für die wird jetzt auch in Guinea durchgeführt. Entwicklung des privaten Sektors war wirt- TABELLE 2-1 - AUSLEIHUNGEN AN DARLEHENSNEHMER IN AFRIKA NACH SEKTOREN; GESCHÄFTSJAHRE 1989 BIS 1998 (in Mio US-$) Jahres- durchschnitt Sektor 1989-93 1994 1995 1996 1997 1998 Landwirtschaft 612,8 152,6 407,1 301,3 193,7 176,9 Schule und Ausbildung 291,9 286,7 156,6 131,6 75,1 372,3 Elektrizität und andere Energieformen 216,7 90,0 255,3 73,3 163,7 380,3 Umwelt 40,5 2,6 8,0 38,5 95,4 71,8 Finanzsektor 252,0 400,1 7,2 116,9 65,9 - Gesundheit, Ernährung und Bevölkerung 174,5 161,6 250,4 158,7 54,9 227,0 Industrie 274,1 16,8 - 23,7 23,8 - Bergbau 5,4 - 24,8 12,2 21,4 5,0 Sektorübergreifend 623,7 724,1 420,9 387,8 706,9 404,9 Erdöl und Erdgas 58,1 186,2 - - - - Öffentliche Verwaltung 107,0 61,0 117,3 592,2 110,7 155,1 Sozialer Sektor 62,6 85,5 155,7 257,5 - 114,7 Telekommunikation 86,0 - - - - - Verkehrswesen 376,3 501,9 74,8 420,7 52,9 770,1 Stadtentwicklung 208,1 64,7 158,0 190,0 147,3 85,0 Wasserversorgung und Abwasserentsorgung 218,8 74,1 248,2 35,7 25,0 110,7 Insgesamt 3 608,5 2 807,9 2 284,3 2 740,1 1 736,7 2 873,8 davon: IBRD 831,2 127,7 80,7 - 56,0 57,4 IDA 2777,4 2 680,2 2 203,6 2 740,1 1 680,7 2 816,4 ANMERKUNG: Abweichungen in den Summen durch Runden der Zahlen. - = Null. 18 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 TABELLE 2-2 - FINANZIERUNGSZUSAGEN, AUSZAHLUNGEN UND NETTOTRANSFERZAHLUNGEN DER WELTBANK AN AFRIKA; GESCHÄFTSJAHRE 1993 BIS 1998 (in Mio US-$) Uganda Cöte d'Ivoire Äthiopien Gesamte Region Position 1998 1993-98, 1998 1993-98, 1998 1993-98, 1998 1993-98, Zusagen der IBRD und der IDA 172 919 342 1 604 669 1 388 2 874 15 260 Nicht ausgezahlter Restbetrag 570 570 322 322 467 467 8 984 8 984 Bruttoauszahlungen 168 987 215 1 268 72 761 2 506 16 510 Rückzahlungen 10 72 147 1068 16 87 954 6375 Nettoauszahlungen 157 915 68 200 56 674 1 552 10 135 Zinsen und Gebühren 14 75 85 773 11 61 560 4459 Nettotransferzahlungen 143 840 -17 -573 45 613 992 5 676 ANMERKUNG: Die in der Tabelle genannten Länder sind diejenigen mit den höchsten Mittelaufnahmen bei der Bank im Geschäftsjahr 1997/98. Abweichungen in den Summen durch Runden der Zahlen. a Einschließlich der bis Ende des Geschäftsjahres 1996 erfolgten Auszahlungen aus dem Sonderfonds der IDA. schaftspolitisch orientiert, doch wurden während von Garantien im Gesamtbetrag von 126 Mio $ des Jahres auch andere Projekte gefördert. Die für Projekte in Äquatorialguinea, Angola, Kap Gateway-Initiative in Ghana bietet darüber Verde, Kenia, Mosambik und Uganda. Damit hinaus konkrete Möglichkeiten für die Förde- wurden ausländische Direktinvestitionen in rung des privaten Sektors. Die Initiative wurde Höhe von 2,3 Mrd $ in diesen Ländern ermög- im Geschäftsjahr 1998 mit technischer Hilfe licht. des japanischen Treuhandfonds und anderer Alle diese Bemühungen in den Bereichen Treuhandfonds eingeleitet; sie zielt darauf ab, Handel und Investitionen sind sehr wichtig, um daß Exporteure erschlossene Grundstücke das landwirtschaftliche Wachstum zu steigern, erhalten sollen, die einen leichten Zugang zu das seinerseits Antriebskraft der ländlichen einem Hafen gewähren. Das Gewerbegebiet Entwicklung ist. Aufgrund beträchtlicher Ver- wird in Privateigentum sein und privat verwaltet besserungen der Wirtschafts- und Agrarpolitik werden. zeichnen sich positive Tendenzen im Agrarsektor Das Netzwerk westafrikanischer Unterneh- Afrikas ab. Mit Hilfe besserer landwirtschaft- men (WAEN), an dem sich die Bank seit fünf licher Beratungsdienste ist die Produktion der Jahren beteiligt, repräsentiert rund 350 Wirt- Landwirtschaft 1997 trotz der Dürre in einigen schaftsunternehmen in Westafrika. Dieser Gebieten um schätzungsweise 3,5 % gewach- Verbund hat erfolgreich die Reform der Außen- sen. Das Portfolio der Bank für die ländliche handelspolitik und Investitionen zwischen den Entwicklung war zuletzt geringer (118 Opera- Ländern der Teilregion vorangetrieben. Im tionen im Portfolio im Geschäftsjahr 1997 und ,Geschäftsjahr 1998 erbat die Bank Hilfe aus der 100 im Geschäftsjahr 1998), doch hat sich die Schenkungsfazilität für Entwicklungsprogramme Qualität verbessert.' Die Regierungen auf (DGF), um dem WAEN zu helfen, völlig un- lokaler Ebene, der private Sektor, nichtstaatliche -abhängig zu werden und die Initiative auf das Organisationen (NGOs) und andere Geldgeber östliche und südliche Afrika auszudehnen. arbeiten in der landwirtschaftlichen Beratung Um die Privatisierung in Afrika zu fördern, enger zusammen. Eine dörfliche Beteili- haben die Bank und die MIGA im Rahmen des gungsinitiative, die erstmals im Geschäftsjahr IPAnet, dem ,,Marktplatz" der MIGA für In- 1997 in Benin in Angriff genommen und im vestitionsmöglichkeiten auf Internetbasis,3 ein besonderes Fenster (Privatization Link)4 geschaf- 3 http://wwwipanet.com. fen, das die Investitionschancen aufgrund der ° http://wwwprivatizationlink.org. Privatisierung beschreibt. Die MIGA förderte 5 Der Anteil der Problemprojekte ist von 20,3 % des außerdem Privatinvestitionen durch Gewährung Portfolios im Jahr 1997 auf 17 % im Jahr 1998 gesunken. ZWEITES KAPITEL AFRIKA 19 TABELLE 2-3 - AUFSTELLUNG DER WÄHREND DES GESCHÄFTSJAHRES 1998 GENEHMIGTEN PROJEKTE, AFRIKA Betrag (Mio) Datum der Land/Projektbezeichnung Bewilligung Fälligkeit SZR US-$ Äthiopien Projekt für die Agrarforschung und -schulung 9. Juni 1998 2008/2038 44,50 60,00 Projekt für das Programm ,Entwicklung von Schule und Ausbildung" 26. Mai 1998 2008/2038 74,30 100,00 Projekt zur Unterstützung des Programms für die Entwicklung des Straßenverkehrs 15. Januar 1998 2008/2037 224,50 309,20 Zweites Projekt für die Energiewirtschaft 11. Dezember 1997 2008/2037 146,14 200,00 . Angola Projekt für den sozialen Wiederaufbau nach dem Krieg 15. April 1998 2008/2037 3,70 5,00 Benin Pilotprojekt zur Förderung der ländlichen Entwicklung in der Region Borgou 15. Juni 1998 2008/2037 3,00 4,00 Sozialfondsprojekt 19. Mai 1998 2008/2037 12,40 16,70 Burkina Faso Zweites nationales Projekt zur Entwicklung der Dienstleistungen im Agrarsektor 1. Juli 1997 2007/2037 30,30 41,30 Cöte d'Ivoire Projekt zum Aufbau von Kapazitäten für die Entwicklung des privaten Sektors 25. Juni 1998 2008/2038 8,90 12,00 Anpassungs-/Investitionsprogramm für das Verkehrswesen 23. Juni 1998 2008/2038 130,60 180,00 Projekt zur Förderung von Schule und Ausbildung 29. Mai 1998 2008/2038 39,60 53,30 Anpassungskredit für die Entwicklung des privaten Sektors 15. Dezember 1997 2006/2036 26,10 36,60 Projekt für technische Hilfe bei der Reform der städtischen Grundstücksverwaltung und der Wohnungsbaufnanzierung 5. November 1997 2008/2037 7,30 10,00 Programm zur Umstrukturierung der Unternehmensverschuldung 10. Juli 1997 2008/2037 36,00 50,00 Eritrea Projekt für die Entwicklung menschlicher Ressourcen 15. Januar 1998 2008/2037 39,10 53,00 Projekt für das Gesundheitswesen 16. Dezember 1997 2008/2037 13,40 18,30 Projekt zur Sanierung von Häfen 18. November 1997 2008/2037 22,20 30,30 Gambia Partizipatorisches Projekt zur Förderung von Gesundheit, Bevölkerung und Ernährung 31. März 1998 2008/2038 13,40 18,00 Ghana Programm zur Förderung der Wirtschaftsreform 11. Juni 1998 2008/2038 37,10 50,00 Projekt für die Verwaltung natürlicher Ressourcen 4. Juni 1998 2008/2038 6,90 9,30 Anpassungskredit für den privaten Sektor 15. Dezember 1997 2005/2035 1,70 2,40 Projekt zur Unterstützung des Programms für das Gesundheitswesen 21. Oktober 1997 2008/2037 25,10 35,00 Guinea Projekt zum Aufbau von Kapazitäten für das Kleinfinanzwesen 25. Juni 1998 2008/2038 3,80 5,00 Anpassungskredit für die Verwaltung öffentlicher Ausgaben 16. Dezember 1997 2008/2037 50,80 70,00 Guinea-Bissau Programm für die Entwicklung des nationalen Gesundheitswesens 25. November 1997 2007/2037 8,60 11,70 Kamerun Projekt für die weiterführende technische Ausbildung 24. Juni 1998 2008/2038 3,70 4,86 Dritter Strukturanpassungskredit 25. Juni 1998 2008/2038 133,50 180,00 Zweiter Strukturanpassungskredit 15. Dezember 1997 2006/2035 12,90 18,10 Kap Verde Kredit zur Förderung von Wirtschaftsreformen 23. Dezember 1997 2008/2037 21,80 30,00 Kenia Strukturanpassungskredit 15. Dezember 1997 2006/2036 12,50 17,50 Komoren Projekt für das Gesundheitswesen 26. Februar 1998 2008/2038 6,20 8,40 Sozialfondsprojekt 4. Dezember 1997 2008/2037 8,50 11,50 Lesotho Projekt für die Agrarpolitik und den Aufbau von Kapazitäten 25. Juni 1998 2008/2038 5,10 6,80 Projekt für die Wasserwirtschaft im Hochland Lesothos 4. Juni 1998 2003/2013 n.a. 45,00 20 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Betrag (Mio) Datum der Land/Projektbezeichnung Bewilligung Fälligkeit SZR US-$ Madagaskar Projekt für die Reform des Bergbaus 30. Juni 1998 2008/2038 3,80 5,00 Zweites Projekt für das Ernährungswesen auf kommunaler Ebene 21. April 1998 2008/2038 20,40 27,60 Projekt für die Entwicklung von Schule und Ausbildung 10. März 1998 2008/2037 47,70 65,00 Pilotprojekt für die ländliche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung 18. Dezember 1997 2008/2037 12,60 17,30 Malawi Projekt für die weiterführende Erziehung 24. März 1998 2008/2038 35,50 48,20 Kredit für die Umstrukturierung des öffentlichen Haushalts und das Deregulierungsprogramm 15. Dezember 1997 2006/2036 1,70 2,40 Mali Projekt für Basisinitiativen zur Bekämpfung von Hunger und Armut 7. April 1998 2008/2037 15,90 21,50 Mauretanien Projekt für Investitionen im Gesundheitswesen 31. März 1998 2008/2037 17,80 24,00 Kredit für die Verwaltung öffentlicher Ressourcen 15. Dezember 1997 2006/2036 0,30 0,40 Mauritius Projekt für die Kanalisation und die Abwasserentsorgung 12. Februar 1998 2003/2013 n.a. 12,40 Mosambik Projekt für die Entwicklung der nationalen Wasserwirtschaft 1 12. Februar 1998 2008/2038 26,20 36,00 Niger Projekt zur Sanierung der Verkehrsinfrastruktur 18. Dezember 1997 2008/2037 20,30 28,00 Ruanda Projekt für das Verkehrswesen 18. Dezember 1997 2000/2030 33,09 45,00 Sambia Projekt zur Sanierung der Elektrizitätswirtschaft 19. Februar 1998 2008/2037 55,10 75,00 Projekt zur Förderung des Investitionsprogranms für den Straßenverkehr 14. Oktober 1997 2007/2037 51,50 70,00 . Senegal Anpassungskredit für die Energiewirtschaft 19. Mai 1998 2008/2038 74,00 100,00 Projekt zur Förderung des Agrarexports 9. Dezember 1997 2008/2037 5,90 8,00 Programm für Stadtentwicklung und Dezentralisierung 20. November 1997 2008/2037 55,20 75,00 Programm für die integrierte Entwicklung des Gesundheitswersens 4. September 1997 2007/2037 35,90 50,00 Simbabwe Projekt zur Sanierurg und Erhaltung von Naturparks 2. Juni 1998 2008/2033 46,30 62,50 Projekt für Dienstleistungen und Management im Agrarbereich 29. Mai 1998 2008/2033 6,60 8,80 Projekt für kommunale Aktionen 19. Mai 1998 2008/2033 45,00 60,00 Tansania Agrarforschungspro-ekt - Phase II 29. Januar 1998 2008/2037 15,90 21,80 Strukturanpassungs edit 15. Dezember 1997 2007/2037 1,80 2,60 Pilotprojekt für die Entwicklung menschlicher Ressourcen 7. Oktober 1997 2008/2037 15,00 20,90 Togo Projekt für die Umstrukturierung öffentlicher Unternehmen und die Förderung der Privatisierung 5. März 1998 2008/2038 22,00 30,00 Projekt für den Straßenverkehr 11. September 1997 2007/2037 36,00 50,00 Nationales Projekt zur Förderung von Dienstleistungen im Agrarbereich 11. September 1997 2007/2037 19,20 26,20 Tschad , Projekt für die Energieversorgung privater Haushalte 2. Juni 1998 2008/2038 4,00 5,27 Uganda Projekt für dringende Straßeninstandsetzungsarbeiten nach den von El Nifño verursachten Schäden 7. Mai 1998 2008/2038 20,50 27,60 Projekt für die Ernährung und Entwicklung in der frühen Kindheit 24. März 1998 2008/2038 25,00 34,00 Programm für die Anpassung von Schule und Ausbildung 24. März 1998 2008/2038 59,20 80,00 Projekt für technische Hilfe zur Förderung von Institutionen im Straßenverkehrswesen 9. September 1997 2008/2037 21,60 30,00 Insgesamt 2064,58 2873,73 n.a. = Nicht anwendbar (IBRD-Darlehen). ZWEITEs KAPITEL AFRIKA 21 SCHAUBILD 2-2 - Afrika: Zusagen der IBRD und der IDA nach Sektoren, Geschäftsjahr 1998 Stadtentwicklung: 3 % Umwet: 2 % Wasserversorgung u. Abwasserentsorgung: Bergbau:< Sozialer Sektor: 4 % Öffentliche Verwaltung: 5 % Verkehrswesen: 27 % Landwirtschaft: 6% Gesundheit, Ernährung und Bevölkerung: 8% - Sektorbergreifend: / 4 % Schule und Ausbildung: 13 % Eektrizität jnd andere Energieformen: Geschäftsjahr 1998 mit einem Lern- und Hintergrunduntersuchungen für den Welt- Innovationskredit gefördert wurde, wurde im entwicklungsbericht 1998'bestätigen die Bedeu- Geschäftsjahr 1998 in sieben anderen Ländern tung von Wissen und Information für eine (Burkina Faso, Cöte d'Ivoire, Guinea, Madagas- erfolgreiche Entwicklung. Afrika läuft jedoch kar, Malawi, Mali und Uganda) als Pilotprojekt Gefahr zurückzubleiben, da die weltweiten durchgeführt. Rund 1 000 Dörfer sind an diesen Kommunikationssysteme immer komplizierter Projekten beteiligt, die vorhandene, von der werden. Die Bank hilft mit ihrer Unterstützung Bank finanzierte Projekte für landwirtschaftliche für mehrere Informationsprojekte, dieser Her- Dienstleistungen nutzen, um neue Arbeitsver- ausforderung zu begegnen: fahren für eine integrierte ländliche Entwicklung • AfricaDev, ein Netzwerk, das im Geschäfts- einzuführen. Mitarbeiter von Beratungsdiensten jahr 1998 als Pilotprojekt in Angriff genommen und anderen Organisationen vor Ort helfen den wurde und Entwicklungshelfern in Afrika Dorfbewohnern, gemeinsame Aktionen für die Zugang zum Fachwissen der Bank vermittelt, ländliche Entwicklung zu planen und durchzu- • Africa Live Data Base, eine Datenbank, die führen. über Internet wirtschaftliche und soziale Indika- toren bereitstellt,8 Afrikas größte Ressource: seine Menschen • Africa Virtual University, die Kurse mit Der Mangel an Kapazitäten zeigt sich im akademischem Abschluß in Wissenschaft, gesamten Bereich der nationalen Entwicklungs- Technik und kontinuierlicher Fortbildung aufgaben, von der politischen Analyse bis zur anbietet, und effektiven Bereitstellung der grundlegenden • das EDI-Programm World Links for sozialen Leistungen. Im Geschäftsjahr 1998 Development, über das bereits 64 Schulen in einigten sich die afrikanischen Gouverneure auf die Partnerschaft für den Aufbau von Kapazitä- 6 Das im Geschäftsjahr 1994 genehmigte zweite Projekt zur ten in Afrika (PACT), in der die afrikanischen institutionellen Entwicklung in Malawi umfaßt jetzt eine Regierungen die Planung leiten. Zudem ist der Komponente, die den akuten Mangel an Buchhaltern und Aufbau von Kapazitäten weiterhin Bestandteil Wirtschaftsprüfern beheben soll, indem eine lokale Institu- der gesamten Bankaktivitäten und wurde als ein tion gestärkt wird, die Malawier im Land statt im Ausland ausbildet. Das gesamte Bankportfolio in Tansania wurde im zentrales Thema in die CAS-Dokumente aufge- Hinblick auf den Aufbau von Kapazitäten überprift; die nommen, beispielsweise in Äthiopien, Cöte Empfehlungen werden vom Länderteam umgesetzt. d'Ivoire, Kenia, Simbabwe und Südafrika. Einige 7 Weltbank, World Development Report 1998: Knowledge and ältere Projekte wurden außerdem umstruktu- Information for Development (Weltentwicklungsbericht 1998: Wissen und Informationen für die Entwicklung), New York riert, um den Aufbau von Kapazitäten stärker zu Oxford University Press (erscheint demnächst). fördern.6 8 http://www.worldbank.org/html/extpb/Publications.html. 22 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 KASTEN 2-1 - ÜBERWINDUNG DER VERSCHULDUNG AUS DER VERGANGENHEIT Anfang der neunziger Jahre fanden die er- er einen Teil der Schulden gegenüber multilateralen drückenden Schuldenrückzahlungen, die die Institutionen vorfinanziert, einen Teil der Schulden Entwicklungsbemühungen der sehr armen Länder aufkauft und streicht oder den Schuldendienst bei - viele von ihnen in Afrika - unterminierten, große Fälligkeit übernimmt. Der April 1998 war ein sehr Aufmerksamkeit. Kirchen und religiöse Gruppen in wichtiger Monat für die HIPC-Schuldeninitiative: der ganzen Welt forderten eine Erleichterung dieser Uganda war der erste Begünstigte mit einem Last, und die Bank sowie der Internationale Entlastungspaket für den Schuldendienst in Höhe Währungsfonds (IWF) entwickelten eine Sonder- von 650 Mio $; außerdem wurde beschlossen, initiative, um zu helfen. Ziel war es, die armen Mosambik eine Entlastung von fast 3 000 Mio $ zu Länder durch solide wirtschaftspolitische Maßnah- gewähren. Während des Geschäftsjahres 1998 . men in die Lage zu versetzen, ihrer nichttragbaren qualifizierten sich Burkina Faso, Cöte d'Ivoire und Schuldenlast zu entkommen, um ihre Energien auf Mali für Hilfe im Rahmen der HIPC-Initiative. die Entwicklung und die Reduzierung der Armut zu Im Laufe des Geschäftsjahres 1998 wurde konzentrieren. Bei der Schuldeninitiative für die beschlossen, Burkina Faso und Côte d'Ivoire hochverschuldeten armen Länder (HIPC) handelt Schuldendienstzahlungen in Höhe von schät- es sich um eine Verpflichtung der internationalen zungsweise 1 000 Mio $ im Rahmen der HIPC- Gemeinschaft, einschließlich der Gläubiger die Schuldeninitiative zu erlassen. Vorläufige Schul- Schulden der in Frage kommenden Länder auf ein denentlastungspakete in Höhe von 900 Mio $ finanzierbares Maß zu reduzieren. Der HIPC- wurden für Guinea-Bissau und Mali in Erwägung Treuhandfonds gewährt Schuldenentlastung, indem gezogen. sechs afrikanischen Ländern über Internet mit Auszahlungen zu beschleunigen. Jetzt, da Partnerschulen in den Industrieländern verbun- Reformen durchgeführt sind, haben sich die den sind. Erfolgsaussichten für neue Darlehen verbessert. Zu den schwersten Aufgaben der afrikani- schen Länder gehört die Heranbildung quali- Partner bei der Entwicklung in Afrika fizierter Menschen, die im Hinblick auf die In dem Wissen, daß die Afrikaner bei der Weltwirtschaft wettbewerbsfähig sind. Die Durchführung ihrer eigenen Entwicklungs- Herausforderungen sind sehr groß: Im Erzie- agenda eine größere Rolle spielen müssen, sieht hungs- und Ausbildungswesen zum Beispiel hat sich die Bank herausgefordert, ihre Partnerschaf- die Region ein alarmierendes Defizit mit den ten in der Region zu verstärken. Die Wirtschafts- niedrigsten Einschulungsquoten in der Welt und kommission für Afrika (ECA) feierte ihren einem Anteil von nur 53 % der Erwachsenen, die 40. Jahrestag mit einer Konferenz, an der die lesen und schreiben können. Im Geschäftsjahr Bank als ein Hauptpartner teilnahm. In dem .1998 erhöhte die Bank ihre Unterstützung für Bericht ‹Afrikanische Frauen und wirtschaftliche Schule und Ausbildung deutlich mit einem Entwicklung" legte sie ihre Pläne dar, mit denen Kredit der IDA über 372 Mio $, um die Zahl eines der Hauptanliegen der Bank erreicht "und Qualität von Schulen in Äthiopien, Côte werden soll, nämlich die Frauen in die Entwick- d'Ivoire, Kamerun, Madagaskar, Malawi, Tansania lungsagenda einzubeziehen. Die Partnerschaft und Uganda zu steigern. Die Mittelvergabe für mit der Afrikanischen Entwicklungsbank geht Gesundheit, Ernährung und Bevölkerung wurde nunmehr über die reine Projektkofinanzierung mit Projekten in neun Ländern im Gesamtbetrag hinaus. Man einigte sich auf Côte d'Ivoire, von 227 Mio $ ähnlich stark erhöht. Die Neuzu- Mosambik und Senegal als Pilotländer, in denen sagen für die sozialen Bereiche waren in den gemeinsame Arbeiten durchgeführt werden. letzten Jahren zurückgegangen, während wich- Partnerschaften mit regionalen Institutionen tige politische Probleme sowie Fragen der in Afrika, wie der Wirtschaftsgemeinschaft der Aufnahmefähigkeit geprüft wurden, um die Westafrikanischen Staaten (ECOWAS), der ZwEITES KAPITEL AFRIKA 23 Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) und, auf dinierung mit Organisationen der Vereinten kontinentaler Ebene, der Organisation für die Nationen und der Geldgebergemeinschaft Einheit Afrikas (OAU), werden immer wichtiger, sektorspezifische Investitionsprogramrne (SIPs). weil der Erfolg der afrikanischen Länder von Der Einsatz des SIP-Instruments, mit dessen ihrer Fähigkeit zur Zusammenarbeit abhängt. Hilfe afrikanische Länder ihre Prioritäten in Aufgrund von Konsultationen mit einzelnen bestimmten Sektoren steuern können, bewährt Ländern und subregionalen Institutionen wie der sich in Äthiopien und Ghana. In Äthiopien wird SADC wurde die erste subregionale CAS für das das Programm des Landes für die Entwicklung südliche Afrika9 erarbeitet. Die CAS betont die des Schul- und Ausbildungswesens im Umfang Notwendigkeit, daß Handel und Investitionen in von 1 800 Mio $ mit einem 100-Mio-$-Kredit der Region zunehmen, die Infrastruktur entwik- gefördert. Ghana erhielt einen ersten Kredit kelt wird und die Finanzsektoren stärker und in Höhe von 35 Mio $ zur Förderung des effizienter werden. Programms für das Gesundheitswesen über NGOs sind nach wie vor als Partner an der 824 Mio $. Durchführung einiger wichtiger Aspekte der Arbeiten der Bank vor Ort beteiligt. In Mali zum Deckung des Bedarfs der Mitglieder Beispiel arbeiten NGOs bei der Alphabetisie- Die Zusagen der Bank sind im Geschäftsjahr rung sowie bei der Ausbildung von Führungs- 1997 zurückgegangen. Sie konzentrierte sich auf kräften im Rahmen eines Projekts mit, mit dem die Verbesserung der Qualität des vorhandenen von den Gemeinden festgestellte Entwicklungs- Portfolios, und ihre Mitgliedsländer konzentrier- prioritäten gefördert werden. In Madagaskar sind ten sich darauf, die notwendigen politischen NGOs an der Durchführung eines dörflichen Entscheidungen zu treffen und umzusetzen. Mit Ernährungsprogramms beteiligt. der Verwirklichung dieser Ziele sind die Zusagen Das Sonderhilfsprogramm für Afrika (SPA) ist im Geschäftsjahr 1998 wieder gestiegen, und nach wie vor der Hauptmechanismus für die zwar auf 2 874 Mio $. Koordinierung der Maßnahmen und Programme Die Bank führte im Geschäftsjahr 1998 der Geldgeber zur Unterstützung von Wirt- Erhebungen unter den Mitgliedern in zehn schaftsreformen in Afrika. Zur Bewertung der Ländern in Sub-Sahara-Afrika durch, um zu Effektivität des SPA überprüften die Mitglieder gewährleisten, daß ihr Bedarf gedeckt wird. Die im Geschäftsjahr 1998 den Rahmen des Pro- Mitglieder waren im allgemeinen mit dem Stab gramms und baten die Projektbewertungsab- und den Produkten der Bank zufrieden und teilung (OED) der Bank um ein unabhängiges stellten fest, daß seit der vorigen Erhebung im Gutachten. Die Bedeutung des SPA wurde zwar Jahr 1995 Verbesserungen stattgefunden hatten. erneut bestätigt, die Mitglieder prüfen jedoch Sie forderten den Bankstab jedoch auf, sein eine Reihe von Ideen zur Verbesserung seiner beträchtliches Wissen an die besonderen Bedürf- Mechanismen und zur Stärkung der Beteiligung nisse der Länder anzupassen und bei der Ent- afrikanischer Interessengruppen, einschließlich wicklung echter Partnerschaften mit den afrika- Regierungen, regionaler Institutionen und der nischen Nationen flexibler vorzugehen. Gesellschaft, sowie der Konsultationen mit diesen Gruppen. 9 Angola, Botsuana, Demokratische Republik Kongo, Im Rahmen der Sonderinitiative der Verein- Lesotho, Malawi, Mauritius, Mosambik, Namibia, Sambia, ten Nationen für Afrika leitet die Bank in Koor- Seychellen, Simbabwe, Südafrika, Swasiland und Tansania. 24 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 OSTASIEN UND PAZIFISCHER RAUM Im Mittelpunkt des Hilfspro- von Investitionen und Ver- Diese Faktoren wurden gramms der Bank für die Region brauch sowie die in Reaktion durch Mängel bei der Res- Ostasien und Pazifischer Raum auf die Krise notwendig gewor- sourcenallokation in einzelnen stand im Geschäftsjahr 1998 die dene Umstrukturierung von Ländern verschärft, einschließ- Reaktion auf die Wirtschafts- Industrie und Finanzwesen lich staatlich gelenkter Kredite, und Finanzkrise. Die Bank beeinträchtigte die kurzfristigen Nepotismus, unausgewogener unterstützte die Länder in ihren Wachstumsaussichten aller Industriestrukturen und Be- Bemühungen, den Finanzsektor Länder, wenn auch in unter- schränkungen der Auslands- umzustrukturieren, die Führungs- schiedlichem Ausmaß. Viele beteiligungen sowie des Wett- und Kontrollstrukturen der Menschen in der Region, die in bewerbs. Unternehmen zu reformieren und den letzten Jahrzehnten auf- Die Entwicklungen in den angesichts der zunehmenden grund der erfolgreichen Ent- Industrieländern und an den Arbeitslosigkeit, der rückläufigen wicklung über die Armuts- globalen Finanzmärkten trugen Einkommen und öffentlichen grenze hinausgekommen waren, zwar zu der Krise bei, waren Ausgaben sowie der steigenden fielen wieder darunter. aber nicht ihre eigentliche Preise für Grundnahrungsmittel, Die Ostasienkrise wurde Ursache. Das schwache Wirt- die die Armen besonders hart durch umfangreiche Geldab- schaftswachstum in Japan und treffen, soziale Sicherheitsnetze flüsse von den inländischen in Europa seit den frühen aufzubauen. Die Bank sagte Finanzmärkten ausgelöst. Sie neunziger Jahren führte zu neben ihrem regulären Kreditpro- begannen in Thailand und einer akkommodierenden gramm rund 16 Mrd $ zu, um breiteten sich rasch auf die Geldpolitik und niedrigen die zusätzlichen Anforderungen benachbarten Länder aus, als Zinsen. Aufgrund dieser Fakto- aufgrund der Krise zu bewälti- das Vertrauen der Investoren ren in Verbindung mit der gen. Davon warn Ende des abnahm. Die Hauptfaktoren, aggressiven Suche internatio- Geschäftsjahres 5,65 Mrd $ die zu dieser Krise führten, naler Investoren nach hohen ausgezahlt. Parclel dazu setzte waren von Land zu Land Renditen in den Schwellen- die Bank ihre regulären Opera- unterschiedlich, es gab aber ländern kam es zu einer Situa- tionen fort, sie unterstützte die gemeinsame Merkmale: tion, in der nicht nur mehr Mitgliedsinder mit Programmen • Die Tatsache, daß es nicht Investitionen in die Volks- zur Förderung von 14 irtschafts- gelang, die Nachfrage zu wirtschaften der Region flossen und Sozialreformen, bei der dämpfen, und ein Boom bei als bei annehmbarem Risiko Linderung der Armut und beim der Kreditvergabe führten zu gewinnbringend absorbiert Aufbau institutioneller Kapazitä- hohen Leistungsbilanzdefiziten werden konnten, sondern die ten. In Reaktion auf Natur- und zu ,Blasen" an den Immo- Ressourcen wegen struktureller katastrophen erhielten China, bilien- und Aktienmärkten. Schwächen der Finanzsysteme Indonesien, Papua-Neuguinea • Die Rigidität der der Länder auch ineffizient und Vietnam Soforthilfe. Wechselkurssysteme förderte verwandt wurden. die Kreditaufnahme im Aus- Die beispiellose Verbesse- land (um von den niedrigeren Wirtschaftlicher Ausblick rung des Lebensstandards und Zinsen zu profitieren) und Die wirtschaftlichen Aus- die Reduzierung der Armut in führte zu übermäßig großen sichten der Region sind durch vielen Ländern in der Region Währungsrisiken bei Banken zwei gegenläufige Entwicklun- Ostasien und Pazifischer Raum und Unternehmen. gen gekennzeichnet. Zum einen in den vergangenen beiden • Laxe Aufsichtsregeln und entwickelten sich die Leistungs- Jahrzehnten kamen im Ge- eine schwache Beaufsichtigung bilanzsalden in eine positive schäftsjahr 1998 durch die der Finanzsektoren führten zu Richtung. Wenn diese Entwick- Wirtschafts- und Finanzkrise einer drastischen Verschlechte- lung nachhaltig ist und mit zum Stillstand. Massive Wäh- rung der Qualität der Kredit- umfangreichen öffentlichen rungsabwertur gen, Liquiditäts- portfolios der Banken. Finanzhilfen kombiniert wird, verknappungen, der Rückgang wird diese Anpassung dazu ZWEITES KAPITEL OSTASIEN UND PAZIFISCHER RAUM 25 beitragen, das Vertrauen der Investoren zu Aber selbst dann wird sich das Wachstum stärken, die Auslandsihvestitionen zu erhöhen wahrscheinlich langsamer erholen als zunächst und die Grundlage für eine Erholung zu schaf- erwartet, und die Wachstumsraten Ostasiens fen. Zum anderen stehen deutliche Senkungen dürften ohne eine rasche Wiederbelebung der der Investitionsausgaben aufgrund des Rück- Investitionstätigkeit nicht wieder das Niveau vor gangs der Finanzmittel aus dem Ausland, der der Krise erreichen. schwachen Bankensysteme und der strikten Die Wiedergewinnung des Vertrauens der Geld- und Fiskalpolitik einer positiven Entwick- Investoren ist unerläßlich und erfordert die lung des Außenhandels entgegen und gefährden effektive Durchführung solider Programme zur die Aussichten für eine baldige wirtschaftliche Umstrukturierung der Schulden von Unterneh- Erholung. Die Investitionsausgaben in der men und Banken. Maßgeblich für die Erholung Region waren vor der Krise mit 37 % des Brutto- und die Belebung des Wirtschaftswachstums in inlandprodukts (BIP) hoch, und ein Wiederan- der Region sind die Lösung der schweren Krise springen der Investitionen ist für die wirtschaft- der Kreditvergabe und die Senkung der hohen liche Erholung und das Wachstum unerläßlich. Zinsen. Ebenso wichtig ist aber ein günstiges TABELLE 2-4 - AUSLEIHUNGEN AN DARLEHENSNEHMER IN OSTASIEN UND IM PAZIFISCHEN RAUM NACH SEKTOREN; GESCHÄFTSJAHRE 1989 BIS 1998 (in Mio US-$) Jahres- durchschnitt Sektor 1989-93 1994 1995 1996 1997 1998 Landwirtschaft 848,7 1 570,4 373,0 844,9 1 265,0 1 058,7 Schule und Ausbildung 382,3 436,6 526,5 437,9 645,0 103,5 Elektrizität und andere Energieformen 888,1 1 048,5 1 383,0 1 683,0 1 131,4 783,7 Umwelt 134,9 381,5 308,1 170,7 - 278,4 Finanzsektor 364,7 100,0 - 49,0 28,4 5 420,0 Gesundheit, Ernährung und Bevölkerung 131,9 160,0 242,2 296,0 58,9 146,5 Industrie 204,4 - 175,0 217,0 60,0 - Bergbau - - - 35,0 - - Sektorübergreifend 257,0 82,7 167,0 130,0 - 315,0 Erdöl und Erdgas 82,2 266,0 245,0 - - Öffentliche Verwaltung 78,1 - 88,0 - - 230,0 Sozialer Sektor - 9,7 267,5 40,0 - 10,0 Telekommunikation 182,7 250,0 325,0 - - 34,5 Verkehrswesen 746,2 1 380,0 1 032,5 916,9 1 243,7 1 110,0 Stadtentwicklung 181,5 349,0 486,0 542,7 265,0 45,1 Wasserversorgung und Abwasserentsorgung 197,4 - 75,0 57,0 168,6 87,8 Insgesamt 4 680,1 6034,4 5 693,8 5 420,1 4 866,0 9 623,2 davon: IBRD 3 770,1 4 623,8 4 592,6 4 252,2 4 074,4 8 847,0 IDA 910,0 1 410,6 1 101,2 1 167,9 791,6 776,2 ANMERKUNG: Abweichungen in den Summen durch Runden der Zahlen. -= Null. 26 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 TABELLE 2-5 - FINANZIERUNGSZUSAGEN, AUSZAHLUNGEN UND NETTOTRANSFERZAHLUNGEN DER WELTBANK AN OSTASIEN UND DEN PAZIFISCHEN RAUM; GESCHÄFTSJAHRE 1993 BIS 1998 (in Mio US-$) China Indonesien Korea Gesamte Region Position 1998 1993-98" 1998 1993-98" 1998 1993-98, 1998 1993-98, Zusagen der IBRD und der IDA 2616 17 643 703 6384 5000 5975 9 623 37 207 Nicht ausgezahlter Restbetrag 10 906 10 906 4 728 4 728 434 434 20 026 20 026 Bruttoauszahlungen 2094 12156 659 6014 5 167 6267 9375 30460 Rückzahlungen 395 1983 749 6345 292 2614 2189 16354 Nettoauszahlungen 1 698 10 173 -90 -331 4875 3652 7 186 14 105 Zinsen und Gebühren 574 2 802 663 5 023 237 1 092 1 945 12 381 Nettotransferzahlungen 1 124 7 371 -753 -5 354 4 638 2 560 5 241 1 724 ANMERKUNG: Die in der Tabelle genannten Länder sind diejenigen mit den höchsten Mittelaufnahmen bei der Bank im Geschäftsjahr 1997/98. Abweichungen in den Summen durch Runden der Zahlen. a Einschließlich der bis Ende des Geschäftsjahres 1996 erfolgten Auszahlungen aus dem Sonderfonds der IDA. außenwirtschaftliches Klima, insbesondere ein der Ostasienkrise und bestimmten auch ihre stärkerer wirtschaftlicher Aufschwung in Japan, Kreditvergabe an die Region sowie ihre die Aufrechterhaltung offener Märkte in Europa Beratungsdienste im Geschäftsjahr 1998. Ta- und den Vereinigten Staaten sowie anhaltende belle 2-4 zeigt die Verteilung der Kreditvergabe Bemühungen Chinas, die Wirtschaft zu stimulie- an die Region in den Jahren 1989-98 nach ren und die W.chselkurse zu stabilisieren. Dies Sektoren. In Tabelle 2-5 sind die Finanzie- könnte in Verbindung mit der Bereitstellung von rungszusagen, Auszahlungen und Nettotrans- erweiterten Fazilitäten für die Finanzierung des ferzahlungen an die Region in den Geschäfts- Außenhandels und von Betriebskapital den jahren 1993-98 im Vergleich dargestellt, und Export beleben und die Erholung stützen. Um Tabelle 2-6 zeigt die vom Exekutivdirektorium eine neue Runde finanzieller Schwierigkeiten im Geschäftsjahr 1998 genehmigten Projekte in abzuwenden, iüssen die asiatischen Länder der Region Ostasien und Pazifik nach Ländern. außerdem einen Abwertungswettbewerb Die Finanzierungszusagen der IBRD und der vermeiden. IDA nach Sektoren sind in Schaubild 2-3 dar- Zum Ende des Geschäftsjahres waren die gestellt. Republik Korea und Thailand auf dem Weg, Ein zweigleisiges, zügiges und umfangreiches merkliche Fortschritte mit ihren Stabilisierungs- Kreditprogramm wurde in erster Linie darauf und Reformprogrammen zu erzielen - vor allem ausgerichtet, den Finanz- und Unternehmens- im Finanzsektor, in der Wettbewerbspolitik und sektor umzustrukturieren und die sozialen bei der Umstrukturierung von Unternehmen -, Dienste aufrechtzuerhalten; die Durchführung und es gab vielversprechende Anzeichen, daß des Kreditprogramms wurde durch ein Pro- diese Reformprogramme zu greifen beginnen. gramm für technische Hilfe und Beratungsdien- ste ergänzt. Reaktion der Weltbank Erstens half die Bank den Ländern, ihre Die Hauptaufgaben der Bank, die Reduzie- Finanz- und Unternehmenssektoren umzustruk- rung der Armat und die Förderung einer nach- turieren; hierzu konzipierte sie Programme zur haltigen Entwicklung, bildeten zusammen mit Errichtung des notwendigen rechtlichen und ihren traditionellen Schwerpunkten, nämlich institutionellen Rahmens und begann mit ihrer Verbesserung des Gesundheits- und Erziehungs- Umsetzung. Dazu gehörte die Schaffung von wesens, Beseitigung von Umweltschäden und Konkurs- und Zwangsvollstreckungsgesetzen, die Umweltschutz, Entwicklung der Infrastruktur Reform der Führungs- und Kontrollstrukturen und Aufbau v on Institutionen, die Grundlage für von Banken und Unternehmen, die Stärkung der ihre Reaktion auf die neuen Herausforderungen Aufsichtssysteme und der Aufbau von Kapazitä- ZWEITES KAPITEL OSTASIEN UND PAZIFISCHER RAUM 27 TABELLE 2-6 - AUFSTELLUNG DER WÄHREND DES GESCHAFTSJAHRES 1998 GENEHMIGTEN PROJEKTE, OSTASIEN UND PAZIFISCHER RAUM Betrag (Mio) Datum der Land/Projektbezeichnung Bewilligung Fälligkeit SZR US-$ China Fernstraßenprojekt in drei Provinzen 23. Juni 1998 2004/2018 n.a. 230,00 Projekt für die Elektrizitätswirtschaft in Hunan 18. Juni 1998 2004/2018 n.a. 300,00 Projekt für die Intensivierung der künstlichen Bewässerung in der Landwirtschaft II 18. Juni 1998 2004/2018 n.a. 300,00 Städtisches Umweltprojekt in Guangxi 16. Juni 1998 2003/2018 n.a. 72,00 Städtisches Umweltprojekt in Guangxia 16. Juni 1998 2008/2033 14,90 20,00 Projekt für das Tarim-Becken IP 9. Juni 1998 2004/2018 n.a. 90,00 Projekt für das Tarim-Becken IP 9. Juni 1998 2008/2033 44,60 60,00 Drittes Projekt für nationale Fernstraßen 29. Mai 1998 2004/2018 n.a. 250,00 Zweites Projekt für Binnenwasserstraßen 29. Mai 1998 2004/2018 n.a. 123,00 Projekt für das Verkehrswesen im Stadtzentrum von Guangzhou 29. Mai 1998 2004/2018 n.a. 200,00 Projekt für den Wiederaufbau nach dem Erdbeben in Hebei 29. Mai 1998 2008/2033 21,10 28,40 Projekt für die Entwicklung der Forstwirtschaft in armen Gebieten · 27. Mai 1998 2008/2033 74,30 100,00 Projekt für die Entwicklung der Forstwirtschaft in armen Gebietena 21. Mai 1998 2005/2014 n.a. 100,00 Projekt für die Basisgesundheitsfürsorge 19. Mai 1998 2008/2033 63,00 85,00 Projekt für die nachhaltige Entwicklung der Ressourcen in den Küstenregionen 19. Mai 1998 2004/2018 n.a. 100,00 Projekt für die Komnerzialisierung staatlicher landwirtschaftlicher Betriebe 31. März 1998 2003/2018 n.a. 150,00 Projekt für die Stromübertragung in Ostchina (Jiangsu) 26. März 1998 2003/2018 n.a. 250,00 Projekt zur Einsparung von Energie 26. März 1998 2003/2018 n.a. 63,00 Umweltschutzprojekt in Shandong 28. Oktober 1997 2003/2018 n.a. 95,00 Indonesien Entwicklungsprojekt ,,Kecamatan" 2. Juni 1998 2002/2014 n.a. 225,00 Projekt für die Sanierung und das Management von Korallenriffen 31. März 1998 2001/2013 n.a. 6,90 Projekt für die regionale Entwicklung in Maluku 31. März 1998 2001/2013 n.a. 16,30 Projekt für den Straßenbau in der Region Nördliches Sumatra 31. März 1998 2002/2013 n.a. 234,00 Projekt für die Grunderziehung in Westjava 31. März 1998 2001/2013 n.a. 103,50 Projekt für die regionale Entwicklung in Bengkulu 3. März 1998 2001/2013 n.a. 20,50 Projekt zur Unterstützung der Reform des Bankwesens 4. Dezember 1997 2001/2013 n.a. 20,00 Projekt für die Entwicklung der Informationsinfrastruktur 18. November 1997 2001/2013 n.a. 34,50 Projekt für sichere Mutterschaft: Partnerschaft und Familie als Ansatzpunkte 1. Juli 1997 2001/2012 n.a. 42,50 Kambodscha Projekt für die städtische Wasserversorgung 17. Februar 1998 2008/2037 22,70 30,96 Korea Strukturanpassungsdarlehen 26. März 1998 2003/2013 n.a. 2 000,00 Projekt für die Wiederbelebung der Wirtschaft 23. Dezember 1997 2003/2008 n.a. 3000,00 Laotische Demokratische Volksrepublik Projekt für die Elektrifizierung ländlicher Gebiete in den südlichen Provinzen 17. März 1998 2008/2037 25,70 34,70 Malaysia Darlehen für die wirtschaftliche Erholung und den sozialen Sektor 18. Juni 1998 2002/2014 n.a. 300,00 Mongolei Projekt für technische Hilfe bei der Haushaltspolitik 2. Juni 1998 2008/2038 3,80 5,00 Projekt zur Verbesserung der Dienstleistungen in Ulan Bator 1. Juli 1997 2007/2037 12,30 16,70 Papua-Neuguinea Projekt zur Bekämpfung der von El Niio verursachten Dürre 21. April 1998 2001/2013 n.a. 5,00 Philippinen Projekt für das Ressourcenmanagement auf kommunaler Ebene 24. März 1998 2003/2018 n.a. 50,00 Sozialfondsprojekt SZOPAD 24. März 1998 2003/2018 n.a. 10,00 Projekt für die Entwicklung in der frühen Kindheit 24. März 1998 2003/2018 n.a. 19,00 Projekt für die Entwicklung von Wasserdistrikten 9. September 1997 2003/2017 n.a. 56,80 Thailand Projekt zur Unterstützung der Wirtschaftspolitik 26. Februar 1998 2001/2013 n.a. 15,00 Darlehen für die Umstrukturierung von Finanzgesellschaften 23. Dezember 1997 2001/2013 n.a. 350,00 Projekt für die Förderung des Finanzsektors 11. September 1997 2001/2013 n.a. 15,00 Vietnam Projekt für die landwirtschaftliche Diversifizierung 23. Juni 1998 2008/2038 49,60 66,85 Projekt für den Ausbau des Elektrizitätsübertragungs- und -verteilungssystems und für den Wiederaufbau nach Naturkatastrophen 20. Januar 1998 2008/2038 144,40 199,00 Kredit für die Schulden- und Schuldendienstreduzierung 6. Januar 1998 2008/2037 25,20 35,00 Projekt zur Sanierung von Binnenwasserstraßen und Häfen 4. November 1997 2008/2037 53,70 73,00 Projekt für den Schutz von Wäldern und für die ländliche Entwicklung 30. Oktober 1997 2008/2037 15,90 21,50 Insgesamt 571,20 9623,11 n.a. = Nicht anwendbar (IBRD-Darlehen). a ,Mischung" aus Darlehen und Kredit. 28 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 SCHAUBILD 2-3 - Ostasien und Pazifik: Zusagen der IBRD und der IDA nach Sektoren, Geschäftsjahr 1998 Gesundheit, Ernährung und Bevolkerung: 2 % . ,Telekommunikation: <1 % Offentliche Verwaltung: 2% -- - Sozialer Sektor: < r % Sektorübeerg tfend: 3 % Wasserversorgung u. Abwasserentsorg.: 1% Umwelt-__3_%__ Schule und Ausbildung: 1 % Stadtentwicklung: <1 % Elektrzitat und andere Energieformen: 8% andw rtschaft: 1 % % e r ch e s e n : 2 % 0 -F in a n z s e k t o r : 5 6 % Jereni Šwesen: 12 % e~------ ten im Finanzsektor. Die Bank half außerdem bei Umstrukturierung des Finanz- der Konzipierung und Bewertung von Lösungen und des Unternehmenssektors für Finanzinstitute sowie eines Verfahrens für die Die Probleme in den Finanz- und Unter- solide und transparente Verwertung der Aktiva nehmenssektoren der Region bauten sich seit der zu schließenden Institute. Die IFC ergänzte einigen Jahren auf, wurden aber durch das rasche das Kreditprogramm der Bank durch die Be- Wirtschaftswachstum und in einigen Fällen auch reitstellung von Beteiligungskapital und Kre- durch mangelnde Transparenz bei der Rech- diten zur Unterstützung von Banken und Unter- nungslegung verdeckt. Im Geschäftsjahr 1998 nehmen. half die Bank aktiv den drei Ländern, die vor Zweitens half die Bank ihren Mitgliedern bei den schwerwiegendsten Problemen standen der Bewältigung der sozialen Folgen der Krise, (Indonesien, Republik Korea und Thailand), die indem sie die Qualität der sozialen Dienste und unmittelbaren finanziellen und unternehmens- der öffentlichen Ausgaben zugunsten der Armen bezogenen Schwierigkeiten zu lösen (siehe schützte und verbesserte. Dazu gehörten auch Kasten 2-2). Die Unterstützung der Bank für die Konzipiering und Finanzierung von Sozial- die Konzipierung und Durchführung der Um- fonds sowie die Stärkung der sozialen Sicher- strukturierung des Finanz- und Unternehmens- heitssysteme fir ältere Menschen und Arbeits- sektors umfaßte unter anderem die Auflösung lose. und die Umstrukturierung von in Schwierig- Um die Kapazitäten der Regierungen zur keiten geratenen Instituten, die Errichtung Bewältigung der Krise weiter zu erhöhen, effektiver Rechts- und Regulierungssysteme, veranstaltete das Institut für Wirtschaftsent- die Verbesserung der Unternehmensführung und wicklung (EDI) die Konferenz East Asia: The -kontrolle sowie, ganz allgemein, die Erhöhung Unfinished Agenda (Ostasien: Die unvollendete der Transparenz und der Qualität der Informa- Agenda), auf der Politiker der Region die wirt- tionsströme. schaftlichen Tirbulenzen erörterten, Struktur- Die Finanzkrise der Region rückte eine probleme feststellten und die Entwicklungsprio- wichtige, dringende Aufgabe in den Vordergrund: ritäten für die Zeit nach der Krise evaluierten. die Notwendigkeit, die inländischen Finanz- Die MIGA förderte Privatinvestitionen sektoren in der gesamten Region zu stärken und mit Garantie%,erträgen im Gesamtbetrag von die Führungs- und Kontrollstrukturen der 50 Mio $ für Projekte in der Landwirtschaft, im Unternehmen zu verbessern. Die Bank beriet Infrastrukturbereich und im Verarbeitenden neben den unmittelbar von der Krise betroffe- Gewerbe in China. nen Ländern auch andere Mitgliedsländer und gewährte technische Hilfe; dazu zählten auch eine Wirtschaftsmission und spezielle Arbeits- ZwEITEs KAPITEL OSTASIEN UND PAZIFISCHER RAUM 29 tagungen und Konferenzen, um die politischen Menschen in der Region weniger als einen und institutionellen Kapazitäten des Wirtschafts- Dollar pro Tag zur Verfügung, und zehn Mil- managements der Mitgliedsländer in einem lionen lebten gerade oberhalb der Armutsgrenze. zunehmend globaler werdenden Umfeld zu Die meisten Länder in der Region hatten zudem stärken. Zusammen mit dem Internationalen nur schwache oder gar keine sozialen Siche- Währungsfonds (IWF) bereitete die Bank zum hungssysteme, keine Arbeitslosenversicherung Beispiel ein Reformprogramm für das Finanz- oder keine Altersvorsorge. wesen der Philippinen vor, das mit einem Anpas- Die unmittelbarste soziale Folge der Krise sungsdarlehen für den Bankensektor gefördert war der Verlust von Arbeitsplätzen, besonders wird. für Arbeitnehmer in den Städten. Die Schwierig- Im März 1998 veranstalteten die Asiatische keiten der Armen werden durch steigende Preise Entwicklungsbank, die Regierungen Japans und für Nahrungsmittel und sonstige unentbehrliche der Philippinen sowie das EDI eine Konferenz Güter wegen der enormen Abwertung der in Manila - das Asiatische Entwicklungsforum. Währungen - vor allem in Indonesien - in Dieses Forum brachte Experten aus diesen Verbindung mit der voraussichtlichen Senkung Ländern und aus der Region zusammen, um die der Sozialausgaben aufgrund der fallenden Ursachen und Folgen der Finanzkrise zu erör- Einnahmen der öffentlichen Haushalte noch tern, und es ermöglichte einen Informations- verschärft. Der Einnahmerückgang ist auf die und Meinungsaustausch der Regierungsbeamten Konjunkturabschwächung, die steigenden aus der Region. Zusammen mit den chinesischen Leistungen für den Schuldendienst sowie die Behörden organisierte die Bank eine Reihe von Umstrukturierung des Finanzsektors und der Arbeitstagungen, um die Implikationen der Unternehmen zurückzuführen. Ostasienkrise zu prüfen und Lehren daraus zu In ihren Diskussionen mit den Mitglieds- ziehen. Dies brachte die Programme Chinas zur regierungen und sonstigen Partnern betonte die Reform der staatlichen Banken und Unterneh- Bank die Bedeutung der menschlichen Dimen- men voran. sionen der Krise und insbesondere den Schutz Auf eine Bitte Malaysias hin, das die Hilfe der der Armen, um den sozialen Folgen der Finanz- Bank seit Jahren nicht in Anspruch genommen krise Rechnung zu tragen, und sie arbeitete mit hatte, erstellte die Bank einen umfassenden ihren Mitgliedern zusammen, um die öffent- Länderwirtschaftsbericht mit besonderem lichen Sozialausgaben zu sichern. Die Hilfe Schwerpunkt auf den Problemen des Finanz- bei der Konzipierung und Durchführung von sektors. Das Exekutivdirektorium genehmigte Systemen für den sozialen Schutz, beispielsweise das Darlehen zur Belebung der Wirtschaft und Wohlfahrtsprogramme, Sozialfonds, Arbeits- für den sozialen Sektor; technische Hilfe für losenversicherung und soziale Sicherheitssyste- Reformen des Bankwesens wurde vorbereitet. In me, wurde intensiviert, und die finanzielle Vietnam wurden ein Seminar über die Privatisie- Unterstützung diente dazu, die Mittel zum rung staatlicher Unternehmen und eine Arbeits- Schutz der Armen aufzustocken. tagung über die Finanzkrise veranstaltet, um den In Thailand verhalf ein Sozial- und Armuts- Behörden zu helfen, die politischen Optionen gutachten zu einem besseren Verständnis der besser zu verstehen. Das EDI führte Schulungs- sozialen Folgen der Krise, und es unterstützte programme für Geschäftsbanken in China sowie die Konzipierung und die Umsetzung eines ein Wirtschaftspolitik-Programm in Kambodscha Investitionsdarlehens für den sozialen Bereich, durch, um den Reformländern der Region zu um den Arbeitslosen und den von der Krise be- helfen, geeignete Institutionen aufzubauen. troffenen Armen zu helfen. Ein Strukturanpas- sungsdarlehen für Indonesien über 1 000 Mio $, Schutz der Menschen angesichts der Krise das im Geschäftsjahr 1998 vorbereitet wurde, und der Naturkatastrophen wird eine Komponente zum sozialen Schutz und Die Ostasienkrise gefährdete die beachtlich- Maßnahmen zur Reform der Forstwirtschafts- ste Leistung auf dem Gebiet der Armuts- politik umfassen. Auch für die Reduzierung der reduzierung in der neueren Geschichte. Trotz Armut auf dem Land und in den Städten wur- dieses beispiellosen Fortschritts hatten unmit- den Darlehen vorbereitet, und ein Teil des telbar vor der Krise noch rund 350 Millionen vorhandenen Portfolios wurde umstrukturiert, 30 WELTBANK JAHRESBER1CHT 1998 um Mittel neu zu verteilen und eine ener- während gleichzeitig die Produktivität der gischere Durchführung der bestehenden Projek- landwirtschaftlichen Betriebe, die Getreide- te in den Bereichen Beschäftigung, Entwicklung märkte und die Vermarktungssysteme gestärkt von Kindern, sichere Mutterschaft, Gesundheit werden. Die Bank übernahm außerdem den sowie Schule und Ausbildung zu unterstützen. Vorsitz einer Sondersitzung der Geldgeber Zur Zeit wird ein Darlehen zur Förderung Indonesiens, um die sozialen Implikationen der landwirtschaftlicher Reformen über 400 Mio $ Krise zu erörtern und um Unterstützung für vorbereitet; dieses soll helfen, die zunächst die sozialen Bereiche zu gewinnen. notwendigen Getreideimporte zu finanzieren, • KASTEN 2-2 - UNTERSTÜTZUNG DER WELTBANK FÜR DIE UMSTRUKTURIERUNG DES FINANZSEKTORS UND DER UNTERNEHMEN IN INDONESIEN, DER REPUBLIK KOREA UND THAILAND Das Darlehen zur Unterstützung politischer gung des Finanzsektors; sie erleichtern die Umstruk- Reformen über 1 000 Mio $ wurde vorbereitet, um turierung von Unternehmen auf Drängen der politische Reformen im Außenhandel, bei den führenden Gläubigerbanken und verbessern die Investitionen, im Finanzsektor bei den öffentlichen Führungs- und Kontrollstrukturen der Unternehmen Finanzen, im sozialen Bereich und in der Umwelt- durch Reformen der Rechnungslegung und der politik in Indonesien zu fördern. Zur Unterstützung Revision, des Unternehmensrechts, der Konkurs- von Reformen im Bankwesen und bei den Unter- ordnung und der Wertpapiermärkte. nehmen umfaßt das Projekt Maßnahmen zur Ende des Geschäftsjahres genehmigte das Lösung von Problemen mit notleidenden Portfolios Exekutivdirektorium der IFC drei Projekte; damit und insolventen Banken, die Prüfung staatlicher nahm die IFC ihre Investitionstätigkeit in der Banken zur Vrbesserung ihrer Effizienz und Republik Korea erstmals seit 1988 wieder auf Die Kapitalbasis, die Stärkung der Kreditbewertung Projekte sollen dabei helfen, koreanische Unter- und des Risikomanagements, die Verbesserung der nehmen und Finanzinstitute mit Kapital auszustat- Bankenaufsicht und die Formulierung besserer ten und umzustrukturieren und Modelle inter- Gesetze hinsichtlich Konkursverfahren, Publizitäts- national erfolgreicher Praktiken zu fördern. Durch pflichten und Eigentumsrechten. Ein Darlehen für diese Investitionen sollen auch andere Kreditgeber technische Hilfe über 20 Mio $ soll bei der Verbesse- und Investoren gewonnen werden. rung der Leitung und Beaufsichtigung des Banken- In Thailand half die Bank bei der Gründung sektors helfen. einer Organisation für die finanzielle Umstruktu- In einer Rekordzeit von nur drei Wochen wurde rierung, die sich mit den Gläubigern einstweilig ein Darlehen für den Wiederaufbau der Wirtschaft geschlossener Finanzunternehmen und den betroffe- über 3 000 Mio $ an die Republik Korea vorbereitet nen Kontoinhabern befassen soll. Sie half auch bei und bewilligt. Diese rasche Reaktion war ein Beitrag der Gründung einer Managementgesellschaft, die die zu den internationalen Bemühungen zur Bereitstel- Aktiva ordnungsgemäß und wirtschaftlich eintreiben . lung von Liquidität und bildete die Grundlage soll, und traf Maßnahmen zum Abbau von Be- für politische Veränderungen im Finanzsektor, in schränkungen für ausländische Kapitalbeteiligun- den Führungs- und Kontrollstrukturen der Unter- gen. Die Bank gewährte auch ein Darlehen zur nehmen, in der Wettbewerbspolitik und am Umstrukturierung von Finanzunternehmen, ein Arbeitsmarkt. Anschließend wurde ein Struktur- Strukturanpassungsdarlehen zur Reform des Unter- anpassungsdarlehen über 2 000 Mio $ gewährt, mit nehmens- und des Finanzsektors sowie technische dem das Reformprogramm im Unternehmens- Hilfe, um die wirtschaftspolitischen Kapazitäten der und im Finanzsektor gefördert wurde. Technische Regierung zu erhöhen und diese in die Lage zu Hilfsprogramme unterstützen die koreanische versetzen, die Schwächen des Finanzsektors besser Regierung bei der Stärkung ihrer Kapazitäten zur anzugehen sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Stabilisierung, Umstrukturierung und Beaufsichti- Unternehmen zu bewerten und zu verbessern. ZWEITES KAPITEL OSTASIEN UND PAZIFISCHER RAUM 31 formen, die gemeinsam mit dem Internationalen Verband der Sozialversicherungen veranstaltet werden, helfen den Regierungen in der gesamten Region, den sozialen Schutz von älteren Men- Ty schen zu verbessern. In Kambodscha, der Laotischen Demokrati- schen Republik, Papua-Neuguinea, auf den Philippinen und in anderen ldeineren Ländern, wie den Salomonen, helfen die Untersuchungen der Bank über die Auswirkungen und Implika- tionen der Finanzkrise in der Region den Regie- rungen bei der Durchführung geeigneter Maß- nahmen, um die Nachteile für die Armen und -d die Gesamtwirtschaft zu reduzieren. Die Bank reagierte auch prompt auf die Na- turkatastrophen in der Region. Mit vier Sofort- projekten wurden die Folgen der von El Niio verursachten Dürre in Indonesien und Papua- Neuguinea, eines Erdbebens in der chinesischen Provinz Hubei und eines ungewöhnlich schwe- ren Taifuns in Vietnam gelindert. - Deckung des Bedarfs der Adam& Mitgliedsländer Die Finanzkrise in Ostasien löste eine um- fangreiche Umstrukturierung des Kreditpro- gramms der Bank für das Geschäftsjahr 1998 aus: Zehn Anpassungsprogramme und/oder technische Hilfsprojekte und Soforthilfeprojekte kamen hinzu, während vier Investitionsdarlehen bis zum Geschäftsjahr 1999 zurückgestellt - -wurden. Die Bank bemühte sich intensiv, die Die Finanzkrise in Ostasien hat die armen und zeitgerechte Durchführung von Projekten zu schutzlosen Bevölkerungsschichten schwer getroffen. gewährleisten und die Portfolioqualität aufrecht- Die Weltbank trug dazu bei, soziale Netze einzurich- zuerhalten. Verbesserungsmaßnahmen wurden ten, um den Anstieg der Arbeitslosigkeit abzufedern eingeleitet, einschließlich gezielter Projekt- und um die Auswirkungen der Haushaltskürzungen auf umstrukturierungen in China, Indonesien und die Armen so gering wie möglich zu halten. Vietnam, der Stornierung schwacher Projekt- komponenten und einer erneuten Bilanzierung der Projektkosten angesichts knapper Finan- Die Bank hilft den koreanischen Behörden zierungsmittel der Partner. bei der Reform des Rentensystems des Landes Das Regionalbüro verfügt aufgrund intensi- und bei der Konzipierung eines modernen verer Beaufsichtigung erneut über ein starkes sozialen Sicherheitsnetzes. Das Strukturan- Portfolio. Die Aufsicht wird zunehmend von den passungsdarlehen über 2 000 Mio $ enthielt eine Niederlassungen vor Ort wahrgenommen; sechs Komponente, mit der Arbeitnehmer von Klein- der acht Ländermanagementgruppen arbeiteten unternehmen in die Arbeitslosenversicherung Ende des Geschäftsjahres vor Ort." In der einbezogen werden. Das in Vorbereitung befind- Zentrale wurde mit elf Funktionsgruppen eine liche zweite Strukturanpassungsdarlehen wird flachere Managementstruktur eingeführt. Diese bei der Vertiefung der Reformen im sozialen Sicherungssystem helfen. Die globalen und 10 China, Indonesien, Republik Korea, Philippinen, Thailand regionalen Konferenzen des EDI über Rentenre- und Vietnam. 32 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Gruppen sind für die Bereitstellung von Dienst- leistungen für die Mitgliedsländer zuständig, für die Verwaltung des Projektportfolios und - gemeinsam mit den Mitgliedsländern - für die Vorbereitung neuer Projekte. Im Geschäftsjahr 1998 ermöglichte die neue Management- und Organisationsstruktur der Bank eine engere Zusammenarbeit mit den Mitgliedsländern sowie raschere Reaktionen auf vordringliche Bedürfnisse voi Ort, einschließlich der Bewälti- gung von Naturkatastrophen. ZWEITES KAPITEL OSTASIEN UND PAZIFISCHER RAUM 33 SÜDASIEN Die Region Südasien machte Das BIP-Wachstum Süd- noch den Durchschnitt aller gute wirtschaftliche Fortschritte asiens war mit 5,2 % 1997 fast Entwicklungsländer (136 % im und blieb von der Finanz- und 1 Prozentpunkt niedriger als Jahr 1997). Die kurzfristige Wirtschaftskrise im benachbarten 1996, hauptsächlich wegen Auslandsverschuldung war nach Ostasien weitgehend unberührt. der schwachen Nachfrage und wie vor niedrig; dies könnte Die Krise unterstrich die Dring- der Stagnation der Industrie unter anderem verhindert lichkeit von Reformen des in Indien und der geringen haben, daß die Finanzkrise in Finanzsektors, die die Bank und Baumwollproduktion in Paki- Ostasien auf Südasien übergriff. ihre Mitgliedsländer bereits in stan. Die geschätzten Wachs- Regelungen für den Finanz- Angriff genommen haben. Im tumsraten im Geschäftsjahr sektor, die es den Banken Geschäftsjahr 1998 sollte mit 1998 betragen 5,5 % in Bangla- verbieten, übermäßige Kredit- den Darlehen, der technischen desch, 5,1 /o in Indien, 5,4 % blasen zu erzeugen, und nied- Hilfe und politischen Beratung in Pakistan und 5,8 % in Sri rige Leistungsbilanzdefizite der Weltbank den Mitgliedslän- Lanka. haben ebenfalls dazu beige- dern in der Region vor allem Das Haushaltsdefizit in tragen, daß die Region eine geholfen werden, die Armut zu Indien hat sich trotz anhalten- Finanzkrise vermeiden konnte, bekämpfen, indem die Volks- der Bemühungen der Regie- Das Wachstum der privaten wirtschaften gestärkt, der private rung, die Ausgaben zu senken, Kapitalzuflüsse schwächte sich Sektor entwickelt und durch auf schätzungsweise 6,1 /o des 1997 ab, nachdem diese von sozial- und umweltverträgliche BIP erhöht, verglichen mit durchschnittlich 5 Mrd $ in Entwicklung in die Menschen 4,9 o im Geschäftsjahr 1997. den Jahren 1990 bis 1995 auf investiert wurde. Um die Opera- Schätzungen zufolge blieb 9 Mrd $ im Jahr 1996 gestiegen tionen der Bank zu verbessern Bangladeschs Haushaltsdefizit waren. Indien erhielt weiterhin und sie besser auf den Bedarf der mit 5,3 % des BIP gegenüber den Großteil der ausländischen Mitgliedsländer abzustimmen, dem Geschäftsjahr 1997 Netto-Direktinvestitionen, die arbeitete rund die Hälfte der unverändert. Das Haushaltsde- 1997 auf 3 Mrd $ und gegen- für die südasiatischen Länder fizit Pakistans sank von 6,3 % über dem Vorjahr um 20 % zuständigen Mitarbeiter in einer des BIP im Vorjahr auf 5,4 %, stiegen. Mitgliedsländer in der der fünf Niederlassungen in der und Sri Lankas Defizit ging von Region, die sich bemühen, die Region vor Ort. 7,6 % des BIP im Geschäftsjahr Armut zu reduzieren sowie ein 1997 auf 6,5 % zurück. rascheres Wirtschaftswachstum Die meisten Länder Süd- Vor allem wegen der höhe- zu erzielen, und die sich auf asiens verzeichneten - trotz der ren Auszahlungen öffentlicher eine Reihe wichtiger Entwick- finanziellen Turbulenzen im Kreditgeber ist die langfristige lungsinitiativen konzentrieren, benachbarten Ostasien - 1997 Auslandsverschuldung der wurden erneut von der Welt- erneut befriedigende Zuwachs- Region 1997 um 3 % auf bank unterstützt. Tabelle 2-7 raten des Bruttoinlandprodukts 142 Mrd $ gestiegen. Die zeigt die Verteilung der Kredit- (BIP) und der Exporte. Die öffentliche Verschuldung vergabe an die Region in den Auslandsinvestitionen in der machte weiterhin den Großteil Jahren 1989-98 nach Sektoren. Region nahmen weiter zu, die der langfristigen Verbindlich- In Tabelle 2-8 sind die Finan- langfristigen Nettokapital- keiten der Region aus. Ein zierungszusagen, Auszahlungen zuflüsse erreichten das bisher Anstieg der Exporteinnahmen und Nettotransferzahlungen an höchste Niveau. Trotzdem um 9 % führte zu einer Verbes- die Region in den Geschäfts- erhält die Region nur 3,6 % der serung der Relation zwischen jahren 1993-98 im Vergleich privaten langfristigen Nettozu- Schulden und Exporten, die dargestellt, und Tabelle 2-9 flüsse in Entwicklungsländer, von 194 % im Jahre 1996 auf zeigt die vom Exekutivdirek- auf sie entfällt nur 1 % des 183 % im Jahre 1997 zurück- torium im Geschäftsjahr 1998 Welthandels, und sie beheima- ging. Trotz dieser Verringerung genehmigten Projekte in der tet rund 40 % der Armen der übersteigt diese Quote immer Region Südasien nach Ländern. Welt. 34 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Die Finanzierungszusagen der IBRD und der Verbesserung des Wirtschaftsklimas IDA nach Sektoren sind in Schaubild 2-4 darge- Die Bank unterstützte Strukturreformen in stellt. der Region auch im vergangenen Jahr mit Die Ungewißheit über die wirtschaftlichen zeitgerechten, gezielten Krediten sowie mit Aussichten der Region hat nach den Atom- besonders auf den Bedarf der einzelnen Länder bombentests in Indien und Pakistan im Mai abgestimmten nichtfinanziellen Leistungen und 1998 und der darauf folgenden Verhängung Hilfsstrategien. Das Institut für Wirtschaftsent- wirtschaftlicher Sanktionen durch mehrere wicklung (EDI) und die Zentralbank von Sri Industrieländer zugenommen. Auf Wunsch Lanka veranstalteten in Colombo, Sri Lanka, das einiger Exekutivdirektoren wurde die Prüfung Seminar South Asia Beyond 2000: Policies for mehrerer Darlehen, die nicht der Erfüllung der Sustained Catch-up Growth (Südasien nach dem Grundbedürfnisse der Menschen dienen und die Jahre 2000: Maßnahmen zur Erzielung nachhal- im letzten Quartal des Geschäftsjahres 1998 tigen Wachstums); auf diesem Seminar wurde vergeben werdun sollten, verschoben. eine politische Agenda festgelegt, die es der TABELLE 2-7 - AUSLEIHUNGEN AN DARLEHENSNEHMER IN SÜDASIEN NACH SEKTOREN; GESCHÄFTSJAHRE 1989 BIS 1998 (in Mio US-$) Jahres- durchschnitt Sektor 1989-93 1994 1995 1996 1997 1998 Landwirtschaft 553,3 387,8 551,3 420,6 409,0 876,1 Schule und Ausbildung 339,0 220,0 423,7 499,8 - 718,2 Elektrizität und andere Energieformen 801,9 230,0 250,0 700,0 24,2 295,0 Umwelt 103,3 14,7 168,0 263,9 64,8 - Finanzsektor 234,3 - 916,0 205,0 105,0 - Gesundheit, Ernährung und Bevölkerung 270,5 233,1 257,9 376,7 593,8 626,4 Industrie 198,5 250,3 3,2 - - - Bergbau 2,4 - - 63,0 - 532,0 Sektorübergreifend 269,5 - - - - - Erdöl und Erdgas 301,0 - 120,8 - -- Öffentliche Verwaltung 33,0 296,8 - 92,0 31,7 250,0 Sozialer Sektor 111,5 - - - - 543,2 Telekommunikation 22,4 - - 35,0 - - Verkehrswesen 246,0 491,3 - - 684,5 23,5 Stadtentwicklung 8,3 246,0 39,0 21,5 - - Wasserversorgung und Abwasserentsorgung 145,9 - 275,8 251,6 98,6 - Insgesamt 3 640,8 2 370,0 3 005,7 2 929,1 2 011,6 3 864,4 davon: IBRD 1 728,6 474,0 1 584,8 1 161,6 626,5 1 318,0 IDA 1 912,3 1 896,0 1 420,9 1 767,5 1 385,1 2 546,4 ANMERKUNG: Abweichungen in den Summen durch Runden der Zahlen. - Null. ZWEITES KAPITEL SODASIEN 35 TABELLE 2-8 - FINANZIERUNGSZUSAGEN, AUSZAHLUNGEN UND NEITOTRANSFERZAHLUNGEN DER WELTBANK AN SÜDASIEN; GESCHÄFTSJAHRE 1993 BIS 1998 (in Mio US-$) Bangladesch Indien Pakistan Gesamte Region Position 1998 1993-98' 1998 1993-98, 1998 1993-98" 1998 1993-98, Zusagen der IBRD und der IDA 646 2 155 2142 11419 808 3229 3864 17597 Nicht ausgezahlter Restbetrag 1 147 1 147 8 578 8 578 2 053 2 053 12 423 12 423 Bruttoauszahlungen 331 1858 1375 9701 606 3539 2441 16104 Rückzahlungen 63 272 1 147 6 226 243 1 359 1 479 7 991 Nettoauszahlungen 269 1 586 228 3475 363 2 180 962 8 113 Zinsen und Gebühren 45 257 706 4950 211 1329 984 6668 Nettotransferzahlungen 224 1 329 -478 -1 475 152 851 -22 1 445 ANMERKUNG: Die in der Tabelle genannten Länder sind diejenigen mit den höchsten Mittelaufnahmen bei der Weltbank im Geschäftsjahr 1997/98. Abweichungen in den Summen durch Runden der Zahlen. a Einschließlich der bis Ende des Geschäftsjahres 1996 erfolgten Auszahlungen aus dem Sonderfonds der IDA. Region ermöglichen soll, bis ins nächste Jahr- lichen Rahmenbedingungen sowie die Justiz hundert hinein ihr volles Entwicklungspotential gestärkt. Ergänzend zu diesen Arbeiten schulte zu verwirklichen. Mehr als 60 Politiker und das EDI Mitarbeiter aus der obersten und der Wissenschaftler aus der Region nahmen teil und mittleren Führungsebene der State Bank of verständigten sich auf eine Initiative zur Veran- Pakistan, um die Regeln der Bankenaufsicht und staltung ähnlicher Treffen in der Zukunft. Die das System der laufenden Bankenaufsicht des Bank führt weiterhin Untersuchungen durch, Landes zu verbessern. Der Kursus vermittelte um die Entwicklung der Region zu unterstützen. den Teilnehmern ein besseres Verständnis der In einer Untersuchung" aus diesem Jahr wurden gesamtwirtschaftlichen Analyse und der Finanz- die wichtigsten Auswirkungen des Ausbaus der programmierung, der Rollen des Finanz- und Stromerzeugung in Indien auf die Umwelt Unternehmenssektors sowie der Fiskal- und festgestellt und diverse Optionen zur Milderung Wechselkurspolitik. Die von der Bank gewährte dieser Auswirkungen vorgelegt. technische Hilfe trug außerdem dazu bei, ein Finanzsektor - Die Finanzkrise im benachbar- elektronisches Clearing- und Verrechnungs- ten Ostasien hat die Gefahren schwacher Ban- system für die nationale Wertpapierbörse Indiens ken in den Vordergrund gerückt. Sie können das einzurichten. Wachstum durch die Vergabe schlechter Kredite Entwicklung des privaten Sektors - Die Förde- behindern und eine Krise auslösen oder verbrei- rung der Bedeutung des privaten Sektors ist ein ten, wenn es wegen geringen Vertrauens zu wichtiger Bestandteil des raschen, nachhaltigen einem Ansturm auf die Banken kommt. Um Wirtschaftswachstums Südasiens. Neben ihrer derartigen Schwächen in der Region Südasien Unterstützung des privaten Finanzsektors entgegenzuwirken, erhielten einige Mitglieds- engagierte sich die Bank in Projekten, mit denen länder analytische, technische und finanzielle die Rolle des Privatsektors beim Aufbau der Unterstützung, um die Reformen des Finanz- Infrastruktur ausgeweitet werden soll. So erhielt sektors zu beschleunigen. Berichte über den Bangladesch technische und finanzielle Hilfe Finanzsektor wurden in Bangladesch und Sri sowie Beratung für ein Projekt zur Erschließung Lanka erstellt. Ein Anpassungsdarlehen für den der Infrastruktur durch den privaten Sektor. Mit Bankensektor wurde an Pakistan vergeben; damit wurden Reformen unterstützt, die Anzahl nomtleidede KRediten euzierstzt, g ie A11 Weltbank, 1998, India: Environmental Issues in the Power notleidender Kredite reduziert, geeignete Sector National Synthesis (Indien: Umweltfragen in der Finanzregelungen verabschiedet, die Effizienz Elektrizitätswirtschaft: Nationale Synthese), Energy Sector der Finanzintermediation erhöht und die recht- Management Assistance Program, Washington, D.C. 36 WFLTBANK JAHRESBERICHT 1998 1 dem Projekt wird ein Fonds geschaffen, der die unzulängliche Stromversorgung behindert dringend benötigten langfristigen Fremdfinanzie- wurden, in den Ausbau der Elektrizitätserzeu- rungsmittel für Teilprojekte der Privatwirtschaft gung und -verteilung in den unterentwickelten im Bereich der grundlegenden Infrastruktur Gebieten Südasiens investiert. Im Geschäftsjahr beschaffen soll, etwa für die Stromerzeugung 1998 führte die IFC ein Konsortium der Privat- und -übertragung, für Mautstraßen, für die wirtschaft an, das in das Upper Bhote Koshi- Telekommunikation und andere Bereiche. Wasserkraftprojekt in Nepal investierte. Dies ist Die IFC hat, weil das Wirtschaftswachstum das zweite Projekt dieser Art, das von der Privat- und ausländische Direktinvestitionen durch die wirtschaft in Nepal durchgeführt wird; es ist zu TABELLE 2-9 - AUFSTELLUNG DER WÄHREND DES GESCHÄFTSJAHRES 1998 GENEHMIGTEN PROJEKTE, SÜDASIEN Betrag (Mio) Datum der Land/Projektbezeichnung Bewilligung Fälligkeit SZR US-$ Bangladesch Projekt für das Programm ,Gesundheit und Bevölkerung" 30. Juni 1998 2008/2038 185,50 250,00 Projekt für die Entwicklung der Grundschulerziehung 9. April 1998 2008/2038 111,00 150,00 Projekt für die Entwicklung der Seidenproduktion 18. November 1997 2008/2037 8,30 11,35 Projekt für die Entwicklung der Infrastruktur durch den privaten Sektor 28. Oktober 1997 2007/2037 168,60 235,00 Bhutan Zweites Projekt für Schule und Ausbildung 3. März 1998 2008/2038 10,10 13,69 Indien Projekt zur Unterstützung einer diversifizierten Landwirtschaft in Uttar Pradesh, 30. Juni 1998 2004/2018 n.a. 79,90 Projekt zur Unterstützung einer diversifizierten Landwirtschaft in Uttar Pradesh, 30. Juni 1998 2008/2033 37,20 50,00 Projekt für die Entwicklung der Gesundheitssysteme in Orissa 29. Juni 1998 2008/2033 56,80 76,40 Projekt für die Entwicklung von Frauen und Kindern 29. Juni 1998 2008/2033 222,50 300,00 Projekt für die Umstrukturierung der Wirtschaft in Andhra Pradesh' 25. Juni 1998 2004/2018 n.a. 301,30 Projekt für die Umstrukturierung der Wirtschaft in Andhra Pradesha 25. Juni 1998 2008/2033 179,40 241,90 Forstwirtschaftsprojekt in Kerala 24. März 1998 2008/2033 28,80 39,00 Nationales Projekt für die Agrartechnologiea 17. März 1998 2008/2033 73,80 100,00 Nationales Projekt für die Agrartechnologie' 17. März 1998 2003/2018 n.a. 96,80 Projekt für die Umstrukturierung der Elektrizitätswirtschaft in Haryana 15. Januar 1998 2003/2018 n.a. 60,00 Forstwirtschaftsprojekt in Uttar Pradesh 9. Dezember 1997 2008/2032 39,00 52,94 Zweites Projekt für die Grunderziehung in Uttar Pradesh 4. Dezember 1997 2008/2032 43,70 59,40 Drittes Projekt für die distriktorientierte Grundschulerziehung 4. Dezember 1997 2008/2032 111,80 152,00 Projekt zur Sanierung des Kohlebergbausa 9. September 1997 2003/2017 n.a. 530,00 Projekt zur Sanierung des KohlebergbauSa 9. September 1997 2008/2032 1,50 2,00 Nepal Multimodales Projekt zur Erleichterung des Transitverkehrs und Handels 25. November 1997 2008/2037 17,00 23,50 Projekt für die künstliche Bewässerung 25. November 1997 2008/2037 58,70 79,77 Projekt für Agrarforschung und Beratungsdienste in der Landwirtschaft 26. August 1997 2007/2037 17,50 24,30 Pakistan Zweites Projekt für das soziale Aktionsprogramn 24. März 1998 2008/2033 184,50 250,00 Darlehen für die Anpassung des Bankwesens 9. Dezember 1997 2003/2018 n.a. 250,00 Projekt für das nationale Drainageprogramm 4. November 1997 2007/2032 198,60 285,00 Projekt für Schule und Ausbildung im Norden des Landes 30. Oktober 1997 2008/2032 16,40 22,80 Sri Lanka Umstrukturierungs- und Sanierungsprojekt in Mahaweli 14. April 1998 2008/2038 41,70 57,00 Zweites Projekt für die allgemeine Erziehung 9. Dezember 1997 2008/2037 51,40 70,30 Insgesamt 1 863,80 3 864,35 n.a. = Nicht anwendbar (IBRD-Darlehen). a ,Mischung" aus Darlehen und Kredit. ZWEITES KAPITEL SÜDASIEN 37 SCHAUBILD 2-4 - Südasien: Zusagen der IBRD und der IDA nach Sektoren, Geschäftsjahr 1998 Öffentliche Verwaltung: 6 % Verkehrswesen: ; % Elektrizität und andere Energieforrnen 8 % Landwirtschaft: 23 % Sozialer Sektor: 14 % Schule und Ausbildung: 19 % Bergbau: /4 % Gesundheit, Ernährung und Bevölkerung: / 6 % erwarten, daß dadurch die Stromerzeugung des Ländliche Entwicklung - Da die Mehrheit der Landes um 10 % erhöht wird. Armen der Region in ländlichen Gebieten lebt, Auch die MIGA unterstützt die Ausweitung war die Unterstützung der ländlichen Entwick- der Privatinvestitionen in Südasien. Im Ge- lung ein wichtiger Punkt auf der Agenda der schäftsjahr 1998 gewährte die MIGA ihre erste Bank. In Partnerschaft mit der Regierung von Garantie für ein Projekt in Indien. Die Garantie Pakistan, der Asiatischen Entwicklungsbank und in Höhe von 9,6 Mio $ deckt ein Projekt zum dem Japanischen Fonds für wirtschaftliche Bau eines Mobilfunknetzes ab. Daneben gewähr- Zusammenarbeit mit dem Ausland unterstützte te die MIGA Garantien für ein Stromkraftwerk sie im Geschäftsjahr 1998 unter anderem das in Sri Lanka sowie für zwei Bankprojekte in nationale Drainageprogramm Pakistans. Das Pakistan. Programm wurde 1995 von der pakistanischen Infrastruktur - Die Bank unterstützte im Regierung in Reaktion auf die anhaltende Krise Geschäftsjahr 1998 zusätzliche öffentliche des Bewässerungssystems im Indusbecken Investitionen in die Infrastruktur Südasiens. Mit konzipiert und entwickelt. Mit dem Projekt einem Darlehen an Nepal trägt sie zum Beispiel werden die Bewässerungs- und Drainageinfra- dazu bei, die mit dem Handel verbundenen struktur ausgebaut und die Verwaltung des Transportkosten zu senken, indem ein Container- Bewässerungs- und Drainagesystems dezentra- depot für den Eisenbahnverkehr im Inland lisiert. Da es außerordentlich wichtig ist, die erstellt wird, sonstige Depots ausgebaut und die Projektbetroffenen an der Lösung der Krise zu Handels- und Transitverfahren vereinfacht beteiligen, unternahmen die Bank und ihre werden. Partner umfangreiche Konsultationen mit den Das neue anpaßbare Programmdarlehen jeweiligen Gemeinden, was auch dazu beitrug, (APL) der Bank wurde eingesetzt, um das Unterstützung für das Reformprogramm zu Projekt zur Umstrukturierung der Elektrizitäts- gewinnen. wirtschaft Haryana in Indien in seinen frühen Die Unterstützung umweltverträglichen Stadien zu unterstützen. In der ersten Phase soll Wachstums in ländlichen Gegenden durch die die Grundlage für eine langfristige Kreditpart- Bank war im vergangenen Jahr insofern neu, als nerschaft mit Haryana gelegt werden, indem die zusammen mit Geldern der Globalen Umwelt- größten Hindernisse für die Stromübertragung fazilität (GEF) ein Darlehen bereitgestellt beseitigt werden und die Qualität der Stromver- wurde, um die Bemühungen der Regierung sorgung in entlegenen Gebieten verbessert wird. Sri Lankas zur Erhaltung der Heilpflanzen- Die künftige Unterstützung wird sich nach dem populationen zu fördern. Heilpflanzen sind für Tempo richten, mit dem die Reformen durchge- die Gesundheitsdienste in Südasien wichtig, f'ihrt werden, und sie wird an den spezifischen insbesondere für die Armen auf dem Land. Mit Investitionsbedarf angepaßt. dem Projekt wurden fünf Gebiete zur Erhaltung 38 WELTBANK JAI-IRESBERICHT 1998 KASTEN 2-3 - VERBESSERUNG VON ERZIEHUNG UND AUSBILDUNG DURCH BETEILIGUNG DER KOMMUNEN Die Vorteile einer universellen Grundschulenie- und Betrieb lokaler Schulen zu gewährleisten, die hung liegen auf der Hand, und die südasiatischen Nachfrage nach Erziehung und Ausbildung erhöhte. Länder intensivieren ihre Bemühungen, Anfang des Von den VECs geförderte Kampagnen zur Bewußt- nächsten Jahrhunderts ‹Ausbildung für alle" zu seinsbildung in Erziehungs- und Ausbildungsan- gewährleisten. Leider erfolgte jedoch die Ausweitung gelegenheiten erwiesen sich als besonders effektiv, der Ausbildung manchmal auf Kosten der Qualität, wenn es darum ging, die Eltern dazu anzuhalten, was die Nachfrage reduzieren kann. Außerdem ihre Kinder in die Schule zu schicken und sie dort können viele Eltern in armen oder ländlichen auf Dauer zu lassen. Gebieten nicht auf das Einkommen oder die Hilfe Im Geschäftsjahr 1998 nahm die Bank ihr der Kinder außerhalb oder innerhalb des Hauses erstes Erziehungsprojekt im Bundesstaat Bihar in verzichten. Die Bank unterstützt Schulen, die Angriff; dort liegen die Einschulungs- und Alpha- zusammen mit den Gemeinden geplant und betrie- betisierungsquoten weit unter dem nationalen ben werden, um die Einschulungsquoten zu erhöhen Durchschnitt. Das dritte Grundschulerziehungs- und die Kinder zum Schulbesuch zu veranlassen. projekt wird in 17 hinsichtlich der Erziehung und Dadurch wurde nicht nur Unterstützung auf lokaler Ausbildung benachteiligten Distrikten durchgeführt; Ebene gewonnen, sondern auch die Qualität der im Rahmen des Projekts wird für jede Schule ein Ausbildung erhöht. dörflicher Schulausschuß eingerichtet. Die Ausschüs- Seit dem Geschäftsjahr 1993 unterstützte die se überwachen die Schulen, die Anwesenheit und Bank fünf Erziehungs- und Ausbildungsprojekte auf das Engagement von Lehrern und Schülern und die bundesstaatlicher Ebene in Indien, an denen die Effektivität der Schulen. Das Projekt versetzt den Gemeinden beteiligt werden, um die Nachfrage nach Bundesstaat Bihar in die Lage, in den nächsten fünf Erziehung und Ausbildung vor allem unter Mäd- Jahren mehr als 5,5 Millionen Kinder zusätzlich chen und anderen benachteiligten Gruppen von einzuschulen. Kindern zu erhöhen. Das erste Projekt für die Grunderziehung in Uttar Pradesh führte zu sehr viel höheren Einschulungszahlen als erwartet; 1 Die Bank ist aus entwicklungspolitischer und humanitärer insgesamt sind sie seit dem Geschäftsjahr 1992 um Sicht wegen der Kinderarbeit besorgt. Im Geschäftsjahr 1998 32 % gestiegen. Das zweite Grunderziehungsprojekt gab sie einen Grundsatzbericht zu Fragen der Kinderarbeit in Uttar Pradesh wurde im Geschäftsjahr 1998 heraus (siehe drittes Kapitel). Es gibt zwingende Beweise, d Schulaus- daß Probleme der Kinderarbeit langfristig nur durch bewilligt. Erste Gutachten zeigen, daß SReduzierung der Armut, Verbesserung der Lage der Frauen schüsse in den Dörfern (VECs), die eingerichtet und besseren Zugang zu qualitativ guter Ausbildung gelöst wurden, um die Beteiligung der Gemeinde am Bau werden können. ,von Heilpflanzen festgelegt, um geeignete projekten in der Region. Da die rasche Expan- Methoden für die Ernte anzuwenden und zu sion im Bereich Erziehung und Ausbildung in untersuchen sowie ausreichende Ernteerträge den letzten Jahren auf Kosten der Qualität des zu gewährleisten. Lehrens und Lernens erfolgte, versuchte die Bank in diesem Jahr vor allem das Niveau der Investitionen in die Menschen in der Region Grundschulerziehung anzuheben. Mit Unter- Angesichts der Verpflichtung der Bank zur stützung der Bank beteiligen die Regierungen die Reduzierung der Armut durch Förderung der Gemeinden ihres Landes an der Konzipierung menschlichen Entwicklung befaßten sich zehn und Durchführung von Erziehungsprojekten, so Bankprojekte in der Region Südasien im Ge- daß den Bedürfnissen der Begünstigten besser schäftsjahr 1998 schwerpunktmäßig mit dem entsprochen wird (siehe Kasten 2-3). Ausbau der sozialen Sektoren. Dazu gehörte Unterernährung und schlechte Gesundheit eine Rekordzahl von sieben Ausbildungs- verringern nicht nur das Wachstums- und ZWEITES KAPITEL SÜDASIEN 39 | Bildungspotential der Menschen, sie beeinträch- Uttar Pradesh gefördert; dadurch erhalten rund tigen auch das wirtschaftliche Entwicklungs- 18 Millionen Frauen und Kinder eine bessere potential der Länder und behindern ihre Maß- Gesundheitsfürsorge. nahmen zur Reduzierung der Armut. In Süd- Bei dem von der Bank geleiteten zweiten asien sind rund 50 % der Kinder unter fünf Projekt für ein soziales Aktionsprogramm Jahren unterernährt. Das Projekt in Indien für (SAPPII) in Pakistan handelt es sich um ein die Entwicklung von Frauen und Kindern Projekt mehrerer Geldgeber, mit dem die sozia- illustriert die Initiativen der Bank zur Lösung len Dienste insgesamt verbessert werden sollen. dieses Problems und zur Verbesserung des Das von der Regierung im Geschäftsjahr 1993 in Zugangs zur Gesundheitsfürsorge - vor allem Angriff genommene erste Projekt für ein soziales für Kinder bis zu sechs Jahren sowie für schwan- Aktionsprogramm war ein Erfolg; es führte in gere und stillende Mütter aus den ärmsten der Zeit von 1994 bis 1997 zu einer Erhöhung Gesellschaftsschichten. Mit dem Projekt wird der Ausgaben für soziale Dienste von 1,8 % auf das integrierte Programm der Regierung für die 2,1 % des BIP und einer schnelleren Freigabe Entwicklung von Kindern in den Bundesstaaten von Geldern für die sozialen Dienste durch die Kerala, Maharashtra, Rajasthan, Tamil Nadu und Regierung. Das SAPPII hilft bei der Verbesserung Die südasiatischen Länder arbeiten daran, kurz nach Beginn des nächsten Jahrhunderts Erziehung und Ausbildung für alle Kinder zu gewährleisten. Besonders wichtig ist die Ausbildung der Mädchen: Frauen mit guter Ausbildung sterben weniger häufig bei der Geburt von Kindern, und sie haben mit größerer Wahrscheinlichkeit kleinere und gesündere Familien. Zudem ziehen sie Kinder groß, die weniger krankheitsanfällig, besser ernährt und ausgebildet und auch besser umsorgt sind. 40 WEE TBANK JAHRESBERICHT 1998 und beim Ausbau der grundlegenden sozialen SCHAUBILD 2-5 - Anteil der in den Dienste für bisher nicht ausreichend versorgte Niederlassungen in Südasien geleiteten Teile der Bevölkerung. Der Schwerpunkt liegt Wirtschafts- und Sektorarbeiten; dabei auf Verbesserungen der Verwaltungs- Geschäftsjahre 1996 bis 1998 strukturen des öffentlichen Dienstleistungs- (i .) systems. Gleichzeitig werden NGOs und der private Sektor dazu angehalten, sich an der Wirtschafts- und Bereitstellung der sozialen Dienste zu beteiligen. Sektorarbeiten Verbesserung der Operationen der Bank Kreditportfolio Um engere Beziehungen zu den Mitgliedslän- 40 dem zu knüpfen und ein besseres Verständnis 35 der kulturellen, politischen und sozialen Bedin- gungen in der R egion zu fördern, arbeitet rund 30 die Hälfte der für die südasiatischen Länder 25 zuständigen Bankmitarbeiter jetzt in einer der 20 fünf Niederlassungen in der Region.12 Das 15 Management der finanziellen und nichtfinan- 10 ziellen Leistungen wurde gleichmäßiger zwi- schen der Zentrale und den Niederlassungen vor 5 Ort aufgeteilt. 1ber 20 % der Wirtschafts- und 0 Sektorarbeiten und 40 % des Kreditportfolios im 1 996 1 997 1 998 Geschäftsjahr 1998 wurden von Mitarbeitern vor Ort betreut (siehe Schaubild 2-5). Die Programme, die Aufenthalte des Stabes Beginn des Geschäftsjahres 1997 auf 26 Ende in den Dörfern vorsehen," verbessern das des Geschäftsjahres 1998 gesunken. Seit Beginn Verständnis des Bankstabes für die Entwick- des Geschäftsjahres 1998 werden 13 Projekte lungsaufgaben der Region, sie erleichtern nicht mehr als problematisch eingestuft, unter die Zusammenarbeit zwischen Bankstab und anderem das Projekt für die Wasserversorgung Kommunen und machen die Bankmitarbeiter und Abwasserentsorgung in Karachi, Pakistan. mit Gemeindeinitiativen vertraut, mit denen Das Projekt erfüllte in den letzten Jahren nicht die Armut erfolgreich bekämpft wurde. In die finanziellen Anforderungen. Nunmehr wurde diesem Jahr gingen 57 Mitarbeiter in fünf ver- vereinbart, die Gebühren um 30 % anzuheben, schiedene südasiatische Länder; die Gesamtzahl die Einzugsverfahren zu verbessern, und Zah- der Programmteilnehmer in der Region stieg lungsrückstände des öffentlichen Sektors gegen- damit auf 88. über den Wasserversorgungs- und Abwasser- Durch engere Zusammenarbeit mit der IFC entsorgungswerken von Karachi (KWSB) abzu- und der MIGA bemüht sich die Bank, den bauen, so daß die Projektziele im Geschäftsjahr Ländern der Region die gesamte Bandbreite 1999 annähernd erreicht werden dürften. Die ihrer Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen. KWSB haben außerdem ihr Personal um rund Die Länderhilfsstrategie (CAS) für Indien wurde 4 500 Mitarbeiter verringert, im Revisions- 1998 zum Beispiel in intensiver Konsultation bericht wurden in den letzten drei Jahren kaum mit der Regierung, mit NGOs und mit der Mängel festgestellt, und es wurde eine Innen- Gesellschaft durchgeführt; sie wurde gemeinsam revision eingerichtet, um unnötige Ausgaben mit der IFC und in Konsultation mit der MIGA einzusparen. Außerdem sind die meisten Bau- vorbereitet. arbeiten im Rahmen des Projekts fast abge- Verbesserungen des Portfoliomanagements wurden dadurch erreicht, daß in den letzten 12 Colombo, Dhaka, Islamabad, Kathmandu und Neu-Delhi. Jahren mit den Kreditnehmern abgestimmte 13 Diese Programme sind Teil des Fortbildungsprogramms überprüfbare Leistungsindikatoren in neue der Bank für Führungskräfte; im Rahmen dieser Programme sollen leitende Mitarbeiter der Bank ihre Perspektiven Kreditprogramme einbezogen wurden. Die Zahl erweitern und ihre Leitungs- und Führungsqualifikation der Problemprojekte ist daraufhin von 45 zu verbessern. ZWEITES KAPITEL SUDASIEN 41 schlossen, und die Abnahmebestätigungen für der Revision und der Überwachung dieser die Arbeiten und den Betrieb des Systems Projekte, erweist sich ebenfalls als nützlich. Die dürften bis Ende des Jahres vorliegen. Bank hilft den mit der Durchführung beauftrag- Durch die Projektkonzipierung und -über- ten Stellen, die Auftragsvergabezeiten zu verkür- wachung versucht die Bank ihren Mitgliedslän- zen, indem sie in ihren Beschaffungsrichtliniend dern zu helfen, die Korruption zu bekämpfen. entsprechende Maßnahmen empfiehlt. Die Ex- Hierfür zwei Beispiele: 1) Die politische Ein- post-Überprüfungen der Beschaffungsaufträge flußnahme auf die Einstellung von Mitarbeitern wurden mit der Beauftragung externer Wirt- wurde bei einem Projekt unterbunden, indem schaftsprüferfirmen intensiviert, und die Nieder- die Genehmigung zusätzlicher Bauarbeiten von lassungen vor Ort wurden gestärkt, damit sie die der Entlassung unqualifizierter Mitarbeiter für die Durchführung verantwortlichen Stellen abhängig gemacht wurde; 2) Bestechungen bei in allen Aspekten der Beschaffung, Auszahlung einem Bauprogramm wurden dadurch vermie- und Revision mit ihren Ländererfahrungen den, daß die Bauleitung im Geschäftsjahr 1998 unterstützen können. zwei privaten Architektur- und Bauingenieur- büros übertragen wurde. Unterstützung zur erbsernder Effizienz und Transparenz der 14 Weltbank, 1995, Guidelines: Procurement under IBRD Verbesserung drr Loans and IDA Credits (Richtlinien: Beschaffungen im Beschaffungen für Projekte, die von der Bank Rahmen von IBRD-Darlehen und IDA-Krediten), Washing- finanziert wurden, ergänzt durch Verbesserungen ton, D.C. 42 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 EUROPA UND MITTELASIEN Die Länder der Region Mitgliedsländer in der Region • Und der Versuch, den Europa und Mittelasien Osteuropa und Mittelasien um Zusammenbruch der grund- erzielten auch im abgelaufenen 5 % und mehr und 14 Länder legenden sozialen Sicherheits- Jahr unterschiedliche Fort- um mehr als 3 %. Die allgemei- systeme zu vermeiden, sollte schritte auf dem Weg zur ne wirtschaftliche Erholung in in den Hintergrund rücken Marktwirtschaft. Viele mittel- der Region verdeckt jedoch zugunsten von Bestrebungen, europäische und baltische ungleichmäßige Fortschritte der die Renten- und Transfersy- Länder verzeichnen ein nach- einzelnen Länder. Viele haben steme finanziell tragfähig und haltiges Wirtschaftswachstum beträchtliche Fortschritte bei zielgenauer zu gestalten. und ziehen Auslandskapital der Lösung der Anfangsproble- und ausländische Investitionen me der Transformation zur Mitteleuropa und die ins Land. Mit Unterstützung Marktwirtschaft erzielt - sie baltischen Länder der Bank und i rer Partner haben ihre Volkswirtschaften Die meisten mitteleuropäi- konzentrieren sie sich auf stabilisiert, Märkte liberalisiert schen Länder verzeichnen seit Maßnahmen urd institutionel- und die Privatisierung vorange- mehreren Jahren Wachstum, le Veränderungen, die es ihnen trieben, während sie gleichzei- und die privaten Investitionen ermöglichen werden, das tig ihre sozialen Sicherheits- sowie der Konsum nehmen zu. Wachstum aufrechtzuerhalten netze erhalten haben. Jetzt In einigen Ländern geht dieses und gleichzeitig die Voraus- stehen sie vor der zweiten Stufe Wachstum mit höheren Lei- setzungen für den Beitritt zur der Reform. Diese Länder stungsbilanzdefiziten einher, die Europäischen Union (EU) müssen folgende Herausforde- teils durch ausländische Direkt- schrittweise zu erfüllen. In rungen meistern: investitionen, teils durch Osteuropa, dem Kaukasus und • Der Schwerpunkt muß Kreditaufnahme im Ausland Mittelasien müssen die Länder von der Reduzierung des finanziert werden. Aus der noch für eine nachhaltige Haushaltsdefizits und der Ostasienkrise ist die Lehre zu Stabilisierung und für weitere Inflation auf die Verbesserung ziehen, daß die Länder gute Fortschritte bei der Privatisie- der Struktur der öffentlichen Schutz- und Aufsichtssysteme rung, der Liberilisierung und Ausgaben und die Reform des brauchen, um das Risiko eines der Erhaltung der grundle- Steuersystems verlagert wer- Zusammenbruchs ihrer genden Sicherwgsnetze sorgen. den. Finanzsysteme zu vermeiden. In diesen Ländern fördert die • Die Massenprivatisierungs- Die Bank unterstützt diese Bank Reformen und gewährt programme müssen um Verbes- Bemühungen. Zahlungsbilanzhilfen. Die serungen der Führungs- und Eines der Hauptziele der Bank unterstützt einige Länder Kontrollstrukturen der Unter- mitteleuropäischen und balti- auch bei den schwierigen nehmen durch intensivierten schen Länder ist der Beitritt Wiederaufbauarbeiten nach Wettbewerb, den Schutz der zur Europäischen Union (EU). Konflikten. Qualität und Rechte der Anteilseigner und In Partnerschaft mit anderen Effektivität der Bankprogram- Gläubiger sowie um bessere koordiniert die Bank die Strate- me haben sich im Geschäfts- Aufsichtsregeln und eine gien und sektoralen Maßnah- jahr 1998 in der gesamten bessere laufende Überwachung men, um ihren Mitgliedslän- Region erhöht, da das Portfolio- der Finanzsysteme ergänzt management verbessert und die werden. 15 Albanien, Armenien, Aserbaid- Ausrichtung aiif die Mitglieds- • Es gilt nicht nur zu verhin- schan, Belarus, Bosnien-Herzegowina, länder verstärkt wurden. dern, daß die Infrastruktur in Bulgarien, Estland, Georgien, Kasachstan, Kirgisische Republik, Schlüsselbereichen zusammen- Kroatien, Lettland, Litauen, ehemalige Die Stabilisierungs- und bricht, sondern das Angebot jugoslawische Republik Mazedonien, Liberalisierungsmaßnahmen und die Qualität müssen auch Republik Moldau, Polen, Rumänien, beginnen sich in den Reform- durch die private Bereitstellung Rußland, Slowakei, Slowenien, beginnenTadschikistan, Tschechische Republik, ländern" auszuzahlen. Im von Infrastrukturleistungen Turkmenistan, Ukraine, Ungarn, Jahr 1997 wuchsen zehn verbessert werden. Usbekistan und Zypern. ZWEITES KAPITEL EUROPA UND MITrELASIEN 43 KASTEN 2-4 - UNTERSTÜTZUNG DER WELTBANK FÜR DIE ERWEITERUNG DER EUROPÄISCHEN UNION Eines der wichtigsten wirtschaftlichen Ereignisse der Europäischen Kommission, der EIB und der des Jahres 1997 war der Beschluß der Europäischen EBRD eine gemeinsame Arbeitsgruppe, um zu Union (EU), zehn der Mitgliedsländer der Bank prüfen, wie die vier Institutionen ihre Maßnahmen in Mittel- und Osteuropa - Bulgarien, Estland, in den Beitrittsländern am besten koordinieren Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, die Slowakei, können. Im März 1998 wurde eine Vereinbarung Slowenien, die Tschechische Republik und Ungarn - über den Modus operandi der beteiligten Institutio- aufzufordern, den Prozeß, an dessen Ende der nen unterzeichnet. Beitritt zur EU stehen soll, zu beginnen. In der von Die Bank hat bereits intensive Besprechungen der Europäischen Kommission im Juli 1997 mit den meisten Beitrittsländern geführt, um herausgegebenen Agenda 2000 sind die Bedingun- festzustellen, wie sie ihnen am besten helfen kann, gen und Voraussetzungen festgelegt, unter denen die Bedingungen für die Mitgliedschaft zu erfüllen. interessierte Länder der EU beitreten können. Die Dieser Dialog findet seinen Ausdruck in den EU ist zwar bereit, beträchtliche finanzielle Mittel zu Länderhilfsstrategien, die als Leitlinien für die mobilisieren, um den Beitrittskandidaten zu helfen, Unterstützung der Bank dienen. Zudem wurden im die Beitrittsbedingungen zu erfüllen, in der Agenda Geschäftsjahr 1998 Länderwirtschaftsberichte für 2000 wird aber festgestellt, daß bis zum Beitritt Estland, Polen und die Slowakei mit dem Titel ‹Die auch von anderen Partnern beträchtliche Hilfe Herausforderung des EU-Beitritts" herausgegeben; erforderlich sein wird, unter anderem von der Bank Berichte, die sich mit den besonderen Problemen des der EU, nämlich der Europäischen Investitionsbank EU-Beitritts befassen, wurden auch für Litauen und (EIB), sowie der Europäischen Bank für Wiederauf- Slowenien erstellt. Im nächsten Geschäftsjahr sollen bau und Entwicklung (EBRD) und der Weltbank. ähnliche Berichte für die Tschechische Republik und Im Oktober 1997 bildete die Bank zusammen mit Ungarn folgen. dern zu helfen, die Voraussetzungen zu erfüllen reform schaukelte sich zu einer gesamtwirt- (siehe Kasten 2-4). Die Bank arbeitet eng mit schaftlichen Krise auf die 1997 zur Einrichtung den Ländern zusammen, um die wichtigsten eines Currency-Board-Systems und zur Verab- politischen Reformen zu bestimmen, die die schiedung eines Reformprogramms führte, so wirtschaftlichen Wachstumsaussichten verbes- daß sich die Wirtschaft rasch stabilisierte. Rumä- sern und den Beitritt zur EU erleichtern. Ferner niens ehrgeiziges und umfassendes Reform- hilft sie bei der Formulierung von Strategien zur programm hatte 1997, als die Preise freigegeben Minimierung der Kosten teurer Reformen - etwa und die Kreditlenkung beendet wurden, einen bei der Übernahme der Umweltstandards der guten Start. Anfang 1998 ließen die Fortschritte EU. aber nach, als das politische Engagement ins In den meisten mitteleuropäischen Ländern, Wanken geriet. Dennoch unterstützte die Bank die Anfang 1997 Krisen zu bewältigen hatten, weiterhin Investitionen in wichtigen Bereichen, gibt es deutliche Anzeichen für eine Erholung. In um die langfristige Entwicklung zu fördern. Albanien war es nach dem Zusammenbruch der Kreditpyramiden Anfang 1997 zu größeren Osteuropa, Kaukasus und Mittelasien gesellschaftlichen Unruhen gekommen. Die neue Osteuropa und der Kaukasus zusammenge- Regierung stellte jedoch mit Unterstützung der nommen hatten 1997 erstmals seit Beginn der Bank und anderer internationaler Geldgeber Transformation zur Marktwirtschaft eine gesamt- rasch wieder Stabilität her. Für 1998 wird das wirtschaftliche Expansion zu verzeichnen. In der Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) auf Republik Moldau war die Zuwachsrate erstmals rund 10 % prognostiziert. Bulgarien hatte sich positiv, während sich in Armenien und Georgien sieben Jahre lang mehr oder weniger intensiv das Wachstum fortsetzte. Es wird erwartet, daß bemüht, Stabilität zu erreichen. Die Struktur- die Produktion in Rußland nach der Stagnation 44 WEITBANK JAHRESBERICHT 1998 im Jahre 1997 zunehmen wird. Die Wirtschafts- zur nachhaltigen und voraussagbaren Reduzie- leistung in Mittelasien war differenzierter, wobei rung der Haushaltsdefizite notwendig. die Kirgisische Republik am besten abschnitt. Angesichts der unterschiedlichen Lage der Obwohl bei der Bekämpfung der Inflation einzelnen Länder spiegelte die Hilfsstrategie der beträchtliche Fortschritte erzielt wurden, war die Bank im Geschäftsjahr 1998 den jeweiligen Lage der öffentlichen Haushalte in Rußland und Bedarf ihrer Mitgliedsländer in der Region und in der Ukraine nach wie vor kritisch. Gegen ihre Fortschritte bei der Bewältigung der Her- Ende des Geschäftsjahres wurden die hohen ausforderungen der Transformation wider. Zinssätze auf kurzfristige Schulden zu einer Tabelle 2-10 zeigt die Verteilung der Kreditver- großen Belastung für die öffentlichen Finanzen. gabe an die Region in den Jahren 1989-98 nach Um das Vertratien des Marktes wiederherzu- Sektoren. In Tabelle 2-11 sind die Finanzierungs- stellen und die Zinsen zu senken (beides sind zusagen, Auszahlungen und Nettotransfer- wichtige Voraussetzungen für eine Belebung des zahlungen an die Region in den Geschäfts- Wirtschaftswachstums), sind Strukturreformen jahren 1993-98 im Vergleich dargestellt, und TABELLE 2-10 - AUSLEIHUNGEN AN DARLEHENSNEHMER IN EUROPA UND MITTELASIEN NACH SEKTOREN; GESCHÄFTSJAHRE 1989 BIS 1998 (in Mio US-$) Jahres- durchschnitt Sektor 1989-93 1994 1995 1996 1997 1998 Landwirtschaft 291,3 502,9 202,0 185,8 771,7 149,5 Schule und Ausbildung 48,0 59,6 40,0 5,0 137,8 592,4 Elektrizität und andere Energieformen 309,8 164,8 191,7 325,4 504,9 545,0 Umwelt 19,0 80,0 123,0 30,1 - 43,9 Finanzsektor 218,2 280,0 147,0 638,9 290,3 82,0 Gesundheit, Ernährung und Bevölkerung 89,2 - 220,4 350,4 95,5 27,0 Industrie 108,9 375,0 - - 111,8 10,3 Bergbau - - - 540,8 300,0 800,0 Sektorübergreifend 710,6 506,3 2085,0 656,8a 1 227,0 1 119,5 Erdöl und Erdgas 172,0 691,3 226,3 10,0 135,6 10,0 Öffentliche Verwaltung 164,8 270,0 70,9 505,6 109,1 587,4 Sozialer Sektor 33,4 10,9 127,5 212,0 935,2 358,6 Telekommunikation 60,0 153,0 - - - 30,0 Verkehrswesen 271,2 352,0 486,0 868,0 312,7 356,0 Stadtentwicklung 97,0 171,0 418,0 44,3 56,0 358,4 Wasserversorgung und Abwasserentsorgung 83,9 109,6 161,0 21,5 67,3 154,4 Insgesamt 2 677,3 3 726,4 4 498,8 4 394,6 5 054,9 5 224,3 davon: IBR.D 2 648,2 3 533,3 3 953,8 3 918,2 4 560,9 4 462,3 IDA 29,1 193,1 545,0 476,4 493,9 762,0 ANMERKUNG: Abweichungen in den Summen durch Runden der Zahlen. - = Null. a Einschließlich der refinanzierten/umgeschuldeten Zahlungsrückstände von Bosnien-Herzegowina in Höhe von 168 Mio $. ZWEITEs KAPITEL EUROPA UND MITrELASIEN 45 TABELLE 2-11 - FINANZIERUNGSZUSAGEN, AUSZAHLUNGEN UND NETTOTRANSFERZAHLUNGEN DER WELTBANK AN EUROPA UND MITTELASIEN; GESCHÄFTSJAHRE 1993 BIS 1998 (in Mio US-$) Rumänien Rußland Ukraine Gesamte Region Position 1998 1993-98, 1998 1993-98, 1998 1993-98, 1998 1993-98, Zusagen der IBRD und der IDA 131 1 842 1 629 9 792 216 2 222 5 224 26 694 Nicht ausgezahlter Restbetrag 1 387 1 387 4 103 4 103 934 934 11 630 11 630 Bruttoauszahlungen 352 1448 2172 5967 168 1238 4854 19461 Rückzahlungen 46 61 29 29 0 0 2 271 8 680 Nettoauszahlungen 306 1 387 2 143 5 938 168 1 238 2 583 10 780 Zinsen und Gebühren 78 281 233 540 66 133 1 095 5 803 Nettotransferzahlungen 228 1 106 1 910 5 398 102 1 105 1 488 4 977 ANMERKUNG: Die in der Tabelle genannten Länder sind diejenigen mit den höchsten Mittelaufnahmen bei der Weltbank im Geschäftsjahr 1997/98. Abweichungen in den Summen durch Runden der Zahlen. a Einschließlich der bis Ende des Geschäftsjahres 1996 erfolgten Auszahlungen aus dem Sonderfonds der IDA. Tabelle 2-12 zeigt die vom Exekutivdirektorium Beschleunigung von Strukturreformen im Geschäftsjahr 1998 genehmigten Projekte in Die meisten Länder haben zwar ihre Haus- der Region Europa und Mittelasien nach Län- haltsdefizite deutlich reduziert, doch ist eine dern. Die Finanzierungszusagen der IBRD und Reform der Steuern und öffentlichen Ausgaben der IDA nach Sektoren sind in Schaubild 2-6 unerläßlich. Mit Hilfe der Bank verbessern dargestellt. Kasachstan und Rußland ihre Steuerverwaltung und Haushaltspolitik. Rußland unternahm Wiederaufbau nach Konflikten mehrere wichtige Schritte zur Verbesserung des In manchen Ländern gehört die Hilfe für den Steuereinzugs; unter anderem wurden Vereinba- Wiederaufbau nach Konflikten zu den Haupt- rungen über Sachleistungen zur Begleichung von tätigkeiten der Bank. Da der Wiederaufbau in Zahlungsrückständen abgeschafft und Maßnah- Bosnien-Herzegowina international unterstützt men gegen große Steuerschuldner eingeleitet. wird, konzentrierte sich die Hilfe der Bank Von der Bank finanzierte Anpassungsoperationen hier zunehmend auf den Aufbau gesamtwirt- haben in Armenien, Aserbaidschan, Georgien schaftlicher Institutionen und auf Reformen, die und Rußland den Gebühreneingang bei den für die Transformation zur Marktwirtschaft öffentlichen Strom- und Energieversorgungs- notwendig sind. Neben einem Anpassungsdarle- unternehmen verbessert. hen für die öffentliche Hand und die Entwick- In vielen Ländern machen die Ausgaben der lung des privaten Sektors wurde eine Kreditlinie Sozialversicherungen, insbesondere die Renten- für den Wiederaufbau von Unternehmen bewil- zahlungen, einen großen Teil der öffentlichen ligt, mit der die Landwirtschaft, das Schul- und Ausgaben aus, und oftmals sind diese Belastun- Ausbildungswesen, die Elektrizitätswirtschaft, gen auf lange Sicht nicht zu verkraften. Neue die Forstwirtschaft, die Erdgasversorgung, der Darlehen sollen Aserbaidschan, Bosnien-Herze- Wohnungsbau, das Verkehrswesen und die gowina, Georgien und Mazedonien bei der Wasserwirtschaft unterstützt werden, ersten Phase der Rentenreform sowie Kasachstan Im Juli 1997 beendete die Regierung von und Ungarn bei der Durchführung umfassender Tadschikistan den Bürgerkrieg formell mit Rentenreformen helfen, die unter anderem Unterzeichnung eines Friedensvertrags. Im Pflichtbeiträge zu privaten Rentenfonds vor- Geschäftsjahr 1998 vergab die IDA zwei Kredi- sehen. te, um die wirtschaftliche Erholung zu fördern. Um die Korruption zu bekämpfen und die Leistung des öffentlichen Sektors zu verbessern, hilft die Bank den Regierungen von Albanien, 46 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Georgien, Lettland und der Ukraine bei der Unternehmen der Bankgruppe, einschließlich Formulierung von Antikorruptionsstrategien EDI und IFC - hilft den subnationalen Stellen, sowie bei der Erhebung von Daten zur Erklä- die Finanzmärkte zu erschließen. rung von Problemen, und sie hilft mit der Zu den Prioritäten in der Region zählen nach Veranstaltung von Arbeitstagungen in den wie vor die Beschleunigung der Privatisierung jeweiligen Ländern, Antikorruptionsstrategien und die Reform des Finanzsektors. Die Einfüh- und Aktionspläne zu entwickeln. Normalerweise rung flexiblerer Preismechanismen auf Auktio- stellen die Strategien auf die Beschleunigung nen hat die Privatisierung in einigen Ländern, in bestimmter wirtschaftspolitischer Reformen ab; denen sie stagnierte, wieder in Gang gebracht. dazu zählen Reformen auf dem Gebiet der Mit Anpassungsdarlehen werden kleine Privati- Deregulierung und Steuervereinfachung, des sierungen in der Republik Moldau unterstützt öffentlichen Dienstes, der öffentlichen Beschaf- und die Privatisierung mittlerer und großer fungs- und Revisionspolitik, Reformen des Unternehmen in Armenien, Aserbaidschan, Rechts- und Justizwesens sowie die Stärkung der Georgien und Rußland vorangetrieben. Rußland öffentlichen Aufsichtsmechanismen. Solche erhielt außerdem ein Strukturanpassungs- Reformen verringern die Anreize für Korruption, darlehen, um Privatisierungsaktionen von Fall zu Nebenzahlungen und für das Streben nach Fall transparenter, offener und wettbewerbsfähi- Zusatzprofiten ger zu machen. Dieses Darlehen wird durch Um den Regierungen zu helfen, die kommu- Analysen ergänzt, die Wege und Möglichkeiten nale Verwaltung zu verbessern, nahm die Bank untersuchen, die Führungs- und Kontrollstruktu- ein umfangreiches Programm von Analysen und ren der Unternehmen zu verbessern, die Um- Projektvorbereitungen in den baltischen Staaten, strukturierung von Unternehmen zu fördern und Polen, Rußland, der Ukraine und Ungarn in den Wettbewerb in der Industrie zu intensivie- Angriff. Diese Arbeiten werden dazu beitragen, ren. Mit Hilfe der Bank werden in Armenien, die Voraussagbarkeit und Transparenz der Aserbaidschan, Georgien, der Republik Moldau Haushaltsbezichungen zwischen den einzelnen und Rußland Banken, die in Schwierigkeiten Regierungsebenen zu verbessern. Auf nationaler geraten sind, privatisiert oder geschlossen und Ebene werden geeignete Anreizsysteme ge- die Bilanzierungspraktiken, die Aufsichtsregeln schaffen, die beim Aufbau der Verwaltungs- und die laufende Bankenaufsicht verbessert. kapazitäten der Kommunen und anderer Die MIGA unterstützte Privatinvestitionen subnationaler Stellen helfen. Diese sind häufig mit Garantien über 307 Mio $ in Aserbaidschan, für wichtige Investitionsentscheidungen, für der Kirgisischen Republik, Polen, Rußland, der das Umweltmanagement und für die sozialen Tschechischen Republik, der Türkei und der Dienstleistungen zuständig. Die kommunale Ukraine. Mit diesen Projekten wurden auslän- Finanzierungsinitiative - ein gemeinsames dische Investitionen in Höhe von annähernd SCHAUBILD 2-6 - Europa und Mittelasien: Zusagen der IBRD und der IDA nach Sektoren, Geschäftsjahr 1998 Umweli % Telekommunikation. 1 % Finanzsektor: 2 % Erdöl und Erdgas < i % Wasserversorgung L Abwasserenisorgx 3 % Industre. < ý % Landwirtschaft: 3% Gesundheit, Ernährung und Bevölkerung: Stadtentwicklung: 7% r IBRD etwas schuldet, und deshalb entsteht ein Wiederbeschaffungsrisiko für die IBRD. Wenn der Wert einer Ausgleichsposition am Markt negativ ist, bedeutet dies, daß die IBRD dem Geschäftspartner etwas schuldet. Die IBRD hat dann kein M'iederbeschaffungsrisiko. Wenn mehr als :in Geschäft der IBRD mit einem Geschäftspartner offen steht, und wenn es ein einklagbares Rahmenüber- einkommen mit dem Geschäftspartner gibt, dann entspricht der Nettowert der Ausgleichsposition am Markt dem Saldo der negativen und positiven Positionen mit diesem Geschäftspartner. Wenn dieser Nettowert der Ausgleichsposition am Markt negativ ist, dani wird die Risikoposition der IBRD gegenüber diesem Geschäftspartner auf Null gesetzt. Der Nettowert der Ausgleichsposit on am Markt ist nach Einschätzung der IBRD das beste Maß für das Kreditrisiko, wenn zwischen der IBRD und dem Gesci äftspartner eine einklagbare Vereinbarung über den Ausgleich offener Positionen besteht. Zu den Nennwer- ten und älinlich,en Maßen für die Risikoposition nach Produkten siehe die Anmerkungen zu den Finanzausweisen - Anmer- kung E. Die folgende Tibelle gibt Einzelheiten für die Risikoposition der IBRD - nach dem Rating der Geschäftspartner - für die Wertpapieranlagen und die Swapgeschäfte, abzüglich der erhaltenen Sicherheiten, an: in Mio US $ Am 30. Juni 1998 Am 30. Juni 1997 Offene Posi- Offene Posi- Swap- tionen aus tionen aus Wertpapieranlagen geschäfte Wertpapier- Wertpapier- Organisationen, anlagen und in % des anlagen und in % des Rating der Banken und Swapgeschäften Gesamt- Swapgeschäften Gesamt- Geschäftspartner Regierungen Unternehmen insgesamt betrags insgesamt betrags AAA 6026 3 587 127 9 740 37 4074 21 AA 2299 12075 351 14725 56 12889 68 A - 1800 139 1939 7 2 134 11 Insgesamt 8 325 17 462 617 26404 100 19097 100 Der Anstieg des Kreditrisikos über das Jahr spiegelt die Vergrößerung des Wertpapierportfolios wider. Das Kreditrisiko aus Swapgeschäften verringerte sich vom Geschäftsjahr 1997 zum Geschäftsjahr 1998 um 38 Mio US-$ auf 617 Mio US-$. Das größere Gewicht von Risiken gegenüber mit AAA bewerteten Rechtspersonen war im wesentlichen die Folge der Ergänzung der Wertpapicranlagen um Swapgeschäfte und um vermögensunterlegte Wertpapiere (asset-backed securities). ÜBERBLICK UND ANALYSE DER GESCHÄFTSI,EITUNG 217 Zinsrisiko Es gibt zwei potentielle Quellen, aus denen der IBRD ein Zinsrisiko entsteht. Die erste ist die Zinssensitivität, dic sich aus der Spanne zwischen dem Ertrag, den die IBRD aus ihren Aktiva erwirtschaftet, und den Kosten der Kreditaufnahme zur Finan- zierung dieser Aktiva ergibt. Die zweite ist die Zinssensitivität der Erträge der Aktiva, die mit Eigenmitteln finan~iert werden. Das Kostenweitergabeprinzip, auf dem die Berechnung der Ausleihsätze für die meisten Darlehen der IBRD beruht, hat traditionell geholfen, die Zinssensitivität der Erträge aus der Zinsspanne in ihren Kreditportfolios zu minimieren. Die Darle- hen mit einer Kostenweitergabeklausel machen zur Zeit 87 % des ausstehenden Kreditportfolios aus. Allerdings enthalten die Kredite mit Kostenweitergabe angesichts der halbjährlichen Verzögerung bei der Anpassung der Konditionen ein gewisses Restrisiko. Wenn neue Kreditaufnahmen zu einem Zins erfolgen, der über dem Durchschnittssatz des Kreditfonds liegt, werden die höheren durchschnittlichen Ausleihkosten nicht vor dem nächsten Halbjahr im Ausleihsatz weitergegeben und beeinflussen damit auch nicht vor dem nächsten Halbjahr die Zinserträge aus den Darlehen mit Kostenwei:ergabe. Das umgekehrte gilt, wenn die Zinsen auf den Finanzmärkten sinken. Daneben sind die Fondsdarlehen mit Kostenweitergabeklausel traditionell zu einem großen Anteil mit Verbindlichkeiten mit mittel- und langfristiger Zinsfestlegung finanziert worden, etwa um den Kreditnehmern angemessen berechenbare Zinsen anzubieten. Angesichts des anhaltenden Zinsrückgangs in den letzten Jahren sind die Kosten für die alten Festzins- verbindlichkeiten für den Mehrwährungsfonds und die Einzelwährungsfonds zur Zeit wesentlich höher als die Kosten für neue Verbindlichkeiten der IBRD. Insbesondere weisen von diesen alten und vergleichsweise hoch verzinslichen Verbindlich- keiten zur Finanzierung des Mehrwährungsfonds annähernd 327 Mio US-$ längere vertraglich festgelegte Laufzeiten als die der am längsten laufenden Darlehen auf Wenn aus diesen Fonds keine neuen Auszahlungen und Aufstockungen mehr erfol- gen, wäre die IBRD einem gewissen Risiko ausgesetzt, weil sie diese Verbindlichkeiten woanders einsetzen müßte, sobald die Darlehen fällig werden. Das Zinsrisiko bei Darlehen ohne Kostenweitergabeklausel, die zur Zeit etwa 13 % des Portfolios ausmachen, wird durch Zinsswaps begrenzt, die die Merkmale der Zinssensitivität des Kreditportfolios an das der dahinterstehenden Finanzierung anpassen. Das Zinsrisiko des liquiden Portfolios der IBRD wird durch festgelegte Grenzen für die Inkongruenz der Laufzeiten und darüber hinaus durch Limits für die Vermeidung weiterer Verluste (stop-loss-limits) begrenzt. Geänderten Richtlinien folgend, werden liquide Anlagen seit Juni 1996 durch eine variabel verzinsliche Kreditaufnahme finanziert. Dadurch wurde es möglich, die liquiden Anlagen in einer Weise durch Kreditaufnahmen zu finanzieren, daß sich die Zinsmerkmale der Anlagen und der Verbindlichkeiten entsprechen. Der Jahresüberschuß der IBRD hängt von der Höhe der Nominalzinssätze ab, weil diese Zinssätze die Höhe der Erträge auf ihr Eigenkapital (23 300 Mio US-$, Stand am 30. Juni 1998) bestimmen, mit dem ein Teil der ausstehenden Darlehen finanziert wird (ohne Rücklagen). Im allgemeinen gilt, daß niedrigere Nominalzinssätze zu niedrigeren Ausleihsätzen führen, die dann die nominalen Erträge auf das Eigenkapital der IBRD vermindern. Zinsrisiken entstehen auch aus einer Reihe von anderen Gründen; dazu gehören unterschiedliche Terminierungen der verein- barten Fälligkeit oder der Neufestsetzung von Konditionen bei den Anlagen, Verbindlichkeiten und Derivaten der IBRD. Zum Beispiel wird der Nettozinsertrag sowie die Finanzlage der IBRD durch Änderungen der Marktzinssätze beeinflußt, da die Bedingungen bei der Neufestsetzung der Konditionen für ihre Darlehen und andere Vermögensanlagen nicht notwendi- gerweise denen ihrer Verbindlichkeiten entsprechen. Bei variabel verzinslichen Anlagen und Verbindlichkeiten gibt es zeit- liche Unterschiede bei den Stichtagen zur Anpassung der variablen Zinssätze auf der Haben- und Sollseite. Als Teil des ALM Prozesses setzt die IBRD Zinsswaps ein, um die Zinssensitivitätsmerkmale der Finanzanlagen und Verbind- lichkeiten zu steuern und miteinander in Einklang zu bringen. Derivate setzt die IBRD ein, um die Merkmale der Zins- neufestsetzung bei bestimmten Aktiva und Passiva oder von Gruppen von Aktiva und Passiva mit ähnlichen Neufestsetzungs- merkmalen anzupassen. Wechselkursrisiko Um Wechselkursrisiken bei den in vielen Währungen laufenden Geschäften zu minimieren, paßt die IBRD ihren Kredit' aufnahmebedarf in einer Währung (nach Swapgeschäften) an die Aktiva in dieser Währung an, wie es im Abkommen vorge- schrieben wird. Dies geschieht vor allem, indem die Zuflüsse aus der Kreditaufnahme in derselben Währung gehalten oder ausgeliehen werden, in der sie aufgenommen wurden. Daneben ist es die Politik der IBRD, die Wechselkurssensitivität der Relation der Reserven zu den Darlehen zu minimieren, indem regelmäßig Devisengeschäfte vorgenommen werden, mit denen die Zusammensetzung der Reserven nach Währungen an die der ausstehenden Darlehen angepaßt wird. Diese Politik ist so ausgerichtet, daß die Auswirkung von Wechselkursbewegungen auf die Relation der Reserven zu den Darlehen mini- miert werden, wodurch die Fähigkeit der IBRD, mögliche Verluste wegen Zahlungsrückständen zu tragen, unabhängig von den Bedingungen an den Märkten gewährt bleibt. 218 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Das folgende Schaubild zeigt die Position der IBRD in wichtigen Währungen für das Geschäftsjahr 1998: 50%- 4% 10% 20% 40% 6% 35% 6 - 30% 32% 25% 21% 25%- 16% 3% 20% 15% 3% · 7% 3% 4% 1% 7 8% 10% % 5 c1c% 6 8% 8%4% 0% % 3% US-$ DM Yen andere Darlehen Eigenkapital Kapitalanlagen Kreditaufnahme - Devisenswaps Devisenswaps (Forderungen) (Verbindlichkeiten) Betriebsrisiko Das Betriebsrisiiko umfaßt mögliche Verluste infolge interner Aktivitäten oder externer Ereignisse, die durch den Zusammen- bruch von Informations-, Kommunikations-, Sicherungs-, Überwachungs-, Transaktions- und Zahlungsausgleichssystemen sowie des Geschäftsverkehrs ausgelöst werden, oder bei der Ausübung rechtlicher und treuhänderischer Aufgaben sowie bei der Erledigung von Geschäften im Auftrag Dritter entstehen. Die IBRD ist, wie alle Finanzinstitutionen, vielen Arten von Betriebsrisiken ausgesetzt, einschließlich des Risikos, betrogen zu werden, sei es durch Mitarbeiter oder durch Fremde. Die • IBRD versucht das Betriebsrisiko durch ein umfassendes System interner Kontrollen zu vermindern, das so konzipiert ist, daß das Betriebsrisiko auf eine Höhe begrenzt wird, die angesichts der Finanzkraft der IBRD und der Art der Geschäfte, die die IBRD betreibt, und angesichts der Märkte, auf denen die IBRD tätig ist, vertretbar ist. In der Vergangenheit mußte die IBRD bestimmte unbedeutende Verluste aus dem Betriebsrisiko hinnehmen, und obwohl die IBRD ein angemessenes System von Koniroller unterhält, kann es keine absolute Garantie dafür geben, daß die IBRD in Zukunft keine solchen Verluste erleidet. Die IBRD hat las Kontroll-Rahmenwerk der COSO' übernommen und im Geschäftsjahr 1996 eine Methode zur Selbstein- schätzung der Effektivität ihrer internen Kontrollen eingeführt. Zudem gibt es ein fortlaufendes Programm, das alle Ge- schäftsbereichc umiaßt. Beginnend mit dem Geschäftsjahr 1997 hat die IBRD von ihren externen Wirtschaftsprüfern ein Attest erhalter, das die Effektivität ihrer internen Kontrollen im Bereich des Rechnungswesens bestätigt. * Die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (EWLU Der Vertrag von Maastricht von 1992 hat den Rahmen für die Bildung einer Wirtschafts- und Währungsunion (EWU) mit einer einheitlichen Währung, dem Euro, und einer einheitlichen Geldpolitik, die von einer gemeinsamen, unabhängigen Institution, der Europäischen Zentralbank, formuliert wird, geschaffen. Die EWU verursacht verschiedene Betriebsrisiken für die IBRD, da wesentliche Änderungen vorgenommen werden müssen. Dies betrifft den Umtausch von Devisen, Ände- rungen des Zahlungs- und Verrechnungssystems, die Umstellung von Währungen sowie Änderungen der finanziellen Bericht- erstattung. Die größte von der EWU ausgehende Herausforderung ist die lange Übergangsperiode (drei Jahre), in der Zahlun- gen in jedem teilnehmenden Mitgliedsland sowohl in Euro als auch in den bisherigen nationalen Währungen, die in der Übergangsphase als Teilwährung des Euro erhalten bleiben, vorgenommen werden können. Die IBRD hat eine interne Euro- 1 Das Comrr ittee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (üblicherweise als COSO bezeichnet) wurde vom US-Kongreß in Reaktion a f die bekannt gewordenen Irregularitäten im Finanzsektor während der späten achtziger Jahre einberufen. ÜBERBLICK UND ANALYSE DER GESCHÀFTSLEITUNG 219 Arbeitsgruppe eingesetzt, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Gruppen aus den Geschäftsbereichen die bei der Ein- führung des Euro notwendigen Änderungen feststellen und bearbeiten sollen. Das Management erwartet, daß ein entspre- chender Plan gebilligt und die Änderungen nach einem Zeitplan so vorgenommen werden, daß sie zu Beginn der EWU am 1. Januar 1999 vollzogen sind. Das Jahr-2000-Problem Das Jahr-2000-Problem (Y2K) ist die Folge von Computerprogrammen, die zwei anstelle von vier Stellen für die Bezeich- nung eines Jahres verwenden. Einige der Computerprogramme der IBRD verwenden datumsanfällige Software, die mög- licherweise nicht in der Lage ist, Datumsangaben jenseits des Jahres 1999 korrekt zu verarbeiten. Dies könnte zu Programm- abstürzen oder zu fehlerhaften Berechnungen führen, die die Geschäftsabläufe unterbrechen könnten, dazu zählt unter anderem, daß zeitweise keine Transaktionen bearbeitet werden können. Gegenwärtig glaubt die IBRD, daß rechtzeitig vorge- nommene Anpassungen der vorhandenen Software und/oder Hardware ihr Y2K-Risiko vermindern. Im Verlauf der letzten fünf Jahre hat die IBRD viele ihrer Systeme in dem Prozeß, sie für das Jahr 2000 tauglich zu machen, verbessert. Daneben ist die IBRD zur Zeit dabei, viele ihrer einzelnen Systeme entweder gegen ein SAP- oder ein Summit- System auszutauschen. Dies verursacht Kosten von etwa 45 Mio US-$. Beide Systeme sind für das Jahr 2000 tauglich. Die Inbetriebnahme soll bis zum 30. Juni 1999 abgeschlossen sein. Der Termin, bis zu dem die IBRD plant, die Anpassungen für Y2K abzuschließen, beruht auf den besten Schätzungen des Managements, die aus zahlreichen Annahmen über den weiteren Ablauf gewonnen wurden. Es gibt aber keine Garantien dafür, daß diese Schätzungen Realität werden; die tatsächlichen Ergebnisse könnten erheblich von den Planungen abweichen. Wesentliche Abweichungen könnten durch Probleme - die aber nicht auf diese Felder beschränkt sind - bei der Verfügbarkeit von auf diesem Gebiet ausgebildetem Personal und den Kosten dafür ausgelöst werden, sowie durch Probleme bei der Suche nach den entsprechenden Computercodes und deren Korrektur und ähnlichen Unwägbarkeiten. 4. Liquiditätsmanagement Liquiditätsrisiken entstehen bei der allgemeinen Finanzierung der Geschäfte der IBRD und bei der Verwaltung der Positio- nen. Es schließt das Risiko ein, nicht in der Lage zu sein, das Portfolio an Vermögenswerten mit angemessenen Fristigkeiten zu finanzieren, sowie das Risiko, einen Posten nicht rechtzeitig zu einem vernünftigen Preis liquidieren zu können. Ziel des Liquiditätsmanagements ist, die Verfügbarkeit eines hinreichend großen Kassenmittelflusses zu sichern, so daß alle finanziel- len Verpflichtungen der IBRD erfüllt werden können. Nach den Richtlinien der IBRD für das Liquiditätsmanagement sollen die liquiden Vermögensanlagen insgesamt auf einem spezifizierten vorsichtig kalkulierten Minimum gehalten werden oder darüber liegen. Dieses Minimum berechnet sich aus dem Schuldendienst in den sechs Monaten, in denen er am höchsten liegt, zuzüglich der Hälfte der Nettokreditauszahlungen, wie sie für das jeweilige Geschäftsjahr auf Grundlage der Zusagen am Beginn des Jahres geschätzt wurden. Zudem hält die IBRD liquide Vermögensanlagen über das spezifizierte Minimum hinaus, um Flexibilität bei der Kreditaufnahme zu gewin- nen und den Bedarf an Betriebskapital zu decken. Die IBRD hält ihre liquiden Kapitalanlagen hauptsächlich in Schuldverschreibungen von Regierungen und anderen öffentli- chen Institutionen, in Termineinlagen und in anderen unbedingten Schuldverschreibungen von Banken und sonstigen Finanz- institutionen, in vermögensunterlegten Wertpapieren sowie in Termin- und Optionsgeschäften im Zusammenhang mit sol- chen Schuldverschreibungen. Die liquiden Vermögensanlagen werden in drei Unterportfolios getrennt, jedes mit einem anderen Risikoprofil, einer anderen Finanzierung und anderen Liquiditätseigenschaften, die aber alle dem Ziel der Liquiditäts- sicherung dienen. Diese drei Unterportfolios werden im folgenden dargestellt: Das stabile Portfolio Das stabile" Portfolio entspricht dem vorsichtig kalkulierten Minimum. In Übereinstimmung mit seinem Zweck als Kassen- mittelpuffer in Zeiten angespannter Finanzen wird dieses Portfolio in angemessen liquider Form gehalten, um in vernünftiger. Weise die IBRD abzusichern, daß Zahlungsverpflichtungen über einen Zeitraum von sechs Monaten erfüllt werder können. Die Größe des Portfolios ist ziemlich konstant, um dem Management große Handlungsspielräume offen zu lassen, darunter beim Eingehen von Laufzeiten- und Kreditrisiken. Für das Geschäftsjahr 1999 wurde das vorsichtig kalkulierte Minimum der liquiden Anlagen auf 18 500 Mio US-$ festgelegt. Dies entspricht einem Anstieg um 1 200 Mio US-$ gegenüber dem Geschäftsjahr 1998. Das Betriebsportfolio Das ,,Betriebs"-Portfolio entspricht dem Kassenbestand der IBRD und dient dem kurzfristigen Kassenmittelbedarf also dem Bedarf an Betriebskapital, indem es sicherstellt, daß Mittel dann zur Verfügung stehen, wenn sie für die Begleichung von 220 WEITBANK JAHRESBERICHT 1998 Zahlungsverpflichtungen benötigt werden. In diesem Portfolio enthaltene Guthaben müssen einen hohen Liquiditätsgrad aufweisen, und Kredit- und Marktrisiken werden nur in minimalem Ausmaß eingegangen. Zudem wird die Größe dieses Portfolios insgesamt in gewissem Umfang durch den zeitweise auftretenden Bedarf an Guthaben in unterschiedlichen Wäh- rungen bestimmt; das gilt vor allem für solche Währungen, bei denen die IBRD keinen Zugang zu einer kurzfristigen Finan- zierung hat. Das diskretionäre Portfolio Das ~diskretionäre" Portfolio ist der Dreh- und Angelpunkt für die Flexibilität des Finanzierungsprogramms der IBRD und wird durch einen Vergleich verschiedener Kosten und Erträge von zusätzlichen Verschuldungs- und Anlageentscheidungen gesteuert. Die Größe des diskretionären Portfolios hängt vom festgestellten Nutzen einer vorweggenommenen Mittelaufnahme über den aktuellen Bedarf hinaus ab, sowie von der relativen Vorteilhaftigkeit von Marktchancen sowie dem Nutzen zusätz- licher kurzfristiger Darlehen zum Zweck der Marktpräsenz. Am 30. Juni 1998 betrugen die Kassenbestände und die liquiden Anlagen der IBRD 24 648 Mio US-$ (einschließlich 1 299 Mio US-$ in Kapitalanlagen, die bis zum Ende ihrer Laufzeit zu halten sind). Dieser Betrag entsprach näherungsweise 23,3 %Yo der ausstehenden Verschuldung der IBRD (ohne Swaps gerechnet). Auf das Jahr hochgerechnet betrug der Ertrag einer durchschnittlichen Kapitalanlage im Handelsportfolio der IBRD 5,45 % im Geschäftsjahr 1998, verglichen mit 4,73 % im Geschäftsjahr 1997. Der Ertrag aus dem Portfolio der bis zur Fälligkeit zu haltenden Anlagen belief sich auf 8,44 % im Geschäftsjahr 19 98, verglichen mit 8,31 % im Geschäftsjahr 1997. Für weitere Info mationen siehe die Anmerkungen zu den Finanzausweisen - Anmerkung B. 5. Finanzierungsmittel Eigenkapital Am 30. Juni 1998 betrug das Eigenkapital der Anteilseigner 26 514 Mio US-$, verglichen mit 27 228 Mio US-$ am 30. Juni 1997. Der leichte Rückgang gegenüber dem Geschäftsjahr 1997 spiegelt in erster Linie die Bewertungseffekte infolge von Wechselkursbew,egungen wider (in Höhe von insgesamt 1 045 Mio US-$), die den Anstieg der einbehaltenen Gewinne um 539 Mio US-$ und den Anstieg des eingezahlten Kapitals um 240 Mio US-$ überwogen. Das Eigenkapital bestand am 30. Juni 1998 akis 1] 288 Mio US-$ eingezahltem Kapital und 16 733 Mio US-$ einbehaltenen Gewinnen, vermindert um 547 Mio US-$ -.ur Werterhaltung von Währungsbeständen und aus Akontozahlungen für bevorstehende Zeichnungen sowie um aufgelaufene Umrechnungsdifferenzen in Höhe von 960 Mio US-$. Das genehmigie Grundkapital Das genehmigte Grundkapital der IBRD betrug am 30. Juni 1998 190 811 Mio US-$, wovon 186 436 Mio US-$ gezeichnet waren. Vom gezeichneten Kapital waren 11 288 Mio US-$ eingezahlt und 175 148 Mio US-$ jederzeit abrufbar. Für Darle- hen standen 7 677 Mio US-$ des eingezahlten Kapitals zur Verfügung, und 3 611 Mio US-$ standen nicht für Darlehen zur Verfügung. Die Zahlungsmodalitäten für das Grundkapital und die Beschränkungen bei der Grundkapitalverwendung wer- den aus dem Weltbank-Abkommen und aus Beschlüssen des Gouverneursrats der IBRD abgeleitet: (1) 2 370 Mio US-$ des Grundkapitals der IBRD wurden ursprünglich in Gold oder in US-$ eingezahlt oder wurden bei den zeichnenden Mitgliedern in US-$ umgetauscht. Dieser Betrag darf dem Abkommen zufolge von der IBRD frei für ihre Geschäfte verwendet werden. (2) 8 918 Mio US-$ des Grundkapitals der IBRD wurde in den Währungen der zeichnenden Mitglieder eingezahlt. Nich dem Abkommen ist dieser Betrag dem Wert nach zu erhalten und darf nur mit Zustimmung des Mitglieds ausgeliehen werden, dessen Währung betroffen ist. Aufgrund solcher Zustimmungen waren davon 5 096 Mio US-$ zt m 30. Juni 1998 als Darlehen vergeben. (3) Nach dem Abkommen dürfen 149 149 Mio US-$ des Grundkapitals nur dann abgerufen werden, wenn sie benötigt werden, um Verpflichtungen der IBRD für ausgeliehene Finanzmittel oder von ihr garantierte Darlehen nachzukommen. Dieser Betrag kann daher von der IBRD nicht für die Vergabe von Darlehen verwendet werden. Zahlungen für abgerufenes Kapital können von den Mitgliedern nach ihren Vorstellungen in Gold, US-$ oder in dr Währung, die zur Ablösung der Verbindlichkeit der IBRD benötigt wird, geleistet werden. (4) 25 999 Mio US-$ des Grundkapitals der IBRD dürfen einem Beschluß des Gouverneursrats der IBRD zufolge nur dann abgerufen werden, wenn sie benötigt werden, um Verpflichtungen der IBRD aus ausgeliehenen Mitteln oder von ihr garantierten Darlehen abzudecken (obwohl das Abkommen dies nicht vorsieht). Von diesem Betrag w ären 10 % in Gold oder US-$ und 90 % in den Währungen der Zeichnungsländer zu leisten. Diese Beschlüsse si id zwar für einen zukünftigen Gouverneursrat rechtlich nicht bindend, sie spiegeln jedoch eine Übereinstim- UBERBLICK UND ANALYSE DER GESCHÄFTSLEITUNG 221 mung unter den Mitgliedern wider, derzufolge dieser Betrag von der IBRD nicht für Darlehen oder für Verwaltungs- zwecke verwendet wird. Bisher ist noch keine Aufforderung zur Einbringung des jederzeit abrufbaren Kapitals ergangen. Jegliche Aufforderung zur Einzahlung gezeichneten, aber noch nicht gezahlten Kapitals muß einheitlich erfolgen, aber die Verpflichtungen der Mitglie- der, Zahlungen zu leisten, bestehen unabhängig voneinander. Ist der Zahlungseingang nach einem Aufruf unzureichend im Vergleich zu den Zahlungsverpflichtungen der IBRD, vor deren Hintergrund der Aufruf ergangen ist, hat die IBRD das Recht und die Pflicht, weitere Aufrufe zu erlassen, bis die eingegangenen Mittel ausreichen, den Verpflichtungen nach zukommen. Kein Mitglied kann aber durch solche Aufforderungen verpflichtet werden, mehr als den noch nicht eingebrachten Teil seines gezeichneten Kapitals einzuzahlen. Am 30. Juni 1998 waren 102 563 Mio US-$ (56,8 %) des noch nicht eingeforderten Kapitals von den Mitgliedsländern der IBRD abrufbar, die zugleich Mitglieder des Ausschusses für Entwicklungshilfe der Organisation für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung sind. Dieser Betrag entsprach am 30. Juni 1998 97,1 % der ausstehenden Verbindlichkeiten der IBRD (ohne Swaps). Das gezeichnete Kapital und die abrufbaren Beträge sind unten aufgeführt: in Mio US-$ Gezeichnetes Nicht abgerufener Teil des Mitgliedsland Kapital insgesamt gezeichneten Kapitals Vereinigte Staaten 31 965 29 966 Japan 15 321 14 377 Deutschland 8 734 8 191 Frankreich 8 372 7 851 Vereinigtes Königreich 8 372 7 832 Italien 5 404 5 069 Kanada 5404 5069 Niederlande 4 283 4 018 Belgien 3 496 3 281 Schweiz 3210 3012 Australien 2 951 2 770 Spanien 2 857 2 682 Schweden 1 806 1 696 Osterreich 1 335 1 254 Dänemark 1 237 1 162 Norwegen 1 204 1 132 Finnland 1 033 971 Neuseeland 873 821 Portugal 659 620 Irland 636 599 Luxemburg 199 190 Insgesamt 109 351 102 563 a Einzelheiten bezüglich der Kapitalzeichnungen aller IBRD-Mitglieder zum 30. Juni 1998 werden in der Aufstellung der Kapitalzeichnungen und Stimm- rechte in den Finanzausweisen dargestellt. Für eine weitergehende Diskussion des Kapitalbestands, Beschränkungen bei der Verwendung von Währungen, Werterhal: tung und Mitgliedschaft siehe den Überblick über die wesentlichsten angewandten Rechnungslegungs- und damit zusam- menhängenden Grundsätze und die Anmerkungen zu den Finanzausweisen - Anmerkung A. Verbindlichkeiten Die IBRD diversifiziert ihre Kapitalbeschaffung, indem sie ihre Wertpapiere privaten und öffentlichen Investoren weltweit zu Konditionen anbietet, die von der IBRD akzeptiert werden können. Öffentliche Investoren sind Regierungen, Zentralban- ken und andere Regierungsinstitutionen. Nach dem Abkommen darf die IBRD nur mit dem Einverständnis des Mitgliedslan- des, dessen Märkte in Anspruch genommen werden, und des Mitgliedlands, in dessen Währung die Kreditaufnahme denominiert ist, Kapital aufnehmen, und auch dann nur, wenn die Regierung zustimmt, daß die Mittel ohne Einschränkungen in die Währung eines anderen Mitgliedlandes umgetauscht werden dürfen. 222 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Im Geschäftsjahr 1997 hat die IBRD mittel- und langfristige Darlehen in Höhe von insgesamt 28 020 Mio US-$ aufgenom- men. Darin sind nicht die Zuflüsse aus den fortlaufenden Emissionsprogrammen enthalten, beispielsweise aus der Zentralbank- fazilität (Central Bank Facility) und den kurzfristigen Notes (Discount Notes), sowie Transaktionen mit einer Laufzeit von weniger als einen Jahr. Der Anstieg der mittel- und langfristigen Darlehen im Geschäftsjahr 1998 war vor allem die Folge erhöhter Kreditauszahlungen als Reaktion auf die Finanzkrisen in Ostasien und aufgrund der Anpassungsfinanzierung in Osteuropa und Mittelasien. Finanzierungsgeschäfte in Mio US-$ Geschäftsjahr 1998 Geschäftsjahr 1997 * Mittel- und langfris, ige Kreditaufnahme* 28020 17694 Durchschnittliche Laufzeit (Jahre) 5,8 5,2 Anzahl der Transak, onen 195 139 * Anzahl der Währur gen 21 18 * Nettozuflusse auf Basis der Abschlußtage. Der größte Teil der neu aufgenommenen Mittel wurde zunächst in zinsvariablen Papieren angelegt. Anschließend wurden dann für einen Teil der aufgenommenen Mittel Festzinsvereinbarungen getroffen, in Übereinstimmung mit den Anforderun- gen der verschie denen Kreditformen und den geschäftspolitischen Leitlinien. Die Währungszusammensetzung nach Swaps der aufgebrachten Mittel lautete vor allem auf US-$. Dies entsprach dem Bedarf bei der Finanzierung der Darlehen und der Liquidität. Die Mittelaufnahme erfolgte in den Währungen mit den ergiebigsten M-kten. Insgesamt erfolgten 195 Transaktionen im Geschäftsjahr 1998. Die IBRD kaufi eigene Verbindlichkeiten unter strategischen Gesichtspunkten zurück, um die Kosten der Kreditaufnahme zu vermindern und um die Refinanzierungsnotwendigkeiten in einem bestimmten Jahr zu vermindern. Im Geschäftsjahr 1998 hat die IBRD insgesamt 540 Mio US-$ an eigenen Verbindlichkeiten zurückgekauft und 561 Mio US-$ ihrer ausstehen- den Verbindlichkeiten vorzeitig zurückgezahlt. Eine detaillierture Analyse der Kreditaufnahme ist in den Anmerkungen zu den Finanzausweisen enthalten - Anmerkung D. 6. Geschäftsergebnis Der Jahresüberschuß der IBRD beruht im wesentlichen auf einer Zinsmarge der ertragbringenden Kapitalanlagen zuzüglich dem Beitrag des Eigenkapitals abzüglich der Wertberichtigungen auf Forderungen und der Ausgaben für die Geschäftsfüh- rung. Die Fakteren, die wesentlichen Einfluß auf die Zinsspanne nehmen, werden im folgenden beschrieben: * Darlehen werden aus einer Mischung aus Fremd- und Eigenkapital finanziert, wobei der Anteil der Kreditauf- na ime rund 77 % der Darlehen beträgt. D,e meisten Darlehen sind mit einer Kostenweitergabevereinbarung versehen, so daß der variable Kreditzins an die Konditionen für die spezielle dahinter stehende Mittelbeschaffung geknüpft ist. Solche Darlehen mit Kosten- weitergabe machen zur Zeit ungefähr 87 % der ausstehenden Darlehen aus. Die anderen 13 % des Kreditportfolios betreffen Darlehen ohne Kostenweitergabe. Der Ertrag aus Darlehen, die mit Eigenkapital finanziert worden sind, ist direkt von der Höhe der Nominal- zinsen abhängig, so daß jegliche Änderungen der Nominalzinsen sofort auf den Jahresüberschuß durchschlagen. Mit Eigenkapital finanzierte Darlehen machen 23 % des Kreditportfolios aus. * Wertpapieranlagen werden vor allem mit variabel verzinslichen Titeln finanziert, die die gleichen Zins- charakteristiken aufweisen wie das Wertpapierportfolio. Dadurch ist die Zinsempfindlichkeit der Spanne zwi- schen Anlagerenditen und Kapitalbeschaffungskosten im wesentlichen eliminiert worden, so daß der Reinertrag a~is Wertpapieranlagen im wesentlichen von Zinsänderungen unberührt bleibt. Des weiteren ist die Auswirkung v,n Anderungen der Marge des Wertpapierportfolios auf den Jahresüberschuß nicht bedeutsam. ÜBERBLICK UND ANALYSE DER GESCHÄETSLEITUNG 223 Die folgende Tabelle vergleicht die Ergebnisse des Geschäftsjahrs 1998 mit denen des Geschäftsjahrs 1997: Geschäftsjahr 1997 1996 ahresüberschuß in Mio US-$ Erträge aus Darlehen 6881 7 235 Zinsen 6775 7 122 Bereitstellungsgebühren 106 113 Wertberichtigungen auf Forderungen (251) (63) Erträge aus Wertpapieranlagen 1 233 834 Ausgaben für aufgenommene Darlehen (6 144) (5 952) Nettozinsertrag 1 719 2054 Jahresüberschuß ohne Zinserträge (476) (769) Jahresüberschuß 1 243 1285 Leistungskennziffern in % Rendite des durchschnittlichen Bestands an ertragbringenden Kapitalanlagen a 6,38 6,51 Minus: Durchschnittliche Kosten der ausstehenden Verbindlichkeiten 6,10 6,14 Nettozinsmarge des durchschnittlichen Bestands an ertragbringenden Kapitalanlagen a 0,28 0,37 Minus: Wertberichtigungen auf Forderungen 0,20 0,05 Nettoausgaben (ohne Zinsausgaben) 0,37 0,62 Beitrag des Eigenkapitals der Mitglieder 1,27 1,34 Jahresüberschuß in % des durchschnittlichen Bestands an ertragbringenden Kapitalanlagen 0,98 1,04 Durchschnittlicher Bestand an Aktiva und Passiva in Mio US-$ Ertragbringende Kapitalanlagen insgesamt 127 138 123 879 Kassenmittel und Wertpapieranlagen 21 895 16 627 Ausgezahlte und ausstehende Darlehen 105 243 107 251 Ausstehende Verbindlichkeiten b 100718 96929 a Einschließlich Bereitstellungsgebühren. b Ausstehende Verbindlichkeiten, nach Swaps. Der Jahresüberschuß in % des durchschnittlichen Bestands an ertragbringenden Kapitalanlagen verminderte sich von 1,04 % im Geschäftsjahr 1997 um 6 Basispunkte auf 0,98 % im Geschäftsjahr 1998. Zu diesem Rückgang trugen hauptsächlich folgende Ursachen bei: erhöhte Wertberichtigungen auf Forderungen, negative Auswirkungen der Umstellungen von Mehr- währungs-Fondsdarlehen auf Einzelwährungs-Fondskonditionen und niedrigere Nominalzinsen für Darlehen, die mit Eigen- kapital finanziert wurden. Die negativen Einflüsse auf den Jahresüberschuß wurden teilweise durch Gewinne ausgeglichen, die aus dem Rechnungsbereich des Pensionsplans sowie aus dem Rechnungsbereich der Sonstigen Altersversorgungsleistungen stammten. Die negativen Folgen der Umstellung von Mehrwährungs-Fondsdarlehen auf Einzelwährungs-Fondskonditionen (SCP) wa- ren die wichtigste Ursache für die Verringerung der Nettozinsmarge des Durchschnittsbestands an ertragbringenden Kapital- anlagen. Die SCP-Umstellungen verminderten die Kreditmarge durch die Wechselwirkung der Veränderung in der Zusam- menstellung der Währungen, die zu einem höheren nominalen Zins führte, der mit dem zeitlichen Abstand an die Kredit- nehmer weitergegeben wurde. So erhöhten sich die Kosten der Verbindlichkeiten, bevor der Ausleihsatz der betroffenen Darlehen angehoben wurde. 224 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Nettozinsertrag Geschäftsjahr 1998 Geschäftsjahr 1997 Geschäftsjahr 1996 Durchschnitt- Durchschnitt- Durchschnitt- liche Rendite liche Rendite liche Rendite in Mio US-$ Betrag in % Betrag in % Betrag in % Darlehen Bruttozin ertrae 7 090 6,74 7 514 7,01 8 271 7,22 Nicht gelcistete Darlehenszinsen (84) (0,08) (146) (0,14) (188) (0,16) Zinsnachlaß (241) (0,23) (259) (0,24) (286) (0,25) Wertberichtigungen auf Forderungen (251) (0,24) (63) (0,06) (42) (0,04) Bereitstellungsgebühren 106 0,10 113 0,11 118 0,10 Aufschläge für Vorauszahlungen 10 0,01 13 0,01 7 0,01 Erträge aus Darlehen 6 630 6,30 7 172 6,69 7 880 6,88 Erträge aw Wertpapieranlagen 1 233 5,62 834 5.00 720 4,43 Zinsertrag insgesamt 7 863 6,18 8 006 6,47 8 600 6,58 Aufwand fir Verbindlichkeiten (6 144) 6,10 (5 952) 6,14 (6 570) 6,44 Nettozinsertrag 1 719 1,35 2 054 1,66 2 030 1,56 Der Rückgang des Zinsertrags aus Darlehen in Höhe von 542 Mio US-$ (7,6 %) war im wesentlichen eine Folge des Zins- rückgangs an dE n wichtigen Finanzmärkten sowie des fortschreitenden Auslaufens von hochverzinslichen Festzinsdarlehen. Von dem Rücky ing des Zinsertrags aus Darlehen waren 290 Mio US-$ die Folge des Rückgangs der Durchschnittsverzinsung des Kreditportfulios, und 136 Mio US-$ entfielen auf den Rückgang des in US-Dollar bewerteten Bestands an ausstehenden Darlehen. Der a ndere wichtige Faktor für den Rückgang der Erträge aus den Darlehen war die höhere Dotierung der Wertbe- richtigungen auf Forderungen. Im Finanzjahr 1998 wurden die Wertberichtigungen auf Forderungen im Vergleich zum Geschäftsjahr 1997 wegen der geänderten Qualität des Kreditportfolios und des Zuwachses an Nettoauszahlungen um 188 Mio JS-$ -rhöht. Die folgende Tabelle gibt eine Aufgliederung des Bruttozinseinkommens aus Darlehen nach Kreditformen. Geschäftsjahr 1998 Geschäftsjahr 1997 Geschäftsjahr 1996 Zinsertrag Zinsertrag Zinsertrag Durch- Durch- Durch- schnittlicher Rendite schnittlicher Rendite schnittlicher Rendite in Mio US-$ Bestand Betrag in % Bestand Betrag in % Bestand Betrag in % Darlehen 105 243 7 090 6,74 107 251 7 514 7,01 114 534 8 271 7,22 Festzins (ohne SCLs) 5 233 460 8,78 8 838 771 8,72 13 835 1 189 8,59 Mehrwährungsfonds (mit variablem Zins) 68 857 4 502 6,54 93 874 6 456 6,88 99 391 6 997 7,04 Einzelwährungsdarlehen mit festem Zf(ns 3 273 225 6,89 1 962 136 6,94 747 51 6,88 mit variablem Zins 10052 615 6,12 2 577 151 5,86 561 34 6,06 Einzelwährungsfonds (SCPs) mit variablem Zin, 17 828 1 288 7,23 - - - - - - Im Geschäftsj hr 1998 stieg der Ertrag aus Wertpapieranlagen um 399 Mio US-$ (47,7 %). Von diesem Zuwachs insgesamt resultierten 1I3 Mio US-$ hauptsächlich aus einer höheren Rendite (von 5,0 % auf 5,6 %) infolge der Umschichtung aus Anlagen in Japanischen Yen und D-Mark in höher verzinsliche Anlagen in US-$. Der verbleibende Anstieg um 296 Mio US-$ war dem wegün der modifizierten Liquiditätspolitik im Durchschnitt höheren Wertpapierbestand zuzurechnen. Der Aufwand für die Verbindlichkeiten erhöhte sich um 192 Mio US-$ (3,2 %). Der Austausch von längerfristigen Schuld- titeln mit eincr festen Verzinsung gegen variabel verzinsliche Titel verminderte im Verein mit den nachgebenden Zinsen die ÜBERBLICK UND ANALYSE DER GESCHAFTSLEITUNG 225 durchschnittlichen Kreditkosten von 6,14 % auf 6,10 %. Dieser Rückgang wurde durch einen höheren durchschnittlichen Schuldenstand mehr als wettgemacht, so daß der Aufwand für die Verbindlichkeiten insgesamt um 231 Mio US-$ anstieg. Das Geschäftsjahr 1997 verglichen mit dem Geschäftsjahr 1996 Im Geschäftsjahr 1997 belief sich der Nettozinsertrag auf 2 054 Mio US-$, verglichen mit 2 030 Mio US-$ im Geschäftsjahr 1996. Die Verminderung des Zinsertrags um insgesamt 594 Mio US-$ vom Geschäftsjahr 1996 zum Geschäftsjahr 1997 wurde durch einen etwas stärkeren Rückgang des Schuldenaufwands um 618 Mio US-$ überkompensiert, so daß der Nettozins- ertrag um 24 Mio US-$ anstieg. Der Rückgang des Zinsertrags aus Darlehen war die Folge niedriger Kreditzinsen, die wegen der im Durchschnitt sinkenden Kosten für Darlehen angepaßt wurden. Ursächlich hierfür waren die fallenden Zinsen auf den Finanzmärkten. Der Rückgang des durchschnittlichen Zinssatzes für Darlehen um 21 Basispunkte führte zu einer Verminderung des Bruttozinsertrags um 240 Mio US-$, während die Abnahme des durchschnittlichen Darlehensbestands um 7 283 Mio US-$ zu einer Verminde- rung des Bruttozinseinkommens um 517 Mio US-$ führte. Der Abzugsposten für nicht geleistete Darlehenszinsen fiel im Geschäftsjahr 1997 um 42 Mio US-$ niedriger aus, und zwar vor allem wegen der Tilgung von Zahlungsrückständen an Kreditzinsen und Gebühren durch Bosnien-Herzegowina im Juni 1996 und wegen der anschließenden Schuldendienst- zahlungen dieses Landes im Geschäftsjahr 1997. Die Erträge aus Wertpapieranlagen erhöhten sich im wesentlichen als Folge einer Umschichtung von Anlagen in Japanischen Yen und D-Mark in höher rentierliche Wertpapiere in US-$ um 114 Mio US-$. Nicht-Zinsaufwendungen (netto) Die folgende Tabelle zeigt die Hauptkomponenten der Nicht-Zinsaufwendungen: Geschäftsjahr Geschäftsjahr Geschäftsjahr in Mio US-$ 1998 1997 1996 Brutto-Verwaltungsaufwand Löhne und Gehälter 263 255 255 Sonstige Personalaufwendungen 203 217 254 Aufwendungen für Beratungsdienste 91 71 72 Reisekosten 94 81 79 Sonstige Aufwendungen 293 277 250 Brutto-Verwaltungsaufwand insgesamt 944 901 910 Minus: Erträge aus dem Bereich des Pensionsplans sowie der sonstigen Altersversorgungsleistungen 399 63 - Kostenerstattungen 69 67 64 Erhaltene Beiträge für spezielle Programme 112 120 113 Nettoverwaltungsaufwand insgesamt 364 651 733 Erhaltene Beiträge für spezielle Programme 112 120 113 Sonstige Erträge (netto) - (2) (3) Nicht-Zinsaufwendungen (netto) insgesamt 476 769 843 Die Nicht-Zinsaufwendungen (netto) verminderten sich um 293 Mio US-$. Dieser Rückgang ist auf die Vereinnahmung zusätzlicher Erträge aus dem Bereich des Pensionsplans sowie der sonstigen Altersversorgungsleistungen zurückzuführen. 1997 im Vergleich zu 1996 Die Nicht-Zinsaufwendungen (netto) verminderten sich im Geschäftsjahr 1997 um 74 Mio US-$. Im Geschäftsjahr 1997 reduzierten Erträge, die aus veränderten Annahmen bei der Berechnung der Pensionsanwartschaften resultierten, den Ge- samtbetrag der Nicht-Zinsaufwendungen (netto) um 112 Mio US-$. 226 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 INTERNATIONALE BANK FÜR WIEDERAUFBAU UND ENTWICKLUNG FINANZAUSWEISE 30. JUNI 1998 Bilanz zum 30. Juni 1998 und zum 30. Juni 1997 in Mio US-$ 1998 1997 Aktiva GUTHABEN BEI BANKEN U nbeschränkt verfügbare W ährungen .......................................................................................... 55 26 Beschränkt verfügbare W ährungen - Anm erkung A ....................................................................... 712 615 767 641 ANLAGEWERTE Anlagewerte im Handelsbestand - Anmerkungen B und E .................................... 23 284 17 229 Anlagen bis zur Fälligkeit - Anmerkungen B und E .......................................................2 673 1 279 Anlagen, die für sonstige Altersversorgung bestimmt sind - Anmerkung B und J ......................... 1 456 - 27 413 18 508 WERTPAPIERE MIT VERTRAGLICHER RUCKÜBERTRAGUNGSVERPFLICHTUNG - A nm erkung B ...................................... ...... ............................................. 466 97 NICHT ÜBERTRAGBARE, UNVERZINSLICHE SICHTSCHULDSCHEINE AUFGRUND VO N KA PITA LZEICH N UN G EN .............................................................................................. 1 890 1 902 FORDERUNGEN AUS WÄHRUNGS-SWAPS Anlagen, Handelsbestand - Anmerkungen B und E ..................................................................... 10 510 4 571 Verbindlichkeiten - Anm erkungen D und E ................................................................................... 55 767 29 031 66 277 33 602 FORDERUNGEN ZUR WERTERHALTUNG VON WÄHRUNGSBESTANDEN .......................... 392 574 SONSTIGE FORDERUNGEN Forderungen aus dem Verkauf von Anlagewertpapieren ................................................................ 262 29 A ufgelaufene Erträge aus D arlehen ......... .............. ................. ........................................ 1 963 1 932 A ufgelaufene Zinsen aus A nlagew erten ........................... .................................................... 189 143 2414 2 104 AUSSTEHENDE DARLEHEN (siehe Übersicht über die Darlehen, Anmerkungen C und E) D arleh en - gesam t .......................................................................................................................... 15 7 64 1 15 7 3 8 1 Abzüglich: Noch nicht ausgezahlte Beträge ............................................... 51 065 51 576 A usstehende D arlehen ................................................................................................................ 106 576 10 5 805 Abzüglich: Aufgelaufene Wertberichtigungen auf Forderungen ...................................................... 3 240 3 210 Ausstehende Darlehen nach Wertberichtigungen auf Forderungen ............................................. 103 336 102 595 ANDERE VERMÖGENSWERTE Abgegrenzte Emissionskosten von Anleiheverbindlichkeiten ..................................... 652 492 Sonstige - A nm erkung 1 .................................................................................................................. 1 364 1 430 2016 1 922 A ktiva - insgesam t ......................................................... .. ............... ................................. 204 9 7 1 16 1 94 5 228 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Bilanz zum 30. Juni 1998 und zum 30. Juni 1997 in Mio US-$ 1998 1997 Passiva Verbindlichkeiten . ANLEIHEVERBINDLICHKEITEN - ANMERKUNGEN D UND E K u rzfristig ........ ........................................................................................................................... . 6 7 2 9 7 6 4 8 M ittel- und langfristig ..................................................................................... .............................. 96 86 0 89 0 31 103 589 96 679 VERBINDLICHK EITEN AUS WERTPAPIEREN MIT VERTRAGLICHER RUCKNAHMEVERPFLICHTUNG UND AUS ERHALTENEN BARSICHERHEITEN - Anmerkung B Anlagewerte inm Handelsbestand.................................................................................... 860 294 A n lagen bis zu r Fälligkeit ............................................................................................................... 1 374 - 2 234 294 VERBINDLICHKEITEN AUS WÄHRUNGS-SWAPS Anlagen, Handulsbestand - Anmerkungen B und E ................................................................... 10 113 4 694 Verbindlichkeiten - Anmerkungen D und E ..... ..... ........................................ 57 755 29 687 67 868 34 381 VERBINDLICHKEITEN AUS WERTERHALTUNG VON WÄHRUNGSBESTÄNDEN ................ 2 4 SONSTIGE VEF BINDLICHKEITEN • Verbindlichkeil zn aus dem Kauf von Anlagewertpapieren........................................................... 255 135 Aufgelaufene Kosten auf Anleiheverbindlichkeiten ....................................................................... 2 519 2 167 Verbindlichkei1en aus vom Gouverneursrat genehmigten Übertragungen - Anmerkung F ............. 122 201 Kreditoren und sonstige Passiva ............................................................................................ 1 151 856 VerbindIichkei:en für sonstige Altersversorgung - Anmerkung J .................................... 717 - 4 764 3 359 Verbindlichkeite a gesam t ....................................................... .................. ....... ............. 178 457 134 717 Eigenkapital KAPITAL (siehe Aufstellung der Kapitalzeichnungen und Stimmrechte - Anmerkung A) Autorisiert (1 581 724 Anteile am 30. Juni 1998, 1 558 478 Anteile am 30. Juni 1997) Gezeichnet (1 545 457 Anteile am 30. Juni 1998, 1 512 211 Anteile am 30. Juni 1997)............... 186 436 182 426 Abzüglich: Ni.ht eiigeforderter Teil der Zeichnungen .................................................................. 175 148 171 378 11 288 11 048 BETRÄGE ZU. WERTERHALTUNG VON WÄHRUNGSBESTÄNDEN - Anmerkung A ........... (554) (106) AKONTOZAHLUNGEN FÜR BEVORSTEHENDE ZEICHNUNGEN - Anmerkung A ................ 7 7 EINBEHALTENE GEWINNE (siehe Einbehaltene Gewinne - Anmerkung F) . ........................ 16 733 16 194 AUFGELAUFE ‹E UMRECHNUNGSDIFFERENZEN (siehe Aufgelufene Umrechnungsdifferenzen) ............................................. (960) 85 E igen kapital - insgesam t .................................................................................................................. 26 514 27 22 8 Passiva - in sgesam t ....,..................................................................................................................... . 204 9 7 1 161 94 5 Die Anmerkungen zu den Finanzausweisen sind wesentlicher Bestandteil dieser Ausweise. IBRD FINANZAUSWEISE 229 Gewinn- und Verlustrechnung für die am 30. Juni 1998, am 30. Juni 1997 und am 30. Juni 1996 abgelaufenen Geschäftsjahre in Mio US-$ 1998 1997 1996 ERTRÄGE Erträge aus Darlehen - Anmerkung C Z in se n .................. ...................................... ............................................................................. 6 7 7 5 7 1 2 2 7 8 0 4 B ereitstellu ngsgeb ühren .......................................... ................................................................. 106 113 118 Erträge aus Anlagewerten - Anmerkung B Anlagewerte im Handelsbestand Z in se n ..................................................................................................................................... 1 1 0 7 7 1 8 6 7 3 Netto-Gewinne/(Verluste) R ealisiert ......................................................................................... ............... . . ............... (10 ) 4 7 3 1 U n re alisiert ......................................................................................................................... 1 (4 3 ) (8 3 ) Anlagen bis zur Fälligkeit Z in se n ...................................................................................................................................... 1 7 6 1 0 3 1 0 0 Erträge aus Wertpapieren mit vertraglicher Rückübertragungsverpflichtung - Anmerkung B ....... 59 53 66 Erträge aus Anlagewerten, die für sonstige Altersversorgung bestimmt sind - Anmerkungen B und J 107 - Erträge (Aufwendungen) aus dem Pensionsplan für Mitarbeiter - Anmerkung 1 ............................ 182 63 (60) Son stige E rträge ..................................................................................................................... 10 12 11 G esam terträge ..... ......... ............. ................. ...................................................................... 8 5 13 8 188 8 660 AUFWENDUNGEN Kosten der Anleiheverbindlichkeiten - Anmerkung D Z in sen ........ .................................... ...........................................................................................6 00 0 5 82 7 6 4 55 (G ewinne)/Verluste aus Vorfälligkeitszahlungen ........................................................................ (7) 16 9 Abschreibung von Emissions- und weiteren Kosten von Anleihen .............................................. 151 109 106 Zinsen auf Wertpapiere mit vertraglicher Rücknahmeverpflichtung und Verbindlichkeiten aus bar erhaltenen Deckungsguthaben - Anmerkung B ..................... 100 44 67 Verwaltungsaufwand - Anm erkungen G und H .............................. ....... .................................. 763 714 673 Aufwand für sonstige Altersversorgung - Anmerkung J .................................................................. 50 - - Wertberichtigungen auf Forderungen - Anmerkung C ................................................................... 251 63 42 Sonstige A ufw endun gen ............................. ........... ................................................................... 10 10 8 G esam taufw endungen ............................................................................................................ 7 3 18 6 783 7 360 ERTRÄGE AUS DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT .......................................................................... 1 195 1 405 1 300 Auswirkung der Änderungen der Rechnungslegung - Anmerkung J............................................... 160 - Beiträge zu Sonderprogrammen - Anmerkung G .................................................................. (112 (120) (113) JA H R E SÜ B E R SC H U SS .................................................................................................................. 1 243 1 285 1 187 Die Anmerkungen zu den Finanzausweisen sind wesentlicher Bestandteil dieser Ausweise. 230 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Entwicklung der einbehaltenen Gewinne für die am 30. Juni 1998, am 30. Juni 1997 und am 30. Juni 1996 abgelaufenen Geschäftsjahre in Mio US-$ 1998 1997 1996 Stand zu Beginn des G eschäftsjahres ................................. . ......................................... .......-....... 16 194 16 099 15 502 Vom Gouverneursrat genehmigte Übertragungen - Anmerkung F an die Internalionale Entw icklungsorganisation .......................................................................... (304) (600) (250) an die Schuldunnachlaßfazilität für Mitgliedsländer, die nur für IDA-Hilfe in Frage kommen .... - - (100) an den Treuhandfonds für den Gazastreifen und die W est Bank.................................................- (90) (90) an den Treuhandfonds für Bosnien-Herzegowina ............................................... - - (150) an den Treuhandfonds für die Schuldeninitiative für hochverschuldete arme Länder ................. (250) (500) M ultilaterale nvestitionsgarantie-A gentur .................................................................................. (150) - - Jah resü b ersch u f ...... .................................................................................................................... 1 24 3 1 2 8 5 1 18 7 Stand am Ende de'; G eschäftsjahres ..... .... ............................................................................. 16 733 16 194 16 099 Entwicklung der aufgelaufenen Umrechnungsdifferenzen für die am 30. Juni 1998, am 30. Juni 1997 und am 30. Juni 1996 abgelaufenen Geschäftsjahre in Mio US-$ 1998 1997 1996 Stand zu Beginn des G eschäftsjahres ................................................................................................. 85 1 056 3 308 Um rechnungsdifferenzen für das G eschäftsjahr ................................. ......................................... 1 045) (971) (2 252) Stand am Ende des G eschäftsjahres ............ ....................... ........................................................... (960) 85 1 056 Die Anmerkungen zu den Finanzausweisen sind wesentlicher Bestandteil dieser Ausweise. IBRD FINANZAUSWEISE 231 Darstellung des Cash Flow für die am 30. Juni 1998, am 30. Juni 1997 und am 30. Juni 1996 abgelaufenen Geschäftsjahre in Mio US-$ 1998 1997 1996 Cash Flow aus Darlehens- und Investitionsgeschäften Darlehen A uszahlun gen ....................................................................................................................... (19 283) (14 009) (13 32 1) R ü ckzah lu n gen ...................................................................................................................... 10 14 6 10 7 10 1 1 4 94 V orfälligkeitszahlu n gen ......................................................................................................... 1 3 72 1 3 11 8 12 Anlagen bis zur Fälligkeit Erwerb von Anlagewerten und Rückzahlungen von Wertpapieren, die mit Rückkaufsvereinbarung verkauft wurden .............................................................. (33 202) (8 911) (5 417) Fällige Anlagewerte und Erlöse aus dem Verkauf von Wertpapieren m it Rückkaufsvereinbarung ............................................................................................... 33 184 8 895 5 422 Netto-Geldmittel für Darlehens- und Investitionsgeschäfte .......................................... (7 783) (2 004) (1 010) Cash Flow aus vom Gouverneursrat genehmigten Übertragungen an die Internationale Entwicklungsorganisation ................................................................... (298) (599) (250) die Schuldnachlaßfazilität für Mitgliedsländer, die nur für IDA-Hilfe in Frage kommen........ (18) (1) (86) den Treuhandfonds für den Gazastreifen und die West Bank, den Treuhandfonds für Bosnien-Herzegowina und das Soforthilfeprogramm für Ruanda..... (60) (91) (179) den Treuhandfonds für die Schuldeninitiative für hochverschuldete arme Länder ................... (250) (500) - Multilaterale Investitionsgarantie-Agentur .............................................. (150) - Netto-Geldmittel für vorn Gouverneursrat genehmigte Übertragungen ........................ (776) (1 191) (515 Cash Flow aus Finanzierung Mittel- und langfristige Anleiheverbindlichkeiten N eu em ission en ...................................................................................................................... 27 74 8 14 9 28 9 8 5 1 T ilgu n gen .............................................................................................................................. (13 56 9) (14 13 7) (10 3 3 0 ) Kurzfristige Anleiheverbindlichkeiten - netto ........................................................................... (1 009) 3 277 340 D evisensw ap-G eschäfte - netto ............................................................................................... (300) (266) (649) K apitalveränderungen - netto .................................................................................................. 2 17 7 1 1 11 Netto-Geldmittel aus (für) Finanzierung .......................................................... 13 087 3 873 (677) Cash Flow aus Geschäftstätigkeit Jahresüberschuß ........................... ........ ................ ................................................... 1 243 1 285 1 187 Überleitung des Jahresüberschusses auf die Netto-Geldmittel aus Geschäftstätigkeit A b schreib u n gen .................................................................... ,.... ... ................................. 8 5 5 54 1 3 9 9 Wertberichtigungen auf Forderungen ................................................................ 251 63 42 Veränderungen anderer Aktiva und Passiva (Erhöhung) Verminderung der abgegrenzten Erträge aus Darlehen und Anlagewerten..... (204) 18 176 Verm inderung (Erhöhung) der sonstigen Aktiva.............................................................. 8 (153) (80) Erhöhung des Nettovermögens für sonstige Altersversorgung ........................................... (739) - - (Erhöhung) Verminderung der aufgelaufenen Kosten der Anleiheverbindlichkeiten ....... 448 (49) (2145 (Erhöhung) Verminderung der Kreditoren und sonstigen Passiva ............................. .. -335 35 (18) N etto-G eldm ittel aus G eschäftstätigkeit........................................................................ 2 197 1 740 1 492 Auswirkungen von Devisenkursschwankungen auf unbeschränkt verfügbare G eldm ittel und liquide A nlagew erte ......................................................................................... (205) (319) (1 632) Netto-Erhöhung (Verminderung) der unbeschränkt verfügbaren Geldmittel und liquiden Anlagewerte ............................................................... 6 520 2 099 (2 342) Unbeschränkt verfügbare Geldmittel und liquide Anlagewerte - zu Beginn des Geschäftsjahres 16 829 14 730 17 072 Unbeschränkt verfügbare Geldmittel und liquide Anlagewerte - am Ende des Geschäftsjahres 23 349 16 829 14 730 232 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Darstellung des Cash Flow für die am 30. Juni 1998, am 30. Juni 1997 und am 30. Juni 1996 abgelaufenen Geschäftsjahre in Mio US-$ 1998 1997 1996 Zusammensetzung der unbeschränkt verfügbaren Geldmittel in liquiden Anlagewerten: A nlagew erte im H andelsbestand................................ ........................................................ 23 284 17 229 15 001 U nbeschränkt verfügbare W ährungen ...................................................................................... 55 26 27 Forderungen (Verbindlichkeiten) aus Wertpapiergeschäften - saldiert...................................... 7 (106) 857 Forderungen (Verbindlichkeiten) aus abgesicherten Termingeschäften - saldiert...................... 397 (123) 2 Verbindlichkeiten aus Wertpapieren mit vertraglicher Rückübertragungs- . verpflichtung/Rücknahmeverpflichtung - saldiert und Verbindlichkeiten aus bar erhaltenen D eckungsguthaben ........................................................................................... (394) (197) (1 157) 23 349 16 829 14 730 Ergänzende Angalen: Erhöhung (Verminderung) der Endsalden aufgrund Devisenkursschwankungen A usstehende D arlehen ......................................................................................................... (6 994) (6 429) (14 436) A nlagen bis 2-r Fälligkeit ... ...................................................................................... 2 94 (29) A nleibeverbi idlichkeiten ................................................................ ... ....................... (7 239) (4 701) (11 731) D evisensw ap - Verbindlichkeiten .................................,....................................................... 1 632 (495) 1 184) Die Anmerkungen zu den Finanzausweisen sind wesentlicher Bestandteil dieser Ausweise. IBRD FINANZAUSWEISE 233 Übersicht über die Darlehen zum 30. Juni 1998 in Mio US-$ Noch nicht Genehmigte, ausgezahlte In Prozent noch nicht Beträge der gesamten Darlehen laufende laufender Ausstehende ausstehenden Darlehensnehmer oder Garant - gesamt Darlehen' Darlehen2 Darlehen Darlehen Ägypten, Arabische Republik 983 20 154 809 0,76 Algerien 2360 150 515 1 695 1,59 Argentinien 9 116 1 232 2362 5 522 5,18 Armenien 9 - - 9 0,01 Bahamas 6 -- 6 0,01 Bangladesch 35 - 35 0,03 Barbados 27 - 14 13 0,01 Belarus 147 - 26 121 0,11 Belize 50 - 11 39 0,04 Bolivien 28 - - 28 0,03 Bosnien-Herzegowina 557 - - 557 0,52 Botsuana 39 - - 39 0,04 Brasilien 9612 1 177 2 737 5698 5,35 Bulgarien 823 16 198 609 0,57 Chile 1 069 - 151 918 0,86 China 17 735 3 316 5 849 8 570 8,04 Costa Rica 217 - 40 177 0,17 Côte d'Ivoire 952 - - 952 0,89 Dominica 5 1 4 - - Dominikanische Republik 367 33 137 197 0,18 Ecuador 1 154 111 227 816 0,77 El Salvador 572 146 162 264 0,25 Estland 107 - 33 74 0,07 Fidschi 37 - 9 28 0,03 Gabun 97 - 23 74 0,07 Ghana 28 - - 28 0,03 Grenada 5 1 4 - - Guatemala 355 111 59 185 0,17 Guyana 16 - - 16 0,02 Honduras 246 - - 246 0,23 Indien 11 914 478 3 567 7869 7,38 Indonesien 14 514 672 3 997 9 845 9,24 Irak 42 - - 42 0,04 Iran 727 - 307 420 0,39 Jamaika 551 - 154 397 0,37 Jordanien 890 5 168 717 0,67 Jugoslawien, Bundesrepublik 1 089 - - 1 089 1,02- Kamerun 368 - 3 365 0,34 Kasachstan 1 414 15 657 742 0,70 Kenia 173 - - 173 0,16 Kolumbien 2 371 85 643 1 643 1,54 Kongo, Demokratische Republik 81 - - 81 0,08 Kongo, Republik 67 - - 67 0,06 Korea, Republik 6666 - 249 6417 6,02 Kroatien 610 77 249 284 0,27 Lesotho 122 45 20 57 0,05 Lettland 229 8 67 154 0,14 Libanon 626 105 360 161 0,15 Liberia 131 - - 131 0,12 Litauen 260 - 140 120 0,11 234 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Übersicht über die Darlehen zum 30. Juni 1998 in Mio US-$ Noch nicht Genehmigte, ausgezahlte In Prozent noch nicht Beträge der gesamten Darlehen laufende laufender Ausstehende ausstehenden Darlehensnehmer oder Garant - gesamt Darlehen' Darlehen2 Darlehen Darlehen Madagaskar 2 - - 2 * Malawi 27 - - 27 0,03 Malaysia 1 071 - 82 989 0,93 Marokko 3 955 29 695 3231 3,03 Mauretanien 4 - - 4 * Mauritius 146 12 29 105 0,10 Mazedonicn, eh-m. jugoslawische Republik 164 34 45 85 0,08 Mexiko 15 074 2242 2040 10792 10,13 Moldau, Republik 245 12 88 145 0,14 Nicaragua 18 - - 18 0,02 Nigeria 2375 - 191 2 184 2,05 Oman 11 - - 11 0,01 Pakistan 3 584 - 660 2924 2,74 Panama 339 - 126 213 0,20 Papua-Neuguinea 311 5 49 257 0,24 Paraguay 374 40 189 145 0,14 Peru 2 752 22 696 2034 1,91 Philippinen 5032 136 927 3969 3,72 Polen 2988 - 963 2025 1,90 Portugal 13 - - 13 0,01 Rumänien 2390 35 1 041 1 314 1,23 Russische Föderation 9 170 153 3 356 5661 5,31 Sambia 46 - - 46 0,04 Senegal 11 - - 11 0,01 Seychellen 6 - 2 4 * Sierra Leone 1 - - 1 Simbabwe 534 - 78 456 0,43 Slowakische Reýpublik 235 - 14 221 0,21 Slowenien 137 8 129 0,12 Sri Lanlen 13 064 0,11 0,6 Mauritius 31 411 0,28 1,2 Mazedonien, ehe n. jugosl. Republik 15 759 0,14 1,0 Mexiko 84 169 0,74 126,6 Mikronesien 18424 0,16 Moldau, Republiic 612 0,01 0,7 Mongolei 24 389 0,21 0,3 Mosambik 9 517 0,08 1,7 Myanmar 40 569 0,36 2,9 Nepal 28 345 0,25 0,7 Nicaragua 26 922 0,24 0,4 Niger 16541 0,15 0,7 Nigeria 8257 0,07 4,2 Oman 26 748 0,23 1,3 Pakistan 97461 0,86 13,4 Palau, Republik 504 * * Panama 7 550 0,07 * Papua-Neuguin,,a 13050 0,11 1,1 Paraguay 11 419 0,10 0,4 Peru 13524 0,12 2,2 Philippinen 16 583 0,15 6,4 Polen 260 656 2,29 53,8 Ruanda 17067 0,15 1,0 Salomonen 518 0,1 Sambia 30 372 0,27 3,4 Samoa 13061 0,11 0,1 Såo Torné und "rincipe 6 634 0,06 0,1 Saudi-Arabien 395 891 3,47 2 083,2 Senegal 31 337 0,28 2,2 . Sierra Leone 15 003 0,13 1,0 Simbabve 15 012 0,13 5,0 Slowakische R.publik 23 251 0,20 9,6 Slowenen 18956 0,17 3,0 .Somalia 10 506 0,09 1,0 Sri Lanka 48 488 0,43 4,0 St. Kitts und Nevis 5 082 0,04 0,2 St. Lucia 24 503 0,22 0,2 St. Vincent unI die Grenadinen 514 0,1 Sudan 22484 0,20 1,3 Swasiland 13 145 0,12 0,4 Syrien, Arabis, he Republik 7 651 0,07 1,2 Tadschikistan 20568 0,18 0,5 Tansania 35 867 0,31 2,2 Thailand 48 488 0,43 4,1 IDA FINANZAUSWEIS. 287 Aufstellung der Stimmrechte, Zeichnungen und Leistungen (Fortsetzung) zum 30. Juni 1998 in Mio US-$ Anzahl in Zeichnungen Mitglieder' der Stimmen Prozent und Leistungen Togo 21 543 0,19 1,0 Tonga 11380 0,10 0,1 Trinidad und Tobago 770 0,01 1,6 Tschad 10990 0,10 0,6 Tschechische Republik 43 572 0,38 27,0 Tunesien 2 793 0,02 1,9 Türkei 74 895 0,66 80,7 Uganda 20421 0,18 2,2 Ungarn 85 266 0,75 36,5 Usbekistan 746 0,01 1,5 Vanuatu 13 821 0,12 0,2 Vietnam 11 681 0,10 1,9 Zentralafrikanische Republik 10920 0,10 0,6 Zypern 30 572 0,27 1,1 Mitglieder der Gruppe 11 - gesamt3 4390417 38,53 3040,7 Insgesamt - 30. Juni 19982,3 11 394 275 100,00 95 055,2 Insgesamt - 30. Juni 1997 10793 523 90587,8 * Weniger als US-$ 0,05 Mio oder als 0,005 Prozent. 1 Die Aufteilung der Mitglieder in zwei Kategorien ist in Anmerkung A erläutert. 2 Die Zeichnungen und Leistungen der Schweiz von US-$ 512,3 Mio sind in der Darstellung der Herkunft und Verwendung der verfügbaren Entwicklungsmittel zum 30. Juni 1998 und zum 30. Juni 1997 nicht enthalten, da es sich hierbei um den Unterschiedsbetrag aus den gesamten Kofinanzierungszuschüssen von US-$ 580,1 Mio, die die Schweiz den Darlehensnehmern der IDA direkt als Kofinanzierungszuschüsse zwischen der Vierten und der Neunten Wiederauffüllung der Mittel der lDA zur Verfügung stellte und der Leistung der Schweiz von US-$ 67,8 Mio im Juli 1992 handelt. 3 Infolge von Auf- und Abrundungen der einzelnen Zahlen kennen die Summen geringfügig von den angegebenen Werten abweichen. Die Anmerkungen zu den Finanzausweisen sind wesentlicher Bestandteil dieser Ausweise. 288 WELTBANK JAHRESBERICHT 1 998 Anmerkungen zu den zweckbestimmten Finanzausweisen Anmerkung A - Organisation, Tätigkeiten und wesentliche angewandte Rechnungslegungs- und damit zusammenhängende Grundsätze Tätigkeit und angeschlossene Organisationen Die Internationale Entwicklungsorganisation (IDA) ist eine internationale Organisation, die am 24. September 1960 errich- tet wurde, um die wirtschaftliche Entwicklung der weniger entwickelten Gebiete der Welt in ihren Mitgliedsländern zu fördern, indem sie Kredite zu Vorzugskonditionen gewährt, Die IDA gehört zu drei angeschlossenen Organisationen, der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD), der Internationalen Finanz-Corporation (IFC) und der Multilateralen Investitionsgarantie-Agentur (MIGA). Jede dieser Organisationen ist rechtlich und finanziell selbständig und von der IBRD unabhängig; sie haben getrennte Aktiva und Passiva, und die IBRD haftet nicht für deren jeweilige Verpflich- tungen. Hauptziel der IBRD ist die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Mitgliedsländer, in erster Linie durch Darlehensgewährung und damit verbundene technische Unterstützung für spezielle Projekte und für Wirtschaftsreform- programme in Entwicklungsländern. Aufgabe der IFC ist es, das Wachstum produktiver privater Unternehmen in ihren Mitgliedsländern durch Kredite und Beteiligungen an solchen Unternehmen ohne Garantie der Mitgliedsländer zu fördern. Die MIGA wu de errichtet, um Investitionsströme für produktive Zwecke zwischen ihren Mitgliedsländern zu fördern und vor allem in Entwicklungsländer zu lenken, indem sie ausländische Investitionen in Entwicklungsländern gegen nicht wirt- schaftliche Ris Ken durch Garantien absichert. Überblick über wesentliche angewandte Rechnungslegungs- und damit zusammenhängende Grundsätze Aufgrund Eige iart und Organisation der IDA wurden diese Finanzausweise für den besonderen Zweck erstellt, Herkunft und Verwendung c er von den Mitgliedern gezeichneten Leistungen (Zeichnungen) darzustellen; es ist nicht beabsichtigt, sie in Ubereinstimn-ung mit den in den USA allgemein anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen oder den Internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen vorzulegen. Die vorliegenden Finanzausweise wurden in Übereinstimmung mit den Vorschriften in Art. VI, Ab;. 11, Buchst. a des Gründungsabkommens der IDA (das Abkommen) erstellt. Bei der Erstellung der Finanzausweise der IDA wurden die im folgenden erläuterten Rechnungslegungsverfahren beachtet. Einige Vorjahi asangaben wurden umgegliedert, um sie der Darstellung des laufenden Jahres anzupassen. Bilanzierungsgrundsätze Die Finanzausweise der IDA werden nach dem Prinzip der periodengerechten Abgrenzung erstellt. Das bedeutet, die Geschäfts- vorfälle und sonstigen Ereignisse werden zum Zeitpunkt verbucht, in dem sie eintreten (und nicht dann, wenn Zahlungen empfangen od ler geleistet werden) und werden in den Abrechnungszeiträumen verbucht und bilanziert, denen sie zuzu- rechnen sind. Umrechnung der Währungen Die Finanzatsweise der IDA werden lediglich in US-Dollar erstellt, um ihren Mitgliedern und interessierten Dritten die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der IDA darzustellen. Die IDA ist eine internationale Organisation, die ihre Geschäftstätigkeit in den Währungen ihrer sämtlichen Mitglieder ausübt. Die \ erfügbaren und die Herkunft der verfügbaren Entwicklungsmittel werden zu den jeweils am Abschlußstichtag geltenden D visenkursen umgerechnet. Die Umrechnung der Zeichnungen und Leistungen wird weiter unten erläutert. Erträge und A \ufwendungen werden zu den zum Zeitpunkt der Verbuchung geltenden oder den durchschnittlichen monat- lichen Devis*nkursen umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen aus der Neubewertung der auf Sonderziehungsrechte (SZR) lautenden Entwicklungskredite werden den ‹Aufgelaufenen Umrechnungsdifferenzen aus Entwicklungskrediten" belastet bzw. gutgesc trieben. Andere Umrechnungsdifferenzen werden dem Gewinnvortrag belastet bzw. gutgeschrieben. IDA FINANZAUSWEISE, 289 Anmerkungen zu den zweckbestimmten Finanzausweisen (Fortsetzung) Zeichnungen und Leistungen der Mitglieder Verbuchung Die Zeichnungen und Leistungen der Mitglieder aus jeder Wiederauffüllung der IDA-Mittel werden mit dem Inkrafttreten der entsprechenden Wiederauffüllung in voller Höhe als ‹Zugesagte Zeichnungen und Leistungen" verbucht. Die Wiederauf- füllung tritt in Kraft, sobald die IDA von Mitgliedern Zusagen über Zeichnungen und Leistungen in einer bestimmten Quote der gesamten Wiederauffüllung erhalten hat. Die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens noch nicht eingezahlten Leistungen werden als Forderungen aus Zeichnungen und Leistungen verbucht und in der Bilanz von den ‹Zugesagten Zeichnungen und Leistungen" gekürzt. Diese Forderungen sind während des Wiederauffüllungszeitraums (im allgemeinen drei Jahre) gemäß einem vereinbarten Fälligkeitsplan fällig. Die tatsächliche Zahlung fälliger Forderungen ist bei einigen Mitgliedern von einem Bewilligungsverfahren für Staatsausgaben abhängig. Die Forderungen aus Zeichnungen und Leistungen werden beglichen durch Zahlung in Form von Geldmitteln oder in Form von nichtübertragbaren, unverzinslichen Sichtschuldscheinen. Im ersteren Fall werden die Geldmittel, bis sie entsprechend den Wiederauffüllungsvereinbarungen verfügbar werden, als ‹Für Auszahlungen nicht unmittelbar verfügbare Geldmittel und Anlagewerte" verbucht. Die Sichtschuldscheine werden von der IDA gemäß dem Wiederauffüllungsbeschluß während der Auszahlungsdauer der mit der Wiederauffüllung zugesagten Kredite eingelöst und die empfangenen Geldmittel als ‹Für Auszahlungen unmittelbar verfügbare Geldmittel und Anlagewerte" verbucht. Bei einigen Wiederauffüllungen hatten die Mitglieder ein Wahlrecht, den Gesamtbetrag ihrer Zeichnungen und Leistungen in Geldmitteln vor Fälligkeit einzuzahlen, und erhielten dafür einen Nachlaß. In diesen Fällen kamen die IDA und das Mitglied überein, daß die IDA die Mittel anlegen und die Erträge behalten durfte. Die betreffenden Zeichnungen und Lei- stungen werden in ungekürzter Höhe verbucht. Die Geldmittel und Anlagewerte werden bis zur eigentlichen Fälligkeit (und damit Verfügbarkeit) der Zeichnungen und Leistungen als ‹Für Auszahlungen nicht unmittelbar verfügbare Geldmittel und Anlagewerte" verbucht. Die Nachlaßbeträge werden unter den Forderungen aus Zeichnungen und Leistungen ausgewiesen und während der voraussichtlichen Einzahlungsdauer abgeschrieben. Gemäß Abkommen und Vereinbarungen über die Wiederauffüllungen muß die IDA durch geeignete Maßnahmen sicherstel- len, daß während einer angemessenen Zeitspanne die von Gebern für Darlehenszwecke zur Verfügung gestellten Mittel in etwa gleicher zeitlicher Abfolge verwendet werden. Wie im vorherigen Absatz erwähnt, erbringen die Geber ihre Leistungen manchmal erheblich vor der festgesetzten Frist. Die IDA zahlt diese Beträge nicht früher als terminiert aus, falls nicht anders vereinbart. Der Posten ‹Für Auszahlungen nicht unmittelbar verfügbare Geldmittel und Anlagewerte" stellt den Unterschieds- betrag zwischen den Leistungen und dem Teil dar, der - wie zeitlich vorgesehen - ausgezahlt werden kann. Die Zuweisungen der IBRD an die IDA sind in der Herkunft der verfügbaren Entwicklungsmittel ausgewiesen; sie werden mit der Genehmigung durch den Gouverneursrat der IBRD zu Forderungen. Die Mitgliedschaft in der IDA ist - bezogen auf ihre Finanzmittel - in zwei Kategorien aufgeteilt: 1. Mitglieder der Gruppe 1, die alle der IDA zur Verfügung gestellten Zeichnungen und Leistungen in konvertierbaren Währungen zahlen, welche von der IDA für ihre Geschäftstätigkeit frei verfügbar sind oder konvertiert werden können; 2. Mitglieder der Gruppe II, die 10 % ihrer Erstzeichnungen in frei konvertierbaren Währungen, die restlichen 90 % ihrer Erstzeichnungen und die weiteren Zeich- nungen und Leistungen in ihren eigenen oder frei konvertierbaren Währungen zahlen. Einige Mitglieder der Gruppe Ul zahlen einen Teil ihrer Zeichnungen und Leistungen auf die unter 1. aufgeführte Weise. Das Abkommen der IDA und die Vereinbarungen über die nachfolgenden Wiederauffüllungen sehen vor, daß die von irgendeinem Mitglied der Gruppe II eingezahlten Währungsbeträge nicht für von der IDA finanzierte Projekte verwendet werden dürfen, welche außerhalb des Hoheitsgebietes des Mitglieds liegen, außer durch Übereinkunft zwischen dem betreffenden Mitglied und der IDA. Die in nicht konvertierbaren Landeswährungen erhaltenen Mittel und Schuldverschreibungen werden als ‹beschränkt verfügbare Geldmittel und Schuldverschreibungen" ausgewiesen. 290 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Anmerkungen zu den zweckbestimmten Finanzausweisen Wertansatz Die Zeichnunge,i und Leistungen bis zur Dritten Wiederauffüllung einschließlich sind in ‹US-Dollar zu dem am 1. Januar 1960 gültigen Cewicht und Feingehalt" (US-Dollar von 1960) ausgedrückt. Als Folge der Abschaffung des Goldes als ge- meinsamem Nenner des Währungssystems und der Aufhebung der Bestimmung des US-Gesetzes, welche die Parität des US- Dollar in Gold definierte, entfiel die frühere Grundlage für die Umrechnung des US-Dollar von 1960 in US-Dollar zum derzeitigen Wer oder in eine andere Währung. Das Direktorium der IDA beschloß, daß bis zur Anderung der entsprechen- den Bestimmungen des Abkommens die Worte ‹US-Dollar zu dem am 1. Januar 1960 gültigen Gewicht und Feingehalt" in Art. II, Abs. 2, Buchst. b des Abkommens der IDA so zu interpretieren sind, daß sie das vom Internationalen Währungsfonds (IWF) geschaffene Sonderziehungsrecht (SZR) bedeuten, wobei der Wert des SZR bis unmittelbar vor Einführung der Bewertung dur:h den sogenannten Währungskorb zum 1. Juli 1974 - vorher war das SZR gleich dem US-Dollar - US-$ 1,20635 (= 1974-SZR) entsprach; das Direktorium beschloß des weiteren, diesen Wertmaßstab auch auf die in den Beschlüssen des Gouverneursrates in US-Dollar von 1960 angegebenen Beträge anzuwenden. Die Zeichnungen und Leistungen bis zur Dritten Wiederauffüllung einschließlich sind zu SZR von 1974 bewertet. Bis zum Beschluß des D irektoriums hatte die IDA diese Zeichnungen und Leistungen zu SZR mit dem jeweils geltenden Kurs be- wertet. Die Zeichnungm und Leistungen aus der Vierten und den nachfolgenden Wiederauffüllungen einschließlich sind in den Währungen dei Mitglieder oder in SZR ausgedrückt und in den Mitgliedswährungen zahlbar. Ab dem 1. Juli 1986 werden die zur Auszahlung an die IDA zur Verfügung gestellten Geldmittel aus Zeichnungen und Leistungen zu den zum Zeitpunkt der Bereitstellung geltenden Devisenkursen umgerechnet. Vor diesem Datum wurden die ausgezahlten oder in eine andere Wäh- rung konvertiei ten Zeichnungen und Leistungen zu den zum Zeitpunkt der Auszahlung bzw. Konversion geltenden Devisen- kursen umgere,hnet. Zur Auszahlung noch nicht zur Verfügung stehende Zeichnungen und Leistungen werden zu den am Abschlußsticht ag geltenden Devisenkursen umgerechnet. Art. IV, Abs. 2 Buchst. a und b des Abkommens schreibt vor, daß der Wert der auf die Erstzeichnung in Landeswährung geleisteten Zah lungen aufrechtzuerhalten ist, sobald die Parität der Mitgliedswährung oder der Konversionswert nach Auffas- sung der IDA n den Hoheitsgebieten des Mitglieds beträchtlich sinkt oder steigt; dies geschieht soweit und solange diese Währung nich, erstmalig ausgezahlt oder in die Währung eines anderen Mitglieds konvertiert wurde. Die Vorschriften des Art. IV, Abs. 2, Buchst. a und b wurden durch Vereinbarung auf weitere Zeichnungen und Leistungen bis zur Dritten Wieder- auffüllung ein~ chließlich ausgedehnt, gelten jedoch nicht für die Vierte und nachfolgenden Wiederauffüllungen. Am 30. Juni 1')87 beschloß das Direktorium, die Erfüllung der Werterhaltungs-Verpflichtungen, die aus dem Beschluß über das SZR von 1974 als Wertmaßstab resultieren, solange auszusetzen, bis das Direktorium beschließt, diese Regelung wieder aufleber, zu la sen. Diese Beträge werden als ,Abgegrenzte Forderungen zur Werterhaltung von Währungsbeständen" ausge- wiesen. Entwicklungskredite Alle Entwicklingsredite werden Mitgliedsregierungen oder Regierungen innerhalb des Territoriums eines Mitglieds ge- währt oder von diesen garantiert (mit Ausnahme von Entwicklungskrediten, die an regionale Entwicklungsbanken zugunsten von Mitgliedern oder Hoheitsgebieten von Mitgliedern der IDA gewährt wurden). Um Kredite zu IDA-Bedingungen aufneh- men zu könn n, darf das Pro-Kopf-Einkommen eines Landes ein gewisses Niveau nicht übersteigen, und das Land darf für IBRD-Darlehen nicht oder nur eingeschränkt kreditwürdig sein. Für die IDA-Kredite wird eine Bearbeitungsgebühr von 0,75 % erhob.n; ihre Endfälligkeiten bewegen sich bei zehn tilgungsfreien Jahren generell zwischen 35 und 40 Jahren. In den Finanzausweisen werden die Entwicklungskredite zum vollen Nennwert der Verpflichtung seitens der Kreditnehmer ausge- wiesen. Die IDA stel alle Entwicklungskredite, die an eine Mitgliedsregierung oder an eine Regierung innerhalb des Territoriums eines Mitglieds vergeben werden, zinslos, wenn für einen solchen Entwicklungskredit Kapitalrückzahlung oder Gebühren mehr als sechs Monate überfällig sind, es sei denn, die Geschäftsleitung der IDA ist der Auffassung, daß der überfällige Betrag in absehbarer Zeit eingehen wird. Falls die IBRD ihre Darlehen an eine Mitgliedsregierung zinslos stellt, stellt auch die IDA IDA FINANZAUSwEisE 291 Anmerkungen zu den zweckbestimmten Finanzausweisen (Fortsetzung) alle Entwicklungskredite an diese Regierung des Mitgliedslands zinslos. Zum Zeitpunkt, in dem die Entwicklungskredite eines Mitglieds zinslos gestellt werden, werden die aufgelaufenen ausstehenden Gebühren aus diesen Entwicklungskrediten den Erträgen aus Entwicklungskrediten des laufenden Geschäftsjahres belastet. Gebühren aus solchen Entwicklungskrediten werden nur dann gewinnerhöhend vereinnahmt, wenn die Zahlungen tatsächlich bei der IDA eingegangen sind. Falls zu der Zeit, zu der die Rückstände ausgeglichen werden, das Ausfallrisiko besonders hoch eingeschätzt wird, wird die Zinslos- stellung der Darlehen und Kredite nicht automatisch aufgehoben, selbst wenn die Berechtigung, neue Darlehen und Kredite zu erhalten, wieder bestehen sollte. Sobald nach der Begleichung der Zahlungsrückstände eine angemessene Frist verstrichen ist, in der Zahlungen geleistet wurden, wird von Fall zu Fall entschieden, ob die Zinslosstellung aufgehoben wird. Die IDA gewährt in Erfüllung ihrer Aufgabe den ärmsten Ländern Kredite zu Vorzugsbedingungen, weshalb der Bestand an Entwicklungskrediten in hohem Maße Risiken birgt. Die Geschäftsleitung überwacht diese Kreditrisiken ständig. Wertberichtigungen auf Forderungen wurden jedoch nicht gebildet, da die Ermittlung eines derartigen Betrags in Anbetracht der Beschaffenheit und Laufzeitstruktur des Kreditbestands nicht durchführbar erscheint. Sollten Verluste tatsächlich eintre- ten, so würden diese der Position Herkunft der verfügbaren Entwicklungsmittel der IDA belastet. Die Rückzahlungsverpflichtungen für die Entwicklungskredite der IDA, die aus Mitteln bis einschließlich der Fünften Wieder- auffüllung gewährt wurden, sind in den Kreditvereinbarungen in US-Dollar von 1960 festgesetzt. Im Juni 1987 beschloß das Direktorium, diese Entwicklungskredite ständig mit einem Kurs von US-$ 1,20635 je US-Dollar von 1960 zu bewerten. Die aus der Sechsten oder späteren Wiederauffüllung finanzierten Entwicklungskredite lauten auf SZR; die ausgezahlten Nenn- beträge auf diese Entwicklungskredite sind in Währungsbeträgen zurückzuzahlen, die dem laufenden Gegenwert des ausge- zahlten SZR entsprechen. Entwicklungszuwendungen Der Elfte Wiederauffüllungsbeschluß erlaubt die Verwendung der Elften Wiederauffüllung durch die Geberländer der IDA im Rahmen der Schuldeninitiative für die hochverschuldeten armen Länder (HIPC) zur Finanzierung von Entwicklungszu- wendungen. Der Transfer von Überschüssen der IBRD für das Geschäftsjahr 1997 darf ebenfalls für Entwicklungszuwendungen der IDA verwendet werden. Entwicklungszuwendungen werden bei ihrer Zusage verbucht. Schuldeninitiative für die hochverschuldeten armen Länder Die IDA nimmt an einer multilateralen Initiative (der HIPC-Schuldeninitiative) teil, um sicherzustellen, daß die Reform- anstrengungen der Länder, die als HIPCs bezeichnet werden, nicht durch untragbar hohe Schuldenstände gefährdet werden. Gläubiger sollen einen verstärkten Schuldenerlaß denjenigen Ländern gewähren, die sich über einen längeren Zeitraum angemessen engagiert haben, damit diese Länder ihren Schuldenstand auf einen erträglichen Stand reduzieren können. Als Teil dieser Maßnahme wurde am 7. November 1996 aus Mitteln der Geberländer und der IBRD der Treuhandfonds der HIPC-Schuldeninitiative gegründet, um den Empfängerländern zu helfen, ihren Schuldenstand einschließlich der Verbind- lichkeiten gegenüber der IDA insgesamt zu vermindern. Der Treuhandfonds der HIPC-Schuldeninitiative wird von der IDA verwaltet. Die IDA hat keine Beiträge zu dem Treuhandfonds der HIPC-Schuldeninitiative geleistet. Ab der Unterzeichnung der HIPC-Vereinbarung zum Schuldenerlaß zwischen dem Mitgliedsland und der IDA werden die zum Verkauf vorgesehenen Entwicklungskredite auf ihren geschätzten Netto-Barwert abgeschrieben. An dem Abwicklungs- tag wird der geschätzte Abschreibungsbetrag so angepaßt, daß er der aktuellen Differenz zwischen dem Erlös und dem Buchwert des verkauften Entwicklungskredits entspricht. Für die Zwecke des Treuhandfonds HIPC-Schuldeninitiative han- delt die IDA sowohl auf eigene Rechnung als auch als Administrator des Treuhandfonds der HIPC-Schuldeninitiative. Anlagewerte Die IDA führt ihre Anlagewertpapiere und die darauf beruhenden Finanzinstrumente zu Marktwerten. Sowohl realisierte als auch unrealisierte Gewinne und Verluste werden in die Erträge aus Anlagewerten einbezogen. 292 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Anmerkungen zu den zweckbestimmten Finanzausweisen Interimstreuhandfonds Der vom Gouvei neursrat der IDA im Juni 1996 als Teil der Elften Wiederauffüllung errichtete Interimstreuhandfonds wird von der IDA verwaltet, um die Finanzierung der in der Zeit vom 1. Juli 1996 bis zum 30. Juni 1997 bewilligten Geschäfte zu unterstützen, sowie für einige weitere, nach dem 1. Juli 1997 genehmigte Geschäfte. Die Entwicklungsmittel des Interims- treuhandfonds hben einen gesonderten Rechts-, Bereitstellungs- und Rechnungslegungsstatus. Vom Interimstreuhandfonds finanzierte Kredite wurden bis auf zwei Ausnahmen zu den gleichen Laufzeiten und Konditionen wie für die IDA-Kredite gewährt. Erstens können Kredite des Interimstreuhandfonds nur Staatsangehörige der Länder erhalten, die entweder Beiträge 'zum Interimstreuhandfonds geleistet haben oder zum Erhalt von Darlehen der IBRD bzw. Krediten der IDA berechtigt sind. Zweitens werden die Kredite des Interimstreuhandfonds vom Präsidenten der IDA nach Beratung mit dem Ausschuß des Direktoriums geiehmigt, der die Geberländer und die berechtigten Kreditnehmer vertritt. Mit Wirkung zum 31. Dezember 1997 wurden B 3chränkungen für die Vergabe von Mitteln in Höhe von 700 Mio SZR des Interimstreuhandfonds, die noch nicht verwendet worden waren, aufgehoben. Die von Kreditnehmern auf die Kredite des Interimstreuhandfonds gezahlten Gebühren werden von der IDA als Ausgleich für ihre Verwaltungsdienstleistungen vereinnahmt. Der Interimstreuhandfonds wird voraussicht'ich aufgelöst, sobald die von ihm finanzierten Kredite im wesentlichen ausgezahlt worden sind. Nach Auf- lösung werden s;,ine Aktiva und Passiva auf die IDA übertragen. Anmerkung B - Anlagewerte Im Rahmen ihrr gesamten Anlagestrategie investiert die IDA in von Regierungen und staatlichen Behörden begebene Obli- gationen, Termiigelder und bilanzunwirksame Finanzinstrumente, die jedoch risikobehaftet sind. Obligationen v)n Regierungen und staatlichen Behörden: Zu diesen Obligationen rechnen handelbare Schuldverschrei- bungen und sonstige Obligationen. Von Staatsregierungen begebene oder unwiderruflich garantierte, nicht auf Landeswäh- rung des Emitte.rnter, lautende Obligationen müssen eine Bonitätseinstufung von mindestens AA aufweisen, ansonsten ist eine Bonitätseir,stufing nicht erforderlich. Obligationen, die von einer staatlichen Behörde oder Institution, einer multilate- ralen Organisation oder einer sonstigen öffentlichen Stelle begeben sind, erfordern eine AAA-Bonitätseinstufung. Termingelder: Zu den Termingeldern rechnen auch Einlagenzertifikate, Bankakzepte und andere von Banken und sonstigen Finanzinstitutiunen begebene oder unwiderruflich garantierte Obligationen. Terminkontrakie und Termingeschäfte (Futures und Forwards): Terminkontrakte und Termingeschäfte sind vertragliche Ver- einbarungen, iri denun sich der Verkäufer zur Lieferung von Wertpapieren oder Geldmarktinstrumenten zu einem festgesetz- ten späteren Z:>itpunkt zu einem im voraus bestimmten Preis/Rendite verpflichtet. Terminkontrakte werden an US- und internationaler reglementierten Börsen gehandelt. Die IDA schließt im allgemeinen die meisten der noch offenen Positionen an Terminkontrakter vor Fälligkeit. Deshalb sind die Zahlungsein- bzw. -ausgänge meistens auf die Veränderungen des Markt- werts der Terrr.inkoittrakte begrenzt. Terminkontrakte beinhalten generell tägliche Ausgleichszahlungen. Währungsswaps: Währungsswaps sind Vereinbarungen zwischen zwei Parteien, wobei zunächst genau festgelegte Beträge in zwei verschiedenen Währungen getauscht werden, die später im Zeitablauf nach einer festgelegten Formel zurückgezahlt werden, die Zinszahlungen und möglicherweise die Tilgung des Kapitals einschließt. Die IDA darf Währungsswaps sowie a-bgesicherte T rmingeschäfte mit einer Fristigkeit von nicht mehr als einem Jahr eingehen. Optionen: Op1.ionen sind vertragliche Vereinbarungen, die den Optionsinhaber berechtigen (aber nicht verpflichten), ein Finanzinstrument zu einem vereinbarten Preis innerhalb eines festgesetzten Zeitraumes von einem Stillhalter zu kaufen oder an diesen zu verkaufen. Der Optionskäufer zahlt beim Abschluß eine Prämie an den Optionsverkäufer, der dann das Risiko trägt, wenn sich der Preis für das der Option zugrundeliegende Finanzinstrument ungünstig entwickelt. Die IDA bedient sich ausschließlich an der Börse gehandelter Optionen. Der Preis bei Abschluß einer Optionsvereinbarung ist gleich der vom Käufer gezahlien Prämie und ist wesentlich niedriger als der Kontrakt- oder Basiswert. Die IDA verkauft keine ungedeckten Optionsvereiri barungen. IDA FINANZAUSwFISE 293 Anmerkungen zu den zweckbestimmten Finanzausweisen (Fortsetzung) Leerverkäufe: Bei Leerverkäufen werden Wertpapiere verkauft, welche die IDA im Zeitpunkt des Verkaufs nicht in ihrem Bestand hat. Die IDA muß sich zu einem späteren Zeitpunkt eindecken und trägt das Risiko, wenn sich der Kurswert des Wertpapiers im Zeitraum zwischen Verkauf und Lieferzeitpunkt für sie ungünstig entwickelt. Werpapier-Pensionsgeschäfte und -leihe: Wertpapier-Pensionsgeschäfte mit Rückkaufsvereinbarung sind Vertrige, mit de-- nen ein Kontrahent Wertpapiere verkauft und gleichzeitig die gleichen Wertpapiere zu einem festgesetzten späteren Zeit- punkt zu einem im voraus bestimmten Preis zurückerwirbt. Das Pendant dieses Geschäfts heißt Wertpapier-Pensionsgeschäft mit Rückübertragungsvereinbarung. Mit Wertpapierleihe wird ein Vertrag bezeichnet, mit dem Wertpapiere bis zu einem festgesetzten Zeitpunkt zu einem bestimmten Preis ausgeliehen werden. 294 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Anmerkungen zu den zweckbestimmten Finanzausweisen Nach Finanzinstrumenten aufgegliedert setzte sich der Bestand der ‹Für Auszahlungen unmittelbar verfügbaren Anlagewerte" zum 30. Juni 1998 und zum 30. Juni 1997 wie folgt zusammen: in Mio US-$ 1998 1997 Netto- Netto- Durch- Gewinn/ Durch- Gewinn/ schnittlicher (Verlust) schnittlicher (Verlust) Tagessaldo im im Tagessaldo im im Buchwert Geschäftsjahr Geschäftsjahr Buchwert Geschäftsjahr Geschäftsjahr Regierungs- und B :hördonobligationen .............. 3 087 1 765 15 1 923 1 928 20 Festgelder ......... ........ ....... ....................... 3 564 3 760 - 3 174 3254 - Terrninkontrakte uad -geschäfte .......................* 3 (4) 1 (2) W ährungssw aps ... ........ ................................... 2 1 - (3) - O p tion en ....... . ........ ................ ................... -* * (*) Rückübertragungs erpflichtungen..................... 362 423 - 121 578 - Rückkaufsverpflichtungen und Wertpapierleihe. (1 308) (825) - (446) (562) - 5707 5 127 11 4772 5 196 18 Leerverkäufe ...... ...... .................................... (119) (4) - (53) (100) - * Weniger als US-' 0,5 Mio. Nach Finanzintrunienten aufgegliedert setzte sich der Bestand der ‹Für Auszahlungen nicht unmittelbar verfügbaren Anlagewerte" zum 30. Juni 1998 und zum 30. Juni 1997 wie folgt zusammen: in Mio US-$ 1998 1997 Netto- Netto- Durch- Gewinn/ Durch- Gewinn/ schnittlicher (Verlust) schnittlicher (Verlust) Tagessaldo im im Tagessaldo im im Buchwert Geschäftsjahr Geschäftsjahr Buchwert Geschäftsjahr Geschäftsjahr Regierungs- und Behördenobligationen .............. 3 301 2 748 47 2 653 2 089 37 Festgelder ......... ....... ...................................... 2 478 1 347 - 811 422 - Terminkontrakte und -geschäfte 1.................... 1 (*) 1 1 (1) W ährungssw aps ......... ..... ............................ 7 (*) -- (1) - O ptionen ................... . .... .......................... . .--. * (*) * * (*) Rückübertragungsverpflichtungen...................... 513 199 - 15 131 - Rückkaufsverpfl chtungen und Wertpapierleihe. (2 385) (1 140) - (648) (416) - 3915 3 155 47 2832 2226 36 Leerverkäufe ... ........ ....................................... (82) (2) - (15) (42) - * Weniger als US-$ 0,5 Mio. IDA FINANZAUSWEISE 295 Anmerkungen zu den zweckbestimmten Finanzausweisen (Fortsetzung) Nach Währungen aufgegliedert setzten sich die ‹Für Auszahlungen unmittelbar verfügbaren Anlagewerte" und ,, Für Auszah- lungen nicht unmittelbar verfügbaren Anlagewerte" in US-Dollar-Gegenwerten zum 30. Juni 1998 und zum 30. Juni 1997 wie folgt zusammen: in Mio US-$ 1998 1997 Für Für Für Auszahlungen Für Auszahlungen Auszahlungen nicht Auszahlungen nicht unmittelbar unmittelbar unmittelbar unmittelbar verfügbar verfügbar Gesamt verfügbar verfügbar Gesamt D -M ark ....................................1 924 728 2652 1 652 528 2 180 Französische Franc ..................... 497 400 897 449 289 738 Japanische Yen ......................... 7 557 564 67 506 573 Kanadische Dollar .............. 28 - 28 Pfund Sterling ........................... 1 253 548 1 801 917 324 1 241 US-Dollar .................................. 2026 1 682 3 708 1 659 1 185 2844 5707 3915 9622 4772 2832 7604 Zur Risikosteuerung bedient sich die IDA verschiedener Finanzinstrumente, von denen einige größere Kreditrisiken bergen, als in der Darstellung der Herkunft und Verwendung der verfügbaren Entwicklungsmittel ausgewiesen wird. Kreditrisiko bedeutet hier das maximal potentielle buchmäßige Verlustrisiko bei Adressenausfall der Verpflichteten oder Vertragspartner. Außerdem sind mit diesen Instrumenten Kontraktwerte bzw. Basisbeträge verbunden, die in den eigentlichen Finanzaus- weisen keinen Niederschlag finden. Die IDA begrenzt ihren Handel sowohl in bilanzwirksamen als auch bilanzunwirksamen Wertpapieren auf einen Kreis autorisierter Händler und Kontrahenten. Für jeden Kontrahenten wurden Begrenzungen nach Art und Laufzeit der Instrumente festgelegt. Die Bonitätsrisiken bzw. die Kontraktwerte aus diesen Finanzinstrumenten setzten sich zum 30. Juni 1998 und zum 30. Juni 1997 wie folgt zusammen: in Mio US-$ 1998 1997 Terminkontrakte und -geschäfte L on g ................................................ . . . .. . . . ......................... ............................. 99 5 1 8 80 S h o rt ........................................................... ............................................................. 1 6 4 8 2 7 0 4 Risiko bei Adressenausfall der Vertragspartner ........................................................ 12 9 Optionen Long ............................................... ................................................. ..46 . Währungsswaps Risiko bei Adressenausfall der Vertragspartner ............................................... 10 296 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Anmerkungen zu den zweckbestimmten Finanzausweisen Anmerkung C - Zeichnungen und Leistungen der Mitglieder Fällige Zeichnungen und Leistungen: Zum 30. Juni 1998 bestanden Forderungen aufgrund von Zeichnungen und Leistungen von US-$ 2 500 Mio (30. Juni 1997: US-$ 633 Mio), wovon US-$ 2 Mio (30. Juni 1997: US-$ 564 Mio) fällig waren und US-$ 2 498 Mio (30. Juni 1997: US-$ 69 Mio) noch nicht fällig waren. Die zum 30. Juri 1998 fälligen Zeichnungen und Leistungen setzten sich wie folgt zusammen: in Mio US-$ Ursprüngliche Fälligkeiten 1. Juli 1997 bis 30. Juni 1998 .......... ............................................. 2 1. Juli 1996 bis 30. Juni 1997 ...... . ............................. 1. Juh 1995 bis 30. Juni 1996 ............... ..................................................... 1. Juli 19 95 un d früh er ............................................................................... Insgesam t .................................................................................... ...... ......... 2 * Weniger als US-$ 0,5 Mio. Die zum 30. Juni 1998 noch nicht fälligen Zeichnungen und Leistungen werden wie folgt fällig: in Mio US-$ Fälliikeiten 1. JA i 1998 bis 30 . Juni 1999 ......................................................................... 2 428 1. Jili 1999 bis 30. Juni 2000 ....................................................................... 23 Folg,jahre ........................ ........................................... 47 Insgesamt ............................................................. .................2 498 Elfte Wiederauffüllung: Im Juni 1996 nahm der Gouverneursrat der IDA Beschlüsse an, mit denen die Elfte Wiederauf- füllung der Min tel d, r IDA bewilligt wurde. Die Elfte Wiederauffüllung, die der IDA Mittel für ihre Kredit- und Zuwendungs- zusagen für de i Zeitraum vom 1. Juli 1996 bis zum 30. Juni 1999 zur Verfügung stellt, trat am 12. Februar 1998 in Kraft. Die gesamten bew iligte i Leistungen der Geber in diesem Zeitraum, einschließlich der zusätzlichen Leistungen einiger Mitglie- der, haben einun GE genwert von SZR 6 929 Mio. Für die aus der Elften Wiederauffüllung finanzierten Kredite, die aus dem Geberfonds finianziert werden, gelten bestimmte Verwendungsbeschränkungen. Im Rahmen der Elften Wiederauffüllung errichtete und verw altet die IDA einen Interimstreuhandfonds, der aus zugesicherten Leistungen der Geber in Höhe von SZR 2 228 Mi) besteht. Iitgliedschafi. Im Februar 1993 erlosch die Mitgliedschaft der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (SFRJ) in der IDA infolge der Beendigung der Mitgliedschaft der SFRJ in der IBRD. Vier der fünf Nachfolgerepubliken - Bosnien- Herzegowina, die 1 epublik Kroatien, die Republik Slowenien und die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien - sind seitdem Mitglieder der IDA geworden. Zum 30. Juni 1998 sind die der anderen Nachfolgerepublik, der Bundesrepublik Jugoslawien (Serbien und Montenegro), zugeteilten Zeichnungen und Leistungen in den ~Akontozahlungen für bevorstehen- de Mitgliedscl:aft" enthalten. Anmerkung D - Zuweisungen von der IBRD Bis 30. Juni 1998 hatte der Gouverneursrat der IBRD Übertragungen an die IDA im Gesamtbetrag von US-$ 5 735 Mio (1997: US-$ ' 431 Mio) genehmigt. IDA FINANZAUSWEISE 297 Anmerkungen zu den zweckbestimmten Finanzausweisen (Fortsetzung) Anmerkung E - Entwicklungskredite Zum 30. Juni 1998 waren - außer den in den folgenden Absätzen erläuterten Kreditrückzahlungen an die IDA - Rückzahlungs- teilbeträge von US-$ 4 Mio und Gebühren von US-$ 2 Mio um mehr als drei Monate überfällig; der ausstehende Gesamtbe- trag auf diese Entwicklungskredite belief sich auf US-$ 505 Mio. Zum 30. Juni 1998 waren Kredite, die bestimmten Mitgliedsländern gewährt oder von diesen garantiert worden waren, mit einem Gesamtbetrag von US-$ 3 723 Mio (30. Juni 1997: US-$ 3 235 Mio) zinslos gestellt. Davon waren US-$ 160 Mio (30. Juni 1997: US-$ 130 Mio) überfällig. Zu diesem Zeitpunkt waren für diese Entwicklungskredite Gebühren in Höhe von • US-$ 127 Mio (30. Juni 1997: US-$ 108 Mio) überfällig. Ohne die Zinslosstellung dieser Kredite wären die Erträge aus Entwicklungskrediten (ohne die in diesem Zeitraum von den Mitgliedern erhaltenen Gebühren) in dem am 30. Juni 1998 abgelaufenen Geschäftsjahr um US-$ 24 Mio (30. Juni 1997: US-$ 24 Mio; 30. Juni 1996: US-$ 24 Mio) höher ausgefallen. Mitgliedsländer mit zinslos gestellten Entwicklungskrediten bzw. Garantien waren: in Mio US-$ 30. Juni 1998 Ausstehende Überfällige Kapitalrück- Kapitalrückzahlungen Kreditnehmer zahlungen und Gebühren Zinslos gestellt seit Mit überfälligen Beträgen A fghanistan ... .............. .................................................. 75 14 Juni 1992 Kongo, Demokratische Republik ......................................... 1 208 98 November 1993 Kongo, Republik.... ......... .... ............................. 162 2 November 1997 L ib eria ................................................................................ 10 1 19 A p ril 19 88 Som alia ........................................ .............. 401 48 Juli 199 1 Sudan ... . ..................................................................... 1 184 10 2 Janu ar 1994 Zentralafrikanische Republik ............................................. 396 4 Februar 1988 Gesamt ..................................................... 3 527 287 Ohne überfällige Beträge Bosnien-Herzegowina ................ .. ............................ 163 - September 1992 Syrien, Arabische Republik .... ..................................... 33 - April 1988 G esam t .................. ...... .................................................... 3 7 2 3 2 8 7 Am 27. Juli 1997 haben Syrien (Arabische Republik) und die IBRD einen Vertrag abgeschlossen, der unter anderem die Verrechnung der überfälligen Kapitalrückzahlungen, Zins- und Gebührenzahlungen vorsah. Diesem Abkommen entspre- chend hat Syrien die überfälligen Kapitalrückzahlungen am 2. September 1997 in einem Betrag entrichtet und leistet seit- dem monatliche Zahlungen an die IBRD. Am 22. Juni 1998 hat Sierra Leone alle Zahlungsrückstände ausgeglichen. Folglich wurden die Kredite an Sierra Leone nicht mehr zinslos gestellt. Die Entwicklungskredite an Sierra Leone einschließlich der von diesem Staat verbürgten Kredite waren seit dem 15. Januar 1998 in diesem Status. Während des Geschäftsjahres, das am 30. Juni 1997 endete, wurde für keine zinslos gestellten Entwicklungskredite die Zinssollstellung wieder aufgenommen. Im Rahmen des im September 1988 aufgelegten Programms ‹Fünfte Dimension" wird ein auf Jahresbasis berechneter Teil der IDA-Kredittilgungen für ergänzende IDA-Entwicklungskredite an Länder zur Verfügung gestellt, die derzeit nur Zugang zu IDA-Krediten haben und keine weiteren Darlehen bei der IBRD aufnehmen können, jedoch über ausstehende IBRD- Darlehen verfügen, die vor September 1988 genehmigt worden waren, und die derzeit ein von der IDA unterstütztes Strukturanpassungsprogramm anwenden. Die ergänzenden IDA-Kredite werden solchen Ländern zugestanden, die bestimmte 298 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Anmerkungen zu den zweckbestimmten Finanzausweisen Voraussetzungen hinsichtlich der Relationen ihrer Jahreszinsschuld auf derartige vor September 1988 genehmigte IBRD-Darle- hen erfüllen. Die ergänzenden IDA-Kredite können nur solchen Mitgliedsländem gewährt werden, welche die Kriterien für eine IDA-Kreditgewährung erfüllen, aber nicht berechtigt sind, IBRD-Darlehen zu erhalten und in den vergangenen zwölf Monaten kein IBRD-Darlehen bewilligt bekamen. Um einen ergänzenden Kredit aus dem Programm zu bekommen, darf das Land mit seinen Schuldendienstzahlungen gegenüber der IBRD und der IDA nicht mehr als 60 Tage im Rückstand sein. Zusammenfassung der seit Beginn dieses Programms von der IDA zugesagten und ausgezahlten Kredite zum 30. Juni 1998 und 2um 30. Juni 1997: in Mio US-$ 1998 1997 Z u sagen ........................................... ............................. 1 590 1 526 Abzüglch: Noch nicht ausgezahlt ................................... 59 91 Ausgezahlt und ausstehend .............................. 1 531 1 435 Anmerkung F - Angemessener Wert von Finanzinstrumenten Anlagewerte: D a die IDA ihre Anlagewerte zum Marktwert führt, stellt der Buchwert den Zeitwert oder angemessenen Wert des Bestands da,. Diese Zeitwerte ergeben sich, falls verfügbar, aufgrund von Marktnotierungen. Wenn keine Marktnotierungen erhältlich sind, werden die Zeitwerte aufgrund von Notierungen für vergleichbare Anlagewerte ermittelt. Der Zeitwert kur2 fristig-er Finanzinstrumente entspricht annähernd deren Buchwert. Entwicklungskredite: Die Entwicklungskredite der IDA haben wegen der Vorzugsbedingungen bzw. Zugeständnisse der IDA zu cinem beachtlichen Teil Zuschußcharakter. Die Abzinsung der IDA-Entwicklungskredite unter Anwendung des von dem Entwicklungsh lfeausschuß (DAC) der OECD vorgeschlagenen Standardsatzes von 10 % liefert ein Kriterium für die Schät- zung des Zuschiußanteils in den IDA-Entwicklungskrediten. Unter Anwendung des 10%igen Abzinsungsfaktors des DAC ergibt sich, daß der Zuschußanteil in einem typischen IDA-Entwicklungskredit im Zeitpunkt der Kreditzusage 75 % bis 80 % des Kreditnenri betrags ausmacht. In der Berechnung des Zuschußanteils in den Krediten sind Zinssätze, Fälligkeitsstrukturen unc Freij ahre Uerücksichtigt. Nicht berücksichtigt darin sind Ausfallrisiko, Altersstruktur, multilaterale und nationale Kredit- präerenzen ur d sonstige Risiken und Indikatoren, die für eine Ermittlung des Zeitwerts von Bedeutung sind. Die Schätzung der Auswirkur gen l dieser Faktoren ist praktisch nicht durchführbar. Der Zeitwert der gesamten Entwicklungskredite ist jedoch erhebli.:h niedriger als der in der Darstellung der Herkunft und Verwendung der verfügbaren Entwicklungsmittel ausgewiesene Bietra-, in Höhe von US-$ 78 016 Mio zum 30. Juni 1998. Arimerkung G - Erträge und Aufwendungen Die IDA erhält als Vergütung für ihre Dienstleistungen als Verwalter des Interimstreuhandfonds die von den Kreditnehmern für die Kreditu des Fonds gezahlten Gebühren. Die IDA zahlt der ]BRD eine Verwaltungsgebühr für die anteilig entstandenen Verwaltungskosten. Die Gebühr wurde für das am 30. Juni 1998 abgelaufene Geschäftsjahr um US-$ 114 Mio (30. Juni 1997: US-$ 72 Mio) vermindert; dies resultierte aus einer Verfahre isänderung bei der Berechnung der Pensionsaufwendungen der IBRD im Geschäftsjahr 1997. In dem am 30. Juni 1996 abgelauf men Geschäftsjahr enthielten die Verwaltungsgebühren Aufwendungen für Pensionen in Höhe von US-$ 36 Mio. In dem am 3). Juni 1998 abgelaufenen Geschäftsjahr hat die IBRD den Status der Abrechnungen der sonstigen Alters- ve -sorgungsle stungen überprüft und ist zu dem Ergebnis gekommen, daß die mit diesen Altersversorgungsleistungen zusam- menhängendin Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sich nicht für eine gesonderte Rechnungslegung außerhalb des bilanziellen Eigenvermögens eignen. Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wurden zum 30. Juni 1998 durch die IBRD bilanziert. Wegen dieser Änderung verringerte sich für das am 30. Juni 1998 abgelaufene Geschäftsjahr die Verwaltungs- gebühr um US-$ 133 Mio; dies entspricht dem Anteil der IDA an dem Rückgang insgesamt. IDA FINANZAUSWEISE 299 Anmerkungen zu den zweckbestimmten Finanzausweisen (Fortsetzung) Anmerkung H - Treuhandfonds Die IDA verwaltet allein oder gemeinsam mit der IBRD für Geberländer, darunter auch Mitgliedsländer, für deren Behörden oder sonstige Institutionen Fonds, deren Verwendung auf spezielle Zwecke begrenzt ist, unter anderen für die Kofinanzierung von IDA-Krediten, Schuldennachlaßfazilitäten für Mitgliedsländer, Technische Hilfe für Kreditnehmer (z. B. Durchführ- barkeitsstudien, Projektvorbereitung), globale und regionale Programme sowie Forschungs- und Weiterbildungsprogramme. Diese Fonds werden als Treuhandvermögen behandelt und sind nicht in den Entwicklungsmitteln der IDA enthalten. Zum 30. Juni 1998 und zum 30. Juni 1997 verteilt sich das Treuhandvermögen auf die Verwalter wie folgt: 1998 1997 Treuhand- Anzahl der Treuhand- Anzahl der vermögen - Treuhand- vermögen - Treuhand- gesamt konten gesamt konten (Mio $) (Stück) (Mio $) (Stück) Verwaltet von IDA ...... .... ............................... 958 524 714 583 Verwaltet vom Empfänger ........................ 479 459 512 510 1437 983 1226 1093 Die Verantwortung der IDA aufgrund dieser Vereinbarungen ist unterschiedlich und erstreckt sich von den Dienstleistungen, welche die IDA im Rahmen ihrer eigenen Kreditgewährung üblicherweise erbringt, bis zur umfassenden Projektdurch- führung, einschließlich der Beschaffung der Güter und Dienstleistungen. Die von der IDA für die Verwaltung der Treuhand- fonds empfangenen Gebühren verringern die ihr von der IBRD belastete Verwaltungsgebühr. In dem am 30. Juni 1998 abgelaufenen Geschäftsjahr erhielt die IDA für die Verwaltung der Treuhandfonds Gebühren in Höhe von US-$ 8,9 Mio (30. Juni 1997: US-$ 11 Mio, 30. Juni 1996: US-$ 10 Mio). Anmerkung 1 - Auswirkungen des Treuhandfonds der Schuldeninitiative für die hochverschuldeten armen Länder Die Beteiligung der IDA an den Aktivitäten der HIPC-Schuldeninitiative besteht in der Finanzierung von Entwicklungszu- wendungen anstelle der Finanzierung von Entwicklungskrediten sowie dem Verkauf von Entwicklungskrediten an den HIPC- Treuhandfonds. Entwicklungszuschüsse der IDA Bis zum 30. Juni 1998 waren insgesamt Entwicklungszuwendungen in folgender Höhe vergeben worden: in Mio US-$ Herkunft der Mittel Transfer von Über- Elfter Wiederauffüllungs- schüssen der IBRD fonds der Geberländer Insgesamt EntwickIungszuwendungen - ausgezahlt U gand a ..................................................... 74 74 300 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Anmerkungen zu den zweckbestimmten Finanzausweisen Verkauf von Entwicklungskrediten der IDA Die IDA verkauft bestimmte Entwicklungskredite an den Treuhandfonds der Schuldeninitiative für die HIPC gegen bar zu einem Preis, der dem Netto-Barwert der Entwicklungskredite entspricht. Dieser Netto-Barwert wird nach einem Verfahren berechnet, auf das sich die Schuldeninitiative für die HIPC geeinigt hat. Nach der Unterzeichnung des Abkommens über den Schuldennachlaß für die HIPC werden die Entwicklungskredite, die für den Verkauf bestimmt sind, auf ihren Netto-Barwert abgeschrieben. Dieser Abschreibungsbetrag ist als Kürzung der für Entwicklungsaktivitäten zur Verfügung stehenden Mittel ausgewiesen. Der Treuhandfonds der Schuldeninitiative für die HIPC erläßt den Ländern diese Schulden. Zum 30. Juni 1998 war der Stand der zum Verkauf anstehenden Entwicklungskredite der IDA im Rahmen der HIPC- Schuldeninitiative folgender: in Mio U')-$ Geschätzte Kürzung der Geschätztes für Entwicklungs- Geschätzter Baraufkommen kredite zur Verfügung Buchwert (Netto-Barwert) stehenden Mittel Entwickh angskredite - nach Abschreibung zur Abrechr,ung anstehend Ugan( a ..... ...... ............................................. 177 84 93 Schuldendienst auf Entwicklungskrediten Der Treuhandfinds der Schuldeninitiative für die HIPC bedient zudem ausgewählte IDA-Kredite über eine Reihe von Jah- ren, wenn entsprechende Leistungen fällig werden. Eine Zusammenstellung nach Ländern der für diese Zwecke vorgesehe- nen und von dem Treuhandfonds der Schuldeninitiative für die HIPC genehmigten Mittel in der Zeit vom Beginn dieser Initiative bis zum 30. Juni 1998 ist unten aufgeführt. Diese Beträge sind in der Übersicht über die Herkunft und die Verwen- dung der verfügbaren Entwicklungsmittel der IDA nicht erfaßt. in Mio US-$ La id Betrag U a n d a . . ....................................................................................................................... 5 2 a Das Abkommen über den Schuldennachlaß für Uganda wurde am 17. April 1998 unterzeichnet. IDA FINANZAUSWEISE 301 Bestätigungsbericht der unabhängigen Abschlußprüfer zu den zweckbestimmten Finanzausweisen (Übersetzung aus dem Englischen) Delote Touche Tohmatsu (International Firm) 1900 M Street NW Washington, D.C. An den Präsidenten und den Gouverneursrat der Internationalen Entwicklungsorganisation Wir haben die in den Finanzausweisen enthaltene, zweckbestimmte Darstellung der Herkunft und Verwendung der Entwicklungs- mittel, die Übersicht über die Entwicklungskredite, die Aufstellung der Stimmrechte, Zeichnungen und Leistungen an die Interna- tionale Entwicklungsorganisation zum 30. Juni 1998 sowie die dazugehörige zweckbestimmte Darstellung der Veränderungen der für die Schuldeninitiative zugunsten der hochverschuldeten armen Länder eingesetzten Mittel, der Veränderungen der aufgelaufe- nen Umrechnungsdifferenzen aus Entwicklungskrediten, der Veränderungen des Gewinnvortrags und des Cash Flow für das zu diesem Zeitpunkt abgelaufene Geschäftsjahr geprüft. Aufstellung und Inhalt dieser Finanzausweise liegen in der Verantwortung der Geschäftsleitung der Internationalen Entwicklungsorganisation. Es ist unsere Aufgabe, auf der Grundlage der von uns durchgeführ- ten Prüfung ein Urteil über diese Finanzausweise abzugeben. Die zweckbestimmten Finanzausweise der Internationalen Entwicklungs- organisation für das zum 30. Juni 1997 abgelaufene Geschäftsjahr wurden durch andere Abschlußprüfer geprüft, die hierzu mit Datum vom 28. Juli 1997 einen uneingeschränkten Bestätigungsbericht abgegeben haben. Dieser enthielt einen ergänzenden Ab- satz, der die in Anmerkung A zu den Finanzausweisen erläuterte Rechnungslegungsgrundlage beschrieb. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den in den Vereinigten Staaten von Amerika allgemein anerkannten Grundsät- zen ordnungsmäßiger Durchführung von Abschlußprüfungen vorgenommen. Diese Grundsätze erfordern, die Prüfung des Jahres- abschlusses so zu planen und durchzuführen, daß ein hinreichend sicheres Urteil darüber abgegeben werden kann, ob der Jahresab- schluß frei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Die Abschlußprüfung schließt eine stichprobengestützte Prüfung der Nachweise für die Bilanzierung und für die Angaben im Jahresabschluß ein. Sie beinhaltet auch die Prüfung der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und wesentliche Einschätzungen der Geschäftsleitung sowie eine Beurteilung der Gesamtaussage des Jahres- abschlusses. Wir sind der Auffassung, daß unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil bildet. Die vorliegenden zweckbestimmten Finanzausweise wurden für den besonderen Zweck erstellt, Herkunft und Verwendung der Entwicklungsmittel, sowie die Entwicklungskredite, Stimmrechte, Zeichnungen und Leistungen an die Internationale Entwicklungs- organisation in Übereinstimmung mit den Vorschriften des Artikel VI, Absatz 11 Buchstabe a des Gründungsabkommens der Internationalen Entwicklungsorganisation, wie in Anmerkung A zu den zweckbestimmten Finanzausweisen erläutert, darzustellen. Nicht beabsichtigt ist eine Darstellung in Übereinstimmung mit den in den USA allgemein anerkannten Grundsätzen ordnungsmä- ßiger Buchführung oder den Internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen. Nach unserer Überzeugung stellen diese obengenannten, zweckbestimmten Finanzausweise in allen wesentlichen Belangen, die Herkunft und Verwendung der Entwicklungsmittel, die Entwicklungskredite, Stimmrechte, Zeichnungen und Leistungen an die Internationale Entwicklungsorganisation zum 30. Juni 1998 sowie die Veränderungen der für die Schuldeninitiative zugunsten der hochverschuldeten armen Länder eingesetzten Mittel, die Veränderungen der aufgelaufenen Umrechnungsdifferenzen und des Cash Flow für das zu diesem Zeitpunkt abgelaufene Geschäftsjahr gemäß der in Anmerkung A beschriebenen Rechnungslegungs- grundlage angemessen dar. Dieser Bericht dient ausschließlich zur Unterrichtung des Gouverneursrates, der Geschäftsleitung sowie der Mitglieder der Interna- tionalen Entwicklungsorganisation, ist jedoch gemäß dem Gründungsabkommen der Internationalen Entwicklungsorganisation der Offentlichkeit zugänglich; deshalb ist seine Verbreitung nicht eingeschränkt. 29. Juli 1998 Beijing London Mexico City Moscow New York Paris Tokyo Toronto 302 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 FINANZAUSWEISE* DES INTERIMSTREUHANDFONDS Darstellung der Herkunft und Verwendung der Entwicklungsmittel 304 Darstellung der aufgelaufenen Umrechnungsdifferenzen aus Interimsfondskrediten 305 Darstellung der Veränderungen des Geuinnvortrags 305 Darstellung des Cash Flow 306 Übersicht über die Interimsfondskredite 307 Aufstellung der Leistungen 309 Anmerkungen zu den zweckbestimmten Finanzausweisen 310 Bestätigungsbericht der unabhängigen Abschlußprüfer 314 Diese Finanzausweise wurden für einen bestimmten Zweck erstellt (Special Purpose Financial Statements). Erläuterungen hierzu siehe Anmerkung A zu den Finanzausweisen, Abschnitt ‹Überblick über wesentliche angewandte Rechnungslegungs- und damit zusammen- hängende Grundsätze". 303 Darstellung der Herkunft und Verwendung der Entwicklungsmittel zum 30. Juni 1998 und zum 30. Juni 1997 in Mio US-$ 1998 1997 Verwendung der Entwicklungsmittel FÜR ENTWICKLUNGSTÄTIGKEIT VERFÜGBARE NETFO-MITTEL Für Auszahlungen unmittelbar verfügbare Geldmittel und Anlagewerte Forderungen gegenüber B anken .......................................................................................................... 14,3 1,1 Obligationen von Regierungen und sonstigen öffentlichen Stellen - Anmerkungen B und D ............ - 0,6 Obligationen von Banken und sonstigen Finanzinstitutionen - Anmerkungen B und D ..................... 389,8 41,3 404,1 43,0 Leistungen in Form nichtübertragbarer, unverzinslicher Sichtschuldscheine ..........................................1 981,4 2 538,9 Son stige M ittel - n etto ........................................................................................................................... 3 ,0 (0 ,4) Für Entwicklungstätigkeit verfügbare Netto-Mittel - gesamt .......................................................2 388,5 2 581,5 FÜR INTERIMSFONDSKREDITE VERWENDETE MITTEL (siehe Übersicht über die Interimsfondskredite, Anmerkungen D und E) Interim sfondskredite - gesam t .................. ........ - .- ................................................................2 285,5 1 628,0 A bzüglich: N och nicht ausgezahlte Beträge .................................................................................1 954,5 1 484,4 Für Interim sfondskredite verwendete M ittel - gesam t ................................................................. 331,0 143,6 Verwendung der Entwicklungsm ittel - gesam t .................................................................................... 2 719,5 2 725,1 Herkunft der verffigbaren Entwicklungsmittel Leistungen (siehe Aufstellung der Leistungen) Z u gesagte Leistu n gen ...................................................................................................................... 2 730,6 2 708,8 Abzüglich: Abgegrenztes D isagio auf Leistungen .......................................................................... 1,9 2,0 2 728,7 2 706,8 Abzüglich: Forderungen auf Leistungen - Anmerkung C ................................................................ 3,0 3,8 G eleistete B eiträge ...................................................................................................................... 2 72 5,7 2 703 ,0 Aufgelaufene Umrechnungsdifferenzen aus Interimsfondskrediten (vgl. Darstellung der aufgelaufenen Umrechnungsdifferenzen bei Darlehen des Intenmsfonds) ........................................ (9,5) 0,8 Verlustvortrag (siehe Darstellung der Veränderungen des Gewinnvortrags) ............... ............................ . 3,3 (0,7) Kurzfristige M ittelaufnahm en ......................... .................................................................. - 22,0 H erkunft der Entwicklungsm ittel - gesam t ..................................................................................... 2 719,5 2 725,1 Die Anmerkungen zu den Finanzausweisen sind wesentlicher Bestandteil dieser Ausweise. 304 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Darstellung der aufgelaufenen Umrechnungsdifferenzen aus Interimsfondskrediten für das am 30. Juni 1998 und das am 30. Juni 1997 abgelaufene Geschäftsjahr in Mio US-$ 1998 1997 Aufgelaufene Umrechnungsdifferenzen am Beginn des Geschäftsjahrs.......................................... 0,8 Um rechnungsdifferenzen während des Geschäftsjahrs ......................................................................(10,3) 0,8 Aufgelaufene Umtechnungsdifferenzen am Ende des Geschäftsjahrs .................................................... (9,5) 0,8 Darstellung der Veränderungen des Gewinnvortrags für das am 30. Juni 1998 und das am 30. Juni 1997 abgelaufene Geschäftsjahr in Mio US-$ 1998 1997 Erträge aus Anla:gew erten - Anm erkung B .......................................................................................... 14,4 2,0 Abschreibung des Disagios auf vorausbezahlte Leistungen .......... ...... ............................................ (0,3) (0,1) Veränderungen i.,s der Geschäftstätigkeit ............. ........................................... 14,1 1,9 Auswirkung der Wechselkursschwankungen auf den Gewinnvortrag............................................ (10,1) (2,6) Veränderungei. - netto .......................... ................................................. 4,0 (0,7) . Stand zu Beginn des G eschäftsjahres .................................................................. .......................... (0,7) Stand arr Ende les G eschäftsjahres ....................................... .............................. ....... ....... ........... 3,3 (0,7) Die Anmerkungen zu den Finanzausweisen sind wesentlicher Bestandteil dieser Ausweise. INTERIMSTREUHANDFONDs FINANZAUSWEISE 305 Darstellung des Cash Flow für das am 30. Juni 1998 und das am 30. Juni 1997 abgelaufene Geschäftsjahr in Mio US-$ 1998 1997 Cash Flow aus der Entwicklungstätigkeit Auszahlung von Interim sfondskrediten .............................................................................................. (197,6) (142,8) Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit Kurzfristige M ittelaufnahm en, netto .................................................................................................. (22,0) 22,0 Leistungen der G eberländer ............................................................................................................. 579,8 164,0 Netto-Geldmittel aus der Finanzierungstätigkeit........................................ - ............ 557,8 186,0 Cash Flow aus der Geschäftstätigkeit Veränderungen aus der G eschäftstätigkeit ......................................................................................... 14,1 1,9 Uberleitung von den Veränderungen aus der Geschäftstätigkeit zu den Netto-Geldmitteln aus der Geschäftstätigkeit Abschreibung des Disagios auf vorausbezahlte Leistungen ............................................................ 0,3 0,1 Netto-Veränderung der sonstigen Entwicklungsm ittel .................................................................... (4,2) 0,2 N etto-G eldm ittel aus der G eschäftstätigkeit ............................................................................ 10,2 2,2 Auswirkung der Wechselkursschwankungen auf die unmittelbar zur Auszahlung verfügbaren Geldmittel und Anlagewerte ............................................................... (9,3) (2,4) Netto-Erhöhung der unmittelbar zur Auszahlung verfügbaren Geldmittel und Anlagewerte ................ 361,1 43,0 Unmittelbar zur Auszahlung verfügbare Geldmittel und Anlagewerte zu B eginn des G eschäftsjahres ....................................................................................................... ..... 43,0 Unmittelbar zur Auszahlung verfügbare Geldmittel und Anlagewerte am E nde des G eschäftsjahres .............................................................................................................. 404,1 43,0 Die Anmerkungen zu den Finanzausweisen sind wesentlicher Bestandteil dieser Ausweise. 306 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Übersicht über die Interimsfondskredite zum 30. Juni 1998 in Mio US-$ In Prozent Nicht Aus- der aus- Gesamte ausgezahlte stehende stehenden Darlehensnehmer ,der Garant Kredite Kredite Kredite Kredite Ägypten, Arabische Republik 68,6 65,4 3,2 0,97 Armenien 15,4 13,0 2,4 0,73 Bangladesch 147,8 147,8 - - Bolivien 14,4 14,4 - - Bosnien-Herzegowina 84,0 48,6 35,4 10,69 Burkina Faso 43,7 42,5 1,2 0,36 China 311,9 299,0 12,9 3,90 Cöte d'Ivoire 49,1 47,2 1,9 0,57 Ghana 27,7 25,8 1,9 0,57 Guinea 24,0 23,6 0,4 0,12 Indien 610,9 604,0 6,9 2,08 Jemen 12,2 11,6 0,6 0,18 Kambodscha 52,4 51,0 1,4 0,42 Kenia 25,7 24,6 1,1 0,33 Kirgisistan 42,6 21,3 21,3 6,44 Komoren 6,8 6,8 - - Madagaskar 92,2 21,5 70,7 21,36 Malawi 11,6 10,8 0,8 0,24 Mali 99,1 96,4 2,7 0,82 Mosambik 92,0 - 92,0 27,79 Senegal 6,5 5,9 0,6 0,18 Simbabwe 11,9 11,9 - - Sri Lanka 14,2 12,3 1,9 0,57 Tschad 24,0 - 24,0 7,25 Uganda 120,4 77,6 42,8 12,93 Vietnam 276,4 271,5 4,9 1,48 Insgesamt - 30. Juni 19981 2 285,5 1 954,5 331,0 100,00 Insgesamt - 30. Juni 1997 1 628,0 1 484,4 143,6 1 Info. ge von Auf- und Abrundungen der einzelnen Zahlen können die Summen geringfügig von den angegebenen Werten abweichen. INTERIMSTREUHANDFONDS FINANZAUSWEISE 307 Übersicht über die Interimsfondskredite (Fortsetzung) zum 30. Juni 1998 in Mio US-$ Fälligkeitsstruktur der ausstehenden Interimsfondskredite zum 30. Juni 1998 Fälligkeitszeitraum 1. Juli 1998 bis 30. Juni 2003 .......................................................... 1. Ju li 200 3 bis 3 0 . Ju ni 2 00 8 ............................... ........ ................... .......................................................... 3 6 ,5 1. Ju li 2 0 0 8 b is 3 0 . Ju n i 20 13 .............................................................................................................................. 6 6 ,7 1. Juli 20 13 b is 30 . Juni 20 18 ........................................... ....... ................................................................. 56 ,5 1. Juli 2018 bis 30. Juni 2023 ....................................................................................... 64,6 1. Ju li 20 23 b is 30 . Ju ni 20 28 .............................................................................................................................. 4 0 ,0 1. Juli 2028 bis 30. Juni 2033 .............................................................................................. 37,8 1. Ju li 20 3 3 b is 30 . Ju n i 20 38 .............................................................................................................................. 2 8,9 In sg e sa m t ....................................................... ............................................................................................. 3 3 1 ,0 Die Anmerkungen zu den Finanzausweisen sind wesentlicher Bestandteil dieser Ausweise. 308 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Aufstellung der Leistungen zum 30. Juni 1998 in Mio US-$ Hinterlegte Geberländer Leistungen Australien 69,9 Belgien 55,8 Botsuana 0,5 Brasilien 6,5 Dänemark 48,5 Deutschland 399,0 Finnland 20,9 Frankreich 273,5 Griechenland 1,9 Irland 6,0 Island 1,3 Italien 166,4 Japan 634,4 Kanada 149,1 Korea, Republik 8,4 Luxemburg 3,6 Mexiko 4,6 Neuseeland 5,7 Niederlande 214,0 Norwegen 67,1 Österreich 36,1 Polen 1,2 Portugal 7,4 Rußland 10,7 Saudi-Arabien 25,0 Schweden 108,2 Schweiz 61,5 Slowakische Republik 1,4 Spanien 36,5 Südafrika 2,4 Tschechische l epublik 2,0 Türkei 3,0 Ungarn 2,7 Vereinigtes Königreich 295,2 Insgesamt- 30. Juni 19981 2 730,6 Insgesamt- 3C. Juni 1997 2708,8 1 Infolge von Auf- und Abrundungen der einzelnen Zahlen können die Summen geringfügig von den angegebenen Werten abweichen. Die Anmerkungen zu den Finanzausweisen sind wesentlicher Bestandteil dieser Ausweise. INTERIMSTREUHANDFONDs FINANZAUSWEISE 309 Anmerkungen zu den zweckbestimmten Finanzausweisen Anmerkung A - Organisation, Tätigkeiten und wesentliche angewandte Rechnungslegungs- und damit zusammenhängende Grundsätze Zweckbestimmung Der Interimstreuhandfonds nahm seine Tätigkeit am 14. November 1996 auf. Der vom Gouverneursrat der IDA im Juni 1996 errichtete Interimstreuhandfonds wird von der IDA verwaltet, um zur. Finanzierung von Operationen beizutragen, die in der Zeitspanne vom 1. Juli 1996 bis zum 30. Juni 1997 bewilligt worden sind, sowie für gewisse zusätzliche Operationen, die nach dem 1. Juli 1997 genehmigt worden sind. Die Fonds des Interims- treuhandfonds haben einen gesonderten Rechts-, Beschaffungs- und Rechnungslegungsstatus. Vom Interimstreuhandfonds finanzierte Darlehen werden, von zwei Ausnahmen abgesehen, zu denselben Laufzeiten und Konditionen vergeben wie die Darlehen der IDA. Erstens werden Darlehen des Interimsfonds nur den Staatsangehörigen jener Staaten gewährt, die entwe- der Beiträge zum Interimstreuhandfonds geleistet haben oder die zur Inanspruchnahme von Darlehen der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD) oder IDA berechtigt sind. Zweitens werden die Darlehen des Interims- treuhandfonds vom Präsidenten der IDA nach Beratung mit dem Ausschuß des Direktoriums genehmigt, der die Geber- länder und die anspruchsberechtigten Kreditnehmer vertritt. Mit Wirkung vom 31. Dezember 1997 wurden Beschränkun- gen aufgehoben, denen die Aufnahme von 700 Millionen SZR noch nicht eingesetzter Mittel unterlag. Die von den Kredit- nehmern auf Darlehen des Interimsfonds gezahlten Gebühren erhält die IDA als Entgelt für ihre Verwaltungsdienstleistungen. Der Interimstreuhandfonds wird voraussichtlich aufgelöst, sobald die von ihm finanzierten Kredite im wesentlichen ausge- zahlt worden sind. Nach Auflösung werden seine Aktiva und Passiva auf die IDA übertragen. Die Stimmrechte bei der IDA aufgrund der Beiträge an den Interimstreuhandfonds werden nach Auflösung des Fonds den Beitragsleistenden zugerechnet. Überblick über wesentliche angewandte Rechnungslegungs- und damit zusammenhängende Grundsätze Aufgrund der Eigenart des Interimstreuhandfonds wurden diese Finanzausweise für den besonderen Zweck erstellt, Her- kunft und Verwendung der Leistungen darzustellen; es ist nicht beabsichtigt, sie in Übereinstimmung mit den in den USA allgemein anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen oder den Internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen vorzulegen. Die vorliegenden Finanzausweise wurden in Übereinstimmung mit den Vorschriften in Art. VI, Abs. 11, Buchst. a des Gründungs- abkommens der IDA und Abs. 2, Buchst. e des Beschlusses des Gouverneursrates zur Errichtung des Interimstreuhandfonds erstellt. Bei der Erstellung der Finanzausweise des Interimstreuhandfonds werden die im folgenden erläuterten Rechnungslegungs- verfahren beachtet. Bilanzierungsgrundsätze Die Erträge aus Anlagewerten werden in den Finanzausweisen des Interimstreuhandfonds nach dem Prinzip der perioden-- gerechten Abgrenzung ermittelt. Das bedeutet, die Geschäftsvorfälle und sonstigen Ereignisse werden zum Zeitpunkt ver- bucht, in dem sie eintreten (und nicht dann, wenn Zahlungen empfangen oder geleistet werden) und werden in den Abrech- nungszeiträumen verbucht und bilanziert, denen sie zuzurechnen sind. Umrechnung der Währungen Die Finanzausweise des Interimstreuhandfonds werden lediglich in US-Dollar erstellt, um seinen Geberländern und interes- sierten Dritten die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Interimstreuhandfonds darzustellen. 310 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Anmerkungen zu den zweckbestimmten Finanzausweisen Der Interimstreuhandfonds übt seine Geschäftstätigkeit in den Währungen aus, die er durch Beitragsleistungen erhält. Die verfügbaren Entwicklungsmittel werden zu den jeweils am Abschlußstichtag geltenden Devisenkursen umgerechnet. Die Umrechnung der Beiträge wird weiter unten erläutert. Erträge und Aufwendungen werden zu den zum Zeitpunkt der Verbu- chung geltenden oder den durchschnittlichen monatlichen Devisenkursen umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen aus der Neubewertung der auf Sonderziehungsrechte (SZR) lautenden Interimsfondskredite werden den ‹Aufgelaufenen Umrechnungs- differenzen aus Interimsfondskrediten" belastet bzw. gutgeschrieben. Andere Umrechnungsdifferenzen werden dem Ge- winnvortrag belastet bzw. gutgeschrieben. Beitragsleistungen Die Beiträge wer-den an den Interimstreuhandfonds in Form von Geldmitteln oder in Form von nichtübertragbaren, unver- zinslichen Sichtschuldscheinen entrichtet. Die Sichtschuldscheine werden von der IDA zugunsten des Interimstreuhand- fonds während der vorgesehenen Einlösungsdauer (rund sieben Jahre) in vertretbaren Intervallen den Geberländern etwa auf einer Pro-rata-Basis zur Einlösung präsentiert, um die aus der Tätigkeit des Interimstreuhandfonds erwachsenden Verpflich- tungen zu erfüllen. Die Leistungen an den Interimstreuhandfonds lauten auf und sind zahlbar in den Währungen der Beitragsleistenden, in freikonvertierbaren Währungen oder in SZR. Die in Geldmitteln zur Auszahlung zur Verfügung gestellten Beiträge werden zu den am Tag der Bereitstellung geltenden Kursen umgerechnet. Die zur Auszahlung noch nicht zur Verfügung stehenden Beiträge werder zu den am Bilanzstichtag geltenden Kursen umgerechnet. Interimsfondskredite Die Interimsfondskredite finanzieren spezifische Entwicklungsprojekte und -programme. Die Grundsätze, Praktiken und Verfahren, mit denen die Mittel des Interimstreuhandfonds zugeteilt, die damit zu finanzierenden Projekte und Programme ausgewählt und begutachtet, die Interimsfondskredite genehmigt und verwaltet werden (einschließlich Festlegung von Lauf- zeit und Konditionen), sind - mit den zwei obengenannten Ausnahmen - dieselben, wie sie auf die IDA-Entwicklungskredite aus der Elften Wiederauffüllung angewandt werden. Die Interimsfondskredite lauten auf SZR und sind in Währungsbeträgen zurückzuzahlen, die dem jeweils ausgezahlten SZR- Gegenwert entsprechen. Die Kapitalrückzahlungen aus Interimsfondskrediten werden Bestandteil der Mittel des Interims- treuhandfonds bis zu dessen Auflösung. Alle Kredite des Interimsfonds an die Regierung eines Mitgliedslandes oder die Regierung eines Territoriums eines Mitglieds werden zinslos gestellt, wenn die Kapitalrückzahlung oder Gebühren für einen solchen Kredit des Interimsfonds mehr als sechs Monate überfällig sind, solange die Geschäftsleitung der IDA sich nicht davon überzeugt hat, daß die rückständigen Beträge nicht in nächster Zukunft eingehen. Hinzu kommt, daß sämtliche Kredite des Interimsfonds an ein Mitgliedsland ebenfalls zinslcs gestellt werden, wenn Darlehen der IBRD oder Entwicklungskredite der IDA zinslos gestellt werden. Sobald die Kredite des Interimsfonds an ein Mitgliedsland zinslos gestellt sind, werden aufgelaufene und unbezahlte Gebühren, die der IDA als Verwalter der Kredite des Interimsfonds an das Mitgliedsland zustehen, von den Erträgen der IDA aus den Entwicklungskrediten der laufenden Periode abgezogen. Gebühren auf zinslos gestellte Entwicklungskredite werden den Erträgen der IDA nur soweit zugerechnet, wie der IDA Zahlungen tatsächlich zugegangen sind. Wird das Ausfallrisiko bei Erhalt der rückständigen Zahlungen als besonders hoch eingeschätzt, so wird die Zinslosstellung der Interimsfondskredite des Mitgliedslandes nicht automatisch aufgehoben, selbst wenn die Berechtigung für Kredite des Interimsfonds wieder bestehen sollte. Eine Entscheidung über die Einstufung wird von Fall zu Fall anhand der Zahlungsmoral getroffen, wenn nach der Begleichung der Zahlungsrückstände eine angemessene Frist verstrichen ist. Anlagewerte Der Interimstreuhandfonds bilanziert seine Anlagewertpapiere und die darauf beruhenden Finanzinstrumente zu Marktwer- ten. Sowohl realisierte als auch unrealisierte Gewinne und Verluste werden in die Erträge aus Anlagewerten einbezogen. INTERIMSTREUHANDFONDS FINANZAUSwEISE 311 Anmerkungen zu den zweckbestimmten Finanzausweisen (Fortsetzung) Anmerkung B - Anlagewerte Die Mittel des Interimstreuhandfonds werden in Termingelder, einschließlich Einlagenzertifikaten, Bankakzepten und sonsti- ge Obligationen, investiert. Nach Finanzinstrumenten aufgegliedert setzte sich der Bestand in den ‹Für Auszahlungen unmittelbar verfügbare Geldmittel und Anlagewerte" zum 30. Juni 1998 und zum 30. Juni 1997 wie folgt zusammen: in Mio US-$ 1998 1997 Netto- Netto- Durch- Gewinn/ Durch- Gewinn/ schnittlicher (Verlust) schnittlicher (Verlust) Tagessaldo im im Tagessaldo im im Buchwert Geschäftsjahr Geschäftsjahr Buchwert Geschäftsjahr Geschäftsjahr Regierungs- und Behördenobligationen ...............>...- - - 0,6 4,2 - Festgelder ..... ..................... 389,8 286,8 - 41,3 44,4 389,8 286,8 - 41,9 48,6 - Nach Währungen aufgegliedert setzten sich die ‹Für Auszahlungen unmittelbar verfügbaren Anlagewerte" in US-Dollar- Gegenwerten zum 30. Juni 1998 und zum 30. Juni 1997 wie folgt zusammen: in Mio US-$ 1998 1997 D -M ark ...........................117........................................... 1 ,7 Französische Franc ............6.... ....................... ............ - 6,9 Japanische Yen ............................... ................ 10,4 K anadische D ollar ....... ............................................ . 5,5 Pfund Sterling ....- ..... . ..................................... - 7,4 US-Dollar ...................................... ............ 389,8 - 389,8 41,9 312 WELI BANK JAHRESBERICHT 1998 Anmerkungen zu den zweckbestimmten Finanzausweisen Anmerkung C - Leistungen der Geberländer Am 30. Juni 1998 betrugen die Beitragsforderungen US-$ 3,0 Mio (am 30. Juni 1997 US-$ 3,8 Mio), die alle noch nicht fällig waren. Die zum 30. Juni 1998 noch nicht fälligen Mitgliedsbeiträge und Leistungen werden wie folgt fällig: in Mio US-$ Fälligkeiten S1 Juli 1998 bis 30. Juni 1999 - ...................... ................................ 0,8 1. Juli 1999 bis 30. Juni 2000 ..................................-..................... 0,8 Folgejah .................... ..................................................... ............ . 1,4 Insgesam t ...... . ........ ............................... .......................... 3,0 Anmerkung D - Angemessener Wert von Finanzinstrumenten Anlagewerte: Da der Interimstreuhandfonds seine Anlagewerte zum Marktwert bilanziert, stellt der Buchwert den Zeitwert oder angemessenen Wert des Bestands dar. Diese Zeitwerte ergeben sich, falls verfügbar, aufgrund von Marktnotierungen. Der Zeitwert kurzfristiger Finanzinstrumente entspricht annähernd deren Buchwert. Interimsfondskredite: Die Interimsfondskredite haben wegen ihrer Vorzugsbedingungen bzw. Zugeständnisse zu einem be- achtlichen Teil Zuschußcharakter. Die Abzinsung der Interimsfondskredite unter Anwendung des von dem Entwicklungshilfe- ausschuß (DAC) der OECD vorgeschlagenen Standardsatzes von 10 % liefert ein Kriterium für die Schätzung des Zuschuß- anteils in den Interimsf,ndskrediten. Unter Anwendung des 1 0%igen Abzinsungsfaktors des DAC ergibt sich, daß der Zu- schußanteil in einem typischen Interimsfondskredit im Zeitpunkt der Kreditzusage 75 % bis 80 % des Kreditnennbetrags ausmacht. In der Berechnung des Zuschußanteils in den Krediten sind Zinssätze, Fälligkeitsstrukturen und Freijahre berück- sichtigt. Nicht darin berücksichtigt sind Ausfallrisiko, Altersstruktur, multilaterale und nationale Kreditpräferenzen und son- stige Risiken und Indikatoren, die für eine Ermittlung des Barwerts von Bedeutung sind. Die Schätzung der Auswirkungen all dieser Faktoren ist praktisch nicht durchführbar. Der Barwert der gesamten Interimsfondskredite ist jedoch erheblich niedri- ger als der in der Darstellung der Herkunft und Verwendung der verfügbaren Entwicklungsmittel ausgewiesene Betrag in Höhe von US-$ 331 Mio. Anmerkung E - Interimsfondskredite Zum 30. Juni 1998 waren an Bosnien-Herzegowina gewährte oder von diesem garantierte und ausstehende Interimsfonds- kredite im Gesamtbetrag von US-$ 35 Mio - 30. Juni 1997 US-$ 5,2 Mio - wovon keine Beträge überfällig waren - zinslos gestellt, da bei der I BRD und der IDA alle Darlehen und Kredite an Bosnien-Herzegowina zinslos gestellt waren. Anmerkung F - Erträge und Aufwendungen Die von Kreditnehmern auf Interimsfondskredite gezahlten Gebühren werden an die IDA als Ausgleich für ihre Ver- waltungsdienstleistungen gezahlt. INTERIMSTREUHANDFONDS FINANZAUSWEISE 313 Bestätigungsbericht der unabhängigen Abschlußprüfer zu den zweckbestimmten Finanzausweisen (Übersetzung aus dem Englischen) Deloifte Touche Tohmatsu (international Firm) 1900 M Street NW Washington, D.C. An den Präsidenten und den Gouverneursrat der Internationalen Entwicklungsorganisation als Verwalter des Interimstreuhandfonds Wir haben die in den Finanzausweisen enthaltene, zweckbestimmte Darstellung der Herkunft und Verwendung der Entwicklungs- mittel, die Übersicht über die Interimsfondskredite, die Aufstellung der Leistungen an den Interimstreuhandfonds zum 30. Juni 1998 sowie die dazugehörige zweckbestimmte Darstellung der aufgelaufenen Umrechnungsdifferenzen aus Interimstreuhand- fondskrediten, der Veränderungen des Gewinnvortrags und des Cash Flow für das zu diesem Zeitpunkt abgelaufene Geschäftsjahr geprüft. Aufstellung und Inhalt dieser Finanzausweise liegen in der Verantwortung der Geschäftsleitung der Internationalen Entwicklungsorganisation als Verwalter des Interimstreuhandfonds. Es ist unsere Aufgabe, auf der Grundlage der von uns durchge- führten Prüfung ein Urteil über diese Finanzausweise abzugeben. Die zweckbestimmten Finanzausweise des Interimstreuhand- fonds für das zum 30. Juni 1997 abgelaufene Geschäftsjahr wurden durch andere Abschlußprüfer geprüft, die hierzu mit Datum vom 28. Juli 1997 einen uneingeschränkten Bestätigungsbericht abgegeben haben. Dieser enthielt einen ergänzenden Absatz, der die in Anmerkung A zu den Finanzausweisen erläuterte Rechnungslegungsgrundlage beschrieb. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den in den Vereinigten Staaten von Amerika allgemein anerkannten Grundsät- zen ordnungsmäßiger Durchführung von Abschlußprüfungen vorgenommen. Diese Grundsätze erfordern, die Prüfung des Jahres- abschlusses so zu planen und durchzuführen, daß ein hinreichend sicheres Urteil darüber abgegeben werden kann, ob der Jahresab- schluß frei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Die Abschlußprüfung schließt eine stichprobengestützte Prüfung der Nachweise für die Bilanzierung und für die Angaben im Jahresabschluß ein. Sie beinhaltet auch die Prüfung der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und wesentliche Einschätzungen der Geschäftsleitung sowie eine Beurteilung der Gesamtaussage des Jahres- abschlusses. Wir sind der Auffassung, daß unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil bildet. Die vorliegenden zweckgebundenen Finanzausweise wurden für den besonderen Zweck erstellt, Herkunft und Verwendung der Entwicklungsmittel, sowie Leistungen an den Interimstreuhandfonds in Übereinstimmung mit den Vorschriften des Absatzes 2 Buchstabe e des Beschlusses des Gouverneursrates der International Development Association und des Artikel VI, Absatz 11 Buch- stabe a des Gründungsabkommens, wie in Anmerkung A zu den zweckbestimmten Finanzausweisen erläutert, darzustellen. Nicht beabsichtigt ist eine Darstellung in Ubereinstimmung mit den in den USA allgemein anerkannten Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung oder den Internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen. Nach unserer Überzeugung stellen diese obengenannten, zweckbestimmten Finanzausweise in allen wesentlichen Belangen, die Herkunft und Verwendung der Entwicklungsmittel, die Interimsfondskredite, die Leistungen an den Interimstreuhandfonds zum 30. Juni 1998, die Veränderungen der aufgelaufenen Umrechnungsdifferenzen und des Cash Flow für das zu diesem Zeitpunkt abgelaufene Geschäftsjahr angemessen gemäß der in Anmerkung A beschriebenen Rechnungslegungsgrundlage dar. Dieser Bestätigungsbericht dient ausschließlich zur Unterrichtung des Gouverneursrates, der Geschäftsleitung der Internationalen Entwicklungsorganisation als Verwalter des Interimstreuhandfonds, der in den Fonds leistenden Mitglieder, der Kreditnehmer des Interimstreuhandfonds und der Mitglieder der Internationalen Entwicklungsorganisation. Entsprechend dem Beschluß des Gouverneursrates der Internationalen Entwicklungsorganisation zur Errichtung des Interimstreuhandfonds ist dieser Bestätigungs- bericht Teil des Geschäftsberichtes des Direktoriums an den Gouverneursrat und ist damit der Öffentlichkeit zugänglich; deshalb ist seine Verbreitung nicht eingeschränkt. Beijing London Mexico City Moscow New York 29. Juli 1998 Paris Tokyo Toronto 314 WELTBANK JAHRESBERICHT 1998 Die WELTBANK Wissen und Ressourcen für den Wandel WELTBANK 1818 H Street N.W. Washington, D.C. 20433, U.S.A. TELEFON (202) 477-1234 TELEFAX (202) 477-639 | TELEX MCI 64145 Worldbank MCI 248423 Worldbank WORLD WIDE WEB http://www.worldbank.org/ E-MAIL Books@worldbank.org 14094 9 780821 340943 ISBN 0-8213-4094-8