1XI5 F Auslandskapital und Entwicklung Kennzahlen der Weltentwicklung A Weltentwicklungsbericht 1985 Weltbank Washington, D.C., USA Copyright @ 1985 Internationale Bank fur Wiederaufbau und Entwicklung/Weltbank 1818 H Street, N. W., Washington, D. C. 20433 USA Erste Auflage, August 1985 Alle Rechte vorbehalten. Diese Publikation darf ohne vorherige Genehrnigungder Weltbank weder vollstiindig noch auszugsweise reproduziert, auf Datentriigern erfaBt oder in jeglicher Form oder Art ubertragen werden, sei es elektronisch, mechanisch, durch Fotokopie, Tonbandaufzeichnung oder auf andere Weise. Mit den Bezeichnungen, Gruppierungen, Grenzen und Farben, die in den Karten des Weltentwicklungsberichtsverwendet werden, ver- binden die Weltbank und ihre Tochterinstitute keinerlei Urteil uber den rechtlichen oder sonstigen Status irgendwelcher Territo- rien und ebensowenig irgendeine Bekriiftigung oder Anerkennung jeglicher Grenzen. ISBN 3-7819-0342-7 ISSN 0271 - 1745 Die KongreBbucherei(USA)hat die englische Ausgabe dieser Veroffentlichungsreihewie folgt katalogisiert: World development report. 1978 - [New York] Oxford University Press. v. 27 cm.annual. Published for The World Bank. 1.Underdeveloped areas-Periodicals. 2. Economic development- Periodicals. I. International Bank for Reconstruction and Development. 330.9'172'4 Gesamtherstellung: Kern & Birner WerrastraDe 4 D-6000 Frankfurt 90 Fiir die Weltbank vertrieben von UNO-Verlag Verlag Fritz Knapp Gerold & Co. Librairie Payot SimrockstraRe 23 Postfach 111151 Graben 31 6, rue Grenus D-5300 Bonn1 D-6000 Frankfurt 1 A-1011 Wien CH 1211Genhe 11 Vorwort Dies ist der achte Weltentwicklungsbericht. Sein ben die einzelnen Regierungen, die Zentralbanken, Thema ist der Beitrag des Auslandskapitals zur die internationalen Institutionen und die GeschZfts- wirtschaftlichen Entwicklung - eine Frage, die banken zur Stabilisierung des internationalen angesichts der internationalen Bedeutung des Ver- Finanzsystems beigetragen. Dabei ging man prag- schuldungsproblems in den letzten Jahren von matisch vor und entwickelte jeweils Losungen, die aktuellem Interesse ist. Der vorliegende Bericht auf die Probleme des betreffenden Landes zuge- widmet zwar den Ereignissen der jungsten Vergan- schnitten waren. Diese Bemuhungen wurden durch genheit besondere Aufmerksamkeit, doch wird die die von den Schuldnerlandem durchgefuhrten sehr Verwendungvon Auslandskapital zugleichauch in schmerzhaften AnpassungsmaBnahmen vervoll- einer ubergreifenden und langfristigen Perspektive standigt. So wurde mehr erreicht, als viele Beob- dargestellt. achter auf dem Tiefpunkt der Rezessionfur moglich Mit dieser Blickrichtung zeigt der Bericht, wie halten wollten. Liinder auf verschiedenen Stufen der Entwicklung Wir befinden uns gegenwartig in einer Uber- Auslandsmittel produktiv eingesetzt haben, wie die gangsperiode- einer notwendigen Zwischenphase institutionellen und wirtschaftspolitischen Rah- vor der Wiederherstellungeines dauerhaften Wirt- menbedingungen Umfang und Zusammensetzung schaftswachstums und normaler Geschaftsbezie- der Kapitalstromein die Entwicklungslanderbeein- hungen zwischen Schuldnern und Glaubigern. Fur flussen und wie die internationale Gemeinschaft einen erfolgreichen hergang sind kontinuierliche Finanzkrisen bewaltigte. Bemuhungen seitens der Regierungen, der interna- Die finanziellen Beziehungenzwischen Industrie- tionalen Institutionen und der Geschaftsbanken und Entwicklungslandem sind zu einem ebenso notwendig. Allean den Umschuldungender letzten unverzichtbaren Bestandteil der Weltwirtschaft drei JahreBeteiligten werden weiterhin Geduld und geworden wie der AuBenhandel. Diese zunehmen- Einfallsreichtum aufbringen mussen, um die Hau- de Interdependenz stellt eine Entwicklung von fung von Kreditfalligkeiten in den nachsten fiinf grundsatzlicher Bedeutung dar. So wie die Regie- Jahren zu entzerren, in deren Verlauf etwa zwei rungen sich der internationalen Auswirkungen Drittel allerSchulden der Entwicklungslanderfallig ihrer Handelspolitik bewuBt sind, beginnen sie nun werden, und die Schuldenauf einesolide langfristi- zu realisieren, daBauch ihre Maonahmen im finan- ge Grundlage zu stellen. ziellen Bereich uber die Grenzen ihrer Lander Stabiles und inflationsfreies Wachstum in den hinauswirken. Ihre Finanz- und Geldpolitik, ihre Industrielandern ist fiir den Erfolg der Ubergangs- Eingriffe in den Kapitalverkehr und ihre Haltung phaseunentbehrlich. EineWirtschaftspolitik, diezu gegenuber dem Auslandskapital sind nicht bloB sinkenden Zinssatzen fuhrt und den Protektionis- Teil der heimischen Wirtschaftspolitik, sondern mus zuriickdrangt, wurde die Erholungdes Wachs- bestimmen auch daruber, mit welcher Effizienz das turns in den Entwicklungslandern erleichtern und Sparaufkommen weltweit genutzt wird. die Wiederherstellung ihrer Kreditwurdigkeit for- Nichts konnte diese neue Interdependenz besser dern, ohne die sie das zusatzlicheAuslandskapital, illustrieren als die Erfahrung der jungsten Vergan- das sie zum Vorantreiben ihres Entwicklungspro- genheit. Die Ausweitung der internationalen zesses benotigen, nicht erhalten konnen. Finanzstrome half den Entwicklungslindern, ein Der Umfang des Kapitalzuflusses wird haupt- hohes Investitionsniveau durchzuhalten und er- sachlich von ihremErfolgbei der Wiedergewinnung moglichte ihnen die Glattung struktureller Anpas- der Kreditwiirdigkeit abhkgen, uber den wieder- sungsprozesse. Als Schwierigkeiten auftraten, ha- um die von ihnen eingeschlagene Politik entschei- det. Im vorliegenden Bericht wird immer wieder viele der wirtschaftspolitischen Mdnahmen, die darauf verwiesen, dal3es sich bei den Lbdern mit zur Beschaffungexterner Mittel und zur Fordemng Schuldenproblemen nicht notwendigerweise um des Wachstums notwendig sind, bereits durchge- jene handelt, dieam hochstenverschuldetsindoder fiihrt oder in Angriff genommen werden. Von den heftigsten au0enwirtschaftlichen Schocksaus- keiner Regierung- sei es die eines Industrielandes gesetzt waren. Uber die Kreditwiirdigkeit eines oder eines Entwicklungslandes - wird erwartet, Landes und seineSchuldendienstfahigkeitentschei- da8 sie ihren eigenen langfristigen Interessen zu- den vor allem die Qualitat und Flexibilitat seiner widerhandelt. Wenn jedes Land dem hier umrisse- Wirtschaftspolitik, seine Fahigkeit, solide Investi- nen Kurs folgt, dann konnen und werden alle von tionsprojekte auszuwiihlen und durchzufuhren, einer prosperierenden und stabilen Weltwirtschaft und die Qualitat seines Schuldenmanagements. profitieren. So lautet die vorsichtig optimistische Auslandsgeld e r g h t die eigenen Anstrengungen, SchluDfolgerungdieses Berichtes. kam sie aber nicht ersetzen. Wie seine Vorganger ist auch der diesjahrige Diese Handlungsanweisungen gelten grundsatz- Weltentwicklungsbericht eine Untersuchung des lichfiir jedes Land ingleicherWeise. Der vorliegen- MitarbeiterstabsderWeltbank; diehier vertretenen de Bericht unterstreicht allerdings die besonderen Ansichten brauchen nicht rnit den Auffassungen Zwiinge, mit denen die h d e r Afrikas siidlich der unseres Exekutivdirektoriums oder der von ihm Sahara konfrontiert sind. Fur die absehbare vertretenen Regierungen iibereinzustimmen. Zukunft werden die meisten afrikanischenLider den ganz iiberwiegendenTeil ihresexternenFinanz- c bedarfs weiterhin durch konzession&e Mittel der Entwicklungshilfe decken mussen. Ihr Bedarf ist bereitsgroBund nimmtlaufend zu. Verbundenmit wirtschaftspolitischerAnpassungkonnten zuetzli- che Entwicklungshilfeleistungen insbesondere in A. W. Clausen den Wsten Lhdern dem weiteren Absinken des Prasident der Weltbank Lebensstandards Einhalt gebieten. Der vorliegende Bericht gelangt zu dem SchluB, daf3die Entwicklungslanderauch in Zukunft Aus- landsgelderbenotigenwerden. Es wird gezeigt, daR 24. Mai 1985 DieserBericht wurdeunterLeitungvonFrancisCola~ovoneinerArbeitsgruppeverfdt, derAlexander Fleming, James Hanson, Chandra Hardy, Keith Jay, John Johnson, Andrew Steer, Sweder van Wijnbergen und K. Tanju Yiiriikoau angehorten, denen Oliver Adler, Nadeem Burney, Sandra Gain, Shahrzad Gohari, Tina Jacobsen, Tani Maher, Hossein Ali Partoazam, Kesavan Pushpangadan und JamesRosenzuarbeiteten.DieAbteilungfiirWirtschaftsanalysenundPrognosen, unter LeitungvonJean Baneth, lieferteDatenfur den Bericht. Enzo Grilli und PeterMiovic koordiniertendie Prognosearbeiten der Abteilung fiir Wirtschaftsanalyse und Prognosen. Ramesh Chander, assistiert von David Ciesli- kowski, iiberwachte die Erstellung der Kennzahlen der Weltentwicklung; Shaida Badiee war fur die Systementwicklung verantwortlich. Die Autoren mijchten an dieser Stelle auch Mitarbeitern aus verschiedenenanderen Bereichen der Weltbank danken, ebensofiir BeitrQe und kritische Stellungnah- men von aderhalb. Auch dem Produktionspersonal, insbesondere Joyce Eisen, die den Umschlag entwarf, Pensri Kimpitak und Carol Cole Rosen gebiihrt Dank. Besonderer Dank gilt auch den technischen Mitarbeitern unter Leitung von Rhoda Blade-Charest, zu denen Banjonglak Duangrat, JaunianneFawkes, Pamela Holmes, CarlinaJonesund PatriciaSmith gehorten. Die Arbeit wurde unter der allgemeinen Leitung von Anne 0.Krueger und Costas Michalopoulos durchgefiihrt, mit Rupert Pennant-Rea als Chefredakteur. Inhaltsiibersicht Definitionen und statistische Anmerkungen IX Teil I ~berblickund geschichtliche Perspektive 1 uberblick 1 Der historische Zusammenhang 2 Die Wirtschaftspolitik der Industrielander 6 Die Wirtschaftspolitik der Entwicklungslander 7 Finanzierungsmechanismen 10 Aussichten und Optionen 11 2 Eine geschichtliche Perspektive 14 Die Zeit vor 1945 14 Die Zeit nach 1945 18 SchluRfolgerungen 33 Teil I1 Die Bedeutung der Wirtschaftspolitik 3 Die Wirtschafts- und Handelspolitik der Industrielander: Die Sicht der Entwicklungslander 36 Gesamtwirtschaftliche Hemmnisse und Wirkungen auf den Kapitalverkehr 37 Protektionismus 44 SchluBfolgerungen 48 4 Auslandsverschuldung und Wirtschaftspolitik der Entwicklungslander 51 Landererfahrungen im Verlauf von zwei Jahrzehnten 51 Kapitalzuflusse'und Investitionen 56 Kapitalzufliisse und wirtschaftliche Anpassung 65 SchluBfolgerungen 81 5 Steuerung der Auslandsfinanzienmg 83 Steuerung der Hohe des Kapitalimports 83 Steuerung der Zusammensetzung von Kapitalzuflussen 89 Das Management der Wahrungsreserven 97 Dex Informationsbedarf 98 Teil I11 Die Mechanismen internationaler Finanzierung 6 Das internationale Finanzsystem und die Dritte Welt 100 Funktionen und Inanspruchnahme des Finanzsystems 100 Die Herausbildung der institutionellen Struktur 101 Bewertung der institutionellen Struktur 107 7 offentliche Entwicklungshilfeleistungen 110 Gewandelte Auffassungen vom EntwicklungsprozeB 114 Prinzipien der offentlichen Entwicklungshilfe 116 Ziele der Geber 119 Fordert Entwicklungshilfe den EntwicklungsprozeB? 120 Verbesserung der Effektivitat der Entwicklungshilfe 125 8 Internationale Bankkredite und Wertpapiermiirkte 130 Die Beziehungen zu den Banken 130 WeltwirtschaftlicheUngleichgewichteund Anlageentscheidungen 132 Das Angebot der Banken 135 Probleme zwischen Banken und Entwicklungslandem 137 Umschuldung und die Banken 139 Zugang zu den Wertpapiermarkten 142 Fazit 146 9 Direkt- und Portfolioinvestitionen 148 Merkmale und Weutung der Direktinvestitionen 148 Verbessemng der Rahmenbedingungen fur Direktinvestitionen 153 Auslhdische Portfolioinvestitionen 157 Fazit 160 Teil IV Aussichten und kiinftige Politik 10 Ausblick und wlrtschaftspolitischeAgenda 161 Die nachsten zehn Jahre 161 Eine Zeit des &erganas, 1985 bis 1990 163 Witschaftspolitische Prioritaten 171 Die Rolle der Weltbank 172 Statistischer Anhang 174 Anmerkungen zu den verwendeten Quellen 182 Kennzahlen der Weltentwicklung 189 Text-Tabellen 1.1 Struktur und Konditionen der Kapitalzuflusse zu den Entwicklungslhdern, ausgewahlte Zeitraume 5 2.1 Leistungsbilanzsaldo in Prozent des BSP fiir ausgewiihlteLandergruppen und Jahre, 1960 bis 1984 20 2.2 Leistungsbilanz und ihre Finanzierung in ausgewahlten Jahren, 1970 bis1984 22/21 2.3 Netto-Mittelaufkommender Entwicklungsl&nderaus allen Kapitalquellen in ausgewahlten Jahren, 1970 bis 1983 25 2.4 Variabel verzinsliche Kredite in Prozent der offentlichen Schulden; ausgewmte Jahre, 1974 bis 1983 25 2.5 Wiihmngsstruktur langfristigeroffentlicher Schulden, 1974 bis 1983 26 2.6 Schuldenkennzahlen der Entwicklungslander in ausgewahlten Jahren, 1970 bis 1984 28 3.1 Leistungsbilanzsaldender Industrie- und der Entwicklungslhder, 1970 bis1984 38 3,2 offentlicher Haushaltssaldo, idationsbereinigt, in Prozent des Volkseinkommens in ausgewahlten LAndern, 1965 bis 1984 42 3.3 Anteil der Importe der Industrielander, der nichttariftiren Handelshemmnissen unterliegt, 1983 46 4.1 Preisverzerrungen, Umschuldungen und Exportwachstum in ausgewahlten Entwicklungslhdern 64 4.2 Wirkung adenwirtschaftlicher Schocks auf die Leistungsbilanzausgewahlter Entwicklungslander 66 4.3 Kreditkennziffemausgewahlter Entwicklungsliinder,1972, 1979 und 1982 70 4.4 Kapitalflucht und Brutto-Kapitalimportein ausgewahlten Liindern, 1979 bis 1982 75 5.1 Eine aersicht iiber die Kontrollen der Auslandsverschuldung 86 5.2 Instmmente zur Beeinflussung der privaten Auslandsverschuldungin ausgewahlten Entwicklungslhdem 87 5.3 Kennzahlen der ,,Verwundbarkeitn durch steigende Zinsen 92 8.1 Internationale Anleiheemissionen und -plazierungen, 1965, 1970 und 1975 bis1984 144 9.1 Auslhdische Direktinvestitionen in ausgewddten bdergmppen, 1965 bis 1983 749 9.2 Renditen von Investitionenauf den neuen Markten, 1976 bis 1983 159 10.1 Durchschnittsergebnisse fiir Industrie- und Entwicklungslander, 1960 bis 1995 162 10.2 Wachstum des Pro-Kopf-BIP, 1960 bis1995 162 10.3 Durchschnittsergebnisse fur Industrie- und Entwicklungsliinder,1980 bis 1990 164 10.4 Wachstum des Handels der Entwicklungslhder, 1980 bis1990 165 10.5 Leistungsbilanzen der Entwicklungslander und ihre Finanzierung, 1984 und 1990 167 10.6 Netto-Mittelzuflusse zu den Entwicklungslandern in ausgewahltenJahren, 1980 bis 1990 170 Statistischer Anhang A.l Bevolkerungswachstum, 1965 bis 1984 und Projektion bis zum Jahr 2000 174 A.2 Bevolkerung und BSP pro Kopf (1980) und Wachstumsraten, 1965 bis 1984 174 A.3 BIP (1980)und Wachstumsraten, 1965 bis 1984 175 A.4 Bevolkemng und Zusammensetzung des BIP in ausgewahlten Jahren, 1965 bis 1984 175 A.5 Produktionsstruktur des BIP in ausgewahlten Jahren, 1965 bis 1982 176 A.6 Wachstumsraten einzelner Wirtschaftssektoren, 1965 bis 1982 176 A.7 Kennzahlen fur Verbrauch, Ersparnis und Investitionen in ausgewahlten Jahren, 1965 bis 1983 177 A.8 Exportwachstum, 1965 bis 1984 178 A.9 Veranderung der Exportpreise und der Terms of Trade, 1965 bis1984 179 A.10 Wachstum der langfristigen Schulden der Entwicklungsl;inder,1970 bis 1984 179 A.11 Ersparnis, Investionen und Leistungsbilanzsaldo,1965 bis 1983 180 A.12 Zusammensetzung der ausstehenden Schulden, 1970 bis 1983 181 Schaubilder 1.1 Netto-Kapitalzufliisseund Schulden, 1970 bis1984 2 1.2 Entwicklung ausgewahlter Verschuldungskennzahlen, 1970 bis 1984 3 1.3 Multilaterale Umschuldungen, 1975 bis 1984 4 1.4 Langfristige Zinssatze in den Vereinigten Staaten, 1965 bis 1984 5 2.1 Zusammensetzung der Netto-Mittelzuflusse zu den Entwicklungslandern, 1960, 1970, 1980 und 1983 24 2.2 Zinssatze neu zugesagter Kredite an offentliche Schuldner, 1975 bis 1983 24 3.1 Inflationsraten in den Vereinigten Staaten, der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich, 1965 bis 1984 39 3.2 Differenz zwischen lang- und kurzfristigen Zinssatzen in den Vereinigten Staaten und in Deutschland, 1965 bis 1983 40 3.3 Korperschaftssteuer in Prozent der Unternehmensgewinnein den Vereinigten Staaten, 1950 bis 1989 40 3.4 Staatsausgaben in Prozent des Volkseinkommens in Europa, den Vereinigten Staaten und Japan, 1965 bis 1984 42 3.5 Veranderungen der Leistungsbilanzenzwischen1981 und 1984 43 3.6 Indizes der realen Rohstoffpreise,1965 bis 1984 45 4.1 Die Stufenleiter der Schulden 52 4.2 Einkommensniveau und Zugang zu offentlichen und privaten Kreditquellen 54 4.3 Investition, Ersparnis und Leistungsbilanzsaldoin ausgew<en Landergruppen, 1960 bis 1983 57 4.4 Verschuldung und Investitionen in ausgewahlten Entwicklungslindern, 1965 bis 1983 58 4.5 Verschuldung und Wachstum in ausgewahlten Entwicklungskindern,1965 bis 1983 59 4.6 Veranderung der Investitionen, Ersparnis und Terms of Trade in ausgewahlten Landern, 1965 bis 1983 69 4.7 Struktur des Kreditvolumens in zehn Lindern, 1972, 1978 und 1982 71 4.8 Anstieg der Schulden und der staatlichen Haushaltsdefizite in ausgewiihlten Entwicklungslandern, 1972 bis 1982 72 4.9 Defizit des offentlichen Sektors und Leistungsbilanzdefizit in drei Lbdern, 1970 bis 1983 73 5.1 Kurzfristige Schulden, ausgedriickt in Monatseinfuhren der Entwicklungslander, 1978 bis 1983 95 5.2 Kurzfristige Verschuldung ausgewahlter lateinamerikanischer Lhder, ausgedriickt in Monatseinfuhren, 1978 bis 1983 95 5.3 Wahrungsrese~enausgewahlter k d e r und Landergruppen, ausgedriickt in Monatseinfuhren 1965 bis 1983 97 6.1 Private Kapitalzuflussezu Industrie- und Entwicklungslindern, Jahresdurchschnitte 1978 bis 1983 101 6.2 Nettokapitalzufliisse zu den Entwicklungslandern in ausgewahlten Jahren, 1970 bis 1983 101 6.3 Brutto-Auszahlungenmittel-und langfristigerDarlehenausoffentlichenund privatenQuellennach Landergruppen in ausgewahlten Jahren, 1970 bis 1983 103 7.1 Netto-Zuflusse offentlicher Entwicklungshilfenach Herkunft, 1970 bis 1983 113 7.2 Volumen und Wachstum der Auszahlungen von OEH nach Geberlandern, 1983 119 8.1 Nettoposition der Entwicklungslandergegeniiber Geschaftsbanken, 1974, 1979 und 1983 131 8.2 Internationale Bankkredite, 1973 bis 1984 132 8.3 Ausstehende Forderungen der Banken gegeniiber Entwicklungslandern, 1978 bis 1983 135 8.4 Eigenkapitalquoten der Banken in wichtigen Finanzzentren, 1977 bis 1983 137 8.5 Netto-Geldanlage und -Kreditaufnahme bei Banken durch ausgewmte Landergruppen, 1979 bis 1983 142 VII 9.1 AuslandischeDirektinvestitionenin Prozent der Auslandsverbindlichkeitenvon sieben Hauptschuldnerlandern, 1983 149 9.2 Sektorale Zusammensetzung der Direktinvestionenin Entwicklungslandern, nach vier Herkunftslandern, 1980 152 10.1 Leistungsbilanz, Kapitalzuflusse und Schulden der Entwicklungslander, Giinstige und Ungiinstige Projektion fiir 1990 169 10.2 Netto-Mittelzufliisse zu den Entwicklungslandern, Gunstige und UngiinstigeProjektion fur 1990 169 Sonderbeitrage 2.1 Die Konferenzvon Bretton Woods und ihre beiden Institutionen 18 2.2 Auslandsverbindlichkeiten der Entwicklungslander 26 2.3 Wie die Inflation die Tilgung von Krediten beeinfldt 29 2.4 Umschuldungsverhandlungenim Wandel 31 2.5 Neuere Vorschliige fur die Behandlung von Schuldendienstproblemen 34 3.1 Rohstoffpreise, Konjunkturzyklen und der reale Wechselkurs des Dollars 37 3.2 Zinsschwankungen, Risikoverlagerung und variabel verzinsliche Schulden 39 3.3 Die Berechnungdes Staatsdefizits 41 3.4 Die Kosten protektionistischer Mafinahmen bei Zucker und Rindfleisch 47 3.5 Verhderungen der Zinssatze, der Terms of Trade und des Wachstums in den Industrielandern und ihre Konsequenzen fur die Entwicklungsliinder 49 4.1 Die Schuldenzyklus-Hypothese 55/56 4.2 Vorsichtige Kreditaufnahme und Risikovermeidung: Der Fall Indien 60 4.3 Kreditaufnahmen im Ausland und Wirtschaftlichkeitvon Investitionenauf den Philippinen, in Argentinien und Marokko 61 4.4 Leitlinien der Kreditaufnahme 62 4.5 Zufallsgewinne und Auslandsverschuldung 66/67 4.6 Kapitalfluchtin den Lbdern der SudspitzeLateinamerikas 76 4.7 Stabilisierungund Anpassung 77 4.8 Anpassungsdarlehender Weltbank 78 4.9 Kreditaufnahmenzur Anpassung: Der Fall Korea 80 5.1 Kreditaufnahmeregeln: Der Fall der Philippinen 84 5.2 IntegriertesSchuldenmanagement -Der Fall Thailand 85 5.3 Die Bewertung des Zuschufielements 91 5.4 Drei neue Finanzierungsinstrumente und ihre Nutzung durch die Entwicklungslander 93 5.5 Wahrungs- und Zinssatzswaps 94 5.6 Automatisierte Schuldenmanagement-Systeme % 6.1 Wachstum und Verteilung der Weltbankausleihungen 102 6.2 Die Anlage der OPEC-herschusse 105 6.3 Der internationale Interbankenmarkt 107 6.4. Das staatliche Risiko und seine Konsequenzen fiir das internationale Kreditgeschaft 108 7.1 Eine kurze Chronik der offentlichen Entwicklungshilfeleistungen 110 7.2 Exportkredite 112 7.3 NichtstaatlicheOrganisationen 114 7.4 Wirtschaftliche Unterstutzung durch die OPEC 118 7.5 Mischfinanzierungen 121 7.6 Die Kreditgewikung des IWF, ihre Rolle und ihr Volumen 124 7.7 IDA 126 7.8 Koordinierungder Entwicklungshilfe 128 8.1 Banken der Entwicklungslhder 131 8.2 Arabische Banken und das internationale Geschaft 133 8.3 Die Entstehung der Euromkkte 134 8.4 Die Bankenaufsicht und ihr EinfluR auf die Kreditgewahrung an Entwicklungslander 136 8.5 Liberalisierung der japanischen Fianzmkkte: einige Konsequenzen fiir die Entwicklungslbder 139 8.6 Aufstieg und Niedergang des Konsortialkredits 140 8.7 GroBere Flexibilitat im Kreditgeschiift der Banken 143 8.8 Variabel verzinsliche Anleihen 144 8.9 Kofinanzierung der Weltbank 145 9.1 Auslhdische Direktinvestitionen in Brasilien 150 9.2 Auslhdische Direktinvestitionenin Indien 151 9.3 JapanischeDirektinvestitionenin der VerarbeitendenIndustrie 153 9.4 Die Saatgutproduktion in der Tiirkei 154 9.5 Eine multilaterale Investitionsgarantie-Agentur 156 9.6 Die IFC und auslandische Portfolioinvestitionen: Das Beispiel Korea 158 VIII Definitionen und statistische Anmerkungen Kapitalbewegungen teurlandes im Auftrag des Exporteurs gewahrt werden. Ofentliche Wortkreditewerden von einer Arten von Kapitalbewegungen. Internationale offentlichen Stelle des Exporteurlandes gewahrt. Kapitalstrome konnen entweder aus offiziellenoder KonzessionareMittel. Auslandskredite, die der aus privaten Quellen stammen. Offizielle Quellen Kreditnehmer zu gunstigeren Konditionen erhalt, sind (a) Regierungen und offentliche Stellen (auch als sie am Markt ublich sind. Von konzessionaren bilaterale Geldgeber genannt) und (b)internationale Mitteln wird hier dann gesprochen, wenn Kredite Organisationen (multilaterale Geldgeber) Zu den . ein Zuschufielement von mindestens 25 Prozent privaten Quellen gehoren: (a) kommerzielle Liefe- enthalten. ranten und Hersteller, die Exportkredite zum Netto-Kreditgewahrung. Mittelauszahlungen Ankauf ihrer Guter anbieten, (b)Geschaftsbanken, abzuglich der geleisteten Ruckzahlungen. die Exportkredite oder Barkredite gewahren, NichtkonzessionareMittel. Kredite, die zu den (c) andere private Anleger, die in auslandischen Konditionen der privaten Kapitalmarkte oder in Unternehmen mit dem Zieleiner dauerhaften Betei- Anlehnung an diese Konditionen vergeben wer- ligung investieren (Direktinvestition) oder Aktien den. und Anleihenkaufen, dievon auslandischenGesell- offentliche Entwicklungshilfe. Zuschusse und schaften oder Regierungen emittiert werden (Port- konzessionare Kredite, die von offentlichen Stellen folioinvestition) sowie (d) Wohltatigkeitsorganisa- vergeben werden, um die wirtschaftliche Entwick- tionen, die finanzielle Mittel, Guter und Dienstlei- lung zu fordern und den Lebensstandard zu heben. stungen als Zuschusse zur Verfugung stellen. Hierzu rechnet auch der Wert der technischen Beteiligungsfinanzierung. Eine Investition, Zusammenarbeit und Hilfe. durch die ein Unternehmen ganz oder teilweise dffentliche und offentlichgarantierteSchulden. erworben und der Investor am Gewinn des Unter- OffentlicheSchulden sind Auslandsverbindlichkei- nehmensbeteiligt wird. Internationale Beteiligungs- ten deroffentlichenHand, d. h. der Regierung, ihrer finanzierungen konnen entweder zu den auslandi- Einrichtungenund der selbstandigen Sondervermo- schen Direktinvestitionen oder den Portfolioinve- gen. offentlich garantierteSchuldensind Auslands- stitionen gehoren. verbindlichkeiten privater Schuldner, deren Ruck- Direktinvestition im Ausland. Eine Investition, zahlungvon eineroffentlichenStelledesSchuldner- durch die der Investor eine dauerhafte Beteiligung landes garantiert wird. an einem Unternehmen erwirbt, das in einem PrivatenichtgarantierteSchulden. Auslandsver- anderen Land tatig ist, wobei der Investor einen bindlichkeiten privater Schuldner, deren Ruckzah- maBgeblichen EinfluB auf die Geschiiftsfiihrung lung nicht von einer offentlichenStelle des Schuld- nehmen will. nerlandes garantiert wird. Exportkredite.Finanzierungen, die von Geldge- Zuschup.EinelaufendeUbertragung von Kapi- bern eines bestimmten Landes im Zusammenhang tal, Gutern oder Dienstleistungen auf ein anderes mit Exporten von Gutern oder Diensten zur Verfii- Land, die weder eine gegenwartige noch eine gung gestellt werden. ublicherweise unterscheidet zukunftige Verpflichtung zu einem entsprechenden man zwischen privaten und offentlichenExportkre- Rucktransfer vom Empfangerland auf den Geber diten. Zu den privaten Exportkrediten gehoren (a) zur Folge hat. Lieferantenkredite, die vom Exporteur an den aus- ZuschulJelement. Der Umfang, in dem ein landischen Kaufer gewahrt werden, und (b)Bestel- Kredit einen ZuschuB darstellt, wird durch das lerkredite, die von einer Geschaftsbank des Expor- ZuschuBelement bestimmt - das ist die Differenz zwischen dern Nennbetrag des Kredits und dern Bei einer Umschuldung werden Vereinbarungen abgezinstenGegenwartswertdesSchuldendienstes, getroffen, durch die Tilgungs- oder Zinszahlungen ausgedriicktalsProzentsatzdesKreditbetrages. Ein aufgeschobenbzw.TilgungoderVerzinsungander- echter ZuschuB weist somit ein ZuschuBelement weitig abgekdert werden. von 100 Prozent auf. Bei der Berechnung wird Ressourcensaldo. Der Saldo zwischen den iiblicherweise ein Rechnungszins von 10 Prozent Exporten von Giitem und Dienstleistungen (ohne angewendet. Das ZuschuBelement dent dazu, das Faktoreinkommen)und den Importen von Giitern AusmaBder Konzessionalitatvon Entwicklungshil- und Dienstleistungen(ohne Faktoreinkomrnen). fegeldern zu vergleichen, die zu unterschiedlichen Schuldendienst. Die Summe der Zins- und Laufzeiten und Konditionen vergeben werden. Tilgungszahlungenauf die Auslandsschulden. Die Schu~dienstquote ist die Verhatniszahl, die Adenhandel und F i e r u n g durch Division des gesamten Schuldendienstes durchden Export von Guternund Dienstleistungen Auslandsschulden. Die gegenuber Gebietsan- gebildet wird. dssigen anderer Liinder bestehenden Schulden. Soweitnicht anders angegeben, erfassendie Daten Tenns of Trade. Ein Ma6 fiir die Preisrelation der Weltbank Auslandsschulden mit einer ur- zwischen ExportenundImporten.AlsQuotient aus spriinglichenoder verlangerten Laufzeit von einem den Ausfuhrdurchschnittswertenund den Einfuhr- Jahr oder mehr, die in Devisen, Gutern oder durchschnittswerten eines Landesberechnet, geben die Terms of Trade an, wie sich die Exportpreise, Dienstleistungen zuriickzuzahlen sind. Verbind- lichkeiten gegeniiber dern Internationalen Wih- ausgedriickt in Prozent der Importpreise, gegen- iiber einem Basisjahr verilndert haben. rungsfonds werden nicht beriicksichtigt (ausge- nomrnenDarlehenausdemTreuhandfonds).Inner- Wiihrungsreserven.Zu den Wahrungsreserven halb der mittel- und langfristigen Schulden wird eines Landes gehoren: der offizielle Goldbestand zwischen phaten nichtgarantkrten und offentli- und der Bestand an Sonderziehungsrechten; die chenund ofentlichgarantiertenSch& unterschie- Reserveposition im Internationalen Wfirungs- den. fonds; der offizielleDevisenbestand;sowievorhan- Hrmdelsbilanz. Der Saldozwischen Warenaus- dene Forderungen gegen das Ausland, auf die die M r (fob) und Wareneinfuhr(fob). Wiihmngsbehorden zuriickgreifen konnen. Die Kreditvmittlzmg. Die Hereinnahme von Gel- Wihrungsreservenwerden auch als Vielfachesder dern durch eine private oder offentliche Finanzin- monatlichen Importe von Giitern und Dienstlei- stitution und die Weiterleitung dieser Gelder an stungen ausgedriickt, die mit den Reserven bezahlt Kreditnehmer . werden konnten. krufieif. Bei einem Kredit die Zeit bis zur Zahlungsbilanz. Die systematische Aufzeich- letztenTilgungszahlung.Kunftistige Krediteweisen nung aUer Transaktionen zwischen den Gebietsan- eine urspriingliche Laufzeit von bis zu einem Jahr dssigeneinesLandesund Gebietsfremden wfirend ad; mittel- und langfristige Kredite weisen eine einer bestimmten Periode, iiblicherweise eines urspriingliche oder verlangerte Laufzeit von mehr Kalender- oder Fiskaljahres. Sie enth5lt die grenz- als einem Jahr ad. iiberschreitendenBewegungenvon realen Ressour- Leistungsbilanzsaldo. Eine Zusarnmenfassung cen (einschlieI3lich der Faktorleistungen wie der der Transaktionen, die dasNetto-Auslandsvermii- Dienstleistungen der Faktoren Arbeit und Kapital), gen eines Landes vertindern. Der Saldo ergibt sich die Verhde-en von Auslandsforderungen und als Summe der Netto-Exporte von Gutem und -verbindlichkeiten durch wirtschaftliche Transak- Dienstleistungen (ohne Faktoreinkommen) zuziig- tionen sowie die unentgeltlichen aertragungen lich des Saldos der Faktoreinkommen und der zwischen dem Mand und dern Rest der Welt. Die ~etto-Obertragungen.Offentliche Kapitaliibertra- Konten der Zahlungsbilanz lassen sich in mei gungen werden dabei ausgeschlossen. groBeGruppeneinteilen:einerseitsdie Leistungsbi- Neuordnung der Schulden. Jede VerZnderung lam, die den AuBenhandel, die Faktoreinkommen der Zahlungsbedingungen fiir bestehende Schul- und sonstigen Dienstleistungen sowie die erhalte- den, die zwischenSchuldner und Glaubigerverein- nen und geleisteten UbertragungenerfaRt, anderer- bart wird. Bei einer Refinanzierung der Schulden seits die Kapitalbilanz, in der die Verilnderungen werden neue Kredite zur Finanzierung des Schul- der Fordemngen und Verbindlichkeitengegenuber dendienstesa ddiebestehendenSchuldengewihrt. dern Ausland erfaBt werden. Zinssatze. Der nominale Zinssatz eines be- Erspamis. Die Bruttoinlandsersparnis ist defi- stimmten Kredites ist der im Kreditvertrag verein- niert als Differenzzwischendern Bruttoinlandspro- barte Zins, der entweder als Festzins, d. h. als dukt und dern gesamten Konsum; die Bruttoerspar- wahrendder LaufzeitdesKreditesunveranderlicher nis der M h d e r ergibt sich durch Addition des Zinssatz, ausgedriickt ist oder als variabler bzw. Saldos der Faktoreinkommen zwischen In- und gleitender Zins, der in regelmaigen Abstkden Ausland und der Netto-Ubertragungen zur Brutto- (etwaallesechsMonate)neu bestimmtwird. Varia- inlandsersparnis. ble Zinssatze setzen sich zusammen aus einem Innestitionen. Die Summe der inlhdischen Referenzzins (wie dern Angebotssatz fiir Sechsmo- Bruttoanlageinvestitionen und der Verhderung natsgeld am Londoner Interbankenmarkt) zuzug- der Lagerbestkde. Die Bruttoinlandsinvestitionen lich einer Marge oder Zinsspanne. Die Marktzins- umfassen alle Aufwendungen des privaten und des sakesind die jeweilsauf den privaten Kapitalmiirk- ijffentlichenSektors fiir die Aufstockungdes Anla- tengeltendenKonditionen;dabei wird ublicherwei- genbestandes der Volkswirtschaft sowie den Wert se unterschieden zwischen langfristigen Zinssiitzen der Lagewerandemng. -dieimjeweiligenZeitpunktfurFinanzierungen rniteinerLaufzeitvonmehralseinemJahr, wieetwa fur Anleihen, zu zahlen sind - und kunfristigen Zinssatzen - die fiir Finanzierungen rnit einer Laufzeit bis zu einem Jahrgelten. Der realeZitrssak DieEntwicklungsliinderwerdenuntergliedertin ergibt sich, wenn der nominale Zinssatz um die Volkswirtschaften rnit niedrigern Einkommen rnit Veranderung des Preisniveaus bereinigt wird. einem Bruttosozialprodukt(BSP)proKopf imJahre Zinsspanne. Die Differenz zwischen einem 1983 von weniger als 400 Dollar und in Volkswirt- Referenzzins, der zur Zinsfestsetzung verwendet schaften rnit mittlerem Einkommen rnit einem BSP wird, und dern Zins, zu dern Gelder an Endkredit- proKopfvon 400Dollar oder mehr. Die h d e r rnit nehmer ausgeliehen werden. Als Referenzzinswird mittleremEinkommen werden dariiber hinaus, wie haufigder Angebotssatzam LondonerInterbanken- nachfolgend aufgefuhrt, in blexporteure und blim- markt (London interbank offered rate, LIBOR) porteure unterteilt. verwendet; zu diesemZinssatzsind die Banken am Zu den t)lexporteuren rnit mittlerem Einkom- Londoner Markt bereit, Gelder an erstklassige men gehoren &ypten, Algerien, Angola, Ecuador, andere Banken auszuleihen. Ein anderer Referenz- Gabun, Indonesien, Irak, Iran, Kamerun, Kongo, zins ist der Zinssatzfiir erste Adressen (prime rate) Malaysia, Mexiko, Nigeria, Peru, Syrien, Trinidad in den Vereinigten Staaten. und Tobago, Tunesien und Venezuela. Zu den blimporteuren rnit mittlerem Einkom- men d l e n alle ubrigen Entwicklungslander rnit VolkswirtschaftlicheGesamtrechnung mittlerem Einkommen, die nicht als t)lexporteure erfaI3t werden. Eine Untergruppe -die Hauptex- Bruttoinlandsprodukt. Die gesamte Endpro- porteurevon Industrieprodukten -enthalt Argenti- duktion von Gutern und Dienstleistungen, die in nien, Brasilien, Griechenland, Hongkong, Israel, einer Volkswirtschaft erbracht wird - und zwar Jugoslawien, die Republik Korea, die Philippinen, durch Inlkder und Auslkder, unabhbgig von der Portugal, Singapur, Siidafrika und Thailand. Zurechnung der Einkommensanspriiche auf Inlb- Die t)lexporteure rnit hohem Einkommen (die der oder Auslkder. Abschreibungenwerden dabei hier nicht zu den Entwicklungslandern rechnen) nicht abgezogen. umfassen Bahrain, Brunei, Katar, Kuwait, Libyen, Bruttosozialprodukt. Das im Inland oder Aus- Oman, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabi- land erstellte Gesamtprodukt, auf das Inlander schen Emirate. Anspruch haben. Es entspricht dern Bruttoinlands- Marktwirtschaftliche Industriehder sind die produkt, bereinigt umdenSaldoder Faktoreinkom- Mitglieder der Organisation fur wirtschaftliche men zwischen In- und Ausland. Zum Faktorein- Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ohne kommen gehoren die Einkunfte, die MHnder fiir Griechenland, Portugal und die Turkei, die zu den Faktorleistungen (Arbeit,Investitionenund Zinsen) EntwicklungslZindern rnit mittlerem Einkommen aus dern Ausland beziehen, abziiglich der entspre- zahlen. Diese hdergruppe wird im Text norma- chendenZahlungenan Auslkder. Abschreibungen lerweise als Industrielfider oder industrialisierte werden dabei nicht abgezogen. Volkmvirtschaften bezeichnet . Zu den osteuropaischen Staatshandelslandern osterreich, Schweden, die Schweiz, die Vereinigten gehoren Albanien, Bulgarien, DeutscheDemokrati- Staaten und die Kommission der Europaischen sche Republik, Polen, Rumanien, Tschechoslowa- Gemeinschaften. kei, Ungarn und die UdSSR. Diese Gruppe wird EG Die Europaischen Gemeinschaften umfassen manchmal auch als Planwirtschaften bezeichnet. Belgien, Dbemark, die Bundesrepublik Deutsch- Afrikasiidlichder Sahara umfafitalle neunund- land, Frankreich, Griechenland, Grofibritamien, dreifiig Entwicklungsl2nder Afrikas sudlich der Irland, Italien, Luxemburg und die Niederlande. Sahara, ohne die Republik Sudafrika, wie im FA0 Organisation fiir Ernahrung und Landwirt- einzelnen ausgewiesen in Toward Sustained Deue- schaft der Vereinten Nationen (Food and Agricul- lopment in Sub-Saharan Africa: A JointProgram of ture Organization). Action (Weltbank, 1984). Der Nahe Ostenund Nordafrika umfal3tAfgha- GATT DasAllgemeineZoll-und Handelsabkom- nistan, Agypten, Algerien, Iran, Irak, Israel, Ara- men (General Agreement on Tariffs and Trade). bische Republik Jemen, Jemen (VR), Jordanien, IBRD Internationale Bank fur Wiederaufbau und Kuwait, Libanon, Libyen, Marokko, Oman, Saudi- Entwicklung (International Bank for Reconstruc- Arabien, Syrien, Tunesien, die Turkei und die tion and Development). Vereinigten Arabischen Emirate. IDA Internationale Entwicklungsorganisation Zu Ostasiengehoren alle Lander mit niedrigem (International Development Association). und mittlerem Einkommen Ost- und Sudostasiens IFC Internationale Finanz-Corporation (Inter- und des Pazifik, die ostlich von Birma, China und national Finance Corporation). der Mongolischen VR liegen, einschliefilich dieser drei Lander. ILO Internationales Arbeitsamt (International Zu Siidasien gehoren Bangladesch, Butan, Labour Office). Indien, Nepal, Pakistan und Sri Lanka. IWF Internationaler Wiihrungsfonds. Lateinamerika und Karibik umfassen alle ame- LIBOR Londoner Interbanken-Angebotssatz rikanischen und karibischen Lander sudlich der (London interbank offered rate). Vereinigten Staaten. NSO Nichtstaatliche Organisation. Hauptschuldnerliinder sind die Lander, deren ausgezahlte und ausstehende Schulden per Ende OECD Mitgliedslanderder Organisation fur wirt- 1983auf mehr als15 Mrd Dollar geschatzt werden; schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Or- hierzu gehSren Agypten, Argentinien, Brasilien, ganisation for Economic Co-operation and Devel- Chile, Indien, Indonesien, Israel, Jugoslawien, opment) sind Australien, Belgien, Danemark, die Mexiko, die Republik Korea, die Turkei und Vene- Bundesrepublik Deutschland, Finnland, Frank- zuela. reich, Griechenland, Groflbritannien, Irland, Is- land, Italien, Japan, Kanada, Luxemburg, Neusee- land, die Niederlande, Norwegen, Osterreich, Por- Kurzwijrter und Abkiirzungen tugal, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tiirkei und die Vereinigten Staaten. BIE Bruttoinlandsersparnis. t)EH offentliche Entwicklungshilfe. BII Bruttoinlandsinvestition. OPEC Die Organisation erdolexportierender BIP Bruttoinlandsprodukt. Lander (Organization of Petroleum Exporting BIZ Bank fur Internationalen Zahlungsaus- Countries) setzt sich zusammen aus Algerien, Ecu- gleich. ador, Gabun, Indonesien, Irak, Iran, Katar, Kuwait, Libyen, Nigeria, Saudi-Arabien, Venezu- BSE Bruttoersparnis der Inlander (Teil des ela und den Vereinigten Arabischen Emiraten. BSP). BSP Bruttosozialprodukt. SZR Sonderziehungsrecht. DAC Der Ausschufi fur Entwicklungshilfe UNCTAD Welthandels-und Entwicklungskonfe- (Development Assistance Committee) der OECD renz der Vereinten Nationen (United Nations Con- (siehe unten) umfafit Australien, Belgien, Dane- ference on Trade and Development). mark, die Bundesrepublik Deutschland, Finnland, UNDP Entwicklungsprogramm der Vereinten Frankreich, GroRbritannien, Italien, Japan, Kana- Nationen (United Nations Development Program- da, Neuseeland, die Niederlande, Norwegen, me). UNESCO Organisation der Vereinten Nationen landsschulden beziehen sich durchweg, falls nichts fur Erziehung, Wissenschaft und Kultur (United anderes angemerkt wird, auf mittel- und langfristi- NationsEducational, Scientific, and Cultural Orga- ge offentliche und offentlich garantierte sowie pri- nization). vate nichtgarantierte, ausstehende und ausgezahlte UNICEF Weltkinderhilfswerk der Vereinten Na- Schulden. Angaben uber die kurzfristigen Schulden tionen (United Nations Children's Fund). wurden vom Stab der Weltbank auf Grundlage der VN Vereinte Nationen. veroffentlichten halbjarlichen Statistik der Bank fur Internationalen Zahlungsausgleich uber die Fal- ligkeitsverteilung der internationalen Bankauslei- hungen geschatzt; dabei wurden die langfristig Statistische Anmerkungen umgeschuldeten Betrage - soweit bekannt - aus den Daten der BIZ ausgeschaltet. Fur die Kennzah- Tonnen-Angaben beziehen sich auf metrische len der Weltentwicklung am Ende dieses Bandes Tonnen (t) gleich 1000 Kilogramm (kg) oder werden die obigen Landergruppierungen venven- 2204,06 Pfund. det, doch werden nur Lander mit einer Bevolkerung Zuwachsraten beruhen, soweit nichts anderes von mindestens1Million beriicksichtigt. envahnt, auf realen GroBen. Die Zuwachsraten fur Angaben aus dritten Quellen liegen nicht immer mehrjahrige Zeitabschnitte in den Tabellen bezie- bis einschliefilich 1983 vor. Die Zahlen, die im hen sich auf den Zeitraum, der mit dem Ausgangs- vorliegenden Weltentwicklungsbericht fur Vergan- jahr beginnt und bis zum Ende des letzten angege- genheitswerte ausgewiesen werden, konnen von benen Jahres reicht. den Angaben in fruheren Berichten abweichen, da Dollar sind US-Dollar zu jeweiligen Preisen, sie, sobald bessere Daten verfugbar sind, laufend sofern nichts anderes angegeben. aktualisiert werden und bestimmte Angaben fur Das Zeichen .. in Tabellen bedeutet, dan keine eine Auswahl von neunzig Landern neu zusammen- Daten verfugbar sind. gestellt wurden. Letzteres war erforderlich, um die Allen Tabellen und Schaubildern liegen Welt- Neugruppierung von Landern, auf denen die Pro- bank-Daten zugrunde, soweit nichts anderes jektionen beruhen, flexibler durchfiihren zu kon- angemerkt wird. Die Weltbank-Daten iiber Aus- nen. Teil I Uberblick und geschichtliche Perspektive Die wirtschaftlichenTurbulenzen der letzten Jahre intiert. Wichtig ist, daB die Grundlagen der inter- haben sich gelegt. Die Erholung in den Industrie- nationalen Finanzbeziehungennicht aus den Augen staaten in denJahren 1983/84,wirtschaftspolitische verloren werden. Anpassungsmaf3nahmen in vielen Entwicklungs- Seit langem flient Kapital von den reicheren zu landern und die flexible Behandlung der Schulden- den kmeren Landern. Dies geschieht, weil Kapital dienstprobleme durch die Geschaftsbanken trugen in den Volkswirtschaften,diesich in einem weniger gleichermanen zur Beruhigung der krisenhaften fortgeschrittenen Entwicklungsstadium befinden, Stimmung bei. Dies bedeutet jedoch nicht, daR die relativknapper ist und dort dieerwarteten Renditen Weltwirtschaft die Dynamik der sechziger Jahre tendenziellentsprechendhohersind. Zu diskutieren zuriickgewonnenhat oder die wirtschaftliche Ent- ist die Art der Kapitalbewegungen, ihre Bedingun- wicklung wieder schnell voranschreitet. In den gen und die Verwendungder Gelder. Diese Fragen meisten Entwicklungslandern, die sich mit Schul- waren bereits im neunzehnten Jahrhundert von dendienstproblemen konfrontiert sahen, und auch Bedeutung, und sie sind es bis heute geblieben. in vielenanderen Landernder Dritten Welt hat sich Der vorliegende Bericht enthalt einen umfassen- das Wachstum verlangsamt. Das durchschnittliche den und langfristigen fherblick uber die Rolle des Realeinkommen pro Kopf der Bevolkerung ist im Auslandskapitals im EntwicklungsprozeR. Er be- groRtenTeil Afrikasnicht hoher alsimJahr1970; in tont, daR internationale KapitalstromedieEffizienz vielen LandernLateinamerikasist esauf das Niveau der Weltwirtschaftsteigern und Defizitliinderin die von Mitte der siebziger Jahre zuriickgefallen. Dut- Lage versetzen konnen, zwischendem Abbau ihrer zende von Staaten haben ein Jahrzehnt ihrer Ent- Defizite und derenFinanzierungdasrichtigeGleich- wicklung - oder gar mehr - verloren. gewicht zu finden. Die Verfiigbarkeit von Aus- Die Erfahrungen der letzten Jahre haben viele landsgeld bringt jedochauch Risiken mit sich: Zurn Fragen zur Rolle des Auslandskapitals in der wirt- einen kann siedie fiir die Anpassungerforderlichen schaftlichen Entwicklung aufgeworfen. Vor nur wirtschaftspolitischen Reformen verzogern, zum wenigen Jahren bestand noch eine generelle uber- anderen konnen sich llnder zu hoch verschulden, einstimmung dariiber, daR die weiter fortgeschrit- wenn sie die kiinftige Wirtschaftsentwicklung im tenen Entwicklungslander mehr kommerzielle Mit- Ausland falsch einschatzen. tel im Ausland aufnehmen konnten und sollten. Nutzen wie Kosten konnen anhand der jiingsten Dieser Konsens ist verlorengegangen. Einerseits Erfahrungen illustriert werden. Auf der Aktivseite wird die Auffassung vertreten, d& sich durch das steht, daR die meisten Entwicklungsliinderim Ver- fallweiseHerangehen an die Verschuldungsproble- laufe der vergangenen zwanzig Jahre betrachtliche me auf Dauer ein Gleichgewicht zwischen Wirt- wirtschaftliche Fortschritte gemacht haben: Ihr schaftswachstum und Schuldendienst herstellen Bruttoinlandsprodukt wuchs im Zeitraum 1960 bis lafit,wodurch mit der Zeit auch wiedereine hohere 1980 um durchschnittlich6,O Prozent pro Jahr. Die Kreditgewahrung, insbesondere seitens der Ban- Lebenserwartung ihrer Bevolkerung stieg von ken, stimuliert wurde. Andere halten neue Ansatze durchschnittlich zweiundvierzig Lebensjahren in fur notwendig, wenn die Entwicklungslander ihre 1960 auf neunundfiinzig Jahre in 1982, wahrend Schulden bedienen und die wirtschaftliche Expan- sich die Kindersterblichkeit halbierte und die Ein- sion wieder aufnehmen sollen. Wie so haufig bei schulungsquote an Grundschulen von 50 auf 94 einem Umschwung in der ,,herrschenden Lehre" Prozent zunahm. Diese Fortschrittespiegeln haupt- erscheinen sowohl die neuen als auch die alten sachlich die eigenen Anstrengungen der Entwick- Argumente oftmals stark vereinfacht und iiberpo- lungslander wider. Es gibt jedoch deutliche Anzei- chen dafur, daI3 auch Kapitalzuflusse, oftmals den notwendigenAnpassungsmafinahmenausdem begleitet von technischem,,Know-how", eine Rolle Wege zu gehen. Viele dieser finder gerieten spater gespielt haben . mit ihrem Schuldendienst in Schwierigkeiten und Auslbdisches Kapital hat in den einzelnen h- muBtensich noch drastischerenund kostspieligeren dern auch dazu beigetragen, wirtschaftliche Anpassungen unterziehen. ,,Schocks" abzufangen - seien es interne Schocks Diese gegensatzlichen Erfahrungen unterstrei- (wieMaernten) oder externe, wiestarke Bewegun- chen, daI3 die Auslandsverschuldung keine gen der Rohstoffpreise oder Rezessionen in den schmerz- oder risikolose Alternative zur Anpas- Industriestaaten. Auslbdisches Kapitalkann dabei sungspolitik darstellt. Die Anhaufung von Schul- als StoBdampfer wirken, da es den Lhdern eine den 1;iBt ein Land fur Schwankungen an den allmahliche Anpassung ihrer Ausgaben sowie eine internationalen Finanzmarkten anfdiger werden, Umverteilung ihrer Ressourcen entsprechend den wie der Umschwung von negativen Realzinsdtzen veranderten Rahrnendaten emoglicht. In den sieb- zu beispiellos hohen positiven Zinsen nur allzu ziger Jahren waren viele Entwicklungslander deutlich machte. Eine schnelle Anpassung wurde zunachst in der Lage, das verteuerte Erdol zu dadurch um so notwendiger. Kreditnehmer und bezahlen, indem sie mehr Kredite aufnahmen. Kreditgeber versaumen es oft, den institutionellen, Diejenigen Ender, in denen die Verschuldung mit sozialen und politischen Starrheiten, die die Fkihig- einer wirtschaftspolitischenAnpassungeinherging, keit eines Landes zur Anpassung begrenzen, voll konnten wieder auf den Wachstumspfad zuriick- Rechnung zu tragen. kehren und Schuldendienstproblemevermeiden.In anderen Fallen diente die Kreditaufnahme dam, Der historische Zusammenhang DasJahrzehntvon1973bis1982 brachteein starkes I -1.1 N!!&~a~italz- Schulden, 1970 bis 1984 Wachstum der Auslandskredite an Entwicklungs- I lander. Als Ergebnis stiegen sowohl die Brutto- als Netto-Mittelzufliisse zu den Entwicklungslandern auch die Nettoschulden der Entwicklungslander Mrd $ offentliche steil an. Zwischen 1970 und 1984 haben sich ihre 40 Entwicklungshilfe .Kredite mittel-und langfristigenSchulden beinaheverzehn- an facht, und zwar auf 686 Mrd Dollar (vgl.Schaubild Geschaftsbanken 30 , 1.I),ungeachtetdesRuckgangsderKapitalzuflusse Bilaterale nichtkonzession8 seit1981. DasauffallendsteMerkmaldiesesWachs- turns war die sprunghafte Zunahme der Kreditge- w5hrungdurch Geschaftsbanken;ihr Anteil an den Direktinvestition gesamten Kapitalimporten der Entwicklungslander nichtkonzessioni stieg von15 Prozent im Jahr1970auf 36 Prozentim Kredite Jahr 1983. 0 Sonstiges Allen Kennziffern zufolge hat sich die Fkihigkeit 1 1970 1974 1978 1982 der Entwicklungslander, ihren Schuldendienstver- Ausstehende und ausbezahlteSchulden pflichtungen nachzukommen, mit zunehmender Mrd $ Schuldenhohe, insbesondereseit 1974, verschlech- tert. Die Relation zwischen Schulden und BSP hat 600 sich mehr als verdoppelt, und zwar von14 Prozent - 1970 auf nahezu 34 Prozent im Jahr 1984. Die ~t)limporteure Relation zwischen Schuldendienst und Ausfuhren , mit mitderem stieg von 14,7Prozent 1970 auf einen Hochststand I Einkommen von 20,5 Prozent im Jahr1982, ging dann auf 19,7 ~lexporteure Prozent in 1984 zuruck. Die Zinszahlungen auf die mit mittlerem "' Einkommen Schulden erhohten sich von 0,5 Prozent des BSP im Lhder mit Jahre1970auf 2,8 Prozent1984, womit sie mehr als 0 niedriiern der Halfte der gesamten Schuldendienstzahlungen - -I 1970 1974 1978 1982 EinkOmmen in diesem Jahr entsprachen. Diese Durchschnitts- Gelle: Fiir Netto-Mittelzufliisse;OECD Development Cooperation; fiir zahlen verdecken betrachtliche Unterschiede zwi- Schulden Weltbank schen Regionen und Landern. - - Alle Entwicklungsliinder - C)limporteuremit mittlerem Einkommen 61exporteure mit mittlerem Einkommen - - AfrikanischeUnder mit niedrigem Einkommen Asiatische Under mit niedrigem Einkommen II Prozent Schuldendienst/BSP t Anmerkung: Fiir1970bis1983 sinddie tatdchlichgeleisteten(nichtdie vertraglichvereinbarten)ZiundSchuldendienstuhlungenangcgebcn.BeidcnZitwund Schuldendienstzahlungenfir1984handeltessich urnSchatzungendervertraglii zu leistendenZahlungenaufgrundderbiiEnde1983erhaltenen2-, wobei ---I e - h l d l i - w h h n g e r & - t d r - ------- - I Quelle: Weltbank. So dramatisch das jiingste Wachstum der Kredit- Zahlen bei 2 bis 3 Prozent des BSP. Auch als Anteil aufnahme im Ausland auch verlief, beispielloswar am BSP des Empfiingerlandesgemessen waren die es nicht. Im Kapitel2 wird gezeigt: Kapitalimporte in friiheren Perioden haufii um- Relativ gesehen haben die internationalen fangreicher. Beispielsweisebetrugen die Kapitalim- Kapitalstrome oftmals einen groSeren Umfang porte Kanadas zwischen 1870 und 1910 durch- gehabt als in den siebziger Jahren. GroBbritannien schnittlich7,s Prozent desBSP und entsprachen 30 investiertezwischen1870und1913durchschnittlich bis50 Prozentder inlandischenInvestitionen. Wah- 5 Prozent seines BSP im Ausland; unmittelbar vor rend des Investitionsbooms in Argentinien und dem Ersten Weltkrieg stieg dieser Anteil auf fast10 Australien machte das Auslandskapital etwa die Prozent. Fiir Frankreich und Deutschland lagen die Halfte der gesamten inlkdischen Bruttoinvestitio- nen aus. Demgegenuber beliefen sich die Nettoka- die hauptsachlicheQuelle von Auslandskapital fur pitalimporte aller Entwicklungslander zwischen die Entwicklungslander. 1960 und 1973 im Durchschnitt auf 2 bis 3 Prozent Schuldendienstprobleme waren nicht unge- des BSP, womit sie 10 bis12 Prozent der Bruttoin- wohnlich; in der Regel wurden sie durch das vestitionen dieser Lander finanzierten; seitdem Zusammentreffen wirtschaftspolitischer Fehllei- betrugen sie zwischen 3 und 6 Prozent des BSP und stungen in den jeweiligen Undern mit einer Ver- finanzierten10 bis 20 Prozent der Bruttoinvestitio- schlechterung des weltwirtschaftlichen Umfelds nen. verursacht. In den funfzig Jahren vor dem Ersten Die Struktur der Finanzierungsstrome in die Weltkrieg haben verschiedene Regierungen die Entwicklungslander hat sich wiederholt geandert. Erfullung der bestehenden Staatsschulden verwei- In den Jahren vor dem ersten Weltkrieg waren die gert, so ehva Peru und die Turkei in den siebziger privaten Anleihemarktedie wichtigste Kapitalquel- Jahren, sowie Argentinien und Brasilien in den le. In den dreiBiger Jahren kam im Gefolge der achtziger und neunziger Jahren des vorigen Jahr- groBen Depression und der verbreiteten Zahlungs- hunderts, Die Falle von Zahlungseinstellungen einstellung von Kreditnehmern in Industrie- wie beschrankten sich jedoch nicht a d Entwicklungs- Entwicklungslkdern die private Kreditgewahrung 1;inder;zum Beispiel stellten in diesenJahreneinige praktisch zum Stillstand. Sie wurde nach dem Kreditnehmer in den Vereinigten Staaten die Zah- Zweiten Weltkrieg durch eine Ausweitung der lungen ein. In den dreifliger Jahren dieses Jahrhun- offentlichenKapitalstrome, hauptsiichlich zu kon- derts waren Zahlungsschwierigkeiten, angefangen zessionaren Bedingungen, ersetzt; der groflte Teil mit Deutschland im Jahr1932, weit verbreitet. Als entfiel auf bilaterale Hilfe, jedoch wurde ein Teil einziges Land Lateinamerikasbediente Argentinien auch uber die neugeschaffenen multilateralen Ein- in diesen Jahren seine Schulden vereinbarungsge- richtungengeleitet, wiedie Weltbank undspater die man. Sieht man von den dreiBiger Jahren ab, so Internationale Entwicklungsorganisation (IDA). waren die Schuldner nach einer Anpassung ihrer Bis zum Ende der sechzigerJahre, alsdie Geschkifts- Wirtschaftspolitikdurchaus in der Lage, neue Kre- banken begannen, eine fuhrende Rolle zu spielen, dite aufzunehmen (wenn auch zu ungunstigeren bildeten offentliche Finanzierungen- neben priva- Konditionen). ten Direktinvestitionen und Lieferantenkrediten- - An historischen Manstaben gemessen, erschei- nen die Schuldendienstproblemeder sechziger und siebziger Jahre nicht ubermaI3ig schwenviegend. Schaubiid1.3 Multilaterale Umschuldungen Zwischen 1955 und 1970 waren sieben Entwick- 1975 bis 1984 lungslander (Argentinien, Brasilien, Chile, Ghana, . Indonesien, Peru und die Turkei) an siebzehn Zahl der Umschuldungen Umschuldungsaktionenbeteiligt. Zwar gab es auch 35 y- -- fiirEntwicklungs1;indermit niedrigemEinkommen, +I. - - insbesonderefur Indien, einige Umschuldungsmai3- 7-7 ,-.-3Jrn" 30 Umschuldungen durch offentliche nahmen, diese hatten jedoch zum Ziel, zusatzliche Gldubiger und Geschiflsbanken Mittel zur Verfiigung zu stellen, als offentliche Urnschuldungen durch Kreditgeber nicht in der Lage waren, ihre Kreditge- offentliche Glaubiger wahrung zusteigern.IndensiebzigerJahrenfiihrten 20 im Durchschnitt pro Jahr drei Entwicklungslander UmschuldungsmaBnahmen durch - ungeachtet desscharfen Riickgangsihrer Termsof Trade in den Jahren 1973/74. Erst in den achtziger Jahren haben sich die Schuldenprobleme venrielfacht. Die Zahl der Umschuldungen stieg von dreizehn im Jahre 1981 auf einunddreaig (bei einundzwanzig beteiligten Landern) im Jahre 1983 und erreichte 1984 eine ahnliche GroBenordnung (vgl. Schaubild 1.3). Im a. EinschlieBlichder grun&tzli& verehbarten Umschuldungen d w Zusammenhang mit Vereinbarungen uber wirt- Geschiiftsbanken,die Ende 1984 noch nicht u n t h t watm. schaftspolitischeReformen haben diese h d e r die Quelle Weltbank. Falligkeiten ihrer Schulden umstrukturiert, manch- ma1 fur mehrere Jahre gleichzeitig. Entwicklungs- Schaubild 1.4 LannfristigeZinssitze in den lander rnit niedrigem Einkommen, insbesondere in Vereinigten ~taaten;1965-bis1984 I Afrika, konnten bisher jedoch mehrjahrige Um- % schuldungsabkommen, wie sie einige Grofischuld- 15 ner ausgehandelt haben, noch nicht erreichen. i Die ~hnlichkeitrnit Entwicklungen in der Ver- Nominalzins gangenheitsollte allerdingsnicht uber einigeUnter- LO schiede hinwegtauschen. Die Entwicklungsl5nder sindausdrei miteinander verbundenen Grunden fiir Schuldendienstproblemeadalligergeworden. Zurn ersten hat die Finanzierung durch Kredite die Betei- ligungsfinanzierungweit hinter sich gelassen. Zum zweitenerhohtesichder Anteilder variabel verzins- lichen Schulden dramatisch, so daB die Kreditneh- mer von steigenden Zinssatzen direkt betroffen werden. Zum dritten haben sich die Laufzeiten - grofienteilswegen dessinkenden Anteilsder offent- 4nmerkung: Durchxhnitte aus vierteljihrlichen Angaben. lichen Kapitalstrome und der offentlichenSchulden auelle: OECD Financial Statistia und National Accounts: ~tatbtisch~ -betrachtlichverkiirzt,undzwarnochst&ker,als Mitteilungen des Federal Reserve Board. aus Tabelle 1.1ersichtlich, wenn man namlich in Rechnung stellt, wie hohere Inflationsraten und Zinssatze effektiv zu einer zeitlichen Vorverlage- pragten Schwankungen - ein ahnliches Verlaufs- rung der Tilgung fiihrten. muster. Es erklart sich jeweils durch die Schwan- Fur die gegenwartigeSituation ist aber auch der kungen der bilateralen OEH, besonders der Kapi- - besorgniserregende- Umstand charakteri- talstrome aus OPEC-Landern, wahrend die multi- stisch, dafi vieleStaaten rnit Schuldendienstproble- laterale OEHvon1973bis1980 standiggestiegen ist men zur Gruppe der Entwicklungslanderrnit nied- und seither nur leicht rucklaufig war. Zahlreiche rigem Einkommen gehoren. Dies hangt zum Teil Entwicklungslanderrnit niedrigem Einkommenund damit zusammen, daBihnen die Entwicklungshilfe- solche im unteren Bereich der mittleren Einkom- gelder unregelmafiig zuflienen. Der Dollarwert der mensgruppe nahmen kommerzielle Krediteauf und Nettozuflusse an offentlicher Entwicklungshilfe hauften groBe Schuldenbetrage an. In friiheren (OEH)erreichte1975 bei den Entwicklungslandern Jahren dagegen erhielten die hnsten Lander prak- insgesamt das Zweieinhalbfache des Betrages von tisch ihr gesamtes Auslandskapital entweder durch 1970, stagniertedann zwischen1975und1977, stieg Direktinvestitionen - insbesondere im Exportsek- darauf von 1977 bis 1980 nahezu auf das Doppelte tor - oder in Fonn offentlicher Gelder zu nicht- und ist seitdem wieder gesunken. Auch real konzessionaren Bedingungen. betrachtet ergibt sich-freilich rnit weniger ausge- Der historische Uberblick zeigt einige allgemeine Charakteristika der Schuldendienstproblematik. TABELLE 1 Auf die Finanzbeziehungenzwischen Industriestaa- Struktur und Konditionen der Kapitalzufliisse zu ten und Entwicklungslandem wirken drei Faktoren den Entwicklungslandern, ausgewiihlteZeitraume ein: (a) die Wirtschaftspolitik der Industrielander, (b) die Wirtschaftspolitik der Entwicklungslander Direktinvestitionen des Aus- und (c) die finanziellen Mechanismen, durch die lands in Prozent der gesamten Kapital in die Entwicklungslander fliefit. Keine Netto-Kapitalzufliisse Analyse der internationalen Finanzprobleme kann Variabel verzinsliche Kredite in vollstandig sein, solange sie nicht alle diese Fakto- Prozent der gesamten mittel- ren beriicksichtigt. Auf diese Weise wird das volle und langfristigen offentlichen Spektrum der Erfahrungen verschiedener Lander Schulden sichtbar und eswird deutlich, warum einigeStaaten Durchschnittliche Ladzeit neu aufgenommenerKredite der sich verschuldet haben und rnit Schuldendienstpro- offentlichenHand, in Jahren 18,O 15,O 14,O blemen konfrontiert wurden, andere aber nicht. Quelle: Flir Direktinvestitionen: OECD Development Co-operation, fiir Damit wird auch augenfallig, dafi die wirtschaftli- Konditionen: Weltbank, chen Probleme zu Anfang der achtziger Jahre das Ergebnis individueller wirtschaftspolitischer Ent- risch hohen Niveau. Allerdings brachte die Erho- scheidungenwaren, die -als sie getroffenwurden lung der Weltkonjunktur in den Jahren 1983/84 -rationalschienen. nicht den normalen zyklischen Anstieg der Roh- stoffpreiseauf Dollar-Basis. Dies war teilweise auf Die Wirtschaftspolitik der Industrieliinder die anhaltende Aufwertungdes US-Dollarszuriick- zufiihren, hing aber auch rnit technischen und Wie Kapitel 3 zeigt, bestimmt die Finanz-, Geld- sonstigen Faktoren zusammen, die die Nachfrage und Handelspolitik der Industriestaaten weitge- nach Rohstoffen beeinflussen. So wurden finder, hend das auBenwirtschaftlicheKlima fir die Ent- die Nettoexporteure von Rohstoffen sind (wie Bra- wicklungsliinder. Der Zusammenhang besteht silien), weniger begiinstigt als Nettoimporteure jedoch nicht einfach darin, daB ein schnelles Wirt- solcher Guter (wie Korea). AuBerdem werden alle schaftswachstum in der industrialisierten Welt das Entwicklungslanderweiterhin durch protektionisti- Wachstum der Entwicklungslander ,,hochzieht", scheMaBnahmenin den Industrielandernin Mitlei- wenngleich es sicher dazu beitragt. Auch geht es denschaft gezogen. nicht bloR darum, daR anhaltende Konjunktur- Die wirtschaftlichenImpulse, die von Industrie- schwache und wachsender Protektionismus in den landern auf die Entwicklungslander ausgehen, wer- Industriestaaten fir die Entwicklungslander den in Zukunft hauptsiichlich von der Entwicklung Schwierigkeiten rnit sich bringen. Die Obertra- in zwei wirtschaftspolitischenBereichenabhangen: gungsmechanismen sind in wachsendem MaRe bei den Realzinsen und a d dem Gebiet des Protek- finanziellerArt, namlichSchwankungenim Kredit- tionismus. Die Zinsentwicklungwird im Kapitel 3 angebot sowie Zins- und Wechselkursbewegun- detailliert erortert. Die dortige Analyse kommt zu gen. dem SchluB, daR umfangreiche Budgetdefizite in Dies wurde beispielsweise 1979/80 deutlich, als den Industrielandernein Hindernisauf demWeg zu die Geldpolitik in den Vereinigten Staaten von niedrigeren Zinsen bilden. Als Anteil am Volksein- Zinsssltzen als ZielgroRe zu Geldmengenzielen kommen gemessen, ist von 1979 bis 1984 das uberging. Dies zog starke Zinsschwankungennach Gesamtdefizitder offentlichen Hand in neun groBe- sich. Die Under Lateinamerikas, bei denen ein ren Industriestaaten betrachtlich gestiegen - die groBerer Teil der Schulden rnit variabler Verzin- BundesrepublikDeutschland und Japan ausgenom- sung ausgestattet ist, wurden von diesem Verfah- men. Im Jahr 1984 belief sich das aggregierte renswechsel mehr betroffen als die Staaten Osta- Defizit, bereinigt urn die eingetretene Geldentwer- siens oder Afrikas. Das Ergebnis waren abrupt tung, auf 2,3 Prozent des Volkseinkommensdieser steigende Schuldendienstzahlungen. Entwicklungs- Industrieliinder. In den Vereinigten Staaten nahm liindernfdlt es aber schwer, von heute auf morgen das Defizit warend der letzten funf Jahre am bedeutend hohere Schuldendienstzahlungenzu lei- schnellsten zu. Oberzeugende MaRnahmen sind in sten. Der auf vielen Landernlastende Druck wurde diesen Landern erforderlich, urn die Inanspruch- zu Anfang der achtziger Jahre durch die Rezession nahme der inlandischenund auslandischen Erspar- in den Industrielkdern noch verscharft, die das nis durch die offentliche Hand zu verringern; dies Exportvolumenund dieRohstoffpreisezueinerZeit komte die Zinsen senken und das Wachstum sinken lien, als die realen Zinssatze stiegen (vgl. stimulieren.Die VereinigtenStaaten haben in jung- Schaubild 1.4 und Kapitel3, Schaubild 3.6). Es ist ster Zeit Schritte angekundigt, die, falls sie in die nicht uberraschend, daB das Zusammenwirken Tat umgesetzt werden, eine betrachtlicheVerringe- dieser Einflussezahlreichen Landerndie Bedienung rung ihrer Haushaltsdefizitein den nachstenJahren ihrer Schulden sehr erschwerte. ermoglichen komten. Um rezessive AnstoBwir- Die Erholung in den Industriestaaten hat dazu kungen einer solchen Kursanderungzu vermeiden, beigetragen, die Liquiditatsanspannung der Ent- wird einesorgfaltigeKoordinierungrnit der mone- wicklungsliinderetwas zu lockern. Der Welthandel tiiren Politik in den USA sowie rnit der Geld- und expandierte 1984 um etwa 8,5 Prozent und die Finanzpolitik der iibrigen groRen Industrielander Weltproduktion nahm um 4,2 Prozent zu. Das BSP erforderlich sein. der Entwicklungslkder wuchs um 4,l Prozent, Der zweite Problembereich von vitaler Bedeu- wobeiihrAusfuhrvolumen umschatzungsweise8,9 tung fur die Entwicklungslander ist der Protektio- Prozent stieg, verglichen rnit weniger als 4 Prozent nismus. Um ihre Auslandsschulden bedienen zu p. a. in den Jahren 1981 und 1982. Die Realzinsen konnen, mussen die groRten Schuldnerlander in sind leicht gesunken, bleiben aber a d einem histo- den nachstenJahren hohe Handelsbilanziiberschiis- se erzielen. Viele Einfuhrbeschrankungen - etwa Entwicklungslander schlieBlich mit hoherer Ver- fur Stahl, Zucker und Rindfleisch - haben aber schuldung dastehen, ohne daB ihre Fahigkeit, die hauptsachlich die GroBschuldner,darunter Argen- Schulden bedienen zu konnen, entsprechend tinien, Brasilien, Korea und Mexiko, getroffen. gewachsen ist . Andere Restriktionen, wie das Multifaserabkom- In den siebziger Jahren, bei niedrigen oder gar men, tangieren einen weiteren Kreis von lndern. negativen Realzinsen, war die Kreditaufnahme fur Je schwerer es den gronen Schuldnerlandern fallt, die Entwicklungslander S ~ M V O-~ ~aber nur, wenn ihre Schulden zu bedienen, desto groBer sind die sie eine angemessene Wirtschaftspolitik verfolgten Belastungen fur das internationale Bankensystem. und die Mittel in okonomisch gerechtfertigte Pro- Wenn die Entwicklungslander keine Devisen zur jekte investierten. Eine vorsichtige Definition der Ausweitung ihrer Einfuhren verdienen konnen, Verschuldungsgrenzewar angebracht. Es war aber werden auch die Exporteure der Industrielander in ein Fehler anzunehmen, daB niedrige Zinsen von Mitleidenschaft gezogen. Um ein Beispiel anzufuh- Dauer sein wurden, und es ist immer kostspielig, ren: Dies war ein wichtiger Grund, warum die Investitionsentscheidungen zu revidieren. Solche Ausfuhren der USA von Industrieprodukten in die Fehlentscheidungen werden schnell offenkundig, groneren Schuldnerlander zwischen 1980/81 und wenn sich das weltwirtschaftliche Umfeld ver- 1983/84um 40 Prozent Helen.Zu solchen Einbden schlechtert, wie dies zu Anfang der achtzigerJahre kommt es ganz allgemein, da die Industriestaaten der Fall war. im Austausch von Industrieerzeugnissen mit der Die Entwicklungslander wurden in den Jahren Dritten Welt einen UberschuR erwirtschaften. Pro- 1979 bis1984 vom gleichzeitigenAuftreten hoherer tektionismus wirkt zudem als Bremse fur den Erdolpreise, historisch hoher Realzinssatze, einer AnpassungsprozeB und das Wirtschaftswachstum, langanhaltenden Rezession in den Industriestaaten das die Industriestaaten selbst so dringend benoti- und wachsenden Handelsschrankenschwer getrof- gen. fen. Gleichwohl setzten nicht weniger als 100 Liingerfristig betrachtet, konnen protektionisti- Lander die Bedienung ihrer Auslandsschuldenohne sche Schranken in der industrialisierten Welt die Unterbrechung fort. Einige muRten nur leichte Entwicklungsstrategie auf fundamentale Weise Schocks hinnehmen (wie beispielsweise die t)lex- beeinflussen. Bei den Regierungen der Entwick- porteure) oder sie konnten von Gastarbeiteriiber- lungslander erwecken sie den Eindruck, daB eine weisungen profitieren (beispielsweise bestimmte exportorientierte Wachstumsstrategie sehr risiko- Lander in Asien oder im Nahen Osten). Einige reichist, und verfuhrendazu, zur binnenwirtschaft- hatten in den siebziger Jahren nur wenige Kredite lich orientierten Politik friiherer Jahre zuriickzu- aufgenommen oder sich hauptsachlich zu konzes- kehren. Es gibt eine Fulle von Beweisen dafur, daf3 sionaren Bedingungen verschuldet (etwa China, solche wirtschaftspolitischenStrategien Wachstum Indien und Kolumbien). Andere nahmen zwar und Beschaftigung in den Entwicklungslandern Kredite auf, leiteten aber wirtschaftspolitische beeintrachtigen und auch in den Industrielandern Reformenein, dieihnendieBedienungderSchulden den Spielraumfur Produktivitatsfortschritte in den erleichterten (etwa Indonesien und Korea). eigenen Volkswirtschafteneinengen. Beiden Landern, die mit ihremSchuldendienstin Schwierigkeiten gerieten, handelte es sich jedoch nicht notwendigerweiseum jene, die den starksten Die Wirtschaftspolitik der Entwicklungslander Schocks ausgesetzt waren. Diese Entwicklungslan- der hatten Kredite aufgenommen, es dann aber Wie im Kapitel4 erortert wird, haben die Erfahrun- unterlassen, AnpassungsmaBnahmen durchzufiih- gen der vergangenenzwolf JahrediezentraleBedeu- ren, oder hatten die neuen Probleme nicht ent- tungder nationalen Politik fur den wirtschaftlichen schlossen genug in Angriff genommen. Zu diesem Erfolg der Entwicklungslander unterstrichen; dies Kreisgehorten die afrikanischen Lander mit niedri- gilt ganz besonders fur die Verwendung auslandi- gem Einkommen, deren Entwicklung in einem scher Gelder. Auslandskapital kann das Wirt- langfristigen, durch schwacheInstitutionen, niedri- schaftswachstum durch hohere Investitionen und gen Ausbildungsstand und oft auch (wie in den den Transfer von Technologie fordern. Es ermog- vergangenen zehn Jahren) durch Naturkatastro- licht den Landern eine allmiihliche Anpassung an phen behinderten ProzeB ablauft. Diese Lbder veranderte weltwirtschaftlicheBedingungen. Aber haben traditionell konzessionares Auslandskapital es kann auch falsch eingesetzt werden, so daB eingesetzt, um den GroBteil ihrer Investitionen zu finanzieren. In den siebziger Jahren wurden sie mit licheStaaten wie Indien, Indonesien, Korea unddie hoheren Importrechnungen konfrontiert. Zahlrei- Turkei haben ihre Wirtschaftspolitikden gewandel- che afrikanische Rohstoffexporteure konnten sich ten Urnstanden angepaat. Kurzfristiggesehen, sind angesichts der steigenden Rohstoffpreisezu Markt- vor allem die Moglichkeitenzum Abbau des Staats- bedingungen verschulden, als die Zinsen niedrig defizits und zur Anpassung des realen Wechselkur- waren. Die Auslandsgelder flossen zum Teil in den ses sowie der realen Zinsdtze entscheidend. Falls Konsumoder wurdenfur Investitionen in staatliche Entwicklungslander aus politischen oder anderen GroBprojekte verwendet, von denen viele nur Griinden ihre Wirtschaftspolitik nicht rasch anpas- wenig zum Wirtschaftswachstum und zu der fur die sen konnen, sollten sie eine bewuRt konservative Bedienungder Schuldennotwendigen Exportsteige- Verschuldungspolitik verfolgen. rung beitrugen. Kapitalimporte ermoglichten es Zweitens zeigt sich, daB die zur bestmoglichen einigen Liindern, wirtschaftspolitische Reformen Nutzung von Auslandskapital erforderliche Wirt- hinauszuschieben. Schuldendienstprobleme konn- schaftspolitik weitgehend identisch ist mit einer ten dann erwartet werden und traten auch ein. Im Politik, die auch die inlandischen Ressourcen am Endergebniskam es zu einem weiteren Riickschlag bestennutzt. Ein Land muBausseinen Investitionen in der wirtschaftlichen Entwicklung. Ertrageerwirtschaften, diehohersind alsdieKosten Zur zweiten Gruppe der Lbder mit Schulden- der dabei eingesetzten Ressourcen. Falls es sich im dienstproblemen gehoren viele Staaten Lateiname- Ausland verschuldet, muB ein Land jedoch auch rikas und einige GroBschuldner. Ihre finanziellen genugend Devisen erlosen, um die Zinszahlungen Probleme sind auf komplexereUrsachen zuriickzu- sowie die tiberweisungen von Dividenden und fuhren, doch weisensie drei gemeinsame Merkmale Gewinnenan das Ausland leistenzu komen. Diese auf: (a) Finanz- und Geldpolitik waren fur ein Fahigkeit wird von drei Bereichen der Wirtschafts- dauerhaftes auBenwirtschaftliches Gleichgewicht politik entscheidend beeinflufit: zu expansiv angelegt; (b) uberbewertete Wahrun- Preise mit volkswirtschaftlicher Lenkungs- gen lieBendieExportproduktion auf den Weltmark- funktion miissen an den Opportunitatskosten aus- ten nicht zum Zuge kommen und forderten die gerichtet werden. Diesfordert wirtschaftlicheAkti- Kapitalflucht und (c) verstkkten inlandischen vitaten, bei denendas jeweilige Land einen kompa- Sparanstrengungen stand eine noch starkere Aus- rativen Kostenvorteil besitzt und erhoht auch die weitung der Investitionen gegenuber. Einige L b - Flexibilitat der Produktionsstrukturen. Eventuelle der, wie Chile und Uruguay, versuchten urnfassen- Subventionen sollten sorgfaltig auf die jeweilige de Wirtschaftsreformen einzuleiten, ihre Program- Zielgruppe, etwa die armsten Gesellschaftsschich- me waren aber teilweise falsch angelegt, und die ten, ausgerichtetwerden. Als die Erdolpreisein den zeitliche Abstimmung der EinzelmaBnahmen lieB Jahren 1973/74stiegen, schoben viele Lander - zu wiinschen ubrig. Andere verschuldeten sich in und zwar sowohl Olimporteure als auch t)lexpor- gronem Urnfang und modifizierten ihre Wirt- teure - die Erhohung ihrer inlandischen Energie- schaftspolitik teilweise (zum Beispiel Brasilien, die preise auf, wodurch sie ihre Zahlungsbilanzen Elfenbeinkuste und die Philippinen). Sie unter- zusatzlich belasteten. Zahlreiche andere Liinder schatzten jedoch Dauer und Tiefe der Rezession vermieden diese Belastungen dadurch, daB sie die sowie den starken Zinsanstieg zu Beginn der acht- Energiepreise friiher anhoben. AuBerdem hat die zigerJahre. Vieledieser Gnder sind jetzt dabei, ihre Preisstruktur, einschliefllichdes Zinsniveaus, Aus- Wirtschaftspolitik zu reformieren und haben damit wirkungen auf die Investitionsentscheidungen. bislang ermutigende Ergebnisse erzielt. Regierungen sollten ihre eigenen Investitionspro- Aus den unterschiedlichen Erfahrungen der Ent- gramme sorgfdtigevaluierensowieein System von wicklungsliinder lassen sich einige grundsatzliche Investitionsanreizen schaffen, das zu einer mog- Erkenntnisse zur wirtschaftspolitischen Strategie lichst effizienten Ressourcenallokation durch die gewinnen. Eine Erkenntnis betrifft, kurz zusam- privaten Investoren fiihrt. In LandernwieBrasilien, mengefafit,die Notwendigkeitder Flexibilitat. Esist Ecuador, der Elfenbeinkuste,Nigeria, Peru und der ein Charakteristikum der Auslandsfinanzierung, Tiirkei gingen negative Realzinssatze mit allzu dafi sie Kreditnehmer und -geber zwingt, unerwar- ehrgeizigen oder unwirtschaftlichen Investitions- tete Entwicklungen in Rechnung zu stellen. Dies programmen einher. Kolumbien und Malaysia geschieht am besten dadurch, daB man in der Lage dagegen wiesen ein angemesseneresZinsniveau und bleibt, flexibel a d hderungen des aufienwirt- zielgerechtere Investitionsanreize auf. schaftlichen Umfelds zu reagieren. So unterschied- Wechselkurse und AuRenhandelspolitik spie- len ebenfallseine gewichtige Rolle. In den siebziger mend zur Kreditaufnahme im Ausland. Werden die Jahren und zu Anfang der achtziger Jahre lieBen Wechselkurselangsamer angepaBtals es der heimi- viele Lander - insbesondere Argentinien, Chile, schen Inflationsrate entsprache und wird die Aus- Mexiko, sowohl Nigeria, die Philippinen, die Tur- landsverschuldung subventioniert, so kommt es - kei und Uruguay eine uberbewertung ihrer Wah- in heimischer Wahrung gerechnet-zu einer kunst- rungen als auch Verzerrungen in ihrer Handelspo- lichen Verbilligung der Kreditaufnahme im Aus- litik zu. Diesfuhrte zu einer einseitigen Ausrichtung land, was Kapitalimporte auslost. Dies war in der Produktion auf den Binnenmarkt, stimulierte Argentinien, Chile und Uruguay der FaIl. den Import und forderte zur Kapitalflucht heraus. Umfassende AuOenhandels- und Preisreformen in der Turkei, die im AnschluB an die Ende der Steuerung der Auslandsverschuldung und der Aw- siebziger Jahre aufgetretenen Schwierigkeiten landsschulden durchgefiihrt wurden, zeitigten gute Ergebnisse. Ungeachtet der Verfiigbarkeit von Auslands- Wirtschaftspolitische MaBnahmen, die das Niveau kapital sollten verstarkte Anstrengungen zur Stei- von Ersparnis und Investition im Inland bestim- gerung der inlandischen Ersparnis unternommen men, entscheidendamitzugleich uber den Bedarf an werden. Richtig gesehen, besteht die Rolle der Auslandskapital; deswegen solltedie Steuerung der Auslandsfinanzierung darin, die inlandische Er- Kapitalstrome ein integrierter Teil der gesamten sparnis zu erganzen, nicht sie zu ersetzen. Die Wirtschaftspolitik sein. Bestimmte Aspekte der Gefahr eines ungenugendenSparaufkommens wur- Schuldenpolitik, die im Kapitel 5 erortert werden, de von vielen Regierungen richtig erkannt. Zahlrei- verdienen besondere Aufmerksamkeit. chen Entwicklungslandern gelang in den siebziger Es geht zunachst darum, ob und wie der Staat die Jahren tatsachlich eine bemerkenswerte Ersparnis- Kreditaufnahme im Ausland bzw. die Kreditgewah- bildung; innerhalb einer Auswahl von vierundvier- rung an das Ausland seitensprivater und staatlicher zig Staaten konnten immerhin zwei Drittel ihre Unternehmen regeln soll. Die Antwort hangt inlandische Sparquote erhohen. Diese Gruppe grundsatzlich von der gesamtwirtschaftlichen Poli- umfaBte so verschiedenartige Volkswirtschaften tik der Regierungsowiedenstaatlichen Wirtschafts- wie Indien, Kamerun, Korea, Malawi, Malaysia anreizen ab; im allgemeinen gilt, daB staatliche und Tunesien. In anderen Fallen -etwa in Argen- Eingriffe um so weniger erforderlich sind, je besser tinien, Marokko, Nigeria und Portugal - trugen Preise, Zinssatze und Wechselkursedie Opportuni- unzureichende Sparanstrengungen zur uberhohten tatskosten wiedergeben. Zwar haben einige Lander Kreditaufnahme bei. Eine Steigerung der Ersparnis im Bereich des Kapitalverkehrs komplizierte Kon- erfordert MaBnahmen im offentlichen und im pri- trollmechanismen geschaffen, doch zeigt die Erfah- vaten Sektor einer Volkswirtschaft. Im offentlichen rung deutlich, daR solche Eingriffeeine vernunftige Sektor sind steuerliche MaBnahmen, eine realisti- makrookonomische Politik nicht ersetzen konnen. sche Preisgestaltung fur offentliche Giiter und Gleichwohl haben sich manchmal bestimmte MaB- Dienstleistungen und Ausgabenkurzungen erfor- nahmen zur Steuerung der KapitaIstrome - wie derlich, um die Haushaltsdefizite abzubauen und eine Genehmigungspflicht fur Kreditaufnahmen, diestaatliche Ersparniszu erhohen. Werden hohere Vorschriften iiber Mindestlaufzeiten, Bardepot- Staatsausgaben durch eine vermehrte Kreditauf- Regelungen oder Quellensteuern - als hilfreiche nahme im Ausland anstatt durch steigende Steuer- Erganzung von finanz-, geld- und handelspoliti- einnahmen finanziert, so belastet diesin zunehmen- schen MaBnahmen enviesen. dem MaBeden Haushalt (da der Staat Schuldzinsen Der zweite groBe Problemkreis betrifft die zahlen muB)und die Zahlungsbilanz. DieVorgange Zusammensetzung der Kapitalstrome und der in Mexiko in den Jahren 1981/82 legten den Keim Schulden. Hiergeht es um Entscheidungeniiber: (a) fiir seine Schuldenkrise von1982; wegen des wach- die Konditionen der Auslandsverschuldung - senden Staatsverbrauchs hatte sich damals das Zinssatz, Laufzeit und Zeitprofil des Zahlungsstro- Budgetdefizit im Verhaltnis zum BSP mehr als mes, (b)die W&rungen, in denen die Verbindlich- verdoppelt und wurde zum Teil mit Auslandskapi- keiten eingegangen werden, (c)das Verhaltnis zwi- tal finanziert. Was die private Ersparnis betrifft, so schen fest- und variabel verzinslichen Schulden, schmalern niedrig gehaltene Inlandszinsdtze die (d) die Art der Risikoverteilung zwischen Geldge- Ersparnisbildung, tragen zur Kapitalflucht bei, fiih- bern und -nehmern (einschlieBlichdesVerhaltnisses ren zur Kreditrationierung und zwingen zuneh- zwischen Kredit- und Beteiligungsfinanzierung) und (e)die Hohe und Zusammensetzung der Wah- ziger Jahren wandten sich beispielsweise die rungsreserveneines Landes. Priizise Handlungsan- Geschiiftsbanken verstarkt dem internationalen weisungen fur die Schuldenpolitik, die fur alle Kreditgeschaft zu, um ihre eigenen Ziele hinsicht- Liinderanwendbar sind, lassensichnicht aufstellen. lich Portfoliostruktur und Rentabilitat zu verwirk- Die Erfahrung der letzten Jahre spricht jedoch lichen (vgl. Kapitel 8). dafur, d& Entwicklungslhder bei der Entschei- Kurzfristig betrachtet ist es Sache der Entwick- dung uber den Umfang und die Zusammensetzung lungsliinder, aus den Moglichkeiten, die ihnen das ihrer AuslandsschuldenUmsicht und Vorsicht wal- internationale Finanzsystem bietet, das Beste zu ten lassen sowie ausreichende Wahrungsreserven machen. In einer liingerfristigen Sicht stellen sich vorhalten, um bei binnen- oder weltwirtschaftli- die folgenden wirtschaftspolitisch entscheidenden chen Storungen uber Zeit zur Anpassung zu verfu- Fragen: Wie kann die Stetigkeit der internationalen gen, so daI3der WachstumsprozeB nicht a d s Spiel Kapitalstrome gefordert und die Bereitschaft der gesetzt wird. Wird die Verschuldungsfahigkeit im Banken zur Kreditgewahrung wiederhergestellt Ausland nicht bis an die Grenze ausgenutzt, bleibt werden? Welche Vorkehrungen konnen hinsicht- ein Polster fur besondere Notzeiten erhalten. lich der kiinftigen Kapitalimporte getroffen wer- In vielen Liindern fehlt es an einer wirksamen den, wozu auch ein Angebot an Finanzhilfen zu Steuerung der Kapitalstrome- seies wegen unzu- konzessionaren Bedingungen gehort, das dem langlicher Daten, mangelnder Kenntnis der ver- Bedarf der Lander mit niedrigem Einkommen schiedenen Finanzierungsmoglichkeiten oder man- gerecht wird? gels institutioneller Vorkehrungen zur Einbezie- Die Losungen finden sich in fiinf Bereichen: hung des Schuldenrnanagementsin die gesamtwirt- Liingere Laufieiten. Entwicklungslhder kon- schaftlicheEntscheidungsfindung. Auf allen diesen nen sich langfristig verschulden, allerdings nur Gebieten ist die Entwicklung der Institutionen von selten direkt am Markt; sie sind nahezu ausschlien erstrangiger Bedeutung. lich auf die Kreditvermittlungdurch die Weltbank und die regionalen Entwicklungsbanken angewie- sen. Diese Institutionen werden in den nachsten Finanzierungsmechanismen Jahren die wichtigste Quelle von langfristigem Kapital fur die Entwicklungslander bleiben. Sie Auf die Entwicklungslander entfiilltnur ein geringer mussen in der Lage sein, fur die Dritte Welt mehr Anteil der weltweiten Kapitalstrome, so daB ihr Finanzmittel bereitzustellen, da die Aussichten auf EinfluB auf das internationale Finanzsystem eineExpansion der privaten Kreditgewahrungnicht begrenzt ist. Dieses System verandert sich seiner- gunstig sind. Finanzielle Innovationen, die den fur seits in Abhangigkeit von drei wichtigen EinfluB- Entwicklungslander verfugbaren Laufzeitenbereich faktoren. Der erste Faktor ist das Punere Umfeld. ausweiten, wurden ihnen das Schuldenmanage- Beispielsweise fuhrten veranderte Vorschriften, ment erleichtern und die Refinanzierungsrisiken finanzielle Innovationen sowie hohe und stark verringern helfen. schwankende Inflationsraten in den siebziger Jah- Absicherung der Risiken. Die in den siebziger ren dazu, daB Anleger eher zu variablen als zu Jahren gebrauchlichen Finanzierungsinstrumente festen Konditionen Geld ausliehen. Den zweiten biirdetenden Schuldnerlanderndie Risiken ungun- Faktor bildet die Nachfragenach den Dienstleistun- stiger weltwirtschaftlicherEntwicklungena d . Eine gen der Finanzmarkte und Finanzinstitutionen, die der zentralen Aufgaben jedes Finanzsystems- die von weltweiten Zahlungsbilanzungleichgewichten wirksame Risikoverteilung - wurde nicht voll stark beeinflufit wird. So bevorzugten die OPEC- erfullt. Instrumente zur Absicherung von Risiken Landerin den siebzigerund fruhen achtzigerJahren existierenbereitsauf vielen Finmiirkten: Esware zunachst hochliquide Anlageformen fiir ihre Uber- wiinschenswert, wenn davon bei der Kreditgewiih- schusse, so daBdie Einlagen und das Kreditgeschiift rung an Entwicklungsliinder mehr Gebrauch der Geschaftsbankenexpandierten. In neuerer Zeit gemacht wiirde. gewannen durch die hohen Leistungsbilanzdefizite Teilhabe am wirtschaftlichen Risiko. Wahrend der Vereinigten Staaten, denen fberschusse von herkommlicheBankdarlehen nicht miteiner Teilha- Japan und anderen Industrielandern gegenuberste- be am Unternehmensrisiko einhergehen, ist dies bei hen, dieinternationalen Wertpapiermarktestark an ausliindischen Direkt- und Portfolioinvestitionen Bedeutung. Als dritter Faktor ist die Geschaftspoli- der Fall (vgl. Kapitel 9). Bei der Einfiihrung von tik der Finanzinstitutionenzu nennen. In den sieb- Beteiligungspapierenin die Finanzierung von Ent- wicklungslandern konnten ebenfalls noch Fort- Drittel der Schulden der Entwicklungslander durch schritte erzielt werden. neue Kredite abzulosen oder zu tilgen. Die kon- Sekundamarkte. Da die private Kreditgewah- struktive Zusammenarbeit der letzten Jahre zwi- rung an Entwicklungslander in den siebziger Jahren schen Schuldnern, Glaubigern und internationalen zumeistdurch die Bankenerfolgte, kamesdurch die Einrichtungen muB weiter fortgefuhrt werden. Das Konzentration der Forderungen bei einer einzigen Zielist, dieWiederherstellungder Kreditwurdigkeit Glaubigergruppe tendenziell zu steigenden Risiken. solcher Lander zu beschleunigen, die eine solide Wachsende Sekundarmarkte fur bestimmte Arten Wirtschaftspolitik verfolgen, jedoch betrachtliche von Verbindlichkeiten der Entwicklungsliinder kurz- bis mittelfristige Schuldendienstverpflichtun- konnten den Kreis der Glaubiger vergroBern und gen aufweisen. Es ist besonders notwendig, auch damit zur Verstetigung der Kreditgewahrung bei- Lander in diese Zusammenarbeit einzubeziehen, in tragen. Einesolche-durchaus wiinschenswerte- denen Schulden- und Entwicklungsprobleme eng Entwicklung sollte jedoch ein schrittweiser und miteinander verknupft sind - so in verschiedenen gesteuerter ProzeB sein. Langerfristig betrachtet rohstoffexportierenden Landern rnit mittlerem Ein- konnten Sekundarmarkte auch einen zusatzlichen kommen und vielen afrikanischen Landern rnit Indikator fiir die Kreditwurdigkeit von Schuldner- niedrigem Einkommen. Es muR auch uberlegt wer- landern liefernund den Geldgeberndie Diversifika- den, inwieweit mehrjahrige Umschuldungen fur tion ihrer Risiken erleichtern. offentlicheKredite und andere Vereinbarungen von Umfang und Effektivitat der Entwicklungshilfe. Fall zu Fall und im Rahmen umfassender Finanzie- Die Lander rnit niedrigemEinkommen benotigen in rungspakete zur Unterstutzung von Stabilisierungs- betrachtlichem Umfang Entwicklungshilfe- mehr und AnpassungsmaBnahmen in Frage kommen; als gegenwartig verfugbar ist. Sie mussen die Ent- dies betrifft insbesondere Lander rnit niedrigem wicklungshilfeaber auch nutzbringend verwenden Einkommen sudlich der Sahara, die zu einer ener- (vgl. Kapitel 7). Die Geber ihrerseits konnen die gischen Anpassung bereit sind. Dariiber hinaus Wirksamkeit ihrer Hilfe verbessern, wenn sie ihre wird vie1 davon abhangen, ob Industrie- und Ent- Leistungen primar an den entwicklungspolitischen wicklungsliindereine erfolgreichePolitik der Struk- Zielen orientieren und durch Programme, die rnit turanpassung betreiben. den Empfangerliindern abgestimmt sind, ihre Im Laufe der letzten Jahre machten zahlreiche Bemuhungen untereinander koordinieren. EntwicklungslanderFortschritte in der Bewaltigung ihrer finanziellen Probleme Die wirtschaftliche . Lage blieb jedoch weiterhin in vielen Landern labil. Aussichten und Optionen Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im Zeit- raum 1980/85 war nach gegenwartigen Schatzun- In welchem Umfang und in welcher Form werden gen nur wenig mehr als halb so hoch wie von 1973 die Entwicklungslander in den kommenden Jahren bis1980. Die Exportestiegen um fast 6 Prozent pro Auslandskapital benotigenl Diese Frage kann nur Jahr, aber die Belastungdurch die anhaltend hohen durch eine Analyse der weltwirtschaftlichen Per- Zinszahlungen hatte zur Folge, daBdie Importe um spektiven fur Wachstum, AuBenhandel, Zinsen kaum mehr als 1 Prozent pro Jahr zunehmen usw. beantwortet werden. Der Weltentwicklungsbe- konnten. Betrachtliche Handelsbilanzuberschiisse, richt legt traditionell alternative Szenarien fiir die wie sie viele Entwicklungslander erzielten, wurden Zukunft vor. Dies sind - das mu0 betont werden zur Bezahlung des stark gestiegenen Zinsaufwands -keineVoraussagen;dietatsachlichenErgebnisse verwendet. Das hohe Niveau der Realzinsen bildet hhgen von der Wirtschaftspolitik der Industrie- daher eine kritische GroBe, deren Verlauf die und der Entwicklungslhder ab. Auch komen die tatsachliche Entwicklung in den nachsten funf Jah- Szenarien exogenen weltwirtschaftlichen Schocks ren beeinflussen wird. Wenn die wichtigsten Ver- nicht Rechnung tragen. Der Bericht des vergange- schuldungskennziffern auf ein tragbares Niveau nen Jahres enthielt Szenarien bis zum Jahr 1995. zuruckfinden sollen, mussen die Exporterlose der Die Diskussion im Kapitel 10 des diesjahrigen Entwicklungslanderrniteiner den Zinssatz uberstei- Berichts geht von den Szenarien des letzten Jahres genden Rate wachsen, und zwar auch dann, wenn aus, doch wird den kommenden funf Jahren groBe- die Leistungsbilanz- ohne Zinszahlungen gerech- re Aufmerksamkeit gewidmet. net - ausgeglichen ist. Dies wird nicht nur von Die nachsten funf Jahre sind eine Periode des ihrer eigenenWirtschaftspolitik abhiingen, sondern Ubergangs. In diesem Zeitraum sind uber zwei aber auch von der Wachstumsrate in den Industrie- landern und davon, ob protektionistische Handels- jahrliche Wachstum verlangsamt sich auf 4,l Pro- schranken abgebaut werden. zent ( oder 2,3 Prozent pro Kopf); noch bemerkens- Zwei Szenarien - ein ,,ungunstiges" und ein werter als dieser Verlust an wirtschaftlicher Dyna- ,,gunstiges" - wurden fur den Zeitraum 1985 bis mik sind aber die Auswirkungen auf den Schulden- 1990 erstellt; sie werden im einzelnen im Kapitel10 dienst. Die Kombination hoher Realzinsen und erortert. Beide Simulationsrechnungen unterstel- protektionistischer Mafinahmen macht eserheblich len, dafi die Entwicklungslander ihren gegenwarti- schwieriger, den Schuldendienst zu leisten. Die gen wirtschaftspolitischen Kurs fortsetzen, was in wichtigsten Verschuldungskennziffern verschlech- vielen Fallen (beispielsweise fur einige asiatische tern sich; beieiner g - o ~ eZahl von Liindernsteigen n Volkswirtschaften mit niedrigem Einkommen) sub- die Schuldendienstquoten auf ein hohes Niveau. stantielle Reformen und AnpassungsmaBnahmen Der Umfang der konzessionaren Entwicklungshilfe beinhaltet. Wirtschaftspolitische Fortschritte sol1es geht als Folge des langsameren Wachstums in den a d drei Hauptgebieten geben: bei den Preisen mit Industrielandern zuriick, und angesichts der ver- volkswirtschaftlicher Lenkungsfunktion, bei der minderten Kreditwurdigkeit bleibt weiterhin eine Handelspolitik sowie bei der inlandischen Erspar- ,,unfreiwillige"Kreditvergabe notwendig. nis. Diese Verbesserungen tragen zur Effizienz in Die zwei Simulationsrechnungen zeichnen fur der Ressourcenverwendung und zur Konkurrenzfa- viele afrikanische finder mit niedrigem Einkom- higkeit im Export bei. Was die Industrieliinder men eine weiterhin trube Perspektive. In der gun- betrifft, so wird in der ungiinstigen Version ange- stigen Version stagnieren ihre durchschnittlichen nommen, dafi die Wirtschaftspolitik dieser Lander- Pro-Kopf-Einkommen auf dem gegenwartigen gruppe den aktuellen Problemen zu wenig Auf- gedruckten Niveau: in der ungunstigen Simula- merksarnkeit schenkt und damit zu zusatzlichen tionsrechnung dauert die Periode sinkender Pro- Problemen fuhrt, wahrend die giinstige Version Kopf-Einkommen weiter an. Im Hinblick auf diese wirtschaftspolitische Kursanderungen mit grorjeren Aussichten, sind daher besondere Anstrengungen Anpassungserfolgen beinhaltet. Die ungiinstige erforderlich. Zusatzliche auslandische Entwick- Simulationsrechnung beruht auf drei Grundannah- lungshilfe bildet als solche nicht die Losung der men: Der Abbau der Haushaltsdefizite macht keine Probleme Afrikas. Sie muf3 wichtige &derungen Fortschritte und die unausgewogene Rollenvertei- bei den afrikanischen Entwicklungsprogrammen lung zwischen Geldpolitik und Finanzpolitik wird und der dort betriebenen Wirtschaftspolitik zur nicht verbessert, so daB das Realzinsniveau hoch Grundlage haben. Gleichwohl ist es unwahrschein- bleibt; die Rigiditaten des Arbeitsmarktes werden lich, dafi solche Reformenohne auslandische Hilfe, nicht in Angriff genommen, so daI3 die Arbeitslo- die iiber das hinausgeht, was im gunstigenSzenario sigkeit auf hohem Stand verharrt und die realen vorausgeschatzt wird, durchgehalten werden kon- Lohnkosten weiter steigen; schlief3lich nimmt der nen. Protektionismus betrachtlich zu. Im Gegensatz Es ist die Herausforderung der kommenden funf dazu unterstellt die gunstige Variante niedrigere Jahre, weltweit die Bedingungen fur die Verwirkli- Haushaltsdefizite als in der ersten Version, chung desgiinstigenSzenarios zuschaffen. Wie dies wodurch eine ausgewogenere Kombination von zu erreichen ware, wird in vielen Kapiteln dieses Geld- und Finanzpolitik ermoglicht wird, die zu Berichts indirekt angesprochen und im Kapitel 10 einem Ruckgang der Realzinsen fuhrt; Rigiditaten aufgezeigt. Ohne Zweifel wird dem Auslandskapi- a d dem Arbeitsmarkt werden in dieser Variante tel beider BewaltigungdieserAufgabeeinewichtige abgebaut, so daB sich die Arbeitslosigkeit verrin- Rolle zukommen; es ist aber auch moglich, daBdie gert und die realen Lohnkosten langsamer steigen; finanzielle Erblast der vergangenen zehn Jahre als wachsende Erfolge bei AnpassungsmaBnahmen Wachstumsbremse wirkt, wenn sich Glaubiger, fuhren zu einem stetigen Riickzugdes Protektionis- Schuldner und die internationale Gemeinschaft mus. nicht weiterhin bemiihen, den Druck der Schulden Fur die Entwicklungslander haben diese Annah- zu erleichtern. men weitreichende Konsequenzen. Im giinstigen Durch ihren Beitrag zur Belebung der Wachs- SzenariowachstihreProduktion umansehnliche5,s tumskriifte und zur Wiederherstellung der Kredit- Prozent pro Jahr (oder um 3,7Prozent pro Kopf), wurdigkeit der Entwicklungslander nimmt sich die und alle wichtigen Verschuldungskennziffernver- Weltbank jener Problemfelder im Bereich der Inve- bessern sich. Die ungunstigere Variante fuhrt zu stitionen und der institutionellen Entwicklung an, einem anderen, problematischeren Ergebnis. Das denen fur die Aufrechterhaltung eines langerfristi- gen Fortschritts entscheidende Bedeutung zu- struktiv zu beeinflussen, einen gestaltenden Faktor kommt. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden fur die kunftige Rolle der Bank bilden. Festigung der inlandischen Institutionen in den Bei der Erorterung all dieser Fragen beginnt der Schuldnerlandern und einer vie1 groDeren Knapp- Bericht mit einem geschichtlichen Oberblick uber heit an finanziellen Ressourcen als in den sechziger die Rolle der internationalen Finanzierung im Ent- und siebziger Jahren, unterstutzt die Weltbank die wicklungsprozeB (Kapitel 2). Es folgt eine Wurdi- Regierungen dabei, das richtige Gleichgewichtzwi- gung der Wirtschaftspolitik der Industrienationen schen Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen zu aus der Sicht der Entwicklungslander (Kapitel 3). finden, eine bessere Auslese und hohere Effektivitat Mit der Bedeutung der Wirtschaftspolitik der Ent- der offentlichen Investitionen zu erreichen und wicklungslander fur die erfolgreiche Nutzung des wirtschaftspolitische sowie institutionelle Rahmen- Auslandskapitals befafit sich Kapitel 4; Probleme bedingungen zu schaffen, die das Wachstum der der Steuerung der Kapitalstrome werden in Kapi- Aktivitaten im privatwirtschaftlichen Sektor for- te15 erortert. Der Bericht diskutiert dann die wich- dern. tigsten Mechanismen der fjbertragung von Aus- Die finanziellen Mittel, die von der Bank selbst landskapital auf die Entwicklungslhder. Kapitel6 zur Verfugung gestellt werden, tragen wesentlich gibt einen Oberblick uber dasinternationale Finanz- dazu bei, die Dynamik des Wachstums und der system und seine Beziehungen zur Dritten Welt. In Entwicklung zuruckzugewinnen; sie konnen aber Kapitel 7 werden die Probleme der offentlichen niemals mehr sein als ein Bruchteil dessen, was an Entwicklungsfinanzierung untersucht. Kapitel 8 Mitteln erforderlich ist. Die Weltbank verstarkt skizziert die im FluB befindliche Beziehung mi- daher ihre Funktion als ,,KatalysatorU,insbesonde- schen den Entwicklungslandern und den internatio- re bei der Koordinierung der Entwicklungshilfefur nalen Kapitalmarkten und Kapitel9 untersucht die Afrika sudlich der Sahara, bei der Kofinanzierung Moglichkeiten einer verstarkten Rolle von Direkt- mit Geschaftsbanken und Exportkrediteinrichtun- investitionen und Portfolioinvestitionen in der gen und bei der Forderung der privaten Investitio- Dritten Welt. Der Bericht schlieBt mit einem Blick nen. Neben ihrer direkten Kreditvergabe wird auch auf die Zukunftsperspektiven und auf die zur die Aufgabe, die aus anderen Quellen stammenden Beschleunigung des Wachstums notwendige Wirt- Kapitalstrome zu erganzen und - im Rahmen des schaftspolitik. Moglichen - das Aufkommen dieser Mittel kon- 2 Eine geschichtliche Perspektive Die Geschichte des internationalen Finanzwesens Industrieerzeugnissenaus den hoher industrialisier- bietet eine Fulle von Beispielen fur dessen produk- ten Staaten Europas zu kaufen. Damals wie heute tive Beitrage zur wirtschaftlichen Entwicklung. In wurde die wachsende wirtschaftliche Interdepen- einer Reihe von Staaten traten jedoch gelegentlich denz durch die internationalen Finanzstrome auch Finanzkrisen sowie - wesentlich haufiger - erleichtert . Schuldendienstprobleme auf. Dieses Kapitel unter- Einzigartigander Entwicklungin denJahren1870 sucht zunachst die Bedeutung des internationalen bis 1914 war der Umfang der internationalen Kapitals seit dem spaten neunzehnten Jahrhundert. Finanzstrome. GroBbritannien investierte inner- Ohne eine detaillierte Beschreibungdes geschichtli- halb dieses esamten Zeitraums 5 Prozent seines 4 chen Ablaufs zu geben, sollen relevante Erfahrun- BSP im Aus and, wobei mit einem Anteil von 10 gen herausgearbeitet werden, die zur Analyse der Prozent der Hohepunkt unmittelbar vor dem Ersten Entwicklung in den siebziger und achtziger Jahren Weltkriegerreicht wurde. Seine Nettoeinkunfte aus beitragen konnen. Das Kapitel beschstigt sich auslandischen Kapitalertragen bewegten sich in dann naher mit der Nachkriegsperiode und insbe- einer Spanne zwischen 5 und 8 Prozent des BSP, sondere den letzten zwei Jahrzehnten. was bedeutet, daB die Neuanlagen im Ausland etwas hinter den Zins- und Dividendeneinnahmen aus dem Ausland zuriickblieben. Die Kapitalexpor- Die Zeit vor 1945 te betrugen zwischen 25 und 40 Prozent der briti- schen Gesamtersparnis. Auch Frankreich und Die Jahre vor 1945 lassen sich zweckmaBigerweise Deutschland investierten betrachtlich im Ausland, in zwei Zeitraume einteilen, namlich in die Jahre wemgleich nicht so stark wie GroBbritannien. 1870 bis1914 und in die Zwischenkriegszeit, wobei Endedes neunzehntenJahrhundertsbeliefensich die jede Periode ihre eigenen charakteristischen Merk- t- franzosischensowie die deutschen Bruttokapitalex- male aufweist. porte auf durchschnittlich 2 bis 3 Prozent des BSP. Der Charakter der Kapitalstrome variierte in der Von 1870 &is 1914 Periode von1870 bis1914 betrachtlich. Die bedeu- tendste Einzelkategorie bildeten die am Markt In dieser Periode spielte der Londoner Finanzmarkt orientierten Investitionen, die vornehmlich von als wichtigste Kapitalquelle fur andere Liinder eine Grofibritamien in den an Ressourcen reichen Lan- dominierende Rolle. Europas industrielle Revolu- dern Nordamerikas, Lateinamerikas und Ozeaniens tion ging mit einer starken Nachfrage nach Nah- getatigt wurden. Im Jahre1914 entfielen hierauf 70 rungsmitteln und Rohstoffen einher, die nur durch Prozent der gesamten Auslandsinvestitionen und Investitionen in anderen Teilen der Welt befriedigt mehr als die Halfte des gesamten Bruttoauslands- werden konnte. Die Ausweitung des Eisenbahmet- vermogens GroRbritanniens. Zu einer zweiten v: zes und andere InfrastrukturmaBnahmen wurden Kategorie, dieein Viertel der Auslandsinvestitionen mit Auslandsgeld finanziert, und die auslandischen ausmachte, gehorten Investitionen in Runland und Em Investoren wurden spater aus den erzielten Export- anderen osteuropaischen Landern sowie in Skandi- erlosen bezahlt. Einige der Lader, in denen diese navien; hier waren Frankreich und Deutschland die bedeutendsten Kapitalgeber. Eine dritte Kategorie . I Investitionen vorgenommenwurden-wieArgenti- Y . nien, Australien, Kanada und die Vereinigten Staa- bildeten die im wesentlichen politisch motivierten 'I- ' ten -, waren dadurch in der Lage, Importe von Investitionen in China, iigypten, Indien, derTurkei und in einigen afrikanischen Kolonien. Diesen drei seiner bevorzugten Stellung auf den britischen Landergruppen flossen die Finanzmittel zu unter- Kapitalmarkten - sehr wenig Auslandsinvestitio- schiedlichen Zeitpunkten zu, so daB die finanzielle nen an sich ziehen. Das Kapital floBin Investitions- Integration neuer Regionen in die Weltwirtschaft vorhaben, die hohere Ertrage brachten, als in der nur schrittweise voranging. heimischen Wirtschaft zu erzielenwaren. So wirkte Fur die groBenSchuldnerlander des neunzehnten es selektiv und kam den Schuldnern mit hohem Jahrhunderts hatten die Kapitalzuflusse, gesamt- Einkommen zugute; zwar gab es durchaus einige wirtschaftlich gesehen, nur ein bescheidenes politisch motivierte Investitionen mit nur margina- Gewicht. In den meisten Jahrzehnten betrugen die len wirtschaftlichen Ertragen, doch schlugen diese Kapitalimporte in die Vereinigten Staaten nur rund Kapitalbewegungen quantitativ kaum zu Buche. 1ProzentdesBSPundgingennieuber6Prozentder Neben solchen Unterschieden gab es jedoch auch inlandischen Investitionen hinaus. Bei den kleine- einige Parallelen zu Entwicklungen der jungsten ren Schuldnerlandern waren die Mittelzuflusse, als Vergangenheit, namlich die periodisch aufgetrete- Anteilam BSPgemessen, jedoch umfangreicher, als nen Schuldendienstprobleme und eine friihe Ver- sie heutzutage bei vielenEntwicklungslandernsind. sion dessen, was gegenwartig als Konditionalitat Kanadas Kapitalimporte betrugen im Durchschnitt bekannt ist. Kreditgeber und -nehmer agierten vor 7,s Prozent des BSP und beliefen sich von 1870 bis dem Hintergrund ausgepragter konjunktureller 1910 damit auf 30 bis 50 Prozent der jahrlichen Schwankungen der Weltwirtschaft, die durch Auf- Investitionen. h l i c h e Relationen galten fur stande und Kriege verscharft wurden. Hin und Australien und die skandinavischen Lander. Der wieder gerieten Schuldner in Zahlungsverzug, bemerkenswerteste Fall war Argentinien, wo die wobei man im groBen und ganzen zwischen zwei Mittelzuflusseaus dem Ausland wahrend der ersten Kategorien unterscheiden kann. Zum einen erlitten zwei Jahrzehnte des zwanzigsten Jahrhunderts Lander wie Argentinien und Brasilien,deren Volks- durchschnittlich zwischen 12 und 15 Prozent des wirtschaften durch das Auslandskapital in eine BSP betrugen und uber 40 Prozent der gesamten expandierende Weltwirtschaft integriert wurden, Investitionen finanzierten. Im Gegensatz dazu konjunkturelle Riickschlage durch abrupte Ruck- beliefen sich zwischen 1960 und 1973 die Kapital- gange ihrer Deviseneinnahmen. Auslandskredite zuflusse in alle Entwicklungslander durchschnitt- wurden dazu verwendet, um im Zusammenwirken lich auf 2 bis3 Prozent des BIP. Seit1973ubertrafen mit binnenwirtschaftlichen Maonahmen die Liqui- siezu keiner Zeit 6 Prozent des BIP und finanzierten ditatskrise solange zu mildern, bis der Export sich zwischen 12 und 20 Prozent der Bruttoinvestitio- wieder erholt hatte. In einigen Fallen wurden die nen. auslandischen Glaubiger in Angelegenheiten der Die Unterschiede beschranken sich gegenuber heimischen Wirtschaftspolitik verwickelt. In der den heutigen Verhaltnissen nicht auf die Ziellander Brasilienkrise der neunziger Jahre beispielsweise oder den relativen Umfang der Kapitalstrome. In verpfandete die Regierung ihre gesamten Zollein- den Jahren 1870 bis 1914 nahmen und verpflichtetesich, keinerleineueSchul- stammte nahezu diegesamteMittelvergabe aus den (im Inland oder im Ausland) einzugehen. privaten Quellen, und zwar in Form von Aktien- Schuldenkrisen der zweiten Kategorie waren das und Anleiheemissionen; Ergebnis stagnierender inliindischer Staatseinnah- waren die Kreditvergaben langfristiger Natur: men und wachsender Budgetdefizite. Zu den Lan- Laufzeiten von bis zu neunundneunzig Jahren dern dieser Gruppe zahlen zum Beispiel Agypten, waren nicht unublich; Peru und die Turkei in den siebziger sowie Grie- wurden nahezu zwei Drittel des Auslandskapi- chenland in den neunziger Jahren des vorigen tals zur Finanzierung von Eisenbahnen und offent- Jahrhunderts. DieKapitalimportekonnten die Defi- lichen Versorgungsbetrieben verwendet; zite nicht auf Dauer finanzieren und wurden zuneh- fl08 ein grof3er Teil des Kapitals in Lander mit mend kostspieliger. Der Zahlungsverzug wurde damals vergleichweise hohem Einkommen. Nord- dann dadurch ausgelost, daBsich das Exportwachs- amerika, Lateinamerika und Australien empfingen tum dieser Lander betrachtlich abschwachte. In mehr als die Halfte der gesamten Mittel. Armeren diesen Fallen intervenierten die Kreditgeber nicht Landern verschaffte der internationale Kapital- erst zum Zeitpunkt des Zahlungsverzuges, sondern markt des neunzehnten Jahrhunderts keinen manchmal schon vie1fruher. Wahrend der Turkei- Zugang zu Auslandskapital - er war dafiir auch krise beispielsweise wurde in London eine Aus- nicht bestimmt. So konnte selbst Indien - trotz landsanleihe (die erste einer ganzen Serie) mit Unterstutzung der britischen Regierung aufgelegt. Jahre um fast 4 Mrd Dollar, wovon zwei Drittel in Eine Anleihebedingung war, daB Beauftragte der Lander der westlichen Hemisphare gingen. Glaubiger die Verausgabung der Mittel vor Ort Die zwanziger Jahre unterschieden sich jedoch uberwachen sollten. von friiheren Jahrzehntenin mehreren entscheiden- Ungeachtet solcher Schwierigkeitenzeigt die Ent- den Aspekten. Zum einen war der Umfang der wicklung bis zum Jahre1914, dafi Auslandsinvesti- offentlichenMittelaufnahme und -vergabe ungleich tionen fiir die Anleger in Gronbritannien und auf groBer. Auf die Kreditadnahme von Regierungen dem europaischen Kontinent vorteilhaft waren. entfiel nahezu die Halfte der ausliindischenDollar- Auslandsanlagen erzielten Renditen, die Berech- emissionen in den Vereinigten Staaten. Von nicht nungen zufolge 1,6 bis 3,9 Prozentpunkte hoher geringerer Bedeutung war der Umstand, daB der waren als die inlbdischer Kapitalanlagen. Imer- Erste Weltkrieg eine Erblast offentlicher Schulden halb dieser Spanne waren Investitionen in Eisen- hinterlassen hatte. Nahezu die gesamten Schulden, bahnprojekten in den VereinigtenStaaten - unge- die zwischen den Alliierten aufgelaufen waren - achtet mehrerer Fdle von Zahlungseinstellungen- insgesamt uber 16 Mrd Dollar - waren Verpflich- am gewinnbringendsten. Wenngleich sich die lu- tungen gegenuberden USA. Zusatzlich besafien die krativen Renditen dieser Investitionen nicht verall- Verbundeten hohe Reparationsanspruche gegen- gemeinern lassen, so trugen sie doch dazu bei, ein uber Deutschland. fur auslandische Kapitalanlagen generell giinstiges Zum anderen war das Auslandskapital nicht Marktklima zu schaffen. In die gleiche Richtung mehr Teil eines Integrationsprozessesder Weltwirt- wirkte, daI3 die Darlehensmittel fur den Kauf schaft. Um die Mitte der zwanziger Jahre fielen die britischer Exportguter verwendet wurden, Finanz- Rohstoffpreise, und einige Lander nahmen zur und Guterstrome sich also erganzten. Wenn Finanzierung wachsender Lagerbesthde von un- Schuldner in Schwierigkeiten gerieten, stellten sie verkauflichen Rohstoffen Kredite auf. Brasilien fest, dafi der Londoner Kapitalmarkt kein unnach- beispielsweise finanzierte so in den zwanziger Jah- giebiger Zuchtmeister war. ren seine Kaffeevorrate. Die Rohstofflager nahmen Mitte der zwanziger Jahre urn 75 Prozent zu; sie waren indirekt durch Auslandskapital finanziert Die Zwischenkriegszeit worden. Der dritte Unterschied gegeniiber der Zeit vor In den Jahren zwischen den Weltkriegen anderte dem Ersten Weltkrieg bestand in der sich die Struktur der internationalen Kapitalstrome AufienhandelspolitikdeswichtigstenGlaubigerlan- dramatisch. Die Vereinigten Staaten traten nun des. Die britische Freihandelspolitik hatte den nicht nur als Nettoglaubigerland in Erscheinung,sie Schuldnerlandern einen Absatzmarkt fur ihre wurden sogarzum wichtigsten Kapitalexporteur.In Erzeugnisse garantiert. Die Vereinigten Staaten gewisser Hinsicht spielten sie eine ahnliche Rolle waren dagegen mehr protektionistisch orientiert wiefriiher GroBbritannien.Siefinanzierten zahlrei- und ihr AuBenhandel machte nur einen relativ che langfristige Anleiheemissionen: Von den 1700 geringenTeil ihres BIPaus. Nach der Rezessionvon Dollaremissionen, die in den VereinigtenStaaten in 1920/21 erhohten sie die Zolle wieder auf das den zwanziger Jahren aufgelegt wurden, war nahe- Niveau, das vor der Liberalisierung von 1913 zu die Halfte mit einer durchschnittlichen Laufzeit bestanden hatte. Da die Schuldnerlander keine von zwanzig Jahren ausgestattet. Etwa 4 Prozent Exportuberschusse erwirtschaften konnten, beno- besafieneine durchschnittliche Laufzeit von vierzig tigten sie weitere Kapitalimporte, um die vorhan- Jahren und 1 Prozent von uber fiinfzig Jahren. denenSchuldenbedienenzu konnen. Sostiegen ihre Mindestens dreiundvierzig Regierungen nahmen in Schulden unausweichlich weiter an. den zwanziger Jahren Kredite auf und keine von Die grofieDepression von 1929 bis1932 lieB aus ihnen geriet in Zahlungsverzug. Auf dem Hohe- einer drohenden Gefahr eine Katastrophe werden. punkt der Emissionstatigkeit, namlich von1924 bis Zwischen 1929 und 1932 fie1 die Produktion der 1928, wiesen neu aufgelegte Auslandsanleihen Industriestaaten um17 Prozent und der reale Welt- einen Zinsvorteil von 1,7 bis 1,9 Prozentpunkten handel schrumpfte um uber ein Viertel. Das inter- auf. Die VereinigtenStaaten tatigten auch in erheb- nationale W&rungssystem zerfiel. Es gab keinen lichem Umfang Direktinvestitionen, und zwar ,,Lender of Last Resort", der Liquiditat bereitge- hauptsachlich in Kanada und Lateinamerika; ihre stellt hatte - eine Funktion, die das Vereinigte Direktinvestitionen stiegen im Laufe der zwanziger Konigreichfriiher wahrgenommen hatte. Das libe- rale Handelssystem der Vorkriegszeit verschwand Kapital sucht gewinnbringende Anlagen: Im praktisch von derSzene. Die meistenLiindererhoh- allgemeinen wurden die hochsten Renditen bei ten die Zolle und fuhrten Importkontingentierun- Investitionen erzielt, die direkt oder indirekt natur- gen und Devisenkontrollen ein. Devisenmangel liche Ressourcen ausbeuteten. Auch technische trug zur Schrumpfung des internationalen Handels Neuerungen - wie der Ausbau des Eisenbahnnet- bei, wodurch Devisen noch knapper wurden. zes im neunzehnten Jahrhundert- absorbierten in MehrereIndustrielander gerietenmit ihren Schul- hohem MaBe Kapital, insbesondere Auslandskapi- dendienst- und Reparationszahlungen in Verzug. tal. Wenn die Investitionen zu wachsenden Expor- Deutschland, das sich mit rucklaufiger Produktion, ten fiihrten (wiediesgenerell vor1914der Fall war), sinkender Ausfuhr und fallenden Preisen konfron- war die Chance der Ruckzahlung grofier, als wenn tiert sah, wurde 1931 zunachst ein einjihriges die Exportfahigkeit (wiein der Zwischenkriegszeit) Moratorium eingeraumt; 1932 stellte es dann die durch protektionistische Mafinahmen der kapital- Zahlungen auf seine gesamten Auslandsschulden exportierenden Landereingeschrankt wurde. Politi- ein. Auch Entwicklungslander waren nicht in der sche Risiken wurden dadurch minimiert, daB man Lage, ihren Schuldendienst zu leisten. Bolivien in Kolonien oder in Landern investierte, die durch geriet 1931 mit der Bedienung seiner Dollar- Handels- oder Finanzbeziehungen mit den Kapital- Verbindlichkeiten in Verzug und bald folgten ihm geberlandern eng verbunden waren. die meisten ubrigen lateinamerikanischen Staaten. Umfang und Struktur der Finanzbeziehungen Ende 1933 hielt Argentinien als einziges Land wandeln sich im Gefolgevon Struktu~erschiebun- Lateinamerikas die Bedienung seiner Auslands- gen der Weltwirtschaft. Vor dem ersten Weltkrieg schulden in voller Hohe aufrecht. Bis zum Ende der waren die privaten Kapitalmarkte dominierend; in sechzigerJahrewaren dieEntwicklungslanderprak- der Zwischenkriegszeiterlangte die offentliche Kre- tisch von den privaten Kreditmiirkten ausgeschlos- ditgewahrung und Verschuldung eine wesentlich sen. grofiere Bedeutung. Finanzielle Innovationen spie- Zwar bildete die Verschlechterung der allgemei- len ebenfalls eine Rolle: Im neunzehnten Jahrhun- nen Wirtschaftslage den unmittelbaren AnlaB fur dert entstanden beispielsweisedie Investmentfonds, die Zahlungseinstellungen der Zwischenkriegszeit, die die Funktion der Verwaltung des Wertpapier- doch war dies nicht der einzige Grund. Andere vermogens vom Eigentum trennten und zu einer Faktoren waren eine exzessive Verschuldung - breiteren Risikostreuung beitrugen. insbesondere in den Jahren1925 bis1929; eine allzu Umschuldung und Zahlungseinstellungen wa- unbekummerte Kreditvergabe; einesich ausbreiten- ren das Ergebnis unzulanglicher wirtschaftspoliti- de Panikstimmung und das plotzliche Ausbleiben scher Reaktionen der Schuldnerlander auf Ver- von Krediten unmittelbar vor dem Eintritt der schlechterungen der Terms of Trade. In der Regel Zahlungseinstellung. Im allgemeinen waren die wurden Zahlungseinstellungen in Verhandlungen finanziellenKonsequenzender Zahlungseinstellung mit einem AusschuB der Anleiheglaubiger beige- in den dreifiiger Jahren relativ unerheblich. Es gab legt, wobei selten mehr als ein Bruchteil des die Priizedenzfalleoffentlicher Schuldner, die ihre ursprunglichen Kapitalbetrages gerettet werden Zahlungen eingestellt hatten, und die in Verzug konnte. Beiden Verhandlungen wurdedie Fahigkeit geratenen privaten Kreditnehmer waren zu zahl- desSchuldners zur Durchfuhrung wirtschaftspoliti- reich, um Sanktionengegensieeinleitenzu konnen. scher Reformen explizit abgeschatzt; diese ,,Ruck- Die Kosten der binnenwirtschaftlichen Anpassung zahlungskapazitat" bildete die Grundlage fiir die komten jedoch hoch sein. Bei den grofieren latein- Entscheidung uber die Hohe des Schuldennachlas- amerikanischen Landern bewegten sich die maxi- ses. In den meisten Fallen wurde die bestehende malen Produktionsverluste in den Jahren von 1929 Schuld konsolidiert und die Laufzeit verlangert, bis1938, gemessen vom oberen zum unteren Wen- wobei die urspriingliche Kapitalsumme und die depunkt, zwischen 7Prozent im Falle Brasiliensund Zinsen betrachtlich herabgesetzt wurden; auf aus- 26 Prozent im Falle von Peru. stehende Zinszahlungen verzichtete man oft vollig. Auslandische Interventionen, auch militarischer Einige hktorische Erkenntnkse Art, kamen haufig dann vor, wenn Kredite aus politischen Erwagungen vergeben worden waren. Aus den Erfahrungen der internationalen Finanzbe- Falls ein Land in eine Liquiditatskrise geriet, war es ziehungen zwischen1870 und 1939 lassen sich drei bei einer ~nderungseines wirtschaftspolitischen allgemeine Erkenntnisse gewinnen. Kurses durchaus in der Lage, sich weiter zu ver- schulden, um die Zeit bis zur Erholung seiner Wiederaufbau der vom Krieg verwiisteten europa- Exporterlose zu uberbriicken. ischen Lander dienen sollte. Von 1948 bis 1951 stellte das Programm Westeuropa uber 11 Mrd Dollar zur Verfugung und weitere 2,6 Mrd Dollar Die Zeit nach 1945 von1951bisMitte1953. DieHilfsleistungenumfaB ten hauptsachlich unentgeltlicheWarenlieferungen. Die Bretton-Woods-Konferenzvom Juli1944 (siehe Die Gegenwerte fur die empfangenen Hilfen wur- Sonderbeitrag 2.1) schuf die Grundlagen fur das den zur Finanzierung von Investitionen verwendet. Weltwirtschaftssystem der Nachkriegszeit und Diestrug dazu bei, daBEuropa einen dramatischen fuhrte zur Errichtung des Internationalen Wah- Wiederaufschwungerlebte: Die vom Marshallplan rungsfonds und der Internationalen Bank fur Wie- begiinstigten Lhder steigerten von 1948 bis 1952 deraufbau und Entwicklung. Fur die folgenden ihre Industrieproduktion um 39 Prozent. Ausfuhrungen wird die Nachkriegszeit in zwei Die Beendigung der Marshallplanhilfe hatte in Perioden unterteilt: 1945 bis 1972 und 1973 bis der US-Zahlungsbilanzkeinen groBen Umschwung 1984. zur Folge. Vielmehr stiegen die Auslandsanlagen I Sonderbeitrag 2.1 Die Konferenz von Bretton Woods und ihre beiden Institutionen Die Internationale Whrungs- und Finanzkonferenz der nach Auswegen gesucht, um dern von auI3en kommenden Vereinten und Assoziierten Nationen wurde am 1.Juli1944 Deflationsdruck zu entgehen - einige versuchten es durch in Bretton Woods, New Hampshire, einberufen. Bis zur die Abwertungihrer Wihrungen, anderedurch die Freigabe BeendigungderKonferenzam22.Juli1944wurden-auf der ihresWechselkursesoderdieEinfiihrungmultiplerKurseund GrundlageumfangreicherVorarbeiten-dieGrundziigeder wieder andere durch direkte Kontrollen der Importe und Weltwirtschaftsordnungder Nachkriegszeit festgelegt. Die sonstiger internationalerTransaktionen. Die katastrophalen Konferenz fiihrte auch zur Griindung des Internationalen Folgen dieser Politik - wirtschaftlicheDepression, verbun- Wihmngsfonds (IWF) und der Internationalen Bank fiir den mit sehr hoher Arbeitslosigkeit - sind bekannt. Die Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD oder Weltbank)- Teilnehmerder Bretton-Woods-Konferenzwaren entschlos- der ,,Zwillingevon Bretton Woods". sen, eine Weltwirtschaftsordnungzu entwerfen, in der eine DieWeltbank sollteden Wiederaufbau und diewirtschaft- ,,PoIitik zu Lasten des Nachbarn", wie sie fiir das interna- licheEntwicklungdadurch unterstiitzen,dal3siedieAufnah- tionale Wirtschaftssystem am Vorabend des Zweiten Welt- me und Verwendung von Kapital fiir produktive Zwecke kriegscharakteristischgewesenwar, sichnicht mehr wieder- forderte. Der Internationale Wiihrungsfonds soUte ein aus- holensollte. Weitverbreitetwar auch die Furcht, daI3auf die geglichenes Wachstum des internationalen Handels fordern Beendigung des Zweiten Weltkriegs ein wirtschaftlicher unddadurch dazubeitragen,d& Beschaftigungund Realein- Einbruchfolgenwiirde, wieesnachdem ErstenWeltkriegder kommen ein hohes Niveau erreichen und beibehalten. In Fall gewesen war. Bretton Woods wurden auch Plbe zur Griindung einer Die wichtigsten Elemente der in Bretton Woods umrisse- InternationalenHandelsorganisation(ITO)diskutiert. Diese nenWeltwirtschaftsordnungwarensomitdieHerstellungder Institutionwurde zwarnicht verwirklicht,abereinigederfiir W&mngskonvertibilitat, die Einfiihrungfester, aber anpas- sie vorgesehenen Funktionen werden durch das Allgemeine sungsfhiger Wechselkurse und die Forderung der interna- ZoU- und Handelsabkomrnen (GATT) erfiillt, das 1947 tionalen Kapitalstromezur Finanzierung produktiver Inve- abgeschlossen wurde. stitionen. Der IWFund die Weltbank sollten dazu beitragen, Die Diskussionen in Bretton Woods fanden vor dem diese Ziele zu erreichen. Die wirtschaftlichen Erfolge der Hintergrundder in der ZwischenkriegszeitgemachtenErfah- Nachkriegszeitsind zum Teil das Ergebnis der Effektivitat rungenstatt. IndendreinigerJahrenhatte jedes groBereLand dieser Institutionen. Von 1945 bk 1972 der USA weiter an, wobei die Attraktivitat von Auslandsinvestitionen fur amerikanische Banken Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben die Vereinig- und Unternehmenebensoeine Rollespielte, wie die tenStaaten dasHauptglaubigerland, undder Dollar 1949 erfolgte massive Abwertung der europaischen wurde zur wichtigsten Reservewahrung. Im Jahr Wiihrungen gegenuber dem Dollar und die starke 1947 verkundeten die USA das Hilfsprogramm fur militarischePrasenz der USA in Europa. Die Verei- Europa (auch Marshallplan genannt), das dem nigten Staaten erhohten auch ihre Kredite und Zuschussean Entwicklungsliinder,und dieprivaten gehend ungestorten Wachstums. Die Volkswirt- Direktinvestitionenin Lateinamerika wurden kriif- schaften der Industrielander expandierten rnit tig ausgeweitet. Die gesamte Zahlungsbilanz der durchschnittlich5 Prozent pro Jahr, bei nur gerin- USA geriet1950 ins Minus und blieb fur viele Jahre gen jahrlichen Schwankungen der Wachstumsra- defizitar. In den fiinfziger Jahren erweckte dies ten. Der Welthandel wuchs rnit einer durchschnitt- keine groBe Besorgnis. Es war eine weitverbreitete lichen Zuwachsrate von 8,4 Prozent sogar noch Ansicht, daBeine ,,DollarknappheitUbestande und starker, gefordert durch die fortschreitendeLibera- daB solche Defizite fur das groDte Glaubigerland lisierung des AuBenhandels, die im Rahmen des der Welt angemessen seien. GATT verfolgt wurde. Die durchschnittlicheInfla- Die Zahlungsbilanzen der europaischen Lander tionsrate in den Industrielandern bewegte sich verbesserten sich 1958 betrachtlich, so daB ihre zwischen 2 und 4Prozent jahrlich, wenngleich es in W&rungsresenren zunahmen. Die meisten europa- einzelnen Landern zeitweise auch zu starkeren ischenStaaten erklarten Ende1958ihreWahrungen Preissteigerungen kam. Das Realzinsniveau, d.h. fiirkonvertibel(Japanerst1964).Die Kapitalmark- das um den Preisanstieg bereinigte nominale Zins- te in Europa und den USA integrierten sich zuneh- niveau, lag in der Regel zwischen 2 und 3 Pro- mend, und die privaten Kapitalbewegungen wur- zent. den von der Zinsentwicklung abhiingig. Gegen Die Entwicklungsliinder profitierten von diesen EndederfunfzigerJahrebegannendieeuropaischen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Ihre ge- Banken vor allemin London und in derSchweizrnit samte Produktion stieg jahrlich um uber 5 Prozent. Dollargeschkiften. Dies bedeutete den Beginn der Einige Lkder der Dritten Welt wuchsen betracht- sogenanntenEuromarkte(diein Kapitel8, Sonder- lich schneller als andere, so da8 sich die Einkom- beitrag 8.8, beschrieben werden). Das Jahrzehnt mensunterschiede akzentuierten. Leistungsbilanz- hatte rnit offentlichen Kapitalstromen begonnen, defizite wurden hauptsachlich durch offentliche die zur Forderung des Wirtschaftswachstums und Mittel (in Form von Krediten oder Zuschussen), der AuBenhandelsexpansion beigetragen hatten, durch private Direktinvestitionenund durch Han- und endete rnit wachsenden privaten Kapitalbewe- delskredite finanziert. Die offentliche Entwick- gungen zwischen den Industrielandern. lungshilfe stieg im Zeitraum 1950 bis 1965 - real Die Nachkriegszeit war auch durch den ProzeB betrachtet- um etwa 3Prozent pro Jahr. Auch die einer zunehmenden Entkolonialisierung der Ent- Direktinvestitionenexpandiertenkriiftig, da multi- wicklungsliinder gepragt. Die Vereinigten Staaten nationale Unternehmen sich neue Rohstoffquellen und spater auch andereIndustriestaatenlegten ihre in den Entwicklungslandern erschlossen. Export- erstenoffiziellenEntwicklungshilfeprogrammeauf. kredite gewannen als Finanzierungsquellefur Ent- In den friihen funfziger Jahren verlagertedie Welt- wicklungsliinderwiederan Bedeutung-was nicht bank den Schwerpunkt ihrer Tatigkeit von der unbedingt von Vorteil war, da ihre relativ kurzen Forderung des Wiederaufbaus auf die Entwick- Laufzeiten zu den Schuldendienstproblemen vieler lungshilfe, auch wenn sie wahrend der fiinfziger Liinder rnit beitrugen. und sechziger Jahre weiterhin Kredite an Industrie- VerschiedeneEntwicklungslandergerietenin den liinder, wie beispielsweise an Japan, gewahrte. Im funfziger und sechziger Jahren in Schuldenproble- Jahr1956 wurde die Internationale Finanz-Corpo- me. Zwischen 1956 und 1970 gab es insgesamt ration (IFC)gegriindet, um die Privatwirtschaft in siebzehn Falle von Umschuldungen, an denen sie- den Entwicklungslanderndurch Kredite und Kapi- ben Lander - jeweils mehrmals - beteiligt waren talbeteiligungen zu fordern. Als multilaterale (Argentinien,Brasilien, Chile, Ghana, Indonesien, Finanzierungsquellefur konzessionke Kredite an Peru und die Turkei). Hinter ihren Schwierigkeiten Liinder rnit niedrigem Einkommen wurde1960 von standen unterschiedliche Ursachen. Argentinien, den Regierungen die Internationale Entwicklungs- Brasilien, Chile, Peru und die Tiirkei litten unter organisation (IDA) geschaffen. In diesen Jahren einigen gemeinsamen Problemen:groBeHaushalts- erfolgteauch die Griindung verschiedenerregiona- defizite;starke Inflation und verzogerteAnpassung ler Entwicklungsbanken,so zum Beispiel der Inter- der Wechselkurse; Verschlechterung der Terms of amerikanischen Entwicklungsbank (1959), der Trade; riickladige Exporterlose und ein wachsen- Afrikanischen Entwicklungsbank (1964) und der der Berg kurzfristiger Auslandsschulden. Ghana Asiatischen Entwicklungsbank (1966). und Indonesien littenebenfalls unter diesen Proble- Wahrend des groBten Teils der sechziger Jahre men - doch waren sie hier akuter, weil diese erfreutesich die Weltwirtschaft einer Periode weit- Under langfristige GroBprojekte in Angriff nah- men, die sie mit kurzfristigen Geldern finanzierten produktion und Welthandel in den sechziger Jah- und obendreinineffizientabwickelten.In mehreren ren, begannensich internationaleWhngsproble- anderen Fallen, so im Falle Indiens, diente die me abzuzeichnen. Die Vereinigten Staaten unter- Umschuldung zur Bereitstellung von zusatzlichem nahmenAnstrengungenzur EindammungdesKapi- Kapital fur Lander mit niedrigem Einkommen, talexports.Vielea d e rkonnten ihreWechselkurse wenn die Vergabe konzessionarer Mittel durch die nur unter Schwierigkeitenaufrechterhalten, insbe- Industrielinder nicht ausgeweitet werden konnte. sondere Grofibritannien Mitte der sechziger Jahre Von den Glaubigernwurden Umschuldungenim und Frankreich wenige Jahre spater. Bereits 1963 Rahmen fallweise zusammentretender multilatera- hatte man die Notwendigkeit einer Reform des ler Gremien, wie etwa im Pariser Klub, vorgenom- internationalen Wiihrungssystems offiziell aner- men. Auch der Internationale Wiihrungsfonds kannt . beteiligte sich mit der Bereitstellung zusatzlichen Gegen Ende der sechziger Jahre schwachte sich Kapitals zur Unterstutzung wirtschaftspolitischer das Wirtschaftswachstum in den Industrielandern Reformen. Im allgemeinen erlitten die Glaubiger ab und derInflationsdrucknahmzu (vgl.Kapitel3). keine Kapitalverluste; die Laufzeiten wurden zwar Anhaltenden Zahlungsbilanzdefiziten der USA verlingert, die Zinszahlungen erfolgten aber nach standen merschusse in Europa und Japan gegen- den urspriinglichen Vereinbarungen. Die Schuld- uber. Der WechselkursdesDollarsgeriet allmahlich nerlinder paRten ihre Wirtschaftspolitik an, um unterDruck. Im August1971hobendieVereinigten ihre Zahlungsbilanzen besser ins Gleichgewicht zu Staaten voriibergehend die Goldkonvertibilitatdes bringen und die Wachstumsgrundlagen zu festi- Dollars auf. Im Dezember 197l werteten sie den gen. Dollar im Rahmen einer allgemeinen Neuordnung Ungeachtet des raschen Wachstums von Welt- der Wechselkurse ab. AnhaltendeUngleichgewich- TABELLE 2.1 Leistungsbilanzsaldoin Prozent des BSP fiir ausgewahlte L5ndergruppen und Jahre, 1960 bis1984 Auf Basis der voUcnairtschaftlichen Gemtrechnmgen Entwicklungsltindermit niedrigemEinkommen -1,6 -1,8 -1,l -1,6 -1,O 4 , 9 -1,7 -2.1 4 , 9 4 , 7 -1,2 -1,4 -2,2 -1,4 4 , 9 -1,O -1,3 Asien -14 -16 4 9 -10 4 6 -11 - 241 04 416 -14 5 0,2 4 , 2 4 , 6 Afrika -3,3 -4,l -3,4 -7,3 5 , 6 -4,4 -7,8 -U,2 -7,3 -7,6 4 , 3 -7,7 +,8 -10.5 -12,O -10,O -9,4 t)limporteure mit mittleremEinkommen -2,9 -2,O -3,2 -3,6 -1,2 4 , 8 -4.8 5 , 3 -2,9 -2,3 -2,2 -3,2 -4,l 5 , 2 -4,7 4 , 4 -2,7 Hauptexporteure von Industrieprodukten -2,7 -2,O -3,2 -3,s 4 , 9 4 , 9 6 , 7 5 , s -2,8 -1,6 -1,7 -3,l -3,6 -4,2 -4.0 -3,l -1,3 Sonstige -3,s -2,O -3,O 4,O -2.2 4 , 2 -1,8 -4,s -3,4 -4,s -3,9 -3,7 5 , 9 4 , 3 -7,3 4 , 6 -7,4 t)lexporteure mit mittleremEinkommen -1,6 -2,4 -3,O -3,O -2,4 -1,l 3,3 -3,4 -2,4 -3,6 -5,l 4 , 2 0,8 -33 4 , 4 -2,l 4 , 7 Alle Entwiddungsltinder -2,2 -2,O -2,3 -2,7 -1,4 4 , 9 -1,9 -3,9 -2,2 -2,2 -2,6 -2,O -2,3 -3,9 -3,7 -2,8 -1,s t)limportierende Entwicklungsl3nder -2,3-1,9-2,2-2,7-1,14,8-3,s -4,0-2,2-1,7-1.8-2,6-3,4 -3,9 -3,4 -3,l-2,l 61exporteure mit hohemEinkommen 9,720,915,726,222,521,251,5 40,235,026,3 15,s 21,231,4 32,2 20,l -4,7 .. Industrieltinder 1,O 0,9 0,8 1,O 0,9 0 , 7 4 , 2 0,6 0,l 0,l 0,7 0,0 4 . 5 0,0 0,O 0 , 3 4 , 4 Auf Basis der Zahlungsbihb AUeEntwicklungslhder .. .. -2,6 -3,O -1,7 -1,3 -2,3 4 , 2 -2,8 -2,6 -3,3 -2,9 -3,3 4 , 9 4 , 8 -2,8 -1,8 dlimportierende Entwicklungsl3nder .. .. -2,s -3,O -1,s -1,l -3,9 -4,3 -2,6 -2,l -2,5 -3,4 4 , 6 5 , 1 -4,2 -3,l -2,l a Data fiir1960 und 1965 ohne private NettoGbertragungen.b Ohne offentlicheUbertragungen. Quollo:Weltbank. te an den Devisenmiirktenfuhrten 1973 zur gene- Die Entwicklungslander waren nun gezwungen, rellen Freigabeder Wechselkurse, dem Floating. Im ihre Leistungsbilanzdefizite abzubauen, was in der gleichenJahrereignetesich der erste blpreisschock. Regel durch Einschrihkung der Importe geschah. Die Welt hatte sich gewandelt. Im Jahr 1984 stiegen jedoch die Exporte der Ent- wicklungslander wieder um 8,9 Prozent, und zahl- reiche Liinder enielten Handelsbilanzuberschusse. Von 1973 bis 1984 Die Leistungsbilanzdefizite haben sich, gemessen als Anteil am BSP, seit 1981 kontinuierlich verrin- Die blpreissteigerungen konfrontierten das inter- gert. Fiir die Entwicklungslanderals Gruppe betrug nationale Finanzsystem mit wichtigenVeranderun- imJahr1984der Passivsaldoder Leistungsbilanz 1,8 gen im weltweitenLeistungsbilanzgefuge.Die Indu- Prozent ihres BIP. Die Zinszahlungen aller Liinder strielihder gerieten1974insDefizit, konnten jedoch der Dritten Welt beliefen sich 1984 jedoch auf 58 1975 wiedereinen UberschuBerzielen. Die olimpor- Mrd Dollar, womit sie das aggregierte Leistungsbi- tierenden Entwicklungslanderhatten in den sechzi- lanzdefizit von 36 Mrd Dollar ubertrafen (Tabelle ger Jahren Leistungsbilanzdefizite von durch- 2.2). schnittlich gut 2 Prozent des BSP aufgewiesen, die 1973 auf einen Tiefstand von 0,8 Prozent des BSP gesunken waren. Im Jahr 1974 erreichten diese Die veranderte Struktur des Kapitals Defizite3,s Prozent des BSP und stiegen1975 sogar auf 4,O Prozent an (vgl. Tabelle 2.1, Volkwirt- In den vergangenen zwei Jahnehnten ergaben sich schaftliche Gesamtrechnungen). Erst in den Jahren bei den internationalen Kapitalstromen zwei 1976/78, als die Entwicklungslander vom Auf- bedeutsame Gewichtsverlagerungen: Von der Be- schwung in den Industrielandern und ihrer eigenen teiligungsfinanzierungzur Kreditfinanzierung und wirtschaftspolitischenAnpassung profitierten, gin- von der offentlichenzur privaten Kreditgewahrung gen ihre Leistungsbilanzdefizite wieder auf das (vgl. Schaubild 2.1). Den fortgeschritteneren Ent- friihere Niveau zuriick. wicklungsliindern flofi offensichtlich der GroBteil In den Jahren von 1979 bis 1983 wurden die des kornmerziellen Kapitals zu. Aber sogar in den Entwicklungslandervon einer zweitenSerie grofie- Landernrnit niedrigemEinkommenerhohtesichder rer externer Schocksgetroffen. Die olpreisestiegen Anteil der privaten Kapitalzuflusse (einschlieBlich 1979/80 abrupt an. Die Realzinsen erhohten sich der Handelskredite). In den afrikanischen Landern 1980/81drastisch (vgl. Schaubild1.4) und erreich- rnit niedrigem Einkommen geschah dies Mitte der ten historisch hohe Niveaus. In den Industrielan- siebziger Jahre, in den asiatischen Landern rnit dern kam es1981bis1983zu einer langanhaltenden niedrigem Einkommen dagegen erst nach 1979. Rezession. 1984 trat ein konjunktureller Auf- Im Jahr 1970 machte das von offentlichen Gel- schwung ein; das Wachstum in den Industrielan- dern-zu konzessionaren wienichtkonzessionaren dern betrug in diesem Jahr 4,8 Prozent und in den Bedingungen - bereitgestellteAuslandskapital 50 Entwicklungslandern 4,l Prozent. Am starksten Prozent des gesamten Kapitalimports der Entwick- war die Wachstumsdynamik in Ost- und Sudasien; lungsliinder aus; in den Undern rnit niedrigem demgegenuber setzte sich in den afrikanischen Einkommen belief sich der Anteil dieser Mittel auf Landern sudlich der Sahara der Abschwung fort. 78 Prozent. Bis1983sind diese Quoten auf 46 bzw. Das zusammengefafite Leistungsbilanzdefizit aller 45 Prozent zuriickgegangen (vgl. Tabelle 2.3). Die olimportierenden Entwicklungslander erreichte offentlichen Entwicklungshilfeleistungen sind seit 1981 rnit 78 Mrd Dollar bzw. mehr als 5 Prozent 1980 sogar nominal gesunken; demgegenuber ihres BSP einen Hochststand - verglichen rnit waren sie nach dem ersten Olpreisschock kraftig einem Defizit von 33 Mrd Dollar bzw. von 4,3 gestiegen, namlich von 1973 bis 1976 um fast 80 Prozent des BSP im Jahre1975 (vgl. Tabelle 2.1, Prozent (oder jahrlich 21 Prozent). Der Anteil der Zahlungsbilanzen). Das Gesamtdefizit aller Ent- bilateralen OEH an den gesamten Kapitalimporten wicklungslanderbelief sich1981auf105Mrd Dollar hat in den siebziger Jahren bei allen Gruppen von oder 4,9 Prozent ihres BSP (Tabelle 2.2). Entwicklungsliindern abgenommen -am deutlich- Die Finanzierung dieser betrachtlichen Defizite sten bei den Liindern rnit niedrigem Einkommen. erfolgte ohne besondere Schwierigkeiten, bis im Der riicklaufige Anteil der bilateralen Hilfe wurde Jahr1982 die Schuldendienstprobleme Mexikos zu teilweise - insbesondere bei den Landern rnit einem abrupten Ruckgangder Bankkreditefuhrten. niedrigem Einkommen - durch zusatzliche multi- TABELLE 2.2 Leistungsbilanz und ihre Finanzierung in ausgewiihlten Jahren, 1970 bis 1984 (in Mio $) Lddergruppe und Position I970 1973 1980 1981 1982 190' 1984~ AsiatischeLiinder mit niedrigern Einkornmen Netto-Exportevon Giitern und Dienstleistungen (ohne Faktoreinkommen) Netto-Faktoreinkommen Zinszahlungen auf mittel- und langfristige Kredite Leistungsbilanzsaldo Finanzierung OffentlicheObertragungen Mittel- und langfristige Kredite offentlich Privat Netto-Direktinvestitionen Verkderung der Wiihrungsresewen (Zunahme:-) AfrikanischeLiinder mit niedrigm Einkomrnen Netto-Exporte von Gutern und Dienstleistungen (ohne Faktoreinkomrnen) Netto-Faktoreinkommen Zinszahlungen auf mittel- und langfristige Kredite Leistungsbilanzsaldo Finanzierung offentliche aertragungen Mittel- und langfristige Kredite Offentlich Privat Netto-Direktinvestitionen Verinderung der W5hrungsreserven (Zunah t)Jimporteure rnit rnittlerem Einkornmen Netto-Exporte von Gutern und Dienstleistungen (ohne Faktoreinkommen) Netto-Faktoreinkommen Zinszahlungen auf mittel- und langfristige Kredite Leistungsbilanzsaldo Finanzierung Offentlicheaertragungen Mittel- und langfristige Kredite lateraleKapitalzuflusse kompensiert. In den achtzi- stetig von 3,l Prozent im Jahr1970 auf 5,7 Prozent gerJahrenfiihrtedanndieKurzungder Investitions- in 1979 stiegen. Diese Mittel finanzierten damals programme in der Dritten Welt zu geringeren zwischen 10 und 21 Prozent der inlandischen Auszahlungen an multilateraler Entwicklungshil- Bruttoinvestitionen. Es gab jedoch betrachtliche fe. Unterschiede zwischen den einzelnen Landergrup- In den siebzigerJahren gewann die Auslandsver- pen. Bei den asiatischen Landern mit niedrigem schuldung im Rahmen des Kapitalimports eine Einkommen beliefen sich die schuldenwirksamen besondere Bedeutung. Fur die gesamten Entwick- Kapitalzdiisse im Durchschnitt auf etwas iiber lungslander beliefen sich in diesem Jahrzehnt die 1Prozent des BSP und 4 Prozent der inlandischen mittel- und langfristigen Kreditaufnahmen auf Bruttoinvestitionen. In den afrikanischen Landern durchschnittlich 4,4 Prozent des BSP, wobei sie mit niedrigem Einkommen, die wesentlich starker TABELLE 2.2 (Forisehung) Lindergmppe und Position 1970 1973 1980 1981 I982 1 9 ~ 1984~ C)lirnporteure rnit rnittlerem Einkomrnen (Fortsetzung) afentlich 1.667 2.939 10.996 11.258 10.732 11.685 12.959 Privat 3.670 5.943 22.194 30.769 26.185 12.850 15.314 Netto-Direktinvestitionen 1.225 2.976 6.009 7.981 7.244 5.868 5.732 Verhderung der Wahrung~rese~en(Zunahme:-) -1.160 -7.547 488 126 13.547 7.372 -9.092 C)lexporteure mit rnittlerem Einkommen Netto-Exporte von Giitern und Dienstleistungen (ohne Faktoreinkommen) Netto-Faktoreinkommen Zinszahlungen auf mittel- und langfristige Kredite Leistungsbilanzsaldo Finanzierung afentliche fbertragungen Mittel- und langfristige Kredite Offentlich Privat Netto-Direktinvestitionen Verhderung der Wahrungsresenren (Zunahme:-) Alle Entwicklungslander Netto-Exporte von Giitern und Dienstleistungen (ohne Faktoreinkommen) Netto-Faktoreinkommen Zinszahlungen auf mittel- und langfristige Kredite Leistungsbilanzsaldo Fianzierung Offentliche &ertragungen Mittel- und langfristige Kredite Offentlich Privat Netto-Direktinvestitionen Veranderung der Wimngsresenren (Zunahme:-) Anmerkung:Beredrnungen beruhen auf einer Auswahl von neunzig EnhvicklungslBndern. Leistungsbiianzenohne ijffentliche Ubertragungen. a. Vorlidig. b. Geschatzt. Quelle: Weltbank. auf Auslandskapital angewiesen sind, betrugen matischen Anstieg der Auslandsfinanzierung. Ent- diese Quoten 5 beziehungsweise 30 Prozent. In der sprechend ging der Anteil der privaten Direkt- Gruppe der Liinder mit mittlerem Einkommen investitionen am gesamten Kapitalimport von 20 finanzierten die bedeutenden Fertigwarenexporteu- Prozent im Jahr1970auf wenigerals9 Prozent 1983 re weniger als 20 Prozent ihrer Investitionen mit zuriick, obwohl die Direktinvestitionen, nominal derartigen Mitteln. Bei den ubrigen ~limporteuren betrachtet, kontinuierlich zunahmen. Die Auswei- mit mittlerem Einkommen betrug dieser Anteil 25 tung der Kreditvergabe durch Geschaftsbanken Prozent und stiegzu Anfang der achtziger Jahreauf ging einher mit einer betrachtlichen Zunahme der uber 35 Prozent. Exportkredite, die ihren Anteil an der gesamten Die zunehmende Kreditgewahrung durch Ge- Auslandsfinanzierung zwischen1970 und 1980 hal- schaftsbanken war die Hauptursache fiir den dra- ten konnten. In den friihen achtziger Jahren fielen ISchaubild 2.1 Zusarnmensetzungder Netto- Schaubild2.2 Zinssiitzeneuzueesaeter Kredite I Mittelzufliissezu den Entwicklungslandern, 1960,1970,1980 und 1983 196( 197[ Anmorkung: Angegeben sind diegewogenendurchschittliihenZinsdtze neuerKrediteim ZeitpunktderZusilge.Bei variabelveniwlichenKrediten i ' I I l l 1 / 1 1 I ist der tats%chlichgaahlte Zins von der Entwicklung der Marktam abhiingig. 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 1( Prozent QuoIIe: Weltbank. Wentliche Entwicklungshilfe mentliche nichtkonzession*e Kredite Exportkredite 1984.Die Zinszahlungen, die1970etwa ein Drittel Aushdische Direktinvestitionen des gesamten Schuldendienstes ausmachten, belie- Kredite von GeschZftsbanken fen sich 1984 a d uber die Halfte. Die Zunahme (IPortfolioinvestitionenundsonstigeZufliisse resultiert sowohl aus den hoheren Gesamtschulden als auch aus dem gestiegenen Zinsniveau. Quelk:OECDDowlopmgnt Co-operation. Die Konditionen, zu denen die Entwicklungslan- der mittel- und langfristige Finanzierungsmittel erhielten, haben sich im Laufe der siebziger Jahre betrachtlich verandert. Die mittlere Laufzeit ihrer die Exportkredite jedoch deutlich zuriick. gesamten offentlichenSchulden verkurztesich von Die wachsende Kreditaufnahme wiihrend der 20,4Jahren in 1970 a d 14,2Jahre 1982, weil die vergangenen zehn bis funfzehn Jahre hatte einen Kredite aus privaten Quellen (die am starksten entsprechendenAnstieg der Auslandsschulden zur wachsende Komponente) kurzere Laufzeiten auf- Folge. Von 1970 bis 1984 stiegen die mittel- und wiesen - 1983 betrugen sie durchschnittlich 8,2 langfristigen Schulden der Entwicklungslader, Jahre. Die tilgungsfreien Zeiten verkurzten sich demSchuldenberichtssystemder Weltbank(Debtor nichtsodramatisch;siegingenvondurchschnittlich Reporting System, DRS) zufolge, von 68 Mrd 5,sJahren1970 a d 3,9Jahre1983 zuriick. Im Jahr Dollar a d686 Mrd Dollar, was einer durchschnitt- 1983wiesendieneu gewiihrtenKreditean Entwick- lichen jahrlichen Zunahme um 16,7Prozent ent- lungslander die kurzesten Durchschnittslaufzeiten spricht. In der Zahl fur 1984 sind kurzfristige und die geringste Zahl von Freijahren ad, die je Verbindlichkeitenin Hohe von schatzungsweise25 verzeichnet wurden. Mrd Dollar enthalten, die durch Umschuldungen Zu den bedeutsamen Strukturiinderungenin der langfristig konsolidiertworden sind. EinschlieBlich Auslandsverschuldung der Entwicklungslanderge- der im DRS nicht erfal3ten Lander sowie der horten die zunehmende Verbreitung variabel ver- kurzfristigen Verschuldung und der Kredite vom zinslicher Kreditesowie des Dollarsals Kreditwah- Internationalen Wahrungsfonds erreichten die rung. gesamtenAuslandsverbindlichkeitenaller Entwick- Der Anteil der variabelverzinslichen Schulden lungsliinder im Jahre 1984 fast 900 Mrd Dollar an den ausstehenden offentlichen Gesamtschulden (siehe Sonderbeitrag 2.2). stiegvon 16 Prozent im Jahr1973 a d 43 Prozent in Die Schuldendienstzahlungen stiegen von 9,3 1983. Die Zunahme konzentrierte sich auf die Mrd Dollar im Jahr 1970 a d 100 Mrd Dollar in Lander mit mittlerem Einkommen, besonders in TABELLE 2.3 Netto-Mittelaufkommen der Entwicklungslanderaus allen Kapitalquellen in ausgewahlten Jahren, 1970 bis 1983 (in Mrd $) Aufkommensart 1970 1975 1980 1981 1982 1983 dffentliche Entwicklungshilfe 8,1 20,l 37,5 37,3 34,7 33,6 Bilateral 7.0 16,2 29,7 29,4 27,2 26,l Multilateral 1s 3,9 7,s 7,9 7,5 7,5 Zuschiisse privater Hilfsorganisationen 0,9 1,3 2,3 2,o 2,3 2,2 Nichtkonzessionare Mittel 10,9 34,3 59,4 70,5 60,4 63,9 dffentliche oder offentlich geforderte Mittel 3,9 10,5 24,5 22,2 =,o 19,6 Private Exportkredite 2,l 4,4 11,l 11,3 7,1 5,5 dffentliche Exportkredite 0,6 12 2 3 2.0 2,7 2,l Multilaterale Mittel 0,7 2,s 4,9 5,7 6,6 7,O Sonstige offentliche und private Mittel 0 2 0,8 2 2 2,O 2,6 3,O Finanzhilfen sonstiger Geberlhder 0,3 1,6 3,8 1.2 3,O 2,O Private Mittel 7,O 23,s 34,9 48-3 38,4 44,3 Direktinvestitionen 3,7 11,4 10,5 17,2 11,9 7,s Bankkreditea 3,O 12,O a 0 30,o 260 36,O Anleihefinanzierungen 0,s 0,4 1,4 1,1 0,s 0,s Insgesamt 19,9 55,7 992 109,s 97,4 99,7 Nachrichtlich: Kurzfristige Bankkredite .. .. 26,O 22,O 15,O -2,O IWF-Kreditgewiihrung (netto) 0,3 3 2 2,6 6 2 6,4 12,4 a. Ohne Anleihefinanzierungenund ohne von Banken gewahrte Exportkredite, die in den privaten Exportbediten enthalten sind. Quelle: OECD 1984. TABELLE 2.4 Variabel verzinsliche Kredite in Prozent der offentlichen Schulden; ausgewiihlteJahre, 1974 bis 1983 liindergtuppe 1974 1976 1978 1979 ,., 1980 1981 1982 1983 Asiatische k d e r mit niedrigem Einkommen 0,o 0,o 0,4 0,6 1,s 2,9 3,7 3,9 Afrikanische k d e r mit niedrigem Einkommen 8,s 8,1 6,7 6,s 7,O 9,4 9,1 7,6 &der mit mittlerem Einkommen olimporteure 18,5 26,6 30,3 35,2 36,5 40,2 41,4 43,7 dIexporteure 23,9 30,4 34,9 40,l 41,7 45,2 48,3 54,6 Entwicklungslhder insgesamt 16,2 23,O 27,3 31,8 33,2 36,7 38,7 42,7 Nachrichtlich: GroBschuldner 18,4 26,s 32,5 39,O 40,5 45,O 46,7 51,2 Anmerkung: Angaben betiehen sich auf die ausstehendenund ausgezahltendffentlichen Schulden. Quelle: Weltbank. Lateinamerika, die umfangreicheMittel aus priva- sie1983wiedergeringfiigigunter10Prozentsanken ten Quellen aufgenommenhatten. Bei den Landern (vgl. Schaubild 2.2). mit niedrigem Einkommen erhohte sich der Anteil Der Anteil der dollar-denominiertenlangfristi- der variabel verzinslichen Schulden kaum (vgl. gen offentlichen und offentlich garantierten Schul- Tabelle 2.4).Die Zinssatze fiir langfristige Kredite denstiegvon65ProzentimJahr1974auf 76Prozent an offentliche Schuldner, die zwischen 1974 und in 1983 (vgl. Tabelle 2.5). Auch hier gab es 1976beidurchschnittlich7,OProzent lagen,stiegen regionale Unterschiede: Im Jahr 1983 erreichte in den Jahren1980bis1982auf 10,5Prozent, bevor dieser Anteil in Lateinamerika fast 90 Prozent, in Sonderbeitrag 2.2 Auslandsverbindlichk.eitender Entwicklungsliinder Das DatenmaterialuberdieinternationalenFinanzbeziehun- ben uber Glaubigerlander und uber Bankkredite sinnvoll gen ist in den letzten Jahren quantitativ wie qualitativ erganzt werden.SolcheAngabenstammenhauptsachlichaus betrachtlich verbessert worden. Die wichtigsten Morma- folgenden Quellen: tionsquellen sind: OECD-lahrespriifungder Entwicklungshilfe und Gliiubi- Das Schuldenberichtssystem der Weltbank (DRS). Das ger-Berichtsystem. Die jahrlichen Entwicklungshilfe-Memo- DRSist eine umfassendeDatensammlunguberSchulden mit randen der siebzehn Mitgliedslhder des Ausschusses fur einer Laufzeit von mehr als einem Jahr, sowie jahrlicher Entwicklungshilfe (Development Assistance Committee, Angaben uber Kreditzusagen,Auszahlungen,Tilgungenund DAC)enthalten Angaben uber die jahrlichen Auszahlungen Zinszahlungen. Publikation: World Debt Tables (erscheint und RiicMiisse offentlicher unentgeltlicher Leistungen und jahrlich). Kreditean jedesEntwicklungsland. Das Glaubiger-Berichts- Die Regiemngen der Entwicklungslander melden offentli- system stellt Einzelangaben uber alle offentlichen langfristi- che und offentlichgarantierteSchulden auf Basis der einzel- gen Kredite sowie Globalinformationenuber Exportkredite nen Kredite. Die Angaben uber private nicht-garantierte zur Verfugung. Auf Grundlageder DRS-Daten schatzt die Schulden sind unvollstiindig, so daR sie durch Schatzungen OECD die MitteIzuflusseaus OPEC- und Staatshandelslan- der Weltbank e r g k t werden. Nach iiblicher Abgrenzung dern. SchlieBlichwerden Schatzungen der Gesarntverschul- werden vom DRS IWF-Kredite nicht beriicksichtigt, die als dungder Entwicklungslindererstellt. Publikationen:Devel- ,,Transaktionen der Wahrungsbehorden" und ~ c h als t opmentCo-operation und ExternalDebt of DevelopingCoun- mittelfristige Darlehen gelten. Bei einigen lndern mit tries (erscheinen jeweils jihrlich). niedrigem Einkommen bilden jedoch die Verbindlichkeiten Die OECD-Angaben uber langfristige zwischenstaatliche gegenuber dem IWF einen erheblichen Teil ihrer nicht- Kredite stelleneine wertvolleKontrolle der DRS-Datendar. konzessionaren Auslandsschulden. Jedoch enthalten die Angaben uber offentlich verbiirgte IWF-Zahlungsbilanzstatbtiken. Umfassende Zahlungs- Exportkredite in manchen Fallen erst in Zukunft Wllig bilanzdatenwerden entsprechend den Regeln des Balance of werdende Zinsen und schlieRenExportkredite aus, die nicht Payments Manual des IWFzusammengestelltund dem IWF im Glaubigerland verburgtwordensind. Em mehr genereller periodisch ubermittelt. Dazu gehoren international ver- Nachteil besteht darin, daB die OECD-Primarstatistik die gleichbare Daten uber private und offentliche unentgeltliche Daten nicht auf weltweiter Basis erfaBt, wenn auch die Leistungen sowie uber emtliche Kapitalstrome,wie Direkt- DAC-&der fur die Entwicklungslander die wichtigste investitionen, langfristige Kredite. kurzfristige Kredite und Quelle intemationaler Kapitalstromebilden. Resewebewegungen. Publikation: International Financial Bankenstatistik der BIZ. Die Bank Mr Internationalen Statistics, Supplement on Balanceof Payments(friiher:Balan- Zahlungsausgleichstellt Angaben uber die Fordemngen der ce of Payments Yearbook; erscheint jiihrlich). Bankenin fiinfzehn Liindernzusammen. Einevierteliahrliche Sowohl die Daten des DRS als auch die des IWFsind von Statistik bemht auf einer Klassifizierung der Banken nach den Fahigkeitendes statistischen Personalsin den Entwidc- dem Residenzprinzip,eine halbjahrlicheauf dem Nationali- lungslandernabhangig. Jedoch haben in jiingster Zeit beide tatsprinzip(dasheat, als ,,Krediteder Vereinigten Staaten" statistische Quellen an Aussa&ahigkeit gewonnen, wozu gelten die Kredite der heimischen Zentralen der US-Banken auch dieden Mitgliedslanderngewiihrteintensive technische sowie ihrer Offshore-Filialen). Die Halbjahresstatistik Unterstutzungdurch den IWFund die Weltbankbeigetragen schliisseltdie Bankkredite nach der Laufzeit a d und liefert hat. damit die wichtigsten Schatzangaben fur die kurzfristige InformationenuberSchuldnerlanderkomen durch Anga- Verschuldung der Entwicklungslander. Unglucklicherweise 'ABELLE 2.5 Nahrungsstruktur langfristiger offentlicher Schulden, 1974 bis 1983 (Prozent) US-Dollara Deutsche Mark Japanischer Yen Franzosischer Franc Pfund Sterling Schweizer Franken Kanadischer Dollar Sonstige Insgesamt Anmerkung: Die Angaben beziehen sich auf Denominationswahmngen,nicht auf die Wahmngen, in denen die Riickzahlung erfolgt. a. DerDollaranteilumfaf3tauchKreditemit ,,WPhrungsoption",die hauptsachlichauf Dollarlauten, variabelverzinslichsindund irn Zeitraum1974bis1983 einen Anteil von 8bis10Prozentander Auslandsschuldaufwiesen.Der auf den US-DollarentfallendeAnteil liegtdaheranderoberenGrenze,was aberden Trend nicht beeinfluBt, wonach der Dollaranteil in einem Jahrzehnturn elf Prozentpunkte gestiegen ist. Quelle: Weltbank. wird das Zahlenmaterialnach der Restlaufmit erhoben, so monatlich). daBes nicht mit den DRS- und OECD-Statistikenvergleich- GemeinsamesOECD/BIZ-hjektiiberdie Auslandnter- bar ist, welche die Kredite nach der urspriinglichen Laufzeit schuldung. Dieses Projekt sol1die Daten iiber a) offentlich erfassen.Publikationen:Intematio~IBankingDevelopments verbiirgte Handelskredite der Banken nach der OECD (erscheint vierteljtihrlich); Maturity Distribution of Intema- Statistik und b) die Verschuldung der Entwicklungsllnder tional Bank Lending (erscheint halbjahrlich). gegeniiber den Geschiftsbanken zusammenfiihren. Ein IWF-Bankenstatistik.Diese stelltForderungen und Ver- Ergebnis desProjektsist, dal3die Doppe1z;ihlungder offent- bindlichkeiten des internationalen Bankensystems zusam- lichgarantierten und von Banken herausgelegtenExportkre- men. Sie ist mit der Statistik der BIZ vergleichbar, sol1aber dite, diein beidenStatistikenerfaDtwerden, beseitigt wurde. letztlicheinen groBerenKreisvon Bankpliitzenerfassen. Die Publikation: OECD, Development co-operati& (1984 Daten wurden1984 zum erstenrnal veroffentlicht, als erste Review). Stufeeines Projektes, das alle Daten iiber die Audandsver- Die Zusammenfassungall dieserstatistischenQuellen gibt schuldung der Entwicklungsliinder zusammenfassen soll. eine brauchbare Schatzung der Auslandsverbiidlichkeiten Publikation: International Financial Statistics (erscheint der ~twicklungsliinder(Tabelle 2.2A). TABELLE 2.2A I Auslandsverbindlichkeiten der Enhviddungsliinder, 1980 bis 1984 (Mrd Dollar, fallsnicht anders angegeben) I k k m p p e 1980 1981 1982 1 9 ~ 9 IgMb DRSBerichtslanderC 540 629 699 761e Sld Mittel- und langfristige verschuldungd 412 470 525 59Se 65sf Offentliche Kredite 160 174 191 24?9 % Private Kredtte 252 296 334 38Se Kunfritige Verschuldungg 119 145 155 lMe 122f IWPKrediteh 9 14 19 29 33 Andere Entwicklungslander 70 73 76 82 85 Mittel- und langfristige verxhuldungd 59 58 57 60 62 Offentliche Kredite 17 18 19 20 20 Private Kredite 42 40 38 40 42 Kurrfristige Verschuldungs 11 15 16 20 20 IWF-Krediteh 0 0 3 2 3 Insgesamt 610 702 775 843 895 Nachrichtlich Zunahme der Gesamtverbindli&keiten (Prozent) 15,l 10,4 8,s 6.2 a. Vorilufin. b. Geschsti. c. Angaben fiir 104 Entwicklungsliinder,die im Rahmen des Schuldenberichtssystemsder Weltbank (DRS) regulirund vollst~ndigberichten. d. Schuldm rnit ursuriidicher Laufzeit von lber einem lahr. e. Beeinfldt durch hre i383erfolgte Umxhuldung won 22 Mrd Dollar kunfristiger Bankvehindlichkeitm in langfristigeSchulden. f. Beeinflufitdurch die 19.54 erfolnte Umschuldunn von 25 Mrd Dollar kudrirtixer Bankverbindlichkeitenin lanufristineSchulden. g. Schulden mit ursprlinglicher~ a - h i tbis ru ein& Jahr (einschlicBlich).Ge&&t aufgrund der von der BIZerfaken &kforderungen an Entwicklungsl&nder,e-t durch Angaben einrrlner Entwicklungslanderlber ihre kunfristige Verschuldung. h. Ohne Darlehen aus dem Treuhandtonds des lWF; diese sind in der mittel- und latufristigen Verahuldung enthalten. i. UmfaRtAngabenfiirEntwidun&nder, dienicht im Rahmm desDRSberichten,sov&fiir;olche Under. di; im RahmendesDRSentwedcrunvoUsUndigberichtenoder in einer Form, die eine Publikation in den Standardtabellen a d l i e f i t . Ohne Verschulduns der blexwrteure mit hohem Einkommn. aber einxhliefilich ncwhlltter Angaben fiir Entwidungsliinder, die nicht Mitglied der Weltbank sind, in der weltwirtschahlichen &alyse des W e l t e n h o i c k l ~ c h tjedoch enthalten &d s Ostasien betrug er 68 Prozent und bei den afrikani- afrikanischen Landern mit niedrigem Einkommen schen LandernsiidlichderSahara nur 54Prozent.In fie1 jedoch der Exportanteil am BIP scharf ab. Die vielen Landern nahm durch die Dollarstarke die weltweite Rezession der Jahre 1981/82fiihrte dann reale, in inlandischen Giitern gemessene Belastung zusinkenden Rohstoffpreisen und verlangsamte das durch den Schuldendienst zu. Die Zweckmaigkeit Wachstum des Exportvolumens der Entwicklungs- einer Diversifikation der Wahrungsstruktur von lander. Die Erdi-lausfuhren gingen ebenso wie die Kreditaufnahmen und Schulden der Entwicklungs- t)lpreise zuriick, was die t)lexporteure mit mittle- lander wird in Kapitel 5 erortert. rem Einkommen belastete. Die wirtschaftliche Erholung seit 1983 hat zwar das Ausfuhrwachstum wieder beschleunigt, doch haben sich die Terms of Aufienhandels- und Schuldenkennzahlen Trade der Entwicklungslanderseit1980 verschlech- Insgesamt gesehenkonnten Landerder Dritten Welt tert (nahere Angaben zum AuRenhandel enthalten in den siebziger Jahren ihre Exporte betrachtlich die Tabellen A.8 und A.9 des Statistischen ausweiten, namlich von rund 13 Prozent ihres BIP Anhangs). im Jahr 1970 auf iiber 23 Prozent in 1983. In den Auch die Exportstruktur der Entwicklungslander TABELLE 2.6 Schuldenkennzahlen der Entwicklungslanderin ausgewahlten Jahren, 1970 bis 1984 (Kennzahlen in %; Betragein Mrd Dollar) Asiatische LLinder rnit niedrigem Einkommen Verhdtnis Schulden zu BSP Verhdtnis Schulden zu Ausfuhren Schuldendienstquote VerhaltnisZinsdienst zu BSP Insgesamt ausstehende und ausgezahlte Schulden Private Schulden in % der Gesamtschulden AfrikanischeLtinder rnit niedrigem Einkommen Verhdtnis Schulden zu BSP Verhaltnis Schulden zu Ausfuhren Schuldendienstquote Verhaltnis Zinsdienst zu BSP Insgesamt ausstehende und ausgezahlte Schulden Private Schulden in % der Gesamtschulden Bedactende Fertigwarenexporteure VerhaltnisSchulden zu BSP VerhaltnisSchulden zu Ausfuhren Schuldendienstquote Verhdtnis Zinsdienst zu BSP Insgesamt ausstehende und ausgezahlte Schulden Private Schulden in % der Gesamtschulden Sonstige t)limporteure rnit mittlerem Einkommen Verhdtnis Schulden zu BSP Verhdtnis Schulden zu Ausfuhren Schuldendienstquote Verhaltnis Zinsdienst zu BSP Insgesamt ausstehende und ausgezahlte Schulden Private Schulden in % der Gesamtschulden C)lexporteure rnit mittlerern Einkommen Verhdtnis Schulden zu BSP VerhiiltnisSchulden zu Ausfuhren Schuldendienstquote VerhaltnisZinsdienst zu BSP Insgesamt ausstehende und ausgezahlte Schulden Private Schulden in % der Gesamtschulden Entwicklungsliinderinsgesamt Verhdtnis Schulden zu BSP Verhdtnis Schulden zu Ausfuhren Schuldendienstquote Verhaltnis Zinsdienst zu BSP Insgesamt ausstehende und ausgezahlte Schulden Private Schulden in % der Gesamtschulden Anmerkung: BeiZinszahlungenund SchuldendienstfiirdieJahre1970bis1983handelt essich urn effektivgeleistete(nicht vertragliche)Zahlungenin dieser Periode.BeiZinszahlungenundSchuldendienstfiir1984handeltessich urn Sch'atzungenaufgrundderbisEnde1983erhaltenenZusagen,wobeibisEnde1984 erfolgteUmschuldungenberiicksichtigt wurden. Quelle: Weltbank. hat sich im Verlauf der letzten zwei Jahrzehnte Rohstoffedurchwegan relativerBedeutungeinbuB- betrachtlich verandert. Der Anteil der Industrieer- ten. WenngleichdiesegroBereVielfaltihrerExporte zeugnisse an den Gesamtausfuhren stieg von 15 die EntwicklungslandergegenuberWeltrezessionen Prozent zu Anfang der sechziger Jahre auf fast 50 weniger empfindlichmacht, so bedeutet der hohere Prozentzu Anfangder achtzigerJahre, wahrenddie Anteilder Industrieproduktedoch aucheinegroI3e- I Sonderbeitrag 2.3 Wie die Inflation die Tilgung von Krediten beeinflufit 1 IndenvergangenenJahrenwiesendieInflationsratenund die Kreditlaufzeit hohere Inflationsraten die reale Schuldentil- Zinatze betrachtliche Schwankungen ad. Mlationsraten gung in der Anfangsphase und verringem die reale Schul- und Zinssatze beeinflussen die Verschuldungskennzahlen, denriickzahlunggegenEndedesTilgungszeitraums.Diereale die iiblicherweise zur Beurteilung der Kreditwiirdiieit von Tigungslast wird urn so mehr nach vorne verlagert (Front- Schuldnerliindern herangezogen werden. Erstens md3 der loading), je I-er die urspriingliche Laufzeit eines Kredits Nominalwert der Verschuldungmit Hilfe eines Preisindika- ist. tors deflationiert werden, urn ihren Realwert realistisch Die Tabelle 2.3A zeigt, wie sich die verschiedenen Kom- einschatzenzu konnen. Zweitens kommt es zu einem realen ponenten des gesamten Schuldendienstes im Zeitverlauf Ressourcentransfer, falls die Preissteigerungsrate den entwickelt haben. Fur diese Berechnungen konnten unter- Anstieg der Nominalzinssatze ubertrifft oder hinter diesem schiedlichePreisindizesherangezogenwerden. Hier werden zuriickbleibt - ein Transfer zugunsten des Schuldners im die Exportpreise der Entwicklungslhder (Warenhandel, ersteren Fall und zugunsten des Glaubigers im letzteren. ohne 61, fob) verwendet. Dies bedeutet, daI3 der Wert der SchlieRlichwird die reale Schuldenlast durch die Inflation Schuldendienstleistungen in heimischen Gutern, die zur nicht verandert, wenn die Nominalzinssiitze gerade im Bedienung der Schulden exportiert werden mussen, ausge- AusmaR der Inflation steigen. In diesem Fall wird der driicktwird. DieSchuldendienstquoteweist von Jahrzu Jahr tatsachlicheKreditgleichwohlschnellergetilgt, alsdurch die nur sehr geringe Schwankungen ad, aber die gesarnten urspriinglichen Kreditbedingungen angezeigt wird. Tilgungszahlungenverandernsichwegender Inflationskorn- Wenn die Inflation sich beschleunigt, und die Nominal- ponente in den Zinszahlungen betrachtlich. Der Anteil des zinssatzeingleichemAusmaBsteigen,enthaltendieZinszah- Schuldendienstes an den ExporterlLisen sank im Zeitraum lungen eine Komponente, die den realen Wertverlust eines 197l bis 1973, die inflationsbereinigten Tilgungszahlungen Kredits fur den Kreditgeber kompensiert. Obgleich dieser erreichten jedoch 1973 ihren Hochststand. Pihnlich erhohte EffektdenRealwertallerTilgungszahlungennichtverandert, sich in der Periode 1980 bis 1982 die Schuldendienstquote, beschleunigt erdochdie realeTilgung: Die Mlationskompo- wsrend der Anteil der inflationsbereinigten Tilgungszah- nente des Nominalzinssatzeskommt zu der regularen nomi- lungen einen deutlichen Ruckgang aufwies. nalen Tilgungszahlunghinzu.Sosteigernbeieinergegebenen TABELLE 2.3A Einflul3 der Inflation auf den Schuldendienst (Prozent) I SchulMenst/ = Inflationsbereinigte Tilgung/Exporte + Infih'ombereinigte Exporte P h - Zinssahlungen/ Inflations- Exporte dflige + bedingte = Gesamt- Jahr Tilgung Tilgung tilgung Anmerkung: Die Zerlegung der Schuldendienstquote in inflationsbereinigte Zinszahlungen und inflationsbereiniite Tilgungen basiert a d folgenden Identitatsgleichungen: S D - Z + T Z = ( i - p ) . S + p . S hierbei bezeichnet SDden Schuldendienst. Zdie Zinszahlungen, TdieTilgung. i den Nominalzins,berechnet alsVerhiiltnisderZinszahlungen der laufenden Periode (Z)zur ausstehenden und ausgezahlten Verschuldung der vergangenen Periode 6);ist die jkhliche Inilationsrateauf Basis des Preisindac fiir p AuBenhandelsgiiterohne 01(fob). S D - ( i - p ) . S + p . S + T wobei (i- p)S die inflationsbereiniiteZinsbelastung angibt und p . S + T die inflationsbereinigteT i . Differenzenin den Summendurch Runden der Zahlen. Quelle: Weltbank. re Verwundbarkeit durch den Protektionismus in Umschuldung von insgesamt 115 Mrd Dollar ver- den Industrieliindern,der hauptsachlichindustrielle handelt, doch entfielen allein 93 Mrd Dollar bzw. Fertigerzeugnisse betrifft. vier Fiinftel der Gesamtsumme auf drei h d e r , Trotz dieses kriiftigen Exportanstiegs fiihrte die namlich Argentinien, Mexiko und Venezuela. rasch wachsende Verschuldung, zusarnmen rnit DieGlaubigerlanderhabendieStrategieverfolgt, starken Zinssteigerungen, zu einer Verschlechte- die Schuldenprobleme ,,von Fall zu Fall" zu losen, rung der wichtigsten Schuldenkennzahlen (vgl. wobei im wesentlichen bewarte Verfahrensweisen Tabelle 2.6). Im Durchschnitt aller Entwicklungs- zur Anwendunggelangten(vgl.Sonderbeitrag2.4). liinder erhohte sich das Verhaltnis der Schulden- Die Umschuldungsmodalitatenwaren im Jahr1984 dienstzahlungenzu den Exportenvon15Prozentim meistensgroBzugiger als1982 und 1983. Die Lauf- Jahr 1970 auf 21 Prozent in 1982 und ging dann zeiten und die tilgungsfreienJahrewarenlanger; die leicht auf 20 Prozent im Jahr 1984 zuriick; die Zinsaufschlage auf die Londoner Interbankrate Relation der Schulden zum BSP stieg von 14 (LIBOR)betrugen1982und1983fur umgeschuldete Prozent im Jahr 1970 auf 34 Prozent in 1984 (vgl. Kredite zwischen 1% und 2% Prozentpunkte, gin- Sonderbeitrag2.3). AuchdieRelationder Schulden gen jedoch1984 auf 1% bis 2 Punkte zuriick. Auch zu den Exporten nahm zu, und zwar von 109 die fiirUmschuldungsaktionenin Rechnung gestell- Prozent (1970)auf 135 Prozent (1984).DasVerhdt- ten Gebuhren sind gesunken. nis der Zinszahlungen zum BSP hat sich mehr als Vor allem in Reaktion auf Besorgnisse der verfunffacht, narnlich von 0,5 Prozent imJahr1970 Geschiiftsbanken, die Garantien fur die Soliditat a d 2,8 Prozent in 1984. der Wirtschaftspolitik der Schuldnerlander ver- Zwischenden Entwicklungsliinderngabes jedoch langten, hat sich die Behandlung der Umschul- im einzelnen groBe Unterschiede. Mit Ausnahme dungsfalle gewandelt. Internationale Organisatio- der asiatischen k d e r rnit niedrigem Einkommen nen - insbesondere der IWF - haben an der nahm die Relation Schulden/BSPin allen Lander- Ausarbeitung von Sanierungsprogrammen mitge- gruppen betrachtlich zu. Am starksten erhohte sie wirkt, die wirtschaftspolitische Reformen, Schul- sich in den afrikanischen Liindern rnit niedrigem denumstrukturierung und die Zufuhrung neuer Einkommen,wosievon18ProzentimJahr1970auf Mittel beinhalteten. Auch Zentralbanken haben 55Prozentin1984stieg.ObgleichdieVerschuldung wichtige Beitragegeleistet, sei es indirektdurch die der afrikanischenLander absolut gesehen- rnit 27 Bank fur Internationalen Zahlungsausgleich(BIZ), Mrd Dollar im Jahr1984 - gering ist, weisen diese sei es a d direktem Wege wie der Federal Reserve Under relativ zu ihrem Einkommen und ihren Board. Diese Vorgehensweise kam besonders den Exporten die hochste Verschuldung aller Entwick- lateinamerikanischen Schuldnerlandern zugute. lungslander auf. Wegbereitend war ein - im wesentlichen 1984 abgeschlossenes - mehrjariges Umschuldungs- programmfur BankschuldenMexikosin Hohe von Umschuldungen 49 Mrd Dollar; diesem folgte ein mehrjariges Umschuldungsprogramm fur Venezuela uber ein Zwar haben in den achtziger Jahren etwa einhun- Kreditvolumen von fast 21 Mrd Dollar. Ende1984 dert Entwicklungslander akute Schuldendienst- war einemehrjahrigeUmschuldungsaktionfur Bra- probleme bislang vermeiden konnen, gleichwohl silien in der Diskussion, wodurchein Volumen von ging die Verschlechterungder Schuldenkennzahlen etwa50MrdDollarkonsolidiert werdensoll.Durch rnit einer Flut von Umschuldungsaktionen einher. diese und andere Abkommen konnten die von der Die Zahl der formellen Umschuldungen von Mit- Verschuldung herriihrenden Wachstumsbeschran- gliedslandern der Weltbankstieg von durchschnitt- kungen fur einige Hauptschuldnerliinder gelockert lich funf pro Jahr im Zeitraum 1975 bis 1980 auf werden. Gleichwohl wurde vereinzelt die Auffas- dreizehn in 1981 und einunddreiBig (mit einund- sung vertreten, daB eine radikalere Losung der zwanzig betroffenen Landern) im Jahr 1983. Min- Schuldenprobleme notwendig sei (vgl. Sonderbei- destens ebenso viele Umschuldungsverhandlungen trag 2.5). fanden 1984 statt, jedoch wurden bis Ende des Von den Fallen weniger GroRschuldner abgese- Jahresnur in einundzwanzigFallenformelleVerein- hen, wurden jeweilsnur dieFalligkeiteneinesJahres barungen erreicht, die sechzehn Ender rnit einer umgeschuldet.In unterschiedlichemUrnfangwaren Schuldensumme von gut 11Mrd Dollar betrafen. dabei neben den privaten Krediten auch offentliche Im Laufe des Jahres 1984 wurde zwar uber die Kredite aus bilateralen Quellen (einschlieBlich lndlungen im Wandel Verhandlungen iiber Schuldenerleichterungen werden landern schnelle und ernsthafte Anstrengungen, um die hauptsiichlich im Rahmen folgender zwei Eiichtungen grundlegenden Wirtschaftsproblemein Angriff zu nehmen; durchgefiihrt: des Pariser Klubs fiir Schulden gegeniiber ein vom IWF unterstiitztes wirtschaftspolitisches Anpas- Regierungen oder fiir von Regierungen verbiirgte Kredite sungsprogramrn,das dem Land Ziehungen im Rahmen der sowiederAd-hoc-Konsortienvon Geschiftsbanken(manch- hoheren Kredittranchenermoglicht,ist eine typischeVorbe- ma1 auch Londoner Klub genannt) fiir nichtversicherte dingung fiir eine Ubereinkunft rnit dem Pariser Klub. Schulden gegenuber Finzinstituten. Obgleich der Pariser Klub Schuldenerleichterungenimmer noch hauptsiichlichunter dem Aspekt kurzfristiger Liquidi- Der Pariser Klub titsengpassebehandelt, hat erdoch bei Schuldendienstprob- Der Pariser Klub entstand 1956, als eine Gmppe von lemen-ion Entwicklungslindem, die ernsthafte ~chritte Glaubigerlbdem in Paris zusammentrat, um iiber die unternehmen,um ihreProblemezu meistern, einegrundsitz- Schulden Argentiniensgegeniiber Exportkreditinstitutenzu lich flexible Haltung bewiesen. verhandeln, die private Kreditgeber entschadigt hatten, Der Pariser Klub war besonderserfolgreich bei hndern, nachdem Argentinien rnit der Bedienungseiner Schulden in wo die aktuellen Liquiditatsprobleme primar durch die Verzug geraten war. Zwar besitzt der Klub keine geschrie- zeitliche Akkumulierungvon Schuldendienstzahlungenent- bene Satzung, doch hat sich auf der Grundlage von Erfah- standensind. Er war jedochwenigererfolgreich,wenn esum rung und Prazedenzfallen ein standardisiertes Verfahren die h u n g der Probleme derjenigen k d e r ging, bei denen herausgebildet, um eine Gleichbehandlungaller GIPub&-- -wieirr$en&ik&s~ksmt~dich derS&ma=&i ~ d e r z u ~ w ~ e i s t e n n n Schuldendienstproblemeauf strukturelle Ursachen zuriick- DieVerhandlungeniiberSchuldenerleichterungenerstrek- zufiihrensind. Wem dieAussichtenfiirdieWiederaufnahme ken sich auf alle bilateralen offentlichen Darlehen, ein- des normalen Schuldendienstesiiber Jahre hinaus ungiinstig schliel3lich der konzessionliren Kredite und der offentlich sind, haben aufeinanderfolgendejiihrliche Umschuldungen verbiirgten Exportkredite. Die Konsolidierungsperiodebe- uberein JahrzehnthindieProblemeoft nur zeitlich verscho- t%t in der Regel ein Jahr, hadig gibt es aber auch ben. Die flexible Haltung, die der Pariser Klub in der aufeinanderfolgende Vereinbarungen: Schuldenerleichte- Vergangenheit bewiesen hat, gibt Grund zu der Annahme, rungen fiir Liberia, Senegal, den Sudan, Togo und Zaire daB er seine Tatigkeit weiterhin flexibel ausiibt, um auch wurden in den letzten zehn Jahren mehr oder weniger diese Probleme in den Griff zu bekommen. kontinuierlicherneuert.BereitszuvorumgeschuldeteKredite sind, falls erforderlich, ebenfallskonsolidiert worden. KommerzielleBankschulden Schuldenerleichterungensind in der Regel auf die laufen- Im Gegensatz zum Pariser Klub haben sich Umschuldungs- den Fiilligkeiten beschrinkt, wobei in der Regel zwischen80 verhandlungen mit Geschaftsbanken erst gegen Ende der und 100 Prozent der Falligkeiten umgeschuldet werden. siebziger Jahre entwickelt (vgl. Schaubild 2.44).Da der Dieser konsolidierteAnteil ist nach einer tilgungsfreien Zeit Grofiteil dieserSchulden aus Konsortialkrediten und nicht- vonvierbii fiinfJahreninnerhalbvonacht biszehnJahrenzu versicherten AuBenhandels- oder Projektfinanzierungen tilgen. Fur Lhder rnit schwerwiegenden Zahlungsbilanz- besteht, und die Zahl der Glaubiierbankenin die Hunderte problemenkann der nicht kowolidierteTeil der Filligkeiten gehen kam, werdendie Bankendurcheinen ,,Lenkungsaus- in der tilgungsfreienZeitamortisiert werden, in diesenFallen schuB"vertreten, der mit der RegiemngdesSchuldnerlandes erstrecktsich dieUmschuldungauf 100 Prozent der in Frage Verhandlungenaufnimmt. WenneinObereinkommenerzielt kommenden Alligkeiten. Zahlungsriickstandewerden gele- wird, muR es von jeder einzelnen Glaubigerbank gebilligt gentlich umgeschuldet, in der Regel sind sie aber rascher werden. Das Vorgehen ist im Laufe der siebziger Jahre zuriickzuzahlen. rationell weiterentwickeltworden, wobei kleine Lenkungs- Die Vereinbarungendes PariserHubs tragendazu bei, die ausschiissenun dieRegelsind und koordinierteMafinahmen normaleAuBenhandels-und Projektfinanzierungin Schuld- ergriffen werden, um eine schnelle Vereinbarung rnit allen nerlbdern aufrechtzuerhalten. WennSchuldnerlanderunter beteiligten Banken herbeifiihrenzu komen. schwerwiegenden internationalenLiquiditatsproblemenlei- Geschaftsbanken schulden hauptschlich die laufenden dehdieeineFdgech&mmwnM&W- ?iItti&em langtristigerKrediteTiii,gelegentlichuT~il- ihren Glaubigern sind, dann bildet eine Vereinbarung rnit gungs~ckstande.Zisen werden nicht umgeschuldet; die dern Pariser Klub den Rahmen fiir Verhandlungen rnit ZinsNcksthde miissen beglichen win, bevor Umschul- offentlichen Glaubigern iiber die Umschuldung von Zah- dungsvereinbarungenin Kraft treten konnen. Einiie Vertri- lungs~ckstbden,wodurch der Wegfiir neue Direktkredite ge erstrecktensich auchauf die Konsolidierungkunfristiger oder verbiirgte Darlehen bereitet wird. Daraufhin erfolgen Schulden. Bei vielen Umschuldungen sind in jiingerer Zeit bilaterale Verhandlungen rnit jedem Mitgliedsland im Rah- neue langfristige Kredite und Handelskreditfazilitatenals men der vereinbarten Gesamtlosung. Nachdem diese bilate- Teil eines Umschuldungspaketseingeraumt worden, womit ralen Obereinkommen abgeschlossen worden sind (ein oft- irn Endergebnisdie Zinszahlungenkompensiertwurden.Die mals langwieriger ProzeB), nimmt iede betroffene Behorde Verhandlungensind flexibel gefiihrt worden; einige W e n den ~eiichen&sschutz fiir ~x~oitkreditean die umge- zu einem Zahlungsaufschubvon einemJahr auf das andere, schuldetenk d e r wieder ad. Natiirlichkonnen Schuldner- wahrend umfassendelangfristige Obereinkommennoch dis- lander an den Pariser Klub auch herantreten. bevor sie in kutiert wurden. Die Tilgung komolidierter Schulden Liquiditatsprobleme geraten, die zu einer Storung der erstredctsich in der Regeliiber sechsbis neun Jahre, wovon Adenhandelsfinanzierung fiihren; im Idealfall sollten sie zwei bis vier tilgungsfreisind. Der Zinsaufschlaggegeniiber dies auch tun. Der Pariser Klub fordert von den Schuldner- (Fortsetzunn) Schaubiid 2.4A Multilaterale Umschuldungsverhandlungen,1975 bis1984 (Mi0 $) Lrmd 1975 1976 29-77 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 Argentinien m970 D23,241 Bolivien m444 m536 Brasilien m4,532 m5.350 83,478 Zentralafdcan.Rep. m55 813 Chile 8216 D3,400 Costa Rica Dominikanische Rep. Ecuador Gabun Guyana Honduras 8148 *, Indien .I57 1169 8110 .. 8 7 Elfenbeinkiiste 8153 m306 Jamaika MI26 .I03 8106 .I48 Liberia 830 825 m27 818 m17 m71 Madagaskar m30 SchliiwI~ .. m142 8103 n195 m120 Malawi m24 Umxhuldungim Parixr Klub m59 ~A&o Umschuldungdurch Geschahsbanken 550b m48,725C Umschuldungdurch Entwidungshilfekonsortim 17 Grundsiitzlichvereinbart I,625 Marokko 225 m530 Mosambik 8200 Nicaragua B582 W188 WlO2 Niger Nigeria Pakistan Peru Philippinen R d n i e s , , , . _ - .... -" -3- 8234 1195* I 1 , - I .' 7. .t:, ,w.;-p-, .- ->'$t*3:,,-:z - *-I &,&?A -Tb a -'. - , l A ; ;.df& .1,598 US67 Senegal ' 877 8&1 064 m97 Sierra Leone 127 m41 m25 m88 Sudan m373 m638 1174 .SO2 8245 Togo m170 892 8114 m55 m68 W74 Tiirkei W2,640 .3,100 .1,223 1873 .2,600 Uganda m56 122 Uruguay ma15 Venezuela .20,750 Jugoslawien m98@ .1,586 .1,246 Zaire m211 m236 47 m4M m574 11,317 Sambia 8285 8150 m75 Insgesamt 373 1,350 373 1,806 6,179 3,723 5,757 2,382 51,089 116,220 Anmerkung: Kusiv gesetzteZahlensindSchatnverte. Reihenfolgeder h d e r entsprechendderenglischenSchreibweise. a. Vereinbamng dumhbesondere Arbeitsgruppe. b. VereinbamngeinesGIGubigertreffens,nichtim RahmendesPariserNubs. c. EinschlieBlichSchuldenin Hahevon23625MmDollar,die bereits 1983umgeschuidet worden war- l'-rgesehen. A - LIBOR liegt zwischen 1% und 2% Prozentpunkten. Die einstimmung d t , und eine Vereinbarung mit Brasilien Umschuldung der Kredite kostet in der Regel eine Gebiihr befindet sich im fortgeschrittenen Verhandlmgsstadium. von 1% bis 1% Prozent. Diese mehrjahrigen Abkommen sind mit Undem abge- Durch die jiihrlichen Umschuldungenw & n die unmit- schlossen worden, die substantielle Fortschritte bel &r telbaren Schuldendienstprobleme erfolgreich uberwunden, Anpassung ihrer Zahlungsbilanzen erreicht haben und dochblieb die Unsicherheitiiber diezukiinftigePosition des glaubwiirdige Strategienfiir ihre zukiinftige Wirtschaftspo- Schuldnen bestehen, was die Riickkehr zu einer normalen litik vomeisen kiinnen. Finanzierung zu Marktbedingungen verhindem kann. Im J'iliche Umschuldungen, ob von GffentlichenSchulden FalleMexikosuntdchneten die Geschstsbankenim Marz oder von kommeniellen Bankschulden,sind hiiichtlich des 1985 ein Abkommen zur Konsolidierung der in den Jahren Zeitaufwands,densieden leitendenVerhandlungsfiihremin 1985bii1990falligenStaatsschulden,ind mdieBankeneine Entwicklungsliindem und den Instituten der Glliubiger TilgugsstreckungubervierzehnJahreakzeptierten,geringe- abverlangen,sehradwendig. Sie&en auch dam, daBdas reZimargenindenerstenTilgwgsjahren vereinbartenund HauptaugenmerkaufdiefiianziellenProblemegelenktwird, auf Gebtihrenfiir dieUmschuldungverzichteten. In jiingster zumNachteilder wirtshftspolitischen R e f o m . Mehrjtih- Zeit wurde mit Ecuador ein mehrjahrigesUmschuldungsab- rigeVereinbarungenauf BasisfallweiserEntscheidungen,die kommen abgesdrlossen. Ober ein hliches Abkommen wirtschaftspolitischeRefmen unterstutzen,sind dahereine wurde gegen Ende1984 mit Venezuela grundsiltzlicheh r - garantierter Exportkredite) betroffen. Offentliche sierten Konferenz, den langfristigen Finanzierungs- Kredite wurden im Rahmen des Pariser Klubs bedarf des Landes in Rechnung gestellt. Spater umgeschuldet, oft zusammen mit kommerziellen gewahrten die Lhder des Pariser Klubs einen Krediten. Dieses Vorgehen garantierte die anna- langerfristigenSchuldenaufschub. Dem war jedoch hernde Gleichbehandlung der Glaubiger. Es war kein Erfolg beschieden, da der Umfang der auch am besten dazu geeignet, auftretende Liquidi- Umschuldung unzureichend und das Land nicht in tatsprobleme in den Griff zu bekommen und die der Lage war, den geforderten wirtschaftspoliti- ordnungsgemafle Bedienung der Schulden wieder- schen Kurs einzuhalten. herzustellen, wenn davon ausgegangen werden konnte, daBsichdie Exporte einesSchuldnerlandes wieder erholen wurden. Jahrliche Umschuldungen werfen jedoch auch gewisse Probleme auf. Allein in den Jahren 1983/84 In Zeiten international stabiler Wirtschaftsverhalt- haben funfundzwanzigLhder (einschlieI3lichKuba nisse, wie in den funfzigerund sechzigerJahren, hat und Polen) umgeschuldet - und zwar hauptsach- Auslandskapital betrachtlich zur wirtschaftlichen lich die von staatlichen Stellen garantierten oder Expansion beigetragen. In Perioden, die durch versicherten Exportkredite, die urspriinglich von heftige Schwankungen der Wirtschaftsaktivitat privaten Kreditgebemgewahrt worden waren. Die- gekennzeichnetwaren, so in den vergangenen fiinf- se Umschuldungsaktionen bedeuteten eine groBe zehn Jahren, spielte es eine ambivalente Rolle. Belastung fiir die finanziellen Reserven und die Einerseits half es den Entwicklungslandern bei der Zahlungsfahigkeit der Exportkredit- und Export- Anpassung an externe Schocks, etwa in der Rezes- versicherungsgesellschaften in.den Glaubigerlan- sion 1974/75. Andererseits - so in der Rezession dem. AuBerdem haben zahlreiche afrikanische von 1981 bis 1983 - war es ein zusatzliches Lander Umschuldungen durchgefuhrt. Ihre Schwie- Medium der Ubertragung von auBen kommender rigkeiten resultieren haufig aus strukturellen Pro- Schocks. blemen, die durch kurzfristige Liquiditatsengpasse Im Rahmen des gesamten Kapitalimports der verschiirft werden. Fur diese Lander sowie fur Entwicklungslander konnten vielleicht die Ge- Lander mit mittlerern Einkommen, die in starkem wichtsverlagerungen von der Beteiligungsfinanzie- MaBe vom Rohstoffexport abhangen, brachten die rung zur Kreditfinanzierung und von offentlichen Umschuldungennicht dieVorteile,dieeinigelatein- zu privaten Kapitalquellen erwartet werden. Mit amerikanischeStaaten daraus ziehen konnten. Nur der wirtschaftlichen Expansion der Entwicklungs- im FalleSudans haben Glaubiger-und Geberlander, lander und der Veranderung ihrer Strukturen wur- auf einer von der Weltbank und vom IWF organi- den ihre Beziehungen zur Weltwirtschaft zuneh- Sonderbeitrag 2.5 Neuere Vorschlage fiir die Behandlung von Schuldendienstproblemen Zahlreiche Losungen sind fur die Schuldenkrise bereits eine automatische Kreditierung der Zisen durch deren angeboten worden. Die Vorschliige spiegeln die Meinungs- Kapitalisierung vor. Vereinzelt werden neue Kreditinstm- vielfalt uber die Art der Schuldendienstprobleme und die mente befiirwortet - wie die Umwandlung feststehender adaquate Antwort darauf wider. Sie erstrecken sich auf Forderungen gegenuber einem Land in Anteile an dessen finanzielle Ad-hoc-Vereinbarungen, fallweise Umschuldun- Deviseneinnahmen oder am Kapital offentlicher Untemeh- gen, dieKapitalisierungvonZinsen, offizielleVersicherungs- men. systeme, Stabilisierungsfonds, die Schaffung neuer Instru- Anhaltende Unsicherheit. Jeder Plan zur Losung des mente, wie der Erwerb von Kapitalanteilen an offentlichen Schuldenproblems ,,ad einen Schlag" muB entweder die Untemehmen in Schuldnerlindem oderSwap-Geschaftemit voraussichtlicheSchuldenlast der Enderso weit verringem, ausstehenden Schulden, sowie umfassende Umstrukturic daBein zweiterRettungsversuchnicht notwendig wird, oder rungen der Schulden, einschlieBlich der Abschreibung von erstellt kunftigeEventualitaten, wieeine Weltrezessionoder Auslandsfordemngen. Ziel dieser Liisungsvorschliige ist es, hohere Zinssatze, in Rechnung. Er muB zudem Anreizefiir die Ruckkehr auf den Wachstumspfad zu ermoglichen, die die Banken bieten, die Kreditvergabe auch in Zukunft Kreditwiirdigkeit der Entwicklungslbder wiederherzustel- fortzusetzen. len und die ,,spontaneUKreditgew&mng durch Geschsts- VerschiedeneProjektebeinhalten Mafinahmenzur Bewal- banken wieder in Gang zu setzen. Es wird hier nicht die tigungdesUnsicherheitsproblems;siereichen von Stabilisie- Absicht verfolgt, die einzelnenVorschliige zu erortem. Die rungsfonds bei Schwankungen der C)lpreise oder Zinssatze vorgeschlagenen Losungen lassensich am besten beurteilen, bis zur Errichtungeinesformellen Versicherungssystemszur indemvierGesichtspunkte, diefurdieBeziehungenzwischen Abwehreiner weiteren Krise. Es ist wenigergut ersichtlich, SchuldnemundGlaubigemfundamentaleBedeutunghaben, wiediese Vorschlagedie zukiinftigeKreditgewHhrungdurch in Betracht gezogen werden. Banken sicherstellen; der dabei eingeschlagene Weg hat Die Untencheidung nvbchen den kollektiven und den erhebliche Konsequenzen fur die Verteilung der Lasten und individuellenInteremen der Gllirtbiger.Wenn den Glaubigem den zukunftigen Zugang zu den intemationalen Kapital- der volleSchuldendienst nichtgeleistet werden kann, liegt es markten. in ihrem kollektivenInteresse, die Zahlungen aufzuschieben Aufrechterhaltungder Solvenz des Bmkensystems. Gro- -vielleichtsogaraufTeilederZahlungenzuverzichten- BeBankenhaltenFordemngengegenEntwicklungslander, statt ein Moratorium oder eine Zahlungmerweigerung des dieeinem MehrfachenihresEigenkapitalsentsprechen. Jeder Schuldnerszu provozieren.EinzelneGlaubigerhaben jedoch Plan, der darauf hinauslauft, daB die Schulden in groBem ein Interesse daran, auf Zahlung zu bestehen, um letztlich Urnfangabgeschriebenwerden, muBdas Fortbestehendieser von den anderen Beteiligten abgefunden zu werden. Jeder Bankensicherstellen.Die meisten Vorschliigeversuchen, die Reformvorschlag zur Schuldenkrise muB eine Antwort auf Abschreibungen moglichst gering zu halten, so daB die dieses Problem der ,,TrittbrettfahrerU finden. Einige der Bankenzahlungsfaig bleiben. AnderePliinesehenauch den Vorschlage befunnrorten eine einmalige und endgultige teilweisenAnkauf derForderungengegenuberEntwicklungs- Umwandlung der Schulden der Dritten Welt in langfristige, landem mit offentlichen Geldem vor. niedrigverzinslicheKredite. Meistenswird dafureingetreten, Das gegenwartige Vorgehen, das die Umstrukturierung daBdieSchuldenvon einer neuen intemationalen Organisa- des Schuldendienstes mit wirtschaftspolitischen Anpas- tion ubemommenwerden sollen, womit sich dieFragestellt, sungsmaBnahmender Schuldnerlander kombiniert, hat eine obfiirdiesen Zweck zusatzlicheoffentlicheMittel verfiigbar Antwort fur jedes dieser Probleme. Von wichtigen Details sind. einmal abgesehen, wird die Frage der ,,TrittbrettfahrerU Die Grenzen des Schuldendienstes.Die Schuldnerltinder durch gelegentlichen Dm& auf die Banken sowie dwch haben nunmehr unter Beweis gestellt, daB sie in der Lage giitliches Zureden gelost; wird die Zinslast durch erneute sind, hoheHandelsbilanziiberschussefiirdieBedienungihrer kreditvergabe im ahm men konventionellerUmschuldungs- Schulden zu erwirtschaften. Fur einige b d e r mag es bei aktionen reduziert; wird das Problem der Unsicherheit ihrerngegenwartigen Entwicklungsstandschwierigsein, auf bewaltigt, indem die Banken nicht aus ihrer Mitverantwor- DauerExportuberschussezuerzielen,diezur Bezahlungihrer tungentlassenwerden undesdamitweiterhinmoglichbleibt, gesamten Zisen ausreichen, besonden dam, wenn die von den Glaubigem zuatzliche Kredite zu erhalten, und Zinssatze stiegen. Ein durchfuhrbarer Reformplan muB schlie13lich wird das Problem der Zahlungsunfahigkeit somit nicht nur die Umschuldungder gesamten offenstehen- umgangen, indem man einen hohen Abschreibungsbedarf den Verbindlichkeiten beinhalten; in einigen Fallen muR er vermeidet. Eine starkere Anwendung von mehrjahrigen wohl auch eine Vemngerung der laufenden Zinslast vorse- Schuldenumstmkturierungenauf fdweiser Basis, als Teil hen. einesumfassendenfinanziellenMaBnahmenbiindelszurFor- Um die bestehenden Verbindlichkeiten umzuschulden, derung von Stabilitat und Anpassung, vor allem in den wird meist vorgeschlagen,dieBankkreditein anderelangfri- afrikanischen l n d e m sudlichderSahara, wird jedoch dazu stige Forderungen, insbesondere in langfristige Anleihekre- beitragen, die Schuldendienstprobleme zu mildem. Bislang dite umzuwandeln. Um dieLastder Zinszahlungenabzubau- hat diese Methode besser funktioniert, als viele erwartet en, wird vorgeschlagen, dal3 die bezahlten Zinsen von den hatten. Bankenwiederausgeliehenwerden; andereVorschliigesehen mend denen der Industriestaaten ahnlich. Mit Dritten Welt ausreichende Fortschritte erzielt, um einem abnehmenden Anteil der Infrastrukturpro- unter ,,normalenuBedingungenverstarkt Mittel an jekte an den Investitionen, mit wachsender Indu- den internationalen Finanzmarkten aufnehmen zu strialisierung, mit der Veranderung der Export- konnen. Lander, denenesgelungen war, zu Anfang struktur - von Rohstoffen hin zu Fertigerzeugnis- der achtziger Jahre eine Schuldenkrise zu vermei- sen - und mit dem Ausbau des inlandischen den, erfullten weitgehenddiewichtigstenVorbedin- Finanzsystems wachst auch die Fahigkeit der Ent- gungen fur eine kommerzielleKreditaufnahme. Sie wicklungslander, die auf den internationalen durchliefen vor dem Gang zu den Kreditmarkten FinanzmBkten gebotenen Chancen zu nutzen. eine ausgedehnte Wachstumsphase, hatten ihren Der Zuflufl privaten Auslandskapitals zu den Auflenhandelssektor erweitert und ihre Exporte Entwicklungslandern stieg jedoch nicht allmahlich, diversifiziert. Obgleich sie sich in den siebziger parallel zu ihrem wirtschaftlichen Fortschritt. In Jahren betrachtlich verschuldet hatten, konnten sie den siebziger Jahren kam es zu einer plotzlichen dem beispiellosen Anstieg der Realzinssatze, der Expansion des Kapitalimports, die von beispiello- Weltrezession und den starken Wechselkurs- sen Ungleichgewichten im internationalen Zah- schwankungen zu Anfang der achtziger Jahre rela- lungsbilanzgefuge begleitet wurde. Das fur die tiv erfolgreich standhalten. Im Zentrum der histo- Ausweitung der Investitionen zur Verfiigung ste- rischen Erfahrungen sowie des Ausblicks auf die hende Auslandskapital wurde deshalb durch den Zukunft steht deshalb die Wirtschaftspolitik unmittelbaren Finanzbedarf fur die Bezahlung des sowohlder Industrie- alsauch der Entwicklungslan- teurer gewordenen 01s begrenzt. der. Die Rolle der Wirtschaftspolitik wird in den Ungeachtet der wirtschaftlichen Erschutterungen zwei folgenden Kapiteln behandelt. in den letzten zwolf Jahrenhaben einige Lander der Teil I1 Die Bedeutung der Wirtschaftspolitik 3 Die Wirtschafts- und Handelspolitik der Industrieliinder: Die Sicht der Entwicklungs1B;nder Der internationale Handel und der internationale erhohten die meisten groBen Schuldnerlander ihr Kapitalverkehr bilden die wichtigsten okonomi- Exportangebot, indem sie die Inlandsnachfrage schen Bindeglieder zwischen Industrie- und Ent- drosselten und ihr AuBenhandelssystem reformier- wicklungslandern. Die Wirtschaftspolitik der Indu- ten, doch spielte auch die Expansionder Auslands- strielander - ihre Finanz-, Geld- und AuRenhan- nachfrageeinewichtige Rolle. Dieszeigt sich daran, delspolitik - bestimmt weitgehend das weltwirt- daB die Exportpreise der Entwicklungsliinder star- schaftliche Umfeld der Entwicklungsliinder. Diese ker stiegen als die Adenhandelspreise insgesamt. Zusarnrnenhiingesind zumeistbekannt. DasTempo Die wirtschaftlicheErholung in den Industrieliin- der wirtschaftlichen Expansion in den Industrielan- dern verlief jedoch in mancher Hinsicht atypisch, dern beeinflufit ebenso den Export der Entwick- was dazu fuhrte, daBsich ihr Nutzen fur die iibrige lungsliinder wie das Ausmafi des Protektionismus; Welt in Grenzenhielt. Beunruhigend an ihr sind das dieZinssatzeund Wechselkursein den Industrielan- ad3ergewohnlich hohe Niveau der Realzinssatze, dern bestimmen die Kosten der Verschuldung fur vor allemin den VereinigtenStaaten, und diestarke viele Entwicklungslander-diese Aufzahlung lieBe Aufwertung des US-Dollars. Hohe Realzinssatze sich weiter fortsetzen. steigern die Schuldendienstlast der Schuldnerlb- der. Der hohe reale Wechselkurs des Dollars hat Weniger bekannt ist das AusmaB, in dern die dazu beigetragen, daBdie Rohstoffpreiserelativ zu Industrielander vom Geschehen in der Dritten Welt den Preisen von Importgutern aus den Vereinigten beeiduBt werden. Etwa 30 Prozent ihrer gesamten Staaten unter Druck gerieten, wodurch Netto- Exportegingen1983in dieEntwicklungsliinder.Der Exporteure von Rohstoffen, die wie Brasilien in Ruckgang der Exporte der Vereinigten Staaten in erheblichem Umfang aus den Vereinigten Staaten die funf groBen lateinamerikanischen Schuldner- importieren, vom Konjunkturaufschwung in den lander um 48 Prozent im Zeitraum 1981 bis 1983 Industrielandern weniger profitierten, als ublicher- trug mdgeblich zur damaligen Verschlechterung weise in diesem Stadium des Konjunkturzyklus der amerikanischen Handelsbilanz bei. In den letz- (vgl. Sonderbeitrag 3.I).Gleichwohl diirfte der ten Jahren, alsdieSchuldnerlander der Dritten Welt Wechselkursdes Dollars die hohen US-Handelsbi- mit der Bedienung ihrer Schulden in Schwierigkei- lanzdefizitemitverursacht haben, diein verschiede- ten gerieten, sind auch die Risiken fiir das Banken- nen Entwicklungsliindernzu einem raschen Wachs- system der Industrielander deutlich sichtbar gewor- tum des Exportvolumens fiihrten. den. Wie vielen Klischees, so liegen auch dern Dieses Kapitel beschreibt zunachst in groBen Schlagwort von der ,,weltwirtschaftlichen Interde- Zugen die gesamtwirtschaftliche Entwicklung der pendenz" handfeste Fakten zugrunde. Industrielander in den vergangenen fiinfzehn Jah- Die jungsten wirtschaftlichen Tendenzen haben ren, urn die strukturellen Wandlungen des Kapital- dies erneut bestatigt. Die kriiftige Erholung in den verkehrs zwischen Industrie- und Entwicklungsliin- Vereinigten Staaten war die Hauptursache fur die dern zu beleuchten. AnschlieBend werden wirt- Expansion des Welthandels. Das Welthandelsvolu- schaftspolitische Fragen untersucht; das besondere men war 1982, parallel zur Abschwachung der Augenmerkgilt dabei dern EinfluBder Wirtschafts- amerikanischenWirtschaft, um 2,5 Prozent zuruck- politik auf das internationale Zinsniveau, die gegangen, erholte sich aber kraftig und erreichte Wechselkurse und das Angebot von Finanzmitteln 1984 eine Zuwachsrate von schatzungsweise 8,5 fur die Entwicklungslandersowie den Auswirkun- Prozent. Die Entwicklungslander profitierten hier- gen des Protektionismus auf den AuRenhandelund von: Ihre Exportestiegen1984 um schatzungsweise die Fahigkeit der wichtigen Schuldnerliinder, ihren 9 Prozent, nach nur1,7 Prozent im Jahr1982. Zwar Schuldendienst zu leisten. Sonderbeitrag 3.1 Rohstoffpreise, Konjunkturzyklenund der reale Wechselkurs des Dollars Die Rohstoffpreisewurden immerstark durch die Konjunk- Dieser Zusammenhanghat fur h d e r wieBrasilien offen- tur in den Industrielindem beeinflu8t. C)konometrische sichtliche Konsequenzen: Brasilien ist ein Nettoexporteur BerechnungenkommenzudemErgebnis, daR einAnstiegder von Rohstoffen,aber ein groRerTeil seiner Importestammt Arbeitslosenquotein denOECD-Undem um einen Prozent- aus den VereinigtenStaaten. Fiir h d e r wie Brasilien lief in punkt mit einem Ruckgangder realen Rohstoffpreiseum 15 den Jahren 1981/82vieles gleichzeitig falsch. Die Zinsen Prozent einhergeht. Dieser Zusammenhang scheint sich stiegen, warend die Rezession die Rohstoffpreise driickte; jedoch im gegenwiirtigenKonjunkturaufschwungverandert dieDollaraufwertungfiihrtezueinemzusatzlichenDruckauf zu haben. Real gerechnet - was hier bedeutet, d& die die Rohstoffpreiseund verteuertedie Importe. Nettoimpor- jeweiligen Preise mit dem PreisindexdesBIPder Vereinigten teure von Grundstoffen wie Korea profitierten zumindest Staaten deflationiertwurden-fielendie Rohstoffpreisevon von den billigerenEinfuhren. Das Schaubild3.1A zeigt dies 1979bis1982urn44Prozent,ungeachtetderwirtschaftlichen fiir Korea und Brasilien anhand der an den Exportpreisen ErholungsindsieaberseitMitte1984,nacheinemAnstiegim gemessenen Realzinsen - d. h. des Libor-Satzes abzuglich Jahr 1983,stindig weiter zuriickgegangen. der Steigerungsrate der Exportpreise in Dollar. Zum Teil ist die Erklarung fiir den scharfen Fall im Zeitraum1980bis1982undfiirdenatypischenRuckgangseit Mitte1984in der starken realenAufwertungdesDollarsseit 1980 zu suchen. Ein Anstieg des realen AuBenwerts des Schaubild 3.1A Realer LIBOR-Satz fiir Brasilien und Dollars gegenuber anderen Industrielkindem verteuert die die Republik Korea, 1965 bis1984 amerikanischen Produkte, gemessen an den Gutern dieser anderen Under. Bei gegebenen Rohstoffpreisen wird die Prozent Nachfrage nach Rohstoffen in den Vereinigten Staaten 20 steigen, da ihrePreise relativ zu denenamerikanischer Giiter gefallen sind. Dies wird einen Teil der Rohstoffexporte von den anderen Industrielhdem in die Vereinigten Staaten umlenken und auch ein gewisses zusatzliches Angebot heworbringen. Per saldo werden die Rohstoffpreise - in amerikanischen Gutern gemessen- fallen, wahrend sie - gemessen in Gutem anderer Industrielinder - steigen. Wenn die Vereinigten Staaten am gesamten Welthandel sterkerpartizipierenalsanden RohstoffimportenderOECD- Liinder, werden nach einer Aufwertung des Dollars die Rohstoffpreise-gemessenan den gesamtenAuBenhandels- giitem- zuriickgehen. Empirische Untersuchungenzeigen, 1965 1970 1975 1980 1984 daR eine reale Aufwertung des Dollars um 10 Prozent die realenRohstoffpreise-gemessenin amerikanischen Gutern @elk: IWTIntemafianuJ Finuncial Slatwtics. -um6Prozentdriickt. I Gesamtwirtschaftliche Hemmnisse und Wirkungen Obgleich im Nachhinein die Entwicklung der auf den Kapitalverkehr Leistungsbilanzen zur Mitte der siebziger Jahre unschwer zu erklaren ist, trat siedamals unerwartet Die Strukturbruche der Jahre1969 bis 1973 hatten ein. Die erste uberraschung war, daB das ,,Recyc- gravierende Ungleichgewichte im intemationalen ling"der OPEC-uberschusse so leicht vor sich ging, Leistungsbilanzgefiige zur Folge. Hohere t)lpreise wozu vor allem das Wachstum des Eurodollar- fiihrten zu einem Einkommenstransfer von Landern Marktes beitrug (vgl. Kapitel6); die zweite Oberra- mit maRiger oder niedriger gesamtwirtschaftlicher schung war die sich herausbildende Struktur der Ersparnis (Industrie- und Entwicklungslkdern) zu Leistungsbilanzdefizite. den olexportierenden Landern mit (damals) hoher Man envartete, da8 die Industrielander - als Erspamis. Daraus ergab sich ein weltweites Ober- groRteolimporteure-Defiziteaufweisenwurden, angebot an Sparkapital, das die Weltproduktion welche die OPEC-Oberschusse ausglichen, wah- und das internationale Zinsniveau unter Druck rend die Entwicklungslander beim Recycling nur setzte. Real betrachtet stellten sich fur mehrere eine Nebenrolle spielen sollten. Die meisten Beob- Jahre negative Zinssatze ein, offenkundig eine achter waren der Ansicht, daR ein finanzieller Situation, diezur Fehlleitung von Ressourcenfuhrte Apparat, wie er fur die Ruckschleusung der Ober- und nicht aufrechterhalten werden konnte. schusse zu den Entwicklungslandern benotigt wur- TABELLE 3.1 Leistungsbilanzsaldender Industrie- und der Enhvicklungshder, 1970 bis 1984 (Mrd Dollar) Lijndergruppe 1970-72 1973 1974 1975-7F 1979 1980 1981 1982 1983 1984 Industrielbder 7,O 10,3 -14.6 12,l -5,6 -38,8 3,1 1,2 2,2 -34,2 Vereinigte Staaten 0,4 9,l 7,6 1,2 2,6 6,6 10,7 -3,8 -35,s -93,4 Sechs iibrige groRe Industrieliinder 9,3 0,6 -10,4 19,O 4,6 -18,7 8,8 17,7 39,O 53,2 olexporteureim Nahen Osten 2,O 6,s 55,9 33,8 61,9 99,6 56,3 3 3 -111 -6,O Entwicklungs1;inder -12,s -9,l -21,O -39,s -51,7 -68,O -105,l -99,2 -56,7 -35,6 Anmerkung: Wegen Ermittlungsfehlemund unvollst~digerErfassungweicht die Summe der Einzelsalden von Null ab. a. Jahresdurchschnitt. b. Auf Basis einer Auswahl von neunzig Entwicklungslandem. Quelle: IWF und Weltbank. de, einfach nicht existiere. Die Tabelle 3.1. zeigt, in den meisten Entwicklungsltindern - die afrika- wie sich die Dinge tatdchlich entwickelten. Die nischen Under siidlichderSahara bildenhierbeidie siebengroDtenIndustrielhder kehrtenalsbald wie- Ausnahme. Ein groBer Teil der von den Entwick- der zu der vor 1973 bestehenden Leistungsbilanzsi- lungslandern zusatzlich erhaltenen Mittel wurde tuation zuruck. Im Jahr1974 wiesen sie ein Defizit somit zur Ausweitungder Investitionen verwendet. in Hohe von 2,s Mrd Dollar auf, danach erzielten Dies ermoglichte es ihnen, die Wachstumsraten sie im Zeitraum 1975 bis 1978 wieder einen Ober- ihresBIPaufrechtzuerhaltenoder sogarzu steigern. schuflvon durchschnittlich20MrdDollar proJahr, Ohne diese expansive Wirtschaftspolitik in den verglichen mit 9,7 Mrd Dollar im Jahr1973. Zwar Endern der Dritten Welt und die daraus resultie- wiesen einige kleinere Industrieliinder Defizite auf, rende Zunahme ihrer Importnachfrage w&e die insgesamt erreichte die bdergruppe aber in den Rezession in den Industrieliindern noch gravieren- Jahren1975bis1978tZberschussevon durchschnitt- derausgefallen.Durchihrestark gestiegenenSchul- lich 12 Mrd Dollar pro Jahr. Demgegenuber gerie- den und den hoheren Anteil variabel verzinslicher ten die olimportierenden Entwicklungslhder1974 Mittel waren diese Ltinder aber in eine starkere und 1975 in eine betrachtliche Defizitposition. Abhiingigkeit von den finanz- und geldpolitischen Verglichen mit dem Stand von 1973 blieben ihre Manahmen der industrialisierten Welt geraten. Leistungsbilanzdefizitein den Jahren1976 bis1978 DieBedeutungdieser Abhangigkeit trat Anfangder hoch, auch wennsie relativzum BSPdieser Lander- achtziger Jahre klar zu Tage. gruppe geringfugig zuriickgingen. Anfang1980standendie Industrielanderin einer Die OPEC-aerschiisse wurden daher weitge- sich vertiefenden Rezession. In vielen Endern hend in die Dritte Welt und nicht in die Industrie- warendieHaushaltsdefizitebereitsso umfangreich, lhder zuriickgeschleust. Dies wurde durch eine dal3 eine finanzpolitische Nachfragestimulierung wichtige strukturelle Verhderung des Kapitalver- als Ausweg aus der Rezession fur undurchfuhrbar kehrs zwischen Industrie- und Entwicklungsliinder gehalten wurde. Zur gleichen Zeit entschlossensich moglich, in dem die Geschiiftsbanken nun eine dieRegierungenderIndustrielanderzueinerrestrik- wesentlich groBereBedeutungerlangtenals zuvor. tiven Geldpolitik, urn die Inflation zu bekampfen. Zwar nahmen die offentlichen Kredite und unent- DiegeldpolitischeKehrtwendewar in den Vereinig- geltlichen Leistungen der Industrielander in den ten Staaten am ausgepragtesten. 1979 ging der Jahren 1974/75 betrachtlich zu, doch stellte das Federal Reserve Board von der Steuerung der Wachstum der Bankkredite an Entwicklungslander Zinsen zur Steuerung der Geldmengenaggregate die bedeutendste Veranderungdar. Die internatio- uber. Die veranderte Steuerungstechnik, die mit nalen Kapitalmarkte wurden damit zu einem wich- einer stiirkeren geldpolitischen Restriktion einher- tigen Transmissionsmechanismus, der die Effekte ging, fiihrte sowohl zu hoheren als auch zu unste- wirtschaftspolitischer MaBnahmen in den Indu- tigeren Zinssatzen; dies hatte erhebliche Konse- strielandern auf die Entwicklungsliinder iibertrug. quenzen fiir Lander, die einen betrachtlichen Teil Die Industrieliinder reduzierten in den siebziger ihrer Schulden zu variablen Zinsen aufgenommen Jahren ihre Spar- und Investitionsquoten. Wie hatten oder die einen Refinanzierungsbedarf auf- Kapitel4zeigt,erhohtensich jedochdieSparquoten wiesen. Durch die zunehmende Verbreitung der I Sonderbeitrag 3.2 Zinsschwankungen, Risikoverlagerungund variabel verzinsliche Schulden Den Schuldnerltindemder Dritten Welt konnte es scheinen, abzudecken, muB eine Pramie gezahlt werden. als ob bei einem Wechsel von festverzinslichenKrediten zu AuRerdemsolltesichein Land nicht nur uber dieSchwan- variabelverzinslichenalleRisikena dsie ubergingen.Diesist kungen der Ziszahlungen a d seine Auslandsschulden nicht notwendigenveise der Fall. Eine solche Umschichtung Gedanken machen,sondernauch uberdieFluktuationendes beeinfldt den realen Zinssatz iiberhaupt nicht, wenn die Volkseinkommens, von dem die Zinszahlungen nur ein Bewegungen der Realzinsen rnit Schwankungen der I d a - (negativer)Teilbetrag sind. Manchmal kompensieren sich tionsratenzusammenhhgen.Fallssich jedochdieRealzinsen diese Effektegegenseitig. Als Beispiel kann ein Rohstoffex- aufgrund vonSchwankungender Norninalzinsen verandem, portew mit hohen Auslandsschulden dienen. tragt bei festen Zissiitzen der Glaubiger alle Risiken, Wenn die weltwirtschaftlicheInstabilitatvor allem durch wdhrend sie bei variablen Satzen der Schuldner triigt. Schwankungen der Gesamtnachfrage ausgelost wird, dann Weder fest noch variabel verzinsliche Kredite gewahren werden die Zinsen zusammen rnit den Rohstoffpreisen einenvollkommenenSchutzvorSchwankungender Realzin- steigen und fallen. Unter diesen Umstilnden konnte eine sen. DieseAbsichemng kanndurch Krediteerreicht werden, Verschuldungzu variablenRealziissatzenfureinen Rohstof- deren Verzinsung an die Inflationsrategebunden ist. Solche fexporteurattraktiv sein: Wenn dieDevisenerloseim Export Kreditinstmmentegibt es auf den intemationalen Kapital- wegen der niedrigen Rohstoffpreise sinken, dam werden markten oder den heimischen Kapitalmarktender meisten wahrscheinlich auch die Realzinssatze niedrig sein; dies groBeren Industrielinder praktisch nicht (eine Ausnahme verringert die SchuldendienstbelastungdesLandes und tragt bildet GroBbritannien, wo ein Teil der Staatsverschuldung dazu bei, das Volkseinkommen gegenuber Schwankungen indexiertist).Aber sogarbei IndexierungkannderSchuldner der Exporterloseabzuschirrnen. dem Zisrisiko ausgesetzt sein, wenn der Kredit kurzfristig Dieses Beispiel zeigt, dal3 die Verrnindemng der Schwan- ist und haufig zu eventuell hoheren Zinsen refinanziert kungeneiner KomponentedesVolkseinkommens(in diesem werden muB. Fall der realen Zinszahlungen auf die Auslandsschulden) Bei der Einschatzung ihrer Finanzierungsmoglichkeiten tatsachlich die Fluktuationen des Volkseinkommens selbst mussen Schuldner auch einen naheliegenden, gleichwohl verstarken kann, wenn die a d die einzelnen Komponenten manchmal ubersehenenGesichtspunkt beachten: Der Kredit einwirkenden Faktoren miteinander korreliert sind. Ob wird teurer, wenn der Kreditgeber das Zinsrisiko teilweise indexierte Kredite fur ein Schuldnerland vorteilhaft sind, oderganzubemimmt. DieLageist ahnlichwieetwa beieiner hangt daher von den Ursachen der weltwirtschaftlichen Haus- oder Autoversichemng:Um das Risiko vollstandii Stomngen und der Adenhandelsstmktw des Landes ab. variabel verzinslichen Kreditewurdedas Zinsrisiko bremsen: die OPEC-Uberschusse waren nur von vollauf dieSchuldnerlander verlagert (vgl. Sonder- kurzer Dauer und die Geldpolitik in den groBen beitrag 3.2). Industrielhdern war wesentlich restriktiver. Die Der zweite groBe t)lpreisschock in den Jahren Entwicklungslander hatten somit gerade dann 179/80 konnte den Anstieg der Realzinsen nicht hohere Zinsen fiir ihre Auslandsschulden aufzu- bringen, als die Nachfrage auf ihren Hauptexport- markten zuriickging. Wirtschaftspolitik, Zinsen und Wechselkurse Bis zum Sommer1982 fuhrte die Wirtschaftspolitik in den Industrielandern zu vorhersehbaren Ergeb- nissen. Ein zeitweisehohes Realzinsniveauwar eine unvermeidliche Begleiterscheinung der geldpoliti- schen Inflationsbekampfung. Am ausgepragtesten war die restriktive Geldpolitik in den Vereinigten Staaten. Dies trug sowohl zur Aufwertung des Dollars bei als auch zu dem Umstand, daB der Konjunktureinbruch in den Vereinigten Staaten starker ausfiel als in den anderen groBeren Indu- strielandern, obwohl die Finanzpolitik in den mei- sten europaischen Staaten und in Japan restriktiver war. AuBerdem legte die expansive Finanzpolitik, die 1981 in den Vereinigten Staaten Gestalt Schaubild 3.2 Differenz zwischen lang- und Geldeshilft,die EntwicklungbiseinschlieRlich1982 kurzfristigen Zinssiitzen in den Vereinigten zu erklaren. Wie bei einer solchen Politik zu Staaten und in Deutschland, 1965 bis 1983 erwarten ist, gingen die Inflationsrate und die Produktion zuriick, fielen die Aktienkurse und Prozent I stiegen die Realzinsen. Die Geldpolitik war in den Vereinigten Staaten restriktiver als im Ausland, so daI3sie zur realen Aufwertung des Dollars beitrug. Solche Effekte sind jedoch voriibergehender Natur und sollten daher die kurzfristigen Zinssatze zunachst nach oben treiben, bevor sie wieder an Wirkung verlieren. Dementsprechend sollten bei einerGeldverknappungdiekurzfristigenSatzestk- ker steigen als die langfristigen. Tatdichlich aber stiegen die kurzfristigen Satze weniger als die langfristigen. Deshalb miissen auch andere Fakto- ren zur Erklihmg der anhaltend hohen Realzinsdit- ze nach 1982 herangezogen werden. IQuelle:OECD finsnn'al Statistics, Finanzststist&en,Jahrbiickundmonatliche Hohe Inflationswwartungen. Wenn erwartet Erghumgsbiinde, 1965 -83; IWF InternationalFinancial Statistics;shtistische Ver&ffentlichungendes Federal Reserve Board. wird, daI3diekiinftigeInflationsratesehr vie1hoher ausfallt als die gegenwartige, sind die langfristigen Zinssatzezwar nominalgesehen hoch, nicht jedoch annahm, eindeutigdie Grundlagenfurdiekonjunk- real betrachtet. Ein solches Argument 1aBt sich turelle Erholung, da sie sowohl die personlichen nicht mit dem hohen realen Wechselkurs des Dol- verfiigbaren Einkommen alsauchdieNetto-Rendite lars vereinbaren; eine hoheerwartete Inflationsrate auf Unternehmensinvestitionen verbesserte. sollte - unter sonst gleichen Bedingungen - zu Seit Mitte 1982 nahm die Entwicklung in den einer Abwertung des Dollar fiihren, nicht aber zu Industrielandern einen weniger voraussehbaren der tatsachlich eingetretenen Aufwertung. Daher Verlauf. In den Vereinigten Staaten hatten verh- konnen die Erwartungen allein den Anstieg des derte Bankengesetze starke erratische Schwankun- amerikanischen Zinsniveaus nicht erklaren. gen der Geldnachfrage zur Folge, die von der Ein steuerlich induzierter Investitionsboom. Im amerikanischen Notenbank akkomodiert wurden. Jahr1981 traten in den Vereinigten Staaten veran- Zur gleichen Zeit begann sich die vorausgegangene derte Steuergesetze in Kraft, die die Investitionen Restriktionspolitikauszuzahlen: Im Laufe des Jah- begiinstigten. Diese Reform hatte zur Folge: a)eine res1982 gingdie Inflationsratezuriick und verharr- kr~tigeErholungder amerikanischen Aktienmark- te seitdem bei etwa 4 bis5 Prozent (vgl.Schaubild 3.1). Die Nominalzinsen sanken jedoch nicht im Einklangmit derInflationsrate;realgerechnet (d.h. Schaubild 3.3 K6tperschaftssteuer in Prezenr nachAbzugder tatsachlichen Inflationsrate)stiegen der Unternehmensgewinnein den sie daher weiter an (vgl.Schaubild1.4). AuBerdem Vereinigten Staaten, 1950 bis 1989 erhijhtensich die langfristigen Zinssatze stkker alr Prozent die Zinsen am kurzen Ende des Marktes (vgl. - 60 Schaubild 3.2). Dieser steilere Anstieg der Zins- struktur ist fiir die Entwicklungsliindervon erheb- licher Relevanz: Da die langfristigen Zinsen die Erwartungen iiber die kiinftige Entwicklung der kurzfristigen Zinsen widerspiegeln, bedeuten hohe langfristige Zinssatze, daR die Schuldnerlandermit anhaltend hohen Schuldendienstverpflichtungen rechnen miissen. Zumindest vier Bestimmungsfaktoren sind zur Erklarung der hijheren Realzinsen in den Vereinig- ten Staaten herangezogen worden. Restn'ktiveGeldpolitik.DiePolitikdeshappen Sonderbeitrag 3.3 Die Berechnung des Staatsdefizits Die Berechnung des Staatsdefizits wirft sowohl statistische Schaubild 3.3A Fiiarizierungssaldoder offentlichen Abgrenzungsprobleme als auch Fragen der okonomischen Hand in GroDbritannien in Prozent des Analyse a d . Volkseinkommens,1970 bis1984 StatistischeFragen.Die meistenStaatenweisenverschie- dene Ebenen staatlicher Aktivitat auf - die nationale, die Prozent einzelstaatlicheund die kommunale. Die relativeBedeutung 9 der nationalen Regierungsebene ist von Land zu Land, entsprechend dem jeweiligen Umfang ihrer Funktionen, verschieden. In die Berechnung des Defuits der offentlichen Hand solltendie HaushalteallerEbeneneinbezogenwerden, da das Gesamtdefiiit finanziert werden m d . Abgrenzungsprobleme treten auch bei der Beriicksichti- gung der Inflation auf. Wenn zum Beispiel die Preise um jarlich 10Prozentsteigen,wirdeineSchuldin Hohevon100 Dollar nach einem Jahr nur noch einen realen Wert von 90 Dollar haben. Die Inflation wirkt wie eine versteckte Kapi- talabgabe auf die ausstehende Schuld. In K ~ M ~ Ndieser S Tatsacheverlangen dieKreditgebereinen Ausgleich in Form hijherer Zinsen. Em Teil der staatlichenZinslast stellt daher eigentlich eine Ruckzahlung von Schulden dar und nicht - - Unbereinigt realen Aufwand fiir die Staatsschuld. Die ubliche Berech- - nung des Staatsdefizitserfdt jedoch die gesamten Ziszah- Inflationsbereinigt lungen fiir die Staatsschulden bei den laufenden Staatsaus- Inflations- und konjunkturbereiniit gaben.SieuberschatztdaherdierealenKostender Bedienung der Staatsschulden. Im idationsbereinigten Defizit (von Quek:OECD, National Accounts; nationale Quellen. dem in diesem Kapitel die Rede ist) werden nur die realen ZinskostenderStaatsschuldalsTeil der laufendenAusgaben der offentlichen Hand beriicksichtigt. Arbeitslosigkeit zu einem wachsenden Defizit, weil die Das Schaubild 3.3A zeigt beide Konzepte im Falle GroB- Steuereinnahmen zuriickgehen, wiihrend die Ausgaben fiir britanniens. Die Differenz zwischen dem unkorrigierten die Arbeitslosenunterstiitzung zunehmen. Um die Grund- DefizitunddeminflationsbereinigtenSaldoveningertsichin richtung der Finanzpolitik festzustellen, werden bei haus- den achtzigerJahrenbetrachtlich- ein Reflex dersinkenden haltspolitischen Analysen solche konjunkturellen E i u s s e Inflationsrate.Eserscheintbemerkenswert, daBGroRbritan- ha& ausgeschaltet. Das Schaubild zeigt, daB sich in nien warend der siebzigerJahre und der friihen achtziger GroDbritannien die Lucke zwischen dem inflations- aber Jahre tatsachlich zumeist Haushaltsiiberschiisseaufwies. nicht koniunkturbereinigten Defizit und dem zusiitzlich Analytische Fragen. Jede Analyse der okonomischen konjunktibereinigten ~efizitim Zugesteigender Arbeitslo- Wirkungen von Haushaltsdefiziten muR zunachst die Ursa- sigkeit nach 1979/80 dramatisch vergrofierthat. chen ihrer Entstehung herausfinden. So wirkt sich eine Das Konzept eines konjunkturbereinigten Defizits ver- Kurzung der Arbeitgeberbeitriige zur Sozialversicherung sucht, den Teil des Defizitszu eliminieren,der durch andere (durchdieim Prinzi~die Lohnsummebesteuert wird)anders FaktorenalsdurchAinderungenderFinanzpolitikentstanden auf die Gesamtwirtschaft aus als eine Steigerungder Vertei- ist. Jedoch mussen auch die durch andere Faktoren entstan- d'iungsausgaben, auch wenn beide den gleichenAnstiegdes denen Defizite finanziert werden, und zwar durch eine Defizitsnachsichziehen.Mit einemeinzigen MaBstab lassen ausgleichendeBewegungentweder der privaten oder auslan- sich nicht alle relevanten Merkmale der komplexen Ausga- dischen Erspamisoder der Investitionen. Geht es daher urn ben- und Einnahmenst~kturenerfassen, aus denensich die die Auswirkungen eines veranderten Staatsdefizitsauf das Finanzpolitik zusammensetzt. Gleichgewicht zwischen Erspamisund Investitionund somit Ein zweites Problem betrifft die Konjunkturbereinigung auf dasZinsniveau, aber~ c hum t den Kursder Finanzpolitik des Defizits.Der Staatshaushalt wird von der konjunkturel- selbst, so ist das Konzept des konjunkturbereinigtenDefiiits len Lageder Wirtschaft beeinfldt, und zwarfiihrtsteigende weniger nutzlich. te in den Jahren 1983/84 und b) einen starken -,..,... uber die Grenzprodukti.,.,t dt, Aapitals, Anstieg der Investitionen, der trotz hoher Realzin- nur einen Anstieg des langfristigen Zinssatzes um sen ausgepragter war als sonst im fruhen Stadium weniger als einen Prozentpunkt erklaren. Daruber eines Konjunkturzyklus. Wie Schaubild 3.3 zeigt, hinaus ware zu erwarten, daR sich die niedrigere ist in der Tat die durchschnittliche Steuerbelastung Steuerbelastung im Zeitablauf immer weniger auf der Unternehmensgewinne betrachtlich gesunken. die Kapitalverzinsung auswirkt, weil zusatzliche Der Ruckgang der effektiven Gewinnbelastung um Investitionen -als Folge der gestiegenen Nettoge- 7 Prozent kann jedoch, auf Basis aktueller Schat- winne - die Rentabilitat des Kapitaleinsatzes wie- -- Schaubild 3.4 Staatsausgaben in Prozent Unstrittig ist jedoch, daR es starke Krafte gibt, die L n k o m m e n s in Europa, den a d ein Anwachsen der Defizite hinwirken; in allen Vereinigten Staaten und Japan, 1965 bis 1984 Industrielandern sind die offentlichen Ausgaben I Prozent standiggestiegen(vgl.Schaubild3.4, wahrend sich die Steuern und Sozialabgaben sehr vie1 weniger 60 - erhoht haben. In den VereinigtenStaaten gingendie staatlichen Nettoeinnahmen (d.h. die gesamten Staatseinnahmen abzuglich der Ausgaben fiir die Sozialversicherung) tatdchlich von 23,7 Prozent desVolkseinkommensim Jahre1965 a d23Prozent in1984 zuriick. Diestaatlichen Ausgabenfiir Guter und Dienste (einschlieBlichder Zinszahlungenaber ohne Ausgaben fur die Sozialversicherung)stiegen dagegenvon 23,3Prozent desVolkseinkommensim Jahr1965 und 23,9 Prozent im Jahr 1979 auf 27,4 Prozent im Jahr 1984. 1965 1970 1975 Die Haushaltsdefizite haben in allen groReren WIe: OECD. Marionel Acmunh; nationale Quellen. Industriestaaten zugenommen(vgl. Tabelle3.2, die einenaerblick uber die inflationsbereinigtenDefi- zite des Gesamtstaates gibt). Nur Deutschland und Japan gelang es, im Zeitraum 1979 bis 1984 ihr der sinken lassen. Dies miate sich in einer Abfla- inflationsbereinigtesDefizitabzubauen. Der groBte chung der Zinsstruktur niederschlagen-das heat, Umschwung trat in den Vereinigten Staaten ein, die langfristigen Zinsdtze wurden weniger steigen namlich von einem inflationsbereinigten uber- alsdiekurzfristigen;dazu kam esaber nicht. Zudem schuI3 in Hohe von 3,6 Prozent des Volkseinkom- war - gemessen an friiheren Jahren- die Investi- mens imJahr1979auf ein Defizit von 2,7 Prozent in tionsquote nicht besonders hoch: 1983 betrug sie 1984. Mit weiterhin hohen Defiziten ist zu rechnen, 14,7 Prozent des BSP der Vereinigten Staaten, wenn die gegenwartige Wirtschaftspolitik fortge- verglichen mit 15,5 Prozent im Durchschnitt der fiihrt wird. Jahre 1970 bis 1979. Deshalb scheinen auch die Bei der Beurteilungder Frage, ob dieAusweitung Steueranderungen nur zu einem Teil zum Anstieg der Haushaltsdefizitezum Anstieg der realen Zins- der Realzinsen beigetragen zu haben. Gtzebeigetragenhat, kam dieAnalyse nicht damit a Haushaltsdefizite. Der Meinungsstreit uber die enden, daR gezeigt wird, wie hoch die staatlichen Rolle der offentlichen Defizite begimt bereits mit Defizite in Prozent des Volkseinkommenssind. Da ihrer Definition (diskutiert im Sonderbeitrag 3.3). dieWeltersparnisden Weltinvestitionenentspricht, TABELLE 3.2 OffentlicherHaushaltssaldo, inflationsbereinigt, in Prozent des Volkseinkommensin ausgewiihlten Landern, 1965 bis 1984 Groj3- Vereinigte einschliefllich ohm Jahr britannh Deutschland Italien Frankreich Japan Staaten Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Anrnerkung: Negatives Vorzeichen bedeutet Defizit. Quelle: OECD,National Accounts: nationale Quellen. in betrachtlichem Urnfang Ersparnisse aus anderen Teilender Welt an sichziehen. DasLeistungsbilanz- /Yrd Dollar) defizit der USA war1984 mehr als zweimalso groB wiedasaller Entwicklungslanderzusammengenom- men. unahme der stati- Von einer solchen Entwicklung ist zu erwarten, schen Diskrepanz Olexporteure daB das internationale Zinsniveau in die Hohe des getriebenwird, damit sich wiederein Gleichgewicht dlexporteure Nahen Ostens zwischender weltweiten Ersparnis und den Investi- aukrhalb des Nahen Ostens tionen einstellt. Hohere Zinsen lockten auslandi- sche Ersparnisse in die Vereinigten Staaten. Der Industrielander stark verschlechterten auBenwirtschaftlichen Posi- (ohne rereinigteStaaten) tion der Vereinigten Staaten und - in geringerem Vereinigte AusmaB - der t)lexporteure des Nahen Ostens Staaten Olimportierende standen dramatisch verbesserte Leistungsbilanzen der olimportierenden Entwicklungslander und der anderen Industrielander gegenuber (vgl. Schaubild I 3.5). Hoherer uberschul3 Hoheres Defizit oder Zwischen 1979 und 1984 erhohte sich das ameri- geringerer OberschuB kanische Haushaltsdefizit, inflationsbereinigt be- I ielle: 1WF und Wellbank. trachtet, um 162 Mrd Dollar (vgl. Sonderbeitrag 3.3); dieser Umschwung war weitaus groBer als beispielsweise die gleichzeitige Verschlechterung der Leistungsbilanzender olexportierenden Lander kann ein steigendes Staatsdefizit auf zwei Wegen um 70 Mrd Dollar. Um dies in die richtige Relation ausgeglichen werden: entweder durch sinkende zu stellen: Die Brutto-Ersparnis der gesamten Welt Investitionen oder durch eine steigende Ersparnis wird fur 1979 auf 2060 Mrd Dollar geschatzt, so im In- und Ausland. Eine verbreitete Theorie daB die Zunahme des Defizits um 162 Mrd Dollar behauptet, daB eine Senkung der Steuereinnahmen 8 Prozent der Weltersparnis im Jahr 1979 ent- vollumfanglich durch eine Zunahme der privaten spricht. Budgetveranderungen solcher GroBenord- Ersparnis ausgeglichen wird, so daB sich eine nung konnen den Anstieg der Realzinsen zu einem Anpassung der Investitionen, der Leistungsbilanz betrachtlichen Teil erklaren. Mit den Finanzie- oder des internationalen Zinsniveaus eriibrigt. Die- rungsdefizitender offentlichen Hand kann auch die se Hypothese wird von der Erfahrung nicht steiler gewordene Zinsstruktur begriindet werden. gestutzt.Dieprivate Ersparnisist in den Vereinigten Da man envartet, daB das amerikanische Haus- Staaten seit Mitte der sechziger Jahre standig haltsdefizit hoch bleibt, wird fur die Zukunft mit zuriickgegangen, und nahm erstmals nach 1982 anhaltend hohen kurzfristigen Zinsen gerechnet - wieder zu, als die Wirtschaft die Rezession durch- eine Erwartung, die mit dem gegenwartigen Niveau schritten hatte. Das Haushaltsdefizit in Hohe von der langfristigen Zinsen in Einklang steht. 2,7 Prozent des Volkseinkommensentspricht mehr Um das realeZinsniveau nachhaltig zu senken, ist als der Halfte der privaten Nettosparquote (von es daher wiinschenswert, daI3 die Haushaltspolitik Unternehmen und Haushalten), und zwar infla- in den VereinigtenStaaten eine glaubwurdige Wen- tionsbereinigt betrachtet (vgl. Sonderbeitrag 3.3). de vollzieht. Der hohe Wechselkurs des Dollars hat Auch wurde der Umschwung des inflationsberei- die Ausfuhren in die VereinigtenStaaten stimuliert nigten Haushaltsdefizits - um 6,3 Prozentpunkte und damit zur Produktionssteigerung in anderen des Volkseinkommens zwischen1979 und 1984 - Landern beigetragen. Damit bei einem Kurswechsel durch den Anstieg der privaten Sparquote um zwei der amerikanischen Haushaltspolitik nachteilige Prozentpunkte seit 1979 bei weitem nicht ausgegli- Wirkungenauf die Weltkonjunktur vermieden wer- chen. AuBerdem haben die Steueranderungen des den, ist eine sorgfaltige Koordinierung mit der Jahres 1981 den negativen EinfluB der hohen Real- dortigen Geldpolitik und ebenso mit der Geld- und zinsen auf die Kapitalkosten kompensiert, so daI3 Finanzpolitikanderer Industriestaatenerforderlich. die Investitionen seit 1979 kaum zuriickgegangen Sollte eine solche Wende jedoch nicht eintreten, sind. Das Ergebnis ist, daI3die Vereinigten Staaten wurden hohe Realzinsen und ein anhaltend starker Dollar auf langere Sicht das Wachstum in den importe in Japan, in den Vereinigten Staaten und Industrielandern tendenziell verlangsamen und der EG beeinflussen die Exporte dieser Liinder weiterhin die Weltersparnis an den Entwicklungs- untereinander, aber auch die Exporte Koreas, Bra- landern vorbeilenken. Dariiber hinaus werden fort- siliens und - in geringerem AusmaB - Mexikos, dauernde Ungleichgewichte im AuBenhandel und die zu den groBten Schuldnerliindern der Dritten Wechselkursverzerrungen in den Industrielandern Welt gehoren. Beschrhkungen des Zuckerimports zu wachsendem protektionistischen Druck fuhren. in Europa, Japan und den Vereinigten Staaten Untersolchen Umstiindenwiirde esfur die Entwick- treffen Lateinamerika und die Philippinen, ein lungslander immer schwieriger werden, ihre Expor- weiteres Land mit Schuldendienstproblemen. Im- te zu steigern und ihre Schulden zu bedienen. portrestriktionen bei Rindfleisch in Japan und der EG verschlechtern die Terms of Trade Argenti- niens. Die Liste ist lang und wird immer linger. Protektionismus In den nachsten Jahren werden die groBen Schuldnerlander - ohne eine nennenswerte Aus- Wachsende protektionistische Barrieren der Indu- weitung ihrer Kapitalimporte - betrachtliche strielander gegenuber den Ausfuhren von Entwick- merschiisse im AuBenhandel erwirtschaften miis- lungsliindern schmalern die Exporterlose, die von sen. Dies erfordert eine Steigerung ihrer inliindi- den Landern der Dritten Welt sonst erzielt werden schen Ersparnis. Die hohere Ersparnis muB jedoch konnten. Dies beeintrachtigt ihre Importkapazitat auch in wachsende Exporterlose umgesetzt werden und ihre Fahigkeit, den Schuldendienst aufzubrin- konnen: technisch ausgedriickt, der ,,geplanteU gen. Der Protektionismus ist daher eine Gefahr fiir HandelsbilanzuberschuB muB mit dem ,,geplan- einen reibungslosen Ablauf des Wachstumsprozes- ten" 'CiberschuB der Inlandsproduktion uber die ses und eine zufriedenstellende Losung der Schul- Ausgaben ubereinstimmen. Wenn die Industrie- denprobleme, vor denen viele Entwicklungslinder staaten hohereHandelsschranken gegen dieExporte stehen. der Entwicklungslinder errichten, macht dies eine Insgesamt betrachtet sind die realen Ausfuhren viel starkere reale Abwertung der Wahrungen der olimportierenden Entwicklungsliinderseit 1974 erforderlich - oder eine viel hohere Arbeitslosig- allerdings schneller gestiegen als das Welthandels- keit. Ein niedrigeres Niveau des AuBenhandels ist volumen. Hatte es weniger Protektionisrnus gege- daher mit hoherensozialenKostender Anpassungs- ben, waren sie noch starker expandiert. AuBerdem programme der Entwicklungslander verbunden. sind die Exportpreise der Entwicklungslinder seit Dies wiedenun stellt die weitere Durchfiihrung 1974 schwacher gestiegen (um fast einen Prozent- solcher Programme ernsthaft in Frage und gefahr- punkt pro Jahr) als die Durchschnittswerte im det ganz generell die Kreditwiirdigkeit dieser Lan- AuBenhandel insgesamt. der sowie die Stabilitat des internationalen Finanz- Welche wirtschaftlichen Nachteile sich die Indu- systems, wenn die Fahigkeit der groneren Schuld- strielander durch ihre protektionistischen Maonah- nerliinder zur Ruckzahlung ihrer Schulden zu sehr men selbst zufugten, ist gut belegt. Die Verluste, die belastet wird. dadurch den Entwicklungsliindern entstehen, kon- nenebenfallsbetrachtlich sein. Wachsender Protek- tionismus in Industrieliindern wiirde das Exportvo- Die Wunelndes Protektionisrnus lumen der Entwicklungslander verringern und deren Terms of Trade verschlechtern. Um dies an Der zunehmende protektionistische Druck in den einem Beispiel zu illustrieren: Eine durch zuneh- vergangenen M z e h n Jahren hingt eng zusammen menden Protektionisrnus herbeigefuhrte Ver- schlechterung der Terms of Trade Lateinamerikas ') DieRechnunglautet folgendermden:1983entsprachendie Auslands- schulden (einschliei3lichder kwzfristigenSchulden)54.8 Prozent des BIP um 10 Prozent wiirde diese Region ebenso viel Lateinarnerikas.UnterderAnnahme,d& dererwarteteRealzinsauf lange kosten wie der reale Zinsaufwandfiir ihregesarnten Sicht 3.5 Prozent betru (vgl.KapitellO), fiihrtein derartigeaVerhiiltnis vonSchuldenzuBIP zurealenZinszahlungenvonjahrlich1.9Prozent des Aus1andsschu1den.') BIP. Die Exporte betrugen19 Prozent des BIP, so daI3 eine dauerhafte Gegenwartig richten sich fast alle der gravierend- Verxhlechtemng der Terms of Trade urn 10 Prozent ebenfalls einern sten Handelseingriffe der Industrielander vis-A-vis jahrlichen Verlust von 1,9 Prozent des BIP gleichklme. Ein Anstieg des Protektionismusinden industrialisiertenVolkswirtschaften,derdas reale Entwicklungslandern primar gegen die Haupt- Austauschverhiiltnis fiir Lateinarnerika auf Dauer urn 10 Prozent ver- schuldnerlander (das Multifaserabkommen bildet xhlechtern wiirde, entzoge damit dieser Region einen Einkommensbe- bag, dessenWert (abgezinst)ebensohochist wieihregesamtenAuslandr eine Ausnahme). AbwehrmaBnahmen gegen Stahl- schulden. mit der veranderten Struktur der weltwirtschaftli- Die Zusammenhange zwischen Schocks auf der chen Storungen, die in dieser Zeit auftraten. Ein Angebotsseite, steigender Arbeitslosigkeit und Beispiel ist der veranderte konjunkturelle Ablauf zunehmender oberalterung des Kapitalbestandes der Preisbewegung. Der Konjunkturzyklus 1970- tragen dazu bei, das Wiederaufleben protektionisti- 1973-1975 (oberer Wendepunkt - unterer Wende- scher Neigungen zu erkliiren. Als die Volkswirt- punkt - oberer Wendepunkt) ist der einzige wich- schaften stark expandierten, konnteman diezuneh- tigereZyklus in der amerikanischen Wirtschaftsge- menden Exporte aus den Entwicklungslandern schichte, in dem die Preisewahrend der Rezessions- leicht aufnehmen. Fur notwendige Veranderungen phase starker stiegen alsim Aufschwung, und zwar der Allokation des Kapitalstocks boten die Brutto- um 8,4 Prozentpunkte starker. Bis dahin war die investitionen einen Spielraum; im Zeichen der Inflation von Nachfrageschwankungen bestimmt VollbeschSftigungleistetendie Gewerkschaften nur worden: EinAnstiegder Gesamtnachfragefuhrtezu begrenztenWiderstand gegenStrukturanderungen, hoherer Produktion, aber auch (nach einiger Zeit) und so weiter. Angesichts der Notwendigkeit, eine zu hoheren Preisen. Schocks auf der Angebotsseite, langfristige Umstrukturierung bei nachlassendem wie eine Verteuerung der Rohstoffe, lieBen jedoch Wachstum und zunehmender Inflation durchzufuh- sowohl die Produktion sinken als auch die Preise ren, wurden jedoch steigende Einfuhren als eine steigen. Die gesamtwirtschaftliche Nachfragesteue- zusatzliche Belastung ernpfunden. Sie boten eine rung kann mit dem einen oder dem anderen Pro- bequeme Entschuldigung fur wirtschaftspolitische blem fertig werden, jedoch nicht mit beiden gleich- Versaumnisse, vor allem, wenn zur Aufnahme der zeitig. Um das Wirtschaftswachstum wieder in Einfuhren eine zusatzliche Strukturanpassung er- Gang zu setzen, ware eine raschere strukturelle forderlich geworden ware (der Stahlbereich ist ein Anpassung erforderlich gewesen, die jedoch nur gutes Beispiel). seltenerzielt wurde. Das Resultat war eineVerlang- AuBerdem gibt es eine Fulle von Belegen dafiir, samung des Wirtschaftswachstums. daB Einfuhrrestriktionen keine Arbeitsplatze erhal- Viele Kommentatoren und Regierungen haben ten, die Handelsbilanzsalden nicht verbessern und diese nachlassende Dynamik dem starken t)lpreis- den realen AuBenwert zusatzlich unter Druck brin- anstieg in den Jahren 1973/74 zugeschrieben. Das gen. Diesillustriert den Widersinn des Protektionis- ist jedoch nicht die ganzeWahrheit. Die Schwierig- mus. Er ist nicht nur in einerfehlenden Anpassungs- keiten waren schon friiher entstanden. In den bereitschaft begriindet, sonderner tragt auch selbst Vereinigten Staaten losten Ende der sechziger Jahre noch dazu bei, diese Haltung zu verfestigen. groBe Haushaltsdefizite eine Hochkonjunktur und Japan und die Vereinigten Staaten bieten gute beschleunigte Preissteigerungen aus. In den euro- Beispiele dafur, was bei zunehmendem Protektio- paischen Landern begannen die Reallohneschneller zu steigen als die Arbeitsproduktivitat. Die Struk- turen der Arbeitsmarkte verharteten sich zuneh- der realen Rohstoff- mend. Die Gewinne gerieten unter Druck und die preise, 1965 bis 1984 I Investitionstatigkeit lien nach. Die Hausse der Rohstoffpreise setzte 1972 ein, gefordert durch die nahezu gleichzeitige Expansion in den Industrielan- dern (vgl. Schaubild 3.6). Die Endphasebildete der sprunghafte Anstieg der t)lpreise in den Jahren 1973/74. Da die Reallohne sich nicht ausreichend anpafiten, sanken die Gewinne abrupt. Die Investi- tionen gingen daher zuriick, obgleich die hoheren t)lpreise einen groBen Teil des bestehenden Kapi- talstocks obsolet werden lieBen. Als Teil eines strukturellen Anpassungsprozesses waren mehr Investitionen, nicht weniger notig gewesen. Die wachsende okonomische Uberalterung des Kapital- stocks bedeutete, daBdieSchwachen auf der Ange- botsseite in die Zukunft projiziert wurden, da die A d u n g : JewciligePnire,deflationintmit d m vom IWF berxhnctar Indn dsr DurchrhnittswertefGr diWeltaporte. Struktur des Kapitalstocks immer weniger mit den Quelle Weltbank. neuen Faktorpreisen ubereinstimmte. nismus geschehen kann. Beide Lander sollen nach Erzeugnissezu erlosen- werden ihre entsprechen- den derzeitigen Prognosen 1985 ihre natiirliche den Einfuhren kurzen. Arbeitslosenquote erreichen. Die Definition der In Europa ist die Vollbeschaftigungnaturlich bei naturlichen Arbeitslosenquote ist selbstverstand- weitem noch nicht erreicht. Dies bedeutet jedoch lich mit groBen Schwierigkeiten verbunden. Hier nicht, daB hier ein zunehmender Protektionismus wird sie als jenes Niveau der Arbeitslosigkeit defi- Arbeitsplatze erhalten wiirde. Die Reallohne sind niert, bei dessen Unterschreitung die Lohn-Preis- im Verhaltnis zu den Preisen aller Konsumguter Spirale wieder in Gang kommt, weil zusatzliche starr. SchutzmaI3nahmen, die auslandische Giiter Arbeitsplatze nicht ohne Abwerbung von Beschaf- verteuern, schmalern die Kaufkraft der Lohne, tigten aus anderen Bereichen der Wirtschaft gemessen in Importgutern. Um das Reallohnni- geschaffenwerden k o ~ e nWenn daher die Einfuh- . veau, bzw. dieKaufkraft an Konsumgiiterngenerell ren beschrankt werden, bedeutet daher jeder zu erhalten, mussen deshalb die Lohne relativ zu Arbeitsplatz, der in importkonkurrierenden Bran- den Preisen der Inlandserzeugnisse steigen. So chenerhalten wird, den VerlusteinesArbeitsplatzes durfte es sogar zu einem Ruckgang der Beschafti- in der Exportindustrie. Der Protektionismus mag gung kommen. Soweit es dabei nur zu voruberge- Arbeitsplatze beispielsweise in der Stahlindustrie henden Beschaftigungsverlusten kommt, bis sich retten, aber er vermag sie nicht in der Gesamtwirt- die Lohne angepaBt haben, wird der Protektionis- schaft zu erhalten, da das Lohnniveau hoher gehal- mus zudem einen zeitweiligen Einkommensruck- ten wird, als es sonst der Fall ware. Kapital, das in gang bewirken. Dies konnte zu einer Verschlechte- hochtechnologische Industriezweige oder in die rung der Leistungsbilanz fuhren, da die Verbrau- Landwirtschaft geflossen ware, wird statt dessen in cher beieinemvoriibergehenden Einkommensruck- die geschutzten Sektoren gelenkt. Werden den gang ihre Ausgaben nicht im Verhaltnis eins zu eins importkonkurrierenden Branchen SchutzmaBnah- einschranken werden. men gewahrt, so ist diesgleichbedeutend mit einem Entzug von Unterstutzung fur die Exportindustrie. Importrestriktionen haben daher eineahnliche Wir- Der neue Protektionisrnus kung wie eine Exportsteuer: Sie drosseln Importe und Exporte, nicht nur die Importe allein. Aus dem Die nach dem zweiten Weltkrieg durchgefuhrten gleichen Grund konnen Eingriffein den AuBenhan- Zollsenkungen fanden ihre Fortsetzung in den Ver- del die Handelsbilanz eines Landes nicht verbes- handlungen der Tokio-Runde, die die Zolle auf ein sern, da die Exporte im gleichen AusmaB wie die in diesem Jahrhundert noch nicht verzeichnetes Importe sinkenwerden. Entwicklungsliinder,denen Niveau senkten. Zwar wurden die Zollsenkungen beispielsweise der Zugang zu den Markten der aufgrund des Prinzips der Meistbegiinstigungauch VereinigtenStaaten verwehrt wird -den sie brau- den Entwicklungslandern gewahrt, doch hat man chen, um Devisen fiir den Kauf amerikanischer die Zolle auf Erzeugnisse, die fur Entwicklungslan- der von besonderemInteressesind, nur unterdurch- schnittlich gesenkt. Ferner bedeutet der Umstand, TABELLE 3.3 daBdie Zollbelastung mit zunehmendem Verarbei- Anteil der Importe der Industrieliinder, der nicht- tungsgrad der Grundstoffesteigt, d ddas bestehen- tarifaren Handelshemmnissen unterliegt, 1983 de Handelssystemfurdieweiterverarbeitende Indu- strie in den Entwicklungslandern abtraglich ist. Prozentder lmpotie aus: Eine noch ernsthaftere Gefahr fiir die Exporteder Lander der Dritten Welt bildet die wachsende Import- Anwendung nichttarifarer Handelshemrnnisse markt (NTH). Gemessen am Anteil der hiervon betroffe- EG 10,2 21,8 24,9 nen Einfuhren, hat sich der Umfang der NTH von Japan 9,3 10,5 9,6 1980 bis1983 in den VereinigtenStaaten verdoppelt Vereinigte Staaten 7,7 12,9 14,5 und in der EG um 38 Prozent erhoht. Die Einfuhren Industrielander der Industrieliinder aus Entwicklungslandern wer- insgesamt 10,5 19,8 21,9 den von den NTH anteilmaBigvie1starker belastet Anmerkung: Die Angaben basieren auf gewogenen Dutchschnitten fiir als die Importe aus anderen Industrielandern (vgl. den gesamten Welthandel in allen Produlrten ader Brennstoffen, Tabelle3.3).Von derartigen Prozentdtzenwird die 1981. Quelle: Weltbank. Verscharfung bereits bestehender NTH nicht erfdt Sonderbeitrag 3.4 Die Kosten protektionistischer Mdnahmen bei Zucker und Rindfleisch Im Agrarbereichsind Zucker und Rindfleischdie am stark- TABELLE 3.48 sten von Handelsbarrieren der Industrielander betroffenen GeschatzteAuswirkungen von Handelsschranken auf die Erzeugnisse. Auf sie entfallt etwa die Halfte der Einnahme- Exporteure von Rind- und Kalbfleisch verluste im Export der Entwicklungsliinder, die durch Ein- (in Mio Dollar von 1980) griffein den Agrarhandelentstanden. Die Tabellen3.4A und --- 3.4Bzeigen Schatzungen der einschkagigen Kosten, die von ]ahresdurchschnitte einer Studie errechnet wurden. Effekt/Exporteur 1979 bis 1981 UnterWohlfahrtsverlustenversteht man denjenigenGeld- betrag, der einem Exporteur zuflieBen miiBte, damit er sich Wohlfahrtsverl~~ste bei den gegebenen protektionistischen MaBnahmen der Lateinamerika 506,4 Industrielinderebensogut stelltwieohnedieseMaOnahmen. Afrika (siidlich der Sahara) 7,6 Diese Verlustewurden anhandvon ModellendesWeltmark- Andere Entwicklungslander 21,7 tes fur Zucker (roh und raffiniert) und des Weltmarktes fiir lnsgesamt 535,7 Rindfleisch abgeleitet. Die Untersuchung beriicksichtigte Einnahmeuerluste im Export siebzehn Industrie- und achtundfiinfzigEnhvicklungslbder. Lateinamerika Sie unterschied zwischen verschiedenen Formen von Han: ~ ~ i d r d e r S ~ a ) 4 e E s c m n i g ~ und beriicksichtigteiePr~iferenTb- Andere Entwicklungsltinder kommen, die zwischen der EG und verschiedenen Gmppen Insgesamt von Entwicklungsl;indern bestehen. Fur die Zuckerexporteure in den Entwicklungsliindem Quelle: Zietz und Valdez (Hintergrundpapier). addierten sich die Devisenverluste aufgrund dieser Handels- beschrbkungen im Jahr 1983 auf fast 7,4Mrd Dollar (zu Preisen und Wechselkursen von 1980).Zum Vergleich: Die sich1983auf insgesamt22,5Mrd Dollar(ebenfallszu Preisen Entwicklungshilfeprogramme aller Industrielbder beliefen und Wechselkursen von 1980). Die Wohlfahrtsverluste und die Einnahmeverluste im TABELLE 3.44 Export konzentrieren sich vor allem a d Lateinamerika Geschatzte Auswirkungen von Handelsschranken auf die (insbesondereauf Argentinien, Brasilien, die Dominikani- Zuckerexporteure sche Republik und Mexiko)sowie auf die Philippinen und (in Mio Dollar von 1980) Indien. Alle diese Liinder gehoren zum Kreis der groRen Schuldnerlander.DieafrikanischenLandersiidlichderSaha- Jahres- ra, wenngleich auch Nettoverlierer, sind nicht so stark durchschnitte betroffen wie Lateinamerika - zum einen, weil sich unter Effekt/Exporteur 1979 bis 1981 1983 ihnen kein bedeutender Zuckererzeugerbefindet, und zum anderen, weil vielen afrikanischen Staaten a d den EG- Wohlfahrtsverluste Markten eine Vorzugsbehandlungeingeraumt wurde. Lateinamerika 670,4 1111,O Die Handelsschrankengegeniiber Exporteurenvon Rind- Afrika 76,7 130,9 und Kalbfleischhatten fiir die EntwicklungslBnderebenfalls Andere Entwicklungsltinder 507,3 886,t betdchtliche Wohlfahrtsverluste und Einnahmeverlusteim Insgesamt 1254,4 2128,l Export zur Folge (vgl. Tabelle 3.4B).Diese Verluste entstan- Einnahmeverluste im Export den aderdem nahezu vollstbdig bei Rindfleischerzeugern Lateinamerika 2224,2 3391,O in Lateinamerika, vor allem in Argentinien und - in I Afrika 269,2 421,9 geringerem AusmaB - in Brasilien. Andere Entwicklungsltinder 2614,9 3578.1 Wiederum gehoren die vom ProtektiOnismys4erInd~ ------- Insgesamt 5108,3 7391,O strielanderam schwerstengeschadigten Entwicklungslander zugleich zu den Staaten, denen gegenwartig ihre Auslands- Quolle:Zietz und Valdez (Hintergrundpapier). schulden zu schaffen machen. und damit ihre steigende Anwendung wohl unter- samkeit geschenkt, doch sind sie tatsachlich weni- schatzt. Ein Beispiel ist die fortschreitende Ver- ger weit verbreitet als die Handelshemmnisse im scharfung desMultifaserabkommensmit jederNeu- Agrarbereich. Im Jahr1983waren die Agrarexporte verhandlung des Abkommens. WelcheWarengrup- der Entwicklungslander in die Industriestaaten zu pe man auch betrachtet, uberall richten die NTH 29 Prozent von NTH betroffen, bei den Exporten betrachtlichen Schaden an: von Industrieprodukten betrug dieser Anteil 18 Landwirtschaft. Den Handelsbarrieren, die Prozent. Der fortgesetzte Protektionismus der gro- gegen die Fertigwarenexporte der Entwicklungsl2n- Beren Industrielhder hat zu Oberschussen gefuhrt, der errichtet wurden, wird zwar groBe Aufmerk- die oft zu Dumpingpreisen auf den Weltmarkten 47 verkauft werden. Diesbehindert dieeigeneProduk- sicherlich aber Newcomer wie China oder Sri tion in den Entwicklungslandern, auch wenn diese Lanka. oftmals kostengiinstiger ware als die Erzeugung in Noch nachteiliger als die direkten Kosten von den Industrielandern. Die Zolle und NTH, die zum Handelsbeschrankungen konnte die Botschaft sein, Schutz der Zuckerproduzenten in den Industrielan- die sie den Entwicklungslandernbeziiglich der Vor- dern angewendet werden, fiihren bei den Zuckerex- und Nachteileeiner exportorientierten Wirtschafts- porteuren der Entwicklungslanderzu Einkommens- politik vermitteln. Eine weitere Ausbreitung der verlusten, die etwa 10 Prozent der gesamten Ent- nichttarifaren Handelshemmnissekonnte sehrwohl wicklungshilfe der Industrielander fur alle Lander (und zu Recht) den Exportpessimismus wiederauf- der Dritten Welt entsprechen. Der Verlust an leben lassen, der in den dreiBiger und vierziger Devisenerlosenwird sogar auf fast 30 Prozent der Jahrenin vielen Landernder Dritten Welt verbreitet gesamtenEntwicklungshilfe geschatzt (vgl. Sonder- war. Es gibt jedoch unumstoBliche empirische beitrag 3.4). Beweise dafur, daB der Adenhandel das Wachs- tum fordert. Zu einer Zeit, da immer mehr Regie- Stahl. Das Volumen des Stahlimports in die rungen in der Dritten Welt diesen Zusammenhang Vereinigten Staaten fie1im Zeitraum 1971 bis 1973 akzeptieren, gehort der zunehmende Protektionis- um jarlich 3,3 Prozent, nachdem der Import mus in den Industrielandern zu den wichtigsten kontingentiert worden war. Nach Anhebung der Wachstumsrisiken. Kontingente stieg es dann Mitte der siebziger Jahre mit einer Jahresratevon 8,3 Prozent. Als aber1977 das System der Preisschwellen eingefuhrt wurde, verlangsamte sich der Anstieg a d jarlich 2,6 Prozent . Die Bindungen zwischen Industrie- und Entwick- Schuhwaren. Die koreanischen Exporte von lungslandern, die sich mit dem Wachstum des Schuhwaren nach GroBbritannien stiegen von1973 AuBenhandelsin den letzten vierzig Jahren heraus- bis 1979 dem Volumen nach um jahrlich 57,s gebildet haben, wurden durch die rasch zunehmen- Prozent, fielen jedoch nach Einfuhrung nichttarifa- den Kapitalimporte weiter gefestigt. In der Dritten rer Handelshemmnisse im Zeitraum 1979/80 um Welt macht man sich zu Recht Gedanken iiber den jahrlich 19,l Prozent. Protektionismus und das Niveau der wirtschaftli- Nichttarifare Handelshemmnisse verzerren die chenAktivitat in den Industrielhdern, denn davon Wettbewerbsstruktur eines Marktes sehr viel mehr werden die Exporte und die Terms of Trade beein- als Zo11e. Sobalddie Kontingente voll ausgeschopft fldt. Solche Sorgen bleiben bestehen, zusatzlich sind, bleibt der Markt zusatzlichen ausliindischen aber sind durch die wachsende Verflechtung der Anbietern verschlossen - so wird die Monopol- Entwicklungslander mit den Weltfinanzmarkten macht der inlandischen Firmen gestarkt. Zolle weitere wichtige Kanale entstanden, durch die verdrbgen dagegendie zusatzlichenauslandischen gesamtwirtschaftliche Entwicklungen in den Indu- Anbieter nicht, sondern belasten sie nur rnit hohe- strielandern auf die Lander der Dritten Welt iiber- ren Kosten. Vom Standpunkt der Exporteure aus tragen werden. betrachtet, sind Exportselbstbeschrankungsabkom- Die Bedeutung dieser Situation wurde in den men (ESA) den von den Importeuren verwalteten letzten Jahren offensichtlich.Die gesamtwirtschaft- Kontingenten vorzuziehen; unter einem ESA kann liche und die Handelspolitik der Industriestaaten der Exporteur seine Produkte wenigstens zu den beeinflussen unmittelbar die Kosten des Schulden- Marktpreisen des Importlandes statt zu den niedri- dienstes, das Volumen der Kapitalimporte und die geren Weltmarktpreisen verkaufen. Langfristig Fahigkeit der Entwicklungslander,Devisen zu erlo- gesehen richten die ESA aber wahrscheinlich einen sen. Hohe Realzinsen haben die Schuldendienstlast hoheren Schaden an als die von Importeuren ange- der Lander der Dritten Welt dramatisch erhoht, die wendeten Kontingente: Der bestehende Kreis von Aufwertung des Dollars hat die Rohstoffpreise Anbietern wird nach auBengeschlossen und poten- gedriickt - und so fort. Strukturelle Anpassung, tielle neue Anbieter, die zu niedrigeren Kosten eine solide Finanzpolitik und eine stetige und koor- produzieren, werden ferngehalten. Nimmt man dinierte Politik des knappen Geldes in den Indu- einmal das Multifaserabkommen auf dem Textil- strieliindern, welche die Realzinsen senken und sektor als Beispielfur ein ESA, so mogenKorea und angemessenere Wechselkursrelationen herstellen, Hongkong dadurch nicht allzu viel einbuBen - sind von allergroBterBedeutung, wenn die Anpas- Sonderbeitrag 3.5 Veriinderungender Zinssatze, der Terms of Trade und des Wachstums in den Industrielandernund ihre Konsequenzen fiir die Entwicklungslander Die Leistungsbilanzen der Dritten Welt werden von der zunehmendemAuRenhandel wirddieserVorteilimJahr1990 Wirtschaftsentwicklungin den Industrielindem beeinflufit. auf 4,s Mrd Dollar steigen. In Tabelle 3.5A wird versucht, diese Einfliisse zu quantifi- Wachsturn.EinrascheresWachstumderIndustrielander zieren. Es werden dabei nur die ,,Primareffekte0berucksich- wird das Exportvolumen der Entwicklungslhder erhohen tigt, d.h. eine wirtschaftspolitische Reaktion der Entwick- und ihre Terms of Trade verbessern. Die Auswirkungen der lungslander wird auRer acht gelassen (,,SekundareffekteU gunstigeren Terms of Trade werden fir das wirtschaftliche werdenim Kapitel10untersucht).Diesist eingeeignetesMaB Wohl der Dritten Welt das groste Gewicht haben, es sei fur die Wohlfahrtsverluste, denn, falls die Entwicklungslan- denn, das zusatzliche Exportvolumen wird mit Ressourcen der Mittel in Hohe dieser Primareffekte erhielten, waren sie erstellt,die sowt bracNiegen wiirden. Dies ist in der letzten in derTat in der Lage, ihre bisherige Politikfortzusetzen und Zeit nicht der Fall gewesen, da dieSteigerungder Ausfuhren wurdensich damit ebensogut stellen,wiebeieinemAusblei- weitgehendzu Lastender inlandischenVerwendungging. Im ben solcher Entwicklungenin den Industrielandern. Mittelpunkt stehen daher die Terms-of-Trade-Effekte, die Zinssatze. Hohere Zinsen fuhren unmittelbar zu einer von Angebot und Nachfrage auf dem Weltmarkt sowie in hoheren Zinsbelastung fiir die variabel verzinslichenSchul- besonderem MaBe von der Wechselkursentwicklung des den, hierauf entfielen Anfang1984 37 Prozent der gesamten Dollarsabhangen. Wenn der D o h sich aufwertet, durften Schulden der Entwicklungslander, einschlieBlich der noch die Entwicklungslkinder nur eine geringe oder gar keine nicht ausgezahlten Kredite. Da auRerdem festverzinsliche Verbesserung ihrer Terms of Trade erzielen, da die Preise Kreditelaufendgetilgtund refinanziertwerden mussen, wird ihrer Rohstoffexporte sinken (vgl. Sonderbeitrag 3.11, die die Zinslast auf diese Schulden ebenfalls steigen. Dies gilt Preise ihrer in Dollar fakturierten Importe dagegen steigen ebenso fur die Neuverschuldung. Daher belauft sich die wurden. Die zweite Version der Schatzung unterstellt eine zusatzlicheBelastung der Dritten Welt zunachst nur auf 2,3 Dollaraufwertung, die ausreicht, einen realen Anstieg der Mrd Dollar, steigt aber bis 1990 auf 8 Mrd Dollar. Rohstoffpreise zu verhindem - wie dies wahrend des Die Terms of Trade. Eine Verbesserung der Terms of Aufschwungsder Jahre1983 bis 1985 geschah. Ohne einen Trade der Entwicklungslandergegenuber den Industrielh- realen Anstieg der Rohstoffpreise geht die Leistungsbilanz- dern um einen Prozentpunkt hatte ihnen im Jahr 1984 verbesserungim Jahr1990 von 7,7Mrd Dollarauf nur noch Mehreinnahmen in Hohe von 2,2 Mrd Dollargebracht. Mit 2,9 Mrd Dollar zuruck. TABELLE 3.5A Geschatzte Auswirkungen weltwirtschaftlicher Daten*derungen auf die Leistungsbilanz aIler Entwicklungslhder (in Mrd Dollar von 1984) Art der Veranderung 1984 1990 Zinserhohung urn einen Prozentpunkt Bestehende variabel verzinslicheSchulden -2,3 -2,3 Bestehende festverzinslicheSchulden, die zu hoheren Zinsen refinanziert werden 0,O -1,6 Neuverschuldung 0,O -4,l Insgesamt -2,3 -8,O Verbesserungder Terms of Trade urn einen Prozentpnkt 2,2 4,s Steigerung des BSP-Wachsturnsder lndrcstrielanderurn einen Prozentpunkt A. Ohne Dollarauhertung Terms-of-Trade-Effekt hoherer Rohstoffpreise 2 2 4,s Direkter Terms-of-Trade-Effekt 1,3 2,9 Insgesamt 3,5 7,7 B. Mit Dollaraufwertung Terms-of-Trade-Effekthoherer Rohstoffpreise 0,O 0,O Direkter Terms-of-Trade-Effekt 1,3 2,9 Insgesamt sungsmafinahmen der Entwicklungslander das die aufkommenden protektionistischen Tendenzen Wachstum wieder in Gang setzen und die Kredit- in den Industriestaaten. Die Kosten einer solchen wurdigkeit erneuern sollen (vgl. Sonderbeitrag Politik fur die Verbraucher in den Industrielkdern 3.5). und die Exporteure der Entwicklungsl5nder sind Es gibt jedoch neuen Grund zur Besorgnis iiber hinreichend belegt. Die jungsten Schuldendienst- probleme haben solchen Befiirchtungen eine neue higkeit des internationalen Finanzsystems gefahr- Dimension verliehen. Kapitalimporte ermoglichen den. eine wirkungsvollere Nutzung der internationalen Eine Wirtschaftspolitik der Industrielander, wie Ersparnis, wenn die Schuldnerlander eine vernunf- sie als vorteilhaft fur die Entwicklungslhder her- tige Wirtschaftspolitik verfolgen. Die Bedienung ausgearbeitet wurde, wurde auch ein stetiges und der daraus resultierenden Auslandsschulden wiirde inflationsfreies Wachstum in den Industrielandern jedoch gravierend behindert, sollte wachsender selbst fordern und eine liberalere AuBenhandels- Protektionismus seitensder Industrieliinderfiir die ordnung schaffen. Die Industrielander wurden also Entwicklungslanderden Zugang zu deren Markten von dieser Politik nicht weniger profitieren als die versperren. Dies wiederum wiirde die FunktionsfC Entwicklungslander. 4 Auslandsverschuldungund Wirtschaftspolitik der Entwicklungslander Die Kreditaufnahme im Ausland hat fur ein Ent- werden. Jedoch kann rnit Hilfe einer flexiblen wicklungslandzwei potentielleVorteile. Zum einen Wirtschaftspolitik und durch flexible Wirtschafts- kann sie das Wachstum fordern und zum anderen strukturen der EinfluB auBenwirtschaftlicher kann sie dazu beitragen, die Wirtschaft an interne Schocksgedampft werden, wieschwer sieauch sein oder externe Schocks anzupassen. Die jungste Ent- mogen. wicklung hat jedoch anschaulich klargemacht, daB Es gibt selbstverstandlich nicht nur ein einziges eine Kreditaufnahme auch potentielle Nachteile in wirtschaftspolitisches Mdnahmenbiindel, das fur sich birgt. Sie kann fur unproduktive Investitionen jedes Land das geeignete ist. Der Umfang, in dem fehlgeleitet werden. Sie kann es einer Regierung sich ein Entwicklungsland im Ausland verschulden ermoglichen, substantielle wirtschaftliche Refor- sollte, hangt ab von seinem auBenwirtschaftlichen men zu verzogern. Und schlieBlichkann eine iiber- Umfeld, rnit dem es im Welthandel und a d den msige Verschuldungeine Volkswirtschaft fiir von Kapitalmarkten konfrontiert ist, von seinen natur- der Weltwirtschaft ausgehende finanzielle Storun- lichen und menschlichen Ressourcen sowie von gen verwundbarer machen. seinen wirtschaftlichen und politischen Strukturen. Wie kann ein Entwicklungsland die Vorteile von Im Hinblick darauf beginnt dieses Kapitel rnit einer Kapitalimporten in Anspruch nehmen und zugleich kurzen Beschreibung der vielfaltigen Erfahrungen angemesseneVorkehrungen treffen, um Schulden- der einzelnen Lander rnit Auslandskapital im Ver- dienstprobleme zu vermeiden?DiesesKapitel greift lauf der letzten zwanzig Jahre, basierend auf einer auf die Erfahrungen der vergangenen zwei Jahr- Auswahl von vierundvierzig Entwicklungslandern zehnte zuruck, um die Erfolgskriterien fur die (ein Verzeichnis dieser Lander findet sich im Stati- Inanspruchnahme auslandischen Kapitals zu er- stischen Anhang, Tabelle A.11). grunden. Das Kapital befafitsich hauptsachlich rnit Daran schlieBtsich eine Erorterung uber die zwei der Kreditfinanzierung; dieFragender Beteiligungs- Hauptverwendungsarten von Auslandsmitteln an. finanzierung werden in den Kapiteln 5 und 9 Einmal konnen sie gezielt dazu verwendet werden, erortert. Die Hauptaussage dieses Kapitels lautet, die Investitionen und das Wirtschaftswachstum auf dai3 die Wirtschaftspolitik der Entwicklungslander ein hoheres Niveau zu heben, als es aus der die entscheidende BestimmungsgroBe ist fur das inlandischen Ersparnis heraus zu finanzieren ware. Niveau der Kapitalimporte, die Effektivitat ihrer Zum anderen konnen sie zur Finanzierung der Verwendung und die Kapazitat eines Landes zur Zahlungsbilanzungleichgewichte verwendet wer- Bedienung seiner Schulden. den, die entweder durch ungeeignete binnenwirt- Dies soll jedoch nicht besagen, dai3 allein wirt- schaftliche Mafinahmen oder durch externe oder schaftspolitische Fehlentscheidungen die jungsten interne Schocks entstanden sind. Diese Diskussion Schuldendienstprobleme verursacht haben. Noch untersucht die Frage, wann eine Kreditaufnahme soll unterstellt werden, daBeinesolide Wirtschafts- zum Zweckeder Zahlungsbilanzfinanzierungange- politik und eine geringere Kreditaufnahme diese bracht ist und wiesich die Regierungen verschulden Probleme hatten vermeiden konnen. In Kapitel 3 sollen, um die Anpassung zu erleichtern, statt siezu wurdegezeigt, daBdasZusammenwirken der Welt- verzogern. rezession und die steigenden Realzinsen zu Anfang der achtziger Jahre auBergewohnlich und schwer- Liindererfahrungenim Verlauf von zwei wiegend waren; es ist nicht eindeutig, ob Entwick- Jahrzehnten lungslander versuchen sollten, sich gegen alle Risi- ken vollig abzusichern, auch gegen solche, die nur Wie mannigfaltig die Erfahrungen der Entwick- rnit geringer Wahrscheinlichkeit einmal eintreten lungslander rnit Auslandskapital sind, wird in Schaubild 4.1 Die Stufenleiter der Schulden '''rozent) Schulden/BSP I ' I I I blhkr" I . Niger' - EknbehkOua Pakistan 6 Xgyg(en BoUvin I *- I X g y p l ~ , Tw. Cmta Riia' lndonnicn ? Kenia S.mbi.' I JamUu' I Algerirn t Sri p a 8 Bolivia 3 I I I 3 I Lateinarnerika und Karibik .Afrika siidl.der Sahara ~Siidasien . a Ostasien und Pazifik Europa und Nordafrik- Inmerhg: DieSchuldensind definiertalsderausstehendeund ausgezahlteBetragder 6htlichenund affentlichgarantiertenmittel- undlangfristigenSchulde uziiglich der nichtgarantierten privata Schulden. Kdristige Schuldensind nicht Mcksichtigt. Beiden HauptschuldnerliIndemwiirdedie h~cksichtigun ler k&tipen Schuldendie& 1980b'i1982 angegebenenAus1andsschuIdenum etwa30P r o m steinenlassen. DieSchuJdendienstzahlenbcziehensichaddi tatsichlichenjnichtauf die vertraglichvereinbart&fSchuldendimstuhlungen in derjeweiligen ~eriode.Exporteumf-n Giiterund Dienstleistungen. Em Stem (') bedeutet, dal3das Land nvischen1975 und 1984 seine Verbindlichkeitenumschuldete. Quelle: Weltbank. Schaubild 4.1 dargestellt. Die Rangordnung der Wachstum und Exporte bedroht sind. l n d e r ist je nach dem gewalten Indikator unter- Dieser Punkt kann durch einen Vergleich der schiedlich. Zum Beispiel konnen Lhder rnit anli- beiden Hauptgruppen von Umschuldungsliindern, chenRelationenvonSchuldenzu BSPstark vonein- die in den Kapiteln 1 und 2 beschrieben sind, ander abweichende Schulden/Export-Relationen verdeutlicht werden. Im allgemeinen hatten die oder Schuldendienstquoten aufweisen. Diese Diffe- afrikanischen Lander rnit niedrigem Einkommen renzen erklaren sich zum einen durch das unter- niedrigereSchuldendienstquotenals die lateiname- schiedliche AusmaB der auRenwirtschaftlichen rikanischenLanderrnit mittleremEinkommen.Dies Verflechtungder Volkswirtschaften und zum ande- konntezu der Annahmeverleiten, dieafrikanischen rendurch dieStrukturihrerSchulden. IndenJahren Lhder hatten weniger ernste Probleme. Tatsach- 1980 bis 1982 hatten beispielsweise Lhder rnit lich ist jedoch das genaue Gegenteil richtig. Zwar relativ ,,geschlossenen" Volkswirtschaften - gro- wardieWirtschaftspolitikinbeidenLandergruppen Re Teile Lateinamerikas, aber auch andere Lander warend der siebziger und zu Anfangder achtziger wie Jugoslawien oder Pakistan - vergleichsweise Jahre nicht hinreichend flexibel, doch hatten die niedrige Relationen von Schulden zu BSP, aber lateinamerikanischen Lbder die notwendigen An- hohe Relationenvon Schuldenzu Exporten. Lhder passungen an die extemen Schwierigkeitenleichter rnit einem hohen Exportanteil - einige ostasiati- vollziehenkonnen. Ihre hoherenEinkommenbieten sche Staaten (Korea, Malaysia und Thailand), 01- einen groneren Spielraum fiir die Steigemng der und Gasexporteure (wie Algerien, Indonesien und Erspamis; ihre besser entwickelten Volkswirtschaf- Venezuela) und wichtige Rohstoffexporteure in ten konnen schneller auf Preisveranderungen und Afrika (Elfenbeinkuste)- wiesen tendenziell ver- hderungen der Marktchancen reagieren. Die gleichsweise niedrige Relationen von Schulden zu afrikanischen Lander rnit niedrigem Einkommen, Exporten auf. die uber unzureichende institutionelle Strukturen Eine hohe Relation von Schulden zu BSP oder und begrenztemenschliche und natiirlicheRessour- Schulden zu Exporten muR jedoch nicht notwendi- cen verfiigen, sehen sich vie1 beangstigenderen gerweise auch eine hohe Schuldendienstquote Problemen gegenuber. bedeuten. Lander rnit niedrigem Einkommen wie Drei Hauptfaktoren haben das Schuldenwachs- Indien, Sri Lanka, Sudan und Tansania, ebenso turn in den letzten Jahren bestimmt. Alle stehen in Lander wie Agypten, erhalten tendenziell einen Beziehungzur Wirtschaftspolitikder Entwicklungs- GroRteilihrer Kapitalimportein Form von niedrig- lander. verzinslichenlangfristigen Krediten (vgl. Kennzah- Verschuldungsstrategie.Einige Regierungen ha- len der Weltentwicklung, Tabelle 17). Demgegen- ben den Weg der Auslandsverschuldunggewahlt, uber sind Lhder im oberen Bereich der mittleren umdieInvestitionenzusteigernund dasinlandische Einkommensgruppe- zum BeispielAlgerien, Por- Wachstum zu fordern. So erhohten Brasilien und tugal und Venezuela -gewohnlich weniger in der Korea ihreKreditaufnahmein densechzigerJahren; Lage, hohe Verschuldungskennzahlen durchzuhal- beide wiesen anfhglich hohe Schuldenkennzahlen ten, weil die Kosten fur die Bedienungihrer Schul- auf. Beide Lhder expandierten und verschuldeten den hoch sind. sich auch in den siebziger Jahren kriiftig, wobei sie Die Schuldendienstquotewird iiblicherweiseals von den niedrigenoder negativen realen Zinssatzen guter Indikator fur ein Schuldenproblem eines profitierten.IhreSchuldenkennzahlenentwickelten Landes angesehen. Wie jedoch die Stufenleiter der sich jedoch entgegengesetzt, da Korea hinsichtlich Schulden im Schaubild 4.1 zeigt, besteht keine des Produktions- und Exportwachstums Brasilien eindeutige Verbindung zwischen hohen Schulden- uberflugelte. Andere Lhder entschieden sich fur dienstquoten und Endem, die Umschuldungen eine relativ geringe Kreditaufnahme und zogen es durchfuhren muBten. Die Erfahrung hat bewiesen, vor, sich auf die inlhdische Ersparnis und andere daB hohe Schuldendienstquotenum so weniger ein Mittelzufliissezu stutzen, die nicht schuldenwirk- Grund zur Beunruhigung sind, je flexibler die Sam sind (wie beispielsweise Gastarbeiteriiberwei- Wirtschaftspolitik und die Wirtschaftsstrukturen sungen).Indien war hierfiir in den siebzigerJahren auf veranderte Anforderungen reagieren konnen. ein Beispiel. Auch Thailand nahm wahrend des Eine inflexible Volkswirtschaft rnit einer niedrigen grijRtenTeilsdieserPeriodenur wenig kommerziel- Schuldendienstquotedurfte eher einer Krise ausge- le Mittel auf. Kolumbien, das wahrend der sechzi- setzt sein als eine rnit hoherer Quote, deren Regie- ger und zu Anfangder siebzigerJahreein bedeuten- rung aber rasch Gegenmdnahmen einleitet, wenn des Empfangerland von Entwicklungshilfe war, Schaubild 4.2 Einkommensniveau und Zugang zu offentlichen und privaten Kreditquellen I Zugang zu offentlichenMitteln Zugang zu privaten Mitteln :huldenbei offentlichenGlaubigern in Prozent des BIP Schulden bei privaten Glaubigern in Prozent des BIP I 6C - 0 $1,000 FLW $3,000 0 $l,m $2,W $3,000 ESP pro K~pf BSP pro Kopf Laheinamdkarind Karibik 0 Af~ikastidl. der Sahara Siidasiin 0 Ostaskn end Pazifik Europa und Nordafrik, nmerkmg: Ved&hmg&ennzahlan und BSP pm Kopf sind Durchschnitte der Jahre1% bis 1982.Dk Schuhlenhci Wew1'ickw Gl;iuhigem wdassen udaterale Ironresslonh und mdtilatcnlc Kredtte; ~ h l k h Exportkredite sitad darin nirht enthalten. Die Schuldcn bei privatm Gbu- e u r n b - Li&rantcnkd5te und Krrditadnahmn auf den F i n d t e n , waru @a@ BanWurclite undkd&eWinhnen. Dk negative hmdatbn n v i h - bffentlkhenWulde-nwdBSP pmKopf ist auf sinan-veau won99 M t s@&kanX mit R2 a@.Die poritiveKomktienzwisdwnpivaten S c h u kundBSPpmKopfktadeinemKonfkl+nmiveauvonBPr-t *Piant rnitR 0.11.DieDatenberkhenekhaufdneRumvahlvonviemndvien@ I.&&m. a) FUr V d betrBgi das BSP pro Kopf 4,W 8. Wfo:Weltbank. I verzichtete 1974 auf weitere Hilfe zu konzessiona- Einkommen - und sogar Landern mit niedrigem ren Bedingungen. Es stutzte sich in den siebziger Einkommen wie Niger und dem Sudan - moglich, Jahrennur in begrenztemUmfang auf Auslandskre- bei auslandischen Banken Mittel aufzunehmen, dite, obwohl ihm rasch steigende Erlose in nicht- obgleichdie Kredite zur wirtschaftlichen Rentabili- traditionellen Exportbereichen zugute kamen. tat der finanzierten Projekte oft nur einen margina- Vwfiigbarkeit von Auslatuisgeldern. Offen- len Bezug hatten. Als diese Projekte in Schwierig- sichtlich haben nicht alle Entwicklungslhder zu keiten gerieten und die Rohstoffpreisefielen, stopp- allen Formen des Auslandskapitals Zugang. Dies ten die Banken die Kreditvergabe. beeinflunte ihre Verschuldungspraxis und die Gesamtwirtschaftliche Ungleichgewichte. Die gegenwartige Hohe und Zusammensetzung ihrer Verschuldungim Ausland ist oft die unbeabsichtig- Schulden. Die Moglichkeiten eines Landeszu kom- te Folge der sonstigen Wirtschaftspolitik. Hohe merziellen Kreditaufnahmen nehmen tendenziell Haushaltsdefizite, eine iiberbewertete Wahrung rnit seinem wirtschaftlichen Fortschritt zu: Hohere und MaBnahmen, die das inlandische Sparaufkom- Pro-Kopf-Einkommengehen in der Regel Hand in men schwachen, beeinflussen die Wirtschaft in Hand mit einer ,,Hoherqualifizierung - weg von einer Weise, die auf eine Inanspruchnahme von konzessionaren Mitteln und hin zu einem erweiter- Auslandskapital hinauslauft. Solche Fehlentwick- ten Zugang von privaten Finanzquellen(vgl. Schau- lungen waren in einigen Landern an der Spitze der bild 4.2 und Statistischer Anhang, Tabelle A.12). StufenleiterderSchulden verbreitet -beispielswei- Aber auch andere Faktoren als die Einkommensho- se in Argentinien, Peru und der Turkei. Demgegen- he sind wichtige Bestimmungsgriinde fiir den iiber haben Malaysia und verschiedene andere Zugang eines Landes zu kommerziellen Finanzie- Lander in Ostasien grone Finanzierungsdefiziteder rungen. Wahrend des Rohstoffbooms in den siebzi- offentlichen Hand sowie Preis- und Wechselkurs- ger Jahren war es vielen Landern mit mittlerem verzerrungen bewuBt vermieden; sie befinden sich Im Zuge des Entwicklungsprozessesist zu erwarten, daI3 Bei den Entwicklungsliindemsind diese Zusammenhinge Verbderungen des Inlandseinkommens, der Sparquoten, nicht so eindeutig: Wahrend der Kolonialzeit wiesen viele der Kapitalakkumulation und der InvestitionsertrQe Aus- Lhder, insbesondere Rohstoffexporteure, Leistungsbilanz- man und Richtung der internationalen Kapitalbewegungen iiberschiisse auf und entwickelten sich im Endeffekt zu andern. Dies hat zur Formulierung der Schuldenzyklus- Kapitalexporteuren. Eine kleine Gruppe fortgeschrittener Hypothese gefiihrt: Die Under durchlaufen typische Zah- Entwicklungsliinderbewegte sich zwischen 1950 und 1975 lungsbilanz-undSchuldenstadien, wiesieimSchaubild4.1A vomStadiumdes jungenSchuldnerlandeszudem einesreifen dargestellt sind. Die einzelnenStadien lassen sich wie folgt Schuldnerlandes, aber die meisten ijlimportierendenL5nder charakterisieren: verhanten bisvor kurzem imerstenStadium. F i e wenige, wie etwa China, blieben warend der gesamten oder der I. Stadium: meisten Zeit dieser Periode Netto-Glaubiger. lunges Schuldnerland Mit dem Schuldenzyklus-Modelllassensich keine verlaB- Handelsbilanzdefizit. lichen Voraussagen ableiten, wie lange ein Land in einern Netto-AbfluB von Zinszahlungen. bestimmten Stadium des Schuldenzyklus bleiben diirfte. In Netto-KapitalzufluB. dem hypothetischen Beispiel der Tabelle 4.1A wird ein WachsendeSchulden. Entwicklungsland dargestellt, das vom ersten zum zweiten 11. Stadium: StadiumdesZyklusiibergeht und dort langereZeit verharrt. Reifes Schuldnerland Die Handelsbilanz und die Kapitalertragsbilanz weisen anhaltende Defiite auf. Die Ertragsrate der Investitionen RiicklaufiiesHandelsbilanzdefizitund ubergangzu Uber- (n&erungsweise gleichgesetzt mit dem Kehrwert des margi- schussen. nalen Kapitalkoeffiiienten)ist hoher als in UberschuBliin- Netto-AbfluB von Zinszahlungen. dem und gewahrleistet einen fiir beide Seiten vorteilhaften Abnehmender Netto-Kapitalimport. Ersparnistransfer zu den Entwicklungslandern. Im ersten Langsamerer Anstieg der Schulden. J a h m h t ist die realeZuwachsrateder Exporteniedriger als Ill. Stadium: der reale Zinssatz, was rasch steigende Leistungsbilanzdefi- Schuldentilgendes Land Steigender HandelsbilanziiberschuB. Abnehmender Netto-AbfluB von Ziiszahlungen. Schaubild 4.1A Zahlungsbilanzsalden und Schuldenstand Netto-KapitalabfluB. im Verlauf des Schuldenzyklus Sinkende Netto-Auslandsschuld. Die Zahlungsbilanz 1V. Stadium: I 11 111 IV v lunges Glaubigerland Abnehmender Handelsbilanziiberschdlund Ubergang zu Defiziten. Netto-AbfluR von Zinszahlungen, dann ZufluB. Abnehmender Kapitalabfldl. Aufbau von Netto-Auslandsforderungen. V. Stadium: Reifes Glitubigerland Handelsbilanzdefizit. Netto-ZufluB von Zinszahlungen. Abnehmende Netto-Kapitalbewegungen. Maig wachsende oder konstante Netto-Auslandsforde- rungen. Der Schuldenzyklus Allem d e r zusammengenommenkonnennatiirlich weder eine Schuldner- noch eine Glaubigerposition adweisen. 2- Netto- Deshalb durfte die relative Hohe der Gliubigerpositionen schulden tendenziell abnehmen, je mehr Liinder sich auf das Stadium des reifen Glaubigers zubewegen. Die Tatsache, daI3 die zusammengefdte Netto-Forderungsposition der Industrie- Netto- Iiinderim VerhPltniszu ihremBSP relativgeringist, obwohl Forde- rungen - - die Brutto-Kapitalbewegungensehr groB sind, stimmt mit der Schuldenzyklus-Hypothesegut uberein. Dies gilt auch fiir das Verlaufsmuster der strukturellen Zahlungsbilanz- Netto-Kapitalbewegungen - entwicklung in GroBbritannien und in den Vereinigten Handelsbilanz - Staaten warend der vergangenen 150 Jahre. Bis in die Netto-Zinszahlungen allejiingste Zeit entwickelten sich die Zahlungsbilanzen Schuldenstand dieser beiden l n d e r weitgehend gem2B den fiinf Stadien. Sonderbeitrag4.1 (Fortsetzung) ziteund AuslandsschuldenzurFolgehat; letzteresteigenvon YIinder, die als reife Schuldnerlhder galten, zum Stadium 0 im erstenJahrauf 100 Mio Dollar nachzehn Jahren.Wem eines jungen Schuldnerlandeswiickgekehrt; sie importier- dieRelationdesSchuldendienstesundderSchuldenzum BIP ten Kapital und wiesen zunehmende Handelsbilanzdefiite das als maximal tragbar angesehene Niveau von 30 bzw. 40 auf. In den achtzigerJahrensind vieleder gleichenh d e r in Prozent erreichen, ist ein Ausfuhrschub erforderlich, um dasdritteStadium, daseines jungen Gliiubigerlandes,einge Z i d u n g e nundTilgungenzufinanzieren.Im fiinfzehnten treten, da sie durch hohe Handelsbilanziibemhii~~eihre Jahrspielensich &eWachstumsratenvon Exporten und BIP Netto-Auslandsschuldenzuriickfiihrten. Diese Entwicklung sowie die Schuldenrelationen auf ihre langfristig stabilen ist natiirlichdasSpiegelbilddessen, wasin einigen Industrie- Werte ein. DasExportwachstumist auf 6 Prozent gestiegen, lhdem geschehen ist. So sind die Vereiniiten Staaten was ausreicht, fortgesetzteLeistungsbdanzdefizite und stb- unlbgst -in den Kategorien der SchuldenzyklueHypothe dig wachsende hlandsschulden aufrechtzuerhalten. se gesehen -indasStadiumeinesjungenGlaubigerlandes PlotzlicheVeriinderungenwichtigerWirtschaftsdaten,wie zuriickgekehrt,dessenzunehmendeHandelsbilanzdefiiitezu sie im vergangenen Jahrzehnt mit besonderer Heftigkeit einem beschleunigten Anstieg der Auslandsschuldenfiihrt. aufgetreten sind, haben haufig groDere Abweichungen vom Die komplexen Ursachen solcherVerschiebungenwerdenin prognostizierten Entwicklungspfadzur Folge. Warend der diesem Bericht erliiutert. zweiten Hiilfte der siebziger Jahresind viele Entwicklungs- TABELLE 4.1A TragbaresSchuldenwachstum: Ein hypothetischer Fall (Jahresdurchschnittin Promt, sofem nichts anderes angegeben) I. bis5. 6.bis 10. 11.bis 15. 16.bis20. 21.bis30. Variable Jahr Jahr Iahr lahr 1ahr z i t z 3.75 3,75 3,75 3.75 3,75 Exportwachstum 3,O 3,O 14,l 6,O 6.0 BIP-Wachstum 6 2 7,4 6 4 6,O 6.0 Leistungsbdanzdefizit/BIP 2,1 6,4 3,9 2,4 2,4 Schuldendienst/Exporte 2.1 17,5 32,O 31,O 31.0 Schulden/BIP 4,6 24,O 42-0 42,O 42,O Schulden am Ende des Zeitraums (MioDollar) 16,5 103,O 210,O 280,O 530,O - - - - Anmerkung:DieBerechnungenbasierenauf einemSimulationsmodell,dasvonfolgendenAnnahmenausgeht:marginalerKapitalkoeffdent 3,s; Verbrauchsquote 80ProzentdesBIP; Einfuhrelastizitat 1.0; FristigkeitderSchulden 12Jahre.BeiWachstumsratenundZinssiltzenhandeltes sich um reale Gr6l3en. am unteren Ende der Stufenleiter. Gesamtwirt- liche Rechtfertigungvon Kapitalimportenaus dem schaftliche Ungleichgewichte sind auch durch star- Ausland; dieser Tatbestand liegt auch dem soge- ke Verinderungen der Terms of Trade verursacht nannten ,,Schuldenzyklus" zugrunde (vgl. Sonder- worden.VieleLiindergriffenindensiebzigerJahren beitrag4.1).Im Zeitraum1960 bis1983finanzierte auf Auslandskreditezuriick, um groBe auRenwirt- die Inlandsersparnisungef5hr 90 Prozent der Inve- schaftlicheDefizite, diesie fur voriibergehendhiel- stitionen in den Entwicklungslindern,in den Indu- ten, zu finanzieren. strieliindern dagegen ubertraf die Ersparnis den inlandischen Investitionsbedarf um etwa 3 Pro- zent. Kapitalzufliisse und Investitionen Die Verlaufsmuster von Sparen und Investieren in den einzelnen Lindergruppen begamen sich Das Auslandskapital versetzt ein Land in die Lage, jedoch nach 1973 merklich zu verandern, wie das mehrzu investieren,alsesihm moglichware, wenn Schaubild 4.3 zeigt . esausschlieBlichauf dienationaleErsparniszuriick- Der in den Industrielanderniiblicherweisevor- greifen konnte. Im friihen Entwicklungsstadium, handene ErsparnisuberschuBverringerte sich, wo- wenn der Kapitalstock eines Landes noch niedrig bei1974und1979 sogarzweikurze Defizitperioden ist, sind die Ertrage der Investitionen im allgemei- zu verzeichnen waren. nenhoheralsin Industrielindern.Hierinbestehtfur Dies fie1 mit der wachsenden Nachfrage der ein Entwicklungsland die grundlegendewirtschaft- olimportierenden Entwicklungsl~dernach Aus- landskapital zusammen, mit dem zunachst zusatz- Anfang der sechziger Jahre zu steigern; die Bemu- licheInvestitionenfinanziert wurden und spater der hungen um eine Erhohungder inlandischen Erspar- Ruckgang der inlhdischen Ersparnis kompensiert nis machten Ende der sechziger Jahre Fortschritte. wurde. Die lateinamerikanischen Staaten zeigen Diese Lhder waren wiihrend kurzer Periodennach dieses Verlaufsmuster am deutlichsten. den zwei Ol~reissteigerun~ensogar Netto-Kredit- In Afrika war der langfristige Ruckgang der geberfur die iibrigeWelt, ansonsten aber verschul- inlandischen Ersparnis starker ausgepragt. deten sie sich betrachtlich. In den Jahren 1981/82 Die olexportierenden Entwicklungslhder mit fuhrte der Ruckgangder vom Olsektor abhhgigen mittlerem Einkommen begannen ihre Investitionen Einkommen zu einem verringerten Sparaufkom- ichaubild 4.3 Investition, Ersparnis und Leistungsbilanzsaldoin ausgewalten Landergruppen, L960 bis 1983 Industrielander olimportierende Entwicklungslander I2rozent des BSP Prozent des BSP C)lacp4rtwremlt:mittleremiEinkom Lateinamerika und Karibik' 'rozent QesBSP 1 Prozent des BSP I 30 I - 10 Differe~zwischen BSE undlBII -10 - 1 1 Prozent des BSP $Wien ------- -30 I 1 -m 10 Innwhng: Die Dam tXk die Entwkkl+Bndsr beziehen dch ad cinc Auswahl von viemndvieizigLbdem. chaubild 4.4 Verschuldung und Investitionen in Von 1965 bis 1972 Von 1973 bis 1978 I eranderung des Verhaltnisses Investitionen/BIP Veranderung des Verhaltnisses Investitionen/BIIJ 1 Prozent~unkten in Prozent~unkten -16 1 - 1 ohin 0 Pakiian lndb** - . .:' .Peru -8.. I I -1 1 -8 Ghana erlinderungdes Verhaltnisses Schulden/BIPa I Prozentpunkten ..11 Von 1979 bis 1983 -r Lateinamerikaund Kariblk Afrika siidlich der Sahara Siidasieh Ostasien und Pazifik Eyopa und Nordafdca mnorkrcns: Die VerWerung &r Verrchdungsrate wird d d die &+amg (in Prozentpdten) des Dwchschnitts der beiden Ietzten !gmriberdenbeidtnerstenJahnnIederPeriodegemessen;MeeOgrijOeist ts Verh6lmis der gesamtenausstehenden und auSgeZahlt~mittel- und ngfristigenSchuldenzumBIP.DieVeffiderungderInvestitionsquoteist r Veriindenmg(in Prozentpunkten)der Relation BU/BIP in Durch- hnirt hlgende Jahre: fib19f~5big 1972 die VerIndemng zwischen E4/65und1966/72; Mr1973bis1978dieVerbderungzwischen1966/72 -8 1 Venezuela 1 ~d1973/78undfib1979bis1983dieV- Nviwhen1973/78und m/83(bzw.1979/823. Bolivien Die Korrelatian zwigdwr Verschuidunge- und Invesfitionskennuhlcn Sambi t'auf einemKonfidendveau von99Prozent fW 1965bis1972und1973 b1978sigdlkantdt Rz-Wertenvon0,18bzw.0,W.FWdiePericde1979 -16 / u 1983 %st dieseKomlation nkht signifilwt. A -20 0 20 &gaben beziehensich auf 1968bio 1972. Ver&n&rungdes Verhiiltnisses SchuldenlBIP !udk:Weltbank. in Prozentpunkten men im Inland sowie zu einem geringeren ZufluR Die positive Korrelation zwischen Verschuldung auslandischen Sparkapitals, der zusatzliche um- und Investitionen ist fur die Zeitraume 1965 bis fangreiche Korrekturen der Investitionen erforder- 1972 und1973 bis1978statistisch signifikant, nicht lich machte. jedoch fur die Jahre1979 bis1983. Die Zusammen- Demgegenuber waren die sudasiatischen Liin- hinge zwischen Verschuldung und Wirtschafts- der mit niedrigemEinkommenin der Lage, seit Ende wachstum sind komplexerer Natur. Wie Schaubild der sechziger Jahre ihre inlandische Ersparnis zur 4.5 zeigt, war die Korrelation zwischen den Veran- Finanzierung hoherer Investitionen zu steigern, derungen der Relation von Schulden zu BIP und womit siedie Inanspruchnahme von Auslandskapi- dem Wirtschaftswachstum in den Zeitraumen 1965 tal, relativ gesehen, verringern konnten (Tabelle bis1972 und 1973 bis1978 zwar positiv, aber nicht A.ll desStatistischen Anhangszeigt weitereEinzel- signifikant. Im letzteren Zeitraum wiesen einige heiten fur vierundvierzig Entwicklungslander). Liinder,diesichstark verschuldeten, nur ein schwa- Schaubild 4.4 legt den SchluBnahe, daR bisin die chesoder uberhaupt kein Wachstum auf. In einigen jungste Zeit die Lander, die sich verschuldeten, ihre Fallen - so in Peru und Sambia - ging ein Investitionsquoten tendenziell erhohen konnten. langsamesWachstum mit einer stagnierenden Inve- Schaubild 4.5 Verschuldung und Wachstum in ausgewahlten Entwicklungslandern, 1965 bis 1983 Von 1965 bis 1972 Von 1973 bis 1978 urchschnittliches BIP-Wachstum (in Prozent p.a.) Durchschnittliches BIP-Wachstum (in Prozent p.a.) 1 Brasilien Korea Kenia Brasilien 7- Mexiko ,' . Pakistan Papua-Neuguinea .~~ortugal I Sambia 0 I / Uruguay ! Sudan I I Veranderung des Verhaltnisses Schulden/BIP" in Prozentpunkten 12 Von 1979 bis 1983 Lateinamerika und Karibik Afrika siidlich der Sahara &ten. Siidasien Ostasien und Pazifik I Pakistan Malaysia Europa und Nordafrika 6 Kamerun I - . nmerkung: Die V e r h d e ~ n gder Vwschuldungsrate wird durch die 1 0- ~lierien erinderung (in Prozentpunkten) des Durchxhnitts der beiin ersten Marokko ~geniiberden beiden letztenJahren jeder Periodegemessen; MeRgrijDeist , *e ISVerhaltnis der gesamten ausstehenden und ausgezahlten mittel- und ' - 0. ~apua- ngfristigen Schulden rum BIP. Die Wachstumsraten sind reale GriiOen 0 0. Neuguinea if Grundlage von Trendberechnungen. Die Korrelation zwixhen Ver- huldungsraten und Wachstumsraten ist fiir den Zeitraum 1%5 bis1972 I I (I· ~lfzbeinkiistl ~d 1973 k 1978 positiv, aber nur fiir die letztere Periode auf einern 0 1 Chile onfidenzniveau von 95 Prozent fiir die lateinamerikanischen Under Li?f gnifikant. Die Korrelation ist fiir alle ausgewiesencn Under in der - ,t,rgentinienBdivien eriode 1979 bis 1983 negativ und auf einem Konfidemniveau von 99 Nigeria rozent mit RZ = 0.24 signifikant. -6 1 Die Daten beziehen sich auf 1968 bis 1972. 0 m 4 Verhaltnisses SchuldenlBIP in Prozentpunkt uelle: Weltbank. stitionsquote einher; das Auslandskapital wurde reale Zinssatze und weltweit sinkende Produktion zur Finanzierung von Zahlungsbilanzdefiziten ein- gekennzeichneten Umfeld wurde eine wachsende gesetzt, die durch eine unhaltbare Wirtschaftspoli- Verschuldung nicht mehr in hoheres Wachstum tik und fallende Rohstoffpreiseverursacht worden umgesetzt. Abermals jedoch verlief die Entwick- waren. In anderen Landern - hauptsachlich in lung nicht in allen Landern einheitlich. Malaysia Afrika -trugen betrachtliche Kapitalimporte zum zum Beispiel verschuldetesich betrachtlich, konnte Anstieg der Investitionsquoten bei, doch die Inve- aber auch ein beeindruckendes Wachstum erzie- stitionen selbst waren oft unproduktiv. Gleichwohl len. erzielten Lander wie Indien (vgl. Sonderbeitrag Die unterschiedlichenErfahrungen der einzelnen 4.2), Indonesien und Korea mittlere oder sogarsehr Lander beziiglich Verschuldung, Investitionen und hohe Wachstumsraten, ohne sich verstarkt zu ver- Wachstum unterstreichen die Forderung nach einer schulden. In den Jahren 1979 bis1983 war schlieB- effizienten Verwendung der gesamten Kapitalim- lich die Korrelation zwischen den Veranderungen porte. Investitionen der offentlichen Hand setzen der Relation Schulden zu BIP und dem Wachstum eine sorgfgtige Analyse voraus, wobei den negati- des BIP sogar negativ. In einem durch steigende ven RisikenausreichendRechnunggetragenwerden Sonderbeitrag 4.2 Vorsichtige Kreditaufnahme und Risikovermeidung: Der Fall Indien Wahrend der sechziger und siebzigw Jahre kontrollierte vergleichsweise niedrige Schuldenquote im Verhatnis zum Indien durchwegden ZufluB adindischen Kapitals.Wann BIP (etwa 15 Prozent) und hohe W i r e s e w e n immer es zu emsten Zahlungsbilanzproblemen kam, (8,3Mrd Dollarim Jahr1978,was dem Gegenwertvon fast s c h r a t edieRegierungdieImporteein. undzwarkurzfristig elf Monatsimporten entsprach). Stabilisiemng und Anpas-. durch eine restriktive Finanz- und Geldpolitik, durch die sung waren in einem MaB betont worden, daB das Wachs- Genehmigungspflichtvon Investitionen sowiedurch direkte turn der Wirtschaft gebremst worden war. Kontrollen und langfristig d u d eine Politik der selektiven Mit dem Ziel, die Leistungsfahigkeit der Wutschaft zu Importsubstitution. Soweit Auslandsmittel aufgenommen steigern und das Wachstum zu beschleunigen, lockerte wurden, geschah dies hauptsichlich zu konzessionh IndienindenfriihenachtzigerJahrenstufenweisedieImport- Bedingungen . kontrollen, verstarkte die Anreize fur Investitionen und Die erste Runde der olpreiserhohungen in den Jahren n h m vermehrtKredite im Ausland auf, die Effizienzzu 1973/74verschlechtertelndiensbereitsanfklligeLeistungsbi- steigern. Zww -den die meisten weitshin zu lanz und verscharfte die Inflation. Obwohl sich die Wirt- konzession&en Bedingungen hereingenommen, do& n&- schaft bereits in einer Rezession befand, entschied sich die men di,a, kommeniellen Quellen stammenden ~ ~ ~ l ~ Regierung gegen cine Auslandsver'chuldung zur Bewalti- kredite allmahlich zu, und zwar von 3Prozent der iiffentli- gung des neuen Sch~ks.Stattdessen ~ u r d edurch die chen Auslandsschuld im Jahre1979 auf etwa 8 Prozent im Anhebungvon Steuernund Ziinsen,dieKiirzungoffentlicher JAre 1983.Die dindische Erspamjs stieg ebenfalls weiter Ausgaben und eine Straffungder Geldpolitik die inlhdische ,d erreichte im ~ ~ ~ - , ~derh jabi 1976 his 1983 23 ~ t t Ersparnis krstig von 14 Pr0Zent des BIP (imZeitra~m1965 Prozent des BIP-ein deutlich &heres Niveau als friiher. bis 1972) auf 19 Prozent (im Zeitraum 1973 bis 1978) Trotz weiterer C)lpreissteigerungen und einer schlimmen gesteigert.Auchdie idindischen Energiepreisewurdenrasch ~ i i ~hat~si,+ ~hdiens wachstum besc.,leunigt. ~ ~ i ~ d ~ auf das neue ~eltmarktniveauangehoben. Die k~ession Durchschnitt derJahre1979bis 19&1betrugdieWachstumk verdWftesich, wodurchdas Handelsbilanzdefizitbetracht- rate 5 ,prozent, verglichen mit j*li,.~, ~ 3,6prosent in den lich schrum~fte.AuBerdem stiegen die Eimahmen aus Jahren1950bis 1979.Zwar wird die Schuldendienstquotein Gastarbeiteriiberweisungenvon 200 Mi0 Dollar im Jahre den ,achsten ~~h~~~vennutlich emas steigen, d o h hat 1974 a dfast 1Mrd Dollar in 1977,da vieleInder wahrend hdiensichdurch seinevemindste ~infuh~~bhiingigk~i~bei des Booms in der Bauwirtschaft des Nahen Ostens bescht- if-hrungsrnitteln und kergie, zusammen ,,,it seinen guten tigt waren. Aussichten fiir ein stakeres Exportwachstum, gegeniiber 1978 hatte Indien die adenwirtschaftliche Anpassung meren ~~h~~~ gro~erenexibilitat bei dersteuerung vollstiindig erreicht. Das Land war sogar zu einem Netto- A,landsverschuldung und der Zahlungsbdanzver- Kreditgeber fiir den Rest der Welt geworden, wies einen schafft. kleinen Handelk und LeitungsbilanziiberschuB ad, eine muR. Investitionsvorhaben im privatwirtschaftli- ren. In einer Volkswirtschaft ohne strukturelle chen Bereich erfordern ein Rahmenwerk von Lei- Verwerfungen durch iiberhohte Wechselkurse, stungsanreizen - positiven und negativen - zur starkenProtektionismusund Subventionierungdes Forderung produktiver Investitionen. Versaumnis- Verbrauchsoder der Investitionen wiirdedieskeine se in diesen beiden Bereichen waren eine Hauptur- Rolle spielen. Ob mit Hilfe der Investitionen han- sache fur das langsame Wachstum einiger Lander delbare Guter (fur den Export oder zur Importsub- im vergangenen Jahrzehnt (vgl. Sonderbeitrag stitution) erzeugtwerden oder aber Guter, die nicht 4.3). international handelbar sind, wie Leistungen des Wo Auslandskapitalaufgenommenwurde, kann Erziehungswesens, der Elektrizitats- oder Wasser- fur die Entwicklungslanderein ,,Transformations- versorgung, ware irrelevant: Wenn die Renditen problem"entstehen - das heiBt, die Investitionen hoher sind als die Kosten fur die aufgenommenen erbringen (oder ersparen)nicht genug Devisen, urn Mittel, wiirden Produktion und Ersparnis steigen die Auslandsschulden zu bedienen. Dies kann aus und einen zusatzlichen fherschd fiir den Export mehreren Griinden passieren. Zum einen mag die ergeben, der zur Ruckzahlungder Schuldenausrei- Falligkeitsstruktur der Kredite nicht auf die Ausrei- chen wiirde. fungszeit der Projekte abgestimmt sein - ein Wenn jedoch wirtschaftspolitischeMaBnahmen, Problem der Steuerungder Auslandsschulden, das wie in vielen Entwicklungslandern, die Preisstruk- im folgenden Kapitel erortert wird. Andererseits t u verzerren, dann ist nicht garantiert, daB genug mogen bestimmteProjektezu keiner Zeit in ausrei- Devisen erbracht werden. InJarnaika, Peru und der chendem Urnfang Devisen erbringen oder einspa- Turkei war die Anfalligkeit fiir Schuldendienst- Sonderbeitrag 4.3 Kreditaufnahmenim Ausland und Wirtschaftlichkeit von Investitionen auf den Philippinen, in Argentinien und Marokko DerSchaden, den unwirtschaftlicheInvestitionenanrichten, tel dieser Investitionen fanden im privatenSektorstatt. Ein lPBtsich gut anhand von drei ansonsten verschiedenartigen GroBteil war jedoch unwirtschaftlich- das Ergebniseiner k d e m zeigen. unsteten und oft inkonsistenten Wirtschaftspolitik, einer Industrialisienmgmit dem ZielderImportsubstitutionsowie Die Philippinen. DiePhilippinenverfolgtenin den sechzi- hoher und stark Der gesamt- gerundsiebzigerJahreneineinvestitionsorientierteStrategie wirtd,iche MKK stieg 4,4 (im Zeitraum 1963 des raschen Wachshuns, die auf der Importsubstitution 19n) ad rund 11(im 1973 Dieser basierte.IhreWirtschaftwuchsrasch, aberihreInvestitionen Koeffizient war bei weitem der hochste allen grohn waren weniger produktiv als in vielen benachbarten Ent- lateinamerikankhen VoIksmhaften. den in den wicklungslbdern. Viele der Investitionen flossenin Sekto- Jahren1976 bis1982 im Ausland aufgenommenenKrediten ren, die hohe und ungleiche E i C h r a n k e n in Hohe 35 Mrd -den wenige, wenn geschiitztwaren.DieWarung wariiberbewertet,dieZinsen iiberhaupt, zw Fm-m zus;itzlicher Investitionen ver- wurden d d Markteingriffeniedrig gehalten und Kredite wendet.DicserUrnstanderklu weitgehenddie G ~ ~ e n o r d - hPufig nach politischen,statt nach kommerziellen Gesichts- nungen Argentiniens gegenwwer SchddMproblema~ punkten vergeben. tik. In den friihensiebzigerJahrenverstaktendie offentlichen UntemehmenihreInvestitionenbetfichtlich. Wegen fehlen- Mmokko. In Marokko hat eine hohe Auslandsverschul- der Selbstfinanzienmgwurden viele Untemehmen von der dung wiihrend der siebziger Jahre dazu metragen, die Unterstiitzungdurch die Regierung und von ausliindischen Investitionen auf einem Niveau von 25 Prozent des BIP zu Kreditenabhiingig. Der Verwaltungsapparat zur Projektbc halten,was nahezudoppelt sohochwarwiein den a e r wertung und -beaukichtigungblieb unzulhglich. Die Invc Jahren. Eine zunehmende Abschinnung der inlbdischen stitionen konzentrierten sich a d Mrastrukturprojekte mit Wirtschaft gegeniiber der Audandskonkurrenz- verbun- langen Ausreifunpzeiten. Demzufolge fiihrte der starke den miteinerinflationikenWirtschaftspolitik,Subventionen Anstieg der Auslandsverschuldungnicht zu einer entspre- und Preiskontrollen - verzerrten die Investitionsanreize. chendenZunahmeder SchuldendienstkapazitPt.Der margi- Der gesamtwirtschaftlicheMKKstieg von 2,6 (im Zeitraum nale Kapitakoeffiient (MKK -die Investition je zdtzli- 1965 bis 1972) auf 6,7 (im Zeitraum 1979 bis 1982). Der cher Produktionseinheit)hatsich indenJahren1978bis1982 offentliche Sektor, auf den der GroBteilder neuen Investi- mehr als verdoppelt. Die Regierung ist nun bemiiht, ihre tionen entfiel, erzielte bei Projekten im BewPsse-, Methodender Auswahlund BewertungvonInvestitionenzu Verkehrs- und Erziehungswesen geringe und manchmal verbessern und refonniert einige Bereiche, von denen wich- sogarnegative Ert-. Die iiffentlichenInvestitionen je neu tige Anreize fiir eine rationelle Investitionstiitigkeitausge- geschaffenemArbeitsplatz waren etwa dreil3igmalhiiher als hen. imDurchschnittdestandes, wiihrenddieProduktionskosten einigerstaatIich erzeugterProdukte, wieetwa von raffinier- Argentinien' vor kurzem wies mit durch- Zucker, dem 2,6fachen des WeltmarktpRises entspra- schnittlich rund 22 Prozent des BIP eine der hachsten Investitionsquotenin Lateinarnerika a d . Nahezu zwei Drit- probleme besonders in den siebziger Jahren hoch, international handelbarer Guter eng begrenzt sein weil wirtschaftspolitisch bedingte Verzerrungen zu kann. Wie in Kapitel 7 erortert wird, benotigen einem niedrigeren Exportwachstum als in den mei- Lander dieser Kategorie im allgemeinen Entwick- sten anderen Landern mit mittlerem Einkommen lungshilfe zu konzessionaren Bedingungen. fuhrten. Offensichtlich 1aBtsich diesesProblem am Das tragbare Schuldenniveau ist zwar von Land besten dadurch losen, daB die Verzerrungen besei- zu Land unterschiedlich, doch kann eine Verschul- tigt werden. Die Turkei revidierte Anfang der dung nur dann erfolgversprechend sein, wenn die achtzigerJahre ihre Wirtschaftspolitik, worauf sich Rendite der gesamten Investitionen die Kosten fur das Exportwachstum eindrucksvoll beschleunigte. die aufgenommenen Mittel ubersteigt. AuBerdem Lander, denen es aus politischen oder anderen mussen ausreichende Devisenerlijse erwirtschaftet Grunden nicht moglich ist, die Verzerrungen zu werden, um die Schulden bedienen zu komen. beseitigen, waren gut beraten, sich bei der Aufnah- Wenn Leistungsbilanzdefizite im Zuge von Ent- me von Auslandsgeld zuriickzuhalten. Auch wenn wicklungsprogrammen auftreten, muB die Wachs- keine erheblichen Verzerrungen bestehen, kann bei tumsrate der Produktion und des Exports auf lange einigen Landern im friihesten Stadium ihrer Ent- Sicht hoher sein als der Zinssatz auf die Schulden, wicklung ein Transformationsproblem auftreten, damit das Schuldenniveau nicht untragbar wird weil ihre Kapazitat zur Steigerung der Produktion (vgl. Sonderbeitrag 4.4). Sonderbeitrag 4.4 Leitlinien der Kreditaufnahme Kreditaufnahmenzur Fianziemgvon Importiibenchiissen explosiven, unhaltbarenWeise. Beispiel3zeigt einen dazwi- sowie von Zinszahlungen a d die ausstehenden Schulden schen liegenden Fall. W3hrend die Verschuldungsquoten lassendie Auslandsverschuldung wachsen. Liinder mit einer kontinuierlichzunehmen, flacht sich ihr Wachstum ab, und Ressourcenliickemiissen sich mit der Entwicklungund dem dieSchuldenquotenbewegensich a deinstabiles Niveau zu. Zusammewpieleiner Reihe entscheidender schuldenbezoge- Ein solchesLand durfte daher in der Lagesein, sowohl seine ner GroBen befassen, n;imlich der Wachstumsrateder Ver- Liquiditat als auch seine Zahlungsfiihigkeit zu erhalten. schuldung, der Wachstumsratevon Exporten und Einkom- Jenseitsdieser Leitlinien, die sich a d gesamtwirtschaftliche men, dem Umfang der Ressourcenliicke im Verhaltnis zu GroRenbeziehen,wirdein Kreditnehmernatiirlich sicherzu- Einkommen oder den Schulden, dem Zinssatz, zu dem stellen haben, daR eine einfache Regel vorsichtiger Mittel- Kredite aufgenommen werden. Insbesondere haben sie aufnahmen befolgt wird: Die Kosten eines zusatzlichen sicherzustellen, daR weder der Zinssatz noch die Zuwachs- Kredites sollten nicht iiber den Ertrag der zusatzlichen rate der Schulden die Wachstumsrateder Exporte oder des Investition hinausgehen. Einkommens nachhaltigiibersteigt. Werden diese Leitlinien minachtet, konnenSchulden und 1. Die Richtlinienkijnnen mathematixh wie folgt abgeleitet Schuldenrelationendurchaus explosiv wachsen.' Das Bei- werden: s ~ i e lim Schaubild 4.4 A zeint ein hwothetisches Land. das l A S = H + z . S sichan dieseLeitlinien halt. fowohlzer Export als auch das h =.H/S BIP wachsen rasch genug, so daR das Leistungsbilanzdefizit A S I S - S = h + z schlieRlichabnimmt- und damitauch dieSchuldenunddie dabei bezeichnet S die ausstehenden Schulden; H den Saldo der Schuldenrelationen.Das Beispiel 2 zeigt ein Land, das beide HandeltiundDienstleistungsbilanzohneNetto-Faktoreinkommen;h Leitlinien verletzt. Die Zunahmeder Schulden geht uber das die Ressourcen-Luckeals BruchteiI der Schulden und z den Zinssatz Wachstum von Exporten und Eiommen hinaus, und auf die Schulden. Punktebedeuten Wachstumsraten.Danach ist ebenso iibersteigt der Zinssatz die Wachstumsratendes BIP - c s / n = $ -Y = h ++ o- X) -Y) wie der Exporte. Die Kapitalzufliissenehmen standigzu; die (SIX) S - X = h (2 Schulden und die Schuldenrelationen wachsen in einer dabei steht Y fiir das BIP und X fiir die Exporte. I Schaubild 4.4A HypothetischeEntwicklungender Verschuldung Beispiel1 Beispiel 2 Beispiel 3 kunstlich niedrig gehaltene Zinssatze und uberbe- TABELLE 4.1 wertete W h n g e n . Diese MaBnahmen werden Preisverzerrungen, Umschuldungen und Export- manchmal durch Preiskontrollen und Subventio- wachstum in ausgewiihlten Entwicklungslandern nen e r g k t , die zwar die Armen unterstutzen Erportwuchstum 1570-800 sollen, von denen aber hauptsiichlich jene profitie- Um- Durckhnitt ren, die mehr zahlen konnten. Der Haupteffekt schuldung Iaoeiliges der Land Land Laitdergtuppe dieser Mafinahmen ist eine Stirnulierung des Ver- 1975-1984 brauchs, welche die heimischen Anbieter dazu Malawi ia ermuntert, sich a d den Inlandsmarkt zu konzen- Thailand nein trieren. Sie vernachlassigen daher den Export und Kamerun nein Korea nein schmalern damit zusiitzlich die Devisenerlose, die Malaysia nein fur die Bedienung der Schulden benotigt werden. Philippinen ia Tunesien nein DIE ROLLE DER PREISE. Friihere Weltentwick- Kenia nein lungsberichte haben a d den Zusammenhang zwi- Jugoslawien ia schen Preisverzerrungen und Wirtschaftswachstum Kolumbien nein hingewiesen. Der Bericht von 1983enthielt Indizes Athiopien nein der Preisverzerrungen in einunddrefiig Lhdern, Indonesien nein denen MaBzahlen fiir die Verzerrungenvon Wech- Indien ia selkursen, Faktorpreisen und Produktpreisen zu- Sri Lanka nein Brasilien grundelagen.Eswurdegezeigt, daBin densiebziger ja Mexiko ia Jahren die Lhder, deren Preisstrukturen aufgrund Elfenbeinkiiste ia von staatlichen Eingriffenverzerrt waren, ein lang- Agypten nein sameres Wachstum aufwiesen. Tabelle 4.1 zeigt Tiirkei ia anhand der gleichen Klassifizienmg, daB starke Senegal ia Verzerrungen auch ein langsameres Exportwachs- Pakistan ia tum und einehohereWahrscheinlichkeitvon Schul- Jamaika ia dendienstproblemenzur Folge haben. Die meisten Uruguay ia Lhder mit gravierendenVerzerrungendes Preisge- Bolivien ia fuges waren gezwungen umzuschulden. Falls dies Peru ia Argentinien nicht geschah, wie bei Bangladesch, Ghana und ia Chile ia Tansania, war die kommerzielleVerschuldungsehr Tansania nein gering. Demgegeniiber haben die meisten Lhder Bangladesch nein mit nur schwachen Preisverzerrungen eine Um- Nigeria ia schuldung vermieden. Eine bemerkenswerte Aus- Ghana nein nahme bildet Malawi. Seine Schuldendienstproble- Anmerkung: Die Analyseder Preisvemrmngen basiert a dden Devisen- me riihrten nicht von Preisverzerrungen her, son- kursen, den Faktorpreisen und den Produktpreisenim Durchschnittder dern waren vor allem das Resultat von Kreditauf- siebziger Jahre.Aufgrund der unterschiedlichen Wirtschaftspolitik der einzeInen h d e r in den letzten Jahrenkann eine a d neueren Daten nahrnen mit dem Ziel, einefinanzpolitische Anpas- basierende Rangordnung von der hier angegebenen betrkhtlich abwei- sung aufzuschieben, sowie das Ergebniseiner uber- chen. a. D d s c h ~ t t l i c h Jahresratedes Wachstumstrendsder realenExporte e hohten kommerziellenVerschuldung. von Guternund Dienstleistungen(ohneFaktoteinkommen)in kowtanten US-Dollar. Quelle: Fiir Preisvetzermngen: Weltbank, Weltentwicklungsbericht7983, DIE BEDEUTUNG DER HANDELS- UND WECHSEL- S. 62; fiir Exportwachstum: Weltbank; fiir Umxhuldung: Weltbank, KURSPOLITIK. Wahrend die meisten Entwick- World Debt Tables, Ausgabe 1984/85,Tabelle 2, S. XVI. lungslinder die Schocks von Mitte der siebziger Jahre uberraschend gut uberstanden, gelang dies stitionsguter. Diese MaRnahmen forderten eine Landernnicht, die-wieArgentinien, Peru und die besonders kapitalintensive Produktion, wodurch Turkei -im allgemeineneine ineffiziente Import- die Produktivitat der Investitionen zuruckging. substitutionspolitik verfolgten und ein kapitalin- Alle drei Lhder verzeichneten wiihrend der siebzi- tensivesindustrielles Wachstum forderten. Sie hat- ger Jahreeine markante Verschlechterungdes Ver- ten eine Oberbewertungihrer Warungen zugelas- hdtnisses zwischen zusatzlichem Kapitalaufwand sen und besaBen hohe Zollmauern gegen Importe und zusatzlicher Produktion. von Fertigerzeugnissen und niedrigeZollefur Inve- Die Schwierigkeiten, denen sich viele lateiname- rikanische finder zu Anfang der achtziger Jahre tig, insbesondere fiir die finder rnit den hochsten gegenubersahen, kontrastieren zu den Erfolgen der kommerziellenSchulden. BrasiliensNetto-Zinszah- ostasiatischen Lander. Zwar setzte ihre weltmarkt- lungen waren1981 um 60 Prozent und 1982 um 80 orientierte Politik diese asiatischen Staaten den Prozent hoher, als sie bei Konstanz der realen externenSchocks stiirker aus, doch ermoglichtesie Zinssatze gewesen waren. Diese Zunahme ent- es ihnen, aus dem internationalen Handel groBeren sprach15bzw. 25Prozent derExporteim jeweiligen Nutzen zu ziehen, so daO sie schneller wuchsen. In Jahr. Gleichzeitig fielen die Terms of Trade Brasi- einer Studie wurde festgestellt, daB die am Welt- liens um 25 Prozent unter das Niveau, das einer markt orientierten Entwicklungslander im Zeit- vorsichtigen Schatzung im Jahr 1980 entsprochen raum 1976 bis 1979 eine durchschnittlicheWachs- hatte. AuBerdem erlitt Brasilien auf seinen wichti- tumsrate von 6,2 Prozent pro Jahrerzielten, vergli- gen Exportmarkten in anderen Entwicklungslan- chen rnit 2,4 Prozent bei den binnenwirtschaftlich dern Absatzeinbden, als diese ihre Importe dros- orientiertenLandern. In den Rezessionsjahren1979 selten, und es m d t e die von ihm angebotenen bis 1982 betrugen die entsprechenden Zuwachsra- Exportkredite kurzen. Im allgemeinen beeintrach- ten 1,O und 0,2 Prozent. tigte das Zusammentreffen hoher Zinssatze rnit der Die Erfahrungen der Entwicklungslander Ost- Rezession in den Jahren1981und1982die Fiihigkeit asiens deuten darauf hin, daB die Aufrechterhal- der Entwicklungslander,ihr Wachstumaufrechtzu- tung realistischer Wechselkurse und die Vermei- erhalten und Schuldendienstproblemezu umgehen, dung einer uberzogenen Importsubstitution die weitausstarker als diebeidenOlpreisschocksgegen sichersten Mittel sind, um die Finanzierung von Mitte und Ende der siebziger Jahre (vgl. Tabelle Investitionen geringer Produktivitat rnit Auslands- 4.2). kapital zu verhindern. Eine solche Politik ermog- Die Lander rnit Schuldendienstproblemen waren licht es den Investoren, die echten wirtschaftlichen jedoch nicht notwendigerweiseauch diejenigen,die Kosten und Ertragealternativer Investitionsprojek- den stiirksten wirtschaftlichen Schocks ausgesetzt tezu beurteilen, besonderswenneineKreditaufnah- waren. Am hktesten wurden die finder getroffen, me im Ausland vorgesehen ist. die bei friiheren Schwierigkeiten eine Anpassung ihrer Wirtschaft versaumt hatten oder es unterlie- Oen, die neuen Probleme rnit der notigen Energie Kapitalzufliisse und wirtschaftliche Anpassung anzupacken. Olimportierende Entwicklungslander die umschulden muBten, wurden im allgemeinen Friihere Weltentwicklungsberichte haben beschrie- von keinen gravierenderen Schocks getroffen als ben, wiedieEntwicklungslandera ddiedrastischen Lander, die Umschuldungen vermeiden konnten. VeranderungendesweltwirtschaftlichenUmfeldsin Einige Olexporteure,obgleich durch hohereOlprei- den siebziger Jahren reagierten. In den Jahren se begiinstigt, fanden sich sogar in ebenso groOen 1981/82traten erneutweltwirtschaftlicheProbleme Schwierigkeiten wie die olimportierenden Liinder. a d . Die nominalen Zinssatze stiegen; die realen Korea beispielsweise war in allen Perioden, die in Zinssatze (gemessen an der Inflation in den Indu- Tabelle 4.2 gezeigt werden, starken negativen strielandern)sogarnochstarker. Die Zinsverpflich- Schocks ausgesetzt, wiihrend Nigeria durchweg tungen fur die Auslandsschuldenerhohten sich bei davon profitieren konnte. Andersals Nigeria hatte einigen der Hauptschuldnerlander um nicht weni- Korea jedoch keine ernsthaften Schuldendienst- ger als 5 Prozent des BIP (der Prozentsatz hing ab probleme und sein BIP wuchsim Zeitraum1973bis vom Verhaltnis der konzessionaren zu den nicht- 1983 real um durchschnittlich8 Prozent pro Jahr. konzessionaren Schulden und dem Verhdtnis der Die Bedeutung adenwirtschaftlicher Storungen langfristigen, festverzinslichen Schulden zu den als Ursache von Schuldendienstproblemen wird kurzfristigen oder variabel verzinslichen). Gleich- daher moglicherweise iiberschatzt. In den meisten ieitig verschlechterten sich die Terms of Trade der Fallen hatten finder, die in Schwierigkeiten gerie- Rohstoffexporteure weiter, wodurch die effektive ten, AnpassungsmaRnahmenunterlassen, da sie in reale Zinsbelastung zudtzlich stieg. Als Folge der dreiwichtigenBereichen von falschenErwartungen Rezession sanken auch die Exportvolumina, und ausgegangen waren: der Protektionismus gewann sowohl in den Indu- Viele Olimporteure, welche die erste elver- strielandern als auch in der Dritten Welt an teuerung dank steigender Rohstoffpreiseund reich- Boden. lich flieBender Auslandsgelder relativ leicht uber- Die Auswirkungen dieser Schocks waren gewal- wunden hatten, glaubten, den zweiten Olpreis- schock inder gleichen Weisebewdtigen zu konnen. schlechtert, wie dies bei vielen k d e r n in den Sie kiimmerten sich nicht in ausreichendem MaR Jahren1981/82der Fall war, kann dasLandauf drei um ernsthafte wirtschaftspolitische Reformen. verschiedeneWeisen reagieren. Erstenskann es das Viele finder unterschatzten die Tiefe und Wirtschaftswachstum bremsen und damit die Dauer der Rezession der Jahre 1980 bis 1983. Sie Importnachfrage kurzen. Dies ist fur Lander mit verschuldeten sich stark im Vertrauen darauf, daB knappen Devisenreservenoft unurnginglich.Zwei- siedieRezessiondurchstehenund ihreWirtschaft in tens kann es sein Wachstum beibehalten, indem es eine giinstige Ausgangsposition bringen wurden, um von dem fur 1982 erwarteten Konjunkturauf- schwung zu profitieren. Sonderbeitrag 4.5 Zufallsgewinne Exporteure bestimmter Rohstoffe- 01, Uran, und Auslandsverschuldung Kaffee, Kakao - die in den siebziger Jahren von hohen Zufallsgewinnen begunstigt worden waren, W;ihrendder siebzigerJahrehaben zahlreichel p d e r durch steigendeRohstoffpreisegrone Zufallsgewinneerzielt. Viele hieltendiefolgendenPreisruckghgefur voriiberge- von ihnen sind spater in Schuldenprobleme geraten. Dieser hend und verschuldetensich, um ehrgeizigeInvesti- Umschwung hing teilweise mit den seit Ende der siebziger tionsprogrammezu vollenden, diesieineiner Phase Jahre wiedersinkenden Rohstoffpreisenzusammen, spiegelt reichlicher Deviseneinnahmengeplant hatten (vgl. aber auch die Verwendungder Zufallsgewinnewider. Regelmaig waren die l n d e r zunachst nicht in der Lage, Sonderbeitrag 4.5). ihre Zufallsgewinneauszugeben und stockten deshalb ihre Wenn sich die Leistungsbilanz eines Landes ver- W5hrungsresemen a d . Nach ein oder zweiJahrenerhohten dieRegierungendieoffentlichenAusgabenundbegannen,im Vorgriff auf kiinftige Exporteinnahmen, Auslandskredite TABFLLE4.2 aufzunehmen. Bevor ihre Ausgabenprogramme abgeschios- Wirkung auDenwirtschaftlicher Schocks auf die sen waren, fielen die Rohstoffpreise. In der Annahme, daR Leistungsbilanz ausgewiihlterEntwicklungslander der Preisverfall nur temporiir ware, verschuldeten sich die (in Prozentpunkten des BSP pro Jahr) Regierungen noch mehr, um den Verlust an Export- und Staatseinnahmen auszugleichen. Innerhalb weniger Jahre Land 1974/75 1979/80 1981/82 hatten sie sich einen Schuldenberg aufgebiirdet, der sie niederdriickte und eine sofortige und schmerzliche Anpas- Umschuldende sung erforderlich machte. Dieser Verlauf kann durch ver- Liindep schiedene Beispiel illustriert werden (vgl. Schaubild 4.5A). Argentinien Nigeria profitiertevonder Vervierfachungder 0lpreise Brasilien in den Jahren 1973/74. Bis1976 hatte das Land die offentli- Chile chen Investitionen real gesehen fast verdreifacht, und die Indien Leistungsbilanzwarwiederim Defiiit. Kostenuberschreitun- Elfenbeinkiiste gen bei den Investitionsprojekten und eine iiberbordende Jamaika I Einfuhrnachfragetrafen1977178mit riickliufigenoleinnah- Mexiko men zusammen. Die Regierung strich die offentlichen Aus- Peru gaben zusammen, beschriinkte das Kreditangebot und ver- Nigeria scharftedieEinfuhrkontrollen. Diesedeflation&enMdnah- Marokko men fuhrten1978 zu einem scharfen Ruckgang von Investi- Philippinen tionen und Produktion. Nigeriageriet mit seinen Importver- Jugoslawien bindlichkeitenfast in Zahlungsverzug,als1979 die C)lpreise Ltinder ohne verdoppelt wurden. Die Regierung schob dann die Anpas- Umschuldung sung bis Ende 1983 hinaus: zu diesem Zeitpunkt hatte das Kolumbien Land nahezusimtlicheWingsresewenverloren, sein BIP Kenia war drei Jahrelang zuriickgegangenund Zahlungsriickstan- Pigypten de von 6 Mrd Dollar waren bei der Einfuhr aufgelaufen. Tunesien Niger, ein Land mit niedrigemEinkommen, verschulde- Korea tesichinden spatensiebzigerJahrenstark im Ausland, um in Indonesien die Uranproduktionund die Infrastruktw zu investieren. Zu Tansania dieser Zeit sagten internationale Experten voraus, d d sich Thailand die Exportpreise fiir Uran mindestens so stark erhohen wiirden wie die 01- und Erdgaspreise. Bis 1980 wurde der Anmerkung: Als ad3enwirtschaftliche Schodts werden die Wirkungen groste Teil der zusatzlichenoffentlichenInvestitionen noch folgenderFaktorenauf dieLeistungsbilanzdefiniert:(a)eine Veranderung aus inkdischen Eiahmen fiianziert, und das offentliche derTermsof Trade; (b)ein Ruckgangder Wachstumsrateder weltweiten Investitionsprogramm war einigermden wirtschaftlich. Nachfragenach den Exporteneines Landes;(c)einAnstiegder ZinsGitze. DieAngabenfur1974/75zeigendieVeranderungengegeniiberdenJahren Von 1975 bis 1979 stiegen jedoch die nichtgarantierten 1971/73; die Daten fiir 1979/80 und 1981/82zeigen die Veranderungen Verbindlichkeitender privaten Banken und der Urangesell- gegeniiberden Jahren1976/78. schaften von praktisch Null auf das Anderthalbfache der a. Under, die bis Ende 1984 umschuldeten. Quelle: Balassa 1981; BaIassa und McCarthy1984. seineImportedurch Verschuldungim Ausland oder ProduktionspotentialseinesLandesund die Verbes- Riickgriff auf die Devisenreserven bezahlt. Drittens serung der Leistungsbilanz durch hohere Produk- kann es aber auch Mafinahmen ergreifen, welche tion und steigende Exporte. Der Unterschied zwi- 1 die Wirtschaft in Richtung auf eine hohere Export- schen der zweiten und dritten Option vermag produktion und starkere Importsubstitution um- weitgehenddas wirtschaftliche Schicksalder einzel- i strukturieren. Letzteres braucht Zeit. Das Endziel nen Entwicklungslanderin der jiingstenVergangen- einer solchen Politik ist die Wiederherstellung des heit zu erklaren. der Schuldenkrisedes Niger eine Schliisselrollespielen. 13 Prozent beziehungsweise51 Prozent im Jahr1973. Niger Als sich 1980 die Weltrnarkte fur Uran abschwiichten, fiihrt nun ein Stabilisierungsprogrammdurch. nahm die Regierung vermehrt Kredite im Ausland auf, um Die Elfenbeinkiiste erlebte 1976/77einen Kaffee- und ihre Investitionen aufrechtzuerhalten. Dadurch stieg die Kakaoboom. Von 1976 bis 1978 stiegen die offentlichen Relationder offentlichenSchulden zum BIP bis1983 auf 49 Investitionen von 15 Prozent des BIP auf 25 Prozent. Ein Prozent. Die Urankapazitaten waren uber die Nachfrage goner Teil dieserInvestitionen wurde durch Auslandskre- hinaus ausgeweitet worden, obwohl nach dem Preisverfall dite finanziert und floI3 in Gdprojekte mit hohen Kosten des Jahres1981 einige gofie Projekte aufgegeben worden und geringen volkswirtschaftliien Ertragen. Die Produkti- waren. Die privaten nichtgarantierten Schulden nahmen vitat der offentlichen Investitionen ging um anniihernd 40 nach1981ab, aber die kiirzeren Laufzeiten dieser Verbind- Prozentzuriick. IndenJahren1977/78fielendieKaFfeepreise lichkeiten haben die Schuldendienstbelastung des Landes um31Prozent und die Kakaopreiseurn10 Prozent,wiihihrwd betrachtlich verschaft. Etwa 70 Prozent der nach 1975 die Importpreisestiegen. So verschlechtertensich die Terms entstandenen Auslandsschuldenstammtenaus kommerziel- of Trade von1977bis1980 um 29 Prozent und bis1983 um len Quellen. 1983 entsprach die Gesamtverschuldung 60 uber40 Prozent. Das Land ringt nun urn Anpassungund hat Prozent desBIP und219Prozent der Exporte, verglichenmit 1984seine Verbindlichkeitenumgeschuldet. Schaubild 4.5A Verinderungender Schulden und der Terms of Trade in drei Wdem, 1970-83 I Terms of Trade Nigeria I Niger Elfenbeiiuste Index (1975 = 100) I, 180 180 Gesamte Schulden und kommerzielle Schulden in Prozent des BIP - - Gesamte mittel- und langfristigeSchulden KommerzielleSchulden Anmerkung: Zu den kommerziellenSchulden z;ihlensamtlichemittel-und langfristigenKrediteaus privaten Quellen, einschliefilichder nichtgarmtierten Mittel. Quelle: Weltbank Kreditaufnahme zur Vmogerung der Anpassung Kosten einer Auslandsverschuldung war dies ver- standlich. Aber dieseStrategie wurde- wenn auch Ein Land, das von einem (internen oder externen) indirekt - zu einer wichtigen Ursache fur die Schock getroffen wird, der fiir voriibergehend und Schuldendienstprobleme der achtziger Jahre und reversibel gehalten wird, kann sich zu Recht zur erzwang eine um so starkere Kiirzung der Investi- Zahlungsbilanzfinanzierung im Ausland verschul- tionen. den. Unter diesen Umstiinden sind keine MaRnah- Eine Regierung kann die inlandische Ersparnis men zur Umstrukturierung der Wirtschaft notwen- hauptsachlich auf zwei Artensteigern: Erstenskann dig. Praktisch ist es jedoch oft schwierig, im voraus sie die private Ersparnis fordern, insbesondere zwischen voriibergehenden und dauerhaften Sto- durch eine verbesserte Funktionsweise der heimi- rungen zu unterscheiden. Wegen der offensichtli- schen Finanzmarkte. Zweitens kam sie die Erspar- chen politischen und sozialen Kosten der Anpas- nis der offentlichen Hand durch Steuern, kosten- sung komen Politiker zu einer allzu optimistischen deckende Gebuhren und durch Kurzung der Staats- Sicht der Dinge neigen. Wenn dies der Fall ist, wird ausgaben erhohen. spater eine um so schmerzhaftere Anpassung der Die geringe Inanspmchnahme der inliindischen Preis dafiir sein. Eine Verschuldungzu Zahlungsbi- Ersparnis wahrend der siebzigerJahre traf in vielen lanzzwecken ist eine von Natur aus riskante Poli- Lkdern mit einer verlangsamten Expansion der tik. heimischen Finanzmarkte zusammen. Obwohl das Die Art der spateren Anpassung h a t davon ab, Kreditvolumen in vielen Entwicklungslandern wiedie aufgenommenen Gelder verwendet werden. schnellerzunahm als das BIP, lien man eineStagna- Wenn sie zur Steigerung der Investitionen dienen, tion der heimischen Finanzmarkte zu; die zusatzli- schaffen sie Kapazitaten fir eine zusatzliche Pro- che Auslandsverschuldung bildete die Hauptquelle duktion, mit der die Schulden kunftig bedient fur neueKredite. In der Gruppe der vierundzwanzig werden konnen. Wird die Kreditaufnahme dagegen Lander von Tabelle 4.3 machten dieAuslandsmittel zur Aufrechterhaltung oder Steigerung des Ver- im Jahr 1972 zwischen 18 und 81 Prozent des brauchs verwendet, erhoht sie das Produktionspo- gesamten Kreditvolumens aus; im Durchschnitt lag tential der Wirtschaft nicht, wohl aber die Schul- der Anteil bei 47 Prozent. Bis 1979 war der Anteil dendienstverpflichtungen. der Auslandskredite in vierzehn der vierundzwan- Welches waren in den siebziger und fruhen zig Lander um funf oder mehr Prozentpunkte achtziger Jahren die wichtigsten Symptome einer gestiegen und der durchschnittliche Anteillag bei54 verspateten Anpassung? In diesem Abschnitt wer- Prozent. Bis1982 hatte der Anteil der Auslandskre- den drei miteinander in Zusammenhang stehende dite noch mehr zugenommen, und zwar auf durch- Problembereiche erortert: die inliindische Erspar- schnittlich 56 Prozent. Von den Hauptschuldnern nis, das Defizit der offentlichen Hand und die kommerzieller Mittel hatte nur Korea die Inan- Kapitalflucht. spruchnahmevon Auslandskrediten relativ zuriick- gefiihrt. In acht der zehn Hauptschuldnerliinder AUSLANDSKAPITAL UND INL&JDISCHEERSPAR- stiegseit1979der Anteilder Auslandskredite an den NIS. Die richtige Funktion des Auslandskapitals Gesamtkrediten um fiinf oder mehr Prozentpunkte. besteht darin, die inlhdische Ersparnis zu ergan- Die Unterschiede zwischen den Landern konnen Zen; dabei ist wesentlich, daB es diese nicht ersetzt. zu einem groBen Teil rnit dem unterschiedlichen In vielen Landern war die Auslandsverschuldung in Ruckgriff der offentlichenHand auf Auslandskredi- den letzten fiinfzehn Jahren jedoch eine attraktive te erklart werden. Gliedert man die Angaben uber Alternative zu einer Steigerung der Ersparnis. Wie die Kredite nach der Aufkommens- und der Ver- das Schaubild 4.6 zeigt, stieg in einer Auswahl von wendungsseite, so ergeben sich fiinf charakteristi- vierundvierzig Entwicklungsl~dernbeidrei Viertel sche Strukturen (Beispielezeigt Schaubild 4.7): der Lander in den Jahren 1965bis 1972und 1973bis Ein paar Lander, etwa Indonesien, griffennach 1978 das Verhaltnis der Investitionen zum BIP, 1972 in geringerem Urnfang auf Auslandskredite wahrend zwei Drittel dieser Liinder ihre Sparquote zuriick und schrankten die offentliche Verschul- erhohten. Aber nur in einem Viertelder ausgewiihl- dung ein, womit sie einen groRerenTeil der Finanz- ten Lhder stiegen die Sparquoten mehr, bezie- mittel dem privaten Sektor uberlieBen. hungsweise sanken sie weniger als die Investitions- Lander wie Korea und Thailand nahmen wah- quoten. Angesichts der in den siebziger Jahren rend des gronten Teils dieser Periode Kredite aller niedrigen - teilweise sogar negativen - realen Kategorien weiterhin in etwa gleichem Verhaltnis chaubild4.6 Ver~derungderInvestitionen,derErsparnisundderTermsofTradeinausgewahltenLandern,1965-8~ eriinderung zwischen den Periodendurchsfhnitten1965 i ' 'eriinderungzwischen den iurchschnitten1973 bis 1978 m 1Veriindsung zwixhen den Pe"0dendurchrhnitten 1919 Ms 1981 und 1982 bis 1983 inmerkung: Die in Klamrnem gantzten Zahlen geben die absolute Verilnderung in Prorentpunktenzwischen dm beiden Perioden an: die carte Zahl kt di 'erindew8desVerhBhlissesBII/BIP, diemeitedieVerhdemngdeaVerWtnigKsBIEIBIP;gemesgeninjeweiligcnDollam.EinStemkennzeichneteinLand ml lner Vcrschlcfhterungder Terms ofTrade. wle:Weltbank. TABELLE 4.3 Kreditkennziffern ausgewiihlter Entwicklungslander,1972, 1979 und 1982 (in 96) Gesamtes Kreditvolumen/BIPa Auslmrdskredite/GesnmtesKredifvolumen" Land 1972 1979 1982 1972 1979 1982 *Argenthien 33,O 40,6 53,0b 32,6 41,7 51,P Bangladesch 43,gC 42,4 61,2 65,W a 5 68,7 *Brasilien 34,9 43,7 38,5 43,5 66,9 76,9 *Chile 32,9 58,6 71,3~ 43,8 69,6 73,0b Kolumbien 36,4d 28,4 40.6 56,4d 67,6 64,8 Ecuador 54,7 57,9 63,l 65,5 72,7 68,3 Indien 442 49,9 57,8 36,7 22,7 22,4 *Indonesien 51,6 39,l 40,3 81,2 n , 8 64.7 Elfenbeinkiiste 42,5 68,1 131,l 51,7 81,5 Kenia 20,3 54,6 a , 4 - 53,8 66,4 *Korea 86,7 59,6 83,8 65,6 50,9 59,4 *Mexiko 61.8' 53,6 93,7 - 51,s 70,O Marokko 58,2 78,2 112,l 50,9 51,9 70,8 Nigeria 25,7 26,5 44,5b 39,9 22,5 22,P Pakistan 105,7 79,5 772 58,O 48,7 50,5 Peru 69,7 66,3 n , o n , 4 89,4 83,8 Philippinen 50.6 567 79,7 64,3 72,3 77,9 Portugal 104,1f 115,7 145,2 21,2~ 38,3 56,9 Sri Lanka 422 57,l a 2 48,6 66,l 63,l Thailand 40,4 55,9 73,7 32,2 38,9 41,l Tiirkei a 1 40,8 62,7 41,4 47,5 669 *Venezuela 27,8 67,O 81,3 39,9 69,7 a 3 Jugoslawien 99,6' 99,5 86,3b 18,4' 20,5 36,4b Zaire 44,8 91.5 106,Jb 61,3 83,3 92,4b Anmerkung: DurcheinenSternwerden lnder gekennzeichnet,die unterden Entwicklungslandernzuden zehn groBten kommeniellenKreditnehmernauf den internationalen Finanzmtkktengeh6ren; gemessen in US-Dollar, Stand Ende 1982. a) Das gesamte Kreditvolumen unfaRt das inkdische Netto-Kreditvolumen zuziiglich der Kredite aus auslhdischen Quellen. Das inlhdische Kreditvolumen gliedert sich in Netto-Forderungen von Wahnrngsbehardenund inlhdischen Geschdtsbanken gegenuber der offentlichen Hand (der Zentralregiemng)und gegenuberdem Privatsektor. Das inl;indischeNetto-Kreditvolumenist definiert als das inlandischeKreditvolumen abzuglich der VerbindlichkeitenderW;ihrungsbehiirdenundderinlandischenGeschiiftsbankengegeniiberdem Ausland. DieseAuslandsverbindlichkeiten,diesowohldie langfristige Auslandsverschuldung des offentlichen und privaten Sektors als auch die kdristigen Verbindlichkeiten des inlandiihen Bankensystems umfassen, w d e n zu Wechselkursendes jeweiliin J a b d e sin Inlandswahmngumgerechnet und als Krediteaus auslhdischen Quellen definiert. b. 1981. c. 1978. d. 1973. e. 1977. f. 1976. Quelle: IWF Intmdonul Finunciul Statistics; Morgan Guaranty Bank; Weltbank. auf; dies bedeuteteeinestarke Expansion des inlan- Die meisten Regierungender Entwicklungslan- dischen Mittelaufkomrnens, um mit der steigenden der griffenin den Jahren1972bis1982verstarkt auf Relation der Auslandsschulden zum BIP Schritt offentlicheund offentlichgarantierte Auslandskre- halten zu konnen. (Einige dieser Lander haben dite zuriick, wahrend der offentliche Sektor die jedoch neuerdings ihre kurzfristigen Auslands- inladischen Finanzmarkte weniger beanspruchte. schulden starker erhoht als andere Formen der Brasilien ist ein Beispielfur diese Vorgehensweise, Kreditaufnahme.) die eineAusweitungder offentlichenVerschuldung Bei Landernwie Argentinien, Portugal und der ermoglichte, ohne dai3 es zu einer entsprechenden Tiirkei erhohte sich die Abhkgigkeit von Aus- Verdrangung des privaten Sektors kam. landskrediten zu verschiedenen Zeitpunkten der Einige Regierungen, vornehmlichvon olexpor- Periode 1972 bis 1978.Da sie einen Ruckgang des tierenden Lkdern, verwendeten ihre Auslandskre- Kreditangebotsfur den privaten Sektor - relativ dite sogar zu einem Aufbau von Guthaben bei zum BIP -zuliefien, veranlai3ten sie private Kre- inlandischen Banken, der uber ihre heimischeNeu- ditnehmer zur Aufnahme von Auslandskrediten. verschuldunghinausging. Diesfuhrte dazu, daBdie Schaubild4.7 Struktur des Kreditvolumensin zehn Liindern, 1972, 1978 und 1982 Prozent lndonesien Argenthien 50 Prozent K Prcuent -' iland Prozent Brasiliin Prozent Prozent 100 1972 -1978 1982 2 1978 1982 Private und kurzfristige Gffentliche Auslandskredite IYrivateinlandischeKredite &fendiche mittel- d langfristige Auslandskrdte Offentliche idandische Kredite Amrkung: Vgl. Anmerkmgen zu Tabelle4.3. Ouelle: IWF International Financial Statistics: Weltbank. ErgebniswirtschaftspolitischerMafinahmen, die zu ~taatlichenHaushaltsdefizite in ausgew5hlten Lasten der inlandischen Finanzmkktegingen. Eini- Entwicklungslandern, 1972 bis 1982 ge Lander - wie Ekuador, Nigeria, Peru und die Vwderunp des VerhatnissesSchulden/BIP Turkei - hielten im allgemeinen die inlandischen in Prozentpunkten Einlagenzinsenauf einem Niveau, das negativ war. I I - I I ' I Marokko Fur heimische Finanzinstitute war es oft wenig Costa Rica; attraktiv, inlkdische Ersparnisse fiir ihre Kredit- Sudan 1 Niger vergabe zu ve~wenden,denn die Zinsspannen von Krediten in Inlandswahrung unterlagen staatlicher Kontrolle, wiihrend im Ausland refinanzierte Kre- dite frei kalkulierbar waren. Das fuhrte zu dem Ergebnis, daR potentielleAnlegerin vielen Landern ihre Gelder ins Ausland schickten. Zugleich erhiel- -a chileb - ten inlandische Unternehmen und Finanzinstitute oftmals verbilligte Zentralbankkredite oder sub- Indien ventionierte Garantien fur ihre Auslandsverschul- .4 Kolumbien dung. 2 Pakistan Indonesien DasVersaumnis,die heimischenFinanzmarktein I I 1 ' den siebzigerJahrenzu entwickelnund zu vertiefen, hatte gravierendeKonsequenzen, alssich zu Beginn der achtziger Jahre das internationale Zinsniveau Lateinamerikaund Karibik Afrika siidl. erhohte und die Kapitalimporte plotzlich ausblie- Siidas'ien Ostasien und Pazifi ben. Viele Regierungen komten ihre Haushaltsde- Europa und Nordafrika fizite nicht schnell genug abbauen, andererseits erwiesen sich die inlandischen Kreditmarkte als zu mtorkwrg:Die Vdndemngen in Prozentpunktmder VerhOtnisaahlm -huldenlBlP und Haushaltsdefkit/BIPsindi;ihrlicheDurchschnittswerte wenig ergiebig, um zusatzlichSchuldtitel in grofie- a dGmndlagevon Trendkechnungen.Angaben uberdie Ha~lPhaltsdefi- rem Umfang zu absorbieren. Diese Regierungen IziteshdndnidrlfiiralleUnderfiirjedes JahrderobenausgewiesenenPeriode verfiigbar.Die positiveKorrthtionnviad,en demAnstkg der Hadalts- muRten auf eine inflationare Finanzierung auswei- - defiite unddersehuldenieta deinem Konfidwniwauvon99Prozentfiir chen; insoweit wie sie sich bei inlandischen Kredit- eine Auswahl von fWundmanzigUndern rnlt Rz 0.51 kifikant. I a. DieVerkdwungdesVerMitnisses.Schulden/BIPfur CostaRicab+t@ gebern verschuldeten, verdrangten sie den privaten 7,O Prozentpunkte. Sektor. Die Veriinderung des Verhatnbes Haushaltpdpfirit/BIP fiir Chile DetrQt -1.3 Prorentpunkte. 6FFENTLICHE DEFIZITE UND uBERH6HTE VER- Ouelle.IWE Gooanmant Finance Ststis& 1984: Weltbank. SCHULDUNG. Die Erfahrung zeigt, daB Lander, die einen vorsichtigen finanzpolitischen Kurs ver- offentliche Hand auf den inlandischen Markten folgen, nur selten in lbger anhaltende externe effektiv zum Kreditgeber wurde, wie das in Vene- Zahlungsschwierigkeiten geraten. Praktisch jeder zuela der Fall war. Dadurch wurde eine rasche groneren Zahlungsbilanzkrisein den siebziger und Ausweitung der Kredite an den privaten Sektor achtzigerJahrengingen hohe und wachsendeHaus- moglich (beispielsweise in Indien). Das erlaubte haltsdefizitevoraus. In einigen Fallen waren auRen- diesen Regierungen aber auch, das von ihnen wirtschaftliche Schocks die unmittelbare Ursache subventionierte und gesteuerte Kreditvolumen sowohl der Zahlungsbilanz- als auch der Finanz- betrachtlich auszuweiten. Oft stieg auf diese Weise probleme. In anderen Fallenentstanden die Defizite die Inanspruchnahme kurzfristiger Auslandsgelder jedoch im Zuge einer bewufiten Politik der Stimu- sowohl durch den offentlichen wie auch durch den lierung, um die Wirtschaft aus einer Rezession privaten Sektor. In letzter Zeit traten bei einigen herauszufuhren, oder aber weil die Regierung die dieser h d e r Zahlungsbilanzproblemeauf, und sie Kontrolle uber den Haushalt verloren hatte. Wie waren gezwungen, die Expansion der Kredite an Schaubild 4.8 zeigt, besteht zwischen steigenden den privaten Sektor zu drosseln. Staatsdefiziten und wachsenden Auslandsschulden Zu einem gewissenUmfangspiegelt der steigende ein signifikanter positiver Zusammenhang. Anteil der Auslandsverschuldung einfach die Tat- Defiite werden durch jeden einzelnen oder alle sache wider, daR diese in den siebziger Jahren der folgenden Faktoren verursacht: (a) durch uber- relativ preiswert war. Vielfachwar er aber auch das hohte Investitionen des offentlichen Sektors; (b) durch steigenden Staatsverbrauch, oft in der Form Schaubild 4.9 Defizit des offentlichen Sekto~ von Subventionen an offentliche Unternehmen zur und Leistungsbilanzdefizitin drei Landern, Abdeckung von Betriebsverlusten,die das Ergebnis 1970 bis 1983 1 verzogerter Preisanpassungen sind und (c) durch die Abneigunggegen Steuererhohungen bei steigen- den Ausgaben. Hohe offentliche Defizite sind nicht nur auf Dauer untragbar, sie fuhren haufig auch zu einem ineffizienten Einsatz der Ressourcen. AuBerdem erfolgt eine rasche Ausweitung der Staatsausgaben nur in seltenen Fallen auf rationelle und sinnvolle Weise. In der Tiirkei beispielsweise stiegdie Zahl der offentlichenInvestitionsvorhaben von 3000im Jahr1976auf fast 9000 im Jahr1980. In Peru ubernahm die Regierung die meisten indu- striellen und landwirtschaftlichen GroBbetriebedes Landes, investierte betrachtlich in Wirtschaftszwei- gen, dieImportsubstituteproduzieren, und lieBeine 01-Pipeline verlegen, deren Kapazitat groDer war als die von Perus Olfeldern. In der Elfenbeinkuste stieg der Anteil der offentlichen Investitionen am BIP von 15 Prozent im Jahr1976 auf 25 Prozent im Jahr1978. Ein groBerTeil der landwirtschaftlichen Investitionen erfolgte in Zuckerfabriken, deren Betriebskosten je Produkteinheit sich auf das Zwei- bis Dreifache der Weltmarktpreise beliefen. Die Investitionen im Erziehungssektor gingen haupt- sachlich in weiterfuhrende Bildungseinrichtungen, die den Bediirfnissendes Landes nicht entsprachen. Die Produktivitat der offentlichen Investitionen sank Mitte der siebziger Jahre um etwa 40 Pro- zent. Die Erfahrungen Argentiniens, Mexikos und Marokkos verdeutlichen den Zusammenhang, der zwischen Haushaltsdefiziten und Mittelzuflussen aus dem Ausland besteht (vgl.Schaubild 4.9).Esist im folgenden zu beachten, daB die Zahlen uber die Auslandsschulden kurz- und langfristige Verbind- lichkeiten umfassen. Argentinien. Die offentlichenAusgabenstiegen von 30 Prozent des BIPim Jahr1969 auf 49 Prozent im Jahr1983, wahrend sich das Haushaltsdefizit des offentlichen Sektors von 1Prozent des BIP auf 16 Prozent erhohte. Das Defizit begann Anfang der siebzigerJahrevor allem deshalb zuzunehmen, weil die Preise der offentlichen Unternehmen zu spat angepaflt wurden, bestimmte zeitlich befristete Steuern ausliefen, eine Amnestie fur Steuerhinter- ziehung erlassen wurde und weil die steigende Subventionen sowie der Reallohne anzuheben. Inflation zu einer Erosion der realen Steuereinnah- Gleichzeitigwurden nur vorubergehende und unzu- men fiihrte. Im Jahr 1973 versuchte eine neue reichende Maanahmen zur Steuererhohung getrof- Regierung, die Einkommen umzuverteilen und den fen. In drei Jahren stieg das Defizit von 5 Prozent allgemeinen Lebensstandard durch eine massive des BIPauf15Prozent, und dieWirtschaft stand am Erhohung der offentlichen Transferzahlungen, der Rande einer galoppierenden Inflation und des Zusammenbruchs. Nach einem RuckgangMitteder friihen siebziger Jahren, erhohte Marokko die siebzigerJahrebegannen dieDefiziteab 1977wieder offentlichen Investitionen von 5 Prozent des BIP im zuzunehmen, um im Jahr 1983 mit 16 Prozent des Jahr1973 auf 20 Prozent im Jahr1977, um umfang- BIP einen Hochststand zu erreichen. reiche Investitionen in der Landwirtschaft, der Staatsunternehmen, offentliche Banken und die Energiewirtschaft, dem Verkehrswesen, der Erzie- Regierung verschuldeten sich massiv im Ausland. hung und derSchwerindustrie zu finanzieren. Auch Die offentlichen Auslandsschulden stiegen von die Verteidigungsausgaben stiegen kriiftig. Das 1975 bis1983 jhlich um uber 30 Prozent - mehr Landgeriet1978in gravierende Zahlungsprobleme, als doppelt so stark wie im Durchschnitt irgend worauf die Regierung mit gewissen Einsparungen eines anderen Zeitraums in Argentiniens Nach- reagierte. Soziale Unruhen im Jahr 1979 veranlafi- kriegsgeschichte. Von 1969 bis 1983 erhohten sich ten sie jedoch, die Lohnrichtlinien fur den offentli- die offentlichen Auslandsschulden (ohne die nicht chen Dienst aufzugeben und hohere Verbraucher- garantierten Verbindlichkeiten, die 1983 in offent- subventionen fur importierte Lebensmittel und 01 licheSchulden umgewandelt wurden)auf das Sieb- zugewahren. DasStaatsdefizit wuchs,1982 erreich- zehnfache, namlich auf rund 30 Mrd Dollar; sie te es14 Prozent des BIP. Die Auslandsschulden des stiegen so von 7 Prozent des BIP auf 45 Prozent. offentlichen Sektors stiegen von 1 Mrd Dollar im Mexiko. Hier ging die Regierung mit beschei- Jahr1973 a d uber12Mrd Dollar im Jahr1983. Dies denen Haushaltsdefiziten in die siebziger Jahre. entsprach 90 Prozent des BIP und 400 Prozent der Dann begann eine neue Administration, die Sub- Exporte- eine der hochsten Verschuldungsquoten ventionierung des privaten Verbrauchs, die Trans- der Welt. Als dieser Punkt erreicht war, hatte fers an die staatlichen Unternehmen und die offent- Marokko seine Wahrungsreserven erschopft und lichen Investitionen auszuweiten. Die Staatsausga- erhielt keine neuen Kredite mehr. Mit Hilfe einer ben stiegen von 17,6Prozent des BIP in den Jahren kurzlich erfolgten Umschuldungsvereinbarungund 1968 bis1970 auf fast 26 Prozent im Zeitraum1974 eines IWF-Kredits konnte Marokko seine Haus- bis1976. Das Finanzierungsdefizitder offentlichen haltsdefizite betrachtlich verringern. Hand wuchs stetig von 3 Prozent des BIP auf 10 Prozent. Sein Wachstum blieb angesichts der uner- KAPITALEUCHT UND WECHSELKURSE. Massi- giebigen inlhdischen Kapitalmarkte hinter dem ve Kapitalflucht war Anfang der achtzigerJahreein rapiden Anstieg der offentlichen Auslandsverschul- bedeutsamer Faktor fur die Zahlungsbilanzschwie- dung zuriick: Die Schulden verfiinffachten sich rigkeiten verschiedener Lander. Kapitalflucht fin- beinahe in sechs Jahren, und zwar auf 20 Mrd det dannstatt, wenn bei der Geldanlage im Ausland Dollar im Jahr 1976. Dies loste 1976 eine Vertrau- die erwarteten Ertrage hoher oder sicherer sind als enskriseaus und veranlaBtedie neue Regierung, das im Inland. In der Regelstehen mehrere Faktoren im Haushaltsdefizit deutlich abzubauen und den Peso Hintergrund der Kapitalflucht: ifberhohte Wech- abzuwerten. Die Zahlungsbilanz stabilisierte sich selkurse, dieden Erwerbauslandischer Aktiva billig daraufhin. erscheinen lassen, aber auch Befurchtungen einer Als Mexiko seine ~lforderungin den spaten Abwertung hervorrufen; hohe und schwankende siebzigerJahrenaufierordentlich steigerte, revidier- Inflationsraten, die Unsicherheit erzeugen und zu ten die auslandischen Geldgeber ihre Kreditlinien. sinkenden realen Zinssatzen fuhren; staatliche Ein- Die Regierung gab ihre Sparpolitik auf. Die offent- griffe in die Finanzmarkte, welche die realen Zins- lichen Ausgaben schossen in die Hohe - von 30 satze in Zeiten einer starken Inflation im negativen Prozent des BIP im Jahr 1978 a d 35 Prozent 1980 Bereich halten, und ein ausgepragter Protektionis- und 48 Prozent im Jahr 1982. Sogar das schnelle mus im Inland, der die Bedienung der Auslands- Wachstum der oleinnahmen konnte damit nicht schulden erschwert. Schritt halten. Das Haushaltsdefizit stieg von 8 Eine uberbewertete Wahrung - und die Erwar- Prozent des BIP im Jahr 1980 auf 15 Prozent 1981 tung einer scharfen Wechselkurskorrektur - ist die und 18 Prozent im Jahr 1982. Die Auslandsver- haufigste und wichtigste Ursache. Ab einem schuldung wuchs im Gleichschritt. Von 1970 bis bestirnmten Punkt erscheint eine reale Abwertung 1982 erhohten sich die offentlichen und offentlich unausweichlich;diesfordert spekulative Kapitalab- garantierten Schulden um1400 Prozent auf 59 Mrd fliisse, die den Wechselkurs zusatzlich unter Druck Dollar; dies entsprach 32 Prozent des BIP. setzen. Oft werden die Devisenkontrollen ver- Marokko. Ausgehend von geringen Haushalts- starkt, um die Abflusse zum Stillstand zu bringen, defiiiten und niedrigen Auslandsschulden in den doch in der Regel mit geringem Erfolg. Durch eine Verschiebung der Zahlungstermine bei kommer- Auslandskredite verbunden ist, obwohl die mit ziellen ~usla~dszahlun~en-kehrtsich der normale diesenSchulden erworbenen Aktiva in der Regelim ZufluR von Handels- und sonstigen Krediten um, Ausland gehalten werden, wo sie der heimischen da die auslandischen Exporteure auf schnelle Zah- Wirtschaft kaum Nutzen bringen. Maonahmen zur lung dringen, warend die heimischen Importeure Forderung der Auslandsverschuldung verschlim- Vorauszahlungen auf auslandische Importguter lei- mern das schlieRlicheintretende Schuldenproblem sten. Durch Unterfakturierung der Exporte und einesLandesin der Regelnoch zusatzlich: Nachdem uberfakturieruq der Importe exportieren die die umfangreichen Kapitalimporte die tiberbewer- Inlander Kapital auf illegalem Weg. tung der Wahrung verstarkt haben, ist eine noch Die Attraktivitat der Auslandsverschuldung groBere Anpassung notig, um die zusatzlichen wird gesteigert, wenn die Regierung eine Verschul- Schulden bedienen zu konnen. dung im Ausland garantiert oder Kapitalverluste Die Kapitalflucht kann nicht direkt ermittelt, infolge einer Abwertung ersetzt (wie dies in der sondern nur ungefahr als RestgroRe geschatzt wer- Regel bei staatlichen Unternehmen geschah). In den. WiedieSchatzungen in Tabelle 4.4 zeigen, war einigen Fallen, so in den Jahren 1980 und 1981 in sie in Argentinien, Mexiko und Venezuela massiv. Mexiko und Chile, wurden auch private Unterneh- Im Effekt wurde ein groRer Teil der im Ausland men zur Kreditaufnahme im Ausland veranlant. aufgenommenen Gelder umgehend wieder zuriick- Die Schuldner spekulierten darauf (zu Recht, wie geschleust, ohne Ertrage fur die Bedienung der sich herausstellte), daR die Regierung weiterhin Schulden zu erwirtschaften. In solchen Fallen war relativ billige Devisen fiir die Bedienung der Schul- die Auslandsverschuldung ein Patentrezept fiir die den bereitstellen wurde, selbst nach einer Abwer- Katastrophe. tung. In anderen Fallen, so in Argentinien und Absolut gesehenwar kein Land starker als Mexi- Uruguay, bot die Regierung gunstige Terminge- ko von der Kapitalflucht betroffen. Mexiko hielt schafte zur Deckung des Wahrungsrisikos an. seit langem einen festen Wechselkurs aufrecht, bis All diese Probleme kumulierten sich in der jung- es 1976 zur Abwertung kam. Ende der siebziger sten Tendenz der Umschuldungsverhandlungen, Jahre schurte das schnelle Wachstum der offentli- auch die nicht garantierten Schulden als Teil der chen Ausgaben und Defizitedie zunehmende Infla- Verbindlichkeiten der Regierung in die Umschul- tion. Als offenkundig wurde, daR die Regierung dung mit einzubeziehen. Der offentliche Sektor ihren expansiven Kurs nicht schnell andern wurde, ubernimmt das Transferrisiko, das mit der Bedie- geriet der Wechselkurs unter starken Druck. Der nung der vom privaten Sektor aufgenommenen krgtige Anstieg der offentlichen Verschuldung in den Jahren 1980/81 trug dazu bei, den Kurs eine TABELLE 4.4 Zeitlang zu verteidigen, doch standen diesem Mit- Kapitalflucht und Brutto-Kapitalimporte in telzuflufi immer neue Wellen der Kapitalflucht ausgewahlten Landern, 1979 bis 1982 entgegen. Im August 1982 war Mexikogezwungen, Kapitalflucht die Schuldendienstzahlungen einzustellen, umzu- Brutto-Kapital- in Prozent schulden und krgtig abzuwerten. Verschiedene Kapitalflucht importe der Brutto- andere lateinamerikanische Lander gerieten - auf Land (Mrd Dollar)" (Mrd D01lar)~Kapitalimporte etwas anderen Wegen - in %nliche Wechselkurs- Venezuela 22,O 16,l 136,6 probleme (vgl. Sonderbeitrag 4.6). Argentinien 19,2 29,s 65,l Die Kapitalflucht beschrankte sich nicht auf Mexiko 26,5 55,4 47,8 Lateinamerika. Die Regierung der Philippinen Uruguay 0,6 22 27,3 erhohte die Auslandsverschuldung 1981 betracht- Portugal 1,s 8,6 20,9 lich, dasiedavon ausging, daRdie Exportesich bald Brasilien 3,5 43,9 8,O Tiirkei erholen und die Zinssatze sinken wiirden. Der 0,4 7,9 5,l Korea 0,9 18,7 4,s erwartete Aufschwung der Weltwirtschaft trat nicht ein. Politische Unsicherheit und verzogerte a. Angaben geschatzt. Kapitalflucht ist definiert als die Summe der Brutto-Kapitalimporte und des Leistungsbilanzdefizits, abziiglich der wirtschaftspolitische Anpassung losten die Kapital- ZunahmederoffiziellenWiihmngsreserven.Fiireinigelnder (besonders flucht aus. Die RegierungmuI3te schlieRlichabwer- Argentinien und Venezuela) k a diese ScGtzung den Umfang der ~ Kapitalflucht insoweit uberzeichnen, wie nicht erfafite Importe und ten und umschulden. In Nigeria war die Regierung normalePortfolioinvestitionenim Ausland eingeschlossen sind. inden Jahren1981 bis1983 bei einer Inflationsrate b. Definiert als Verinderungder Brutto-Auslandsschulden(offentliche von 20 Prozent pro Jahr nicht zur Abwertung und private) zuzuglich der Netto-Direktinvestitionendes Auslands. Quelle: Weltbank. bereit; dies hielt das Ausland von Direktinvestitio- Sonderbeitrag 4.6 Kapitalflucht in den Liindern der Siidspitze Lateinamerikas Mitte dersiebzigerJahreleiteten die h d e r an der Siidspitze z u ~ c h snicht als bedenklichangesehen, da man allgemein t Lateinamerikas - Argentinien, Chide und Uruguay - erwartete, daBAuslandskrediteweiterhin billig bleiben und gr6Bere Reformen ein, durch die sie aus dem chronisch reichlich zur Verfiigung stehen wiirden. schwachen Wachstum, der starken Inflation und den haufi- MitzunehmenderfberbewertungderWechselkursemehr- gen Zahlungsbilanzkrisen ausbrechen wollten. Bis 1978 ten sich die Zweifel, ob diese Wechsekurspolitikauf Dauer hatten alle drei l n d e r ihre auDenwirtschaftlicheLage ver- fortgesetzt werden komte. Diese Zweifel wurden in Argen- bessert und die Inflation gebremst. Uruguay und Chile tinien und Uruguay durch wachsende Haushaltsdefizite, in erzielten auch ein rascheres Wachstum. Chiledurch raschzunehmendeReallohnebeischnunpfenden Trotz dieser Erfolge bewegten sich die Inflationsraten in Gewinnrnargen verstiirkt. In allen drei Undem arbeiteten allen drei h d e r n noch deutlich oberhalb des historischen vieleUnternehmenmit Verlust, wiiluend nachlassigeKredit- Durchschnitts. Deshalb entschieden sich die drei Regierun- vergabepraktikenrum Zusammenbmch verschiedenergro- gen in den Jahren 1978/79 fiir das wirtschaftspolitische Ber Banken fiihrten. Die Regierungen versuchten durch das Experiment einesfesten Wechselkurses,der in vorbestimm- Angebot von Wechsekwgarantien die Abwertungsbe- ten, allmahlich kleiner werdenden Schritten abgewertet fiirchtungen zu diimpfen, aber dies bot lediglich der Wech- werdensollte.Von dieser Strategie, die miteinem Abbaudes selkursspekulation zus;itzliche Gewinnmoglichkeiten. Die Importschutzesundeinert)ffnungderF i a r k t e verbun- Importe wuchsen in einem Rekordtempo, w&rend die den war, erhoffte man, da8 sie die Inflation rasch brechen, Exporteinnahmen weit dahinter zuriickblieben. die Wirtschaftlichkeit der Industrie verbessern und das Diedrei h d e r komten ihre Wechselkursenur durcheine Ziniveau senken wiirde. steigende Audandsverschuldungaufrechterhalten. Als sich Tatsachlichgingdie Inflationaber langsamer als erwartet in den Jahren 1981/82der Kapitalzufld wegen der restrik- zuriick, so daI3 sich die realen Wechselkurse erheblich tiveren Geldpolitik in den Industrielhdern und wachsender aufwerteten. Die Unsicherheit uber den wirtxhaftspoliti- Zweifel an der Wirtschaftspolitik der drei h d e r schen Kurs dauerte an und hielt das inlhdische Ziniveau abschwachte, erzwangenbald umfangreicheKapitalabflusse hoch. Von den hohen Ertragen auf dollar-denominierte starke Abwertungen. Die Haupthinterlassenschaft des Aktiva angezogen, stromte auslandixhesKapital in groRem Wechsekursexperimentswaren hohe Auslandsschulden. Urnfang in die drei h d e r . Diese Kapitalimporte wurden nen ab, forderte eine betrachtliche Kapitalflucht den Auslandsschulden bedienen zu konnen. Zum und regte die Firmen an, grof3eVorrate an Import- anderen waresnotig, die AnreizezurSteigerungder gutern anzulegen. Nachdem die Wiihrungsreserven Produktivitat und der Produktionsausweitung zu und die Kreditlinien erschopft waren, lie6 Nigeria verstarken, um die langfristigen Wachstumsper- bis Ende1983 Zahlungsriickstiinde bei Handelskre- spektiven zu verbessern. Selbstverstandlich ergiin- diten von 6 Mrd Dollar auflaufen. Zen sich beide Reformen. Mafinahmen zur Forde- rung des langfristigen Wirtschaftswachstums schei- tern in der Regel, wenn es an der Stabilitat der Verschuldung zur Erleichterung &r Anpassung Zahlungsbilanz fehlt; diese Stabilitat bringt aber nur kurzfristig Nutzen, wenn nicht zugleich die Wahrend viele Regierungen sich im Ausland ver- volkswirtschaftliche Produktivitat verbessert wird schuldeten, um notwendige Anpassungen im Inland (vgl. Sonderbeitrag 4.7). aufzuschieben, verschuldeten sich andere, urn eine Auslandskapital kann dadurch einen wertvollen wirksamere Anpassung durchfiihren zu konnen. Beitrag leisten, dafi es die Zeit bis zum Wiksam- Diese Regierungen haben Auslandskapital dazu werden von Reformen uberbriickt. Manche Mafi- verwendet, die Durchfuhrung wirtschaftspoliti- nahmen zur Forderung des langfristigen Wachs- scherReformenzu erleichtern und spezielleImporte tums konnen zunachst zu einer Verschlechterung fur die Umstrukturierung der Wirtschaft zu tati- der Leistungsbilanz eines Landes fuhren. So ist die gen. LiberalisierungdesAufienhandelseineentscheiden- de Voraussetzung fiir die Steigerung der Produkti- WIRTSCHAFTSPOLITISCHE REFORMEN. Gegen vitat, die Erhohung des Ersatzteilangebots und die Ende der siebziger Jahre waren in vielen Entwick- Verbesserungder Wettbewerbsfahigkeit im Export; lungslandern wirtschaftspolitische ~nderungenin doch steigen die Importe in der Regel fruher als die zwei wichtigen Bereichen angezeigt. Zum einen Exporte. Durch eine Kreditaufnahme im Ausland mufiten die Inlandsausgaben gedrosselt und die kam die Regierung eine Deflationspolitik zur Devisenerlose gesteigert werden, um die wachsen- Abwehr dieses Effekts vermeiden. Sie kann daher aktivere Wechselkurspolitik, hijhere Leistungsan- handelsreformen zu Ende zu bringen, so daB die forderungen an die Staatsunternehmen, ein verbes- dringend notwendige Exportsteigerung ausblieb. sertes Schuldenmanagement und eine restriktivere Auch die Turkei vermied in den siebziger Jahren Finanz- und Geldpolitik. Gemessen an den Stabili- dieAnpassung. Siefinanzierte ihreLeistungsbilanz- sierungserfolgen waren die Ergebnisse gut; die defizite durch eine starke Verschuldung und hielt Haushalts- und Leistungsbilanzdefizite wurden den Schutz ihrer heimischen Industrie durch hohe betrachtlich verringert. Aber die Fortschritte in Importschranken aufrecht. Dies forderte ein uber- Richtung auf eine Verbesserung der Iiingerfristigen hohtes Kostenniveau und eine unwirtschaftliche Produktivitat waren gering. Vor allem hatte die Industriestruktur; innerhalb eines Jahrzehnts ver- Regierung es versaumt, die meisten ihrer AuBen- dreifachte sich in der Verarbeitenden Industrie das Sonderbeitrag 4.8 Anpassungsdarlehen der Weltbank Die Weltbank hat zur Unterstiitzung der wirtschaftlichen auf bestimmte Wirtschaftssektoren. Wirtschaftspolitisch Umstrukturierung verschiedene neue Darlehensmechanis- orientierte Sektordarlehen haben in den letzten Jahren men eingefuhrt. Die wichtigsten sind die 1980 eingefiihrten ebenfalls an Volumen und an Bedeutung zugenommen, Strukturanpassungsdarlehenund das Anfang1983 begonne- insbesondere die Sektoranpassungsdarlehen. ne Sonderaktionsprogramm. Das Sonderaktionsprogrammbeinhaltet fiianzielle M d - Strukturanpassungsdarlehen (SAD) sollen L;indern mit nahmen und wirtschaftspolitischeBeratung, urn L;indern bei fundamentalen~ahl&gsbilanzproblemenhelfen, ihre Wit- der DurcWrung von ~Anpassungsm&nahmenzu helfen, schaftsvolitik umzustellen. Anders als die traditionellen diezurWiederherstellwdesW i r t s c h a f t s w a c h - ~eltbi;lkdarlehen,dienen die SAD nicht zur Finanzierung Kreditwiirdigkeit erforderlich sind. Die Hauptelemente des speziderProjekte. Mitihnen werden Dwisen zur Verfiigung Programmes sind (a) eine erweiterte DarlehensgewSuurtg gestellt, um einen Beitrag zu den voriibergehenden Kosten fiir besonders vorrangigeAktivitaten zur Unterstutzung der von Umstrukturierungund wirtschaftspolitischerReformzu Reformpolitik, (b) MaRnahmen zur Beschleunigung der leisten.SADkonnenauch alsKatalysatorfwandereZuflus- Auszahlungenfiir bestehende oder neue, besonders vorran- sevon Auslandskapitaldienen. Da dieUmstmkturierungder gige Projekte und (c)die Beratung von Regierungen bei der Wirtschaft nomalerweise mehrere Jahre in Anspruch Neuordnung der Prioritaten von Investitionen und der nimmt, sinddieSAD a dfiinf oder mehrJahreausgelegtund Verbemrung des Managements der Auslandsschulden. schlieRen bis zu fiinf einzelneDarlehen ein. Bis Dezember 1984 haben vierundvierzig h d e r von DasersteSAD-Programmwurdeim Mkkz1980 aufgelegt. diesem Programm profitiert. Im Rahmen des Programms Bis Juni1984 wurden neunundzwanzigDarleheniiber insge- wurdenvierzehnneueDarlehen, davon zweiSAD und zwolf samt 4,s Mrd Dollar zur Unterstutzung wirtschaftspoliti- Sektoranpassungsdarlehen, zur Verfiigung gestellt. Bereits scher Reformen in sechzehnLiindern zugesagt (sieheTabelle laufendeProjektewurden abgebdert, urn die Kostenbeteili- 4.8A). Wenn auch die Anpassungsgeschwindigkeit im ein- gung zu erhohen, rwolvierende Finzierungsfonds einzu- zelnen sehr unterschiedlich war, leisten die SAD in den richten, den Entwurf und die Ausfiihrung von Projekten meistendieserLiinder nunmehreinenerheblichenBeitragzur umzugestalten, zusatdiche Mittel fiir Betriebskapital und wirtschaftlichen Gesundung. Wieviele SAD einem Land laufende Kosten aufzubringen und ergbzende Darlehen in gewart werden, ist sowohlvon seinem Bedarf alsauch von Anspmch zu nehmen. Durch die unmittelbare finanzielle seinem Fortschritt beim Erreichender wirtschaftspolitischen Entlastunghaben dieseMdnahmen die Weiterfiihrungvon Zielsetzungen abhiingig. So hat beispielsweise die Tiirkei 267 Projekten im Gesamtwert von rund 13 Mrd Dollar bereits fiinf Darlehen erhalten, andere b d e r dagegen erst ermoglicht. Insgesamt gesehen werden durch das Sonder- eines. aktionsprogramm die Auszahlungen der Weltbank in den Strukturanpassungsdarlehensind nurfiirLiindergeeignet, FiskaIjahren 1984/86 um rund 4,4 Mrd Dollar iiber das die umfassenden und nachhaltigen Reformen der Wirt- Niveau steigen, das sonst erreicht worden w5re. Das Pro- schaftspolitikundderInstitutionenhohePrioritat einraumen g r a mwurdenun offiziellbeendet, aberdieInstrumente,die und die eine vernunftigeChancehaben, ihre Programme zu wihrend seiner Durchfiihrung eingefiihrtwordensind, wer- verwirklichen.In anderen Liindemfordert die Weltbankdie den im Rahmen der allgemeinen Geschiiftstatigkeit der Anpassungdurchdie Konzentrationihrer Darlehensvergabe Weltbank, je nach Bedarf, weiterhin genutzt werden. TABELLE 4.8A Strukturanpa98ungsdarlehen(SAD)der Weltbank, Gesch-jahre 1980 bis 1984 Position 1980 1981 1982 1983 1984 Zahl der SAD 3 7 6 7 6 Betrag der SAD (Mio Dollar) 305,O 7l7,O 1.070,7 1.284,7 1.081,9 SAD in Prozent der gesamten Weltbank-Darlehen 2,7 5.8 6 2 8,9 7,O Kumulative Zahl der EmpFiingerl'hder 3 8 13 15 16 Quslle: Weltbank. Verhaltnis zwischen zusatzlichem Kapitalaufwand VERSCHULDUNG UND UMSTRUKTURIERUNG. und zusatzlicherProduktion. Um das Wachstum zu Die strukturelle Anpassung wird nur selten schon sichern, verfolgte die Regierung eine expansive dadurch erreicht, daB man ,,richtige Preise" her- Geld- und Finanzpolitik. Gleichwohl sank das stellt, auch wenn dies unumganglichist. 1stein Land Wachstum des BSP von etwa 6 Prozent pro Jahr in zur Ausweitung seiner Importe nicht in der Lage, den Jahren 1967 bis 1972 und 1973 bis 1976 auf 2 kam es passieren, daB seinen Landwirten und Prozent im Zeitraum 1976 bis 1980. Ende der Geschaftsleuten die wichtigsten Mittel - Brenn- siebziger Jahre war die Inflationsrate auf 100 Pro- stoffe, Diingemittel, Ersatzteile, Maschinen - feh- zent pro Jahr gestiegen und die Schuldendienstver- len, die zur Exportsteigerung und Belebung des pflichtungen (einschlieBlichder kurzfristigenSchul- Wirtschaftswachstums notwendig sind. Sie konnen den) beliefen sich auf das Dreifache des Export- daher auch die Vorteile der richtigen Preise nicht werts. Von1978 bis1980 schuldete die Turkei uber nutzen. Unter diesen Umstanden kann die Aus- 9 Mrd Dollar oder etwa 80 Prozent ihrer Auslands- landsverschuldung einen wichtigen Beitrag leisten, verbindlichkeiten um. wie Korea gezeigt hat. Angesichts der t)lpreisstei- Im Januar 1980 kundigte die Regierung eine gerungen in den Jahren 1973/74 entschied sich die wirtschaftspolitische Wende in Richtung auf eine Regierung Koreas, das Wirtschaftswachstum nicht starker auBenwirtschaftlich orientierte Enhvick- zu drosseln. Statt dessenwertetesiedieWahrung ab lungsstrategie an, bei der mehr auf die Marktkrafte und verschuldetesichstark, um die Exportkapazitat vertraut werden sollte. Die erste Phase des Pro- auszubauen (vgl. Sonderbeitrag 4.9). gramms umfaBte eine massive Abwertung der In den letzten Jahren hat die Weltbank vermehrt Wahrung und den Ubergangzu laufenden Wechsel- Darlehen zur Forderung der Handelsliberalisierung kursanpassungen, eine restriktive Geldpolitik, die und der Exportsteigerung gewahrt, wenn auch ihre Freigabe der Zinssatze, einen schrittweisen Abbau Rolle weitgehend die eines Katalysators ist. Brasi- der Subventionierung des privaten Verbrauchs, lien beispielsweisehat Mittelaufgenommen, um die eine Rationalisierung der offentlichen Investitions- Liberalisierungseines Einfuhrzoll-Ruckvergutungs- programme und hohere Preise der staatlichen systems zu finanzjeren, wodurch die Kosten in der Unternehmen. Innerhalb von zweiJahren traten die Exportproduktion gesenkt werden. Mexiko und Erfolge deutlich zutage. Das BSP wuchs in den Agypten nahmen Darlehen auf, um dieverfiigbaren Jahren1980 bis1983 mit fast 4Prozent pro Jahr, die Mittel ihrer Export-Entwicklungsbankenund ande- Inflationsrate sank um zwei Drittel, die Warenaus- rer Finanzinstitute zu erhohen, welche die Export- fuhr verdoppelte sich trotz der Weltrezession, das industrien finanzieren. Ghana richtete ein Export- Leistungsbilanzdefizitging von uber 5 Prozent des forderungsprogramm ein, durch das die technische BIP auf 3 Prozent zuruck und die Kreditwurdigkeit Unterstiitzung und die Ausbildung von Fuhrungs- des Landes wurde wiederhergestellt. kraften im rohstoffexportierenden Sektor intensi- Nach der Bewaltigung der unmittelbaren Krisen- viert werden sollen. situation ist die turkische Regierung in der Lage, In vielen Undern war die wirtschaftliche ihre Reformen auszubauen. Sie verringert allmah- Umstrukturierung mit betrachtlichen Investitionen lich die Einfuhrkontingente und senkt die Zolle, in der Energiewirtschaftverbunden. Diese Projekte verbessert das Management und die Finanzierung erfordern oft erhebliche ausl~discheMittel. Vie1 der Staatsbetriebe, strafft die Venvaltung der Aus- kann jedoch dadurch erreicht werden, daR die landsschulden und die Aufsicht uber das heimische Inlandspreise a d das Niveau des Weltmarkts ange- Bankwesen, festigt das Steuersystem und fiihrt die hoben werden. Dies hat den doppelten Effekt, daf3 Energie- und Agrarpreise niiher an das internatio- die Energieeinsparunggefordert und die inlkindische nale Preisniveau heran. Zwar wurde schon vie1 Energieerzeugung lohnender wird. AuBerdem pro- erreicht, doch hat sich in neuerer Zeit der Anpas- fitieren die Energieerzeuger von den hoheren Prei- sungsprozefi wieder verlangsamt, was daran zu sen, so daB sie in Anlagen und Ausriistungen erkennen ist, daB die Inflation und das Haushalts- investieren komen, ohne sich verschulden zu miis- defizit in den Jahren 1983/84 wieder zu steigen sen. Allerdings werden dadurch Devisen nur all- begannen. Gleichwohlist der in der Turkeiseit1980 mahlich eingespart, wenn auch einige finder in insgesamt erreichte Erfolg eines der eindrucksvoll- jungster Zeit betrachtliche Fortschritte machen sten Beispiele fur eine wirtschaftliche Wende, das konnten. Thailand hat erfolgreich damit begonnen, bei Entwicklungslandern seit langem zu verzeich- das importierteErdoldurch Erdgasaus inlandischer nen war. Forderung zu ersetzen. Auch Brasilien verringerte Sonderbeitrag 4.9 Kreditaufnahmenzur Anpassung: Der Fall Korea Bis1960betriebKoreaeineauf Importsubstitution ausgerich- Die Schocks der Jahre 1979/80waren W i c h kostspielig, tete Industrialisierung.Danach ginges zur Exportfordemng dennsiefiihrtenzueinerEinkommensschm;ilerungaufgrund iiber.Seit1960hat das WachstumdesBIPdurchschnittlich9 vonTermsof Trade-Verlustensowiehoheren Ziszahlungen Prozent irnJahrbetragen, das Pro-Kopf-Einkommenhat sich im AusmaBvon 8Prozent des BIP. Die weltwirtschaftlichen mehralsverdreifacht, unddieZahl der Eiommensbezieher Aussichten waren jedoch weniger giinstig als Mitte der unterhalb der Armutsgrenze ist uon 40 Prozent auf 15 siebziger Jahre. Auslandsgeld stand nicht mehr zu den Prozent der Bevolkerunggefallen. Die inlandischeErsparnis giinstigenBedingungenf ~ h e r eJahrezur Verfiigung. Wegen r ist seit Mitte der sechziger Jahre standig bis auf mnd 27 des zunehmendeninternationalen Protektionismus und der Prozent des BIP im Jahre 1984 gestiegen. Der Anteil der sich ventkkenden Weltrezessionwar ein so rasches Wachs- Investitionennahm noch stkkerzu, ~ m l i caufh 29 Prozent tum der Ausfuhren wie Mitte der siebziger Jahre unwahr- des BIP. scheinlich. Auch befand sich Korea selbst in einer weniger Um dieses rasche Wachstum der Investitionen zu errei- giinstigen Verfassung. Zum Problem der Inflation, der chen, forderte die Wirtschaftspolitikdie Auslandsverschul- uberbewerteten W h g und der Fehlinvestitionen kamen dung. Die kommerziellen Auslandsverbindlichkeiten des 1979 eine katastrophale Ernte und politische Uruuhen, die Landes (einschlieBlich der kunfristigen Schulden) stiegen auf die Ermordung seines Prasidenten folgten. von 22Mio Dollar im Jahr1960(1 Prozent des BIP)auf iiber Die Regierungentschiedsich daher fiireinen anderen Weg 33 Mrd Dollar im Jahr 1983 (44 Prozent des BIP). In der Anpassung. Wie in den Jahren 1974/75erhohte sie die koreanischen und auslandischen Untersuchungen wurde Verschuldungim Ausland(1978 bis1981 um25 Prozent pro geschatzt, daB die Zuflusse auslandischen Kapitals die Jahr) und wertete die W h n g ab. Anders als 1974/75 jahrlicheWachstumsrateKoreasw&hrend dersechzigerJahre wurden jedochInvestitionenundWachstumscharf beschnit- um vier Prozentpunkte und in den Jahren 1972bis1982 um ten, und m a r durch eine Verknappung des Kreditangebots nahezu zwei Prozentpunkte erhohten. Diese Mittelzufliisse, fur nicht-exportierende Unternehmen, einen Abbau der hauptsachlich in der Form kommerzieller Kredite, wurden Reallohne,eineKiirzungderoffentlichenInvestitionensowie fast ghzlich produktiven Investitionen zugefiihrt. In den durch eine rascheAnhebungder inkindischenEnergiepreise. meisten Fallen wurde das Kapital effizient genutzt. Der Dies warenstarke Mittel. In den Jahren1979/80stagnierte marginale Kapitalkoeffizient- der zuGtzliche Kapitalauf- die Wirtschaft. Nachdem 1981 wieder ein rasches Export- wand, der je zusatdicher Produktionseinheiterforderlichist wachstum in Gang gekommen war, wurde die Kreditpolitik -lag im Durchschnittbei3und war damiteinerder gelockert, die restriktive Fianz- und Lohnpolitik jedoch niedrigstender Dritten Welt. fortgesetzt. Das BIP Koreas wuchs 1981/82um 6 Prozent, Korea gehorte zu den Entwicklungslandern, die den und 1983/84nahmes, gestutztdurchdenAufschwunginden starksten auRenwirtschaftlichenSchocks ausgesetzt waren. Vereinigten Staaten und Japan, um 9 Prozent zu: die Als 1973/74die Olpreise in die Hohe gingen, fiihrte die Inflationsrateging von nahezu40Prozent im Jahr1980auf 3 Verschlechterung der Terms of Trade in Korea zu einem Prozent im Jahr1983 zuriick; das Wachstum des Exportvo- Einkommensverlust,der rund10Prozent des BIPentsprach. lumens beschleunigtesich auf iiber 10Prozent; dasDefizit in Um den Schock abzufedern, verschuldetesich das Land im der Leistungsbilanz wurde um zwei Drittel zuriickgefiihrt, Ausland und wertete seine WShrung um 22 Prozent ab. und der Anstieg der Auslandsschulden verlangsamte sich Zusammen mit der seit Iangerem verfolgten Politik der von 5 Mrd Dollar auf 2 Mrd Dollar jihrlich. Die Schulden- Exportfordenulg bereitete diese Abwertung den Boden fiir dienstquote (einschlie8lich der Ruckzahlung kurzfristiger eine eindrucksvolle Expansion der Ausfhr von Industrie- Auslandsschulden)belauft sich nun auf moderate20 Prozent produkten. AuBerdem waren koreanische Firmen bei der derExporterlose, unddieausliindischenFinanzmarktestehen Hereinnahme von Bauauftriigen aus dem Ausland erfolg- Korea zu normalen Bedingungen offen. Um jedoch den reich; bis 1978 summierten sich diese auf mehr als 15 Mrd Anstieg der Schulden weiter zu verringern, ist die Regiemng Dollar. Der Investitionsboom fiihrte jedoch in den spiten darum bemiiht, die inlkdische Ersparnis im Lade der siebzigerJahren zu einer starken Uberexpansionder Schwer- nachsten Jahre durch Reformen im Finanzwesen und eine industrie, einer hohen Inflationsrate und einem steigenden verstarkte Exportfordemng um 4 Prozent des BIP zu stei- realen Wechselkurs, der die Exportdynamik bremste. gem. seine Abhangigkeitvon t)limporten von83Prozent Vemendung der Auslandslcredite im Jahr1977auf 50 Prozent im Jahr1984, und zwar durch verstarkte Einsparungsbemiihungen, gestei- Ausgehendvon den unterschiedlichenErfahrungen gerte inliindischet)lforderung, beschleunigtenAus- der einzelnen Lander konnen einige allgemeine bau der Wasserkraftwerke und durch ein Pro- Feststellungeniiber die Vetwendung von Auslands- gramm zur Umwandlung von Bioalkohol in Treib- gelderngetroffen werden. Vier Perioden lassensich stoffe. unterscheiden: Von Mitte der sechziger bis Anfang der siebziger gewahrt, die eine hohe Kreditwurdigkeit aufrecht- Jahreuberwog dieFinanzierungbestimmter Investi- erhalten konnten. tionsvorhaben aus offentlichen Quellen. Das Wirt- schaftswachstum beschleunigtesich und die Fahig- keit zur Bedienungder Schulden blieberhalten oder wurde verbessert .EineVerschuldungaus Zahlungs- bilanzgriinden erfolgte nur in begrenztem Umfang, Die Teilnahme an der Weltwirtschaft bietet weil die Entwicklungslander zu kommerziellen betrachtliche Vorteile. Sie bringt aber auch einige Bankkrediten kaum Zugang hatten. Risiken mit sich. Je mehr ein Entwicklungsland mit Von 1973 bis 1978 flofi weiterhin ein groBer dem Rest der Welt im wirtschaftlichen Austausch Teil der aufgenommenen Mittel in die Investitio- steht, um so mehr kam es davon profitieren -um nen. Viele Volkswirtschaften wuchsen rasch. Um so verwundbarer ist es aber auch gegeniiber auBen- sich jedoch an die hoheren Energiepreise anzupas- wirtschaftlichen Schocks, wenn es eine falsche sen und die Wachstumsdynamik beizubehalten, Politik verfolgt. Einige Beobachter stellen die Risi- verlagerten die Entwicklungslander den Schwer- ken in den Mittelpunkt ihrer Uberlegungen und punkt ihrer Investitionen auf energiewirtschaftliche meinen, die jungste Erfahrung massiver Schocks GroBprojekte und Projekte im Bereich der Schwer- und einesweltweit schwacheren Wachstums bewei- industrie und der Infrastruktur. Niedrige reale se, dafi die Entwicklungslander eine am Weltmarkt Zinssatze auf den internationalen Markten und die orientierte Wirtschaftspolitik vermeiden und auch inlandische Wirtschaftspolitik hatten in vielen Fal- die Inanspruchnahme von Auslandskapital reduzie- len Investitionen mit geringen Ertragen zur Folge, ren sollten. insbesondere in Afrika und Lateinamerika. Die Der erste Teil des Arguments beruht auf einer Verfugbarkeit billiger Auslandsmittel fuhrte auch extrem kurzfristigen Betrachtungsweise und ist dazu, daB ein Teil der Gelder zur Finanzierungvon selbst unter diesem Blickwinkel unangebracht. Es Leistungsbilanz-und Haushaltsdefiziten verwendet ist richtig, daB binnenwirtschaftlich orientierte Ent- wurde, obgleich die projektbezogene Finanzierung wicklungslander Anfang der achtziger Jahre, abso- vorherrschend blieb. Die moglichen Vorteile der lut gesehen, geringereWachstumseinbuBenhinneh- Auslandsverschuldung wurden in vielen Fallen men muBten. Aber sie wuchsen gleichwohl langsa- jedoch dadurch geschmalert, dafi sich die Qualitat mer als weltwirtschaftlich orientierte Volkswirt- der Wirtschaftspolitik und der Investitionssteue- schaften- und ubereinelangere Periode betrachtet rung verschlechterten. sogar erheblich langsamer. Was den zweiten Teil des Arguments betrifft, so l a t sich der Umfangder In den Jahren1979 bis1982 nahm die Nachfra- Auslandsverschuldung, der fur ein Land angemes- genach Zahlungsbilanz-und Haushaltsfinanzierun- sen ware, nichtgenerellfestlegen.DiesesKapitelhat gen stark zu. In vielen Entwicklungslandern auBer- gezeigt, daB viele Faktoren die Entscheidung uber halb Asiens diente die Auslandsverschuldung pri- die Auslandsverschuldung beeinflussen. mar dazu, strukturelle Anpassungen hinauszuschie- Vieles hangt von der Fahigkeit eines Entwick- ben, statt dadurch Zeit fur die Anpassung zu lungslandes ab, sich angesichts externer Schocks gewinnen. Deshalb war der Wachstumsbeitrag rasch anzupassen. Je groBer diese Fahigkeit ist, um gering, falls er uberhaupt vorhanden war. sostarker kann essich im Ausland verschulden. Die Seit 1982 hat sich der Netto-ZufluB von Aus- Schlusselfrageist die Effektivitatder Regierung und landsgeldern betrachtlich verringert. Soweit Finan- ihre politische Starke, den Interessengruppen zierungen verfugbar waren, standen sie in vielen Widerstand zu leisten, die eine Anderung der Fallen mit Schuldendienst- und Zahlungsbilanz- Politik bekampfen. Die Regierungen sollten sich ein problemen in Zusammenhang. Die Finanzierungist Urteil bilden, inwieweit sie willens und fahig sind, starker an Programmezur strukturellen Anpassung Sparmafinahmen einzuleiten oder der Wirtschafts- gebunden, und ihr Beitrag zur Wiederherstellung entwicklung eine neue Richtung zu geben, falls sich der Wachstumsgrundlagen ist im groBen und gan- die Umstande plotzlich andern sollten. Sinkende Zen positiv, vor allem bei den gronten Schuldner- Sparquoten, chronische Haushaltsdefizite oder landern. Neue kommerzielle Kredite sind uberwie- uberhohte Wechselkurse sind eindeutige Warn- gend zur AuBenhandelsfinanzierungund fur pro- signale dafur, daB die aufgenommenen Mittel zur jektbezogene Zwecke bestimmt und werden auch Verzogerung statt zur Unterstutzung der Anpas- nur einer kleinen Gruppe von Entwicklungslandern sung verwendet worden sind. Die Anpassungsfihigkeit einer Volkswirtschaft rende Vertriebswege ganz wesentlich die Fihigkeit wird auch durch ihre Struktur beeinflufit. Eine einer Wirtschaft, schnell auf veranderte Bedingun- starke Abhangigkeit von den Devisenerlosen aus gen zu reagieren. einigen wenigen Rohstoffexporten erschwert eine DieseErfahrungensind in den letztenschwierigen flexible Anpassung an einen plotzlichen Preisver- Jahren immer wieder gemacht worden. Viele Ent- fall. Demgegenuberkann eine Volkswirtschaft, die wicklungslander reformieren nun ihre Wirtschafts- zu einem grofienTeil diversifizierteund internatio- politik. Sofern sie damit friihzeitig begonnen und nal handelbare Guter und Dienstleistungenprodu- diese Politik durchgehalten haben, kommen ihnen ziert, Schuldendienstprobleme leichter vermeiden, bereits schon die Vorteile eines schnelleren und obwohl sie ebenfalls fiir Verschlechterungen der dauerhafteren Wirtschaftswachstums zugute. In Termsof Trade anfalligist. Diesistdeshalb der Fall, anderen Landern gehen die Reformen jedoch zu weilAnpassungsmaBnahmenzur Beeinflussung der langsam voran. Der Preiseiner versaumten Anpas- Ausgabenstruktur, wie etwa eine Abwertung, eine sung an die rauhe Wirklichkeit der achtziger Jahre breitere Wirkungsgrundlage aufweisen. Ahnlich ist hoch: Fiir einige b d e r heifit er langsames verbessern gutausgebildete, mobile Arbeitskrafte, Wachstum, fur andere zunehmende Armut. ein leistungsfihiges Finanzsystem und funktionie- 5 Steuerung der Auslandsfinanzierung Das vorhergehende Kapitel hat gezeigt, daB bei heraus, daBnur ein Funftel der Entwicklungsliinder vernunftiger Wirtschaftspolitik Auslandskreditauf- erklartermaflen ihre Verschuldung systematisch nahmen die erwarteten Ertrage bringen komen. steuern. Einige Liinder sind gerade dabei, das AuBerdem sind Lander mit einer anpassungsfahi- Schuldenmanagement in den GesamtprozeB der gen Wirtschaftspolitik und flexiblen wirtschaftli- okonomischen Entscheidungsfindung zu integrie- chen Strukturen in der Lage, die mit der Auslands- ren. finanzierung verbundenen Risiken zu vermindern. Dieses Kapitel erortert zwei Arten von Proble- In diesem Kapitel verschiebt sich die Blickrichtung men. Erstens: In welchem Mane sollten Regierun- von den MaBnahmen, die Hohe und Wirksamkeit gen, auBer durch eine gesunde Wirtschaftspolitik, der Kapitalimporte bestimmen, auf die Steuerung den ZufluB von Auslandskapital zu regulieren der Zuflusse selbst. Dabei geht es um die techni- suchen? Zweitens: Welches ist die angemessene schen und institutionellen Fragen der Disposition Zusammensetzung von Kapitalzuflussen und Ver- von Auslandsverbindlichkeiten und -forderungen schuldung? eines Landes; das Ziel dieser Steuerung besteht darin, die bestmogliche Kombination von Risiko und Ertrag zu erreichen, die mit den Angebotsbe- Steuerung der Hohe des Kapitalimports dingungen in den KapitaluberschuB1;indern verein- bar ist. In einer Welt, in der alle Entscheidungenallein den Eine wirksame Steuerung der Auslandsverschul- Marktkraften uberlassen blieben, brauchten sich dung ist kein Ersatz fur eine gesunde Wirtschafts- die Regierungen nicht mit dem Umfang der Kredit- politik, sondern deren unverzichtbarer Bestandteil. aufnahme im Ausland zu befassen. In der Realitat Entscheidungenuber Kreditgewahrung und Kredit- kommen sie an dieser Frage nicht vorbei, und zwar auhahme konnen nicht unabhangig von den aus zwei wichtigen Grunden. Erstens ist in den gesamtwirtschaftlichen MaBnahmen gefallt wer- meisten Liindern der offentliche Sektor selbst der den. DieSchuldenmanager benotigen klareVorstel- groBte Kreditnehmer. Zweitens konnen die fur die lungen uber die erwarteten gesamtwirtschaftlichen privaten Unternehmen relevanten Preise durch Entwicklungen, wahrend die Wirtschaftspolitiker Regierungsmdnahmen verzerrt sein, so da8 der wiederum den kunftigen Kreditbedarf und die private Sektor verleitet wird, zu vie1oder zu wenig anfallenden Schuldendienstleistungen uberblicken Kredit aufzunehmen. Wahrend private Unterneh- mussen. Obwohl diese Grundsatze einleuchtend men versuchen werden sicherzustellen, da8 ihre erscheinen, leiden doch viele Lander unter einem Investitionen genugend heimische Wahrung zur Kommunikationsdefizitzwischenden Schuldenma- Ruckzahlung der Kredite erwirtschaften, ist die nagern (ublicherweise im Finanzministerium), den Verfugbarkeit ausreichender Devisenbestande Sa- fur die Wahrungsreserven Verantwortlichen (ubli- che der Wihrungsbehorden. cherweisein der Zentralbank) und den gesamtwirt- schaftlichen Planern (haufig im Planungsministe- rium). Vielfach haben die Regierungen den Urnfang Wieviel Mittel aufnehmen? des Kapitalimports als eine RestgroBe behandelt und ihre Finanz- und Geldpolitik unabhangig von JedeeinzelneKreditaufnahme mu8 fiir sich genom- deren Auswirkungen auf Hohe und Struktur der men berechtigt sein. Erfahrungsgeman mu8 aber Verschuldung gestaltet. Eine unlangst vom IWF auch das Gesamtniveau der Mittelzuflusse und der vorgenommene Untersuchung von 20 Landernfand Verschuldung beachtet werden. Die dauerhaft trag- bare Verschuldungsquote hangt von der Wachs- ergreifen, in der Lagesein, eineSchuldendienstquo- tumsrate des Volkseinkommens und ganz beson- te von 30 Prozent durchzuhalten, wahrend ein ders der Exporte eines Landes ab. Sofern die weniger flexibles Land schon bei einer Quote unter Zuwachsrate des Einkommens auf lange Sicht 20 Prozent in Schwierigkeitengeraten kann. hoher ist als der Zinssatz, bleibtdas Land zahlungs- In einigen Entwicklungslandern gibt es gesetzli- fahig. Um Liquiditatsprobleme soweit wie moglich cheBestimmungenuber dieHoheder Kreditaufnah- auszuschlieDen, muR die Wachstumsrate der me des offentlichen Sektors und des Landes insge- Exporte das Zinsniveau ubersteigen; damit wird samt; Korea ist ein Beispiel dafur. In rund einem verhindert, d d ein laufend steigender Teil der Drittel aller Entwicklungslkder - die Zahl nimmt Exporteinnahmen fur den Schuldendienst abzu- freilichab -fehlen klare Verschuldungsrichtlinien; zweigen ist (vgl. Sonderbeitrag 4.4). diese Lander beurteilen letztlich jede Investition Fur die Steuerung des Gesamtniveaus der Ver- nach dem eigenen wirtschaftspolitischen, kommer- schuldung sind eine Reihe von Faustregeln - etwa ziellen und politischen Nutzen des Projekts sowie die Begrenzung der gesamten Schuldendienstquote danach, ob auslkdische Mittel verfiigbarsind. Die auf 20 Prozent - vorgeschlagen worden, doch meisten Lander verfolgen Strategien, die zwischen dabei ist Vorsicht am Platze. Es gibt keine einfache diesen beiden Extremen liegen; ublicherweise wer- Regel, die unter allenUmstanden angemessenware. dengenerelleRichtlinienentweder durch Festlegung Die Fahigkeit eines Landes, eine bestimmte Schul- der jarlichen Neuverschuldung oder in Form von denquote durchzuhalten, hbgt von einer Vielzahl Verschuldungs- oder Schuldendienstquoten be- von Faktoren ab, insbesondere von seinen Export- kanntgegeben. Vielfach werden zu Beginn des Jah- aussichten, den Erwartungen bezuglich der Terms res von der Regierung oder dem Parlament Ober- of Trade und der Zinssitze sowie von seiner grenzen der offentlichen Schuld genehmigt, die Flexibilitat, sich bei Bedarf rasch anzupassen. So jedoch in vielen Fallen nicht eingehalten werden. kann ein Land mit einer erwiesenen Fahigkeit, bei Gewohnlichwerden die nichtverburgten Verpflich- Schwierigkeiten die notwendigen Mafinahmen zu tungen von den Richtlinien nicht erfaBt. Die philippinische Regierung versucht, die Auslandsver- f i i i e r e n oder bestehende Verbindlichkeitenablosen. Der schuldung durch die Bestimmung zu begrenzen, dal3 die im Jahre1978 eingesetzteICC ist fiir die Genehmigungvon Schuldendienstzahlungen in einem bestimmten Jahr 20 Pro- Projekten und dieFestlegungvon Prioritatenim Rahmen des zent der Deviseneinnahmen (einschliefilich der Kapitalzuf- nationalen Entwicklungsplansverantwortlich. liisse)des vorangegangenen Jahres nicht iiberschreiten d&- Dieser institutionelleRahmen des Schuldenmanagement fen. Diese Regel ist Teil eines Rahmenwerks fur das Schul- hat wshrend des grofiten Teils der siebziger Jahre gut denmanagement, das seit der Zahlungsbilanzkrise von funktioniert, aber die vergangenen funf Jahre haben drei 1969/70betrieben wird. Schwachstellen offenbart: (a) eine wureichende Oberwa- DieEinhaltungder20-Prozent-Grenze erfordertumfassen- chung der kunfristigen Verbindlichkeiten und der Banken- de Angaben iiberdieSchulden. Die fiirdas Management der verschuldung; (b) eine mangelhafte Integration des Schul- Auslandsschulden und der Auslandsanlagen zustandige denmanagements in die gesamte Wischaftspolitik und (c) Abteilung der Zentralbank verfiigt iiber ein monatliches eine einseitige Ausrichtung auf das laufende Jahr unter Berichtssystem,das s;imtliche Kreditnehmer zu detaillierten VemachlWigung kunftiger Jahre. AuBerdem ist die Defini- Meldungenuber ihreSchulden verpflichtet.DieseAbteilung tion der 20-Prozent-Grenzemehrmalsgebdert worden, urn stellt auch Richtlinien fur die Verwendung und die Kondi- dieSchuldendienstzahlungeninnerhalbdesgesetzlichenRah- tionen von Auslandskreditenauf. Zu ihren weiteren Funk- mens zu halten. Es liefie sich sogar behaupten, dal3 die tionen gehoren die Untemchtung der Zentralbank uber den gesetalich festgelegte Quote ein falsches Sicherheitsgefiihl Bedarf offentlicher und privater Stellenan Auslandskrediten vermittelte und so eine rechtzeitige Krisenwarnung unter- und die Kontrolle einer Wartelistefir s;imtliche mittel- und blieb, als PraventimaBnahmen noch moglich gewesen IangFristige Darlehensaufnahmen. waren. Angesichts dieser Nachteile hat die Regierung wah- ZweiandereBesonderheitendesphilippinischenSchulden- rend der vergangenen zwei Jahre die gesetzlicheSchulden- management-Systems sind das Konsolidierte Auslandskre- dienstquote durch andere Kontrollistrumente zu erenzen dit-Programm (Consolidated Foreign Borrowing Program, versucht. Beispielsweise werden die kudristigen Schulden CFBP) und der Investitions-KoordinierungsausschuB (In- nun vie1strenger uberwacht, und fur die Aufnahme kurzfri- vestment coordination Committee, ICC). Im Rahmen des stiger Kredite wurde ein Genehmigungsverfahren einge- CFBP werden grof3e Betriigeim Ausland aufgenommen und fiihrt. an Banken weitergeleitet, die damit Entwicklungsprojekte I Sonderbeitrag 5.2 Integrierter Schuldenmanagement -Der Fall Thailand Die thailandische Regierung verfolgt bei der Aufnahme von insbesondere, wenn die Ausbiidung der Mitarbeiter intensi- AuslandskreditenseitlangemeinenvorsichtigenKurs. Unter viert kt. den Endem mit mittlerem Einkommen weist Thailand eine Zu den Aufgaben des Komitees gehort die griindliche der niedrigsten Schuldendienstquotenauf. Fur die Richtli- Priifungsamtlicher Darlehenswiinsche(einschlieRlichmilita- nien uber die Auslandsverschuldung offentlicher Stellen ist rischer Kredite) von Regierungsstellen und offentlichen ein Auslandsschuldenkomiteeunterdem Vorsitzdes Fianz- Untemehmen im Hinblick auf die Schuldendienstkapazitat ministers zustbdig. des Landes. AuBerdem werden moglicheRichtlinienfiir die Im Jahre 1984 entschied die thailandische Regierung - Auslandsverschuldung erwogen: (a) Betriebsverlustesollen teilweise durch die Schuldendienstproblemeder Phiiippinen nicht durch Auslandskreditefiianziert werden; (b)jegliche veranlaRt -, die Rolle des Auslands~huldenkomiteesauf- Subventionenan offentlicheUnternehmenmiissen im Haus- zuwerten und das Schuldenmanagementin den gesamtwirt- halt der Zentralregierungausgewiesen werden und (c) die schaftlichen EntscheidungsprozeR zu integrieren. Insbeson- Preispolitik offentlicher Untemehmen sol1 bezuglich ihrer dere wurdebestimmt, daBdieoffentlicheAuslandsverschul- Auswirkungen a d die finanzielleGesundheit der Unterneh- dung nicht langer unabhhgig von der privaten Kreditauf- men und deren Fiihigkeitzur Bedienung der Auslandsschul- nahme und der offentlichen Inlandsverschuldungbetrachtet den untersucht werden. Eine abchliel'ende Festlegung der werden sollten. Diese Verbdemngen spiegelt auch die Richtlinienist jedoch noch nicht erfolgt. Umbenemung des Komitees wider, das nun Komitee fur Das Komitee ist auch fur die Oberwachung und Bericht- NationaleSchuldenpolitik heat. Essteht unter dem Vorsitz erstattung uber die zahlungsmiiDigeAbwicklung von aus- des Finanzministersund setzt sich ausleitendenMitarbeitem landsfinanzierten Projekten verantwortlich, sowie fur die der Bank von Thailand, des NationalRatesfur wirtschaftli- Steuerung der Struktur der Auslandsschuld und fir eine cheund sozialeEntwicklungunddes Haushaltsburoszusam- regeldige vierrnonatliche Berichterstattungap das Wirt- men. Sein Sekretariat befindet sich im Fianzministerium. schaftskabinett. Es schlggt Obergrenzenfiir die offentliche Der Arbeit des Komitees wird ein verbessertes System zur Verschuldung des kommenden Jahres vor und macht auf Datenerfassung und -verwaltung zugute kommen, das eventuelle Widerspriiche zwischen der Haushaltspolitikder gegenwirtig im Finanzministerium eingerichtet wird, - Regierung und diesen Grenzen aufmerksam. Formliche Verschuldungsregeln sind keine Ga- schritten wurde, ist der SchuldenausschuBersucht rantie dafur, daB Schuldendienstprobleme vermie- worden, kunftige Kreditaufnahmen so zu planen, den werden. Die Philippinen besitzen eines der daB die offentliche Schuldendienstquote bis 1987, s~stematischstenVerfahren, das in erster Linie auf dem Anfangsjahr des nachsten Funf-Jahres-Planes, einer gesetzlichen Obergrenze von 20 Prozent fur unter 9 Prozent gesenkt wird. Diese Obergrenze die offentliche Schuldendienstquote beruht (vgl. wird durch eine Regel erganzt, welche zusatzliche Sonderbeitrag 5.1). Obwohl diese Kontrolle wah- offentliche und 6ffentlich verbiirgte ~reditaufnah- rend des groBten Teils der siebziger Jahre von men auf 20 Prozent der HaushaltsbewiUigungen Nutzen war, verhinderte sie nicht das Schulden- begrenzt . dienstmoratorium des Jahres 1983. Dies war teils Im allgemeinenist eineformlich festgelegteOber- darauf zuruckzufuhren, daB die Regierung ange- grenze der Verschuldung nutzlich. Sie fordert die sichts stark verschlechterter Terms of Trade finanz- Budgetdisziplin und tragt dazu bei, der Regierung und geldpolitischeMafinahmen ergriff, die sich mit zentrale gesamtwirtschaftliche Fragen bewuBt zu einer tragbaren Entwicklung der Leistungsbilanz machen. Amtliche Verschuldungsregeln konnen nicht vereinbaren lieBen. insbesondere dann hilfreichsein, wenn sie auch fur Einige Lander haben jedoch Verschuldungsgren- militarische Ausgaben und Projekte gelten, die aus Zen als nutzliche Erghung des gesamtwirtschaftli- politischen Griinden nicht immer leicht zu kontrol- chen Entscheidungsprozesseserkannt. In Thailand lieren sind. Formelle Regeln sind aber auch nicht gibt es beispielsweiseeinen offiziellen Schuldenaus- ungefahrlich. Sie konnen ein Sicherheitsgefuhl schuB, der die Einhaltung der Richtlinien sicherzu- schaffen, das nicht gerechtfertigt sein mag. Zudem stellenhat (vgl. Sonderbeitrag 5.2). Die Richtlinien erfassensie selten alleArten von Kreditaufnahmen: besagen, dafi die Tilgungs- und Zinszahlungen auf So kann die kurzfristige Verschuldung, die iibli- offentliche und offentlich verburgte Schulden in cherweise nicht kontrolliert wird, gefahrlich einer gleitenden Funf-Jahres-Periode9 Prozent der anschwellen, wie das Anfang 1982 in Mexiko der Exporteinnahmen nicht ubersteigensollen. Als die- Fall war. Manchmal komen partielle Kontrollen se Richtlinie im Jahre 1983 und erneut 1984 uber- die Struktur der Gesamtverschuldung einseitig TABELLE 5.1 Eine Ubersicht iiber die Kontrollen der Auslandsverschuldung Kreditnehmer Ausmafi der Kontrollen Liinderbeispiele Zentralregierung Strenge Kontrolle im Rahmen gesetzlicherObergrenzender Thailand, Philippinen, gesamten Kreditaufnahme. Brasilien. Die Regierungsressortsverfiigen uber einen gewissen Spielraum Die meisten k d e r . im Rahmen einer relativ lockeren Kontrolle der gesarnten Kreditaufnahme. offentliche Unterneh- Samtliche Kreditaufnahmensind von der Zentralregierung Indonesien. men, regionale und einzuleiten und durchzufiihren. lokale Behorden Kreditaufnahmensind von der Zentralregiemg zu genehmigen. Mexiko, Ecuador, Korea, Portugal, Brasilien. Keine Kontrollen, falls keine Regierungsgarantiebeantragt wird. Sudan. Regionalen und lokalen Behorden ist die Kreditaufnahme ohne Jugoslawien (vor 1982), Beschrkkungen erlaubt . Nigeria (vor1982). Geschiiftsbanken Selektive Beschrankungender Kreditaufnahme irn Ausland. Brasilien, Korea. Freizugigkeit bei der Aufnahme und Vergabe von Krediten in Chile, Ecuador, sbtlichen Wahrungen sowie bei der fhernahme von Argentinien (vor1982). Wechselkursrisiken. Private Nichtbanken Kreditaufnahmensind genehmigungspflichtig;Mindestlaufzeiten Tiirkei, Costa Rica, und Zinsobergrenzen werden vorgeschrieben. Philippinen, Brasilien, Korea. Kreditaufnahmensind genehmigungspflichtigund werden haufig Portugal. bei Investitionsguterimporten verlangt, die eine bestimmte Summe ubersteigen. Kreditaufnahrnen mussen gemeldet werden, werden aber fast Thailand, Mexiko, immer bewilligt. Ecuador. Weder Kontrollen noch genaue Erfassung. Indonesien. Quelle:Eigene Unterlagen der Weltbank. beeinflussen. In Thailand wurde beispielsweise die Wechselkursen -, die sich an den Opportunitats- Kreditaufnahme des offentlichen Sektors im Aus- kosten orientiert, so wird eine aktive Steuerung des land strikt begrenzt, jedoch nicht diejenige im Volumens der Kapitalstrome weniger dringlich. Inland. Das kann dazu fuhren, daB sich die offent- Gleichwohl durfte es weiterhin wunschenswert liche Hand am inlandischen Markt stark verschul- sein, die Mittelaufnahme nach ihrer Struktur oder det, den privaten Sektor verdriingt und zur Kredit- Zusammensetzung zu uberwachen. adnahme im Ausland zwingt - hadig zu hoheren . Die Intensitat, mit der die Zentralregierung die Zinsen und mit kurzeren Laufzeiten, als sie die Gesamtkreditaufnahme im Ausland uberwacht, Regierung erhalten hatte. variiert von Land zu Land (vgl. Tabelle 5.1). Sogar die Verfahren der Genehmigung und uberwachung ihrer eigenen Verschuldung sind unterschiedlich. Wieviel Kontrolle? Im allgemeinenwerden die Mittel vom Finanzmini- sterium im Namen der Regierung aufgenommen. Die Kontrollen des Kapitalimports haben wahrend Dient das Darlehen jedoch zur Stutzung des Wech- der achtziger Jahre im Durchschnitt zugenommen. selkurses oder zur Anreicherung der Wahrungsre- Eine verstk-kte i]lberwachungwurde hauptsachlich serven, kann die Zentralbank ebenso als Kreditneh- wegen der unzulanglichen Wirtschaftspolitik erfor- mer auftreten. In einigen Fallen haben andere derlich. Verfolgendie Regierungen eineFinanz-und Regierungsstellen selbstandig Mittel im Ausland Geldpolitik, die mit einer tragbaren Zahlungsbi- aufgenommen, gewohnlich mit kurzen Laufzei- lanzposition vereinbar ist, sowie eine Preispolitik ten. -einschlieBlichderFestsetzungvonZinsenund In den meisten Entwicklungslhdern ist offentli- chen Unternehmen die Kreditaufnahme auf eigene an den privaten Sektor garantieren (manchmal Rechnung gestattet. lTlblicherweise mussen sie ihre gegen eine Gebuhr, wie etwa in Pakistan). Die Verbindlichkeiten der Zentralregierung melden; in Vorteile einer Garantie bestehen darin, daB sie einer wachsenden Zahl von Landern benotigen sie gunstigere Kreditbedingungen und eine bessere nun jedoch eine vorhergehende Genehmigung. So Kontrolle der Investitionsprogramme der offentli- hat der Sudan unlangst eine solche Bedingung chen Unternehmen ermoglicht. Die Garantien eingefuhrt, wahrend Costa Rica, die Turkei und bedeuten jedoch fur die Zentralregierung eine Sambia ihre Genehmigungsverfahren verbesserten. zusatzliche finanzielle Last, die unter Umstanden In Mexiko wurde 1977 die Auslandsverschuldung sehr groB sein kann. AuBerdem wird dadurch ein gesetzlich geregelt; danach war bei samtlichen Teil der Verantwortlichkeit fur die Projektbewer- Kreditaufnahmen offentlicher Stellen eine schriftli- tung auf die Regierungubertragen, was ihre knappe cheGenehmigung erforderlich - wenn auch einige Verwaltungskapazitat zusatzlich beansprucht. Da dieser Stellen (namentlich PEMEX) gelegentlich die Garantiepolitik zur Abhangigkeit von der ohne ausdriickliche Erlaubnis Kredite aufgenom- Regierungfuhrt, konnen die offentlichen Unterneh- men haben. In einigen Landern verschuldet sich die men unbeabsichtigterweise daran gehindert wer- Zentralregierung im Namen offentlicher Unterneh- den, bei ihren finanziellen Transaktionen mehr men. So hat die indonesischeRegierung im Gefolge Sachverstand und Eigenverantwortlichkeit zu ent- der PERTAMINA-Krise Mitte der siebziger Jahre wickeln. den meisten offentlichen Unternehmen Kreditauf- In den meisten Entwicklungslandern ist es den nahmen im Ausland untersagt; die Verschuldung nachgeordneten Gebietskorperschaften nicht er- der offentlichen Unternehmen laBt sich nun im laubt, unabhangig von der Zentralregierung Aus- allgemeinennicht mehr von derjenigender Zentral- landsmittel aufzunehmen. Es hat einige wenige regierung unterscheiden. Ausnahmen in Bundesstaaten wie Nigeria und Es ist allgemein ublich, daB Regierungen Aus- Jugoslawiengegeben. Die autonomeMittelbeschaf- landskredite an offentliche Unternehmen und auch fung durch lokale Verwaltungen kann beim Mana- TABELLE 5.2 Instrumente zur Beeidussung der privaten Auslandsverschuldung in ausgewahlten Entwicklungslandern Quellen- Obergrenze steuer auf Finanzienrngs- fiir Zins Zins- abhiingige Vorherige Mindesb Bardepot- oderzins- zahlungen Einfuhrbe- Wechselkurs- Land Genehmigung laufreit pflicht spannen ins Awland schriinkungen garantie Argentinien Brasilien Chile Costa Rica Ecuador Indonesien Korea Mexiko Marokko Philippinen Sudan Thailand' Tiirkei Jugoslawiend Sambia - - Anmerkung: gegenwartig oder in der jiingsten Vergangenheit angewandte Instmmente; 0 gegenwartigoder in der jiingsten Vergangenheitnicht angewandte Instmmente. a. Gegenwartig werden keine neuen Garantien gewzhrt. b. 2.Zt. nicht erforderlich. c. Der AbschluR von Lieferantenkrediten bedarf der Genehmigung durch die Bank von Thailand. d. Gilt fiir KreditaufnahrnenselbstverwalteterUnternehmen des gesellschaftlichen Sekton. Quelle: Weltbank. gement der gesamten offentlichen Verschuldung zu verwischt. Gerade uber diese Frage ist es bei ernsten Komplikationen fuhren. Die Regierung Mexikos Umschuldungsvereinbarungen zu Rechts- Jugoslawiens hat nach den jungsten Schwierigkei- streitigkeiten zwischen der Regierung und auslandi- ten samtliche Auslandsschulden der Republiken schen Banken gekommen. koordiniert. Einige Regierungen haben zur Steuerung der Die Kontrolle der Auslandskreditaufnahmen des privaten Kreditaufnahmen im Ausland indirekte privaten Sektors wird sehr unterschiedlich gehand- Manahmen angewandt. Dazu gehoren Quellen- habt (vgl.Tabelle5.2). Bisvor kurzem haben einige steuern auf Zinszahlungen (beispielsweise in Indo- Entwicklungslander private Unternehmen zur Mit- nesien, Malaysia und Thailand) sowie Auflagen, telaufnahme im Ausland ermutigt. In Argentinien wonach die Kreditnehmer einen Teil der Darlehen und Mexikoforderten1981und1982 die Regierun- bei der Zentralbank zinslos oder zu geringem Zins gen groRe Firmen zur Mittelbeschaffung im Aus- einzulegen haben (zum Beispiel in Brasilien und land auf, um an den heimischen Finanzmarkten Chile). Andere Regierungen haben Zinsobergren- Spielraum fur zunehmende offentliche Mittelauf- Zenfur die private Neuverschuldungfestgesetzt,um nahmen zu schaffen. Wechselkursgarantien sind im Umgang mit auslandischen Kreditgebern uner- ebenfallsein recht verbreitetes Mittel zur Anregung fahrene private Kreditnehmer zu schutzen. Dabei privater Kreditaufnahmen gewesen, insbesondere besteht das Risiko, daR die Moglichkeiten zur in Lateinamerika. In den asiatischen Landern sind Mittelbeschaffung im Ausland auf etablierte inlan- im allgemeinenkeine offiziellen Garantien gewahrt dische Firmen begrenzt bleiben und kleinere inno- worden, obwohl die Zentralbanken manchmal vative Unternehmen benachteiligt werden. Andere ,,Swap '-Fazilitaten angeboten haben, die im End- t Mafinahmen zielen auf die Beeinflussungder Lauf- effekt den gleichen Zweck erfullen. zeitstruktur der Verschuldung eines Landes ab, so Angesichtsder Schuldendienstprobleme der letz- etwa das Verbot kurzfristiger Kreditaufnahmen. ten Jahre haben die Regierungen die Auslandskre- SchlieBlich kann auch die Geldpolitik dafur einge- ditaufnahme des privaten Sektors strenger kontrol- setzt werden, die Attraktivitat von Auslandskredi- liert. In etwa der Halfte aller Entwicklungslander ten zu beeinflussen. Viele Regierungen haben gele- benotigen private Kreditnehmer eine Erlaubnis der gentlichdas inlandische Zinsniveau angehoben, um Regierung. Einige Lander - darunter Brasilien, Kapitalimporte anzuregen oder Kapitalexporte zu Korea und die Philippinen - haben ihre Amtsge- verhindern, und in einigen Fallen sind die Zinsen walt aktiv eingesetzt, um Hohe und Zusammenset- gesenkt worden, um Mittelzuflusse abzuwehren. zung der gesamten Verschuldung zu kontrollieren. Costa Rica und die Tiirkei haben unlangst begon- nen, die private Mittelaufnahme sorgsamer zu Steuerung des Marktzugangs ubenvachen. In Mexiko wurde die private Aus- landsverschuldung bis zur Einfiihrungder Devisen- Nicht alle Finanzmarkte stehen allen Entwicklungs- kontrollen im Jahre 1982 weder gesteuert noch liindern offen. Ein Land mag in der Lage sein, sich erfaBt; nunmehr mussen private Schuldner ihre Eurodollar-Kreditezu beschaffen, nicht aber Anlei- Mittelaufnahmen anmelden und halbjahrlich uber hefinanzierungen oder Kredite in Nicht-Dollar- samtliche Veranderungen berichten. Wahrungen. EinigeLanderkonnen vielleicht Swap- Ein Grund fiir die stiirkere Beteiligungder Regie- transaktionen zu geringen Kosten durchfiihren, rung bei der privaten Kreditaufnahme besteht dar- wahrend sie fur andere teuer oder unmoglich sind. in, da8 die Zentralregierung in einer Krise ver- Es ist wichtig, daB die Schuldenmanager eine pflichtet sein kann, die Verantwortung fur die Strategie entwickeln, wie der Marktzugang zu privaten Schulden zu ubernehmen, auch wenn sie niedrigen Kosten verbessert werden kam. diese urspriinglich nicht garantiert hatte. Dies war Die Steuerung des Marktzugangs schlieBt zwei verschiedentlich der Fall, insbesondere in Mexiko Elemente ein. Erstens bedarf es der Koordination, und auf den Philippinen. Grundsatzlich wurde von denn die Mittelaufnahme kann sehr vie1 teurer der Regierung verlangt, die Verfiigbarkeit von werden, wenn verschiedeneKreditnehmer aus dem Devisen fur den Schuldendienst sicherzustellen gleichen Land den selben Markt gleichzeitig in (Transferrisiko), wahrend das wirtschaftliche Risi- Anspruch nehmen. In einigen Landern mussen sich ko bei den privaten Unternehmen verblieb. In der offentliche Stellenin eine Warteschlange einreihen, Praxis hat sich jedoch der Unterschied zwischen da jeweils nur einem Kreditnehmer der Auftritt am dem Transfer- und dem wirtschaftlichen Risiko Markt erlaubt wird. Die koreanische Regierung bezieht in dieses System auch die koreanischen Lehren aus den jiingsten Erfahrungen Geschaftsbanken mit ein (die wichtigsten privaten Kreditnehmer), um einen Wettbewerb der Schuld- Aus den Erfahrungen der letzten Jahreergeben sich ner zu vermeiden. In Portugal beispielsweise kann folgende SchluBfolgerungen: die Zentralbank die Genehmigung von Kreditauf- Eine strenge Kontrolle der offentlichen Ver- nahmen ablehnen, wenn der Zinsadschlag auf den schuldung und eine sorgfaltige Koordination und Londoner Interbankensatz (LIBOR) oder auf den ijberwachung samtlicher Kreditaufnahmen der Satz fur erste Adressen in den Vereinigten Staaten offentlichenUnternehrnen sind unentbehrlich. ein bestimmtes Niveau ubersteigt. Ob die Kontrolle der privaten Verschuldung Zweitensmussensich die Landerselbst am Markt wiinschbar oder notig ist, hangt von der Wirt- einen guten Namen erwerben. Ihre Reputation schaftspolitik der Regierungab. Jeengersich Preise, hangt teilweise vom wirtschaftlichen Erfolg sowie Zinssatze und Wechselkursean dem am Weltmarkt von der Bereitschaft zu wirtschaftspolitischenKurs- herrschenden Niveau orientieren, um so weniger anderungen ab. Indonesien kann beispielsweise Kontrollen sind erforderlich. 1st diese Bedingung Mittel zu geringeren Kosten aufnehmen als die nicht erfullt, geht ein Land das Risiko groBer meisten Lander mit ahnlichem Einkommensniveau, Kapitalzu-oder -abflusseein, denen wahrscheinlich weilseineRegierung wahrend desletztenJahrzehnts auch mit Kontrollen nicht beizukommen ist. durchweg dazu bereit gewesen ist, in schwierigen Wenn Regierungen die private Kreditaufnah- Zeiten offentliche Ausgaben zu kurzen, die Einnah- me gezielt gefordert haben, so geschah dies fast men zu erhohen oder die Wahrung abzuwerten. immer im Zusammenhang mit einer Wirtschaftspo- Wichtig ist auch, daBdie Kreditgeber die Kredit- litik (etwa bei einer Uberbewertung der W&rung nehmer kennenlernen. Die internationalen Kapital- oder bei ausufernden offentlichen Defiziten), die marktesind segmentiert, so daBdiegute Aufnahme langfristig nicht durchzuhalten war. Die daraus auf einem Markt keine Garantie fur einegleich gute resultierendenKreditaufnahmen haben notwendige Aufnahme anderswo ist. In den spaten siebziger Wirtschaftsreformen verzogert und zum gravieren- Jahren konnte sich Mexiko auf dem Markt fur den AusmaB spaterer Schuldendienstprobleme bei- Konsortialkredite zu ebenso gunstigen Margen wie getragen. Schweden verschulden; am Dollar-Anleihemarkt Belastendie Kosten und Risiken der Auslands- hatte Mexiko jedoch keinen Erfolg, weil es dort verschuldung die Volkswirtschaft als Ganzes star- nicht eingefuhrt war. Anleihekaufer - ublicher- ker als den privaten Sektor - wenn beispielsweise weise Privatpersonen und Finaminstitute des eineRegierung privateSchuldenzu ubernehmen hat Nichtbankensektors - konnen von der Kreditwur- -dannistdieErhebungeinermaigenSteuerauf digkeit eines Landes ganz andere Vorstellungen private Kreditaufnahmen im Ausland angebracht. haben als Geschaftsbanken. Lander konnen sich allmahlich Zugang zu den Markten verschaffen, indem sie in begrenztemUmfangMittel aufnehmen, Steuerung der Zusammensetzung von wenn sie keinen dringenden Bedarf haben. Kapitalzufliissen Obwohl diese Ausfuhrungen in erster Linie fur die Kreditaufnahme an kommerziellen Markten Der Schuldendienst kunftiger Jahre hangt weitge- gelten, mussen die wirtschaftspolitischen Instamen hend von der Zusammensetzung der aufgenomme- auch Strategien der Mittelinanspruchnahme aus nen Auslandskredite ab. Das Gesamtvolumen der offiziellen Quellen entwickeln. Oft konnten Lan- von Jahr zu Jahr aufgenommenen Kredite ist nicht der, wenn sie dazu bereit waren, zudtzliche nicht- unabhangig von den Quellen, aus denen die Kredite konzessionare offentliche Mittel aufnehmen. Die stammen, und den Bedingungen, zu denen sie Entwicklung eines kontinuierlichen Stroms ver- gewiihrt werden. Unter anderem sind Entscheidun- nunftiger Projekte kostet freilich Zeit. Bilaterale gen zu treffen uber: (a) das angemessene Gleichge- und multilateraleOrganisationenarbeiten ublicher- wicht zwischen Kredit- und Beteiligungsfinanzie- weise im Rahmen gleitender drei- oder funfjahriger rung, (b)die Gewichtsverteilung zwischen offentli- Ausleiheprogramme und konnen im allgemeinen chen und kommerziellenGeldgebern, (c)den Anteil dieKreditvergabe nicht rasch ausweiten. DieSchul- der Verschuldung zu variablen und zu festen Zin- denmanager mussen daher den Devisenbedarf auf sen, (d) die angemessene Falligkeitsstruktur der mittlere Sicht ebenso wie fur das laufende Jahr im Verschuldung, (e)die geeignete Wahrungsstruktur Auge behalten. der Mittelaufnahmen. Naturlich lassen sich diese Fragen nicht strikt auseinanderhalten, auch wird ment und Technologieverbunden, die oftmals dem ein Schuldnerland nicht immer uber einen ausrei- Empfiingerland zugute kommen und dieRenditedes chenden Handlungsspielraum verfugen. L S t sich Projektes erhohen. Beteiligungsfinanzierung kann die gewunschte Zusammensetzung des Kapitalim- aberfur das Empfangerland teurer sein. Obwohl die ports nicht realisieren, dann m d moglicherweise Renditeermittlung bei auslandischen Direktinvesti- der Umfang der Mittelaufnahme eingeschriinkt tionen HuBerst schwierig ist, deuten die meisten werden. Untersuchungen darauf hin, dal3 die von den aus- Die geeigneteStruktur der Auslandsverbindlich- Ibdischen Geldgebern geforderte Durchschnitts- keiten ist von Land zu Land unterschiedlich und rendite bei Direktinvestitionen mehrere Prozent- verandert sich im Laufe der Zeit. Sie ist abhingig punktehoher liegtalsder Zinssatzfur kommerzielle von den adenwirtschaftlichen Bedingungen (wie Schulden. Aussichten und Risiken hinsichtlich der Zins- und Auslandische Direktinvestitionen ersetzen Kre- Wechselkursentwicklung und des Zugangs zu den ditaufnahmen im allgemeinennicht, sondern ergiin- internationalen Markten) und den binnenwirt- Zen sie. Sie sind ublicherweiseTeil eines Finanzie- schaftlichen Verhaltnissen (so vom Wachstum der rungspaketes, das neben Beteiligungsmitteln kom- inlandischen Ersparnis und der Exporte und der merzielleBankkredite und Exportkrediteenthalt. In Anpassungsfahigkeit im Falle einer Krise). Je flexi- manchen Fdlen konnen Lander jedoch zwischen bler die ~irtschafts~olitikund je diversifizierterdie Kredit- und Beteiligungsfinanzierungwahlen. Eine Wirtschaftsstruktur eines Landes ist, um so mehr bestimmte Investition kann entweder durch ein Risiken kann es tragen. inlandisches Unternehmen vorgenommen werden, Schuldenmanager haben zwei Hauptaufgaben. das Mittel bei auslandischen Banken aufnimmt, Erstens miissen sie laufend abschatzen, inwieweit oder durch einauslandisches Unternehmen, das die die Struktur der bestehenden Netto-verbindlichkei- Finanzierung mitbringt, oder als Gemeinschafts- ten eines Landes innerhalb des Rahmens der tat- griindung erfolgen. Obwohl politische uberlegun- sachlich nutzbaren Finanzierungstechnikenoptimal gen dafur sprechen mogen, die Eigentumsrechteim ist. Einige der im folgenden vorgeschlagenen Tech- Inland zu behalten, gibt es triftige okonornische niken zur Modifizierung der Struktur bestehender Griinde fur einen hoheren Anteil des auslandischen Schulden-wieetwa Zins-und Wduungsswaps- Beteiligungskapitals am gesamten Kapitalimport, stehen nicht allen Entwicklungslandern zur Verfu- namentlich bei den gegenwktigen herrschenden gung, andere dagegen - wie die Anpassung der hohen Realzinssatzen. Der Spielraum fur eine Wahrungsstruktur der offiziellen Devisenreserven erweiterte Rolle der Beteiligungsfinanzierungwird an diejenige der Verschuldung - sind samtlichen in Kapitel 9 im einzelnen erortert. Landern moglich. Zweitens muBdie Zusammenset- zung von neuen Kapitalzuflussen sorgfaltig gesteu- ert werden. Das Gleichgewicht zwischen offentlichen und kommeniellen Finanzierungsquellen Das Gleichgmicht zwischen Krediten Der Anteil der kommerziell finanzierten Schulden und Beteiligungskapital an der Gesamtverschuldung der Entwicklungsliin- der ist im letzten Jahrzehnt rasch gestiegen. Insge- Die Bedeutung der Beteiligungsfinanzierung- der samt gesehen hat der ZufluB offizieller Mittel - Direktinvestitionen und Portfolioinvestitionen - sowohl konzessionarer wie auch nichtkonzessiona- hat wahrend der siebziger Jahreabgenommen, und rer - zu den Entwicklungslandern nur langsam m a r hauptsachlich, weil Bankkredite zu niedrigen zugenommen, wahrend sich die kommerzielle oder negativen Realzinsen leicht erhaltlich waren. Finanzierung explosionsartig ausweitete. Die ein- Gleichwohl weisen Beteiligungsmittel gegenuber zelnenb d e r verfiigen jedoch moglicherweiseuber Krediten zwei Vorziige auf. Erstens tragt der aus- mehr Bewegungsspielraum, als haufig angenom- landische Investor sowohl das kommerzielle als men wird. Offensichtlich wird ein Land im allge- auch das Wechselkursrisiko. Dies vermindert fiir meinenversuchen, das Angebot an hoch konzessio- das Empfangerland das Gesamtrisiko, so daI3 es naren Mitteln voll auszuschopfen, bevor es auf die groBere Kapitalzuflusse und hohere Investitionen kommerziellen Markte zuriickgreift. Bei schwach aufrechterhalten kann. Zweitens sind auslbdische konzessionaren offentlichen Mitteln und bei ,,ge- Direktinvestitionen im allgemeinen mit Manage- mischten" Krediten - hier werden konzession&e Sonderbeitrag5.3 Die Bewertung des ZuschuBelements I Das ZuschuBelementeines Darlehens ist definiert als Diffe- Theoretisch sollte der rechnerische Abzinsungssatzsorg- renzzwischendern ursp~nglichenDarlehensbetragunddern fdtig so bestimmt werden, daB er die Kapitalkosten wider- abgezinsten Gegenwartswert des Schuldendienstes, ausge- spiegelt. In der Praxis wird ublicherweise fiir samtliche driickt als Prozentsatz des urspriinglichenDarlehensbetra- W3hmngen und Laufzeiten ein Abzinsungssatz von 10 ges. Wie Tabelle 5.3A zeigt, ist das ZuschuRelement urn so Prozent unterstellt - eine Ubereinkunft, die den von der goner, je geringer der Zinssatzdes Darlehens und je Ianger OECD veroffentlichten Tabelle iiber das ZuschuBelement die Laufzeit oder die tilgungsfreie Periode ist. zugrunde liegt. Jede Anwendung eines einheitlichen festen Abzinsungssatzeshat jedoch offensichtlicheNachteile,dem TABELLE 5.3A dabei werden weder Schwankungender Marktzinsen, Zeit- Das ZuschuSelement bei ausgewalten ablauf noch groBe Zinsunterschiedezwischen den verschie- denen Wahrungen be~cksichtigt. Darlehenskonditionen EinebessereMoglichkeitbestehtdarin, alsAbzinsungssatz Darlehenskonditionen den Zinssatz zu verwenden, zu dem kommerzielle Mittel Tilgungsfreie gleicherLaufzeitan den internationalenMarktenzum jewei- Zinssak Laufreit Jahre Zuschuj3elemenl ligen Zeifpunkt und in der jeweiligen Wahrung des betref- fenden Darlehens aufgenommen werden komen. In vielen Abzinsungssatz 10 % F3ien stehen naturlich kommerzielle Mittel fiir so lange 0 30 5 77Prozent Laufzeiten nicht zur Verfiigung, was durch einen Zuschlag 6 20 0 23 Prozent zum Abzinsungssatz be~cksichtigtwerden sollte. 1st der 6 10 0 15 Prozent Abzinsungssatz je nach Wihrung und im Zeitablauf unter- 6 10 5 21 Prozent schiedlich, so fdlt das ZuschuOelement der offentlichen Abzinsungssatz 15 % Darlehenvon l n d e m mit niedrigen Zinssitzen kleineraus, 6 10 5 40 Prozent wahrend sich bei l n d e m mit hohen Zindatzen sowie in a. Unter der Annahmesofortiger Darlehensauszahlung und gleicher Zeiten eines international hohen Zinsniveaus ein goReres jihrlicher Tilgungsraten. ZuschuBelement ergibt. und nichtkonzessionare Darlehen kombiniert - ist schnitt. Das Gegenteil gilt fur Lander wie Austra- jedoch ein sorgfaltiges Vorgehen erforderlich, dern lien, Neuseeland und Norwegen. Verfahren zur die folgenden Erwagungen zugrunde liegen. Abschatzung des ZuschuBelementseines Darlehens Erstens unterscheidensich die wirklichen Kosten oder einerMischungvon Zuschussen und Darlehen und VorteileoffentlicherKredite je nach Geldgeber werden im Sonderbeitrag 5.3 beschrieben. und angebotenen Konditionen. Uffentliche Gelder sind ublicherweise von technischer Unterstutzung begleitet, haben im allgemeinen eine langere Lauf- Die Steuerungdes Zinsrisikos zeit als kommerzielle Darlehen und werden haufig zu festen Zinssatzengewahrt. Aber selbst Zuschiis- Da festverzinsliche mittel- und langfristige Darle- se konnen teuer sein, wenn das Geberland darauf hen im allgemeinen nur aus bilateralen offentlichen besteht, weniger dringlicheProjekte zu finanzieren. Quellen stammen, mogen Kreditnehmer keine Uffentliche Kreditgeber konnen auch das Investi- andereWahl haben, als sich zu variablen Zinsen zu tionsverhalten eines Landes in die falsche Richtung verschulden. Auch multilaterale Institutionen wie lenken, wenn ihre Mittel uber Exportkreditstellen die Weltbank konnten nicht umhin, zu Satzen geleitet werden, die einseitig bestimmte Arten von auszuleihen, die wahrend der Laufzeit des Darle- Investitionsgutern favorisieren. hens variieren (wennauch diese Zinssatze im allge- Zweitenskann zwischendern Umfang der offent- meinen vie1weniger schwanken als bei den meisten lichen Entwicklungshilfe (UEH) und ihrem Zu- kommerziellen Krediten). Daher ist es erforderlich, schdgehalt ein Austauschverhaltnis bestehen. die kunftigen Schuldendienstleistungen unter ver- Einige Geberlander mogen dazu bereit sein, mehr schiedenen Annahmen uber dieZinsentwicklungzu UEH zu geben als andere, aber zu weniger konzes- untersuchen. Das Verhaltnisder kiinftigenZinszah- sionaren Bedingungen. Japan beispielsweise ge- lungen zu den projektierten Exporteinnahmen - wahrt ein Volumen an UEH, das etwa dern Durch- die Zins/Export-Relation - ist ein besonders nutz- schnitt der OECD-L;inder entspricht; aber der licher Indikator der moglichen Gefahrdung, denn Anteil der Zuschusse und das ZuschuBelement Zinszahlungen konnen im allgemeinen nicht umge- seiner Darlehen liegen unter dern OECD-Durch- schuldet werden. Tabelle 5.3 gibt einige Anhalts- punkte fur die Gefahrdung von Kreditnehmern Schuldenmanager durften gelegentlich in der durch steigende Zinsen. Bei den Entwicklungslan- Lage sein, den Anteil der Verschuldung zu festen dern, die in jungster Zeit umgeschuldethaben, war Satzen zu erhohen. Beispielsweise konnen offentli- der Anteil der variabel verzinslichen Schulden (34 che Exportkredite haufig kommerzielle Mittelauf- Prozent Ende1983) fast doppelt so hoch wie sonst nahmen ersetzen (vgl. Kapitel 7). Neue Finanzie- bei Entwicklungslandern. Desgleichen lag die rungsinstrumente, wie Kreditemit flexiblerLaufzeit Zins/Export-Relation der Umschulder mehr als und Beteiligungsdarlehen, werden fiir Entwick- doppelt so hoch wie bei den nichtumschuldenden lungslbder verfugbar (vgl. Sonderbeitrag 5.4). Landern, und zudem ist sie zwischen1980 und1982 Und einige Entwicklungslander mit mittlerem Ein- vie1 rascher angestiegen. kommen benutzen bereits Zins-Swaps, urn variabel TABELLE 5.3 Kennzahlen der ,,Verwundbarkeit" durch steigende Zinsen (in 8) Land und Kennzahl 1973 1975 1977 1979 1980 1981 1982 1983 Argentinien* Zinszahlungen/Exporte Variabel verzinslicheSchulden Brasilien* Zinszahlungen/Exporte Variabel verzinsliche Schulden Costa Rica' Zinszahlungen/Exporte Variabel verzinslicheSchulden Indonesien Zinszahlungen/Exporte Variabel verzinslicheSchulden Kenia Zinszahlungen/Exporte Variabel verzinslicheSchulden Korea Zinszahlungen/Exporte Variabel verzinslicheSchulden Mexiko* Zinszahlungen/Exporte Variabel verzinslicheSchulden Philippinen* Zinszahlungen/Exporte Variabel veninsliche Schulden Tiirkei* ' Zinszahlungen/Exporte Variabel verzinslicheSchulden Entwicklungsltindera Zinszahlungen/Exporte 4,3 5.0 5,O 6,7 6.9 8,2 10,l 9,8 Variabel verzinslicheSchulden 6 4 9,4 11,s 15,s 17,3 19,O 20,2 21,6 Umschulderb Zinszahlungen/Exporte 7,O 7,4 7,O 9,9 10,s 12,4 16,s 17,F Variabel verzinsliche Schulden 11,9 17,2 23,l 29,9 31,2 33,2 34,9 38,3 LIBOR(3 Monate) 9,2 11,O 5,6 8,7 14,4 16,5 13,l 9,6 Anmerkung: Mit Stemchen werden die Umschulder und das Jahr der Umschuldung bezeichnet. (Die Philippinen schuldeten 1984 um.) In die ZinsIExport-Relationgehendietatsachlichauf mittel-und langfristigeSchuldenbezahltenZinsenein. DieExporteumfassenGiiterund Dienstleistungen.Der Anteil der variabel verzinslichenSchulden betrifft nut die mittel- und langfristigenoffentlichen Verbindlichkeiten. a. ArithmetischesMittel aus neunzig Entwicklungsl;indern. Wegen der unterschiedlichenDurchschnittsberechnungweichen diese Angaben von denenin anderen Kapiteln ab. b. Durchschnitt von siebenundzwanzigUndern, die zwischen1975 und 1984umgeschuldet haben (dargestelltin Schaubild 4.1). Wegen Eilheiten siehe Sonderbeitrag 2.4. c. Geschatzt. Quelle:Weltbank. ---- Sonderbeitrag 5.4 Drei neue Finanzierungsinstrumenteund ihre Nutzung durch die Entwicklungslinder Drei Finanzierungsinstrumente, die auf den heimischen Darlehen mit gestaffeltem Schuldendienst. Hierbei stei- Finanzmarkten (namentlicham Hypothekenmarkt) zuneh- gen die Schuldendienstleistungen, ausgehend von einem mend angewandtwerden,sindvondenEntwicklungslandern niedrigen Niveau, allmahlich an. In den erstenJahren kann noch nicht genutzt worden, konnen ihnen aber bestimmte die Tilgung sogar negativ sein. Dieses Instrument konnte Vorteile bieten. besonders fiir die Projektfiianzierung geeignet sein, bei der Darlehen rnit flaibler Laufieit. Statt mit variablen die Erlose und die Schuldendienstkapazitatrnit dem Heran- Zinsen sind die Darlehen rnit einer variablen Laufzeit reifendes Projekts zunehmen. Durch eine Abstimmung der ausgestattet. Die Schuldendienstleistungen bleiben absolut Schuldendienstverpflichtungenauf die erwarteten Devisen- gesehen (oderetwa relativ zum Einkommen des Kreditneh- einnahmeneinesProjekteswurdendieSchuldenmanagerdie mers)konstant.Steigen diezinsen, nimmtderTilgungsanteil Bindung von Wahrungsresewenim Schuldendienst vermei- des Schuldendienstes ab, und die Laufzeit des Darlehens den. verlangert sich entsprechend. Bei einem starken Zinsanstieg Beteiligungsdarlehen.Die Kreditgeberakzeptieren unter kommt es zu einer ,,negativen Tilgung"; die Kreditgeber dem Marktniveau liegende Zinssatze als Gegenleistung fiir stellen den Kreditnehmern dann tatsachlich neue Mittel zur eine Kapitalbeteiligungam Projekt. Der Kreditnehmer ande- Verfiigung. Darlehen rnit flexibler Laufzeit bieten sowohl rerseits teilt sich das rnit dem Projekt verbundeneRisiko rnit Kreditnehmern als auch Kreditgebern Vorteile. Fiir die dem Kreditgeber. Da jedoch der Ertrag eines Projektesvom Kreditnehmer schaffen sie GewiRheit iiber ihre Schulden- Preis der hergestellten Erzeugnisseabhbgt, wird ein Darle- dienstverpflichtungen. Die Kreditgeber brauchen sich bei hensvertragauch Bestimmungen uber die Preisbildung ent- ihrer Ausleihpolitik weniger Sorgen uber Umschuldungen halten mussen. Dies verschafft den Kreditgebern einen und moglicherAbschreibungenzu machen. FurdieEntwick- gewissen Einfld auf die Leitung des Projekts (wenngleich lungslander ware es doppelt attraktiv, wenn die Schulden- dadurch auch ihre Venvaltungskosten steigen). Aderdem dienstleistungenandieExporterlosegekoppeltwerden konn- konnte den Kreditgebern daran gelegen sein, daR eine ten, denn dieswurdedie vonschwankenden Rohstoffpreisen Entschadigungsregelungoder eineAbsicherunggegen politi- ausgehende Unsicherheit vermindern. sche Risiken vereinbart wird. verzinslichegegen festverzinslicheDarlehen zu tau- Fur viele Lander war die Verkurzung der Laufzei- schen (vgl. Sonderbeitrag 5.5). ten keine bewuf3te Politik, die schlieBlich zu Schwierigkeiten fiihrte. Haufig standen sie vor der Alternative, entweder kurzfristige oder gar keine Die Falligkeitsstruktur derSchulden Mittel aufzunehmen, denn die kommerziellen Kre- ditgeber waren nicht mehr zu langerfristigen Aus- Die jungsten Schuldendienstprobleme sind oft leihungen bereit. Die hohen kurzfristigen Schulden durch eine Verkurzung der Laufzeitstruktur der waren daher mindestens ebenso Symptom wie Auslandsschulden verursacht oder verscharft wor- Ursache fur die Schwierigkeiten. In vielen Fdlen den. Die durchschnittliche Laufzeit der gesamten hatte dies jedoch ein Signal fur einen notwendigen mittel- und langfristigenVerbindlichkeitender gro- Kurswechsel der Wirtschaftspolitik sein mussen, Beren Schuldnerlander sank zwischen 1972 und bevor dieser bei Umschuldungsverhandlungen von 1981 von 17,9 Jahren auf 12,7 Jahre. Noch kurzer den Kreditgebern erzwungen wurde. war die durchschnittliche Laufzeit bei den grof3ten Die Darlehenslaufzeiten sollten soweit wie mog- Schuldnerlandern: fur Brasilien betrug sie 9,7 Jahre lich rnit den Amortisationsfristen der damit finan- und fur Mexiko nur 8,7 Jahre (1981).Teilweiseging zierten Investitionen iibereinstimmen. Viele Lander dies darauf zuruck, daBdie kommerzielleBankver- sind durch zu kurzfristige Kreditaufnahmen in schuldung viel rascher zunahm als die offentliche Schwierigkeiten geraten. So waren in den spaten Entwicklungshilfeund andere offentliche Finanzie- funfziger und fruhen sechzigerJahren dieSchulden- rungen. Der besonders nach 1979zu verzeichnende dienstprobleme Argentiniens, Brasiliens, Chiles, starke Anstieg der kurzfristigen Verbindlichkeiten Ghanas und Indonesiens weitgehend darauf hat die Falligkeitsstruktur weiter verkurzt. Bis zuriickzufuhren, daB die funf- bis siebenjahrigen Anfang 1983 hatten sich die kurzfristigen Verbind- Laufzeiten der Lieferantenkredite nicht rnit den viel lichkeiten der Entwicklungslander auf schatzungs- langeren Ausreifungszeiten der Investitionspro- weise 130 Mrd Dollar erhoht, das war rund ein gramme ubereinstimmten. Viertel der gesamten Verschuldung der Dritten Aus den jungsten Erfahrungen konnen zwei wei- Welt. tere Lehren gezogen werden. Erstensist eine ,,Haw - Sonderbeitrag 5.5 Wiihrungs- und Zinssatzswaps Die von den Entwick1ungsl;indern aufgenommenen Aus- nach Verhandlungsergebniswird B zwischen 100 und 200 landsmittellauten uberwiegend auf Dollar und sind zumeist Basispunkten pro Jahr von A erhalten; gleichwohl erhalt A variabel verzinslich. Da beides Nachteilehat, konnen durch die benotigten Dollar noch billiger, als wenn er sie direkt Swaps besser geeignete Kombinationen erreicht werden. aufgenommen hatte. Nach demgleichenPrinzip tauschtman Em Wahrungsswap kann folgendennden funktionie- festverzinsliche gegen variabel verzinsliche Verbindlichkei- ren. ten. Schweizer Swaps geben dem Finanzmanagement eines Landes Flexi- Dollar-Kredit Franken-Kredit bilitat und Vielseitigkeit. Sie werden uber die bestehenden Kreditnehmer A 13 Prozent 6 Prozent Markteinrichtungenabgewickelt, sind anonym und konnen Kreditnehmer B 11Prozent 5 Prozent rasch durchgefiihrt werden. Sie sind mit weniger Risiken Zinsspanne zwischen 200 Basis- 100 Basis- verbunden als ein Direktdarlehen, da bei Zahlungsunfiiig- A und B punkte punkte keit dieVerbindlichkeitenzu den urspriinglichen Schuldnem zuriickkehren. Angenommen, der KreditnehmerB ist kreditwurdiger als Die Swapmarkte in den Industrielandem sind bereits der Kreditnehmer A, so daB sich B sowohl in Dollar wie in ziemlich groB (1983 schatzungsweise 60 Mrd Dollar), aber Schweizer Franken billiger verschulden kann. Gleichwohl nur wenige Entwicklungs1;inder mit mittlerem Einkommen hat B einen komparativen Vorteil am US-Dollar-Markt. haben sie bisher in Anspmch genommen. Dies ist teilweise Weiterhinsei angenommen,daf3A aus Griindendes Portfo- darauf zuruckzufiihren, dal3 die Vorteile dieser M;irkte liogleichgewichts eine Verschuldung in Dollar vorzieht, zuwenig bekannt sind. Potentielle Swappartner sind aber wahrend Bsich lieber in Schweizer Franken verschuldet. In auchder Auffassung, daR die Teilnahmevon Entwicklungs- diesem F d e sollte B Dollar und A Schweizer Franken Iandern an diesen Markten zu groBeren Risiken fiihren aufnehmen;siekonnensich dannverstandigen, daf3jeder die wurde. DeshalbkonntesicheinestarkeInstitution,diesolche Verbindlichkeit des anderen erfullt und zu ihrem beidersei- Risiken zugunstenDritter,,versicherta',alsnotwendigerwei- tigen Vorteil ein entsprechendes Arrangement treffen. Je sen. I fung" von Schuldendienstverpflichtungen zu ver- mittel- und langfristige Kredite zu gewinnen (bei- meiden. Dies war beispielsweise einer der Griinde spielsweise Brasilienim Jahre1980). Im allgemeinen fur die jungsten Probleme Argentiniens, wo die hat sich jedoch eine umfangreiche kurzfristige Ver- Einfuhrung von Wechselkursgarantien im Jahre schuldung fur andere Zweckeals zur Handelsfinan- 1981zur Prolongation bestehender Darlehen um18 zierung als kostspielig erwiesen. Monate Anlafi gab und wo die Beseitigung des Welches Niveau der kurzfristigen Schulden ist Bardepots in den Jahren 1980/81 umfangreiche somit angemessen? Obwohl es keine eindeutigen kurzfristige Kreditaufnahmen zur Folge hatte; alle Regeln hierfur gibt, sind einige allgemeine Richtli- diese Verbindlichkeiten wurden im Jahre 1982 zu nien nutzlich, die sich an der Hijheder Verbrauchs- etwa der gleichen Zeit fallig. Zweitens ist es gefahr- guterimporte eines Landes und dem Vorfinanzie- lich anzunehmen, daB die kurzfristige Verschul- rungsbedarf des Exports orientieren. (Die Investi- dung laufend erneuert werden kann. Viele Liinder tionsgiiterimporte, die 25 bis 35 Prozent der gesam- - so Ecuador, die Philippinen, Portugal und ten Importe ausmachen, werden im allgemeinen Rumiinien - haben erfahren, daB die Kundigung durch lbgerfristige Mittel finanziert.) Da Handels- der Prolongationszusagen infolge ungenugender kredite ublicherweise90 bis120 Tage laufen, ergibt Wirtschaftsleistung zu den Schuldendienstproble- sich, daBdie kurzfristigeVerschuldungim allgemei- men beigetragen hat. nen drei Monatsimporte nicht iibersteigen und Die Verwendung kurzfristiger Kredite zur allge- unter normalen Umstanden eher darunter liegen meinen Zahlungsbilanzfinanzierungkann den Zu-' sollte. (Davon auszunehmen sind Lander mit inter- gang eines Landes zu diesen Geldern fur legitime nationalen Finanzzentren, wo die kurzfristigen Zwecke der Handelsfinanzierung aufs Spiel setzen. Bankverbindlichkeiten hoher sein durften.) Die Gelegentlich haben sich Lander erfolgreich kurzfri- Schaubilder 5.1 und 5.2 bestatigen diese einfache stige Mittel beschafft, um einen Ruckgang der Faustregel. Wahrungsreserven zu verhindern (beispielsweise Um die kurzfristige Kreditaufnahme einzu- Korea im Jahre1980),und inseltenen Fallen wurden schranken, fordern jetzt einige Entwicklungslander kurzfristige Gelder mit dem Ziel aufgenommen, Mindestlaufzeiten oder erheben Bardepots auf die Zeit zum Aushandeln niedrigerer Zinssatze auf Auslandsverschuldung privater Unternehmen. Ei- In den letzten Jahren waren mehr als drei Viertel Schaubild 5.1 Kurzfristige Schulden der I der von Entwicklungslandern aufgenommenen Entwicklungslander,ausgedriickt in Monatseinfuhren, 1978 bis 1983 Auslandskredite in Dollar denominiert (vgl. Tabel- le 2.5). Dies ging teilweise darauf zuruck, da8 Monatseinfuhren Dollarkredite verglichen mit anderen Wahrungen 5 standig verfugbar waren. In vielen Fallen sind aber in Dollar denominierte Kredite von den Schulden- 4 managern ausdriicklich bevorzugt worden. Ruck- blickend hat dies den Kreditnehmern wegen der starken Aufwertung des Dollars haufig geschadet. Von Darlehen in anderen Wahrungen haben einige Entwicklungslander erheblich profitiert. So wird bei einigen zwischen1978 und 1982 von der Welt- bank ausgereichten Darlehen in Dollar gerechnet der Effektivzins weniger als 1 Prozent pro Jahr betragen, wenn die gegenw5rtigen Wechselkurse bis zur Falligkeitder Darlehen bestehen bleiben. Im Quelle. M'eltbank nachhinein lassen sich freilich immer erfolgreiche Strategien entwickeln. Wichtiger erscheint, ob dar- aus Lehren fur das kunftige Portfoliomanagement gezogen werden konnen. nige Lander - darunter Brasilien, Korea und die Vereinfacht ausgedriickt haben Kreditnehmer Philippinen - steuern die Inanspruchnahme von zwei Ziele: (a) die Schwankungen ihrer Schulden- Handelskrediten durch die Festlegung von zulassi- dienstverpflichtungen zu minimieren und (b) die gen Konditionen und von Warengruppen, bei Kosten der Kreditaufnahme moglichst niedrig zu denen Kreditaufnahmen erlaubt sind. Andere L h - halten. Diesen Zielen entsprechen zwei Elemente der - beispielsweise Costa Rica und die Turkei - der Entscheidungzur Kreditaufnahme, namlich das kontrollieren samtliche kurzfristigen Kreditaufnah- Absicherungs- und das Spekulationselement. men. In Chile mu8 bei kurzeren Laufzeiten ein hoherer Anteil der Kreditvaluta bei der Zentral- bank hinterlegt werden. Steuerung des Wechselkursrisikos In einigen Lkdern wird die Wiihrungsstruktur der Schulden informell geregelt. Portugal beispielswei- se bestand in den Jahren 1978/80 auf Dollarkredi- ten, obwohl die Zinssatze anderer Wahrungen vie1 niedriger lagen, denn man envartete auf langere Sicht eine Dollar-Abwertung. Manche Industrie- lander haben sich ausdriicklich bestimmte Regeln zu eigengemacht. Einige, so etwa Schweden, haben die Zusammensetzung ihrer Schulden dadurch diversifiziert, da8 sie bei der Kreditaufnahme eine groBereZahl von Wahrungen verwendeten. Ande- re haben das Wechselkursrisiko zu minimieren versucht, indem sie sich in Wahrungen verschulde- ten, mit denen ihre eigene Wahrung verbunden ist; beispielsweise lautet in Irland fast die Halfte der Schulden auf Deutsche Mark - die dominierende Wahrung des Europaischen Wahrungssystems, dem Irland angehort. I Sonderbeitrag 5.6 Automatisierte Schuldenmanagement-Systeme I Etwa 28 Entwicklungslhder benutzen gegenwartig fir die Analyse alternativer Verschuldungsstrategien.Dieses Sy- Analyse und das Management ihrer Schulden rechnerge- stem wird von Mosambik benutzt, und Indonesien ist im stutzte Systeme. Einige L'inder, wie etwa Brasilien, haben Begriff es zu installieren. eigeneSystemeohnefremdeHilfeentwickelt. Anderehaben Ein weniger anspruchsvollesSystem ist unliingst von der internationale Finnen engagiert, urn sich ein System fiir ihre UNCTAD entwickelt worden. Es ist auf Under zugeschnit- besonderen Bedurfnisse entwickeln zu lassen oder haben ten, die uber eine gut organisierte und zentrale Kontrolle fertige Systeme gekauft. ihrer Auslandsschuldenverfiigen. DiesesSystem klassifiziert Peru hat unlangsteinesder anspmchsvollstenSystemeder jedesDarlehen,uberwachtdie taglichenDevisenverbindlich- Dritten Welt installiert. Es wurde von einer privaten Firma keiten, bewertet Darlehen mit festen und variablen Zinssat- eingerichtet und durch ein Darlehen im Rahmen der techni- zen und erstellt einfache Berichte. Das System kann auf schen Hilfe finanziert, das die Weltbank im Zusammenhang einem Mikrocomputer gefahren werden, wobei die UNC- mit der Untersuchung und der geplanten Neuordnung des TAD die Software kostenlos zur Verfiigung stellt. Das peruanischen Schuldenmanagements gewahrte. Es kostete UNCTAD-Systemwird gerade in Bolivien, Liberia, Mada- uber1Mio Dollar (einschliel3lichder maschinellenAnlage); gaskar und Togo eingefiihrt. Ein anderes System, das den zu seiner Betreuung wurde pemanisches Fachpersonal aus- Entwicklungslhdernkostenlosangeboten werden soll, wird gebildet. Das neue System leistet folgendes: Es ermittelt die zur Zeit vom Commonwealth-Sekretariatentwickelt. kiinftigen Devisenzahlungsverpflichtungen und erledigt die Welches System auch immer benutzt wird, es miissen taglichen Zahlungen; es erstellt Genehmigungsschreibenfur samtliche Angaben uber die Schulden dem Schuldenamt Schuldenzahlungen;es erfaf3tsamtlicheArten von Schulden unverziiglich gemeldet werden. Dies bedeutet im wesentli- -offentlicheundprivate,kurz-,mittel-undlangfristige chen eine zentrale Erfassungder Kreditvertrage, eine rasche sowie auslandische und inlandische- und kann Darlehen Meldung der Auszahlungen durch die projektausfuhrenden mit festen oder variablen Zinsen bearbeiten. Das System Stellenund eine unverziiglicheBerichterstattungiiber Schul- kann noch nicht rationell genutztwerden, da die Anpassung dendienstzahlungen seitens der Banken. Was die Systeme gesetzlicher und administrativer Bestimmungen, die zur selbstbetrifft,sosindsie manchmalzuanspruchsvoll. Sollen Sicherstellung des erforderlichen Monnationsflusses zwi- sie sowohl buchhalterischeals auch analytische Funktionen schen den beteiligten Behorden notwendig ist, auf Schwie- ubemehmen,so kann esdam kommen, daBkeineder beiden rigkeitenstoat. Em anderesSystem,das etwa ebensoviel wie Aufgaben rationell erfiillt wird. Es durfte daher besser sein, das Perus kostet, basiert auf den Erfahrungeneiner Berater- sich jeweils auf einen der beiden Bereiche zu konzentrieren, gruppe, die einigen Undem bei Umschuldungsverhandlun- weil in vielen k d e r n die Datenbasis noch unzuverlassig gen zur Seite stand; es eignet sich daher besonders fiir die ist. Das Absicherungselement spiegelt die Wahl Marktes" werden sicherstellen, daf3 die erwarteten eines Kreditnehmers wider, dem es lediglich um Kreditkosten in allen Warungen identisch sind. Risikominimierung geht. Bei dieser Strategie wer- In der Praxis fiihren beide Grundsatze zu Proble- den Wahrungen gewahlt, die geeignet sind, Wech- men. Die Prognose von Wechselkursen und Zins- selkursschwankungen und Veraderungen der satzen stofit auf notorisehe Schwierigkeiten. Terms of Trade von der Volkswirtschaft fernzuhal- Zudem mogen einige der erforderlichen Beziehun- ten. Das Ziel besteht darin, Wahrungen zu bestim- gen - wie die positive Korrelation zwischen dem men, deren Realwert zusammen mit dem Realein- Realeinkommendes Kreditnehmers und demWech- kommen des Kreditnehmers steigt oder fallt. selkurs einer anderen Warung -nicht sonderlich Das Spekulationselement spiegelt die Wechsel- stabil und so die Vergangenheit ein schlechter kurs- und Zinserwartungen des Kreditnehmers Ratgeber der Zukunft sein. wider. Fur jedes einzelne Darlehen sollte der Kre- Angesichts dieser Schwierigkeiten besteht eine ditnehmer die Wahrung wahlen, bei der die erwar- bevorzugte Strategie darin, die Wahrungsstruktur teten Kreditkosten - bereinigt um die erwarteten der Schulden einesLandes an der seinesAuBenhan- Wechselkursverschiebungen - am niedrigsten dels zu orientieren. Das wurde bedeuten, daB die sind. Wenn (a) die Zinsparitat gegeben ist (das Lander Kredite in denjenigen Wahrungen aufneh- heifit, der Auf- oder Abschlag des Terminkurses men, die sie im Exportgeschiifterlosen, und daf3sie gegenuberdem Kassakurs spiegelt nur die nominale ihre Resemen in Wahrungen halten, in denen ihre Zinsdifferenz wider) und (b) der Terminkurs den Importe denominiert sind. Wenn sich die Warung kiinftigen Kassakurs im Durchschnitt richtig vor- eines Exportmarktes aufwertet, dann verbessern hersagt, wird sich eine spekulative Entscheidung sich wahrscheinlich die Terms of Trade des Kredit- erubrigen. Die Bedingungen eines ,,perfekten nehmers, wodurch die hoheren Kosten des in dieser I Wahrung aufzubringenden Schuldendienstes zum Schaubild 5.3 Wahrungsreserven Teil ausgleichen werden. ausgewahlter Lander und Landergruppen, An dieser Strategie besticht, da8 sie einfach und ausgedriickt in Monatseinfuhren, 1970 bis 1983 1 praktikabel ist. Im nachhinein betrachtet, ware sie n"onatseinfuhren in den letzten Jahren der von den meisten Kredit- nehmern praktizierten Strategie der Dollar-Ver- schuldung uberlegen gewesen, die auf der Erwar- tung eines fallenden Dollars beruhte. Sie ist jedoch nicht notwendigerweisemit den Absicherungs-und Spekulationsstrategienvereinbar und wurdein eini- gen Fiillen zu unzweckmaigen Kreditaufnahmen fuhren. Esscheintalso kaum etwasanderes ubrigzu bleiben, als sich auf pragmatische Weise ein Urteil iiber die Entwicklung des Adenhandels, der Zins- - 1p82 satze und der Wechselkurse zu bilden. - 1970 1974 1978 dlimportierendeEntwicklungslander -Inius~el?iKdeT ---- 1 Olexportierendelnder mit mittlerem Technische Unterstiitzung und hohem Einkommen ~onatseinfuhren Die Steuerung der Auslandschuld und der Aus- landskreditaufnahme eines Landes erfordert Fach- kenntnisse und Sachverstand auf zwei speziellen Gebieten. Erstensdie Fiihigkeit, Kosten und Nutzen von Verschuldungs-und Reservehaltungsstrategien auf der Basis unterschiedlicher Annahrnen iiber Zinssatze, Exportwachstum und dergleichen mehr zu veranschlagen. Zweitens die Vertrautheit mit den internationalen Finanzmarktensowiedie Fahig- keit, sie bestmoglich zu nutzen. Die Regierungen vieler Entwicklungslander neh- - men auf beiden Gebieten technische Hilfe in Anspruch. So stellen Weltbank und IWF im Rah- - - Afrikanische lnder mit niedr. Eikommen men ihrer Unterstutzung der Mitgliedslander Ana- Indien Venezuela lysen der Wirtschaftspolitik und ihrer Konsequen- OlimportierendeEntwicklungslander ---I Zen fur das Management der Auslandsaktiva und Anmerkung:DiegesamtmWahrungsmervenenthdtendie Goldbestande, -passiva zur Verfugung. Zusammen mit anderen bewertet zuJahresendpreisendesLondonerGoldmarktes.DieAngabenfur tragen sie auch zum Aufbau von Schuldenmanage- 1983sindSchatzungen.DieImporteumfassenGiiterundDiensheistungen. ment-Systemen bei (vgl. Sonderbeitrag 5.6). Was IQuelb: Weltbank. 4 l e p r a k k hJzblzdW*& *r&ttl$rtffgmC kommerziellen Markten betrifft, so bedienen sich die meisten Entwicklungslandernunmehr der Hilfe von Finanzberatern. Diese Berater befassen sich Das Management der Wahrungsreserven u.a. damit, welche Finanzinstrumente angewandt, welcheBetrageaufgenommenund wann dieMarkte Die Wahrungsrese~enbilden einen unerlaDlichen beansprucht werden sollen. Auf diesem Gebiet Bestandteil des gesamten Portfolios der Auslands- diirfte es sich fiir einige Entwicklungslander kaum aktiva und -passiva eines Landes. Dabei sieht sich lohnen, eigene Experten heranzubilden. Dagegen der Portfolio-Manager zumindest zwei Fragen muB auf dem Gebiet der Schuldenmanagement- gegenuber:Welcher Reservebestandist angemessen Systeme und gesamtwirtschaftlichen Analysen die und wann sollte sich eine Regierung verschulden, Hauptfunktion der technischen Unterstutzung dar- um den Reservebestand zu halten oder aufzustok- in bestehen, die Fahigkeiten jedes Landes zur selb- ken? Auf keine der beiden Fragen gibt es eine standigen Erfullung dieser Aufgaben zu starken. eindeutige Antwort. Im allgemeinen sollte jedoch ein Land um so hohere Reserven halten, je wechsel- Umfangs zur Aufstockung der Resemen manchmal hafter seine Exporterlose und je hoher die Risiken erwiinscht sein. Erstens sind Kredite ublicherweise seiner Auslandsschuld sind, je geringer die Anpas- leichter und billiger zu erhalten, solange die Mittel sungsfahigkeit seiner Wirtschaftspolitik und seiner nicht dringend benotigt werden. Zweitens ist die Wirtschaftsstrukturen ist und je weniger es auf Hohe der Resemen ihrerseits fur die Finanzmarkte einen stetigen ZufluB von Auslandskapital vertrau- ein wichtiger Indikator der finanziellen Lage eines en kann. Fiir die meisten Entwicklungslanderist es Landes, so dal3 hohere Reserven zu giinstigeren daher verniinftig, eine hohere Einfuhrdeckung als Kreditkosten fuhren konnen. SchlieBlich mag die die Industrielander zu unterhalten. Nach den Erfah- Verschuldung in Zeiten eines weniger dringlichen rungen der letzten Jahre sind Entwicklungsliinder Mittelbedarfs einer Regierung Gelegenheit bieten, gut beraten, wenn sie ausreichend hohe Wahrungs- sich neue Finanzierungsquellen - beispielsweise reserven vorhalten, um sich bei binnenwirtschaftli- den Anleihemarkt - zu erschliefien. chenoder auBenwirtschaftlichenProblemen anpas- sen zu konnen, ohneihr Wirtschaftswachstum uber Gebiihrzu gefahrden. Eine Reservehaltungin Hohe Der Informationsbedarf der Einfuhren von drei Monaten wird daher gele- gentlichfur Entwicklungslanderals wiinschenswert In zahlreichenEntwicklungslandernleidet die Wirt- angesehen, aber dies sollte nicht als unumstoBliche schaftspolitik unter einem Mange1 an Informatio- Regel betrachtet werden. nen uber die Auslandsschulden. Schuldendienst- Bei einem Ruckblick auf das letzte Jahrzehnt probleme werden haufig durch fehlende Informa- erscheinen vier Punkte erw;ihnenswert; sie sind in tionen gravierend verscharft. In den funfziger und Schaubild 5.3 illustriert. Erstens: In der Dritten sechzigerJahrenkam esinGhana und Indonesienzu Welt insgesamt sind die Wahrungsresemen relativ Krisen, weil Daten uber den Umfang der Schulden zu den Importen im Gleichklangmit den Zyklen der und der Schuldendienstverpflichtungen nahezu Rohstoffpreisein den Jahren 1973/74 und 1978/79 vollstandig fehlten. In jungster Zeit gehorten bei- gestiegen und gefallen. Zweitens sind die Reserven spielsweiseder Sudan, Rumanien und Zaire zu den der afrikanischen Ender mit niedrigem Einkom- Liindern, die teilweise infolge unzureichender men auf ein besonders tiefes Niveau gesunken, Daten in kostspielige und PuBerst belastendeSchul- namlich von 2,7Monatsimporten (1970/73)auf 1,5 denprobleme gerieten. Monate (1980/82). Drittens sind die Resemen der Die meisten Entwicklungslander sind uber ihre olexportierenden finder stark gestiegen (von 3,4 langfristigen offentlichen Schulden gut informiert, Monatseinfuhren in 1970 auf gut 8,l Monate1974) wenn auch einige Lander (darunter Costa Rica, die und danach fast ebenso dramatisch gesunken, als Turkei und Jugoslawien) erst unlangst herausfan- die Entwicklungsprogramme die Devisenbestande den, dal3 ihre Angaben iiber die Verschuldungder rasch absorbierten. SchlieBlich zeigen sich beim offentlichenUnternehmen und der nachgeordneten Management der Resemen betrachtliche Unter- Verwaltungsebenen unzul2nglich waren, und in schiede zwischen den Landern. So haben einige vielen lndern die zur Finanzierung von Rustungs- Lander, wie Indien (1975bis1980) und China, mit einfuhrenaufgenommenenSchuldenin den Statisti- Bedacht hohe Reserven unterhalten, wahrend ande- ken immer noch nicht enthalten sind. Was die re ,,dichter am Wind segelten" und ihre Reserven private langfristigeVerschuldungbetrifft, so ist die uber lange Zeit auf niedrigem Niveau belieBen. Datenlagebei mehralsder Halfteder Entwicklungs- Niedrige Wahrungsresemen konnen manchmal lander und in einigen Industrielandern wie Dane- durch Kreditaufnahmen oder Kreditlinienverstarkt mark und Irland ziemlich schlecht. Viele Regierun- werden. Dies verursacht natiirlichKosten, denn der gen versuchen nun diese Mangel zu korrigieren, Zinsaufwand fur die zusatzlicheVerschuldungliegt indem sie die ~berwachungssystemeverbessern ublicherweiseum 1oder 2 Prozentpunkte uber dem und mehr Personal einsetzen. Ertrag aus der Anlage der Reserven, und nicht in Noch groBere Probleme bereitet die Erfassung Anspruch genommene Kreditlinien kosten Bereit- der kurzfristigen Verschuldung. Nur eine Minder- stellungsgebuhren. AuBerdem erhohen Kreditauf- heit der Entwicklungslander verfugt hier uber nahmen auch die kunftigen Schuldendienstleistun- genaue Angaben, obwohl geradedas rascheWachs- gen und konnen mit den bereits erorterten Prolon- tum der kurzfristigenVerbindlichkeitenoftmalsfur gationsproblemen verbunden sein. Mit diesen Ein- die jungsten Schuldendienstprobleme bestimmend schriinkungen kann eine Verschuldung begrenzten war. Nur etwa ein Viertel aller Entwicklungslander unterhalt eine systematische Statistik der Handels- derungen und Verbindlichkeiten einmal genau kredite, obwohl diese Angaben in der Regel den erfafit worden sein - etwa durch aufienstehende Unterlagen der Geschaftsbanken entnommen wer- Berater -, aber die Daten wurden nicht auf den den konnen. neuesten Stand gebracht. Diese Momentaufnahme Die Informationen mussen nicht nur zutreffend bildet dann dieGrundlage von Entscheidungen uber sein, sondern auch rechtzeitig zur Verfugung ste- Kreditaufnahme bzw. -vergabe, obwohl sie standig hen. Verzogerungen beim Zusammentragen und an Relevanz verliert. Aufbereiten der Daten haben Schuldenmanager in Eine wachsende Zahl von Entwicklungslandern ernste Schwierigkeiten gebracht. In Mexiko bei- ist im Begriff, rechnergestutzte Schuldenmanage- spielsweisesind nach den gesetzlichenVorschriften, ment-Systeme einzufuhren; einige dieser Systeme Kreditaufnahmen erst 45 Tage nach dem Ende des werden in Sonderbeitrag 5.6 beschrieben. Desglei- Quartals zu melden. In den Jahren 1981/82konnten chen nutzen viele Lander nun zentral gefuhrte wegen dieser Verzogerung pro Quartal 15 Mrd Statistiken-insbesondere Daten der BIZ, des IWF, Dollar aufgenommen werden, die hauptsachlich der OECD und des Schuldenberichtssystems der der Finanzierungder Kapitalflucht dienten, obwohl Weltbank -, um ihre eigenen Quellen zu erganzen nur 4,s Mrd Dollar jahrlich genehmigt waren. In und auf ihre Konsistenz zu priifen. manchen Landern magder Bestandan Auslandsfor- Teil 111: Die Mechanismen internationaler Finanzierung 6 Das internationale Finanzsystem und die Dritte Welt Das internationale Finanzsystem hat sich in Reak- bestimmt auch die Bewegungsmoglichkeitdes Kapi- tion auf die wechselnden Bediirfnisse von zumeist tals von Land zu Land, wasf i r den Handlungsspiel- aus den Industrielandern stammenden Kreditneh- raum der Regierungen bei der Anpassung an wirt- mern und Kreditgebern herausgebildet. Es hat auch schaftliche Schocks von erheblicher Bedeutung ist. auf veranderte Zielsetzungen, Handlungsspielrau- Die Effizienz, mit der das internationale Finanzsy- mnlrnrl- der kdiesemSystem stem seine verschiedenen Funktionen erfiillt, kann ------- tatigen Finanzinstitutionen reagiert. Es ist also ein die Hohe der Ersparnisse und Investitionen in der dynamisches System, das sich laufend an das Weltwirtschaft beeinflussen. Von der Funktions- globale wirtschaftliche und finanzielle Umfeld weise des Systems gehen deshalb wichtige Impulse anpafit. EinigeTeile diesesSystems-in den letzten auf die Wirtschaftsaktivitat in der Dritten Welt Jahren vor allem die Banken - wiesen eine hohere aus. Anpassungsgeschwindigkeit auf als andere Be- Unter dem Begriff ,,internationales Finanzsy- reiche. stem"versteht man iiblicherweisedie institutionelle Dieses Kapitel, das als Einfuhrung zu Teil I11des Struktur, die den Flufi iiberschiissiger Mittel zu Berichtes dient, untersucht das internationale l n d e r n oder Wirtschaftseinheiten mit Defiziten Finanzsystem aus der Sicht der Entwicklungslan- weltweit sicherstellt, die fiir das internationale der. Es beschreibt, wiesichdasSystem entfaltet hat, Wechselkursregime mafigeblichen Grundsatze und und welche Faktoren seine Entwicklung vorange- die Mechanismen zur Schaffung und Verteilung trieben haben. Vor diesem Hintergrund werden von Liquiditat. In Teil 111 des Berichts gilt das einige Kriterien vorgeschlagen, um zu beurteilen, Hauptaugenmerk der institutionellen Struktur - ob diese Mechanismen der Dritten Welt ausreichen- den Institutionen, Finanzierungsinstrumenten und de Moglichkeiten fur eine erfolgreiche Steuerung Markten -, durch die finanzielle Mittel speziell zu ihrer Auslandskreditaufnahme und ihrer Auslands- den Entwicklungslfinderngeleitet werden. An die- schulden geboten haben. ser Infrastruktur ist ein breites Spektrum von Stellen beteiligt - internationale Finanzinstitute, Regierungen, Geschiiftsbanken und Industrieunter- Funktionen und Inanspruchnahme des nehmen -, die der Dritten Welt Finanzmittel zur Fianzsystems Verfiigung stellen oder sie dorthin leiten. Verschie- m-- ------ x h K t l i & W lie G e k t t ~ & t & & In vieler Hinsicht arbeitet dasinternationale Finanz- wicklungslandern zu, in anderen Fallen jedochiiber system in weltweitem Rahmen wie ein nationales verschiedene Vermittler und Markte. 1970 nahmen Finanzsystem. Esstellt Zahlungsverkehrsmechanis- rund 40 Prozent der Netto-Zufliissezuden Entwick- men zur Verfiigung und bietet Fazilitaten fur die lungslandern ihren Weg uber Vermittler und Mark- Kreditaufnahme und die Anlage uberschussiger te, doch bis1983 war dieser Anteil auf mehr als 60 Mittel. Es schafft unterschiedliche Arten finanziel- Prozent angestiegen. ler Forderungen und Verbindlichkeiten, die dazu Die fiir die Entwicklungsliinder mdgebende dienen, die Portfoliopriiferenzen von Kreditgebern, institutionelle Struktur k a m in zwei Bereiche Anlegen und Kreditnehmern zu befriedigen. gegliedert werden. Zum offentlichen Sektor geho- Sofern es nicht durch nationale Mafinahmen, wie ren die direkten Kanale fir Kapitalstrome - bei- etwa durch Kapitalverkehrskontrollen, behindert spielsweise die bilaterale Entwicklungshilfe - und wird, tragt es dazu bei, daB Finammittel weltweit eine Reihe von Vermittlern, wie die Weltbank und auf die rationellste Weise eingesetzt werden. Es die anderen multilateralen Entwicklungsbanken. Entwicklungslander an der Netto-Vergabe von khaubild 6.1 Private Kapitalzdiisse zu I Auslandskreditendurch die Banken mit 36 Prozent, ndustrie- und EntwidrlungsEndern, jahresdurchschnitte 1978 bis 1983 an den Brutto-Emissioneninternationaler Anleihen i mit 7Prozent und an den Direktinvestitionen mit27 Entwicklungslander Prozent. Die offentlichen Kapitalstrome flieBen I Industrielhinder naturlich zumeist in die Entwicklungsliinder. I Die Herausbildung der institutionellen Struktur Die Entwicklung der institutionellen Struktur zur Weiterleitungvon Finanzmittelnin die Dritte Welt spiegelte Veranderungen in der Weltwirtschaft wider. In der Nachkriegszeit durchlief sie drei grofle Phasen. Die erste Phase dauerte vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zu den spaten sechziger J a h r e ~ l s i j f h t W d W , - B i r e k t I t w e M m und Handelskredite fiir die Dritte Welt die Haupt- formen auslandischen Kapitals darstellten. Lei- 0 2 0 4 0 6 0 S O 1 0 0 Milliarden Dollar stungsbilanzdefizite wurden ubenviegend durch offentliche Stellen und internationale Organisatio- &7lle: W Wkredite: Watson, KJler umlMathlegon, 1984; ur Anleihe-Emissionon:OECD Financial h k e f Trends,1984: nen finanziert. Finanzielle Mittler betatigten sich hauptsachlich im InlandsgeschZftund in der Finan- zierungdesAuRenhandelsihrer inlandischenKund- schaft. Die Auslandstransaktionen der Geschafts- Im privaten Sektor gibt esebenfallsdirekte Mecha- nismen - beispielsweise Direktinvestitionen -, aber auch Vermittler, wie Geschaftsbanken und Schaubild 6.2 Nettozufliisse zu den Entwick Markte fur internationale Anleihen und andere lungslandern in ausgewalten Jahren, ~r Wertpapiere. 1970 bis 1983 m \ A Da Vermittler aller Art bei der Versorgung der Mrd $ Dritten Welt mit Finanzmittelnzunehmend wichti- 120 ger geworden sind, hat sich das Spektrum der Laufzeiten, Wahrungen und Finanzinstrumente,die den Entwicklungslandern zur Verfiigung stehen, verbreitert. Dievon denfinanziellen Mittlern erziel- te Kostendegression - bei der Information, den Transaktionskosten, der Analyse,der Kreditbewer- tung und der Portfoliodiversifikation - bringt EL - P + & & i + t + i t s g e ~ s i c h - K o ~ n m d A - Risiken fur Sparer und Kreditnehmer vermindern. Die Verbesserung der finanziellen Leistungsfahig- keit kann schliefllich dazu fuhren, daR die Dritte Welt mehr Kapital zu geringeren Kosten erhalt. 1970 1975 1980 1981 1982 1983 Die meisten internationalen Kapitalbewegungen Mngen mit den iikonomischen und finarkellen I IAnleihemiirkte Beziehungenzwischenden Industrielandern zusam- '4 Kredite von Geschaftsbanken men. Die Entwicklungslander haben warend des vergangenen Jahrzehnts die Inanspruchnahme von Direktinvestitionen -. Auslandskapital stark ausnedehnt, aber nach wie afentliche nichtkonzssionHreMittel vor entfiillt auf die ~ndustriellnderher Liiwenanteil I afentliche Entwicklungshilfeund Zuschiisse der wichtigstenArten privater Kapitalstrome (siehe I Schaubild6.1). Von1978bis1983partizipierten die Q U C I I ~OECD1984 I Sonderbeitrag 6.1 Wachsturn und Verteilung der Weltbankausleihungen Die Weltbank hat ihre Ausleihungen an die Entwicklungs- fiir den Sozialbereich gesteigert. Der scharfe Anstieg der lhder insbesondere seit 1970 betrachtlich ausgeweitet. Bis olpreise in den siebziger Jahrenfuhrte zu einer verstiirkten zum Ende des Weltbank-Finanzjahres1984 belief sich ihre DarlehensgewahrungfiirProjektezur Skigerungder01-und kumulativeDarlehensvergabeauf insgesamt 94,2 Mrd Dol- Erdgasforderung. Seit 1980 wurde der Finanzbedarf der lar, wahrend die Krediteder IDA 33,6 Mrd Dollar erreich- Entwicklungskinder im Zusammenhang mit den von ihnen , ten. durchgefiihrten groken Strukturanpassungen teilweise Im Lade der Zeit hat sich die sektorale Verteilung der durch die Einfiihrung der Strukturanpassungsdarlehen Weltbankausleihungen markant verschoben (siehe Schau- gedeckt (sieheSonderbeitrag4.8 in Kapitel4). bild 6.1A). W i e n d derfiinfziger und sechzigerJahrestand Verglichen mit der sektoralen Zusammensetzung hat sich in der Ausleihpolitik der Weltbank die Entwicklung der die regionale Zusammensetzung der Ausleihungen langsa- grundlegenden Wrastruktur im Vordergrund; vorherr- mer verihdert. In den achtzigerJahrenvollzogsich jedoch, schend waren Darlehen fiir die Elektrizitatswirtschaftund wennmandieIBRDund dieIDA zusammenbetrachtet, eine das Verkehrswesen. W h d der siebzigerJahrekam es im Gewichtsverlagerung zugunsten groaerer Kreditvergaben Hinblicliauf die potentiell hohen Ertragsraten solcher Vor- nach Asien - hauptsitchlich im Zusammenhang mit dem haben zu einer Umorientierung zugunsten landwirtschaftli- entwicklungsbedingtenFinanzbedarf eines neuen Mitglieds- cher Projekte. Da ein groaer Teil der m e n Bevolkerungs- landes, namlich China. Die akuten Entwiddungsprobleme schichten in der Landwirtschaft tltig ist, erhaht diese der afrikanischen b d e r siidlich der Sahara fiihrten eben- Schwerpunktverlagerung unmittelbar deren Lebensstan- falls zu wachsenden Ausleihungen an diese Region. dard. Aus den gleichen Griinden wurden auchdie Darlehen I I Schaubiid 6.lA Kreditvergabender Weltbank, Jahresdurchschnitt1950 bis1984 I Kreditgew2hrungnach Regionen Kreditgewahmng nach Sektoren Milliarden Dollar redit Ihrung, I Lateinamerika a und Naher Osten Landwirtschaft und Iandliche Entwicklung Energiewirtschaft Programm- und Stmkturanpassungsdarlehen IVerkehrs - und Nachrichtenwesen IIndustrie Sozialbereich und ubrige Sektoren I Quelle: Weltbank. banken in den Industrielkindernwaren durch Devi- Schwankungenvon Wechselkursenund Zinssatzen senkontrollen und andere Bestimmungen be- und durch weit grijflereLeistungsbilanzungleichge- schrankt. wichtegekennzeichnet.In diesemUmfeld verkinder- Die zweite Phase erstreckte sich vom Ende der te sich die institutionelle Struktur; verschiedene sechziger Jahre bis 1982. Sie war durch erhebliche neueMechanismenkamen hinzu. Dieim internatio- I nalen Bankgeschaft und an den Anleihemarkten Schaubild 6.3 Brutto-Auszahlungen mittel- tatigen Institutionen erwiesensich als sehr innova- und langfristigerDarlehen aus offentlichen tiv. Das internationale Bankgeschkift entwickelte und privaten Quellen nach Landergruppen sich rasch und verlagerte sich dabei von der Han- in ausgewiihltenJahren, 1970 bis 1983 delsfinanzierungzu mehr direkten Zahlungsbilanz- I esamte Auszahlungen finanzierungen. Angeregt durch den Abbau oder die Aufhebung von Kontrollen des Kapitalver- kehrs, nahm die Zahl der am internationalen Kre- ditgeschiift beteiligten Banken zu, und der Kreis ihrer Herkunftsliindererweitertesich. Von1970 bis 1982ging der Anteil der Direktinvestitionenan den Nettozuflussenzu den Entwicklungslandernvon19 auf 12 Prozent zuriick. Die internationalen Anlei- hemarkte - besonders der Euro-Anleihemarkt - wuchsenrasch, wenngleichdie Entwicklungsliinder sie nur in begrenztem Urnfang beanspruchten. Wahrend dieser Phase hielt das Volumen der offi- ziellenKapitalstromemitder Zunahmeder privaten Kapitalbewegungen Schritt. Im offentlichen Be- reichnahm die konzessionareoffentlicheMittelver- gabe (oderdie offentlicheEntwicklungshilfe, 8EH) rasch zu; am starksten expandierten jedoch die Luszahlungenoffentlicher Mittel Weltbank (siehe Sonderbeitrag 6.1) und andere Under mit nie&igern multilaterale Institutionen. Diese Institutionen IkltnhmmInAskn wurden als Kreditnehmer an den Anleihemarkten - "tndermitnie&em zunehmend aktiv und leiteten die aufgenommenen Mittel an die Entwicklungsliinder weiter. Wie in Schaubild 6.2 dargestellt, fiihrte diese Entwicklung zu einer betrachtlichen Ausweitung des Kapitalzuflussesin die Dritte Welt. Von beson- derer Bedeutung war die Gewichtsverlagerungvon der Beteiligungsfinanzierung (hauptsachlich den Direktinvestitionen)zu schuldenwirksamen Kapi- talimporten.Diesfuhrtezu einererhohtenAnfallig- keit der Entwicklungsliinder gegenuber Verande- rungen des internationalen Finanzierungsumfelds. Die dritte Phase begann1982, als die Geschiifts- banken ihr Engagement in den Entwicklungslan- dern neu einzuschatzen begannen und sich die Haushaltsschwierigkeiten verschiedener Industrie- landerzum Nachteilder Entwicklungshilfe bemerk- bar machten. Die Abnahme des Leistungsbilanz- uberschussesder OPEC-kder fiihrte ebenfalls zu einem Ruckgangder Entwicklungshilfe dieser k- der. Wie Schaubild 6.2 zeigt, ist die offentliche Entwicklungshilfe seit 1981 nominal gesunken. Andere offentlicheKapitalstrome, namentlich von einigen multilateralen Institutionen, stagnierten. Die Direktinvestitionenverzeichneten einen nomi- nalen Ruckgang. Ein betrachtlicherTeil der Kredit- nme&am@PE,S&+beag6()C entspiicht dem jeweiligen vergabe der Geschiiftsbanken spiegelte ,,konzer- -d*ns. tierte" Kredite im Rahmen von Umschuldungsver- einbarungenwider. Vor dem Hintergrund weiterer betrachtlicher Strukturanderungen im Bankwesen festverzinslichen auf variabel verzinsliche Kredite und auf den Anleihemarkten bildete sich eine uberging. Die rasche technische Entwicklung, die vorsichtigere Einstellung gegenuber privaten Kre- die Kosten der Informationsbeschaffungund welt- diten an dieDritte Welt heraus. SchlieBlichnahm in weiter Handelsaktivitaten senkte, trug ebenfalls zu dieser dritten Phase das Tempo der Innovationen diesem ProzeB bei. auf den Finanzmarkten deutlich zu. DasFinanzsystemwurde auchdurchdenUmfang Umfangund Wachstum offentlicherwie privater und die Verteilung der Leistungsbilanzungleichge- mittel- und langfristiger Kapitalzuflusse zu den wichte beeinflufit; desgleichen reagierte es auf die verschiedenen Kategorien von Entwicklungslh- Portfoliopriiferenzenvon Investoren und Einlegern dern konnen Schaubild 6.3 entnommen werden. in verschiedenen Teilen der Welt. Ein Beispiel Die Auszahlungen offentlicher Darlehen an die stellten die OPEC-Landerdar, die Mitte der siebzi- Dritte Welt beliefensich1970auf insgesamt5,2 Mrd ger und zu Beginn der achtziger Jahre zunachst Dollar, waren aber bis 1983 auf 31,9 Mrd Dollar bestrebt waren, ihre Oberschusse in hochliquider gewachsen. Die Auszahlungen privater Kredite Form, vorrangig in Bankguthaben, anzulegen (vgl. nahmen rascherzu, namlichvon 9,7 Mrd Dollar im Sonderbeitrag 6.2). Ein anderer wichtiger Faktor Jahr1970auf 73,8Mrd Dollar in1980, bevor sie im war in den siebziger Jahren, daB sich fiihrende Zuge der Schuldenkrise auf 60,2 Mrd Dollar im Banken bei der Verfolgungihrer eigenen Portfolio- Jahre1983 sanken. Dementsprechenderhohte sich und Rentabilitatsziele zur Kreditvergabe an das der Anteil privater Kredite an der gesamten Kredit- Auslandentschlossen.Diesfuhrtezueiner groBeren gewahrung von 65 Prozent im Jahr 1970 auf 72 Bereitschaft der Geschaftsbanken, die wachsenden Prozent in 1980, worauf er 1983 wieder auf 65 Leistungsbilanzdefiziteder Dritten Welt zu finan- Prozent zuriickfiel. zieren. In neuerer Zeit standen den groBen Lei- Die Lander rnit niedrigem Einkommen waren in stungsbilanzdefizitender VereinigtenStaaten ober- hohem Mal3e auf offentlicheFinanzmittel angewie- schusse Japans und anderer Industrielander gegen- sen. 1983 stammten etwa 74 Prozent der Auszah- uber. In diesemFall bevorzugtendieUberschuBlan- lungenan asiatischeEnder rnit niedrigem Einkom- der amerikanischeRegierungspapiereund Titel,die men und 84 Prozent der Auszahlungenan solche in an den internationalen Anleihe- und Schuldschein- Afrika aus offentlichenQuellen. Lediglich inJahren markten emittiert werden. hoher Liquiditat auf den privaten Finanzmarkten Dieser hderungsdruck vollzieht sich innerhalb waren die Ender rnit niedrigem Einkornmen in der des Rahmens staatlicher Vorschriften fur inlandi- Lage, nennenswerte Betrage privater Mittel aufzu- sche und internationale Finanzierungen. Bis zu den nehmen. Die Lander rnit mittlerem Einkommen, siebziger Jahren waren beispielsweise Devisenkon- vor allem die Hauptexporteure von Industriepro- trollen weit verbreitet. Ihre Beseitigung in vielen dukten sowie die Olexportlander rnit mittlerem Industrielandernvergrooerte wahrend dersiebziger Einkommen, haben sich seit1970 in erster Linie bei Jahre den Spielraum der Banken im Auslandskre- privaten Geldgebernverschuldet .DiesebeidenLan- ditgeschaft betrachtlich. Daruber hinaus k o ~ e n dergruppen erhielten rund 80 Prozent ihrer mittel- geldpolitische MaBnahmen, obwohl in erster Linie und langfristigen Kredite aus privaten Quellen. auf die Begrenzungder Geldmengenexpansionoder Wahrend seiner gesamten Nachkriegsentwick- die Beeinflussungdes Zinsniveauszielend, wichtige lung hat das internationale Finanzsystemauf h d e - internationale Nebenwirkungen haben: So waren rungsdruck in einer Weise reagiert, die die institu- die geldpolitischen Kontrollen in den Vereinigten tionellen Strukturen fiir Kapitalzuflusse zu den Staaten und einigen anderen Industrielandern ein Entwicklungslhdern nicht unberiihrt lieB. Wand- Grund fur das Wachstum der Euromarkte (vgl. lungen des Finanzklimas haben haufig Neuerungen Sonderbeitrag8.3 in Kapitel8). hnlich wurde die ausgelost. In den letzten zehn Jahren beispielsweise Inanspruchnahme der Miirkte fur Auslandsanlei- entstand der Innovationsdruck ganz offensichtlich hen kontrolliert: Auf diesenMarktengibt esformel- durch hderungen der staatlichen Regulierungder le oder informelle Zugangsbeschrhkungen und Finanzmarkte und aus der Erfahrung hoher und Wartesysteme. Auch die Rolle der Besteuerungals schwankender Inflationsraten. Letztere trugen zu EinfluBfaktorim Ka~italverkehrkann anhand der starken Fluktuationenvon Zinssatzenund Wechsel- Anleihemarkte illustriert werden. Einige Regierun- kursen bei. Kreditgeber und Anleger suchten sich gen haben beispielsweiseZinsausgleichssteuernein- gegen Zinsschwankungen zu schutzen, rnit dem gefuhrt, um die Nachfrage nach auslandischen Ergebnis, daB das Kreditgeschaft zunehmend von Anleihen zu dampfen, oder Quellensteuern abge- Sonderbeitrag 6.2 Die Anlage der OPEC-Uberschiisse Die starken C)lpreiserh6hungen der Jahre 1973/74 sowie und in der Schweizwurden erheblicheBetfge angelegt.Die 1979/80fuhrten zu erheblichen Leistungsbilanzuberschiissen Auswahl der Instrumente oder Mkrkte, in denen die Mittel allerOPEC-Under, der bevolkerungsarmenebenso wie der plaziert wurden, unterlag bemerkenswerten hderungen bevolkerungsreichen Under.') Von 1973 bis 1982 nahmen (sieheTabelle6.2A). Nach dem erstendlpreisanstieg flossen die Netto-Auslandsforderungen der bevolkerungsarmen etwa 50 Prozent der Gelder in Bankeinlagen, und m a r Under von 12 Mrd Dollar a d 32 Mrd Dollar zu, wahrend hauptsPchlich an den Euromarkten. Nach dem zweiten sich bei den bevolkerungsreichen &dem ein Umschwung C)lpreisanstiegwaren es 61 Prozent. In beiden Fallen inve- von Netto-Verbindlichkeiten in Hohe von 5 Mrd Dollar zu stierten dieOPEC-Landerihre Uberschussedanach sukzessi- Netto-Forderungen von 23 Mrd Dollar einstellte. Die Anla- ve in rentableren, weniger liquiden Anlagen. Ihre urspriing- gen der OPEC-kder haben betdchtlich fluktuiert. Sie lichePraferenzfur hochliquideForderungenerklart sichzum fieIenvon insgesamt57 Mrd Dollarim Jahre1974 auf 20 Mrd einen daraus, dal3sie zunachst uber den moglichen Umfang Dollar im Jahre1978, um dann 1980 einen Hochstbetragvon ihrer Uberschussenicht voll informiert waren, zum anderen 100 Mrd Dollar zu erreichen. Im Zuge des folgenden standen ihnen moglicherweiseInformationen uber geeignete Ruckgangs der C)lpreise nahmen die Anlagen betrachtlich langfristige Anlagemoglichkeiten nicht rasch genug zur ab. Verfiigung. Etwa 40 Prozent der kumulativen OPEC-Uberschusse Neben Bankeinlagenbevorzugtendie OPEC-Gnder Anla- flossen in die VereinigtenStaaten und nach GroBbritannien gen in Papieren des amerikanischen Schatzamtes sowie in -Under,dieuberadnahmefahigeundeffizienteFinanz- anderen Anleihen und Aktien in den Vereinigten Staaten. miirkte verfiigen. Auch in Deutschland, Frankreich, Japan AuRerhalb der USA und des Euromarktes erwarben die OPEC-Under Beteiligungensowie Grundstucke und stellten den Entwicklungslandem in zunehmenden M a e private 1) Zu den bevolkemngsarmen OPEC-lndern geh6ren Katar, Kredite sowie offentliche Entwicklungshilfe zur Verfugung Kuwait, Libyen, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen (sieheSonderbeitrag7.4 in Kapitel7). Auch den internatio- Emirate.In diesenUndern fiihrenEinnahmennurinrelativgeringem nalen Organisationen wurden Kredite gewahrt. Umfang zu inllndischen Ausgaben. TABELLE 6.2A Internationale Anlagen der OPEC-Lhder, 1974 bis 1983 (Mrd $) Anlagen in denVereinigten Staaten Bankeinlagen 4.2 0,6 1,9 0,4 0,s 5,l -1,3 -2,O 4,6 0,9 Sonstige 7,3 7,3 9,2 6,9 -0,4 1,9 18,4 19,s 8,l -10,4 Bankeinlagenam Euromarkt 22,O 8,7 11,2 16,4 6.6 33,4 43,O 3,9 -16,s -11,9 Sonstige Bankeinlagen 2,4 0,6 - 0 , 9 1,2 0,O 2,O 2,6 0,s - 0 , 4 0,O Sonstige Anlagena 20.3 26,O 21,O 20,9 18,6 19,7 37,s 40,7 18,2 11,6 Insgesamt 56,2 43,2 42,4 45,s 25,6 62,l 100,2 62.9 14,O - 9 , s Bankeinlagen in % der Gesamtanlagen 50,9 22,9 28,s 39.3 28,9 65,2 44,2 3,s .. .. a.SonstigeAnlagenenthaltensolcheinden OECD-Lhdern, beiinternationalenOrganisationenundin Entwicklungsltindern.Letztereschlien die ~etto~e&n& konzessionlrer Entwicklungshilfe, Eura-Konsortialkredite, AnleiheErnissionenund Ditinvestitionen mit ein. (rOPIle: Fiir US-AnlagenundsonstigeBankeinlagen:Bank of England ,,Quarterly Bdetin", MPn 1985; fiirEuromarktanlagen:U.S. Departmentof the Treasury, Office of InternationalBanking and Portfolio Investments, sowie Bank of England ,,QumterlyBulletin", M&-z 1985; fiir sonstige Anlagen: Sherbiny (Hintergrundpapier). schafft, um Kapitalimporte in Form von Anleihe- meisten Industrielandern wurden die Banken in kaufen anzuregen. Im allgemeinenwaren jedoch die jungster Zeit aufgefordert, sich gegenuber den siebzigerJahreeineZeitfinanzieller Liberalisierung, erhohten Risiken im internationalen Kreditgeschaft und dieser Umstand beeinfluBte entscheidend das vorsichtiger zu verhalten. Die Bankenaufsichtsbe- Tempo, in dem die Finanzinstitute ihr Geschaft horden haben die Banken dazu angehalten, ihre internationalisierten. Kapitalrelationen zu erhohen und ihre Bilanzen zu Bankaufsichtliche Kontrollen haben wahrschein- starken. Desgleichen drangten sie darauf, dafi die lich das internationale Kreditgeschaft der Ge- Banken angemessene Methoden zur Einschatzung schaftsbanken in gewissem Umfang beeinfluBt (vgl. der Landerrisiken anwenden. Die zunehmend welt- Sonderbeitrag 8.4 in Kapitel 8), wenn auch die weite Betatigung der Banken hat zu einer Zusam- Auswirkungen schwierig zu messen sind. In den menarbeit der Aufsichtsbehorden mit dem Ziel der Stiirkung des internationalen Bankensystems ge- oder anderen Form variabel verzinslich, verglichen fiihrt. mit 16 Prozent im Jahre 1974. SchlieBlichhaben politische Faktoren zusammen Inder internationalen Finanzierunghat sich ein mit okonomischen Problemen bestimmte Arten Trend zugunsten einer starkeren Verwendung von von Kapitalbewegungen beeintrachtigt. Das be- Anleihen und anderen Wertpapiertypen herausge- grenzte Wwerinteresse an der Entwicklungshilfe bildet; das Wertpapier scheint als Kreditinstrument und der geringe Haushaltsspielraum in verschiede- auf dem Vormarsch zu sein (sog.securitization). In nen Industrielandern haben in den letzten Jahren Anbetracht der Schuldendienstprobleme vieler Ent- dazu gefiihrt, daB die Entwicklungshilfe gekurzt wicklungslander und der a d diesenMarkten erfor- oder ihr Wachstum gebremst wurde. Einige Ent- derlichen hohen Kreditwurdigkeit stellt sich die wicklungslander haben die Zuflusse von Beteili- Frage, in welchem Umfang diese &der von dem gungskapital beschriinkt, um zu verhindern, daB Trend profitieren konnen. ihre inlandischen Ressourcen unter auslandische GroBe Fortschritte in der Informationstechnik Kontrolle oder in auslandisches Eigentum gera- und die Ausweitung des Spektrums der von einzel- ten. nen Finanzinstitutionen betriebenen Geschafte Im Finanzsystem sind verschiedene allgemeine haben zu einer Integration der Finanzmarkte Tendenzen erkennbar, die sich auf die kunftige gefuhrt. Die verschiedenen nationalen Banken- Struktur der Auslandsfinanzierung der Entwick- markte sind durch den internationalen Interban- lungslander auswirken durften: kenmarkt zusammengefuhrt worden (vgl. Sonder- Die allmahlicheZunahme desWohlstandes hat beitrag 6.3), da die Banken in der Lage sind, weltweit zu einer groBeren Nachfrage nach Finanz- finanzielle Mittel rasch zwischen den Markten zu aktiva und einer Streuung der Anlagen uber s k t - bewegen. Es bestehen auch enge Beziehungen zwi- licheMarkte und Wihrungengefuhrt. Ein MaBstab schen dem Marktklima an den Bankenmarkten und fiir diesen Trend ist der Anteil der Auslandsforde- der Verfassungder Anleihem*kte. Die Einfiihrung rungen der Banken an ihren Gesamtforderungen, von Wahrungs- und Zinsswaps (siehe Sonderbei- der von 8,5 Prozent im Jahre 1973auf 18,4Prozent trag 5.5 in Kapitel5)hat ebenso zur Integration der in 1983 zugenommen hat. Die Liberalisierung der Finanzmarkte beigetragen wie das Entstehen von heimischen Bankenmarkte und wechselnde Anla- Mischformen, bei denen Merkmale des Banken- gestrategien der Banken konnen diesen ProzeB in und Anleihemarktes kombiniert werden. Der Inte- Zukunft verlangsamen oder umkehren. Es ist grationstrend ist fur das Schuldenmanagement der jedoch moglich, daB andere Formen der Vermo- Entwicklungslander insofern wichtig, alsein verh- gensanlage eine internationale Dimension anneh- dertes Klima auf einem Markt sich immer starker men konnten; wachsende institutionelle Kaufe aus- a d die Mittelverfugbarkeit an anderen Markten landischer Aktien und Anleihen komten im Laufe auswirkt. der Zeit zu vermehrten Mittelzuflussenin die Dritte Seit neuestem stagnieren die Zuflusse von Welt fiihren. offentlichenMitteln und von Direktinvestitionen zu Sowohl bei den Banken als auch auf den den Entwicklungslandern, und dieszu einer Zeit, da Anleihemkkten hat es eine Tendenz zum variabel die Bankenweniger Kreditegeben wollen. Diesgibt verzinslichen Kredit gegeben. Auf den Anleihe- zu besonderer Besorgnis AnlaB. Eine Antwort auf markten sind Emissionen mit variablen Zinsen in diesesProblem war die verstarkte Zusammenarbeit jungster Zeit giinstig aufgenommen worden (1984 offentlicher und privater Kreditgeber. Die Banken machten sie 35 Prozent der gesamten Anleihe- haben zunehmend Mittel im Zusammenhang mit Emissionen aus), insbesondere weil die Banken IWF-Anpassungsprogrammen ausgeliehen. Auch nach groBerer Marktfahigkeit ihrer Anlagen stre- die Weltbank hat sich bemuht, mehr Gelder fiir die ben. Auf den Bankemarkten scheinensich variable Entwicklungslander verfugbar zu machen, indem Zinssatze auch dann zu behaupten, wenn Infla- sie ihr Kofinanzierungsprogramm ausbaute. Der tionsraten und Zinssatze wenigerstark schwanken. offentliche Sektor spielt in mancher Hinsicht die An den Anleihemarkten werden dieEmissionenvon Rolle eines Katalysators fur den privaten Sektor; festverzinslichen Anleihen weiterhin periodischen ein Beispiel dafur ist die IFC mit ihrer Forderung Schwankungen unterworfen bleiben, die von den von Kapitalbeteiligungen. Es gibt auch verschiede- Inflations- und Zinserwartungen abhangen. 1983 ne Initiativen, insbesondere einen Vorschlag fur waren ungefahr 43 Prozent der langfristigen Aus- eine multilaterale Investitionsgarantie-Agentur landsschulden der Entwicklungslander in der einen (vgl. Sonderbeitrag 9.5 in Kapitel 9), die darauf Sonderbeitrag6.3 Der internationale Interbankenmarkt Die nationalen Geldmarkte sind durch die Existenz des Der Interbankenmarkt fiihrt vor allem zwei Funktionen internationalen Interbankenmarktes eng miteinander ver- aus: bunden. Mitte der siebziger Jahre nahmen nur ein paar Einiie Banken erhalten mehr Einlagen als sie sogleich hundert Banken am Interbankenmarkt teil. Bis Anfang der verwendenwollen, wiiiuend anderemangelsFinanziemngs- achtzigerJahrewar ihre Zahl auf uber tausend Banken aus mittelnichtinder Lagesind, Kreditmoglichkeitenzu nutzen. mehr als 50 Liindem gewachsen. Mitte1984 belief sich der Der Interbankenmarktfungiert als eine Clearing-StelIe und Umfang des Interbankenmarktes (das sind die gesamten steigert so die Effiiienz der Bankdienstleistungen. grenziiberschreitendenInterbankforderungen)auf etwa1950 Er erlaubt den Banken, die in ihrem Kundengeschaft Mrd Dollar. Das einziie Zulassungskriteriumfiireine Bank entstehenden Wechselkurs- und Zinsrisikenzu steuern, weil besteht darin, daB sie in den Augen anderer teilnehmender sie ihre Forderungenund Verbiidlichkeitengenau aufeinan- Banken kreditwiirdig sein muB; Banken unterschiedlicher der abstirnmen konnen. KreditwiirdigkeiterhaltenunterschiedlicheKreditlinienund Beide Funktionen tragen zu einer groneren Stabilitiit des Konditionen. internationalenBankensystems bei. In den letzten Jahrenist Der Interbankenmarkt ist informell, wird uber Telefon der Markt selbstdurch die Schuldenproblemeund Bankzu- oder Fernschreiber betrieben und handelt hauptsiichlich in sammenbriiche getestet worden. Dies hat die Banken US-Dollar. Er ist von anderen Mbkten nicht unabh;ingig. gezwungen, die Qualittit ihrer Interbankforderungen neu Die Zissiitze am Interbankenmarktbewegen sich in engem einzuschatzen,und Banken ausLateinamerikaund Osteuro- 3 A m u n r l m r l m . n . n * & r p s m ~ ~ ~ ~ a ~ ~ e n M ae nr i kn t ~ t ~ a T n Geldbewegungenzwischenbeiden Marktensorgen-sofern ungiinstigereKonditionen in Kauf nehmen. Je stiirker sich Devisenkontrollen dies erlauben. Dieser Verbund ist eine differenzierteEimchiitzung der Banken durchsetzt, urn dadurch bedingt, d d die meisten Banken sowoh1auf ihren so mehr verbessertsichdie Qualittit und damitdie Stabilitat heimischen als auch auf den internationalenMbkten tatig des Interbankenmarktes. sind. abzielen, durch das Angebot eines erweiteren Inve- vestoren sind hinsichtlich des staatlichen Risikos stitionsschutzes die Direktinvestitionen zu stei- deutlich im Nachteil. Dies ist einer der Griinde gern. dafur, daBnationale Sicherungssysteme fiir Investi- tionen geschaffen wurden und spaterhin ein priva- ter Versicherungsmarkt entstand. Wertpapieranle- Bewertung der institutionellen Struktur ger befinden sich ebenfalls im Nachteil, weshalb Anleihen in der Finanzierung der Entwicklungslan- Die Entwicklungslander mussen ihren Bedarf an der keine erhebliche Rolle spielten. Auslandsfinanzierungmit den verfugbaren Kapital- Wie Kapitel 5 deutlich machte, diirfte ein Ent- arten in ijbereinstimmung bringen. Die meisten wicklungsland eine gemischte Struktur von Ver- Lander mit niedrigem Einkommen verfugen bei- bindlichkeiten brauchen, um bei seiner Auslands- spielsweise nur uber einen begrenzten Zugang zur finanzierung eine geeignete Kombination von kommerziellen Finanzierung. Sie sind fast ganzlich Kosten und Risikenzu erreichen. Jebreiter gemischt auf konzessionare Mittelzuflusse aus offentlichen ihre Verbindlichkeiten sind, desto weniger anfallig Quellen und auf offentliche oder offentlich garan- sind die Entwicklungsliinder fur Unterbrechwen ti-dimrrgewiesen 3 3 e ~ Z G i r n X i t-.-im~ n g e bto~ d ~ ~ e r t e u e r u neinzFhT~Kanzie- g e n mittlerem Einkommen steht wegen ihrer groBeren rungselemente. Die anzustrebende Kombination Kreditwiirdigkeit eine grooere Auswahl an Ver- komte folgendes enthalten: schuldungsmoglichkeiten offen. Dasstaatliche Risi- Beteiligungskapital und Verbindlichkeiten, um ko engt aber, wie in Sonderbeitrag 6.4 dargestellt, die kommerziellenRisikenzu verringern und sicher- diese Auswahl ein, namentlich im Vergleich zu zustellen, daB Zins- und Dividendenzahlungen auf offentlichen Kreditnehmern aus Industrielandern. die Fahigkeit des Schuldners zur Bedienung des Die Geschaftsbanken haben wegen ihrer umfassen- Auslandskapitals abgestimmt sind. den Geschgtsbeziehungen zu den Entwicklungslan- Kredite in verschiedenen Wiihrungen, um das dem bei der Kreditvergabe an staatliche Stellen Wechselkursrisiko fur den Kreditnehmer zu venin- einen komparativen Vorteil. Regierungen verfugen gern. durch die Bereitstellungoffentlicher Mittel in man- Finanzierungenzu festen und variablen Zinsen, chen Fallen uber einen gewissen politischen EinfluB urn das Zinsrisiko des Kreditnehmers einzuschran- und damit uber einen ahnlichen Vorteil. Direktin- ken. I Sonderbeitrag6.4 Das staatliche Risiko und seine Konsequenzen fir das internationale Kreditgeschaft Wem eine Regierung im Ausland Kredit aufnimmt oder so groD sein mu8 wie der Gegenwartswertder Nichterfiil- einen Kredit garantiert, hat der Vertrag eine andere Rechts- lung. Kurzgesagt, diejenigenLiinderwerdenam ehestenihre naturalsderzwischenzweiprivatenUntemehmen.Erist vie1 Schulden bedienen, dieam meisten verlieren wiirden, wenn schwierigerdurchzusetzen, denn ein souverber Schuldner sie dies nicht taten. kam auf seinem eigenem Territoriumeine Forderung gegen Fur einen Kreditnehmersind die Kosten moglicher Sank- sich zuriickweisen. Die durch diesebegrenzteDurchsetzbar- tionen von der Bedeutung seiner kiinftigen Handels- und keit entstehenden Probleme werden noch dadurch kompli- Finanzbeziehungenmitdem Kreditgeber (undder hinter ihm ziert, daD Regierungen uber betrachtliche Moglichkeiten stehenden Regierung) abhbgig. Intensiv in den intematio- verfiigen, MaDnahmenzu ergreifen, die ihre eigenen Fiihig- nalen Handel eingeschalteteUndersind auf einen anhalten- keitenzur Vertragserfiillungberijhren.VieledieserManah- den FinanzienmgsfluB,dieBenutzungvonTransporteinrich- men - hderungen der Geldpolitik, Beschriinkungen des tungen, erne reibungslose Zollabfertigung und aMiches Devisentransfers, hderungen der Wettbewerbspolitik so- mehr angewiesen.Siesinddaherdurch Pftindungsbeschlusse wieder Steuergesetze-komen juristisch nicht d s Vertrags- und den Abbruch von Handelskreditbeziehungen leicht bruch angesehen werden, auch wenn &re Folgen dem Sim verletzbar. IhrefriiherenErfolgewurdendurchdasNetzwerk des Kreditvertrages zuwiderlaufenmogen. internationalerHandelcundFinanzbeziehungenermoglicht . = Die F i t der Regienmgen, auf die Wirtschaftsent- Esist unwahrscheinlich,daI3sie ihrekunftigen Erfolgschan- wicklung Eiix =hem nZnTerbindungmitden T G i n X ~ S p i e l e ~ ~ d ~ s ~ cvundvon-Eties&-- h b s t begrenzten Moglichkeiten eines Kreditgeben, rechtliche werk ausschli&en. Sanktionen zu ergreifen, hat zur Folge, daB VertrQe zwi- DiegroBeninternationalenBankenbesitzenbeiderBewd- schen Entwicklungsl2ndem und den privatenMarktenwirt- tigung des staatlichen Risikos einen komparativen Vorteil, schaftlich nahezu wertlos sind, wenn nicht beide Parteien weil sie in verschiedenen Bereichen der internationalen glauben, daB die Erfiillung ihrer Verpflichtungen in ihrem Geschttsbeziehungen der Entwicklungsl%ndereine Schliis- langfristigen Interesse liegt. Das bedeutet, daI3 fiir einen selstellung eimehrnen. Dies tr@t dazu bei, die wachsende KreditnehrnerderokonomischeWert (alsabgezinsterGegen- Bedeutung der Banken als fiianzieller Mittler wahrend der wartswert)der Erfullungseiner Verpflichtungen mindestens siebziger Jahrezu erkliiren. Langfristige Mittelaufnahmen (zur Projekt- weise der Herkunfts- und der Gastlander zu tun finanzierung) und kurzfristige Verschuldung (zur haben. In vielen Fallen spiegelt ein mangelndes Handelsfinanzierung), um die Schuldendienstzah- Angebot kommerziellerMittelfiir Lander mit nied- lungen zu glatten und die Refinanzierungsrisiken rigem Einkommen und einige mit mittlerem Ein- des Kreditnehmers zu begrenzen. kommen eher ein angemessenesUrteil des Marktes Konzessionare und nicht-konzessionare Mit- alseinen Fehler desSystemswider. FiirdieseLinder tel, um dieSchuldendienstlastzuerleichtern, insbe- ergibt sich jedoch ein zusatzliches Problem daraus, sondere fiir Lander mit niedrigem Einkommen. daBder Umfangder offentlichen Finanzierung, und Eine Schlusselfrage fiir die Entwicklungslander speziell der OEH, weitgehend von den Haushalts- besteht darin, ob sie mit den zur Verfiigung stehen- prioritaten derGeberlanderabhingt, denenoftmals den Finanzierungsmoglichkeiten eine geeignete der Bezug zur Entwicklungspolitik sowohl der Struktur ihrer Verbindlichkeiten erreichenkonnen. Geber- als auch der Empfingerliinderfehlt. ------- Bei der BeantwortungdieserFrage ist zu unterscxei; Mlt &e!?~f f m - M d t d e e i r t e ~ M W den zwischen (a) den wirtschaftspolitischenUnzu- Struktur, dieeinewirksameSteuerungder Verbind- langlichkeiten in den Kreditgeber- und Kreditneh- lichkeitenermoglicht und zu einem stetigen Wachs- merlandern, auf diesich dieinstitutionelleStruktur turn in den Entwicklungsliindern beitrat, drei einstellt, und (b)den eigenstindigen Problemender Eigenschaften aufweisen. Funktionsweise und Entwicklung der institutionel- a Rexibilitat.Damitist die Fahigkeit gemeint, auf len Struktur selbst. Dem Finanzsystem konnen Anderungen des wirtschaftlichen und finanziellen beispielsweise hohe und stark schwankende Zins- Umfelds und insbesondereauf veranderte Finanzie- satzenichtangelastetwerden; sie resultierenausder rungserfordernisse der Dritten Welt zu reagieren. Wirtschaftspolitik, die in den groRen Industrielh- Finanzielle Innovationen sind keine zufalligen dern verfolgt wird. hnlich kann einschleppender Erscheinungen. Sie haben sich besonders ausge- FluR von Direktinvestitionen nicht auf einen pragt bei den privaten Finanzinstitutenvollzogen, Systemmangel zuriickgefuhrt werden; er durfte die einem intensiven Wettbewerbsdruck ausgesetzt mehrmitder Wirtschaftspolitikundder Vorgehens- waren. MultilateraleEntwicklungsinstitutionen ha- ben sich ebenfalls an die veranderten Bedurfnisse der Zunahme dieser Kredite wahrend der siebziger der EntwicklungslanderangepaBt, insbesondere in Jahre eine einmalige Portfolioanpassung der Ban- den siebziger und Anfang der achtziger Jahre. ken, dann ware es wohl auch ohne die 1979 Stabilitat. Damit ist die Fahigkeit gemeint, einsetzendeVerschlechterungder Weltwirtschaftzu einenstandigen Mittelfluflzu den Entwicklungsliin- einer Wachstumsabschwachung gekommen. Ein dern aufrechtzuerhalten, und zwar innerhalb der System, in dem eine Gruppe von Kreditgebernsich durch die Einschatzung der Kreditwurdigkeit gezo- zunehmend bei relativ wenigen Kreditnehmern genen Grenzen. Die Aufrechterhaltung eines sth- engagiert, diirfte von sich heraus instabil sein. digenMittelzuflusses ist bedeutsam, um eine konti- oberdies wies der von den Banken hauptsachlich nuierliche Inanspruchnahme realer Ressourcen zu verwendete Kredit, der Konsortialkredit, mittelfri- erleichtern, unzumutbare Zahlungsbilanzanpas- stige Laufzeiten auf, und seine Kosten waren an sungen zu vermeiden und die Schuldendienstfahig- kurzfristige Zinssiitze gebunden. Das Risiko stei- keit der Kreditnehmer zu erhalten. Stabilitat setzt genderZinssatzewurde somit auf die Kreditnehmer voraus, dafl bei den Kreditgebern und Anlegern abgewalzt . keine ,,HerdeninstinkteU auftreten. Offentliche Als weitere Schwache erwies sich das Verhalten Kapitalzuflusse und Direktinvestitionen nahmen der offentlichen Entwicklungshilfe. Sie war nach wahrend des vergangenen Jahrzehnts lange Zeit dem erster~&preisdubin derfriiken-sKbzigef -- ----------- kontinuierlichzu und schufenso eineGrundlagefur Jahren betrachtlich gestiegen, stagnierte aber zu andereKapitalimporte. DieBanken trugenzwarzur Beginn der achtzigerJahre, und darnit zu einer Zeit, Flexibilitat des Finanzierungssystems bei, doch als die Banken bestrebt waren, ihre Kredite einzu- neigten sie zu exzessiver Kreditvergabe an wenige schranken. Entwicklungslander; einige Banken haben sich Bei jeder Beurteilung der gegenwZrtigen institu- dann plotzlich aus dem Kreditgeschaft mit tionellen Struktur ist daher zu bedenken, wie der bestimmten Landern vollstandig zuruckgezogen, Zuflufl von Auslandskapital stabilisiert und die wie dies 1982 gegenuber den groBten lateinameri- Kreditgewahrung der Geschaftsbanken wieder in kanischen Schuldnerlandern geschah. Gang gebracht werden kann. Insbesondere ist zu Ausgewogenheit. Damit ist eine Palette der zur fragen, wie kiinftig Kapitalzuflusse, einschliefllich Verfiigung stehenden Finanzierungsinstrumente ausreichender konzessionarer Mittel zur Deckung und Fazilitaten gemeint, die es den Kreditnehmer des Bedarfs der Liinder mit niedrigem Einkommen erlaubt, ihre Risiken zu verteilen und die Wah- verfiigbargemacht werden konnen. Es bedarf einer rungsstruktur ihrer Schulden zu geringsten Kosten Losung, die eine Wiederkehr der Schwierigkeiten zu diversifizieren. Eine starke Abhangigkeit von der friihen achtziger Jahre vermeidet. Mittel zur einer einzelnen Institution oder einem einzelnen Abhilfe finden sich in funf wichtigen Bereichen: Instrument macht die Kreditnehmer anfallig fur Die Bereitstellung langerfristigen Kapitals. abrupte ~nderungendes Mittelangebots oder der Eine marktmaige Umverteilung von Risiken Kosten. Insgesamt gesehen wurden in den siebziger durch die Entwicklung von Sekundarmarkten fur JahrendieKapitalquellenvielfaltiger, wennsieauch die Schulden der Dritten Welt. nicht alle samtlichen Entwicklungsliindern zu jeder Eine Zunahrne der Beteiligungsfinanzierung. Zeit zur Verfugung standen. Es gab jedoch eine Eine Aufstockung und eine bessere Koordina- . . . . - K Q n z e n t r & ~ ~ k k ~ Z a h tion-~er~ntwicktungshilfep~gT t r ~mmd~e,r X - von GroBbanken, die den Finanzierungsbedarf Wirksamkeit zu verbessern. wichtiger Schuldner befriedigten. Ein grofleres Angebot von Mechanismen zur Nach diesen drei Kriterien, die zu einem effizien- Absicherung von Zins- und Wechselkursrisiken. ten Schuldenmanagementund einem stetigen Wirt- Die ersten vier Punkte werden in den Kapiteln 7, schaftswachstum in der Dritten Welt beitragen, hat 8 und 9 eingehenderbehandelt; der letzte wurde in das System in den siebziger Jahren rasch und Kapitel5erortert. KeinedieserVeranderungen wird wirksam auf Schwierigkeiten reagiert. Zu Beginn rasch vonstatten gehen. Aber auch langsamer Fort- der achtziger Jahre traten jedoch in der Kreditge- schritt auf jedem Feldewird vie1dazu beitragen, die wahrung der Banken einigegravierendeSchwachen Schwachen der gegenwartigen institutionellen zu Tage. Das rasche Wachstum der Kreditvergabe Struktur abzubauen und ihre Starken auszu- in densiebzigerJahrenwar nichtstabil. Siehtman in bauen. 7 ~ffentlicheEnhvicklungshilfeleistungen Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist eine Vielzahl von Moglichkeitenentwickeltworden, der I Sonderbeitrag 7.1 Dritten Welt wirtschaftliche Unterstiitzung zu Eine kurze Chronik der offentlichen gewiihren; diese reichen von unentgeltlichen Lei- Entwicklungshilfeleistungen I stungen und hochkonzessioniiren Darlehen bis zu Krediten mit marktnahen Konditionen. Auch die In der Zeit zwischendem Zweiten Weltkrieg und den friihen Zahl der Geber hat zugenommen: Die meisten siebziger Jahrengeschah folgendes: Industrielander, OPEC-Mitglieder sowie planwirt- DieErrichtungdesInternationalenWihrungsfondsund schaftlichellndersind zu bilateralenGeberlandern der Weltbank, fiber die man 1944 a d der Konferenz von geworden, wahrend zu den multilateralen Institu- Bretton Woods erste Vereinbarungen getroffen hatte; die tionen die Weltbank, die regionalen Entwicklungs- Griindungder Vereinten Nationen und ihrer verschiedenen Spezialorganisationenim Jahr1945,die den Entwiddungs- banken, die Entwicklungsfonds der OPEC und der lbdern technischeHilfegewihren, und die Verabschiedung Europaischen Gemeinschaften sowie einige VN- des Marshall-Plans durch die Vereiniiten Staaten im Jahr Organisationen gehoren. Die Entfaltungdieser ent- 1947,durch den unentgeltlicheLeistungen fiir den Wieder- wicklungspolitisch orientierten offentlichen Wirt- aufbau Europas zur Verfiigung gestellt wurden. Zwischen schaftshilfe - hier im allgemeineneinfach offentli- 1947und1951lieBendie VereinigtenStaaten EuropaUnter- stiitzungsleistungen im Gegenwert von 2,5 Prozent des che Entwicklungshilfe genannt - wird in Sonder- amerikanischenBIP zukommen. beitrag 7.1 beschrieben. Diese Veriinderungen deu- Die schrittweiseEinrichtungneuer und dieAusweitung ten darauf hin, daR die Komplexitat des Entwick- laufenderbilateralerHilfsprogrammefiirdieDritteWelt. Im lungsprozesseszunehmenderkannt wurde und man Jahr 1951 stellten die Vereinigten Staaten das Punkt-Vier- Programm ad, das EntwiddungslHndern technische Hilfe sich bemiihte, die Entwicklungshilfe dementspre- gewahrte, -die Bereitstellungvon Mitteln blieb dnglich chend zu strukturieren. weitgehend dem Privatsektor und der Export-Importbank DieMotive furdieseoffentliche Entwicklungshil- iiberlassen.Im Jahr1957griindetendie VereinigtenStaaten fe reichen vom humanitiiren Anliegender Bekamp- den Entwicklungsdarleh~Fonds(den Vorg-er der heu- fung der Armut bis zu politischen, sicherheitspoli- tigen Behijrdefiir InternationaleEntwicklung),der konzes- siondrelangfristigeDarlehenfiir Projekteund andereZwek- tischen und wirtschaftlichenInteressen der Geldge- kebereitstellensollte.BiszumEndederfkfzigerJahrehatten ber. Dem allgemeinen Bemiihen der Geber, den die gr6Beren europiiischen b d e r ebenfalls laufende Hilfs- EntwicklungsprozeBzu fordern und zu beschleuni- programme eingerichtet. Im Jahr 1961 griindeten die wich- gen und die h u t zu lindern, lag die Erkenntnis tigsten Geberlbderden Entwiddungshilfeauschd (Devel- zugrunde, daB viele Lander aus privaten Quellen opment Assistance Committee, DAC) der OECD alsForum fiir die Koordination der Entwicklunxshilfeund die Diskus- - das benotigte Auslandskapital und andere Leistun- sionvon Entwicklungsproblemen.DielaufendeEnmiterung gen nicht erhalten konnen. Entwicklung, insbeson- des Kreises der bilateralen Geberlander nach Zahl und dere in den Landern mit niedrigem Einkommen, ist Bedeutungkommt darinzumAusdruck, d& dieVereinigten ein langfristigerProzeB, der Investitionenin grund-I Staaten, die in den friihen sechzigerJahren uber 60 Prozent der gesamta bilateralen Entwiddungddfe der DAC-Mit- legende menschliche, physische und institutionelle gliederzur Verfiigungstelltenund auf diezusammenmit drei Infrastruktur erfordert. Wirksam genutzt, konnen 1 anderenW d e m (Frankreich,Deutschlandund GroObritan- offentliche Entwicklungshilfeleistungen- konzes- nien)iiber90Prozententfielen,indenfriihensiebzigerJahren sionare wie nichtkonzessionare-die Investitionen weniger als30Prozent der Gesamthilfebereitstellten,wobei und das Wachstum in den Entwicklungslandern auf die vier genannten b d e r zusammen weniger als 70 I Prozent entfielen. steigern, diegesamtwirtschaftlicheProduktion und In den spaten sechziger Jahren die Eidiihmng eines Produktivitat erhohen sowie auf lingere Sicht die Entwicklungshilfezieles fiir Geberlbder in Hijhe von 0,7 Moglichkeiten der Armen verbessern, ihre eigenen Prozent ihres BSP d u ~ hdie Vereinten Nationen. Einige 1 Einkommen zu steigern. In diesem ProzeB erhoht 8 Geberlhder unterstutzen dieses Ziel nachdriicklich, einige gesamten t)EH der DAC-Geberlhder von weniger als 6 1 sahen darin mehr eine Absichtserklhng, anderelehntenes Prozent im Jahr1965a d15 Prozent 1970/7l und 32 Prozent I jedoch ausdriicklichab. in den Jahren1977/78mtieg. Die multilateralen Unterstut- 1 ImJahre1958die Griindungdes Entwicklungshilfekon- zungsprogrammeder Europ5ischenGemeinschaftenwurden ! sortiumsfiirIndien, der erstenEntwicklungshilfe-Beratungs- zu einer beachtlichen Finanzierungsquelle. Die VN-Organi- gruppe fiir ein einzelnes Land. sationenweitetenebenfallsihreAktivitatenaus, insbesonde- Die Grundung einer Schwestergesellschaft der Welt- re das VN-Entwicklungsprogramm und das Weltemah- bank fur konzessionareFinanzierungen, der Internationalen rungsp~ogramm . Entwicklungsorganisation(International Development As- Das fortgesetzte Wachstum der bilateralen C)EH der sociation, IDA),imJahr1960,worindaswachsendeBewuOt- DAC-Under, das die ZuRusse zu den Entwicklungslandern seinvonden Bediirfnissender h d e r mit niedrigemEinkom- von weniger als6 Mrd Dollar im Jahr1970auf iiber18 Mrd men zum Ausdruck kam. Dollar in 1980 steigen lieR. DieErrichtungder regionalenEntwicklungsbanken:der In den friihen achtzigerJahrenereignetensich: Interamerikanischen Entwicklungsbank (1959), der Afrika- Eii Ruckgang der offentlichen Entwicklungshilfelei- Schaubiid 7.1A Netto-Auszahlungenmultilateraler Institutionenan Entwicklungshder Mrd $ Mrd $ h . . - 8 C 8 . . !LJ -Entwiddungs- IDA Reonale EG/EIB UN OPEC OPEC EG/EIB Reaide Entwicklw Weltbank Andere Institutionen Andere Institutionen Weltbank Anmmhg: Angaben iiber die regionalm Enhvicklungsbanken umfasen die Auszahiungen der Afrikaniden Enhviddungsbank, der Asiatischen Entwick- lungsbank und der Interamerikanischen Entwicklungsbank.EGlEIB bemidmetdie Europ&che hvestitionsbankder EuropZien Gemeinschaften. * Quelle: OECD1984 nischen Entwicklungsbank (1964)und der Asiatischen Ent- stungen um 2 Mrd Dollar a d 41 Mrd Dollar, der eine wicklungsbank (1966). Abnahme der t)EH der OPEC-Ltder um uber 40 Prozent Die siebziger Jahresahen: widerspiegelte. Die bilaterale offentliche Entwicklungshilfe Ein rasches Wachstum der offentlichen Entwiddungs- der DAC-Under stagnierte. hilfeleistungen von11Mrd Dollar im Jahr1972 a d uber 42 Eine deutliche Gewichtsverlager~ngbei den Geberlh- Mrd Dollar in 1980. Auch zu konstanten Preisen und dern zugunsten der bilateralen Hie. Zwischen 1980 und Wechselkursenvon 1982 war ein betrachtlicherZuwachszu 1983blieben die Beitrageder DAC-hder zu den multilate- verzeichnen, und zwar von 24 Mrd Dollar auf 40 Mrd ralen Finanzinstituten (einschlieBlich dejenigen der EG) Dollar. nominal betrachtet praktisch konstant. Der Anteil der Die spektakulare Steigerung der Hilfsleistungen der multilateralenOrganisationen an der gesamten offentlichen OPEC, wodurch die Zuflusse bilateraler t)EH der OPEC zu EntwicklungshilfederDAC-UndersanknacheinemHochst- den Entwicklungslandern von nur 450 Mio Dollar im Jahr stand von 32 Prozent in den Jahren1977/78 a d 28 Prozent 1972auf 4,2 Mrd Dollar in 1974 bis zu einem Hochstbetrag 1982/83. Dementsprechend stagnierten die multilateralen von uber 8,7 Mrd Dollar im Jahr1980 sprangen. konzessionaren Kapitalhilfen, die von den Beitragen der Eine betrachtlicheZunahmeder multilateralenHilfslei- Geberlander abhangig sind. stungen (vgl.Schaubild 7.1A). wodurch deren Anteilan der Sonderbeitrag 7.2 Exportkredite Esgibt zwei Grundformenvon Exportkrediten: (a)Lieferan- Exportkredite, netto gerechnet, insgesarnt a d rund 8 Mrd tenkredite,dieein ExporteurseinemKundengewiihrt und (b) Dollar - das waren weniger als 8 Prozent der Netto- Besbellerkredite, das sind Kredite, die dem fiufer von einer Mittelzukliisse zu den Entwicklungsl%ndem.Dieser Ruck- anderen Stelle als dem Exporteur gewiihrt werden - ubli- gang spiegelte zum einen Kiirzungen der Investitionspro- cherweisevon einer Bank. Exportkreditewerden zu ,,ofFent- gramme der EntwicklungslPnder wider, zum anderen die lichen"Krediten,wenndieRegierungdesExporteurlandesan ZuNdchaltung der Exportkreditstellenselbst, die darnit a d dem Kredit beteiligt ist, entweder als Kreditgeber oder als ihre Verlustereagierten. Besondersstark ausgeprkt warder Versicherer bzw. Garantiegeber zugunsten des Kredit- Ruckgang gegenuberden aMkanischen lndern rnit niedri- gebers. gem Einkommen, wo die Auszahlungen neuer mittel- und ImJahr1980beliefensichdieBrutto-Auszahlungenmittel- langfristigerKreditevon iiber 1,25Mrd Dollar im Jahr1980 und langfristiger offentlicher und offentlich geforderter a d nur 250 Mio Dollar im Jahr 1983 sanken. k d e r rnit Exportkredite der DAC-hder an die Dritte Welt a d mittleremEinkommen,dieSchwierigkeitenrnit ihremSchul- insgesamt 35 Mrd Dollar (vgl. Tabelle 7.2A). Die Netto- dendiensthatten, fie1esebenfallsschwerer,Exportkreditezu Auszahlungen betrugen 14 Mrd Dollar oder 14 Prozent der erhalten. Netto-Finanzierungszufliisse zu den Entwicklungslbdem. Obwohl die Gewarung von Exportkreditensich tenden- Auf die Exportkrediteentfallen gegenwiirtiietwas mehr als ziell auf die wichtigsten Mrkte der Dritten Welt konzen- 20 Prozent der lWtigen Verschuldungder DrittenWelt ------ triert, sind sie unter den Entwicklungslbdem breiter und fast ein Drittel ihrer jarlichen Schuldendienstzahlun- gestreut, ~ e s - b e ~ T i i i e n i r ~ w a r ~ d gen. BeidenLiindemmit niedrigemEinkommenentfallenauf 25 Prozent flief3en den k d e m rnit niedrigem Einkommen sieetwa18Prozentder langfristigenSchulden (derAnteil der zu, 15 Prozent den k d e m rnit mittlerem Einkommen und kommeniellenSchuldenbetrbt weniger als10Prozent)und 60 Prozent den b d e r n mit hoherem Einkommen. Diese nahezu 40 Prozent der Schuldendienstverpflichtungen. Kredite sind fiir viele Entwiddungsliinder eine wichtige Seit1981sind dieZufliissevon Exportkreditenzur Dritten QuellederProjektfiianzierunggewesen,wobeidieZins- und Welt stark zu~ckgegangen.Im Jahr 1983 beliefen sich die Tigungszahlungenhaufigder Eigenart und den Merkmalen TABELLE 7.2A Exportkredite an EntwicklungslWer, 1970 bis 1972und 1977 bii 1983 (Mrd 5, sofem nichts mrderes angemerkt) 15'70-72 Durch- Position schnitt I977 1978 I979 1980 1981 1982 I983 Netto-Auszahlungendurch DAC-LAnder OffentlicheExportkredite 0,8 1,4 2,2 1,7 2,5 2,O 2,7 2,l Private Exportkredite 1,9 8,8 9,7 8,9 11.1 11,3 7.1 5,s Insgesamt 2,8 10,3 11,9 10,6 13,6 13,3 9,8 7,6 Gesamte Exportkredite in % der gesamten Zufliisse zu den EntwickIungslZndem 15 15 14 12 14 12 10 8 Brutto-AuszahIungen der DAC-Ender 7.7 22,9 27,P 28,7 34,9 36,2 32,9 29,9 AnmPrhug: Die Angab bezirhen sich auf offentliche und offentlich gef6rdertemittel-und langtristige Exportkredite QueIIe: OECD Dmelopment Cc-opration. sich auch die Nachfrage der Entwicklungslander gabe und dem ,,Herauswachsend'einiger Entwick- nach Importen aus den Industrieladern. Ein wirk- lungslander aus der Entwicklungshilfe ist die relati- samer EntwicklungsprozeBist daher fur Geber-wie ve Bedeutung dieser offentlichen Entwicklungshil- Empfangerlander von Vorteil. feleistungenan die Dritte Welt alsganzes zuriickge- mfentliche Entwicklungshilfeleistungen, insbe- gangen. Gleichwohl stellensie weiterhin eine groRe sondere konzessionare Mittel oder offentliche Ent- und verhaltnismaBig stabile Kapitalquelle dar. Im wicklungshilfe (OEH), sind fur Lander rnit niedri- Jahr1983machten die offentlichenMittelimmerhin gem Einkommen besonders wichtiggewesen. Wah- noch 40 Prozent der gesamten Netto-Kapitalzuflus- rend der Jahre 1981/82 entsprachen diese Mittel 82 se aller Entwicklungsliinder aus. Etwa 26,l Mrd Prozent der gesamten Netto-Kapitalzufliissedieser Dollar flossenihnen als bilaterale ~ E zu, H 7,sMrd Lander. Dollar alsmultilateraleOEHund 7,OMrd Dollar als Mit der zunehmenden kommerziellenKreditver- nichtkonzessionare Mittel von multilateralen Insti- Schaubild 7.1 Netto-Zufliisse offentlicher Ent- wicklungshilfe nach Herkunft, 1970 bis 1983 der Projekte besser entsprachen, als dies bei den meisten Bankkreditender Fall ist. Mrd $ Es hat jedoch viele Beispiele dafiir gegeben, daR Export- 1 1 krediteungeeigneteund mangelhaft geplanteProjekteunter- 'afenntliche Entwicklungshilfe stutzten, eine ubermaige Verschuldung begiinstigten, zu Nichtkonzessioniire uberhohten Preisen fiihrtenoder der Korruption dienten. In Kredite den letzten Jahrenhaben verschiedene Entwicklungslhder kunfristige Exportkredite zur Fianzierung ihrer langfristi- gen Investitioneneingesetzt,wodurchsieihreexterneSchul- densituation zusiitzlich vedechterten. Solche Probleme entstehen deshalb, weil Exportkredite grundsatzlich der Fijrderungder Ausfuhrund nichtdesEntwicklungsprozesses dienen; zudem v w e n manche Entwicklungslander iiber keinerleiInstrumentarium, um dieVerwendungvon Export- krediten zu p ~ f e nund zu steuem. Um ihre Exporte zu fordem, haben Industrielhder haufig Kredite zu konzessioniren Bedingungen gewiihrt. In den spaten siebziger Jahren versuchten sie, die rasche Ausbrei- tungdersubventioniertenDarlehenzubremsen.Im Rahmen des OECD-Konsensus vereinbarten sie Richtlinien uber Laufzeiten und Konditionen der Exportkredite, darunter Mindestzinsatze und maximale Laufieiten. Viele Entwick- - lungslhder sehen in dieser Vereinbarung jedoch nicht den Versuch, die Qualitat der Exportkredite zu verbessern, I sondemeherein Kartell, dasdenZiwettbewerbbeschrhkt 0- I 7Planwirt- und die Kosten der Exportkrediteerhoht. O,, y schaftlicheund i Um den Beitragzu steigern, den Exportkreditezu langfri- stigen Programmenfiir strukturelleReformenund rascheres Wiaftswachstum in der Dritten Welt leisten komen, sollten shtliche Regierungen sich mit zwei Fragen ausein- andersetzen:Erstens, wie k o ~ edie Exportkreditinstitutio- n nen dazu veranldt werden, die Gewiihrungvon Garantien und Versicherungen gegenuber Enhvicklungsliindern, die tionen wie CARE, das Rote Kreuz und die katholi- Anpassungsprogramrne ehfihren, wieder aufzunehmen; schen Hilfswerke; ihre Rolle wird im Sonderbeitrag zweitens, welche Schrittesind in Anbetracht der Tatsache, 7.3 diskutiert. daBExportkreditinstitutionengrun&tzlich der Ausfuhrfor- Seit 1980 hat der Dollarwert der verschiedenen derung dienen, zu untemehmen, um den entwicklungspoli- tischen Effekt von Exportkreditenzu steigern. Eine Antwort Arten von OEH stagniert oder ist gesunken (vgl. auf beideFragen diirftedarinbestehen, mehr Infonnationen Schaubild 7.1). Aus gegenwartiger Sicht ist fur die iiber Anpassungs- und Investitionsprogramme einzelner absehbare Zukunft nur ein geringeroder iiberhaupt Entwicklungslander verfiigbarzu machen und sie intensiver kein realer Zuwachs wahrscheinlich. Der jungste zu nutzen. Ruckgang trat trotz eines anhaltenden erheblichen Bedarfs an Auslandskapital und eines verlangsam- ten Wachstums der kommerziellen Kreditgewiih- rung ein. Dies unterstreicht, wie notwendig es ist, tutionen. Nicht enthalten in diesen Angaben iiber daBdie bestmoglicheVerwendung desAuslandska- offentliche Kapitalhilfen (und in diesem Kapitel pitals durch die Empfanger sichergestellt wird. In auch nur kurz behandelt) sind (a) Ziehungen auf dieser Beziehung hat die eigene Wirtschaftspolitik den IWF, die zwar offentliche Transaktionen sind, der Entwicklungslander eine wichtige Rolle zu doch generell zu den Reservetransaktionen ziihlen spielen - eine Frage, die in Kapitel 4 erortert (vgl.Sonderbeitrag 7.6), und (b)Exportkredite,die wird. in erster Linie als kommerzielle Transaktionen Dieses Kapitel befafit sich vor allem mit vier betrachtet werden, obwohl sie offentlich gefordert Themen. werden (vgl.Sonderbeitrag 7.2). Eine andere wich- a Die grundlegenden Argumente fur offentliche tige Quelle der Unterstutzung fiir die Dritte Welt, Hilfsleistungenund die Wege, auf denendieMotive deren LeistungendieseZahlen nicht enthalten, sind und Zieleder GeldgeberdieEffektivitatihrerUnter- die privaten und religiosen Wohltatigkeitsorganisa- stutzungsprogramme beeinflussen konnen. I Sonderbeitrag 7.3 Nichtstaatliche Organisationen I NichtstaatlicheOrganisationen (NSO)haben im Wohlttitig- chen Beitrag der NSO, dem sie enthalten nicht den Gegen- keitswesen und in der Entwicklungshilfe eine lange Tradi- wert der von freiwilligen Helfern erbrachten Leistungen - tion. Solche NSO wie Oxfam, Rotes Kreuz und Roter oftmals ein wesentlicher Teil der Anstrengungender NSO. Halbmond, Misereor,WorldVision, CaritasundCAREsind In den letztvergangenenJahren haben die NSOein gro13e- besondersaktiv in der Unterstiitzungdes Erziehungswesens, res Gewicht auf Entwicklungsprogrammegelegt, wahrend medizinischer und bevolkerungspolitischer Dienstleistun- die humanitare Hilfe weniger stark betont wurde. Sie gen, der landlichen und stadtischen Entwicklung sowie der versuchen Randgruppen zu erreichen, die weitverbreitete Fordemng von Kleinbetrieben. h u t an der Basis zu bekknpfen und die Bevolkerung Im Jahr 1983 wurden von den NSO der Industrielhder stllrkeram EntwicklungsprozeRzu beteiligen. Infolgedessen rund 3,6 Mrd Dollar an konzessionarer Hilfe gewahrt. Sie schenken die NSO der Kostenwirksamkeit, der Kostendek- brachten rund 2,3Mrd DoIlarvon ihreneigenenMitgliedem kung und der Bewertung der Projekte zunehrnend Beach- sowie von privaten Spendemauf und erhieltenfast 1,3 Mrd tung. Sie sind sich auch der Notwendigkeit bewdt, ihre Dollar in Form von Barzuschussen, Dienstleistungen und Aktivitaten mit denen anderer Geber zu koordinieren. Die Warenliefewen van offentlichen Entwicklungshilfege- engere Zusammenarbeit zwischenden Regierungen und den bem. Die umfangreichstenH i e n durch NSO stammten aus NSO beim EntwicklungsprozeBwird von Institutionen der den VereinigtenStaaten (1,9Mrd Dollar), Deutschland(547 bilateralen Entwicklungshilfe, internationalen NSO und MioDollar),Kanada (257MioDollar)und den Niederlanden multilateralen Institutionen wie der EG, dem UNDP, der (128 Mio Dollar). Diese Angaben unterschatzenden wirkli- UNICEF und der Weltbank, unterstutzt. Die Kritik, die gegen die Entwicklungshilfe unmittelbar iiberhaupt keine Mittel zugute. vorgebracht wurde. In den fiinfziger und sechziger Jahren bildetedas Die Versuche, dieAuswirkungen dieser offent- gesamtwirtschaftliche Wachstum das Hauptziel, lichen Hilfsleistungen a d den EntwicklungsprozeB und die Industrialisierung wurde als das wichtigste zu messen. Instrument zur Venvirklichung dieses Ziels angese- Die jungsten Bemuhungenum einewirksamere hen. Viele EntwicklungslZnder waren aus politi- Gestaltung der Entwicklungshilfe. schen wie okonomischen Grunden davon iiber- zeugt, da8 eine moderne Gesellschaft eine indu- strialisierte Gesellschaft sein muBte. Urn industriel- Gewandelte Auffassungen vom les Wachstum zu erreichen, entschieden sich viele EntwicklungsprozeB Regierungenfur die Importsubstitution, und wehr- ten Importe durch hohe Zolle und mengenmsige Die Art und Weise offentlicher Entwicklungshilfe Beschrankungen ab. Diese Politik verzerrte die wird wesentlich davon beeinflufit, wie Geber und heimische Preisstruktur und fiihrte zu einer zuneh- Empfanger den EntwicklungsprozeB betrachten. menden ifberbewertung des Wechselkurses. Dies Der Erfolg des Marshall-Plans in den vierziger und wiederum beeintrachtigte die Exporte und begun- fiinfziger Jahren fuhrte bei vielen Beobachtern zu stigte dasWachstum unwirtschaftlicherIndustrien. derAnsicht, daBeinahnlicherKapitaltransfer indie Die Landwirtschaft wurde weitgehend vernachlas- Lander der Dritten Welt trotz deren physischer, sigt. Einige Regierungen verlienen sich stillschwei- menschlicher und institutioneller Beschrankungen gend oder ausdriicklichauf die jederzeitigeVerfug- ahnliche Resultate bringen wiirde. Das erste Ent- barkeit von Nahrungsmittelhilfe, wobei sie davon wicklungsmodell betonte daher fast ausschlieBlich ausgingen, da8 die Landwirtschaft ausgebaut wer- die Aufstockung des Sachkapitals, um Produktion den konnte, wenn erst einmal ihre industrielle und Einkommen zu steigern und die Armut zu Starke gesichert ware. lindern. Diese Strategie bedeutete, daR nicht nur in Jelangersolchebinnenwirtschaftlichorientierten Maschinen und Anlagen, sondern auch in die Entwicklungsstrategien verfolgt wurden, um so physische Infrastruktur wie StraBen und Hafen deutlicher wurden die Kosten dieser Politik, und investiert wurde. Die Weltbank beispielsweisewid- zwar nicht nur fur die Volkswirtschaft, sondern mete in ihren ersten fiinfzehn Jahren Strom- und insbesondere auch fur die amen Bevolkerungs- Eisenbahn-Projekten fast 50 Prozent ihrer Auslei- schichten. In einer wachsenden Zahl von Lhdern hungen; weniger als 10 Prozent flossen in die begann sich zu zeigen, daI3fur eine Ausweitungder Landwirtschaft, und den Sozialbereichen kamen Agrarproduktion und des Exports groBere Mog- lichkeiten bestanden, als man angenommen hatte. me und Zwange zielen, denen die Amen unterlie- Als Resultat setzte sich ein starker auBen- und gen, teils auf die Steigerung von Wachstum und marktwirtschaftlich orientierter Entwicklungsan- Produktion sowie auf die Verbesserungwirtschafts- satz immer mehr durch. Es wurde auch zunehmend politischer MaBnahmen gerichtet sind, die direkt anerkannt, daB der Aufbau von Humankapital oder indirekt den Armen zugute kommen. Das beim Vorantreiben des Entwicklungsprozesses Ergebnis dieser Debatte war, daR die Bekampfung einen entscheidenden Faktor bildet. der Armut beim Entwurf und der Bewertung von In den fruhen siebziger Jahren begannen einige Entwicklungsprogrammen starkere Beachtung Beobachter die ZweckmaBigkeit der herkommli- fand. In den meisten Geberlandern war der Beweis, chen Betonung des gesamtwirtschaftlichen Wachs- daB die Entwicklungshilfe tatsachlich auf die tums in Frage zu stellen. Eine Reihe wirtschaftswis- Losung grundlegender langfristiger Probleme der senschaftlicher Studien uber den Zusammenhang Amen abstellt und nicht primar den hoheren zwischen Wachstum und Einkommensverteilung, Einkommensgruppen in den Empfangerlandern wie auch vereinzelte Beobachtungen uber die Aus- zugute kommt, ein wichtiger Faktor fur die Unter- breitung der Armut in einzelnen Landern fuhrte bei stutzung von Entwicklungshilfeprogrammen durch manchen Okonomen und Anhangern der Entwick- die Offentlichkeit und die Legislative. lungshilfe zu dem SchluB, daBdie Entwicklungsbe- Die wirtschaftlichen Probleme der vergangenen muhungen in vielen Fallen hauptechlich den mitt- zwolf Jahre haben die Komplexitat des Entwick- leren und hoheren Einkommensgruppen zugute lungsprozessesdeutlich gemacht. Die unterschiedli- gekommen waren; das Wachstum war nicht bis zu chen Erfolge der Entwicklungslander lieBen die den Armen ,,durchgesickert". Diese Beobachtun- Schlusselstellung ihrer eigenen Wirtschaftspolitik gen bildeten ein wichtiges Element bei der Fomu- hervortreten, insbesondere (a) die Kosten einer lierung der Entwicklungsstrategie der sogenannten ineffizienten Importsubstitution, von Preisverzer- menschlichen Grundbedurfnisse. Einige Befurwor- rungen sowie Verbrauchersubventionen und den ter dieses Ansatzes sahen einen Widerspruch zwi- wichtigen Wachstums- und Beschaftigungsbeitrag, schen Programmen, die das Wachstum forderten, den eine handelspolitische t)ffnung sowie realisti- und solchen, die den Amen zu helfen suchten, und sche Wechselkurse und Inlandspreise leisten kon- machten daher geltend, daB Entwicklungsbemu- nen, (b) den Beitrag, den die Landwirtschaft zur hungen direkt auf die Annen und ihre Grundbe- Beschleunigung des Wirtschaftswachstums und durfnisse - Erziehung, Gesundheit und Ernahrung Starkung der Zahlungsbilanz, wie auch zur Anhe- -abzielenmiinten. bung des Einkommens und des Erniihrungsniveaus Anderen erschien dies jedoch als ein kunstlicher der h e n leisten kann und (c)die Bedeutung, die Gegensatz: Wirtschaftliches Wachstum und die der Entwicklung der institutionellen wie der physi- Verbesserung der Situation der Amen schlieBen schen Infrastruktur eines Landes zukommt. sich nach dieser Auffassung als Zielsetzung nicht gegenseitig aus, sondern hangen vielmehr weitge- Die jiingste Vergangenheit lieB auch Zweifel an hend voneinander ab. Das langfristige Wirtschafts- der Flexibilitatoffentlicher Stellen und ihrer Mittel- wachstum ist danach in hohem MaBeabhangig von vergabe bei der Deckung des spezifischen Bedarfs einer Steigerung der wirtschaftlichen Leistungsfa- der Entwicklungslander aufkommen. Solche Zwei- higkeit der Armen, wozu auch eine Verbesserung fel betreffen die Fahigkeit und Bereitschaft offentli- ihres Gesundheits- und ihres Ausbildungsstandes cher Stellen, wirtschaftspolitische Reformbemu- gehort. Zugleich wurden die Amen die zur Befrie- hungen zu unterstutzen, Aufwendungen in heimi- digung ihrer Grundbedurfnisseerforderliche dauer- scher Wahrung zu finanzieren, Mittel fur die Erhal- hafte Einkommenssteigerung nur erzielen konnen, tung und Wiederherstellung des bestehenden Kapi- wenn die Volkswirtschaft in der Lage ware zu talstocks bereitzustellen, zur Entwicklung der insti- wachsen und dabei zusatzliche Beschaftigung zu tutionellen Kapazitaten der Dritten Welt beizutra- schaffen; Umverteilung allein wurde nicht ausrei- gen oder dringend benotigte Importe zu finanzie- chen. Aus dieser Sicht stellte sich nicht die Alterna- ren. Zur Debatte steht auch das richtige Verhatnis tive ,,Gerechtigkeit oder Wachstum", sondern die zwischen kurzfristiger und langfristiger Hilfe und Frage nach Art und Weise des Wachstums. Befur- zwischen den unterschiedlichen Fomen der Unter- worter dieser Strategie von ,,Wachstum und stutzung, wie allgemeinen Zahlungsbilanzhilfen, Gerechtigkeit" haben betont, da8 es kombinierter sektoralen oder projektbezogenen Unterstutzungs- Bemiihungenbedarf, die teils direkt auf die Proble- mafinahmen. Prinzipien der ijffentlichen Enhvicklungshilfe prozesses notig sind, - im Gesundheits-und Erzie- hungswesen, in der Agrarforschung und in einigen Die okonomische Begriindung offentlicher Ent- Infrastrukturbereichen - erzielen hohe Ertrage. wicklungshilfeleistungenstutzt sich auf zwei grund- Beispielsweisehat man fur Afrika den realen Ertrag legende Argumente: Effizienz und Gerechtigkeit. der Grundschulerziehung auf 30 Prozent und der Diesegewinnenhaufigan Gewichtdurch dieKennt- weiterfiihrenden Schulbildung a d iiber15 Prozent nis dessen, was angesichtsder gegebenen okonomi- geschatzt. Zahlreiche Untersuchungen uber die schen, politischen und gesellschaftlichen Struktur Agrarforschung ergaben reale Ertragsraten, die eines Landes realistischerweise moglich ist. deutlich hoher waren als 10 bis 15 Prozent. Aber Das Argument der Effizienz beruht auf der dieseGewinnekonnen erst im Laufe von dreifiigbis Ansicht, daB die privaten Markte fur Kapital, vierzigJahrenanfallen, wobeiinden Anfangsjahren Technologie und andereDienstleistungennicht das keinerlei Ertrage erzielt werden. Das macht diese Volurnen und die Art an Ressourcen bieten, die den Investitionen fiir die private Finanzierung ungeeig- spezifischen wirtschaftlichen Bedingungen und net, so dafl zumindest in den Anfangsstadien des Moglichkeiten einzelner Entwicklungslander am Entwicklungsprozesses offentliche Hilfe erforder- besten entsprechen und fur eine effiziente Alloka- lich ist. A mder-Weltersparnis am geeignetsten sind. AuRerdemhangt die wirtschaftlicheEntwicklung ---------- offentliche Mafinahmen und Hilfeleistungen, wel- von mehr Faktoren ab als nur von d e r l E l G i i i ~ i - ~ che die Mittelzuflusse von diesen Markten ergan- tion des Sachkapitals und der Verbesserung der Zen, konnen den weltweiten Einsatz der Produk- menschlichen Ressourcen. Sie erfordert auch eine tionsfaktoren verbessern. Die Investitionsertrage EntwicklungderInstitutionen, denTransfer unddie sind in Entwicklungslandern haufig hoher, so daB Anpassung von Technologie sowie ein geeignetes die Bereitstellungsolcher Ressourcen (konzessiona- wirtschaftspolitisches System. Auslandische Pri- rer und nichtkonzessionarer Art) zu einem hoheren vatinvestitionen konnen finanzielles und physi- kunftigen Einkommen nicht nur der Nehmerliinder, sches Kapital, Technologietransfer und Manage- sondern auch der Welt insgesamt fuhren kann. mentleistungenals Paket zur Verfiigungstellen. Die Zwar haben die privaten Kapitalmarkte in den auslhdischen Investitionen verhielten sich jedoch siebziger Jahren den Undern mit rnittlerem Ein- nicht nur bei der Auswahlder Sektoren und Lander kommen groRe Betriige zur Verfugung gestellt, tendenziell sehr selektiv, wie in Kapitel 9 erortert, doch stand vielen lndern, insbesondere denen mit sondern standen auch nur begrenzt zur Verfugung. niedrigem Einkommen, privates Kapital nur in Auflerdem sind die benotigten Arten technischer begrenztem Umfang zur Verfugung. Fur diesen Dienstleistungenund Mittelhaufigauf den privaten begrenzten Zugang zu privaten Mitteln sind ver- Finanzmarktennur schwer erhaltlich. Insbesondere schiedene Faktoren mafigebend: (a) das staatliche Undern mit niedrigem Einkommen konnte es auch Risiko, das die Kreditgewahrung beschrhkt; (b) an dem technischen Sachverstand fehlen, solche Kapitalmarkteingriffein den Industrielandem, wel- Mittel zu identifizieren,zu bewerten und zu erwer- che die Vergabe von Auslandskrediten durch ben. Offentliche Entwicklungshilfe kann ein Mittel bestimmte Finanzinstitute diskriminieren; (c) die sein, die von den Entwicklungslandern benijtigte Eigenschaft vieler Investitionen in Entwicklungs- Kombination von Kapital, technischer Hilfe und l a M e r n ( h - i s h h r a & ~ & e g e * ~ f t s p a l i t i s c h e d 3 ~ ~ l l gVerfugung zu z u r Infrastruktur), zwar hohe soziale Ertrage, aber stellen. Die Geber konnen zum Aufbau von Insti- nicht ohne weiteres greifbaren Nutzen abzuwerfen tutionen beitragen, die dann technische und wirt- beziehungsweise kurzfristig nur geringe oder uber- schaftspolitische Entscheidungen auf effizientere haupt keine Deviseneinnahmen zur Bedienung der Weise treffen konnen. Durch ihre Hilfe bei der kommerziellen Auslandskredite zu erbringen; (d) Schaffung einer grundlegenden Infrastruktur, bei unzureichendeInformationen der Kreditgeber iiber der Entwicklung der Institutionen und durch die die Investitionsmoglichkeiten und die Ruckzah- Unterstutzung einer marktorientierten Wirtschafts- lungskapazitat der Entwicklungslander und (e)die politik stimuliert die offentliche Entwicklungshilfe traditionelle Abneigungprivater Bankengegeniiber haufig direkt oder indirekt Zuflusse privater Mit- langfristigen Finanzierungen. tel. Der letztgenannte Punkt ist besonders wichtig. Das Argument der Effizienz spricht fur ein Tatig- Viele der Investitionen, die zur Schaffung der werdendesStaates, sagt aberwenigdariiberaus, ob grundlegendenVoraussetzungendes Entwicklungs- solche Leistungen zu konzessionaren oder nicht- konzessionaren Bedingungen erfolgen sollen. Eine Eine andere praktische Begriindung der konzes- Begriindung fur offentliche Entwicklungshilfe zu sioniiren Entwicklungshilfeh h g t rnit der Tatsache konzessionaren Konditionen beruht auf Gerechtig- zusammen, daI3zur Bedienung der Auslandsschuld keitsiiberlegungen. Zwar wird konzessionare Hilfe nicht nur die inlandischen Mittel aufgebracht, son- auf freiwilliger Basis zur Verfiigung gestellt, doch dern daB sie auch in Devisen konvertiert werden laBtsiesich volkswirtschaftlich rnit einer einfachen mussen. Landerin einem friihen Entwicklungsstadi- Erweiterung des Arguments fiir eine progressive um - in dem es einen groRen Bedarf an Investitio- Besteuerung begriinden, wobei ein Einkommens- nen im Sozialbereich und in der Infrastruktur gibt transferzwischenreichen und armen Landernan die -sind haufig rnit institutionellen undanderen Stelle desTransferszwischenhoheren und niedrige- Zwangen konfrontiert, die ihre Moglichkeiten zur ren Einkommensgruppen innerhalbeines Geberlan- raschen Ausweitung ihrer Exporteinnahmen beein- des tritt. So gesehen konnen Industrielander rnit trachtigen. Da konzessionare Mittel nicht rnit einer hoherem Einkommen einen Teil ihrer inlandischen so groBenSchuldendienst- und Devisenlast verbun- Steuereinnahmen zur Finanzierung von ubertra- den sind wie Mittel zu Marktbedingungen, steigern gungen an Entwicklungslander mit niedrigem Ein- sie die Fihigkeit dieser Lander, solche notwendigen kommen verwenden, um dort den Lebensstandard Investitionen vorzunehmen. der Bewohner direkt zu verbessern und auch um Die Argumente zugunsten der konzessionaren indirekt - durch die Ausweitung der Wirtschafts- Entwicklungshilfegelten in erster Linie fur Lhder aktivitat und des AuBenhandels - die Wohlfahrt rnit niedrigem Einkommen. Zwar miissen auch weltweit zu erhohen. Verglichen rnit einem ahnli- Entwicklungslander rnit mittlerem und hoherem chen ZufluB von Finanzierungsmitteln zu Markt- Einkommen Investitionen in der grundlegenden konditionen, dient konzessionare Entwicklungshil- offentlichen Infrastruktur tatigen, wo lange Rei- fe diesem Ziel wirksamer, weil sie langfristig zu fungszeitenund externe Effektevorherrschen, doch einem groBeren NettozufluB von Kapital fiihrt. verfugen sie aufgrund ihrer starker entwickelten Fur konzessionire Unterstutzung kann aber auch Volkswirtschaften iiber eine Basis, um vermehrt ein praktischer Grund sprechen. In Landern rnit privates Kapital zu erhalten und auch die zur niedrigem Einkommen sind viele der von offentli- Bedienung kommerzieller Kredite erforderlichen chen Investitionen und Dienstleistungen (beispiels- Devisen zu erwirtschaften. Aber selbst in vielen weiseim Gesundheits-und Erziehungswesen)direkt Landern rnit mittlerem Einkommenkann die offent- Begunstigten zu arm, um deren volle Kosten zu licheEntwicklungshilfeeinewertvolle Rolle spielen, tragen -doch profitiert davon die Volkswirtschaft da sie nicht nur langfristiges Kapital zu nichtkon- als games. Da die Ertrage an irgendeiner Stelle der zessionaren Bedingungen, sondern auch technische Wirtschaft auftreten, konnte argumentiert werden, Unterstiitzung und wirtschaftspolitische Beratung daB die Regierung in der Lage sein sollte, sie sich zur Verfiigung stellt. Sie kann auch als Katalysator teilweisedurch Gebiihren und Steuern zuriickzuho- fiir private Mittelflusse dienen und dazu beitragen, len, um damit die Kreditaufnahmen zu Marktkon- daI3deren Volumensteigt und die Konditionen sich ditionen zu bedienen. Allerdingskann die Zeitspan- verbessern. ne, wahrend der die Ertrageanfallen, sehr langsein, Wird davon ausgegangen, daBdas okonomische wodurch zeitliche Diskrepanzen zu den Schulden- Ziel der offentlichen Entwicklungshilfe letztlich dienstleistungen fur kommerzielle Darlehen entste- darin besteht, die Allokation der Ressourcen zu hen. AuI3erdem ist es fur Regierungen haufig aus verbessern und das Tempo der wirtschaftlichen sozialen, politischenoder administrativen Griinden Entwicklung zu steigern, so kann die Form der schwierig, die Ertriige derartiger Investitionen Entwicklungshilfe, die dieses Ziel am effektivsten abzuschopfen, insbesondere wenn sie dazu be- fordert, je nach der spezifischen wirtschaftlichen stimmt sind, das Einkommen und Wohlergehender Lage von Land zu Land erheblich variieren. Sie ist Amen zu verbessem. Auch wurde angefuhrt, daB auch von den Moglichkeiten und Starken des in bestimmten Fallen - beispielsweise bei der jeweiligen Geldgebers abhangig - andere Motive Versorgung rnit sauberem Wasser und bei Immuni- der Geber beeinflussen natiirlich auch die Art der sierungsprogrammen - der Versuch, die Dienstlei- Entwicklungshilfe, wie im nachsten Abschnitt stungen voll entgelten zu lassen, zu einem substan- erlautert wird. Im Hinblick auf den Entwicklungs- tiellen Ruckgangder Nachfrage der amen Bevolke- prozeB lautet die zentrale Frage: Wo liegen die rungsschichten fuhrt, was rnit volkswirtschaftli- fundamentalen Hindernisse fur wirtschaftliches chen undgesellschaftlichenVerlustenverbundenist. Wachstum, und wie kam die offentliche Entwick- Sonderbeitrag 7.4 Wirtschaftliche Unterstiitzung durch die OPEC I Bis nun Jahr 1973 waren n u drei OPEC-Mitgliedsl&nder Jahrenmischen 0,3 und0,4 ProzentdesBSPbetrug. ImJahr (Kuwait, Libyen und Saudi-Arabien)bedeutende Entwick- 1975 erreichte der Anteil der 0EH am BSP in Kuwait 7 lungshilfegeber. Der groflte Teil ihrer Hilfsieistungen Prozent, in Saudi-Arabien 8 Prozent, in den Vereinigten bestandin Zuschiissenzugunstender bffentlichenHaushalte Arabiien Emiraten12 Prozent und in Katar 16 Prozent. .&gyptens, Jordaniens und Syriens; in den Jahren 1970 bis Die Auszahlungen an OEH durch die OPEC erreichten 1972 betrug ihre Hilfe durchschnittlichgut 400 Mio Dollar 1980einen Hohepunkt und sind seitdem nominal gerechnet proJahr.DieH i ederOPEC-Mitgliedsliinderfiulangfristige um iiber 40 Prozent gesunken;sie machten im Jahr198315 Entwiddungsvorhaben bewegte sich vor 1973 im Jahres- Prozent der weltweiten Leistungen von (%H aus (siehe durchschnitt zwischen 40 und 60 Mio Dollar und stammte Tabelle7.M). DieserRiickgangspiegeltteilweisedie sinken- nurauszweiQuellen: demFondsvonKuwaitunddemFonds denC)leinnahmenunddieverschlechterteZahlungsbilanzpo- von Abu Dhabi. sition dieser Liinder sowie den Konflikt in der Golfregion Nach dem Anstieg der C)lpreisein den Jahren 1973/74 wider. Den stahten Riickganggab es im Iran, in lrak und nahmdie OPEC-Unterstiitzungsprunghaftzu.Whhrendder den Vereinigten Arabischen Emiraten. Kuwait und Saudi- Jahre 1974 bis 1977 betrugen die Netto-Auszahlungen im Arabien stellten im Jahr 1983 90 Prozent der gesamten Dwchschnitt jhriich 5 Mrd Dollar, d& waren fast 30 OPEC-We zur Verfiigung. Prozent der gesamten C)EH aus allen Quellen. Auch der Von der OEH der OPEC-Geber entfielen in den Jahren Anteil dieser Hilfe am BSP der OPEC-Geberknderlag vie1 1981bis1983 mehr als80 Prozentauf bilateraleProgramme. hiiher als bei den DAC-Geberlbdem, der in den siebziger Uber 85 Prozent der Ibderweise aufgeschliisseltenbilatera- TABELLE 7.4A Konzessioniire Entwicklungshilfeleistungen von OPEC-kdem in ausgewuten Jahren, 1970 bis 1983 (Netfo-Ausznhlungenin Mi05) ArabischeLiinder Kuwait Katar Saudi-Arabien VereinigteArabische Emirate Andere OPEC-Geberllinder Insgesamt Insgesamt in % des BSP Insgesamt in % aller t)EH-Leistungen Arabische Liinder insgesamt in % ihres BSP a.-vor1hfi$J. b. Durchschnittder Entwiddungshih gebendm l%nder. Qwelle:OECD Derwlopnent CwpP*rrtion. lungshilfeihren Abbau oder ihre Beseitigungunter- auch die w%rend des ubergangsprozesses benotig- stutzenl Damit vorhandene und kiinftige Investi- ten Mittel rasch zur Verfiigung stellen. Ahnlich tionen einen wirksamen Beitrag zu einemstarkeren konnenfiir Lhder, die mit gravierenden Zahlungs- Wirtschaftswachstum leistenkonnen, sind in vielen bilanz- und Haushaltsproblemen konfrontiert sind, Endem wirtschaftspolitische Reformen erforder- Beitrage zur Stabilisierung der Wirtschaft und zur lich, damit volkswirtschaftliche Verzerrungen be- Schaffung der Basis fiir kunftiges Wachstum und seitigt werden, die eine effiziente Allokation der Investitionen innerhalb eines Gesamtpaketes von Ressourcenverhindern. Derartige wirtschaftspoliti- Mafinahmen und Programmen zur Unterstiitzung sche Reformen benotigen jedoch im allgemeinen des Landes eine wichtige Komponente bilden. Zu Zeit, bis sie positive Ergebnisseabwerfen, wiihrend solchen Beitragen gehoren: Die Finanzierung des sehr rasch zusiitzliche Kosten entstehen konnen. Imports von Vorprodukten, diees erlauben, brach- Unter solchen Umsthden kann eine nicht-projekt- liegende Kapazitaten des privaten und offentlichen gebundene Entwicklungshilfe sowohl die Durch- Sektors zu nutzen und damit das inlandische Ange- fuhrung der notigen Reformen unterstutzen als bot und den Export rasch auszuweiten, sowie die zu unterstutzen, urn ihre eigenen strategischen, politischen und kommerziellen Interessen zu for- dern, um traditionelle und kulturelle Verbindungen lenAuszahlungenflosseninarabischelnderund10Prozent in nichtarabische afrikanische h d e r . Mehr als die Hiilfte zu erhalten und um ihr humanitares Engagement der gesamten biateralen OPEC-Hilfedient der allgemeinen zum Ausdruck zu bringen. Diese Biindelung von Haushaltsfinanzierung,weniger als ein Fiinftel der Projekt- Zielen kann die Art und Weise der offentlichen unterstiitzung. Entwicklungshilfe beeinflussen - und ihre Wirk- Im Rahmen ihrer bilateralen Programme haben vier der samkeit als Mittel zur Forderung der Entwicklung OPEC-Geberlhder (Abu Dhabi, Irak, Kuwait und Saudi- Arabien)nationale Fonds errichtet, die einen bedeutsamen ernsthaft beeintrachtigen. Volumen und Wachstum Teil ihrer Projekthilfe verwalten. Diese nationalen Fonds der von verschiedenen Landern bereitgestellten besitzen ein genehmigtes Kapital von 16 Mrd Dollar. Sie konzessionaren Unterstutzung (OEH) und deren zahlten 1983 etwas weniger als600 Mio Dollar aus, vergli- relative Entwicklung sind in Schaubild 7.2 und im chen mit fast 900 Mio Dollar im Jahr1980. Von den15 bis 20 Prozent der gesamten OPEC-Hilfe, die Sonderbeitrag 7.4 dargestellt. uber multilaterale Organisationengeleitet wird, flieDen 40 In letzter Zeit vorgenommene Studien haben Prozent an multilaterale Institutionen rnit einer weltweiten gezeigt, welche Rolle entwicklungsfremde Erwa- Mitgliedschaft; IDA und IFAD sind die Hauptempfanger. gungen bei der Verteilung von ~ E einnehmen. H Die iibrigen 60 Prozent werden den von OPEC-Llindern PolitischeInteressen spieltenzweifellos einewichti- getragenen multilateralen Institutionen zur Verfiigung gestellt. Die groI3te ist der OPEC-Fonds, der 30 Prozent der geRolle, wenndieVereinigtenStaaten in denJahren multilateralen Beitrtige der OPEC erhielt. Andere wichtige 1981/8239 Prozent ihrer bilateralen OEHan &yp- Organisationensindder ArabischeFondsfiir wirtschaftliche ten und Israel vergaben; wenn Frankreich 38 Pro- und soziale Entwicklung, die Islamische Entwicklungsbank zent seiner OEHin vier iiberseeischeProvinzen und und die Arabische Bank fiir wirtschaftlicheEntwiddung in Territorien leitete, und wenn 42 Prozent der bilate- Afrika. Diese vier Institute verfiigen iiber ein genehmigtes Kapital von fast 10 Mrd Dollar. Sie zahlten mischen 1981 ralen und multilateralen OEHder OPEC-Mitglieds- und 1983 netto durchsdmittlich360Mio Dollar pro Jahran lander in zwei Lander, Jordanien und Syrien, C)EH aus. flossen. iihnlich werden die Bodenschatze Zaires Die von der OPEC den Entwicklungsliindem gewikte und Sambias haufig alsein wichtiger kommerzieller Unterstutzungwird auch in Zukunftvon ihrer Liquiditatssi- tuation beeinfldt werden. Angesichts der gegenwlrtigen Beweggrund fiir die amerikanische Entwicklungs- Aussichten fiir die olpreise diirfte das Zusagwolumender hilfe an diese Ender genannt. OPEC in den nlchsten Jahren nicht nennenswertwachsen. Der Einfld entwicklungsfremder Motive auf die Allerdingswird wohldas Auszahlungsvolumenan Entwick- Entwicklungshilfe wird auch bei einem Vergleich lungshilfe seitensder OPEC-Mitgliedslhderzuniichst lang- der bilateralen und multilateralen Programme deut- samer abnehmen als die Zusagen, da die A d u n g e n mit Verziigerungreagieren.DariiberhimausdiirftedieKreditver- lich. Wahrend der Jahre 1980/82 kamen nur 40 gabe der von OPEC-Wdem gegriindetenEntwicklungsin- Prozent der bilateralen Hilfe der DAC-Lander und stitute wegen deren eigener Kapitalausstattung nicht so weniger als 20 Prozent der bilateralen OPEC-Hilfe scharf zuriickgehen wie die von OPEC-kdern direkt an den Landern mit niedrigem Einkommen zugute, andere Staaten gewiihrten Kredite. wahrend dorthin zwei Drittel der gesamten multi- lateralen Entwicklungshilfeflossen. Aderdem verlangen die DAC-Geber ublicher- weise von den Empfangern, daB sie Waren und Finanzierung der Erhaltung und Wiederherstellung Dienstleistungen in den Geberlandern kaufen; dies vorhandener Investitionsobjekte. Diese Formen der gilt freilich nicht fiir die Geber der OPEC. Solchen Unterstiitzung waren fur viele finder mit mittlerem Lieferbindungenunterlagen in den Jahren 1982/83 und niedrigem Einkommen besonders wichtig, bei etwa 43 Prozent der bilateralen OEH aus DAC- denen der Zuflui3privaten Kapitals mit dem Beginn Landern, wahrend weitere11 Prozent als teilweise von Schuldendienstschwierigkeiten iiblicherweise gebunden klassifiziertwaren. DieseAngaben unter- zuriickgegangen ist. schatzen wahrscheinlich den Urnfang der gebunde- nen Hilfe, da haufig formloseAbsprachenbestehen, wonach Auftrage in den Geberlandern zu plazieren Ziele der Geber sind. Dies kann eine geringere Qualitat der Waren und Dienstleistungen bedeuten, die haufig teurer Die Geberlander gewahren offentliche Entwick- und fur die Bedurfnissedes Empfangerlandes weni- lungshilfeaus sehr verschiedenen Griinden: um die ger geeignet sind. Untersuchungen uber die Kosten wirtschaftliche Entwicklung des Empfigerlandes der Lieferbindung deuten darauf hin, dai3 sie den I Schaubild 7.2 Volumen und Wachstum strome verzerren und die Effektivitat der Entwick- der Auszahlungen von ~ E H lungshilfe beeintrachtigen (vgl. Sonderbeitrag nach Geberlandern, 1983 7.5). Im Gegensatz hierzu erfolgen die meisten aus Volumen der Auszahlungen multilateraler Hilfe resultierenden Beschaffungen Auszahlunsen in % des BSP 1.2 1 im Rahmen internationaler Ausschreibungswettbe- @Nonvegen werbe. In der Tat besteht ein haufii genannter Niederhnde, Vorteil der multilateralen Entwicklungshilfedarin, daB sie im allgemeinen weit weniger von entwick- - 0.8 I Schweden lungsfremden Interessen beeinflufit wird als die I Danemark @Frankreich 1 bilaterale Entwicklungshilfe. @Belgien I 1 Australien Kannda @~u+re~ublik Deutxhland 0.4 . n Fordert Entwicklungshilfeden EntwicklungsprozeRl Die Entwicklungshilfeist immer kontrovers gewe- sen. Ihre Kritikerglaubenentweder, da8 sie haufig falsch angewendet wird, was ihre Moglichkeiten, den EntwicklungsprozeBzu fordern und die h u t zu bekampfen, gravierend beeintrachtigt, oder da13 sie prinzipiell schadlich ist. Zwei unterschiedliche Auffassungen liegen der prinzipiellen Ablehnung der Entwicklungshilfe zugrunde: Die eine Schule, die sich von der Theorie der Abhangigkeit ableitet, vertritt die Auffassung, die Unterentwicklungsei nicht allein ein Zustand feh- lenden Fortschritts; vielmehr spiegele sie die aktive Ausbeutung der ,,PeripherieUdurch die entwickel- ten Marktwirtschaften des ,,ZentrumsUwider. Ent- wicklungshilfeist danach ein Instrument, um die Vorherrschaft der Geberlander zu perpetuieren. Wem Entwicklungshilfeuberhaupt Vorteile brach- te, dann wiirden diese lediglich dazu fuhren, daB Unruhen vermieden und die Entwicklungslkderim Zustand der Unterwerfung gehalten werden. Die andere Schule behauptet, daB Entwick- lungshilfe unvermeidlich die Rolle des Staates aus- weitet, dieMarktsignaleverzerrt und manche Inve- stitionen finanziert, die der private Sektor vomeh- men wiirde, wennerdieChancedazuerhielte.Diese Kritiker argumentierenin der Tat auch damit, daR einvom Staat unbeeinfluBterprivater Sektor samt- liche fiir die Entwicklung erforderlichen Mittel zur Verfiigung stellen konnte, so da8 es fiir Entwick- Wert von Entwicklungskreditenum etwa15 bis 20 lungshilfe keine Rechtfertigung gibt. Prozent, in Einzelfallen noch vie1 mehr, vennin- Keine dieser beiden extremen Sichtweisen kann dert. uberzeugen. Die Kritiker der Entwicklungshilfe In den letztenJahrenhaben die Geldgeber zuneh- bieten wenig analytische Beweise fur ihre Auffas- mend Mischfinanzierungenangewendet, bei denen sung und stutzen sich statt dessen auf anekdoten- Entwicklungshilfe und Exportkredite kombiniert hafte Berichte von Fallen, in denen die Hilfe zu werden, um ihre kommerziellen Interessen zu for- entwicklungsfremden Zwecken verwendet wurde dern. Diese Art der Finanzierungkam die Handels- oder Hilfsprojekteunzureichend geplant waren. Im Der AusdruckMischfiianzierung bezieht sich ublicherweise und Agrarsektor, aber nur 2 Prozent auf das Gewndheitk a d Kredite, bei denen Entwicklungshilfemittel mit offentli- wesen und die soziale Mrastruktur. Desgleichen sind die chen (oderBffentlich garantierten)Handelskrediten,die der Exportewe an einer Ausweitung der Mischfinanzierunga d Fianzierung bestimmter Ausfuhren aus dem Kreditgeber- &der rnit mittlerem und hohem Eikommen interessiert, land dienen, kombiniert werden. Bis zu den spatensiebziger wodieinternationaleKonkurrenzamgroBtenist; dieswiirde Jahren entfiel a d Mischfinanzierungen nur ein geringer Entwicklungshilfemittel zu Lastender Under mit niedrigem Anteil der gesamten Entwicklungshilfeleistungenund der Einkommen verlagem. Exportkredite;die wichtigste Ausnahmebildete Frankreich, DieBefiirworterder Mischfinanzierungenhaben-men- wo Mischfinanzierungen ein Standardelement des tiert, d& solche Kredite den EntwicklungsprozeB durch Entwicklungshiifeprogrammswaren. Im Zugeder Rezession ,,streckunga'der C)EHfbrdernkonnen; d& siedengesamten und der Zahlungsbilanzschwierigkeitenin denspatensiebzi- Mittelzufld zu den E n t w i c k l l st-rn; dal3 sie ger und friihenachtzigerJahren,nahm jedoch in s;imtlichen die Qwlitat der Exportkrediteverbessern, da die Institutio- Industrielhdem der Dm& a d die Repierung zu, Mischfi- nenderEntwicklungshilfezurBeurteilungundb a c h u n g nanzierungen einzusetzen,urndenExportzu fordemund mit herangezogen werden; da6 sie Wr Liinder mit begremter den von anderen Geberlhdem angebotenen Mischfiianzie- Schuldendienstkapazitat die Finanzkrungskosten verrin- mngen gleichzuziehen. gem; schlieBlich daD sie Wr h d e r mit mittlerem Einkom- Die Angaben uber Mischfinanzierungen sind unzurei- men angemessenere, weniger konzession2ire Finanzierungs- chend. Das DAC bemuht sich, die Verfiigbarkeit und b e d i m e n biten. Der sachlicheGehdt dieserArgumente Qualitatder AngabeniiberdieVerwendungdersogenannten ist jedoch umstritten. Nicht nur gibt es wenige Hinweise ,,Verbundfinanzierung"zu verbessem;diese umf&t gmtli- darauf, da6die S t d u n gder EntwiddungshilfetatsZchlich che Handelsfinanzierungen, bei denen Mittel der C)EH einttitt, sondern es wurde auch von Kritikern der Mischfi- eingesetzt werden, besteht aber hauptsachlich aus Mischfi- nanzierung darauf hingewiesen, daO solche Effekte wirksa- nanzierungen.Zwar wurdedas Volumender Mischfiianzie- mer a d andere Weise erreicht werden k&mten, wie etwa rungen Wr das Jahr 1975 auf insgesamt weniger als '/i durchdiedirekteZuteilungeinesbegreruten Hilfe-Vo1- MilliardeDollar geschatzt, doch wurden Wr die Jahre1981 aneinLand. DasDAChat aufdieBedenkenwegenmsglicher bis 1983 von Wzehn DAC-L;indern Verbundfiianzierun- Verzerrung im Bereich der Entwicklungshilfe und des Han- gen in Hohe von etwa 10,sMrd Dollar gemeldet. Die in dels, die durch Mischfinanzierungen henorgerufen werden diesen Verbundfinanzierungenenthaltene C)EH belief sich kBnnen, reagiert und im Juni1983 ,,Leitbiitzezur Verwen- a d insgesamt 3,l Mrd Dollar. Von der Gesamtsumme dung von Entwiddungshilfegeldemim Verbundmit Export- entfielen45Prozent auf Frankreich,gefolgtvon GroBbritan- krediten und anderen Marktmitteln aufgestellt. Diese Leit- nien mit 23 Prozent und Italien und Japan mit jeweils 9 linien zielten darauf ab, Verzernsngen im Bereich von Prozent. Entwiddungshilfew d Handel dadurch zu vermeiden, d& Da Mischfinanzierungen weitgehend auf kommerziellen eine grofiereTransparenzsolcherTransaktionenhergestellt aerlegungen beruhen, ist es leicht moglich, d& sie die wurde und die AbwehrmaDnahmen gegen eine miigliche Entwicklungseffekte eines Geberprogramms verwassern. Zweckentfremdung von Hllkgeklem fiir prim& kommer- Mischfinanzierungen konnen Mittelzugunstenkapitalinten- zielle Ziele verstarkt wurden. Im Jahr 1984 beschloB das siver und importintensiver Projekte umlenken - etwa im DAC MaRnahmen, urn die Meldungen der Mitgliedsliinder Verkehrswesen, Fenuneldewesen und der Stromerzeugung. uber Verbundfinanzierungenzu verbessern, und im April Sie haben eineinharenteTendenz,Projekteund Programme 1985 einigte sich der Rat der OECD a d ein wirksameres mit einem niedrigen Importanteil, wie etwa Projekte der Melde-und Komdtatiomwrfahren sowiea deineErhohung Ihdlichen Entwicklung oder der medizinischen Gmndver- des bei solchen Transaktionen anzuwendenden Mindestzu- sorgungzuriickzudrangen.und erschwereninsbesonderedie schuRelements.Im S h eder Zielsemngen desDAChat die ren Krediten auch Mischfiianzierungen betrifft. Kern betrifft diese Kritik die Durchfuhrung der Ebensowenig stutzen die Fakten die Behauptung, Entwicklungshilfe und nicht ihre prinzipielle daB Entwicklungshilfeden StaatseinfluBverstarke Begriindung. und die wirtschaftlichen Anreize untergrabt. Eine Die Effektivitat der Entwicklungshilfekann auch Reihe von Landern, die bereits fruh Entwicklungs- als eine empirische Fragestellung untersucht wer- hilfe erhalten haben, wie Brasilien, Kolumbien, den. Ganzallgemeinwiirefestzuhalten, da8sichder Korea und Thailand, sind rasch gewachsen und Vorwurf, Entwicklungshilfe behindere den Ent- verfugen iiber eine florierende Privatwirtschaft. wicklungsproze8, mit dem Fortschritt, den viele Entgegen den Erwartungender Abhangigkeitstheo- Entwicklungslanderwahrend der vergangenen drei- retiker haben diese und andere Liinder, die eine Big Jahre gemacht haben, nicht vereinbaren lafit. au8enwirtschaftlich orientierte Strategie verfolg- ten, bei der Steigerung des Volkseinkommens und ganzen an allgemein ublichen marktwirtschaftli- der Verbesserungdes allgemeinen Lebensstandards chen Grundsatzen orientierten. die groBten Erfolge erzielt. Im Laufe der Jahre wurde in vielen Studien Unbestreitbar mu8 in Entwicklungsliindern der versucht, die Auswirkungen der Entwicklungshilfe Staat eine zentrale Rolle ubernehmen beim Ausbau auf den EntwicklungsprozeB prkiser herauszuar- der grundlegenden Infrastruktur, der Verwaltung beiten und, wenn moglich, zu quantifizieren. Die und der Qualifikation der Bevolkerung,wie sie fur umfangreichstenund systematischsten Versuchein ein langfristigesWachstum erforderlich sind, sowie dieser Richtung wurden mit der Priifung einzelner bei der Schaffung eines Umfeldes, in dem der Projekte unternommen. Was die Weltbank betrifft, private Sektor expandieren kann - eine Tatsache, so sind in den letzten zehn Jahren samtliche abge- die von den gluhenden Verfechternder staatsfreien schlossenenDarlehen und Krediteim Rahrneneines Wirtschaft im allgemeinen ignoriert wird. Wie Projektpriifungsberichts oder eines Projektfertig- bereits dargelegt, ist ein erheblicher Teil der offent- stellungsberichts gepriift worden. Die Ergebnisse lichen Entwicklungshilfe in den Aufbau der grund- waren ubenviegendpositiv.Von504Vorhaben, fiir legendenInfrastruktur geflossen, die eine entschei- die eine erneute Schatzung der wirtschaftlichen dende Voraussetzung fur eine moderne Privatwirt- Ertrage durchfuhrbar war, lieBen 79 Prozent Ertra- x ~ ~ ~ wurde aucheingesetzt, h X e --- ge von 10 Prozent und mehr erwarten. Die durch- ------ - -- um Importe zu finanzieren, die eine Liberalisierung schnittlicheErtragsrate, gemitt z m i t S ~ J F O ~ des AuRenhandels des Landes erlaubten, und um kosten, belief sich auf fast 18 Prozent. Nach andere entscheidende wirtschaftspolitische Refor- Sektoren adgegliedert betrugen die Ertragsraten in men zu unterstutzen, mit denen die wirtschaftliche der Landwirtschaft durchschnittlich mehr als 20 Leistungsfahigkeit verbessertsowie den Marktkraf- Prozent, im Verkehrswesen18 Prozent.und in der ten und der Privatinitiativemehr EinfluBverschafft Industrieknapp13 Prozent. Bei 93 Prozent von 459 werden sollte. AuBerdem kommt ein groBer Teil Projekten, fiirdiezum Zeitpunktder Projektbewer- der Entwicklungshilfedem privaten Sektor direkt tung keine Ertrige geschatzt wurden, lautete das zugute: So profitieren im allgemeinen die privaten Urteil, d& sie ihre wichtigsten Ziele im wesentli- Landwirte von der Entwicklungshilfe im Agrarbe- chen erreicht haben. Insgesamt wurden nur 14 reich, und ebenso wird ein GroBteil der Mittel, die Prozent der Projekte, die 9 Prozent der gesamten Institutionen der Entwicklungsfinanzierung zuflie- 'Investitionen ausmachten, im Zeitpunkt der Prii- Ben, in private Industrieinvestitionen geleitet. fung als unbefriedigend oder im Ergebnis unsicher Offentliche Geldgeber, insbesondere die multilate- bewertet. Zwar unterschiedensich die Ertragsraten ralen Entwicklungsbanken, haben auch durch ihre bei den von der IDA an Lander mit niedrigem Kofinanzierung mit privaten Partnern Zuflusse EinkommenherausgelegtenKreditenkaurnvon den privater Mittel direkt gefordert. Ertragen der IBRD-Finanzierungenin den weniger Die Rolle der offentlichen Entwicklungshilfe bei armen Liindern, dochhat in letzterZeit die Zahlder der Unterstutzungder Privatwirtschaft wird belegt Projekte mit ungenugender Rendite zugenommen. durch die Analyse und die SchluBfolgerungen der Dabei handelt es sich hauptsiichlichum Projektein 1982 erschienenen Studie des amerikanischen der Landwirtschaft sowie in Afrika. Schatzamtesuber die multilateralen Entwicklungs- Die Interamerikanische Entwicklungsbank(IDB) ---- 6 a n i i e n ~ L h t e r s n b m q e r g am- un c k b & a M & l l n g W A D B ) ~ haben 8 Prozent der Darlehen von MEB, welche Aktivita- ebenfallseineAuswahlihrerDarlehen ausgewertet. ten des offentlichen Sektors unterstiitzten, in einer Die Ergebnissewaren weitgehend M i c h : 60 Pro- Volkswirtschaft wie der amerikanischen eindeutig zent und mehr ihrer Projekte haben ihre Ziele voll vom Privatsektor bereitgestelltworden waren. Die erreicht, rund 30 Prozent erreichten sie teilweise, Untersuchung stelltefest, daB auch diese8 Prozent und deutlich weniger als 10Prozenterzielten unbe- eher noch zu hoch gegriffen seien, denn diese friedigendeoder marginale Ergebnisse. Verschiede- Aktivitaten warenangesichtsdesgeringenUmfangs ne bilaterale Geldgeber haben ebenfalls Bewer- des Privatsektors in den meisten Entwicklungslan- tungsprogramme entwickelt. Dabei wird im allge- dern ohne eine Finanzierungdurch die MEB mogli- meinen auf die Quantifizierung der Projektergeb- cherweise iiberhaupt nicht durchgefuhrt worden. nisse kein so groBes Gewicht gelegt. Soweit aber Die Untersuchung kam auch zu der SchluBfolge- einzelne Studien den Auswirkungen bestimmter rung, daR sich die wirtschaftspolitischen Auffas- Projekte nachgegangen sind, erwiesen sich diese sungen und Ratschlage der MEB im groRen und zumeist als recht erfolgreich. Dort, wo Fehlschlage auftreten, ist es wichtig, Teil in institutionellen und wirtschaftspolitischen daB sie in die richtige Perspektive geriickt werden. Fehlern begriindet, die den dortigen Regierungen Ein betrachtlicher Teil der Hilfe floB in Lander auf zunehmend bewuBt werden. niedrigemEntwicklungsniveau,wodieStrukturder Ein anderer Faktor, der in Landerstudien und Institutionen und des Managements wenig tragfa- Projektauswertungen wiederholt in Erscheinung hig ist. Dort sind daher Investitionen, ob sie nun tritt, ist die Zeit, die Investitionen brauchen, urn zu von privaten oder offentlichen Stellen vorgenom- Ergebnissenzu fuhren -und damit die Bedeutung men werden, risikoreicherals in weiter fortgeschrit- der Beharrlichkeit.In Korea schien der Ausbau des tenen Landern. AuBerdem erhoht der innovative weiterfiihrenden Schulwesens in den vierziger und oder experimentelle Charakter mancher Projekte funfziger Jahren zunachst wenig Ertrag zu bringen; deren Risiken, aber die Lehren, die aus solchen dasselbe galt fur auslandische Ausbildungspro- Unternehmen gezogen werden - seien es nun grammein densechzigerJahrensowie Investitionen Erfolgeoder Fehlschlage-, konnen fur die Planung auf dem Verkehrs-und Stromversorgungssektor in und Durchfuhrung kunftiger Vorhaben entschei- denfunfzigerundfriihensechzigerJahren. Dennoch dend sein. habenalledieseProgramme eindeutigzu dem Mitte Zur BeurteilungdesGesamteffektsallereinzelnen der sechziger Jahre einsetzenden raschen Wirt- Projekte, und auch der Beitr;ige der Geldgeber zur schaftswachstum des Landes beigetragen. Die indi- Wirtschaftspolitik, waren Landeruntersuchungen sche Landwirtschaft begann bereits 1950 umfang- offensichtlich besser geeignet. Auch sie sind mit reiche Unterstutzung zu erhalten, die jahrelang Problemen verbunden, wobei die wichtigste Frage keine nutzlichen Ergebnisse hervorzubringen darin besteht, was ohne Entwicklungshilfe gesche- schien. Dadurch wurden aber die notwendigen hen ware. Zwei neuere Studien - die eine wurde institutionellenVoraussetzungengeschaffen, um im vom amerikanischen AuBenministerium unter- Zuge der griinen Revolution die sehr ertragreichen stutzt (Kruegerund Ruttan, 1983),dieanderefurden Getreidesorten einfuhren zu konnen. EntwicklungsausschuB von Weltbank und IWF Sowohl die detaillierten Bewertungen einzelner durchgefuhrt - untersuchten die Rolle der Ent- Projekte als auch die breiter angelegten Landerstu- wicklungshilfe bei der Forderung des Wirtschafts- dien sprechen entschieden dafiir, daB Entwick- wachstums in zusammengenommen fast einem lungshilfe wirksam zum EntwicklungsprozeB bei- Dutzend Entwicklungslandern.Sie stellen fest, daB tragen kann und dieshaufigauch der Fall ist. Wo sie die Auswirkungen der Entwicklungshilfe von Land Unzulanglichkeiten der Entwicklungshilfe aufge- zu Land und im Zeitverlauf sehr unterschiedlich zeigt haben, gaben sie wertvolle Impulse fur eine waren. Sie zeigen Bereiche a d , in denen die Ergeb- effektivere Gestaltung der Hilfe - aus der Erfah- nisse hatten verbessert werden konnen. Aber beide rung zu lernen, war in der Tat ein wichtigerTeil des Untersuchungen kommen zu dem SchluB, daB die Entwicklungshilfeprozesses. Eines der Hauptziele Entwicklungshilfe im allgemeinen den Empfanger- der Bewertungsprogramme der Geberlander be- landern langfristigen Nutzen gebracht hat. steht denn auch darin, dieErfahrungenaus Erfolgen Eine andere zwangslaufige SchluBfolgerung die- und MiBerfolgen festzuhalten und weiterzugeben. ser Untersuchungenbesteht darin, daBviel von den Die Effektivitat dieser Verbreitung von Erfahrun- wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und gen nicht nur unter den Geldgebern, sondern auch der Tragfahigkeit der Institutionen der Empfanger- in den Institutionen der Entwicklungshilfe, wird lander abhkgt - beides Bereiche, in denensich die jedoch vielfach als unzureichendbetrachtet. Diebei offentliche Entwicklungshilfe engagiert. Um einige der Bewertung der Hilfe gesammeltenErkenntnisse bekannte Beispiele zu nennen: Als Korea zu einer mussen in viel groBerem Umfang, als dies gegen- liberaleren Handels-und Industriepolitik uberging, wartig geschieht, zwischen den Geberlandern aus- beschleunigte sich das Wachstum betrachtlich; die getauscht und den Fuhrungskraften von Entwick- Wirtschaftsentwicklungin Ghana hat sich bisin die lungsprojekten ubermittelt werden. jungste Zeit von der des Nachbarstaates Elfenbein- Es bleibt noch viel zu tun, um die beste Verwen- kuste ebenso unterschieden wie die Wirtschaftspo- dung der Entwicklungshilfemittel sicherzustellen, litik; das raschere Wachstumin Indien resultiertein insbesondere in den afrikanischen Landern mit den vergangenen Jahren teilweise aus seinen wirt- niedrigem Einkommen. Ein wichtiger Aspekt der schaftspolitischen Reformen im Jahr1980, und das Wirtschaftskrise Afrikas sind die niedrigen Ertrage allgemeine Ausbleiben von Fortschritten in den der Sachinvestitionen, die weitgehendmit auslandi- afrikanischen Liindern sudlich der Sahara ist zum scher Hilfe finanziert worden sind. Viele der von Geberlkdern finanzierten Projekte haben bis zu langliche Verwaltung. In den schlimmsten Fallen ihrer Fertigstellung weit mehr Zeit als vorgesehen war neue Entwicklungshilfe notig, um die Vorha- gebraucht und sind vie1 teurer gewesen. Auf diese ben von Grund auf zu sanieren. Im Hinblickdarauf Anlaufprobleme folgte haufig eine enttauschende versuchen die Geldgeber ihre Hilfe so auszugestal- Betriebsleistung, die zuruckzufuhren war auf einen ten, daB sie den Problemen der Lander mit niedri- Mangel an Personal, Ausriistungen und Materia- gem Einkommen wirksamer begegnet. lien, eine ungenugende Instandhaltung und unzu- Sonderbeitrag 7.6 Die Kreditgewahrung des IWF, ihre Rolle und ihr Volumen DieersteFinanzierungstransaktiondesInternationalenWiih- gehoren. Wahrend der spatensiebziger und friihenachtziger rungsfondsfand irn Jahr1947statt. Seit den friihensechziger Jahre sind die Ziehungen im Rahmen der Fazilitat mr Jahren hat er seinen MitgliedslandemUnterstutzung haupt- kompensierenden Fianzierung drastisch gestiegen auf 2,6 sachlich durch Bereitschaftskredite gewiihrt. Im Rahmen Mrd SZR im Jahr 1982 und 2,8Mrd SZR in 1983.Im Jahr eines Bereitschaftskreditssagt der IWF zu, wiihrend eines 1969 schuf der IWF die FazilitHt zur Finanzierung von bestimmten Zeitraumes (ublicherweise ein Jahr, aber es Rohstoff-Ausgleichslagern,die Mitgliedern in Zahlungsbi- komen auch bis zu dreiJahresein)einen bestimmtenBetrag l G c m F r i g k e i t e n d i e L i e h u n g ~ * n ~ r F i n & ~ seiner Mittelverfiigbar zu halten, den ein Mitgliedslandzur rung ihrer Beitdge zu internationalen Rohstoff-Ausgleichs- UnterstutzungeinesvereinbartenProgrammsder wirtschaft- lagern ermoglicht, die bestimmte Kriterien ermlen. Die lichen Anpassung verwenden kann, das auf die Wiederher- Inanspruchnahme dieser Faziliut hielt sich sehr in Gren- stellung einer tragfiihigen Zahlungsbilanzposition abzielt. Zen. Die Ziehungen verteilen sich auf die Laufzeit der Vereinba- Der IWF hat aucherkannt, daB kunfristige Bereitschafts- rung und hangen davon ab, wie das Land das Program kredite fiir Mitglieder mit tiehrerwuneltenZahlungsbilanz- erfiillt. Seit der ersten Zusageim Jahr1952 hat der IWF 548 problemen nicht immer die angemessensteForm der Unter- Bereitschaftskredite im Gesamtbetrag von 50 Mrd SZR stutzung sind. Im Jahr 1974 richtete er die Erweiterte zugesagt (ein SZR entspricht gegenwirtig etwa einem Dol- Fondsfazilitatein, umgroRereKreditezwUnterstutzungvon lar). dreijahrigen Anpassungsprogrammen den Mitgliedern zur Wfirend der sechziger Jahre waren die Mitgliedslander Verfugung zu stellen, deren Zahlungsbilanzproblemedurch der Meinung, daI3die Versorgung mit internationder Liqui- Storungen der Produktions-und Handelsstrukturen venu- ditat sich als unzureichenderweisen konnte. Sie beschlossen sacht waren und dieverbreiteteKosten- und Preisverzerrun- daher, im IWF eine Fazilitat fur ein neues internationales gen aufwiesen. Bisher hat der IWFim Rahmen der Erweiter- Reservemedium zu schaffen - das Sonderziehungsrecht ten Fondsfazilitat33Krediteim Gesamtbetragvon 24,sMrd (SZR), das den IWF-Mitgliedern im Verhaltnis zu ihren SZR zugesagt. Quoten zugeteilt wird. Seit 1969 hat der IWF Sonderzie- Angesichts spezieller weltwirtschaftlicher Probleme hat hungsrechteim Betrag von 21,4Mrd SZR zugeteilt. derIWFzeitweiseauchbesondereMaBnahmenergriffen,wie Nachdem Obergangder meistenwichtigenIndustrielander etwa im Fdeder IWF-OIfazilitatender Jahre1974und1975. zu flexiblen Wechselkursen in den friihen siebziger Jahren Desgleichensind in Reaktion auf die besondersschwierigen und der &tderungdes IWF-ObereinkommensirnJahre1978, Zahlungsbilanz-und Anpassungsproblemevieler Mitglieder die den Mitgliedslhdern die Wahl des Wechselkurssystems in den vergangenen M Jahrendie Mitgliedsquotenim IWF erlaubte,erhielt der IWF neue Kompetenzen hinsichtlichder 1980 und abermals 1983 erh6ht worden. Sie belaufen sich strikten%erwachung der Wechselkurspolitikder Mitglieds- nun auf uber89 Mrd SZR. h d e r undder inlandischenWirtschaftspolitik,soweitsiedie Die mogliche Inanspruchnahme von IWF-Mitteln ist Wechselkurse beeinflufit. Der IWFubt seine fherwachung zunlchst durch die zusatzliche Fianziemngsvorkehrung 77-77 hauptsachl~chdurch jahrl~ch~oXultatioXnmitden~ei: r m r t ~ ~ d m r ~ * * ~ n Z ~ sten Mitgliedslindem aus, bei denen er dimtliche Aspekte ausgedehntworden. Oblicherweisekomten MitgliederIWF- der Wirtschafte und Finanzpolitik eines Mitgliedslandes Mittel im Rahmen von Bereitschaftskreditenund zusatzli- priift, die Auswirkungenauf die Wechselkurse haben konn- chen Fazilitaten wtihrend eines Jahres maximal bis zu 25 ten. Prozent der Quote in Anspruch nehmen, wobeidie kumula- ZusPtzlich zu den Bereitschaftskrediten hat der IWF in tive Inanspmchnahmeauf 100 Prozent der Quote begrenzt Reaktion auf spezielleBediirfnisseder Mitgliedslanderande- war. Die Ziehungen konnen nun pro Jahr95bis115 Prozent re Fazilitateneingerichtet. Im Jahre1963 wurdedie Fazilitat derQuote ausmachen, beieinerkumulativenObergrenzefir zur kompensierendenFinanzierung eingefuhrt, die den Mit- dieNetto-Ziehungen von408bii450ProzentderQuote, und gliedern Ziehungen auf den IWF zur Stutzung ihrer Zah- mar abh;ingig davon, wie schwerwiegend der Zahlungsbi- lungsbilanzennoglicht,wem sie mit zeitweiligenExportein- lanzbedarf und wie intensiv die Anpassungsanstrengungen bden konfrontiert sind. Diese FazilitPt ist mehrere Male sind. Zudem hat der IWF in letzter Zeit auch dazu beigetra- erweitertworden, undm a r sowohlhinsichtlichdeszugangs gen, ftireine Reihe hoch verschuldeter h d e r in gravieren- zu den Mitteln d s auch in Bezug auf den Katalog der den Zahlungsbilanzschwierigkeib zusatzliche Unterstut- kompensierbarenEinbden, zu denennunauch Devisenaus- zu?g aus offentlichenund kommerziellen Quellen zu mobi- falle im Dienstleistungsexport und durch Getreideimporte lisieren. Verbesserung der Effektivitat der den nachsten Jahren rund 1Mrd Dollar jahrlich an Entwicklungshilfe den IWF zuriickzahlen mussen. Im Hinblick darauf, da8 IWF-Mittelrelativ kurz- Wirtschaftliche Schwierigkeiten in den Entwick- fristigsind, mussen sie durch langerfristigekonzes- lungslandern und Haushaltsprobleme der Geber- sionare und nichtkonzessionareFinanzierungenaus lander haben die Aufmerksamkeitauf die Erhohung privaten und offentlichen Quellen erganzt werden. der Effektivitat der offentlichen Entwicklungshilfe Um wirtschaftspolitische Reformen langerfristig zu gerichtet. Die Geberlander reagierten darauf in unterstutzen, legte die Weltbank 1981 ihr Pro- dreifacher Weise: (a)durch eine starkere Betonung gramm der Strukturanpassungsdarlehen (SAD) wirtschaftspolitischerReformen in den Empfanger- a d . Dieses beinhaltet eine enge Zusammenarbeit landern, (b)durch dieEntwicklungflexiblerFormen rnit den Kreditnehmern in der Entwicklungspolitik der Hilfe, die auf die besonderen Bedurfnisse der sowie bei der Umstrukturierung der Wirtschaft. Empfangerlanderzugeschnitten sind und (c)durch Bishersind rnit sechzehn Landern, daruntersechsin eine bessere Koordination ihrer Hilfsprogramme. Afrika, SAD-Programme vereinbart worden. An- dere Geber haben die Bank darin unterstutzt, im Rahmen solcher Programme rnit Entwicklungslan- Betonung wirtschafispolitischer Refomen d e c l l z u s M - , d k ; t b e t t wsekie- - ----- dentlich rnit ihren eigenen bilateralen Programmen Die Notwendigkeit wirtschaftspolitischer Refor- die Bemiihungen der Bank verstarkt. Im Prinzip men, wie sie besonders im Zusammenhang rnit den erkennen die Geberlander an, daB nicht-projektge- externen Schocks zutage trat, die warend der bundene Hilfe manchmal das wirksamste Mittel vergangenen zwolf Jahre viele Entwicklungslander sein kann, um wirtschaftspolitische Reformen zu getroffenhaben, ist jetzt ein gemeinsames Anliegen unterstutzen und Importe zu finanzieren, die eine von Geber- und Empfangerlandern. Der jungste Wirtschaft zur Fertigstellung, Sanierung und Weltbankbericht rnit dem Titel,,Toward Sustained Instandhaltung bestehender Projekte braucht. Es Development in Sub-Saharan Africa" (Auf dem wird geschatzt, daB bis zu ein Drittel der gesamten Wege zu einer dauerhaften Entwicklung in Afrika t)EH auf nicht-projektgebundene Hilfen entfallt. sudlich der Sahara)stelltefest: ,,Weder die wesent- Ein grofier Teil dieser Hilfe ist fur besondere lichen Zieleder afrikanischen Entwicklungnoch die Zwecke bestimmt, wie Katastrophen-, Nahrungs- wirtschaftspolitischen Erfordernisse zur Verwirk- mittel- und Entschuldungshilfen. lichungdieser Zielesind umstritten, . .der entste- . Die meisten Geberlander bevorzugen jedoch hende Konsens iiber die Wirtschaftspolitik l a t alle immer noch die Finanzierung einzelner Projekte. noch verbleibendenstrittigen Fragen in den Hinter- Projektfinanzierung ist eine sehr wirksame Form grund treten" (Seiten 2 bis 3). Es verbleiben natur- der Entwicklungshilfe. Abgesehen von der Finan- lich noch Fragen zum zeitlichen Ablauf und zu den zierung, bietet sie den Lkdern institutionelle und Einzelheiten dieser Reformen ebenso wie zu den anderetechnischeUnterstutzung, dievieledringend Finanzmitteln, welche die Geberlander zur Unter- benotigen. Die Vorliebe fur Projektfinanzierungen stiitzung bereitstellen werden. kann jedochim Verein rnit einer mangelnden Koor- Der IWF hat bei der Forderung wirtschaftspoliti- dinationder Entwicklungshilfezu einer Ausuferung &e-R&nnterriMem riftgravlerendenZ&: d e rVGrlGbKfiihrZ,Z l c h e K d G Emp%Grlh- lungsbilanzproblemen haufig eine Schlusselrolle dern die finanziellen und personellen Kapazitaten gespielt (vgl. Sonderbeitrag 7.6). Der Umfang sei- furdie Durchfuhrung, uberwachungund Erhaltung nerfinanziellenUnterstutzungist in den letztenfunf der Projektestark belastet. Beispielsweiseversuchte Jahren enorm gestiegen. Von Anfang 1981 bis Kenia zu Beginnder achtzigerJahrernit 600 Projek- Oktober 1984 beliefen sich die Nettoziehungen der ten von sechzig Gebem fertig zu werden. hnlich Entwicklungsliinder auf den IWF auf insgesamt fast verhielt es sich nach Schatzungen des UNDP in 26 Mrd Dollar. Ende Oktober 1984 hatten einund- Malawi rnit 188 Projekten von funfzig Gebern, in dreiBig Entwicklungslander Programme rnit dem Lesotho rnit 321 Projekten von einundsechzig IWF vereinbart, die insgesamt 13 Mrd SZR umfas- Gebern sowie in Sambia rnit 614 Projekten von sen. Viele Entwicklungslander sind jedoch rnit neunundsechzig Gebern. Bei solchen GroBenord- groBen und wachsenden Riickzahlungsverpflich- nungen kann die Wirksamkeit der Entwicklungshil- tungen gegeniiber dem IWF konfrontiert. So wer- feernsthaft beeintrachtigt werden; inAfrika sudlich den die afrikanischen finder sudlich der Sahara in derSahara durfte das Ausufernder Vorhaben sogar die Entwicklungsanstrengungen einzelner Liinder nicht zu weit getrieben werden. In der Tat konnen unterminiert haben. Die Schlussel zur Losung sol- beide als Teil eines Spektrums von Hilfeleistungen cher Problemesind die Erarbeitungklar umrissener betrachtet werden. VerschiedeneGeldgeber, darun- Investitionsprogrammedurch die Empfangerliinder ter die Weltbank, haben eine Vielzahl flexibler und die Koordinierung ihrer eigenen Aktivitaten Hilfsformen entwickelt, die auf die besonderen durch die Geber (wie weiter unten erortert). Bedurfnisse der Empfangerlander zugeschnitten sind. Die Weltbank legte 1983 ein Sonderaktions- programm auf, das sich - in Reaktion auf den Deckung des Bedaarfs der Empfangerliinder dringenden Bedarf der Entwicklungslander - auf eine Beschleunigung der Auszahlungen fiir die Die Unterscheidung zwischen projektgebundener Wiederherstellung bestehender Kapazitaten und und nicht-projektgebundener Finanzierung sollte Fertigstellung vorrangiger Projekte konzentrierte. Sonderbeitrag 7.7 IDA --- -------- -------- Die Internationale Entwicklungsorganisation (IDA) ist Damit die IDA ihre Mittel a d die h s t e n Wder gegenwartigdiegroate einzelnemultilateraleQuellekonzes- konzentrieren kann,war es notwendig, Kreditobergrenzen sionker Mittel fiir iirnder rnit niedrigem Einkommen. Die fiir diejenigen Empf&ngerI;inderadzustellen, die wirtschaft- IDA bietet zwar Mittelzu hochkonzessioeen Bedingungen lich in der Lage sind, Kredite rnit hirteren Konditionen zu an, doch sind ihre Projekteim allgemeinen nach Reichweite bedienen. Zu diesen Lhdern, die eine Mischung von IDA- und Anforderungen rnit denen der IBRD identisch. Seit und IBRD-Kreditenerhalten, gehorenIndien und China; bei Griindung der IDA sind 27 k d e r von IDA- zu IBRD- strikterAnwendungderZuteilungskriterienderIDAwiirden Kreditkundenavanciert,und13Linder einschliel3lichIndien sie drei Viertel aller IDA-Mittel absorbieren. Durch die erhalten eine Mischung von IBRD- und IDA-Mitteln. Obergrenze ist ihr Anteil betrachtlich unter dieses Niveau Nach ihrer Errichtung im Jahre1960 rnit einer Erstzeich- gesunken, und wiihrend der IDA-7-Runde wird er weiter nung von 750 Mio Dollar sind die Mittel der IDA durch zuriickgehen, wobei Indiens Anteil abnimmt und Chinas sieben Wiederauffullungen im Betrag von 40 Mrd Dollar Anteil steigt. aufgestocktworden. WahrendderJahre1979bis1983flossen In denJahren 1980bis1983stieg aderdem beieinerReihe iiber die Organisation 5 Prozent der Netto-Leistungen von von IDA-Empfiingerlandern,insbesonderein Afrika sudlich OEHfurdie zugangsberechtigtenh d e r , also jene, die1983 der Sahara, der Bedarf an Auslandsfinanzierungen.Auf die ein Pro-Kopf-BSP von hochstew 790 Dollar aufwiesen. Notlageder afrikanischenL;indersudlichder Sahara hat die Innerhalb dieser zugangsberechtigten Gruppe hat die IDA IDA in den letzten Jahren durch eine Umschichtung ihres ihre Ausleihungen auf die Pnnsten Lhder konzentriert.Seit Mitteleinsatzeszugunstendieserb d e r reagiert.DieAuslei- 1960 entfielen uber 80 Prozent der gesamten Zusagen auf hungen an diese Region erhiihten sich zwischen 1981 und lnder, die1983ein Pro-Kopf-Einkommenvon weniger als 1984 auf durchschnittlich 32 Prozent der IDA-Zusagen, 400Dollar enielten. IndenJahren1981bis1983wuchsdieser verglichen rnit 24 Prozent in den drei Jahren zuvor. Eine Anteil der IDA-Zusagen auf 89 Prozent . weitere Steigerung ist geplant. Pro Kopf der Bevijlkerung Seit Beginn der achtziger Jahre sind die Mittel der IDA gerechnet haben dieIDA-Ausleihungenan die afrikanischen zunehmend knapper geworden, weil die Beitrage zur sech- Liinderadlich der Sahara von durchschnittlich2,10 Dollar stenWiederauffiillung(IDA6)langsamerals emartetflossen in den Jahren1978bis1980 auf durchschnittlich2,79 Dollar und zuletzt auch wegen des verminderten Urnfangs der im Zeitraum1981 bis1984 zugenommen. Wegen der stark , i , L . , 1 A f k & ~ & ~ ( m A Y ~ - 9_MrdDd= riicklaufigenMittel in der siebten Wiederauffiillungsperiode verglichen mit 12 Mrd Dollar fiir IDA 6. Diese Kurzungen Z z T u= i daRdieProK-0$2AXeihung&iii KC- haben dazu gefiihrt, dal3die IDA-Ausleihungen, zu jeweili- afrikanischen lnder siidlichder Sahara sich ungef&r a d gen Preisen gerechnet, von j&rlich 3.8 Mrd Dollar im Jahr dem Niveau der ersten Hiilfte der achtzigerJahre bewegen 1980auf 3,2 Mrd Dollar im Durchschnitt der drei Folgenden werden . Jahrezuriickgegangensind. EmweitererRiickgangder realen In Anbetracht desMittelbedarfsder ahikanihen k d e r jarlichen Ausleihen ist fiir die rAchsten Jahre zu erwar- mit niedrigem Einkomrnen wurde auf einer Konferenz der ten. GeberliinderimJanuar1985vereinbart, fiirdieseRegioneine Im Jahr 1980 trat China der IDA bei und wurde fiir Sonderfazilitatzu schaffen. Diese Fazilitat,die von der IDA IDA-Kredite zugangsberechtigt.Diese Erweiterungdesb- verwaltet werden wird, ist ein wichtiger Beitrag zur Auf- derkreisesfiihrte, zusammen rnitder pamten Abnahmeder rechterhaltung eines angemessenen Niveaus konzessionarer IDA-Ausleihungen, zu einem scharfen Ruckgang der Pro- Entwicklungshilfefiir einige der armsten Empfangerlander Kopf-Kreditvergabevon durchschnittlich2,24 Dollar in den der IDA. Diese Gelder werden zusammen rnit den IDA- Jahren1978bis1980auf einen Durchschnitt von 1,47DoUar Krediten den wirtschaftspolitischen Dialog rnit den Regie- imJahr1984. InderIDA-7-Wiederauffdlungsmdewirdein rungen uber sektorale und institutionelle Anpassungen weiterer Ruckgang der Pro-Kopf-Ausleihungen a d durch- unterstiitzen, die fiir ihre wirtschaftliche Entwicklung von schnittlich 1,15Dollar erwartet. entscheidenderBedeutungsind. In einzelnen Fallen haben bilaterale Geldgeber auch die sich verpflichten, ihre Preisstruktur und andere die Kosten in heimischer Wahrung und die laufen- Bereicheder Wirtschaftspolitik zu reformieren. Die den Kosten von Projekten finanziert. Das DAC Zusagen Mr den afrikanischen Entwicklungsfonds stellte1979 seine ,,Leitlinien zur Finanzierung von der Afrikanischen Entwicklungsbank sind fiir die Landeswahrungs- und laufenden Kosten" auf und Jahre1985 bis1987 um 50 Prozent (500Mio Dollar) erganztediese1982 durch ,,Leitlinienzur Erhaltung uber die vorangegangene Wiederauffullung erhoht und Starkung bestehender Versorgungs- worden. Die durch diese Initiativen zur Verfiigung einrichtungen und Fazilitaten". Die direkte Finan- gestellten Mittel werden jedoch immer noch hinter zierung der Kosten in heimischer Wahrung durch dem Bedarf zuriickbleiben,und Vorausschatzungen DAC-Mitgliedslhder belauftsich bisher jedochnur lassenimmer nocheinen Ruckgangder Nettozuflus- auf durchschnittlich rund 8 Prozent ihrer OEH. se konzessionarer Mittel zu diesen Landern wah- Eine Herausforderungfur alle Geberlhder ist es, rend der nachsten Jahre erkennen. relativ mehr konzessionare Mittel fur die Lander rnit niedrigem Einkommen zur Verfugung zu stel- len. Es hat einige Fortschritte gegeben bei der Koordinierungder Entwicklungshilfe Steigerung des Volumens und des Anteils der konzessionaren Hilfe zugunsten der Ender rnit Eine wirksame Koordination zwischen den Gebern niedrigem Einkommen in Afrika. Ihr Anteil an der sowie zwischen Gebem und Empfangern ist erfor- gesamtenOEHhat sichseit MittedersiebzigerJahre derlich, um Uberschneid~n~enund Haufungen von um rund 5 Prozentpunkte erhoht und betr> nun Projekten zu vermeiden, Infonnationen und Erfah- annahernd ein Funftelder gesamtenOEH.Beidieser rungen auszutauschen und die Gesamtwirkungen Zunahmescheintessich jedochweitgehendum eine der Entwicklungshilfe zu verbessern. Bisher ist die Verlagerung der Entwicklungshilfezu Lasten ande- Koordinierung bestenfalls oberflachlich gewesen, rer Lander rnit niedrigem Einkommen, wie etwa und viele h d e r rnit niedrigem Einkommen verfii- Indien, und nicht zu Lasten der Lander rnit mittle- gen noch nicht uber ein eigenes System zur Koor- rem Einkommenzu handeln. Indien und China, auf dination der Entwicklungshilfemittel und -pro- die 50 Prozent der Bevolkerung der Dritten Welt gramme. Geber und Empfanger haben diese Not- entfallen, erhalten gegenwartig zusammen nur 10 wendigkeit zunehmend realisiert und begomen, Prozent der gesamten Nettozuflussevon OEH.Die Abhilfe zu schaffen. Die Weltbank ist gerade im Kurzung der IDA-Mittel, die fur die laufende Begriff, die Zahl der Beratungsgruppen in Afrika Wiederauffullung zur Verfugung stehen, bedeutet sudlich der Sahara von gegenwartig elf auf mogli- eine weitere gravierende Beschrankung bei der cherweise achtzehn zu erhohen. Die bestehenden Ausweitung der konzessionaren Mittelzuflusse zu Beratungsgruppen schenken vor allem sektoralen den Landern rnit niedrigem Einkommen (vgl. Son- Problemen und der Verbesserungder Koordination derbeitrag 7.7). innerhalb des betreffenden Landes ihre Beachtung Auf den Bedarf an vermehrter Entwicklungshilfe (vgl. Sonderbeitrag 7.8). fur Afrika hat der oben erwiihnteWeltbankbericht Trotz dieser Bemuhungen urn eine verbesserte uber die afrikanischen Lhder sudlich der Sahara Wirksamkeit der Entwicklungshilfe verbleiben deutlich hingewiesen. Der Berichtempfahl zusatzli- noch erhebliche Hindernisse. Entwicklungsfremde che HilfsmaRnahmen zur Unterstiitzung der wirt- Motive spielen bei den Entwicklungshilfeprogram- schaftspolitischenRefonnen, der strukturellen An- men immer noch eine wichtige Rolle. Sie konnen passung sowie der Projektsanierung, und die manchmal den Bemuhungen multilateraler Institu- Geberlander haben unlangstdarauf reagiert, indem tionen um einen wirtschaftspolitischen Dialog rnit sie etwa 750 Mio Dollar an direkten Beitragen und den Hilfeempfangern im Wege stehen. Ein hoher rund 500Mio Dollar an gemeinsamen Sonderfinan- Anteil der Entwicklungshilfebleibt liefergebunden; zierungen fur die Sonderfazilitat der Weltbank dieser Anteil nimmt keineswegs ab, sondem eher zugunsten Afrikas zugesagt haben. Verschiedene zu, insbesondere durch den Einsatz von Mischfi- bilaterale Geldgeber haben ebenfalls ihre Afrika- nanzierungen. Zwar haben die Geberlhder kiirz- Programme aufgestockt. Das ,,wirtschaftspoliti- lich versucht, Rahmenbedingungenzum Abbau der sche Reformprogramm" der Vereinigten Staaten Mischfinanzierungzu vereinbaren, doch bleibt das sol1w&rend der nachstenfunf Jahrebiszu 500Mio Ergebnis ihrer Bemuhungen unklar. Dollar an zusatzlichen Entwicklungshilfeleistungen SchlieBlich gibt das Gesamtvolumen der Ent- den afrikanischen Landern zur Verfugung stellen, wicklungshilfe erheblichen AnlaR zur Besorgnis. Sonderbeitrag 7.8 Koordinierung der En Die Koordinierungder Entwicklungshilfe ist seit den friihen der zusammenzubringen und die Entwicklungsproblemedes Jahren der internationalen HilfeanstrengungenGegenstand Entwicklungslandes sowie die Programme der Geberlbder von Diskussionenund zeitweisevon Kontroversengewesen. zu untersuchen. Der Ausdruck Koordinierung umschreibt ein breites Spek- Ei anderes Fonun fiir die Koordiiierung der Entwick- trum von Tatigkeiten: Es reicht von allgemeinen Diskussio- lungshilfe bilden die Gesprachsrunden (Round Tables) des nen in einem intemationalen Forum, uber regelmuige Entwicklungsprogrammsder Vereinten Nationen (UNDP). Konferenzen der Geber- und Empfigerlander, die sich rnit DieseGesprachsrunden,wenngleichnichtneu, habenseitder Entwicklungsproblemenund -politik der Empfiier sowie VN-Konferenz iiber die am wenigsten entwickelten&der den Hilfsplhen der Geber befassen, zu eng begrenzten und imJahre1981einezunehmendeBedeutungbekommen.Viele sehrkonkretenMafinahmenseitensverschiedenerGeberund der Wsten k d e r verfiigten zu dieser Zeit nicht uber eines Empfangerlandesim Zusammenhangrnit bestimmten offiiielleGremien zurKoordinierungder Hilfe und sahenin Projekt- oder Sektorhiien. den Gesprachsrunden einen Weg, die Aufmerksamkeitder Auf internationalerEbenehabendiewichtigstenGeberIh- Geberlinderauf ihreindividuellenEntwicklungsproblemezu der von Entwicklungshilfe im Jahr1961 den Entwiddungs- richten; fiir die meisten dieser lnder hat mittlerweileeine hilfeausschd (DAC) der Organisationfiir Wirtschaftliie solcheGesprachsrundeoder einevon der Weltbankgeleitete Zusammenarbeik und Entwicklung gegriindet. Dieser AUS- Konferenz der Entwicklungshilfegruppe stattgefunden. schuDspielt eine zentrale Rolle bei (a) der Sammlung, dem Andere Koordinierungsgruppensind auf internationaler, Zusammentragen, der Analyse und der Verbreitung von regionaler und sektoraler Ebene tiitig. Dazu geharen der Monnationen uber Programme und Politik der Entwick- Sahel-Club,dieZentralamerikanischeKonsultationsgruppe, lungshilfe sowie (b)der Analyse und Diskussion von Ent- eine Koordinationsgruppefiir die arabiichen Fonds und die wicklungshilfefragen unter seinen Mitgliedsliindemund der Konsultationsgruppe fiir internationale Agrarforschung FormulierungallgemeinerGrundsiitzeder Hilfeleistung. Er (CGIAR). Ad hoc einberufene Konferenzen, wie die VN- hat sich jedoch im allgemeinen nicht rnit der Analyse von Konferenz uber emeuerbare Energie und die VN-Konferenz Entwicklungsproblemen einzelner k d e r befdt oder die uber Bwiilkerungsfragen,habenebenfallsGelegenheitgebo- Programmeder Geberin bestimmtenLHndemzu koordinie- ten, Entwicklungsfragen zu diskutieren und die Koordinie- ren versucht. rung der Hilfe zu verbessem. Die Weltbank hat bei der finanziellenUnterstutzung von Alle diese Bemiihungenmiissen durch engere Koordinie- Entwicklungshilfegruppendie Fiihrung ubemommen, die rungvorOrt e r g k t werden. Auf verschiedenenTreffender vielfachBeratungsgruppenoder -konsortiengenanntwerden Entwicklungshilfegruppen kamen Geber- und Empf-er- und e b der Hauptinstnunente der Koordinierung der liinder in letzter Zeit uberein, Parallelgmppen zu griinden Entwicklungshilfe fiir bestimmte Linder sind. Die emte oder auszubauen, diesich hsufigerin den EmpfbgerlSndern Entwicklungshiiegruppewurde 1958 fir Indien eingesetzt. treffen und sich haupts5chlich rnit Fragen der laufenden Seitdem gab es in etwa 30 l n d e m eine oder mehrere Projekte befassen sollen. Die Weltbd plant, in einigen Konferenzen dieser Entwicklungshilfegruppen,von denen afrikanischen h d e m Modelleder Vor-Ort-Koordinierung zwanzig noch aktiv sind. zu entwickeln, und zwar in Verbindungrnit den Empfanger- Die Entwicklungshilfegruppentreffensich in der Regelim randern, dem UNDP, der Afrikanischen Entwicklungsbank Abstand von einem oder zwei Jahren, bei einigen m d e m und interessiertenbilateralen Geberlkdem. In Afrika sud- wenigerhiaufig. Auf diesenKonferenzenwerdenim allgemei- lich der Sahara richtet sie eine Zahl neuer stbdiger Missio- nen die Wischaftsanalyse des Landesdurch die Weltbank, nenein, verstarktdiebestehenden Missionenund organisiert der Entwicklungsplandes Empfmerlandes und die gegen- neue Beratungsgruppen.In den meisten Fillenwerden auch watigen und in Aussichtgenommenen Hilfsprogrammeder Untergruppen gebildet, die sich auf bestimmte Sektoren Geberliinder besprochen. Diese Sitzungen bieten hadig konzentrieren. praktischdieeinzigeGelegenheit,Geber- und Empfangerlan- Die olimportierenden Lander rnit niedrigem und zent. Dies macht schwierige Stabilisierungs- und mittlerem Einkommen sind gegenwartig rnit Anpassungsprogramme erforderlich. Diese Lander schwenviegenden Schulden- und Zahlungsbilanz- werden erhebliche Zuflusse an offentlicher Ent- problemen konfrontiert, die teilweisedaraus resul- wicklungshilfebenotigen, um ihre wirtschaftspoli- tieren, daB sie zur Finanzierung langfristiger Ent- tischen Reformen durchzufiihren, aufrechtzuerhal- wicklungsvorhaben wahrend dersiebzigerJahreauf ten und auszuweiten und die Bemiihungen um eine kommerzielle Kredite, insbesondere kurzfristige Umstrukturierung ihrer Entwicklungs- und Investi- Handelskredite zuriickgegriffen haben. In den tionsprogramme zu unterstutzen. Die gegenwarti- afrikanischen Landern rnit niedrigem Einkommen gen Trends lassen jedoch folgendes envarten: (a) hat der Schuldendienst rund 20 Prozent der Aus- einen betrachtlichen Ruckgang der Netto-Kapital- fuhrerlike erreicht, bei den olimportierenden Un- zuflussezu den Landern rnit niedrigem Einkommen dern rnit rnittlerern Einkommen betragt er 25 Pro- aufgrund der nominal stagnierendenBruttozuflusse und der erheblichen ZunahmedesSchuldendienstes denen Ressourcen besser zu nutzen und gefahrden und (b)eine anhaltende Stagnation des Gesamtvo- durch die Kurzung von Investitionen ihr langfristi- lumens der Entwicklungshilfe oder bestenfalls eine ges Wirtschaftspotential. Fiir viele dieser Lander geringe Zunahme. Im Ergebnis durften sich viele konnte dies bedeuten, daB ihr Pro-Kopf-Einkom- Entwicklungslander einer unerwiinschten Alterna- men bis zum Ende diesesJahrzehnts kaum oder gar tive gegeniibersehen: Entweder versuchen sie ver- nicht wachst. Beide Entwicklungen wken fur die mehrt kommerzielle Mittel aufzunehmen, wobeisie Menschen in der Dritten Welt mit zusatzlichen das Risiko eingehen, dai3 ihre Schuldendienstlast Hartenverbunden. AuBerdemdrohen sie, zu einem untragbar wird, oder sie schranken sich noch mehr unnotigen Verlust an wirtschaftlicher Leistungsfa- ein, schaffen dadurch weitere wirtschaftliche Ver- higkeit und an weltweitem Wirtschaftswachstumzu werfungen, verlieren die Moglichkeit, die vorhan- fuhren. 8 Internationale Bankkredite und Wertpapiermiirkte In den letzten fiinfzehn Jahren hat sich die Bezie- stigenDarlehnsgewahrung(oftin Formdes Konsor- hung zwischen Geschiiftsbanken und Entwick- tialkredits). All dieseGeschafte schlagensich in den lungslandern gewandelt. Bis1970 liehendie Banken Bilanzender Bankennieder. Aber das bilanzneutra- den Entwicklungslandernrelativ kleine Betragezur le Geschaft ist auch wichtig; dazu gehoren die FinanzierungdesAuBenhandelsund der dort ansas- Beratung in Fragen des Schuldenmanagementsund sigen Tochtergesellschaften multinationaler Fir- der Reservehaltungund Bankgeschafte wie Akkre- men. In den siebziger Jahren gingen die Banken ditive zur Abwicklung des Aufienhandels. dazu uber, als dynamischste und anpassungsf8hig- Solche Gesch2iftsbeziehungen entstanden oft ste Anbieter von Auslandsgeld -primar zur Finan- dadurch, daI3die EntwicklungslanderWahrungsre- zierung von Zahlungsbilanzdefiziten - fiir die semen bei den Banken anlegten. Wie Schaubild8.1 Entwicklungsl2nderbereitzustehen, bis sie Anfang zeigt, waren die Lander rnit niedrigem Einkommen der achtzigerJahre rnit dem Schuldenproblem kon- durchweg Nettoglaubiger der Banken, wahrend frontiert wurden. DievergangenendreiJahrewaren die Lander rnit mittlerem Einkommen zu Netto- fur viele Banken und ihre Schuldner in der Dritten schuldnern geworden sind. In dieser unterschiedli- Welt eine traumatische Erfahrung. Es kam zu einer chen Position spiegelt sich wider, daB die amen Kurzung der Kreditgewahrung der Banken, die Liinderseltenkreditwurdig genugsind, um von den deutlich machte, auf welch unsicheren Grundlagen Banken Kredite zu bekommen. die Kreditbeziehungen zwischen Banken und Ent- Die Entwicklungsliinder haben sowohl rnit den wicklungslandern beruhten. Alle Beteiligten haben Zentralen der internationalen Banken als auch rnit einigewertvolleErfahrungengemacht, dieihnen bei ihrenNiederlassungenandenEuromarktenGeschaf- der Neuformulierung ihrer Beziehungen fur die teabgeschlossen.AllerdingshabenvieleBankenauch Zukunft nutzlich sein werden. Anders als die Ban- NiederlassungenindenEntwicklungslandernerrich- ken haben die Wertpapiermarkte als Geldgeberfur tet,umubersieexterneFinanzmittelinsLandzuleiten, die Entwicklungsliinderkeine so groBe Bedeutung aber auch urn das lokale Bankgeschaftzu betreiben. gehabt. In Anbetracht der Tatsache, daBdie Mark- Insgesamt haben Banken rnit Sitz in den Entwick- te fiir traditionelle Anleihen und fur einige neue lungslandernindenletztenvierJahrenetwa36Prozent Anleiheformen in jiingster Zeit betrachtlich der von auslandischenBankenan die Entwicklungs- gewachsen sind, wiihrend die traditionelle Kredit- lander geliehenen Mittel durchgeleitet. Die heimi- gewahrung der Banken zuruckgegangen ist, stellt schenBankenderEntwicklungslanderspielenbeider sich die Frage, ob die Anleihemarkte nicht in der Beschaffungvon Auslandsgeld fur inlandischeKre- Finanzierung der Entwicklungslander eine groflere ditnehmer eine zunehmende Rolle und enveitern Rolle iibernehmen konnten. sthdig ihren Geschaftsbereich (vgl. Sonderbeitrag 8.1). Im GeschSt der internationalen Banken rnit den Die Beziehungen zu den Banken EntwickIungslandernwardieKreditgewahrungnicht nurdiewichtigsteSparte(vgl.Schaubild8.2),siehat Zwischen den Banken und Entwicklungslandern auch zwischen1973 und 1981 stark expandiert. In bestehen umfangreicheund komplexe Geschiiftsbe- diesem Zeitraum nahmen die Forderungen der ziehungen. Sie reichen vom bloBen Hereinnehmen Banken gegenuber Entwicklungslandern durch- von Einlagen zur kurzfristigen Kreditgewihrung, schnittlich um 28 Prozent pro Jahrzu. Im Jahr1973 zur Auflenhandelsfinanzierung (sowohl rnit als betrug die gesamte internationale Neukredit- auch ohne offentlicheGarantien) und zur mittelfri- gewahrung 33 Mrd Dollar, wovon 29 Prozent I Schaubild8.1 Nettopositionder Entwicklungs ler gegeniiberGeschaftsbanken,1974,1979und 1983 b.. Mrd Dollar %' 0 -50 -100 -350 -200 -250 1974 - - - - w e - ----. 5 1979 -% /. a- #. 4s---- B 1983 LUnderEinkammenskategorie Ip mit mittlerm Einkommen, -loo! fl obere Lander mit mittlerem Einkommen, & untere Einkommenskategorie -m rl Lbder wit niedrigem Eiiommen AUe EntwicMungsl~&r A- darN&ttq@&n we&~dk V M c h k d t e n gqpi&w den an & dk fIt InternationdenZahlwm;gklch berldrtendc B m k ( n p o n & ~ h W ~ ~ . Q&?: BIZ- ,m-Em. Sonderbeitrag 8.1 Banken der Entwicklungsliinder I In vielen Entwicklungsliindern bedeutete die zunehmende ebenfalls als Konsortialfiihrer aktiv, w&rend einige arabi- Prasenz von Banken aus Industrielandern eine erhebliche sche Banken zu bedeutenden internationalen Kreditgebern Konkurrenz Wr die einheimischen Banken. Sie haben ihrer- gewordensind (vgl.Sonderbeitrag 8.2). seits ihr internationales Gesch5ft ausgebaut, und zwar auf Gehfnahmean den internationalenInterbankendrk- foigenden Gebieten: ten. Durch ihre Teilnahme an internationalen Konsortien Eroffnung von Zweigstellen und Repriisentanzen an erwarben sich einige Banken aus Entwiddungslbdern das bedeutenden internationalen Fimpliitzen. Banken aus den Vertrauen des Interbankenmarktesund konnten dort gele- Schwelledandernfolgten oft einheimischen Gesellschaften gentlichGelderzurteilweisenRefianzierungihreseinheimi- ins Ausland, urn deren AuSenhandelund sonstigeAktivita- schen KreditgeschSts aufnehmen. Sie erhielten damit die - ten zufmanzieren.Andere BankenerrichtetenNiederlassun- Mittel zugiinstigeren Konditionen, als sie bei konventionel- genin Undern, woArbeitskrafteausihremHeimatlandtatig len Kreditaufnahmenerreichbar sind. waren, um die Ersparnisse dieser Gastarbeiter zu repatri- Dieim internationalen GeschStgewonnenenErfahrungen ieren. der Banken aus Entwiddungslhdern karnen auch ihrem Kreditgewiihrung auf den Eurodrkten. Em Beispiel einheimischen Geschtift zugute. Sie konnten sich dadwch hierfiirist die State Bank of India,die einen groBen Teil der nicht nur neue GeschStszweige aufbauen und Markte von Indien aufgenommenen Konsortialkredite arrangierte erschlieRen,sie haben auch neueTechnikenund Ideen in die und beiKreditenaneineReiheanderer&der eineFiihrungs- Fianzsysteme der Entwicklungslhder eingebracht. rollespielte. Mexikanischeund brasilianischeBankenwaren Schaubild8.2 Internationale Bankkredite. ersten Garnitur" bezeichnet) mit Sitz in den Indu- I1973 bis 1984 strielandern arrangiert. Zeitweise beteiligten sich daran bis zu 3000 andere Banken (die,,Bankender Netto-Kreditgewahrung der Banken zweiten Garnitur"). Zu dieser Gruppe gehorten Mrd 9 regional tatige Banken aus den Industrielhdern, Banken aus Entwicklungs- und Staatshandelslh- dern sowie Konsortiumsbanken. Zu Anfangder siebzigerJahrewaren es vor allem die groBenamerikanischenBanken,die ihr interna- tionales Kreditgeschiift ausbauten, wobei ein betrachtlicherTeil der Gelder in die Entwicklungs- landerfloB.ImJahr1977erzieltendiezwolf groBten amerikanischenBankenfast die H a t e ihrer gesam- ten Einkiinfte im internationalen Kreditgeschaft, das zum uberwiegenden Teil mit Entwicklungslan- 1973 1977 1981 1983 dern getatigt wurde. Als nachste Gruppe weiteten Banken aus verschiedenen anderen Lhdern ihr Brutto-Gehrung von Konsortialkrediten internationales Engagement aus, insbesondere Ban- ken aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Frankreich und aus GroBbritannien. Die japani- schen Banken iibernahmen ebenfalls eine wichtige Rolle, doch mufiten sie zeitweise auf ungiinstige Entwicklungen der japanischen Zahlungsbilanz M e Under Rucksicht nehmen. Die Banken der zweiten Garni- tur aus den Vereinigten Staaten beteiligten sich allmihlich auch in zunehmendem Umfang. In jiing- Entwicklung ster Zeit war das Auftreten arabischer Banken lander besondersbemerkenswert (vgl.Sonderbeitrag 8.2), aber auch Banken aus anderen Entwicklungslan- dern wurden im internationalen Kreditgeschaft 4 n m r h g : Die internationaleKreditgewwderBankenwirdk a u f wei Arten gemessen. Im oberenTed desSchaubildakt die KditgewSh- imrneraktiver. Das Wachstum des internationalen ungeinerbesthuntenAuswahlvon Berichtsbanken(undzwarderandie Interbankgeschkiftes (vgl. Sonderbeitrag 6.3 im 3ank fiir Internationalen Zahlungsausgleich berichtenden Banken) netto, i. h. nach Abzug von Tilgmgen, dargestellt. Ab 1976 sind dabei Kapitel 6) erleichterte den nicht-amerikanischen 3ewertungseffekte auZgntnd von Wechselhr&nderungen ausgeschaltet. Banken die Teilnahme an einem Markt, der im m unteren Teil wird eine wkhtige Komponente des internatlonden Geditgeschkfts -die Gew;ihrungvon Konsortiallvfftiten-aufBrutto- wesentlichenauf dem Dollar basierte. Dieser Inter- >asisd a r g d t , d. h. T i werden hiernicht be~cbichtigt.AUer- bankenmarkt ermoglichte die Verteilung von Dol- f iliegen nur riber die offentlich bekanntgemachten Konoortiallvedite 4ngaben vor. lar-Liquiditat uber das gesamte internationale Ban- 2uclk: Fur die Netto-Kroditgew&rmg der Banken: Watson, KeUer und kensystem. vlathiew~$9134;f i i r d i e K o n s o ~ i t e ; O E C I Z E C I Z F ~ ~ ~ ~ , Zwei Griinde waren vor allem dafiir ausschlag- gebend, daR sich die Geschaftsbeziehungen zwi- schen Banken und Entwicklungslandern in den an Entwicklungslander gingen. Im Jahr 1981 siebziger Jahren so rasch ausweiteten: Zum einen erreichtedie Neukreditgewahrung165 Mrd Dollar, die Verschiebungenim weltweiten Leistungsbilanz- wovon 32 Prozent auf Entwicklungslander entfie- gefiige, zum anderen die zunehmende Bereitschaft len. Einen groBen Teil dieser Kredite bildeten und Fiihigkeit der Banken, als Kreditvermittler zu Euro-Konsortialkredite mit Laufzeiten zwischen fungieren. funf und zehn Jahren und zu variablen Zinsen. Die Neugewahrung derartiger Kredite an die Entwick- lungslander nahm von 7 Mrd Dollar im Jahr1973 WeltwirtschaftlicheUngleichgewichte und auf 45 Mrd Dollar im Jahr 1981 zu. Die meisten Anlageentscheidungen Konsortialkredite wurden von einer inneren Grup- pe von fiinfundzwanzig bis fiinfzig groBen Veranderungen des weltweiten Leistungsbilanzge- Geschaftsbanken (im folgenden als ,,Banken der fugessolltender Theorie nachdie Rolle der Banken Sonderbeitrag. 8.2 Arabische Banken und das internationale Geschift Viele der etablierten arabischen Banken beteiligten sich im zhchst langsam, und expandierte dann 1981 sehr k m i g Laufe der siebzigerJahream internationalenKreditgesch3ft. (vgl. Tabelle 8.2A).In den Jahren1983 und 1984 ging ihre einige von ihnendurchdie Griindungvon Konsortiumsban- Kreditgewarung - bei allgemein nachlassender Aktivitat kenzusammenmitPartnernauswestlichenk d e r n . Zusiitz- des Marktes - wieder zuriick. Die Kredite der unter liche Impulse gaben die arabisch beherrschten internationa- arabischer Fiihrung stehenden Konsortien flossen etwa zu len Banken und die Errichtung islamischer Banken (dieeine einem Virtel in die Industriel;inder, den Rest erhielten Alternative zur riba, dem Zinsnehmen und -geben, anbie- Entwicklungslander.In den Jahren 1978 bis 1980 erhielten ten). Manche Banken lieBen sich an den neuen regionalen arabischeEntwicklungslinder den Liiwenanteil der Kredite Fianzplatzen -Bahrain, Dubai und Kuwait -nieder und der arabischen Banken; in der Folge partizipierten andere viele expandierten im Ausland. London weist die meisten Entwicklungsliinderverstiirkt daran. Diearabischen Banken arabischenBanken(60)ad, gefolgtvonParis(39),NewYork haben sich iiberwiegend a d dem internationalenInterban- und Singapur(jeweils19)sowie der Schweiz und Hongkong kenmarkt refinanziert, wenngleichauch Gelder von OPEC- (jeweils15). ArabischeBanken haben auch in Entwicklungs- Undern in gewissem Umfang iiber sie geleitet worden sein landem Niederlassungen eroffnet. diirften. Einige spezialisierte arabische Banken sind im Das Volumen der von arabischen Banken gefiihrten internationalen Emissionsgeschiift und im Bereich der Euro-Konsortialkredite wuchs zwischen 1978 und 1980 Direktinvestitionen besonders aktiv. TABELLE 8.24 Von arabischen Banken gefiihrte Konsortialkredite, 1977 bis 1984 (in Mnl $, soweit nicht andm mgegeben) Art der Kreditgewiihrung 1977 1978 1979 1980 I987 7982 1983 1984 Gesamte Kreditgewahrungdes Marktes 34 74 79 81 91 91 60 52 Arabisch gefiihrteKonsortialkreditea 1,O 2,3 2,5 3,6 9,l 9.8 6,9 5,3 An Industrielinder 0,l 0.3 0,7 1,l 2,6 1,9 1,6 .. An Entwicklungslander 0,9 2,O 1,s 2,5 6,5 7,9 4,6 .. Arabisch gefiihrteKonsortialkredite In Prozent der gesamten Kreditgew5hrung 2,9 3,l 3,2 4,4 10,O 10,8 11,5 10,2 Anmerkung: Die Angaben beziehen rich auf Eurokredite mit einer Laufait von mindestens1 Jahr,die irn jeweilii Iahr 6ffentlichbekanntgemachtwurden. a. Komnialkredite,bei denenmindestens eine arabische Bank als KonsartiaWueroder -rnitf6hrerfungierte. QueIIe: Ftirdie gesamteKreditgew- des Marktes OECD Finmcial Market Trends:fiir die mbisch gefiihrten KonsortiaUuadite:Middle East Emnornic S u m . als Vermittler zwischen Kreditgebern und Kredit- hohere Ertrage erzielen konnten. Im Laufe der nehmern nicht beeinflussen. Diese Auffassung trifft siebziger Jahre ubertrugen die Olimporteure aber nur dann zu, wenn a) alle Kreditgeber gleiche umfangreiche Gelder von den nationalen Banksy- Portfoliopraferenzen aufweisen, b) die Banken alle stemen der Industrielander auf die OPEC-Lander potentiellen Kreditnehmer als gleichermafien kre- und damit letztlich auf die Euromarkte. Diese ditwiirdig ansehen, c) der Interbankenmarkt die Verlagerung von Mitteln erhohte das Kreditpoten- Liquiditat ohne Reibungsverluste umverteilt. Sind tial der Euromarkte. diese Bedingungen nicht erfullt, so beeinflufit die Die hohere Liquiditat der Interbankenmarkte traf Verteilung von iiberschussen und Defiziten in der mit einer groBeren Bereitschaft der Banken zur Tat das Verhalten der Banken ganz erheblich. internationalen Kreditgewahrungzusammen. Nach Wahrend der siebziger Jahre haben sich sowohl der ersten drastischen t)lpreiserhohung, als die das AusmaB als auch die regionale Struktur der Riickschleusung umfangreicher Gelder notwendig Leistungsbilanzsalden dramatisch verandert (vgl. wurde, ernteten die Banken allgemein Lob fiir das Tabelle 3.1im Kapitel3). Die OPEC-Lander wiesen erfolgreiche Recycling. Das Vertrauen in das Ban- wahrend des groBten Teils der siebziger Jahre kensystem wurde durch die Zentralbanken und die betrachtliche Uberschusse auf und hatten zunachst Einlagensicherungssysteme aufrechterhalten, die eine ausgepragte Vorliebe fiir Bankeinlagen (vgl. den Schutz der Einleger bei den grofieren Banken Sonderbeitrag 6.2 im Kapitel 6). Sie bevorzugten allmahlich erweiterten. Das Verhalten der Auf- den Euromarkt gegeniiber den nationalen Banken- sichtsbehorden - genauer gesagt, die in sie gesetz- systemen, unter anderem weil sie am Euromarkt ten Erwartungen -gaben den Einlegern ein Gefiihl I Sonderbeitrag 8. ie Entstehung der Euromkkte Die Euromarkte- d. h. die Markte, auf denen W b g e n Das Wachstum der Euromiirkte wurde aufierdem durch aderhalb des jeweiligen nationalen Wirtschaftsgebiets gewisse geldpolitischeVorschriften in den USA stimuliert. gehandelt werden - gehen in ihren Ursprhgen a d die So bestimmtedie RegulationQ beispidsweiseObergrenzen splten,m e r und die friihen sechzigerJahre zuriick. Zu fiir die Zinssatze, die in den Vereinigten Staaten ansiissige ihrer Entstehung trugen verschiedeneFaktoren bei. Bankenauf EinlagenvonMbdemgewahrendurften.Dadie Die Staatshandelslinderhielten nur ungem Bankeinla- Marktdtze kufig die festgesetzten Hochstsatze iiberschrit- gen in den Vereinigten Staaten und legten deswegen ihre ten, waren Eiiagen bei Eurobanken, die durch die Regula- Dollareinnahmenbei Banken in London an. Dem schlossen tionQ nichtgebundenwaren, naturgemafiattraktiv. AuBer- sich allmiihlich auch andere europaische Dollarbesitzeran, dem muBten Banken in den VereiniitenStaaten unverzins- eine Entwicklung, die besonders ausgepriigt war, als die liche Mindestrese~enhalten. Durch die Ubertragung von VereinigtenStaatenhoheZahlungsbiladefiziteveneichne- Dollareinlagenauf ihre Auslandsfilialenoder -tochterkonn- ten. ten die amerikanischenBanken die Bindung von Geldern in Auf Grund seiner Zahlungsbilanzschwierigkeiten be- der unverzinslichen Widestreserve umgehen. s d u i t e GroRbritannien die Verwendung des PfundSter- Allgemeine Kapitalverkehrskontrollen trugen ebenfalls lingimAuslandsgesch5ftderbritischenBanken,wodurchfiir zumWachstum derEuromakte bei.Ein Beispieldafiirist das diese ein starker Anreiz entstand, ihr Fremdwahrungsge- 1965 in den Vereinigten Staaten eingefiihrte ,,Freiwillige schiift auszubauen. Programm zur Beschrankung von Auslandskrediten"(Vo- -- ----- - Ende 1958 hatten die wichtigsten I n d u s t r i e m e X e = i =eign ~reditf.testmh*gram,+FC3+ l&w volleKonvertibilitath e rWiihrungenwiederhergestellt.Die VFCR sollte insbesonderedas Wachstum der Auslandskre- neue Freizugigkeit gab dem intemationalen Bankgeschaft dite der amerikanischen Banken begrenzen. An ihrer Stelle einen starken Impuls. nahmendie Auslandsfilialen- die dem VFCR nicht unter- lagen- Gelder herein und liehensie aderhalb des Kredit- plafonds wieder aus. Von 1964 bis1973 nahm die Zahl der amerikanischenBanken mit Fiialen im Ausland von 11auf 125 zu;gleichzeitig stieg die Zahl der Filialen von 181 auf Schaubii 8.3A Ausstehende internationale Kredite und 699. Eurokredite, 1973 bis 1984 Gegen Ende der sechziger und zu Anfang der siebziger Mrd Dollar Jahre dehnten sich die Euromarkte, die zunachst in West- 2800 europa(mit SchwerpunktinLondon)beheimatetwaren, auf eine Reihe anderer,,Offshore-Zentren"aus. Dabei handelte es sich in der Regel um kleine Territorien, deren Steuer-, Devisen- und Bankgesetzedas intemationale Bankgesdrit begiinstigten. Die Banken an diesen Platzen fungierten als Umschlagplatz fiir Auslandsgeld; sie nahmen von Adan- dem Fremdw~ungseinlagenherein, diesiean auslhdische Kreditnehmerwiederausliehen. Offshore-Zentrenwurdenin der Karibik, in Lateinamerika, im Nahen Osten und in Sudostasieneingerichtet.EineneuereEntwicklungdieserArt sind die InternationalBankingFacilities (IBFs)in den Verei- nigten Staaten, durch die der Standort des amerikanischen BankgeschSfts wieder ins Inland zuriickverlagert werden ; Eurokredite 8 soll. Da die in heimischer Wimng herausgelegten Auslands- kreditein letzterZeitstark zugenommenhaben, ist nunmehr ~ a g d k ~ ~geeignetstg e d r MaBstab fiir dasintemationaleKreditgesch5ft;die Eurokre- Anmarkung: Ge&t ist jeweils der Sfandam Jahresende;fGr1984 ist der ditesindin dieser Summernitenthalten.DasSchaubild8.3A Stand am Ende des dritren Quartab angegeben. zeigt das Wachstum der insgesamt ausstehendenAuslands- krediteder Bankenzusammenmit derEntwicklungder Euro- QueIJe: BIZ Quartalsberichte,1974 bis 1965. I kredite. der Sicherheit und forderten den GeldzufluBzu den Finanzierungsquellen nur sehr langsam expandier- Banken. Diesmag die Banken ihrerseitsdazu bewo- ten, waren Bankkreditefiir die Entwicklungsliinder gen haben, hohere Kreditrisikeneinzugehen,als sie wegen ihrer vielseitigen Verwendbarkeit, ihrer das sonst getan hatten. Flexibilitatsowie der Verfiigbarkeitgrofler Betrage Auch die Priiferenzen der Entwicklungslander attraktiv. Die Entwicklungsliinder wuBten natiir- trugen zum Wachstum der Bankkredite in den lich auch die niedrigen bzw. negativen Realzinssat- siebziger Jahren bei. Zu einer Zeit, da andere ze der Banken zu schatzen, verglichen mit der Konditionalitat mancher offizieller Finanzierungen ichaubild 8.3 Ausstehende Forderungen der I und den hohen Bonitatsanforderungender Anleihe- lanken gegeniiber Entwicklungslandern, markte. 978 bis 1983 drd $ M Das Angebot der Banken Zusatzlichzu dengesamtwirtschaftlichenFaktoren, die das Wachstum der Bankkredite wahrend der siebziger Jahre begunstigten, wirkten verschiedene rnit dem Verhaltender Bankenzusammenhangende Einfliisse in die gleiche Richtung. Die zunehmendeLeistungsfiihigkeit des intema- tionalen Bankwesens. Ebenso wie viele andereWirt- schaftsbereicheprofitierteauch das Bankwesenvon Innovationen, die seine Produktivitat steigerten. Das Wachstum der Euromarkte (beschrieben in Sonderbeitrag 8.3) war dabei von besonderer Bedeutung, denndie Eurobanken unterlagen keiner Under rnit mittlerem Einkommen, Mindestreservepflicht.Sie konnten deshalb sowohl 4 obere Einkommenskategorie lnder rnit mittlerem Einkommen, denEinlegernhohereZinsenbieten alsauch von den untere Einkomrnenskategorie KreditnehmernniedrigereSatzeverlangenalsande- IUnder rnit niedrigem Einkommen re Banken. Der Markt funktionierte auch insoweit - Angaben des InternationalenWahrungsfonds effizient, als er sehr groBe Kredite in kurzer Zeit - aufbringen konnte. Angaben der Bank fiir Internationalen Zahlungsausgleich Veranderte Anlageziele und -praferenzen der lnmerkung:Der IWFerhebt und publiziert erst seit kurzem Angaben iibcr Banken. In den siebziger Jahren vollzog sich im as internationaleBanltgeschat.Die Abweichungmzwixtren dm Zahlen Anlageverhalten der Banken ein radikaler Wandel; es IWF und der BIZ erklaren sich hauptskhlich durch die unterschiedli- hen Berichtskreise.Die Statistik desIWF beriicksichtigtMeldungenvon sie legten nunmehr auf das Wachstum ihres llen Mitgliedsbndern sowie Angaben wichtiger internationder Bank- Geschaftsvolumens groBeren Wert als auf den Iatze. unmittelbaren Ertrag ihrer Aktiva oder andere Rentabilitatsziffern. Das internationale Kreditge- schiift trug zur Realisierung dieses Ziels bei, da gleichzeitigdie heimischeKreditnachfrageschwach war und die Banken durch eine leichte Geldpolitik ten, war die Einfuhrung einer reziproken Verzugs- reichlich rnit Liquiditat ausgestattet waren. Das klausel fur offentlich garantierte Schulden. Eine Auslandskreditgeschaft bot sich auBerdem zur reziproke Verzugsklausel bestimmt, daB der Ver- Diversifikation des Kreditportefeuilles an, in der zugsfall fur den betreffenden Kredit als eingetreten man ein Mittelzur Verringerungdes Gesamtrisikos gilt, wenn der Schuldner rnit irgendeinem anderen sah, denn das heimische Kreditgeschaft wies oft- Kredit in Zahlungsverzug gerat. Dies starkte die mals hohere Ausfallquoten auf. Die Banken sahen Garantien fiir Kreditean offentlicheSchuldner und in den Wachstumserfolgenvieler Entwicklungslan- verwischte die Risikounterschiedezwischen einzel- der ein Indiz dafur, daB Kredite an diese Liinder nen Schuldnern oder Projekten innerhalb eines relativzu den Risikenhohe Ertragebringen wurden. Entwicklungslandes. Die Banken legten dement- Abgesehen von den im Kreditgeschaft erwarteten sprechend auf die Wirtschaftlichkeit der von ihnen unmittelbaren Ertragen wollten die Banken umfas- finanziertenEinzelprojekte weniger Gewicht alsauf sendere und gewinntrachtigere Geschaftsbeziehun- die gesamtwirtschaftlicheSituation in den Schuld- gen zu den Entwicklungslandem aufbauen. nerlandern. Bei ZahlungsverzugeinesSchuldnersin Die Entwicklung von Instrumenten zur Bewalti- einem Entwicklungsland wiirden die reziproken gung cles staatlichen Risikos. Eine wichtige Neue- Verzugsklauseln zudem sicherstellen, da8 alle kre- rung, die dazu beitrug, daBdie Banken ihre Beden- ditgebenden Banken davon betroffen waren. Dar- ken hinsichtlichdes staatlichen Risikos zuriickstell- aus ergab sich fur einen Schuldner, der Probleme Sonderbeitrag 8.4 Die Bankenaufsicht und ihr EinfluR auf die Kreditgewahrung an Entwicklungsliinder DieBankenaufsichtsbehordender Industrielhderversuchen Eigenkapitals beschrankt wird. In einigen l n d e m werden auf verschiedene Weise zu gewahrleisten, daI3 sich die die Schuldnerbei der Ermittlungder Grofikreditkennziffern Banken bei der Kreditvergabe und in ihrer Bilanzpolitik konsolidiert,d.h. Kreditean zwei oder mehr Tochtergesell- vemiinftig verhlten. schaften einesKonzems&len alseinheitlicherGroRkredit. Die Beurfeilung der Angennessenheit des Eigenkapitak. Diein einem bestimmtenLand anslssigenSchuldner werden Umfiirden Fallvon VerlusteneineausreichendeKapitalaus- in der Regel nicht konsolidiert,so daR die Banken an eine stattung der Banken zu gewahrleisten, schreiben die Auf- Vielzahl von Untemehmen eines Landes Kredit gewlhren sichtsbehbrden in der Regel ein bestimmtes Verhatnis zwi- komen, ohnedie GroRkreditgrenzezu erreichen. Die GroR- schen dem Eigenkapital und den gesamten Aktiva vor. Die kreditvorschriften wurden nicht allgemein xerscharft. Da Ausgestaltung der Eigenkapitalquote und ihr vorgegebenes aber dieSchuldender Entwicklungslanderdurch neueFinan- Niveau sind in jedern Land verschieden, iiblicherweiseliegt zierungspaketefiir die jeweiligen Regierungen abgelost wer- dieEigenkapitalquoteaber zwischen4und6 Prozent-d. h., den und die Regierungen manchmd auch Schulden des auf der Basisvon 4 bis 6 Mio DollarKapital komen100Mio privatenSektors iibernehmen, konzentrieren sich diese Kre- Dollar Kredit gewihrt werden. Bei der Berechnung der dite immer mehr bei einem einzelnen Schuldner, so daI3 Eigenkapitdquote werden von manchenAubichtsbehorden moglichenveisedie GroRkreditgrenzenerreicht werden. -dieAktiwmachilmmRisikogehaltgewichtebjehoher das Riickstellungen fiir Kreditausfiille. Die Aufsichtsbehor- Risiko eines Kredites icdesto mehr Kapital benctigt eine d e n h a b e n i n d X e t Z t e n m r ~ve~ a r k t d i i f i i i i ~ a c M , Bank zu seiner Unterlegung. daR die Bilanzen der Banken ein zutreffendes Bild der Croflkreditbeschriinkungen. Die Bankenaufsicht beob- Qualitat ihrer Aktiva vermitteln, und haben deshalb die achtet besonders aufmerksam, wie die Banken ihre Kredite Bildung von Riidcstellungen auf eventuelle Kreditverluste streuen, dem eine zu hohe Konzentration von Risiken sol1 durch die Bankengefordert.DieVorschrifteniiber Ruckstel- venniedenwerden. In den letztenJahrentraten verschiedene lungen-d.h. die Einbehaltungvon Mitteln, um potentielle mit dem internationalen KreditgeschaftverbundeneRisiken allgemeine oder spezifische Forderungsausfalleabzudecken gleichzeitigein, wodurch die Notwendigkeit einer Starkung -variierenvonLandzuLandbetrachtlich.Diebilanzielle der Eigenkapitalbasis der Banken unterstrichenwurde. Die und steuerliche Behandlung von Forderungsausfallen kann Aufsichtsbehordenverlangen in der Regel, daf3 Kredite an dieRentabilitatdesKreditgeschstsder Bankenmit bestimm- einen einzelnen Schuldnereinen bestimmtenProzentsatzdes ten Lhdem, und damit ihr Kreditangebot,erheblich beein- Eigenkapitdsder jeweiligenBank nicht iiberschreitendiirfen flussen.BilanziellgehtesurndieFrage,obdieRuckstellungen I oder d& die Summeder GroRkrediteauf ein Vielfachesdes auf das Eigenkapitalder Bank anrechenbarsind; dies kann mit der Bedienung seiner Schuld hatte, ein starker eine Fristentransformation vorzunehmen, ohne Anreiz, eine Umschuldung zu beantragen, statt in selbst ein Zinsanderungsrisiko einzugehen, da die Zahlungsverzug zu geraten. Solche Kredite schie- Kreditzinsen an einen kurzfristigen Zinssatz (LI- nen den Banken somit weniger risikotrachtig zu BOR)gebunden wurden. Allerdingszeigtesich, daB sein. Zudem war unter den Banken die Meinung die Schuldner damit starkeren Schwankungen des weit verbreitet, daf3 Kredite an offentliche Schuld- Schuldendienstes ausgesetzt waren. Eine andere ner weniger riskant seien als Kredite an die einhei- wichtige Innovation bildete das Einlagenzertifikat mische Wirtschaft, da souverane Staaten nicht in (und seine Varianten), das es den Banken ermog- Konkurs gehen konnten. DieseSicht der Dinge trug lichte, ihren Einlegern ein marktfiihiges und hoch- - ------ zur Expansion des Kr~geschZE~~undciFfiiTog~ve- aktivmrranzttlsw&+Us - lichte die gunstigen Konditionen (Zinsspanne und Verbindlichkeiten flexibel zu steuern. Gebiihren), die bei vielen Krediten vereinbart wur- Wandel des wahrungs- und kreditpolitischen den. Urnfelds. Die Veranderungen der staatlichen Rah- Neuerungen im Bankwesen. Die Banken zeigten menbedingungen des Bankgeschiiftswaren zumeist sich sehr geschickt in der Entwicklung von Kredit- der Kreditgewahrung an Entwicklungslander for- instrumenten - wie des Konsortialkredits -, die derlich. Die Industrielkinderlockerten ihre Devisen- ihre Anlagestrategie (namlich Diversifizierung des kontrollen oder schafften sie ganz ab, was es den Landerrisikos und Minimierung des Zinsrisikos) Banken erlaubte, ihre inlandischen Einlagen auch mit den Wunschen der Schuldner (nach langen fur Auslandskredite zu verwenden. DasWachstum Laufzeiten und hohen Betragen) in ~bereinstim- der kaum kontrollierten Offshore-Bankplatze (vgl. mung brachten. Diese Neuerung insbesondere Sonderbeitrag8.3)gab dem internationalen Kredit- machte es den Banken moglich, langfristige Kredite geschaft ebenfallseinen betrachtlichen Impuls. Vor- auf Basis kurzfristiger Einlagen auszureichen, also schriften wie das Erfordernis einer bestimmten -. rungsrisiken ihresinternationalen Geschafts zuneh- - - mend Beachtungzu schenken. So konzentriertesich beispielsweise ein groBer Teil ihrer Kreditgewah- rung an die Dritte Welt auf eine kleine Zahl von sichauf ihr Kreditpotentialauswirken. Steuerlichgehtes urn Schuldnerlandern (vgl. Schaubild 8.3). Im Durch- die rnogliche Absetzbarkeit der Ruckstellungen oder Wert- schnitt der Jahre 1978/81gingen 72 Prozent dieser berichtigungen bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Gewinnes der Banken. In verschiedenen europiiischen b- Kredite an die Lander im oberen Bereich der dem profitieren die Banken hier von einer relativ groBziigi- mittleren Einkommensgruppe. Allein auf die funf gensteuerlichenBehandlung,inden VereinigtenStaaten und grofiten Schuldnerlander entfielen 53 Prozent der Japan aber war der Spielraum Mr steuerlich absetzbare gesamten Kreditaufnahme der Entwicklungslander. Rtickstellungen weniger groB. Die Banken wurden sich zunehmend der Tatsache In Anbetracht der von Land zu Land unterschiedlichen Normenund Praktikender Bankenadicht bemuhensichdie bewufit, daBsie durch die Weitergabe des Zinsrisi- Zentralbanken im Rahmen des Cooke Committee1), das kos an die Schuldner im Endeffekt nur eine Risiko- unter der Schinnherrschaft der Bank fiir Internationalen komponente (vgl. Sonderbeitrag 3.2 im Kapitel 3) Zahlungsausgleichzusammentritt,umeineHamonisierung. gegen ein hoheres wirtschaftliches und Transferrisi- Gegenwartig geht es den Aufsichtsbehorden urn die Einbe- ziehung von Filialen und Tochtergesellschaftenin die Aus- ko eingetauscht hatten. Auf der Passivseite waren weise der Mutterbanken. Der b r g a n g zu komlidierten viele Banken in ihrer Refinanzierungskarkuan den - -~ ~ s ~ s e ~ m i t e zmi Z mwt ~u nderEEenkapitaT ~ g Interbankenmarkten abhangig geworden. Falls am und Grofikreditvorschriftenauf weltweiterBasis, konntedie Markt Zweifel iiber die Qualitat ihrer Aktiva KreditgewZhrung an die Entwicklungs1;inder bremsen. aufkommen sollten, konnten sie dadurch in uner- Andererseits aber kann eine wirksame Bankenaufsicht, die das Gehge des internationalen Bankensystemsfestigt, auf wartete Refinanzierungsschwierigkeiten geraten. lange Sicht zu einer Verstetigungdes Mittelzuflussesin die AuBerdem war bei vielen Banken in den Indu- Entwicklungslanderbeitragen. strielandern die Eigenkapitalquote in der Zeit zwi- schen 1977 und den friihen achtziger Jahren uber- wiegend rucklaufig (vgl. Schaubild 8.4),was teil- 1) DasKomiteehatein revidiertesKonkordatentworfen,dasdieGrundsatze weise mit der Ausweitung ihres internationalen enthgt. nach denen die bankenaufsichtlichen Zustandigkeiten fiir die an verschiedenen internationalen Rnanzplalzen tatigen Banken gemgelt werden Kreditgeschafts zusammenhing, die das Wachstum sollen. ihres Eigenkapitals uberstieg. In der Sicht der nicht-amerikanischen Banken wurde dieser Trend durch die Stiirkedes Dollars nach 1980 akzentuiert. Eigenka~italquote,durch die das Wachstum des Da die Dollaraufwertung den Gegenwert ihrer Geschaftsvolumens der Banken begrenzt wurde, wirkten sich auf die Entwicklungslander nicht star- ker aus als auf andere Kreditnehmer. Schaubild 8.4 Eigenkapitaiquoten der Banken In ihrer Gesamtheit verliehen diese Faktoren der in wichtigen Finanzzentren, 1977 bis 1983 Kreditgewarung an Entwicklungslander eine star- ke Dynamik. Auch wenn moglicherweise einzelne Vereinigte Banken ihr Kreditlimit fiir bestimmte Entwick- ,Staaten lungslander ausschopften, so nahm doch die gesam- te Kreditgaw2hrunga u c h d e u 4 r ~ 6 z d Banken mit freien Kreditspielraumen, die sich bis- her noch nicht am internationalen Kreditgeschaft Bundesrepublik 3.5 beteiligt hatten, neu am Markt auftraten. In der Tat Deutschland herrschte zwischen den Banken ein auBerst lebhaf- - ter Wettbewerb, wobei sie in ihrem Drang nach neuem Geschaft manchmal ein ,,herdenahnliches" Verhalten an den Tag legten. Frankreich Probleme zwischen Banken und hdcung: Aufgrundder Unterschic.de in der bilanzieumErfassung der ltiva und desEigenkapitalsder Banken, die im Zeitablaf und vonBank Entwicklungsliindern u Bank auftreten, ist bei der Interpretation deartiger zusammengef&ter W e n Vorsicht geboten. Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre begannen die Banken, den Kredit- und Refinanzie- belle: Watson, Keller und Mathieson, 1984. ausstehenden Dollarforderungen in Landeswah- nehmer, auch aus den Entwicklungslandern, geoff- rung hochtrieb, nahmen ihre Aktiva relativ zum net wurden und die japanischen Banken bei ihrer Eigenkapitalzu, wodurch sich die Eigenkapitalquo- Kreditgewhng an das Ausland mehr Spielraum te verschlechterte. haben werden (vgl. Sonderbeitrag 8.5). Die Allein schon diese Probleme hatten vielleicht Gewichtsverlagerungzugunsten des einheimischen ausgereicht, um in der GeschPftsbeziehung der Kreditgeschiifts hat unter anderem den Markt fiir BankenmitdenEntwicklungslandernSchwierigkei- Konsortialkredite in Mitleidenschaft gezogen, auf ten heraufzubeschworen. Ohnehin konnte das in dem die Aktivitat im Vergleich zu friiheren Jahren den siebzigerJahren verzeichnetestarke Wachstum stark nachgelassen hat (vgl. Sonderbeitrag 8.6). der Bankkredite Ausdruck einer einmaligen Drittens folgte auf die ~ rdera OPEC-nerschiis- Schwerpunktverlagerung zugunsten des Auslands- se und der Zuflusse zum Bankensystem eine vollig geschiifts gewesen sein, die gegen Ende des Jahr- andere Struktur von ~berschussenund Defiiten, zehnts zum AbschluR kam. Eine naturliche Ver- dieauch andereImplikationenfur dieFinanzmarkte langsamung der Kreditexpansion wke dann wohl nach sich zog. Die OPEC-Lander verschulden sich zu erwarten gewesen. nun per saldo bei den internationalen Banken, und die Industrielkder, die bis in die jungste Zeit Drei Entwicklungen fuhrten jedoch zu einem ebenfalls bedeutende Netto-Geldgeber der Banken plotzlicheren Wandel in den Geschaftsbeziehungen gewesen waren, legen nun weniger bei den Banken zwischen Banken und Entwicklungslandern. Er- an (vgl. Schaubild 8.5). Das hauptsachliche stens traten in einer ganzen Reihe von Entwick- Ungleichgewichtin der Weltwirtschaft besteht nun lungslandern Schwierigkeiten mit dem Schulden- zwischenden VereinigtenStaaten mit ihrem gro8en dienst auf, welche die Umschuldungeines betracht- Leistungsbilanzdefizit auf der einen Seite und der lichen Kreditvolumens notwendig machten. Nach Bundesrepublik Deutschland und Japan mit ihren Einschatzungder Banken hatte sich die Kreditwur- groRen Uberschussen auf der anderen Seite. Auf- digkeit der Entwicklungslander plotzlich ver- grund der Struktur des amerikanischen Finanzsy- schlechtert, so daR sie weniger bereit waren, ihr stems wurde das Defizit vor allem durch Ubertra- Engagementweiter zu erhohen. Diegleichen Beden- gung finanzieller Aktiva und weniger durch die ken veranlafiten dieBankenaufsichtsbehorden,sich Zwischenschaltungvon Banken als Kreditvermitt- urn eine strengere Uberwachung der Liquiditats- ler finanziert. In den Vereinigten Staaten existieren und Eigenkapitalkennziffern zu bemiihen. AuRer- sowohl die Finanzaktiva als auch die Markte, die dem drangten sie die Banken zu einer groneren das moglich machen. Dieser Weg der Finanzierung Streuung ihrer Kreditgewahrung und unterstutzten magauch fureinigeandere Industrielander gangbar oder verlangten die Bildung hoherer Ruckstellun- sein, den Entwicklungslandern steht er aber nicht gen fur Kreditausfalle (vgl. Sonderbeitrag 8.4). Die offen. Im Ergebnis hat sich damit der ProzeB der Notwendigkeit, dieKapitalbasiszu starken, liefidie Kreditvermittlung vom Bankensystem auf die Banken wieder starker auf die Rentabilitat ihres Miirkte fur Finanzaktiva verlagert, wahrend viele Geschafts achten, warend das Wachstum der Entwicklungslanderweiterhin auf die Finanzierung Bilanzsumme an Bedeutung verlor. durch die Banken angewiesen blieben. ZweitenswurdendieBankenin ihrer verhderten Grundsatzlich hatte ihr Bedarf an Bankengeldern Einstellung gegenuber dem internationalen Kredit- befriedigt werden kiinnen, wenn der Interbanken- geschaft dadurch bestarkt, daR sich attraktive markt reibungslos funktioniert hatte. Auch wenn Geschaftsmoglichkeiten auf den Inlandsmarkten die tiberschufilander keine zusatzlichen Bankeinla- einiger Industrielander eroffneten, insbesondereals gen tatigten, hatten die internationalen Banken die sich dort das Wachstum belebte. Durch den Abbau Refinanzierung fiir den anhaltenden Kreditbedarf staatlicher Vorschriften auf den Finanzmiirkten der defizitaren Entwicklungslander auf den Geld- verschiedener Industrielander - besonders der miirktenbesorgen k o ~ e nDerSpielraumder inter- . Vereinigten Staaten und Grofibritanniens -sahen nationalen Banken wurde jedoch zunehmenddurch sich die Bankeneinemstarkeren Wettbewerb durch die Rucksichtnahme auf ihre Eigenkapitalposition andere Finanzinstitutionen ausgesetzt und konzen- und die vorhandenen Landerrisiken eingeengt, so trierten sich auf die Festigungihrer Position auf den da8 sie ihr Engagement gegeniiber Entwicklungs- Inlandsmarkten. In Japan allerdings hat die Libera- landern oder deren Banken nur zogernd ausweite- lisierung der Finanzmiirkte dazu gefiihrt, daR die ten. Viele Entwicklungslhder, selbst einige, die heimischen Kapitalmiirktefiir auslandische Kredit- ihre Schulden problemlos bedient hatten, schrank- ten unter diesen Umstanden die Nachfrage nach Dollar praktisch den gleichen Stand aufwiesen wie Bankkrediten ein. Ende 1983 (vgl. Schaubild 8.3). Als Resultat dieser EinfluBfaktoren ging die Netto-Kreditgewahrung der Banken an die Ent- Umschuldung und die Banken wicklungsliinder nach 1981 erheblich zuriick (vgl. Schaubild 8.2). Die spontane Kreditgewahrung Bei ihrem Bemuhen, ihr Engagement gegenuber schrumpfte am starksten, und die ,,konzertiertenU, einzelnen Entwicklungslandern nur noch wenig d.h. im Zusammenhang mit IWF-Programmen auszuweiten, mufiten die Banken Vorsicht walten vergebenen, Kredite gewannen als Finanzierungs- lassen, um den vorhandenen Bestand an Krediten quelle fur die Entwicklungslander zunehmend an nichtzugefahrden. Dementsprechendverhieltensie Bedeutung (vgl. Sonderbeitrag 8.6). Die spontan sich gegeniiber Landern mit Schuldendienstproble- gewahrten Kredite gingen zum groBten Teil an men flexibel. Sie erkannten bald, daB es nicht Entwicklungslander in Ostasien und Europa. Die genugte, nur falligwerdendeoder bereits ausstehen- neuesten Zahlen der BIZ deuten daraufhin, daI3die de Tilgungen umzuschulden. Die Schuldner ausstehenden Forderungen der Banken gegeniiber brauchten eine starkereEntlastung, und die Banken den Entwicklungslandern Ende 1984 mit 433 Mrd schuldeten nicht nur die Kredite um, sondern Sonderbeitrag 8.5 Liberalisierungder japanischen Finanzmiirkte: einige Konsequenzen fiir die Entwicklungslander Entwicklungslhderund internationaleEntwicklungsbanken TABELLE 8.5B haben in Japan betrachtliche Gelder aufgenommen (vgl. Emissionen von Yen-Auslandsanleihen, 1980 bii1983 Tabellen8.5.4 und B).Ende1983entfielen24 Prozent allerin Anteil der Japan emittierten, auf Yen lautenden Auslandsanleihenauf Entwicklungs- Entwicklungslhder, weitere24 Prozent stammten von den Betrag liinder internationalen Entwicklungsbanken. Japanische Banken Iahr (in %)" sagten im Jahr 1983 insgesamt fur 16,sMrd Dollar mittel- (in Mrd Yen) und langfristige Kredite zu, von denen 49 Prozent auf 61- 1980 261,O 35 importierende Entwicklungsl&nder entfielen. Gemeinsam 1981 612,5 16 mit anderen auslandischenKreditnehmernkonnten die Ent- 1982 856.0 11 wicklungslandervonderschrittweisenLiberalisierungdieses 1983 899,O 16 zweitgroBten Kapitalmarktes der Welt profitieren. a. Entwicklungslinderin der Abgrenzung des DAC. Der Abbau staatlicher Vorschriften im japanischen Quelle: Japanisches Finanzministerium. International Finance Bureau Annual Finanzsystemwurde durch einen markantenUmschwung in Report 19M. den bimenwirtschaftlichenFinanzierungsstromenausgelost, der mit dem Nachlassen der Wachstumsdynamikseit Mitte der siebziger Jahre zusammenhing. Die Investitionen der Industrienahmenlangsamerzu, der Kreditbedarf desUnter- waren, wurden entweder zur Fianzierung der Haushaltsde- nehmenssektorsging zuriick, und die Ersparnisse der Haus- fiziteverwendet oder zu giinstigen Konditionen im Ausland halte, die friiher vor allem den Unternehmen zugeflossen angelegt. Die Devisenkontrollen wurden liberalisiert, und zahlreiche japanische Untemehmen beschafften sich Aus- landsgelder,mit denensie ihre auslbdischen Niederlassun- TABELLE 8.5A gen ausbauten. Gleichzeitiggab die Regierung verschiedene Auf FremdwZhmng lautende Auslandskredite idandische Z i t z e frei, um ihreigenesDefiiit finanzieren japanischer Banken, 1980 bis 1983 zu komen. DiesenMdnahmen folgtenin letzterZeit weitereSchritte Anteil der in die gleiche Richtung. Das Auslandskreditgeschiift der iilirnpottierenden japanischen Banken unterliegt nun, won den allgemeinen Entwicklungs- Vorschriften der Bankenaufsicht abgesehen, keinerlei Betrag linder Beschr;inkungenmehr. Die Regierung hat es ausliindischen Iahr (in Mrd $) (in %) Emittenten leichter gemacht, in Japan auf Yen lautende 1980 6,7 41 Anleihen bffentlichanzubieten oder durch Privatplazierun- 1981 12,7 44 gen unterzubringen. Sie hat auch die Restriktionen im 1982 18,O 33 Bereich der Euroyen-Anleihen und der Euroyen-Kredite 1983 16,s 49 gelockert. Als Ergebnis konnte der Euroyen-Markt fur Auslhder ebenso leicht zugbglich werden, wie dies der Quelle: Japanisches Finanzministerium, Intemtional Finance Bureau Annual . Reports. Eurodollar-Marktbereits ist .. I , Sonderbeitrag 8.6 Aufstieg und Niedergang des Konsortialkredits Beim Euro-Konsortialkredit handelt es sich um eine relativ konditionen. Under neue Erfidung. Zwar wurdenschon in denJahren1968 und die im Rahmen von 1969 einige privat plazierte Konsortialkredite kleineren tierten" Kredite de die Kreditgewahmng rapide zuriick. Nur die Schuldnermit kert. Die Entwicklungsllndersehensich nun einem gespaltenen Wenn die gegenwgrtigenSchwierigkeiten an Brisanz verlie- , ~ . r Markt gegeniiber. Die ostasiatischen Under erhalten von ren, diirfte das Konsortialkreditgexhift alten Stils den Banken weiterhin ,,spontane" KreditezuWettbewerbs- r . -- e * ! aufleben-doch wird eswohl kaum wieder seinenfriiheren ,,, ,- :. J-,-t.., 4 : .A. 9: TABELLE 8.6A , - a - , . d7 , . - ! ii Euo-Konsortialkredite an Entwiddungsliinder, nach Regionen, 1972 bis 1984 : (in Mrd $, soweit nicht anders angegeben) Region 1972 1973 1974 1975 1976 1977 I978 1979 1980 Ostasienu,pazifischerRaum 0,40 0,5 2,O 3,3 2,9 2,4 7,5 7,6 8,8 In % des Gesamtbetrags 11 7 24 28 20 15 22 16 24 Europau.Mittelmeerraum 0,60 0,8 1.2 0,5 0.6 0,9 2,3 6,6 3,9 3,5 3,2 2,9 2,2 '-' In%desGesamtbetrags 16 11 14 4 4 5 7 13 11 8 8 LateinamerikaundKaribik 2.00 3,4 4,5 6,O 8,7 9,O 17,4 26,O 19,9 24,9 22,2 15,O 11,4:.'; In%desGesamtbetrags 53 47 53 51 60 55 51 53 55 55 58 50 Andere Regionena 0,80 2,6 0,8 1,9 2,4 4,l 6,9 8,8 3,6 In%desGesamtbetrags 20 35 9 16 16 25 20 18 10 13 7 Entwicklungslander insgesamt 3,80 7,3 8,5 11,7 14,6 16.4 34,l 49,O 36,2 44,9 38,3 30,2 a. m a siidlichderSahara.China, Indien, Naher Osten, Nordafrika undSiidasien. . Quelle: OECD FinancialMarkof Trends. . . . '.. .. I I. -.. 1 . stelltenauch im Zusammenhang mit IWF-Program- bald von allen Beteiligten anerkannt. In jungster i ' ------- men zusatzliche M i t t e l u V e r f i i g u i . 7 k i d ~ zert l-dmrde- ~ & ~ f r i s t ~ - - neuen Krediten beteiligten sich die einzelnen Ban- separat behandelt oder kurzfristige Kreditfazilita- ken jeweils entsprechend ihrem Anteil an der ten eingeraumt. Die Banken haben auch realisiert, gesamten Bankverschuldungdes betreffenden Lan- daB hohe Zinsspannen und Gebuhren kontrapro- des. Wenn auch nicht ganz problemlos, hat sich duktiv sein konnen. Im Jahr 1983, als groBere doch diese Methode der Lastenverteilung im allge- Umschuldungsvereinbarungen mit Landern wie meinen als erfolgreich erwiesen. Brasilien, Chile, Ecuador, Jugoslawien, Mexiko Anfanglich wurden bei einigen Umschuldungen und Uruguay abgeschlossen wurden, lagen die auch kurzfristigeBankkrediteneben den im Verlauf Zinsspannen bei den umgeschuldetenKreditenzwi- von einem oder von zwei Jahren fallig werdenden schen 1% und 2V2 Prozentpunkten. Bei den in der langfristigen Bankschulden mit einbezogen, Der zweitenJahreshalftevon1984grundsatzlich verein- besondere Charakter der kurzfristigen Schulden barten Umschuldungen mit Argentinien, Mexiko und ihre Bedeutung fur die Aufrechterhaltung des und Venezuela wurden die Zinsspannen jedoch auf Aunenhandels des Schuldnerlandes wurde jedoch % bis 1% Prozentpunkte reduziert. Die Banken marktmafligen Geschaftsbeziehung zwischen einem umschuldenden Land und seinen Glaubigern. Die Vereinbarung rnit Mexiko deckt die Falligkeitender Umfangerreichen. Wie in den Sonderbeitrben8.7 und 8.8 offentlichen Schulden bis zum Jahr 1990 ab und ausgefiihrt, gibt es eine wachsende Zahl von Finanziemngs- instrumenten, die als Ersatz fiir den Konsortialkredit dienen verteilt die Zahlungen uber einen Zeitraum von konnen. Aus der Sicht vieler erstklassigerSchuldner ist der vierzehn Jahren.Das Umschuldungsabkommen rnit Konsortialkredit nunmehr eine relativ teure Geldquelle. In Venezuela erfafitdie Falligkeitenoffentlicher Kredi- derTat wird davonberichtet,daOeinigeBankenbereits ihre te biszum Jahr1988 und streckt die Zahlungen uber KonsortialabteilungenaufgelijstundihrKreditgeschiiftorga- 12% Jahre. In beiden Fallen wird das Tilgungsprofil nisatorischauf eine breitere Basis gestellt haben. durch die Kombination einer langen Ruckzahlungs- Schaubiid 8.6A Zipannen und Lakeiten von frist rnit einer verkurzten tilgungsfreien Periode Konsortialkrediten, 1972 bii1984 geglattet. Beide Vereinbarungen sehen vor, da8 die DurchschnittlicheZinsspanne wirtschaftliche Entwicklung des Schuldnerlandes % laufend uberwacht wird; die Banken wollten sicher- gehen, dafi die umschuldenden Lander weiterhin an der Politik der Anpassung und wirtschaftlichen Reform festhalten. Im Falle Mexikos und Venezu- elaswerden den Banken die halbjahrlichen Berichte iiber die Konsultationen zwischen den Behorden dieser Lander und dem Internationalen Wahrungs- fonds zuganglich gemacht. Die Banken der ersten Garnitur haben somit die Schuldendienstprobleme der Hauptschuldnerlan- Durchschnittliche Laufzeit der pragmatisch behandelt. Dagegen waren die Jahre Banken der zweiten Garnitur, die sich in diesen Landern nicht so stark engagiert hatten, weniger bereit, den Umschuldungsvereinbarungen zuzu- stimmen, denn fiir die einzelne Bank bestand ein starker Anreiz, sich aus dem Kreditgeschaft rnit den Problemlandern zuruckzuziehen. Obwohl bei der Bewaltigung der Schuldenkrise Fortschritte gemacht wurden, bleiben Probleme bestehen. So haben Banken und andere Glaubiger Anmerkung: Die Angaben beziehen sich auf neugdrte 'ffentlich gelegentlich die Aufienhandelsfinanzierung einge- bekanntgernachteKonsortialkredite schrbkt, wenn ein Entwicklungsland in Schwierig- Quelle:Bond 1985. keiten genet. Sie bestanden auf Garantien und bevorzugten offentliche Schuldner. Sie zogerten auch deswegen rnit der Kreditgewahrung, weil sie haben ihre Gebuhren verringert oder ganz abge- befurchteten, daB die Bedienung der langfristigen schafft und manchmal auch auf die teure Zinsbin- offentlichen Schulden bei der Devisenzuteilung dungsoption an den amerikanischen Zinssatz fur Prioritat erhalten konnte und kurzfristige kommer- erste Adressen verzichtet. Den Glaubigern wird zielle Kredite bei Umschuldungen in langfristige auBerdem die Moglichkeit eingeraumt, bei einem Forderungen umgewandelt wurden. Der Ruckgang Teil ihrer Dollarkredite anstelle des Dollars ihre der kommerziellen Kreditgewahrung hat den jeweilige Heimatwahrung als Kreditwiihrung zu Schuldnernsomit geschadet und die Entwicklungs- verwenden, wodurch die Zinskosten fur die Schuld- lander bei der Beschaffung notwendiger Importe nerlander um einiges verringert werden konnten. behindert. Die vielleicht wichtigste Entwicklung im Bereich Alles in allem, ist die Gewiihrung neuer Kredite der Umschuldung ist der ubergangzu mehrjahrigen durch die Banken ein unentbehrlicher Teil eines Vereinbarungen rnit einigen Landern, die bei der Finanzierungspaketes zur Unterstiitzung wirt- Anpassung ihrer Wirtschaft deutliche Fortschritte schaftspolitischer Reformen. Auf Basis des jeweili- erzielt haben. Eine Haufung von Kreditfalligkeiten gen Einzelfallessollten mehrj&rige Umschuldungs- behindert die Wiederherstellung einer normalen vereinbarungen in Erwagung gezogen werden, um Schaubild 8.5 Netto-Geldanlaae und -Kredit- den sind. Jene Banken, die sich einen bedeutenden aufnahme bei Banken durch au&ewfhlte Marktanteil im internationalen Kreditgeschaft Landergruppen, 1979 bis 1983 erhalten wollen, verlagern den Schwerpunkt ihres Geschiiftes auf diese neuen Finanzierungsformen. Im internationalen Kreditgeschiift scheint sich ein Sonstige Vordringen des Wertpapiers als Kreditinstrument Under abzuzeichnen, das die Modalitaten der privaten Kreditgewihwng an Entwicklungsliinder in Zu- I Staatshandels- kunft erheblich beeinflussen diirfte. lander 1982 Ungeachtet der Entwicklung solcher Mischfor- C)limportierende men der Finanzierung haben die traditionellen EntwicMungs- internationalenAnleihemarktein denletztenJahren floriert. Der internationale Anleihemarkt setzt sich C)lexportierende aus zwei Bereichen zusarnmen, dem Eurobond- Entwicklungs- lbder" Markt und den Markten fur Auslandsanleihen. Eurobond-Emissionen werden von einem interna- tionalen Konsortium ubernommen und gleichzeitig , auf verschiedenen nationalen Markten plaziert; sie unterliegen keinen offiziellen Kontrollen. Bei den Markten fur Auslandsanleihenhandelt es sich ein- fach um inlandischeAnleihemarkte, zu denen aus- landische Schuldner zugelassen sind. Auslandsan- $0 20 0 -20 -40 Mrd Dollar leihen lauten a d die W&rung des jeweiligen Gast- landes, das vonden Emittenten hadig die Erfiillung . Anmrhg: DieAngabenb e z i isichaufdieEmken, dieandieBank fik Internationalen Zahlqusgleich berichten.Neitd;eldanlagen werdrn strenger Zulassungsnormenfordert vorgenommm, wenn eineL%n- mehrzrPfitzlie E$llagendiitigt. Fiir Entwicklungslander sind die internationalen als sie zusiitzliche Kredite aufniit; T i Eriiher aufgenommener M i t e f h ebedalls ru Netto-Geldanlagsl. Netb-Kmditaufnahmen Anleihemarkte hauptsachlich deshalb attraktiv, erfalgen, wenn eineLihkguppe mehrzusitzlicheM i t eaufniit, als weilhier langfristigeGelderangebotenwerden, und sie ru&trtiche EinlagenWigt; einAbbauvon v o r h d e n Bankguthaben I fiihrt ebdalh zu eincr Uato-Kreditaufnahme. zwar entwederzu festen oder zu variablen Zinssat- a. H a u p ( W i OPEC-Lander. Zen. Als Landergruppeverfugen die Entwicklungs- Quello: IWF 1981. No. 7; Watson, KeUer und Mathieson: Angaben der lander uber einen indirekten Zugang zu den Anlei- BIZ. hemarkten, denn die Weltbank und die regionalen Entwicklungsbanken nehmen dort in erheblichem Umfang Mittel auf, die sie an ihre Mitgliedslhder das Schuldendienstprofil bei jenen Liindern zu weiterleiten. Nur wenigen Entwicklungslandern glatten, die strukturelle Anpassungsprogramme aber gelang es, Gelder direkt an den Anleihemark- durchfiihren. ten aufzunehrnen, und dies auch nur in kleinen Betragen. Ausschlaggebend dafiirist vor allem das Zugang zu den Wertpapiermarkten staatliche Risiko (beschriebenin Kapitel6, Sonder- Warend die Banken ihre Geschaftsbeziehung zu beitrag 6.4). Bei der Bewaltigung des staatlichen den Entwicklungslandern iiberdenken, vollzieht Risikos befindensich Anleiheglaubigerineiner weit sich ein bedeutsamer struktureller Wandel. Die schwacherenPositionalsdie Banken. Sie habennur Wertpapiermarkte - und die auf diesen Markten eke ganz vage Verbindung zu den Entwicklungs- tatigen Institutionen - haben an Gewicht gewon- lhdern und damit auch praktisch keine Moglich- nen. EineReihe neuer Instrumente, wie die Fazilitat keit, im Falle einer Schuldenkrise Riickzahlungen zur Begebung von Notes (vgl. Sonderbeitrag 8.7), einzutreiben. Bemerkenswerterweise haben aber wurdeentwickelt, dieCharakteristika des Bankkre- die in Schwierigkeiten geratenen Entwicklungslan- dits und des Wertpapiers in sich vereinen. Diese der die Bedienung ihrer ausstehenden Anleihen im Neuerungen erhohen die Marktf5higkeitund damit Besitz von Nichtbanken fortgesetzt, um ihr Stand- die Liquiditat internationaler Finanzaktiva. Vom ing an den Anleihemarkten nicht a d s Spiel zu Standpunkt der Banken aus gesehen, vermindern setzen. diese neuen Instrumente einige der Risiken, die mit In den sechziger und friihen siebziger Jahre dem Kreditgeschaft traditioneller Pragung verbun- machtendievon den Entwicklungslandernemittier- I Sonderbeitrag 8.7 GroDere Flexibilitat im Kreditgeschiiftder Banken Zwei neueFinanzierungsinstrumentedes Marktes bilden ein miissen, damit nicht der Marktwert der Forderungen an Beispiel fiir fiianzielle Innovationen, die die Liquiditat der Entwicklungsliinderabmpt sinkt, wenn es zu einem Handel Portefeuillesder Bankenerhohenkomen und dazubeitragen in TLIs kommt. diirften, daR die Banken (insbesondere jene der zweiten Die Fazilitat zur Begebung von Notes (note issuance Garnitur) weiterhin Kreditean Entwicklungslbder gewSh- facility, NIF). Die NIF vereinigt Merkmaledestraditionellen ren. Konsortialkreditsund der Anleihe; sie gehort damit zu den Das iibertragbme Kreditinstnrmenf (transferable loan Mischformen von Finanzierungsinstrumenten,die in jiing- instrument, TLI). Das TLI ermoglicht in standardisierter sterZeitandenMarktgekommensind. BeiderNIFhandeltw Form die Obertragung von Kreditengagements von einem sich um einen mitteffristigen Kredit, der durch Emission Erstkreditgeber auf den Sekundarmarkt. Letztlich wird kurzfristiger Papiere, tiblicherweise mit einer Laufzeit von durch die TLIs ein Sekundarmarktfiir Bankkreditegeschaf- drei oder sechs Monaten, finanziert wird. Das Aukommen fen. Hat eine Bank eine Kreditzusage erteilt, so kann sie ein der Mittelwird dem Kreditnehmerdurch ein Bankenkowo~ oder mehrere TLIs an eine andere Bank oder eine andere tium garantiert, daszu jedem Prolongationstemin die nicht Finanzinstitution verkaufen. Der Besitzer des TLI hat abgesetzten Notes ubernirnmtoder dem Kreditnehmereinen Anspruch auf die Zinsen und die anderen Vorteile aus dem Bereitschaftskrediteinraumt. Wenn der Kredit beansprucht zugrundeliegendenKreditvertrag,soalsob erder Erstkredit- wird, verkaufen die Konsortialbanken entweder die Notes geber wiire. Das TLI kann in verschiedenen Stuckelungen oder nehmensiein den eigenenBestand. Dem Kreditnehmer unter Eiihaltung eines Mindestbetrags verkauft werden. wird die Verfiigbarkeit langfristiger Mittel garantiert; die Oblicherweisewird es durch eine einmalige Zahlunggetilgt, Konsorten erhalten ein liquides, marktfihiges Wertpapier, und zwar zu einem Zeitpunkt, der sich nach dem Tigungs- das fir einen groRen Kreispotentieller Investoren attraktiv plan des zugrundliegenden Kreditsbestimmt. Aus der Sicht sein mag. Die Fazilitat bietet dem Kreditnehmerden z d b - des Kreditnehmers bleibt der urspriingliche Kredit nach lichen Vorteil, da13 sie erheblich biiiger sein kann als der Betrag, Laufzeit und Konditionen unverbdert. Vom Stand- ubliche Eurokredit. Solche Euronotes-Fazilitiiknwurden in punkt des Geldgebers aus gesehen, eroffnen die TLIs den jiingster ZeitbeispielsweisefirdieKorea ExchangeBank und internationalenBanken eine griifiereFlexibilitatim Aktivge- die Republik Portugal vereinbart. schaft. Da dieTLIsin PaketenunterschiedlicherLaufzeit und Die rasche Expansionder NIFs und anderer Mischformen Stuckelungverkauft werdenkomen, sindsiemoglicherweise -ihrVolumenbetrugimJahr1983insgesarnt 9,s Mrd auch fiir die Banken der zweiten Garnitur eine attraktive Dollar und erreichte1984schatzungsweiseU)Mrd Dollar- Anlage. hat bei den Aufsichtsbehordenzu Bedenken gefiihrt. Sollte Zwar wurden TLIs bisher nur im Kreditgeschiift mit namlich ein Schuldner (etwa wegen eines plotzlichen Boni- Industrielbdern verwendet, doch komten sie auch in der tltsverlustes)seine Euronotesnicht am Markt unterbringen Finanzierung von Entwiddungslandemihren Platz finden. konnen, so warendieBankengezwungen,solcherisikotrkh- SchuldnerundGi&ubigerwe~hjed&v o m i c h t i g v ~ ~ t&mF- se&t 811 ilk-gn. ten Anleihen im Durchschnitt kaum mehr als Auch die Zinsstruktur beeinflufit die Emissions- 3 Prozent der gesamtenEmissionenaus (vgl.Tabel- chancen festverzinslicherAnleihen:Wenn die kurz- le 8.1). Bis1978 hatten die Entwicklungslanderden fristigen Zinssatze die langfristigen ubertreffen, Umfang ihrer Neuemissionen auf 5,2 Mrd Dollar lassen sich Neuemissionen nur schwer unterbrin- und ihren Marktanteil auf 15 Prozent gesteigert. In gen. Wasden Wettbewerb durch andere Emittenten den Jahren 1979 und 1980 jedoch fielen ihr Emis- betrifft, so hhgt dieser auch vom Verhalten der sionsvolumen und ihr Marktanteil scharf zuriick Regierung des Gastlandes ab. Verschuldetsich der und erholten sich 1981 nur geringfiigig. Seitdem Staat zur Finanzierung seines Haushaltsdefizits in waren nur Entwicklungslander, die nicht in Zah- grofiem Umfang, so wird er wahrscheinlich andere lungsschwierigkeitengeraten waren, in der Lage, Schuldner vom Kapitalmarkt verdrhgen. Weist sich Mittel auf den Anleihemarkten zu beschaffen. jedoch ein Gastland einestarke Leistungsbilanz auf Im Jahr1984 legten sie Anleihen in Hohe von 3,8 und will es den Kapitalexport fordern, gewart es Mrd Dollar auf, wovon der Lowenanteil auf zehn oft auslandischen Schuldnern Zugang zu seinem Lander entfiel. Kapitalmarkt. Die Emissionschancen der Entwicklungslander Ein anderer seit langem eingefuhrter Wertpapier- auf den Anleihemarktensind am groBten, wenn an typ, der fiir die Entwicklungslanderzunehmend an den Markten eine freundliche Grundstimmung Bedeutung gewinnen konnte, ist die variabel ver- herrscht und Emittenten hoherer Bonitat ihnen zinsliche Anleihe (floating rate note, FRN).Solche wenigKonkurrenz machen. DieMarkte fiir festver- Anleihen waren in den letzten Jahren auf dem zinsliche Papiere sind bei relativ niedrigen und Eurobond-Markt und verschiedenen Markten fiir stabilen Inflationsraten am aufnahmefahigsten. Auslandsanleihen sehr erfolgreich (vgl.Tabelle 8.1 TABELLE 8.1 Internationale Anleiheemissionenund -plazierungen, 1965,1970 und 1975 bis 1984 (in Mrd 0, soweit nicht rmders angegeben) Art der Emission oder Plazierung 1965 1970 1975 1976 1977 1978 1579 1980 1981 1982 1983 1984 Emissionen bzw. Plazierungen auf Auslandsmarkten Betrag der Emissionen von Entwicklungslindern Anteil der Emissionen von Entwicklungslandern, in % 4,2 4,2 4,l 4,s 9,6 10,6 5,9 3,4 5,4 2,4 2,2 4,3 EmissionenaufdemEurobond-Markt 0,9 3,5 10,s 15,4 19,s 14,9 18,6 20,4 31,3 50,3 50,l 81,7 Betrag der Emissionen von Entwicklungsl2ndem 0 0,l 0,2 1,l 2,5 3,O 1,9 1,2 3,l 3.7 2,l 2,6 ----- Anteil der Emissionen von Entwicklungsl~dem,in % - 0 2,9 1,9 7,l 12,8 20,l 10,2 5,9 9,9 7,4 4.2 3,2 Internationale Anleiheemissionen insgesamt Betrag der Emissionen von -- Anteil der Emissionen von Entwicklungslandem, in 8 Emissionen variabel verzinslicher Anleihen Gesamtbetrag Anteil am &amten Emissionsvolumen, in 8 .. . . 1,3 4,l 6,1 8,l 10,s 12,s 21,s 20,3 25,2 34,9 Anmerhg: Differenzen in den Summendurch Runden der Zahlen. Quelle: OECD Financial Statistics 19n:OECD Financial Market Trends 1984. Sonderbeitrag 8.8 Variabel verzinsliche Anleihen Die erste variabel verzinsliche Anleihe (floatingrate note, Schaubild 8.8A Das ~Vachstumdes Marktes fii variabel vas Wachstum FRN) wurde im Jahr 1970 am Eurodollar-Markt aufgelegt. verzinsliche Anleihen, leihen, 1975 bii 1984 Wie dasSchaubild 8.8A zeigt, nahm das Emissionsvolumen solcher Anleihen bis in die spaten siebziger Jahre relativ Mrd Dollar langsamzu, doch kam esin den letzten vier Jahrenzu einem 40 ' . r .. . - dramatischen Wachstum. - .-~ Zu den Emittenten von FRNs gehoren private Untemeh- men ebenso wie Geschiftsbanken und Regierungen. Nur wenige Entwicklungslhder waren unter den Emittenten: Mexiko und Brasilien, bevor sie 1982 mit ihrem Schulden- Xnsrrn3chwfd-&&&-&- lich jeneostasiatischenh d e r , diesichaus derSchuldenkrise heraushalten konnten. Einige Entwicklungslinder - wie jiingst Malaysia und Thailand - konnen sich nunmehr durch Emission von FRNs Geld billiger beschaffen als iiber - - Konsortialkredite. Institutionelle Anleger und Privatperso- 10 Variabelverzinsliche nen haben FRNs erworben, doch sind die Gdaftsbanken Anleihen von diewichtigsteKaufergmppe. Siehaben rund 70Prozent aller Entwicklungslandern FRNsiibernommen,entwederzuAnlagezwecken(alsGegen- 2 0 a posten zu ihren variabel verzinslichen Eiagen) oder als Alternativezur Gew&hrung von Konsortialkrediten. 1975 1979 1981 1983 Bei einer Verbgserung ihrer Kreditwiirdigkeit diirfte es Quelle:OECD Financinl Market Trends. den Entwicklungslandernmoglich sein, diesen Markt noch starker in Anspruch zu nehmen. Durch die Emission einer variabel verzinslichen Anleihe iibemimmt freilich der Schuldner das Zins;inde~risiko. I Sonderbeitrag 8.9 Kofinanzierungder Weltbank Seit langem fordert die Weltbank andere Geldgeber - Die Kofianzierung mit Geschaftsbanken ist eine relativ Einrichtungen der bilateralen Entwicklungshilfe, offizielle neue Entwicklung. Mitte der siebziger Jahregewahrten die Exportfmanziemngsste~enund Banken -dazu auf, Finan- Banken ihre Kredite parallel zu den Standarddarlehen der zierungengemeinsamrnit der Bank vorzunehmen.Von1975 Weltbank (die in diesem Zusammenhang als A-Darlehen bis 1984 hat sich die Zahl der Projekte rnit Kofinanzierung bezeichnet werden), teils mit, teils ohne eine fakultative beinahe verdoppelt; das j&rliche Volumen der Kofinanzie- reziproke Verzugsklausel oder eine formliche Vereinbarung rung betrug in diesem Zeitraum durchschnittlich 3,6 Mrd rnit der Weltbank. Im Jahr1983 fiihrtedie Weltbank dann Dollar (vgl. Tabelle 8.9A). ihre BDarlehen ein, deren Bedingungen und Konditionen Welche Partner sich an der Kofinanzierung beteiligen, enger auf die Kredite der Kofinanziersabgestimmt sind. hiingt weitgehend von dem jeweiligen Kreditnehmerab. Im Bei den B-Darlehen werden drei Varianten angeboten, Fall der h s t e n &der stammendie Mittelder Kofinanzie- welchediePaletteder Kofinanzierungsinstrumenteerweitern rung vor allem von Geldgebem, die konzessionareKredite und allendrei Vertragspartnem-den Kredimehmem, den anbieten konnen, wahrend bei kreditwiirdigen Entwick- Kofinanziers und der Bank - Vorteile bringen sollen. Es lungsliindem die Weltbank versucht, Gesch;iftsbankenund handeltsichurnfolgendenKonstruktionen: (a)DieWeltbank offizielle Exportfinanziemgsstellen als Kofianziers zu beteiliit sich unmittelbar an den spaten Rlligkeiten des gewi~en.In den letzten Jahren haben die zur Kofinanzie- EDarlehens, rnit der Option, ihrenAnteilganz oder teilwei- rung von Projekten der Weltbank eingesetzten Exportfiian- se zu verkaufen; (b) die Weltbank garantiert die spaten ziemngsmittel an Bedeutung gewonnen, doch machen sie Falligkeiten rnit der Moglichkeit, durch Obernahme dieser bisher nw einen geringen Teil der gesamten langfristigen FaIligkeitenganz oder teilweisevon der Garantie freigestellt Exportkrediteaus,diej3hrlich vonGeldgebemderIndustrie- zu werden; (c) die Weltbank ubernimmt eine bedingte lander an EntwicklungslZnder gewghrt werden. In Anbe- Verpflichtung, den bei Endfilligkeit noch ausstehenden tracht der begrenzten Mittel der offentlichen Entwicklungs- Betrag eines Kredits zu finanzieren, wenn ein gleichbleiben- hilfe und des vorsichtigen Verhaltensder Geschaftsbanken der jahrlicher Schuldendienstvereinbart wird, der sich aus bei der Ausweitung ihres internationalen Engagements variablen Zinszahlungen und dementsprechend vertinderli- konntenkiinftigMitteldes Exportkreditsbei derKofinanzie- chen Tilgungsbetriigenzusammensetzt. Trotz der Fianz- rung eine groRere Rolle spielen. Die Bank geht in diesem problemeder letzten Jahrefanden diese neuen Kreditinstru- Bereichnunmehrgezieltvor, urndenKreditnehmernExport- mente a d den Miirkten im allgemeinen eine giinstige Auf- kredite in grLiBerem Umfang und eventuell zu besseren nahme. Biiher sind hierdwch Kofinanzierungenvon insge- Konditionen zu verschaffen. samt uber 1 Mrd Dollar zustande gekommen. I TABELLE 8.9A Kofinanzierungen der Weltbank, 1975 bii 1984 (in Mrd $, soweit nicht rmders angegeben) Beitrag der Kofinanzien Zahl der Ge- Projekte Erport- Andere Beitrag der Gesamte schiifts- mit KO- Gexhiifrs- kredit- offentliche Bank Projekt- jahr finnnziencng banken stellen Stellen insgesamt IBRD IDA kosten 1975 51 0,1 1,O 0,9 1,9 1,O 0 3 8,s 1976 67 0,3 0,9 1,1 2 2 1,6 0,4 9,6 1977 78 0.7 0 2 l,5 2,4 l,9 0,7 10,O 1978 79 ot2 0,s I# 2.5 1,7 0 3 11,4 1979 105 0,s 0,3 2,o 2,s 3,O 1,1 13,3 1980 86 1,7 1,6 2,6 5,9 3,O 1,6 20,3 1981 n 1,1 0,s 1,s 3,1 2,6 1,5 15,1 1982 98 1,2 1.8 2,2 5,3 4,l 1 2 20,O 1983 84 1,l 3,O 1 3 5,7 3,3 1,1 20,8 1984 98 1,1 0,9 2,o 4,O 4,6 1,3 21,7 Anmerkung: Merenzem in den Summendurch Rundender Zahlen.Die angegebenenBetru beziehensich a ddie privatenKofiamierungen wie sieinden FinanzplBnen zum Zeitpunkt der Genehmigung von A-Darlehen durch das Exekutivdirektorium vorgesehen sind. Die Angaben bedehen sich nicht a d die wahrend des jeweiliien GesdriItsjai-us untmichneten privaten KoHnanderung&rrdite. W e r e Angaben zu den Kotkanzi- findensich auch in den Mresberichtender Weltbank. QueIIe: Weltbank. und Sonderbeitrag 8.8). Sie haben zur Expansion solche Emissionen manchen Entwicklungslandem der Anleihemarkte erheblich beigetragen. Da die die Moglichkeit, sich fiir den Markt festverzinsli- variabel verzinslichen Anleihen leichter plazierbar cher Papiere zu qualifizieren. sein konnen als festverzinsliche Papiere, eroffnen Entwicklungslander zur Wiederaufnahme ihres Wachstumsprozesses einen kontinuierlichen Zu- Insgesamt gesehen hat das Wachstum der interna- flui3 von Bankkrediten. Damit dieser zustande tionalen Bankkredite wiihrend der letzten funfzehn kommt, miissen die Entwicklungslander ihre Kre- Jahre den Entwicklungslandern Vorteile gebracht, ditwiirdigkeit wiederherstellen- was sowohl von auch wenn sie sich in jungster Zeit schwierigen ihrer eigenen Wirtschaftspolitik als auch von der Anpassungen ihrer Wirtschaft zu unterziehen hat- Dynamik und Stabilitat des weltwirtschaftlichen ten. Wahrend der siebziger Jahre wendete das Wachstumsprozessesabhangt. Da die Banken bei Recyclingder OPEC-uberschiissedurch die Banken jedem Kredit Ertrag und Risiko sehr genau abwC eine Entwicklungab, die sonst wohl zu einer noch gen, wurde eine verbesserte Kreditwiirdigkeit das tieferenRezession der Weltwirtschaft gefuhrt hatte. Risiko verrnindernund dieAttraktivitat von Kredi- Dariiber hinaus unterstutzten die Banken die kraf- ten an Entwicklungsliinder erhohen. Dariiber hin- tige Expansion desWelthandels, indem sie handels- aus sind fiir die Wiederaufnahme der Kreditgewkh- begleitendeFinanzierungenzur Verfugungstellten. rung durch die Bankenfolgende Faktoren entschei- Die Innovationen im Bankgeschgt leisteten auch dend: einen Beitrag zu der flexiblen Reaktion des interna- Die Fiihigkeit der Banken, ihre Kapitalbasis tionalen Finanzsystemsauf die Kreditnachfrageder aufiustocken. Dieser ProzeB scheint bei den ameri- Entwicklungslhder wiihrend der siebziger Jahre. kanischen Banken bereits in Gang gekommen zu Der ,,HerdentriebJ' der Banken untergrub jedoch sein, wasinsofernbedeutsamist, alsdieseBanken in von Zeit zu Zeit die Stabilitat der Finanzbeziehun- der Vergangenheitzu den wichtigstenKreditgebern gen zu den Entwicklungslhdem. In der letzten Zeit der Entwicklungslandergehorten. Ihr Eigenkapital waren die Banken bereit, im Zusammenhang mit wuchs in den Jahren 1982 bis 1984 um etwa 12 IWF-Programmen zusatzliche Gelder zur Verfu- Prozent jiihrlich, und ihre Eigenkapitalquotensind gung zu stellen. AuBerdemhatte das Vorherrschen markant gestiegen. Gemessen am Eigenkapital hat der variabel verzinslichen Mittel in der Kreditge- das Engagement der amerikanischen Banken in den wahrung zur Folge, daR die Entwicklungslander Entwicklungslandern von 1982 bis 1984 erheblich von den Schwankungen der Wirtschaftspolitik der abgenommen. Ob diese Entwicklung eine zuneh- Industrielander abhangig wurden. mende Kreditgewahrung an die Lander der Dritten Die Entwicklung der internationalen Finanz- Welt einleitet, wird von der relativen Attraktivitat markte durfte fiir den Rest dieses Jahrzehnts von des heimischen Kreditgeschafts in der gegenwarti- mehreren Faktoren beeinflufit werden. Nach zehn gen Liberalisierungsphase der amerikanischen Fi- Jahren eines einzigartigen Wachstums auf einem nanzmarkte abhangen. Die Eigenkapitalposition auBerst wettbewerbsintensiven Markt uberdenken der nicht-amerikanischenBanken wurde sich eben- die internationalen Banken nunmehr die Grundsat- fallsverbessern, wenn es zu merklicherAbwertung ze ihrer Geschaftspolitik. Es 1 s t sich noch nicht des Dollars am Devisenmarkt kame. absehen, ob hinter ihrer gegenwartigen Vorsicht Das Ausmaj3, in dem die Ent.wicklungsltinder eine nachhaltige Umorientierung in Richtung einer von neuen Fimnzienrngsinstnrmenten Gebrauch langsamerenAusweitung ihresinternationalen Kre- machen konnen. Diese Instrumente, wie sie gegen- ditgeschaftes steht oder ob es sich nur um eine wartig von den internationalen MZrkten hervorge- Konsolidierungsphase handelt, der eine neue Kre- bracht werden, durften dazu beitragen, daR Banken ditexpansion folgt. Offensichtlich aber mussen die der zweiten Garnitur und Institutionen des Nicht- internationalen Banken neue Wege der Zusammen- bankensektors sich weiterhin am internationalen arbeit finden - und zwar untereinander, mit den Kreditgeschiift beteiligen oder sich hier verstarkt Internationalen Warungsfonds, mit ihren jeweili- engagieren. gen Zentralbanken und mit ihren GroBschuldnern Die Entwicklung eines funktionsftihigen Sekun- in der Dritten Welt. Die Banken zeigen auch ein &mrktes fiir Bankkredite. Durch die Kreditge- erneutes Interesse an projektgebundener Finanzie- wahrung legen sich die Banken, wenn auch zu rung und arbeiten hier mit der Weltbank im Rah- einem variablen Zinssatz, in der Regel fur die men der Kofinanzierung zusammen (vgl. Sonder- LaufzeitdesKreditesfest, so daBsie ihr Engagement beitrag 8.9). AuBerdem suchen die Banken nach nur begrenzt an verbderte Bedingungen anpassen Mitteln zur Bewaltigung verschiedener Risiken des konnen. Dies verstarkt ihre Zuriickhaltung gegen- internationalen Kreditgeschiifts. uber einer Ausweitung des Engagements. Ein Trotz all ihrer jungsten Probleme brauchen die Sekundarmarkt konnte den Kreditmarkt dadurch verbreitern, daI3 zusatzliche Anlegerschichten fiir lafit, ihre jeweiligen Aufgaben abzugrenzen und die ubernahme von Forderungen gegenuber den sich dann darauf einzustellen. Bei einer unkontrol- Entwicklungslandern gewonnen werden. Ohne lierten Entstehung von Sekundarmarkten konnten einen entwickelten Sekundarmarkt fehlen brauch- beispielsweisedie Banken zu umfangreichen Wert- bare MaBstabe fur eine Bewertung von Aktiva, berichtigungengezwungen sein, was ihre Moglich- welchediekollektiveRisikoeinschatzungdesMark- keiten zur Bereitstellung neuer Mittel einschranken tes zum Ausdruck bringt. Letztlich durfte dies die wiirde. Schwankungen des Kreditangebots vergronern. Die internationalen Anleihemarkte diirften wei- Sekundarmarkte fur Kredite an Entwicklungslan- terhin florieren, wie dies schon in den vergangenen der sind jedoch nicht unumstritten. So wollen drei Jahren der Fall war. Auf den Markten fiir beispielsweise die Banken die Wertschwankungen festverzinsliche Papiere wird das gunstige Klima ihrer Aktiva nicht publii werden lassen; die Kredit- nur bei niedrigen Inflationsraten anhalten. Variabel nehmer andererseits machen sich Sorgen uber das verzinsliche Anleihen werden wahrscheinlich auf Management ihrer im Sekundarmarkt plazierten absehbare Zeit ein charakteristisches Element der Schulden. Daruber hinauskonntedieam Sekundar- Anleihemarkte bleiben. Moglicherweise wird sich markt erfolgende Bewertung der Bonitat die Not- der Schwerpunktder Kreditgewthrung an Entwick- wendigkeit von AnpassungsmaBnahmensignalisie- lungslander zu den neuen Finanzierungsinstrumen- ren, wenn sich ein Schuldenproblem einstellt. Die ten im kurzerfristigen Segment der Wertpapier- Ausweitungder Sekundarmarkte ist erwunscht, sie markte verlagern. Der Wiederherstellung der Kre- mu6 sich aber in einem schrittweisen ProzeI3 voll- ditwurdigkeit der Entwicklungslander kommt fur ziehen, der sowohl Glaubigern und Schuldnern als ihren Zugang zu den Wertpapiermarkten eine auch den Bankenaufsichtsbehorden genugend Zeit Schliisselrollezu. 9 Direkt- und Portfolioinvestitionen Wahrend des groRten Teils des zwanzigsten Jahr- mussen die Entwicklungslander eine Wirtschafts- hunderts waren Direktinvestitionen Mr die in Ent- politik verfolgen, die den Adenhandel fordert, wicklung begriffenen Liinder eine wichtige Quelle und ein stabiles wirtschaftliches und politisches von Kapital, Technologie und Sachverstand. Zu Umfeld schaffen, in dem Auslandskapital nicht Anfang des Jahrhunderts errichteten auslandische diskriminiert wird. Die Industrielhder ihrerseits Geldgeber Eisenbahnlinien, grundeten Stromver- konnen die Direktinvestitionen in den Entwick- sorgungsunternehmen und investierten in Planta- lungslandern durch eine liberale Handels- und gen und Bergwerken, die fur den Export produzier- Investitionspolitik unterstutzen. ten. In der Folgezeit wurden Direktinvestitionen zunehmend in der verarbeitenden Industrie und im Dienstleistungssektor vorgenommen. Bei den Port- Merkmale und Bedeutung der Direktinvestitionen folioinvestitionen handelt es sich dagegen um ein relativ neues Phiinomen, das erst mit dem Aufkom- Anders als bei der Kreditgewiihrung der Banken men groRer Publikumsgesellschaften in den Ent- werden durch Direktinvestitionen finanzielleMittel wicklungslandern und der Entstehung von einhei- im Verbund mit Technologie und Management zur mischen Aktienmarkten bedeutsam wurde. Bei Verfugung gestellt, die beide zu einer gesteigerten Direktinvestitionen erwirbt der Investor ublicher- Kapitalproduktivitat beitragen konnen. AuBerdem weise eine Beteiligung sowie einen mafigeblichen beteiligt sich Direktinvestitionskapital ebenso wie Einfld3 auf die Gesch;iftsfuhrung des betreffenden Portfoliokapital unmittelbar an den Risiken und Unternehmens, warend Portfolioinvestitionen den Ertragen des jeweiligen Projektes. Der Geld- zwar mit einem Anteil am Eigentum, aber nicht mit wert von Direktinvestitionen gibt deshalb ublicher- einem spurbaren EinfluB auf die Gesch3tsfiihrung weise ihren Gesamtnutzen fiir das Empfangerland verbunden sind. nicht voll wieder. Zahlreiche Entwicklungsliinder haben in der Direktinvestitionen sind nicht notwendigerweise jungsten Zeit wirtschaftspolitische Reformen eine Alternative zu anderen Formen des Auslands- durchgefiihrt, die unter anderem auch mehr Spiel- kapitals, vielmehr erganzen sie diese. So stammten raum fur die privatwirtschaftliche Initiative eroff- nur etwa 60 Prozent der Auslandsfinanzierung der nen. Sie verhalten sich auch gegeniiber auslandi- lateinamerikanischen Tochtergesellschaften ameri- schen Direktinvestitionen aufgeschlossener, nach- kanischer Firmen von den Muttern. Der Rest kam dem die Kreditgewahrung der Banken zuriickge- von Geschaftsbanken (sowohl einheimischen als gangen ist. Vor diesem veranderten Hintergrund auch ausliindischen) und aus Handelskrediten. untersucht das vorliegende Kapitel, ob durch Betei- Etwa drei Viertel der gesamten Kreditaufnahmen ligungsfinanzierungen verstarkt Auslandsgeld fur dieser Tochtergesellschaftenentfielen auf Handels- die Entwicklungsl5nderbereitgestelltwerden kann. kredite. Andere Formen des Auslandskapitals - Die SchluRfolgerung lautet, da8 die Beteiligungs- wie die bilaterale und multilaterale Entwicklungs- finanzierungfur die Entwicklungslkinderniitzlich ist hilfe - haben ebenfallsdie Vornahme von Direkt- und daR sie in der Tat ausgeweitet werden kam, investitionen erleichtert, da sie zur Entstehung von daB sie aber die Kreditgewahrung der Banken in Investitionsmoglichkeiten beitrugen und die not- erster Linie erganzt und nicht ersetzt. Da diese wendige Infrastruktur finanzierten. Investitionen sich auf wenige Lander und Sektoren Der ganz iiberwiegende Teil aller Direktinvesti- konzentrieren, ist dasPotentialfiir ihre Ausweitung tionen wird von einer relativ kleinen Zahl groRer begrenzt. Um dieses Potential voll auszuschopfen, Firmen vorgenommen. Die 380 groRten transnatio- TABELLE 9.1 Auslandische Direktinvestitionen in ausgewahlten Lbdergruppen, 1965 bis 1983 Durckchmttlicher jahrlicher Betrag Anteil am Gesamtbetrag (in Mrd 8)" (in %) Liindergtuppe 1965-69 1970-74 1975-79 1980-83 1965-69 1970-74 1975-79 1980-8 Industrielander 5 2 11,O 18,4 31,3 79 86 72 63 Entwicklungsl2inder 12 2,s 6,6 13,4 18 22 26 27 Lateinamerika und Karibik 0.8 1,4 3,4 6 7 12 11 13 14 Afrika 0 2 0,6 1,O 1,4 3 5 4 3 Asien, einschl. Naher Osten 0 2 0,s 2 2 5,2 3 6 9 11 Andere Lider sowie geschatzte nicht erfafite Mittelzufliisse 0,2 -1,O 0,6 4,s 3 -8 2 10 Insgesamtb 6,6 12,8 25,6 49,4 100 100 100 100 a. Aus Angaben in Mrd SZR umgerechnet in Mrd US-Dollar auf Gmndlage durchxhnittlicher Wechselkurse wie in den IFS des IWF angegeben b. EinschlieRlich der vom IWF geschatztenBetrage nicht erfanter Direktinvestitionen. Qwelle: Fur 1965 bis 1979: U.S. Department of Commerce 1984, Tabelle4; f~ 1980 bis 1983: 1WFBalance of Payments Statistics Yearbook 1984 nalen Unternehmen wiesen im Jahr 1980 einen hen, durch die auslandischen Anbietern der Zugang Auslandsurnsatz von insgesamt etwa 1000 Mrd zum Markt versperrt wird. Solche Handelsschran- Dollar a d , dies entsprach etwa rund 3 Mrd Dollar ken lassensich nur dadurch umgehen, daB man sich je Firma. In der Regel werden die Direktinvestitio- hinter ihnen plaziert. Auch substantielle Kosten- nen dieser Firmen von den natiirlichen Ressourcen vorteile der Auslandsproduktion sind ein wichtiges eines Landesoder dessengiinstigen wirtschaftlichen Motiv fur Direktinvestitionen. In der verarbeiten- Rahmenbedingungen angezogen; gelegentlich spie- den Industrie und im Dienstleistungssektor werden len auch besondere Investitionsanreizeder Gastlan- Direktinvestitionen oft von Firmen vorgenommen, der eine Rolle. die iiber einen bestimmten Wettbewerbsvorteil ver- Ein haufigesMotiv fur die Vornahme von Direkt- fiigen, den sie am besten ausspielen konnen, wenn investitionen ist die Gefahrdung eines bestehenden siedieKontrolle uber ihre Auslandsniederlassungen Exportmarktes. Diese Gefahr kann entweder von behalten. Solche Wettbewerbsvorteile konnen in einem Wettbewerber oder von Mafinahmen ausge- einem hochwertigen Produkt oder einem uberlege- nen Produktionsverfahren bestehen, oder auch in einem Produkt, das gegeniiber dem Angebot der Konkurrenz differenziert werden kann. chaubild 9.1 Auslandische Direktinvestitio- en in Prozent der Auslandsverbindlichkeitel on sieben Hauptschuldnerlandern, 1983 Wachsturn und Konzentration Durchschnitt --- biebenLander I Zwar stieg der Nominalwert der Direktinvestitio- Argentinien nen in den Entwicklungs1;indernzwischen1967 und Brasilien 1982 durchschnittlich um10 Prozent jahrlich, doch nahmen die Direktinvestitionen real betrachtet Indonesien praktisch nicht zu. Im Gegensatz dazu wuchs die Korea mittel- und langfristigeprivateKreditgewahrung an Mexiko die Entwicklungslander in der gleichen Zeit, real betrachtet, um 9,s Prozent jahrlich. Mehr als die Philippinen Halfte der statistisch erfafiten Direktinvestitionen Venezuela entfdlt gegenwartig auf die reinvestierten Gewinne bestehender Auslandsniederlassungen. Wie Tabelle 9.1 zeigt, flossen seit 1965 durch- ./I Prozent schnittlich drei Viertel aller weltweit vorgenomme- - nen Direktinvestitionen in die Industrielander. Der Quelle:IWF 1985. restliche Teil konzentrierte sich ganz iiberwiegend Sonderbeitrag 9.1 Aus?&dische Direktinvestitionenin Brasilien 'I Brasilien hat mehr auslindischeDirektinvestitionenerhalten F i e n in der GesamtwimcMt ein grones Gewicht haben. alsjedes andereEntwicklungsland. Ende1983belid sich der Nach einer Schatzung des Zentnuns f3ir transnationale Bestand auslindischer Direktinvestitionen in Brasilien auf Gesellschaftender VNstammtenimJahr1977East45Prozent insgesamt fast 22,3Mrd Dollar. Dies ist ein hoher Betrag, alier auf dem Binnenmarkt verkauften Industrieprodukte auchwenn man beriidcsichtigt, daOBrasilienvie1groDerist von auslandsbeherrschtenGesellschaften. Am Export von als manches andere EntwicklungsIand. Das zweitwichtigste Industrieerzeugnissen scheinen sie rnit einem hlichen Empfangerland, Mexiko, wies nur einen halb so grofien Anteil partizipiert zu haben Bestand an Direktinvestitionen ad. Brasilien verzeichnete w&hrendderletztenzehnJahrelaufend Netto-Kapitalimpor- tedurch Direktinvestitionen,dieauBerdemfast jedesJahr- ausgenommen 1980 und 1983 - zunahmen. Etwa zwei Schaubiid9.1A KapitalzufliissenachBrasilien, 1974-1983 Drittel dieser Direktinvestitionen waren Neuanlagen, der Mrd $ Reststammteaus reinvestiertenGewinnen. Zwarexpandier- 12 ten die Direktinvestitionen bei weitem nicht so rasch wie andere Formen des Kapitalimports, doch entwickelten sie sich wesentlich stetiger (vgl.Schaubild 9.1A). Fiir auslhdische Investoren ist Brasilien unter anderem wegen seines grof3en und wachsenden Biienmarktes und seiner im allgemeinen gegeniiber dem Auslandskapitalad- geschlossenen Politik attraktiv. Die meisten aushdischen Investitionen unterliegen keinen Beschrankungen, wenn- gleich einige Bereiche -wie Produktion und Vertriebvon Auslindische ~irektinvestition'en\ Mini-und Kleincomputem- strengkontrolliert und zuneh- mend Firmen im brasilianischen Besitz vorbehalten wer- den. Die Vereinigten Staaten sind rnit einem Anteil von etwa einemDritteldergesamtenAktiva dasbedeutendsteeinzelne Herkdtsland der Auslandsiivestitionen in Brasilien; ihr 1974 1976 1978 1980 1982 Anteilistin letzterZeit weitergstiegen. DieBundesrepublik Deutsdrland liegtnitetwa13Prozent addemzweitenPlatz, Anmkung: Ausbndische Ditinvestitionen sind Teil der langfristigen Kapitllbewegunga gefolgt von Japan mit 9 Prozent. Fast 75 Prozent d e r Ditinvestitionen in Brasilien QueIk:IWFBnlanceof Payments Yearbook1978;IWFBalanceof Prryments entfden auf dieverarbeitendeIndustrie, deren auslandische S W L T1984. auf wenige Entwicklungslander, vor allem auf die politik wider, die besondersden offentlichen Sektor asiatischen und lateinarnerikanischen Gnder mit forderte, teils aber auch der Wunsch nach wirt- hoherem Einkommen. Insbesondere in Brasilien schaftlicher Unabhbgigkeit (vgl. Sonderbeitrag (vgl. Sonderbeitrag 9.1) und Mexiko wurden 9.2). Direktinvestitionen in groBem Umfang vorgenom- Die Direktinvestitionen in den Entwicklungsliin- men. Imerhalb Asiens waren Hongkong, Malay- dem stammen nahezu vollstandig aus den Indu- sia, die Philippinen undSingapur die bedeutendsten strielbdern. Firmen aus den Vereinigten Staaten Ziellander; auf Singapur allein entfiel dabei in den und aus GroBbritannien sind zwar die wichtigsten letzten Jahren fast die Halfte aller in Asien vorge- Investoren in den Entwicklungslandem, doch nommenen Direktinvestitionen. Zwischen den haben sie relativ an Bedeutung eingebiiat. Gesell- hoch verschuldeten Entwicklungsliindern gibt es schaften aus der Bundesrepublik Deutschland und markante Unterschiedeim Anteil der Direktinvesti- -bisvorkurzem-ausJapan(vgl.Sonderbeitrag tionen an den gesamten Auslandsverbindlichkeiten 9.3) haben ihre Direktinvestitionen in der Dritten (vgl. Schaubild 9.I). Welt stark ausgeweitet. Die genannten vier k d e r Den Lhdem mit niedrigemEinkommenist durch haben zusammengenommen mehr als drei Viertel Direktinvestitionen nur sehr wenig Kapital zuge- aller Direktinvestitionen in Entwicklungsliindern flossen.Dies hiingt in vielen Fkillen mit der geringen getatigt, wobei auf die Vereinigten Staaten allein GroBe ihrer einheimischenMarkte oder dem Man- fast die Halfte des Gesamtbetrages entfallt. gel an qualifizierten Arbeitskraften zusammen; im Fast alle Herkunftslkder bevonugen bei ihren Fall Indiens spiegelt sich hierin teils eine Industrie- Direktinvestitionen bestimmte Zielliinder in der 1 Sonderbeitrag 9.2 Auslandische Direktinvestitionen in Indien I Die Regierung Indiens verhielt sich lange gegeniiber dem Dividenden keinerlei Beschrthkungen. Eine Repatriierung Auslandskapital rese~ert.Seit jiingstem wird jedoch aner- des investierten Betrages ist im Rahmen der Bestimmungen kannt, daI3 Gemeinschaftsuntemehmen- oder Koopera- des Foreign Exchange Regulation Act von 1973 moglich. tionsvereinbarungen- dazu beitragen konnen, neue Tech- Dieses Gesetz, das von der Rese~eBank of India durchge- nologien ins Land zu bringen, die Exporte zu steigern und fuhrtwid, regeltdieVornahmeauslidischerInvestitionen, zusatzlicheArbeitsplltzezu schaffen (vgl.Schaubild9.2 A). die AktivitatenvongebietsansassigenAuslindern sowieden Man hat deshalb begomen, die Vorschriftenm lockern. Besitz und die Verwendung von Devisen. Zwar entfallt auf auslkdische Direktinvestitionenbis- Wegen der Beschrhkungen des Auslandsbesibesund der hererst einkleinerTeildergesamtenKapitalimporteIndiens, begrenzten Expansionsmoglichkeiten awlindischer Firmen doch hat in den letzten Jahrendie Zahl der Gemeinschafts- ziehen es viele multinationaleUnternehmen vor. ihre Pro- unternehmenundderUmfangdergenehmiien Investitionen dukte in Indien a d Lizenzbasisherstellenzu lassen. Lizenz- erheblich zugenommen. Eine Vereinfachung des Genehmi- gebuhren und andereNutzungsgebiihren,die von indischen gungsverfahrens,eingiinstigeresmdustriepolitischesUmfeld Lizenznehmerngezahltwerden, unterliegen freilichebenfalls und eine positive Neueinschatzung der Wirtschaftspolitik einer genauen Priifung durch die Behorden. Die Lienzge- sowie der wirtschaftlichen Aussichten des Landes haben zu biihr, die bei einer technischen Kooperationsvereinbarung diesem Aufschwung vor allem beigetragen. zulassigist, hiingtvonderArt derangewendetenTechnikab, VerschiedeneWirtschaftszweige sind dem offentlichen betrat in der Regel aber hochstens 8 Prozent des Produk- Sektor vorbehalten und bleiben deshalb einheimischen pri- tionswertes ab Werk. vatenund ausl~ndischenInvestorenverschlossen. Inanderen Branchenist derAuslandsbesitzinderRegelauf hochstens40 Prozent des Kavitals einer Firma bemenzt: allerdinns kann - - ein hoherer Auslandsanteil genehmigt werden, wenn das Schaubiid9.2A AusliindischeDiektinvestitioneninIndien betreffende Unternehmen iiberwiegend exportorientiert ist 19,8 1983 oder eine besonders erwunschte Technik mit sich bringt. Zahl der Gesellschaften, deren Produktion vollsthdig exportiert Kooperations- wird, durfen ganz im Auslandsbesitzsein. Mio $ vereinbarungen Die Korperschaftssteuernsind hoch und die Steuerge- - 700 setze kompliziert. Neugegriindete Gesellschaften konnen Kooperations- , jedoch verschiedeneVergiinstigungenbeanspruchen,dieihre -(* vereinbanmgen ! potentielle Steuerbelastung wahrend der ersten M Geschiftsjahretendenziell verringern. Die Vornahme von Investitionendurch Auslinder und ihre Repatriierungwird durchumstindlicheund zeitrauben- de Verwaltungsverfahren geregelt; die Regiemng versucht aber gegenwartig, diese Verfahren zu vereinfachen. Alle Antrage auf Genehmigungen im industriellen Bereich, wie I \ die Bewilligungvon Lienzen,dieGenehmigungvon Koope- - 2( Investierter I 21Xl rationen rnit auslindischen Partnern und der Import von Betrag Investitionsgiiternkonnen nun zentral bei einer Behorde- 2 - - 1 l i e- a l IW) dem Sekretariat fiir industrielleGenehmigungen - gestellt werden. Das Indian Investment Centre fungiert zunachst weiterhin als eine eigene Forderungseinrichtungneben der bestehendenAufsichtsstruktur. Wenn die Regierungeine auslindischeInvestition geneh- Queue: Schitzuhg der Weltbank. migt hat, unterliegt der Transfer von Lizenzgebiihren und Dritten Welt. Die Investitionen der Vereinigten in einigen wenigen Wirtschaftszweigen. Schaubild Staaten konzentrieren sich vor allem in Lateiname- 9.2 zeigt, daB die britischen und speziell die deut- rika, wahrend Japan iiberwiegend in seinen asiati- schen Firmen iiberwiegend in der verarbeitenden schen Nachbarlandern investiert. In ahnlicher Wei- Industrie investiert haben, wahrend die amerikani- se werden die Investitionen GroBbritanniens zu schen und die japanischen Direktinvestitionen, einem groBen Teil in Landern des Commonwealth auch wenn sie sich insgesamt gleichmafiiger iiber vorgenommen, und Frankreichhat sich vor allem in die wichtigsten Sektoren verteilen, schwerpunkt- seinen ehemaligen Kolonialgebieten, insbesondere maBigsowohlinder Rohstoffgewinnungalsauch in in Afrika, engagiert. der verarbeitenden Industrie vorgenommen wur- Die Direktinvestitionen konzentrieren sich auch den. Innerhalb der verarbeitenden Industrie wurde I Schaubild 9.2 Sektorale Zusammensetzung RegelmaBigentsprang solche Skepsis einer poli- der Direktinvestitionen in Entwicklungslander~ tisch begriindeten Abwehrhaltung gegenuber einer nach vier Herkunftslandern, 1980 I auslandischen Kontrolle der heimischen Ressour- cen. Dariiber hinaus werfen die Kritiker den multi- Vereinigte nationalen Gesellschaften vor, da8 sie eine nicht GroRbritannien Staaten angepdte Technik verwenden und daB ihre zen- tralisierte Fiihrungsstruktur die Entfaltung der ein- heirnischen Initiative verhindert. AuBerdem heifit es, daI3 die multinationalen Firmen sich haufig auf dem inlandischen Kapitalmarkt finanzieren und dadurch potentielle einheimische Kreditnehmer verdrkgen. SchlieBlich wird unterstellt, daB die Direktinvestoren Verrechnungspreise, Lizenzge- buhren, ZinszahlungenundKonzernumlagen sowie andere Mittel einsetzen, urn Preiskontrollen, Devi- senbestimmungen, Steuern des Gastlandes und Beschrihkungen des Gewinntransfers zu umge- hen. Solche Vorwiirfekamen besonders aus den Lan- dem, deren Regierungen durch Importbeschran- kungen die heimische Produktion zu fordern such- ten. Eine verfehlte Handelspolitik verschafft aus- landischen Investoren manchmal Kapitalrenditen, die den gesamtwirtschaftlichen Ertrag der Investi- tionfiir das betreffendeLand erheblichubersteigen. Versucht dam die Regierung, solche Profite zu begrenzen, entsteht fur die Firmen ein Anreiz zur Bergbau und Olsektor Verarbeitende Industrie Urngehungdieser Kontrollen. Weltoffene Handels- Andere Sektoren systeme lassen die Entwicklungslinder aus auslk- dischen Direktinvestitionen grofleren Nutzen zie- hen und verringern gleichzeitigdie mit ihnen ver- bundenen Probleme. vor allem im Fahneugbau, in der Chemie und im Den Vorbehalten der Entwicklungsliinder stand Maschinenbau (einschlieI3lich Elektrotechnik und auf seiten der potentiellen Investoren oftmals eine Datenverarbeitung) investiert . ahnlich negative Einstellung gegenuber. Konfron- tiert mit der abweisenden Haltung der Gastlander, Griinde der Stagnation einer instabilen Wirtschaftspolitik und wider- spriichlichen Kombinationen von Anreizen und Die weitgehende Stagnation der Direktinvestitio- Beschrbkungen, hiiteten sich die Investoren, ihr nen w2hrendder siebzigerJahrespiegeltediezuneh- Kapital in den Entwicklungslandem anzulegen. mende Verfugbarkeit von Bankkrediten und die Wahrend der siebziger Jahre bemuhten sich multi- niedrigen realen Zinskosten solcher Kredite wider. nationale Gesellschaften und Regierungen der Ent- Schatzungen der von privaten Investoren geforder- wicklungsl*der verstarkt darum, die verschiede- ten Renditen ergaben, daB diese die Zinssiitze von nen Funktionen von Direktinvestitionen - Bankkrediten bei weitem ubertrafen. Management, Te~hnolo~ietransferund Finanzie- Gleichzeitig verscharften viele Entwicklungslan- rung - voneinander zu trennen. Durch Lizenzver- der ihre Restriktionen im Bereich der Direktinvesti- triige und andere Vereinbarungen konnten sich die tionen; sie lieBen auslandische Direktinvestitionen Entwicklungslandereinigeder Vorteile von Direkt- in immer weniger Branchen zu und verlangten eine investitionen sichern, ohne die venneintlichen stiirkere Beteiligung von Inlandern. Von Politikern Nachteile des Auslandsbesitzes in Kauf nehmen zu der Entwicklungslkderwurde verschiedentlichder mussen. In jungster Zeit hat jedoch die Aufnahme- Beitrag der Direktinvestitionen zur Entwicklung bereitschafteiniger Landerfiir auslkdische Direkt- grundsatzlich in Frage gestellt. investitionen deutlich zugenommen. Verbesserungder Rahmenbedingungenfiir Direkt- tionen, die damit befafit sind. Dazu gehoren die investitionen Investitionsanreize, die Dienstleistungen und die Infrastruktur, die den auslhdischen Investoren Lander rnit einem groBen Binnenmarkt, die eine geboten werden. AuBerdem gehoren dazu die ver- Politik der Importsubstitution verfolgen, gehoren schiedenen Beschrankungen, denen die Tatigkeit rnit zu den wichtigsten Anlagelandernfur Direktin- auslandischer Firmen unterliegt. vestitionen. Gerade in diesen Landern war die Investitionsanreize. Sie dienen typischerweise Preisstruktur am starksten verzerrt und die Kritik dazu, entweder die Einnahmen der auslandischen am Beitragder Direktinvestitionen zur Wirtschafts- Firmen zu verbessern oder ihre Kosten zu senken. entwicklungam meistenverbreitet. Lander,dieeine Zu den Anreizen auf der Eimahmeseite gehoren weltoffenereEntwicklungsstrategieverfolgten, hat- Importzolle oder -kontingente fiir das betreffende ten rnit den auslandischen Direktinvestitionen Produkt, Steuervorteile und Vorzugsbehandlungen weniger Probleme. Diese Entwicklungsstrategie verschiedener Art. Von diesen Anreizen waren macht die Produktionfur den Exportebenso attrak- immerZolle und andere SchutzmaBnahmenzugun- tiv wie fiir den Binnenmarkt und erfordert grund- sten der Produktion fur den Binnenmarkt am satzlichMarktpreise, die den relativen Knappheits- wichtigsten. Zu den kostensparenden Anreizen verhaltnissen entsprechen. In solchen Landern sor- gehoren Zol1erm;iBigungen beim Import und gen die Regierungen tendenziell fur niedrige Zijlle Befreiungen von Steuern auf Produktionsfaktoren. und positive reale Zinssatze. Dies fuhrt dazu, daB Welche Anreize ein Land gewahrt, hangt von der sich die dort vorgenommenen Direktinvestitionen Art der Investitionen ab, dieeshereinholenmochte, engeram komparativen Vorteildieser Lhder orien- und von der Konkurrenz anderer finder um diese tieren. Der Beitrag der Direktinvestitionen zum Art von Investitionen. Esgibt Anhaltspunktedafiir, EntwicklungsprozeB hangt deshalb wesentlich von dafi Anreizsystemean Wirkung verlieren, je kom- den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen plexer sie sind und je haufiger sie geandert werden. des Gastlandes ab. Die Auswirkungen spezifischer Anreize fur Direkt- investitionen sind unsicher. Zahlreiche Untersu- Die Politik der Gustlander chungen deuten darauf hin, daB Geschiiftsleutebei In allenEntwicklungslanderngibt eseine besondere der Entscheidunguber den Standort von Investitio- Politik gegeniiber Direktinvestitionen und Institu- nen solche Anreize zumeist ignorieren oder ihnen Sonderbeitrag 9.3 JapanischeDirektinorestitionen in der verarbeitenden Industrie Die japanischenAuslandsinvestitioneninderverarbeitenden dem raschen Anstieg der Reallohne zusammen, der die Industrienahmenerst indenspatensechzigerundden friihen Wettbewerbsfahigkeitderarbeitsintensiven Branchenbeein- siebzigerJahreneinen groBerenUmfang an. Zwischen 1971 trachtigte. Hinzu kam, daf3 die japanische Regiemng ange- und1982 addierten sich die japanischenInvestitionenin der sichts groBer Leistungsbilanziiberschussedie Kontrolle der verarbeitenden lndustrie auf etwa 16 Mrd Dollar, wahrend Auslandsinvestitionenlockerte. die gesamten Direktinvestitionen im Ausland rund 50 Mrd Die Stmktur der japanischen Diktinvestitionen ist im Dollar betrugen. Die japanischenInvestitionen in der verar- Wandel begriffen. Die Investitionen in der verarbeitenden beitenden Industrie unterscheidensich von denen der ande- Industrieerfolgennunzunehmendinden Industrieliindern- renOECDlnderinmehreren Punkten. Dieamerikanischen speziellin Nordamerika -undwenigerinden Entwicklungs- Direktinvestitionen zum Beispiel wurden iiberwiegend von landem. Im Zeitraum 197l bis 1980 entfielen von den bedeutendenmultinationalen F i e n in den grofieren Indu- gesamten japanischenAuslandsinvestitioneninderverarbei- strieliindern vorgenommen, um die lokalen Miirkte zu tenden Industrie68 Prozent a d die Entwicklungsliinder - bedienen. DieInvestitionenerfolgtenin der Regelin kapital- und zwar ganz uberwiegend auf asiatische L&tder. In den intensiven Branchen und waren oft rnit dem Einsatz fortge- Jahren1981/82gingdieserAnteila d46 Prozent zuriick.Die schrittener Technik verbunden. Gewichtsverschiebungist zum Teil eine Reaktion auf die Im Gegensatzdazuwurdendie japanischenAuslandsinve- protektio~stischenMAnahmen, die einige Industrielander stitionen in der verarbeitenden Industrie von einer groBen gegenuber Importen aus Japan ergriffen haben; die japani- Zahlkleinererund mittlererFirrnenvorgenommen,undzwar schenFirmenversuchtendaraufhin,sich hinterden Handels- in Industriezweigen, die rnit relativ vie1 Arbeitskraft und schrankenzu etablieren.Siespiegelt aber auchdieEinsch%t- einfacher Technik produzieren. Anfiinglich konzentrierten rung vieler japanischer Firmen wider, daB sich das Investi- sich die Investitionena d b d e r wie Korea und Hongkong, tionskiimain den Entwicklungsliindern im Zuge des langsa- und dienten hauptsZchlich dem Export. Diese Merkmale meren Wachstums und der Schuldendienstproblememan- hingen teilweise mit dem Arbeitskriiftemangel in Japan und cher h d e r verschlechterthat. keine grone Bedeutung zumessen. Eine Untersu- me ausliindischerInvestoren auf dem einheimischen chung der IFC laBt jedoch vermuten, daB Anreize Markt quantitativ beschrankt. Die Untersuchung dieInvestitionsentscheidungin der Tat beeinflussen der IFC ergab, daB die Unternehmen solche Vor- komen: Unter sonst gleichen Umstiinden diirften schriften bei ihrer Standortwahl in der Regel sichdie Finnen beider Wahl zwischenzwei Landern beriicksichtigen. an der relativen Attraktivitat der jeweils gebotenen Der Umfang der auslandischen Direktinvestitio- Anreize orientieren. nen in einem Land wird von den jeweiligen Investi- lnvestitionsbestimmungen. Solche Bestimmun- tionsanreizen und -bestimmungen weniger beein- gen konnen vielfaltigeFormen amehmen. In man- flufit als vom allgemeinen wirtschaftlichen und chen Landern - so etwa in Agypten, Brasilien, politischen Klima dieses Landes, von seiner Geld- Indien und Mexiko - bleiben Schlusselindustrien und Kreditpolitik und seiner Wechselkurspolitik. der heimischen Wirtschaft (und zwar haufig dem Diese Schlufifolgerungwird von den unterschiedli- offentlichen Sektor) vorbehalten. Manche Liinder chen Erfahrungenvieler einzelnerLhder illustriert. lassen nur Minderheitsbeteiligungen der auslhdi- Obwohl sie erheblicheAnreizefiir potentielle Inve- schen Investoren zu, es sei dem, dem betreffenden storen boten, haben Lander in Afrika und in der Wirtschaftszweig wird ,,hohe Prioritat" zuerkannt Karibik-mit kleinenBinnenmarktenund begrenz- oder die Produktion ist hauptsachlich fur den ten naturlichen Ressourcen- nur wenige Direktin- Export bestimmt. In anderen Liindern- insbeson- vestitionen anziehen konnen. Indien, Nigeria und dere in Lateinamerika - miissen bei auslhdischen verschiedene Lander Lateinamerikas hatten das Untemehmen Eigentumsrechte und Geschiiftsfiih- Potential, Direktinvestitionen zum Zweck der rung durch den Verkauf von Anteilen sukzessivauf Importsubstitution zu erhalten. Sie waren ebenfalls Inlander ubertragen werden. nur m a i g erfolgreich, da sie sich dazu entschlos- Viele Entwicklungsliinder beschriinken den sen, auslhdischen Finnen Beschrkinkungen und Transfer von Zinsen und Dividenden. Dies kann Leistungskriterienaufzuerlegen. auf auslandische Firmen sehr abschreckend wirken Im Gegensatz dazu haben einige der ostasiati- und hat Praktiken wie die Manipulation von Ver- schen Schwellenlander - beispielsweise Malaysia rechnungspreisen gefordert. Manche Regierungen und Singapur - betrachtliche Kapitalzufliisse von Entwicklungsliindern(so etwa in Lateinameri- durch Direktinvestitionen erzielt, obwohl sie keine ka) verlangen auch die Erfiillung von Leistungskri- zu Buche schlagenden Anreize gewahrten. Aus- terien, wonach eine FirmaeineMindestexportquote schlaggebendfur die ausliindischen Investoren war erzielen oder in bestimmten Umfang einheimische ihre exportorientierte Entwicklungspolitik. Damit Vorleistungen oder Arbeitskriifte einsetzen muB bestatigen sie eine allgemeine Regel: Eine Wirt- und dergleichen mehr. Liinder wie Argentinien, schaftspolitik, die den einheimischen Investoren Kenia, Peru unddieTurkei habendieKreditaufnah- entgegenkommt, nutzt auch den auslandischen. ( Sonderbeitrag 9.4 Die Saatgutproddctionin der Tiirkei I Als die Weltbank 1981 ihr Darlehensprogramm fiir die ziertes Zulassungsverfahren vor dem Verkauf einer neuen Landwirtschaft der Tiirkei iiberpriifte, gelangtesie zu dem Sorte. SchluO, daR eine verbesserte Saatgutqualitat den Bauern Zum Teil aufgrund von Initiativen der Bank und der IFC betdchtliche Vorteile bieten wiirde. Die Bank war der hat die Regiemng viele dieserMafinahmen modifiziert. Die Auffassung, dies lieRe sich am besten durch die Fcrderung Preiskontrollenwurdenabgeschafft,dieEinfuhrvonSaatgut I einer privatwirtschaftlich organisierten Saatgutindustrie in die Tiirkei erleichtert, die Priifungs- und Zulassungsver- erreichen, an der sich adhdische Finnen beteiligen 0011- fahren liberaler gestaltet. ten. Elf aus,landischeSaatgutfirmenhaben ihreTatigkeitin der DiestaatlichenEingriffeimBereichderSaatgutproduktion Tiirkeiaufgenommen; sieimportieren Saaten und priifensie hatten aber ausltindische F i e n von Direktinvestitionen unter den lokalen Bediigungen. Als nlchstes wollen sie ein abgehalten und dazu gefiihrt, dafi das Angebot an Saatgut Vertriebsnetzaufbauen, die geeignetsten VarietZten impor- Fiir dieBauern nach Menge und Art beschrbkt war. Dabei tieren und verkaufen, um den Markt zu testen. Sobald der handelte es sich urn MaOnahmen wie Preiskontrollen fiir Markt aufgebautist, wollen die Firmen mit dem Anbau und Saatgut, Beschrhkungen der Einfuhr von Saatgut zu Test- der Verarbeitung vor Ort beginnen. Auf Ifmgere Sicht zwecken und ZU' Marktentwicklung, ein staatliches Mono- diirften sie auch Forschungsstationeneinrichten, urn neue pol der Saatgutpriifungsowie ein langwieriges und kompli- Varietaten zu ziichten. Zwar kommt dem gesamtwirtschaftlichenKlima Investitionsmoglichkeiten verbreitet. Sie haben erstrangige Bedeutung zu, doch kann die sektor- VerfahrenzurBeilegungvon Investitionsstreitigkei- und branchenspezifische Wirtschaftspolitik uber ten mit den Regierungen der Entwicklungslander das tatsachliche Zustandekommen von Investitio- ausgehandelt. Es gibt Steuergesetze, die fiir Privat- nen entscheiden. Der Sonderbeitrag 9.4 beschreibt personen die Auslandstatigkeit im Rahmen multi- einen Fall, namlich den der Saatgutindustrie in der nationaler Unternehmen attraktiv machen. Solche Turkei, in dem die staatliche Reglementierungeiner Mafinahmen sind wertvoll. Am starksten aber Branche eine entscheidendeRollespielte. Nachdem werden Investitionen in den Entwicklungslandern die Mange1 der Saatgutpolitik identifiziert und durch eine liberale Handelspolitik stimuliert, denn beseitigtworden waren, kamesin dieserBranchezu sie ermoglicht es den Unternehmen, an auslandi- betrachtlichen Neuinvestitionen des Auslands. schen Standorten fiir die Markte der Industrielan- der zu produzieren. Wie im Sonderbeitrag 9.3 hervorgehoben, nahmen die japanischen Textilfir- Die Politik der lndustrielander men Direktinvestitionen in asiatischen Entwick- lungslandern vor, um auf ihren Exportmarkten Nicht anders als in den Gastlandern ist auch in den wettbewerbsfiihigzu bleiben. Industrielandern die allgemeine Wirtschaftspolitik der entscheidende Faktor fur den Umfang der Direktinvestitionen, die in die Entwicklungslander Investitionsschutz und -versicherung flieBen. Ein schwaches Wirtschaftswachstum und ein hohes Kostenniveau im Inland machen Investi- AlslangfristigeAnlage, die ublicherweisein Fabrik- tionen im Ausland attraktiver. gebauden und Maschinenvorgenommen wird, sind Zugleich aber haben die Industrielander durch Direktinvestitionen dem politischen Risiko ausge- ihre Bemiihungen, die Inlandsproduktion zu for- setzt - der Gefahrdung durch Enteignung, Devi- dern und zu schutzen, gelegentlich Investitionen in senbewirtschaftung, Krieg, Umsturz und Rebellion. Entwicklungsliindern verhindert. Manche Indu- Um tatsachliche oder potentielle Investoren zu strielander gewahren weitreichendePrivilegien, um beruhigen, haben vieleEntwicklungslanderGesetze Auslandsinvestitionenan sich zu ziehen. Zwar sind verabschiedet, die sie vor Enteignung schiitzen; diese Anreize vielfach auf spezifischeIndustrien, in einige Entwicklungslander haben solche Bestim- der Regel hochtechnologischeBranchen, abgestellt, mungen auch in ihre Verfassung aufgenommen. doch konnen sie den von Entwicklungslandem Zwischen Regierungen von Entwicklungslandern gebotenen Anreizen direkt Konkurrenz machen. und Industrielandern wurden etwa 200 bilaterale Die direkte und indirekte Subventionierung kran- Investitionsschutzvertr~e abgeschlossen,die unter ker Industrien hat ebenfalls dazu gefuhrt, dafi fur anderem auch die Transfer-und Enteignungsrisiken die Firmen dieser WirtschaftszweigeInvestitionen abdecken. AuBerdem haben zweiundzwanzig Lan- in den Entwicklungslandern weniger attraktiv der - fast alle Industrieliinder, aber auch Indien waren. ~hnlicheWirkungen waren mit Eingriffen und die Republik Korea - Garantiesysteme fur in den AuBenhandel verbunden. Die in den Jahren Investitionen geschaffen. 1982 bis 1985 angewendeten Beschrankungen der Diese Programme bieten Gesellschaften und Pri- japanischen Automobilexporte in die Vereinigten vatpersonen des jeweils garantierenden Landeseine Staaten machten es fur die amerikanischen Produ- Gewahrleistungfur die politischenRisiken im Aus- zenten weniger dringlich, fur die Produktion von land. Die nationalen Regelungen unterscheidensich Teilen und Komponenten kostengunstigere Pro- hinsichtlich Ausgestaltung, Konditionen, Dek- duktionsstandorte in Entwicklungsliindern zu su- kungsumfang und verwaltungsmafiiger Durchfiih- chen. Zur Steigerung der Investitionen in den rung betrachtlich. Dementsprechend variiert der Entwicklungslandern ware es offensichtlich wiin- Umfang, in dem sie Direktinvestitionen in Entwick- schenswert, daf3 die Subventionen und Zolle, die lungslandern abdecken, von weniger als 5 bis zu die heimischeWirtschaft der Industrielander schiit- mehr als 50 Prozent. Insgesamt wurden im Zeit- Zen, abgeschafft werden. raum1977bis1981zwischen10 und15Prozentaller Manche Einzelmafinahmen der Industrielander Direktinvestitionen in Entwicklungslandern, die haben die Investitionen in der Dritten Welt positiv von Lkdern mit Gewahrleistungssystemenvorge- beeinflat. VonRegierungsstellenund Organisatio- nommen wurden, auf diese Weise garantiert. Ende nen der Wirtschaft werden Informationen uber 1981waren etwa 9 Prozent des gesamten Bestandes Sonderbeitrag 9.5 Eine multilaterale Investitionsgarantie-Agentur DerV o d a g , einemultilateraleStellezurAbsicherungvon dadurch ergkt, d& sie Forsch~svorhabendurchfiihrt, Auslmdsinvestitionenzu schaffen, wurde seit den fri.ihen Infomationen zur Verfiigung stellt, technische Unterstiit- sechziger Jahren immer wieder diskutiert. Im regionalen zung leistet und die Zusammenarbeitin der Investitionspo- Rahmen wurde 1974 die IntercArab Investment Guarantee Mtik f8rdert. W k d die ursprhghch imerhalb der Bank Agmcy enichtet, die seitdem erfolgreich arbeitet. Ihre diskutierten Vomhliige eine eng mit der Bank verbundene Tatigkeitbeschrbkt sich jedoch a d Investitionen innerhalb Einrichtungvosahen, die von den IndustrielPndemsowohl ihrerverschiedenenarabischenMitgliedstaaten.ImJahr1981 finanziertalsauchgelenkt werdensollte, wird nunmehreine nahm die Gesch&?sfiiknurg der Bank die Initiative zur selbsthlige Behorde mit gavissen Verbindungen zar Bank Schaffungeiner multilateralen Investitionsgarantie-Agentur vorgeschlagen,dievon den Herku* und den Gastladem (multilateralinvestmentguaranteeagency,MGA)unterder der Investitionen gemeimam finmziert und kontrolliert SchirmhdaEt der Weltbank wieder auf. Die Gesch;iftk werdensoll. In dieer Weise wade die MIGA vertrauensbil- fiihrung der Bank hat seitdem einen konkreten Vorschlag dende Rahmenbedingungen fiir die Zusammenarbeit der vorgelegt, der rnit den Regierungender Mitgliedsbder und Gast- undderHerkunftsliindersowiederprivatenInvestoren mit Kreisender Wirtschaft beraten wurde. Aufgnmddieser schaffen. Konsultationen hat die Wfttsmden Entwurf einer Die MIGA soll sich durch eigene Einnahmen finanzieren, Konvention ausgearbeitet, der als Basis Mr Verhandlungen insbesonderedurch die Prhieneimahmen fiir ihre Garan- dienen kann. tien. DieAgentursolljedoch eineigenesKapital erhaltenund Nach d m Vorschlagsoll die MGA das Investitionskhna wiirde ihre TPtigkeit adnehmen, sobald eine gewisse Zahl in den Entwicklwgslhdern verbessern, indem sie von Kapitalexport- und Kapitalimpartlhdern die Konven- a) Garantien fiir die nichtkommerziellen Risien von Aus- tionratifiziertund &en MindestbetragdesKapitalsgezeich- landsinvestitionen iibernimmt und b) die MaBnahmen von net hat. Jeder Mitgliedsstaat, auch aus dem Kreis der Weltbank und IFC zur Fodermg solcher Investitionen Entwicklungshder, hatte eine bestimmte Mindestzahl von an auslandischen Direktinvestitionen durch natio- stitionen - einheimische wie auslandische - stei- nale Garantien abgesichert. gert. Sosollenmit den Strukturanpassungsdarlehen Eine andere Moglichkeit zur Verringerung des der Bank Regierungen errnuntert werden, durch politischen Risikos ist die Versicherung durch pri- Kurzung von Subventionen, durch verstZrkte Lei- vate Stellen. In den friihen siebziger Jahren waren stungsanreize und die Aufhebung von SchutzmaB- Einzelversicherer und Versicherungsmakler von nahmen zugunsten unwirtschaftlicher Produzenten Lloyd's in London Vorreiter bei der Versicherung Verzermngen der Wirtschaftsstruktur abzubauen. politischer Risiken von Auslandsinvestitionen und Die Bank und die IFC kijmen bei der Formulie- Exportgeschaften. Seitdem hat diese Sparte be- rung von MaRnahmen zur Anregung produktiver trachtlich expandiert. Im Jahr 1973 nahmen die Privatinvestitionen Hilfestellunggeben. Die IFC ist privaten Versicherer zwischen 2 und 3 Mio Dollar dazu in besonderem MaR in der Lage, da sie als an Pramien fiir die VersicherungpolitischerRisiken selbst Beteiligter unmittelbaren Einblick in den ein, und ihr Zeichnungslimitlag bei maximal8Mio Zusammenhang zwischen Wirtschaftspolitik und Dollar fur das einzelne Projekt. Im Jahr 1982 Investitionsentscheidungenbesitzt. Die von ihren erreichten die gesamten Prhieneinnahmen schat- Mitgliedslindern angeforderte wirtschaftspoliti- zungsweise95Mio Dollar, das Zeichnungslimitwar sche Beratung, diesieauch zusammenmit der Bank auf 450 Mio Dollar hochgeschossen, und die insge- durchfiihrt, betrifft Fragen wie: samt abgesicherte Summe wurde auf etwa 8 Mrd Entwurf oder aerpriifung von Investitions- Dollar geschatzt. gesetzbuchern, Gesetzen oder Vorschriften, die private Direktinvestitionen oder Auslandsinvesti- tionen betreffen. Die Rolle der Weltbankgruppe ~berbriickungsmafinahmenfur Privatfirmen, wenn Sparprogramme oder Programme zur Zusatzlich zurn Aufbau der Infrastruktur der Ent- gesamtwirtschaftlichen Umstrukturierung, welche wicklungslander und der Bereitstellung ergken- die Nachfrage verringern, das Kreditangebot ver- der Finanzierungen, versuchen die Weltbank und happen und die fur die Gewinnlage entscheiden- ihre Schwestergesellschaft, die Internationale den Preisrelationen verandern, zu Schwierigkeiten Finanz-Corporation, eine Wirtschaftspolitik der fiihren. Entwicklungs1;inder zu unterstutzen, die alle Inve- Privatisierung von Staatsbetrieben, die die und als ein neutraler Partner hilft sie, die Projekt- struktur so zu gestalten, dal3die Vorteile zwischen den einheimischen offentlichen und privaten Inve- Kapitalanteilenzu iibemehmen.Ein kleinerProzentsatzdes storen und den auslandischen Geldgebern gerecht gezeichneten Kapitals d r e effektiv e i n z d e n , der Rest verteilt werden. Drei aktuelle Beispiele der Unter- w5re bei Bedarf abrufbar. Die Garantietibernahmendurch stutzung durch die IFC zeigen, welche Palette von die MIGA w h n dem Umfang nach begrenzt, damit eine angemesseneRelation zwischen dem gesamten Obligo und Dienstleistungen sie zusammen mit ihrer Finanzie- dem Kapital eingehalten wird.Neben ihren eigenen Garan- rung anzubieten hat: tien wiire die MIGA zur Abgabe von Garantienim Namen Sie hat Vereinbarungen uber die Projekttech- von,,forderndenMitgliedem"errniichtigt,diesolcheGaran- nik ausgearbeitet, wonach die auslandischen tien empkhlen und deren Risiken anteilig mittragen. Die Garantienvon geforderten Investitionenim Rahmen dieser Anbieter der Technik starker am Risiko beteiligt zudtzlichen Fazilitlt wiirden keiner Begrenzung unterlie- werden, wenn ihre Verfahren noch nicht praktisch gen. erprobt sind. GemudemEntwurf fiireineKonventionsolldieMIGAin Bei der Ausarbeitung von Betriebsfuhrungs- die entsprechenden Anspriiche der von ihr entschiidigten vertragen zwischen auslandischen Gesellschaften InvestorengegeniiberdenGastlbdemeintreten.Streitigkei- ten zwischen der Agentur und den Gastlhdem uber diese und Firmen der Entwicklungslander hat sie darauf Anspriiche wiirden durch Verhandlungen oder letztlich bestanden, daB der Bemessung der Verwaltungsge- durchintemationalenSchiedsspmchbeigelegt.DieSouvera- buhren Leistungskennziffern, wie die Rentabilitat, nitstder Gastlhder wiirdedurchden Grundsatzgewiihrlei- anStelleder Umsatzeoder anderer wenigerrelevan- stet, daI3dasbetreffendeGaetlandsowohl derInvestitionals ter MaBstabe zugrundegelegt werden. auch ihrer Garantiedurch die MIGA zustimmen muR. Sie hat die Regierungen einiger Entwicklungs- lander davon abgehalten, auslandischen Gesell- schaften unwirtschaftliche Leistungskriterien oder andere Restriktionen aufzuerlegen, wenn diese Regierung abgeben will. Die IFC kann dabei uber Mafinahmen den Nutzen der betreffenden Projekte die Fragen der Privatisierungsstrategie beraten: ob beeintrachtigt hatten. verkadt werden soll, ein Leasingvertrag oder ein Die Weltbank hat ebenfallsverschiedene interna- Betriebsfuhrungsvertrag abgeschlossen werden tionale Initiativen auf dem Gebiet der Auslandsin- soll; in welcher Reihenfolge die Unternehmen pri- vestitionen ergriffen. Die Griindung des Internatio- vatisiert werden sollen; welche Kaufer in Frage nalen Zentrumszur Beilegungvon Investitionsstrei- kommen und wie man sie findet; wie die Unterneh- tigkeiten (InternationalCenterfor theSettlement of menzu bewerten sind. Die IFC kann sich aufierdem Investment Disputes, ICSID) im Jahr 1965 hat zu an der Finanzierung beteiligen, wenn bestimmte einer Verbesserung der Rahmenbedingungen fur Unternehmen an private Kaufer verkauft werden. Direktinvestitionen beigetragen, da hier ein akzep- Indem sie selbst als Investor auftritt, wobei sie tables Schlichtungsverfahren bei Auseinanderset- freilich immer nur eine Minderheitsbeteiligung zungen zwischenden auslandischen Investoren und ubernimmt, fordert die IFC die Auslandsinvestitio- den Gastliindern angeboten wird. Damit wurde in nen in den Entwicklungslandern mit dem Ziel, der Beziehung zwischen diesen beiden Partnern ein deren einheimischePrivatwirtschaft anzuregen. Die zusatzlichesVertrauenskapital geschaffen. Die stei- 773 Projekte in vierundachtzig Entwicklungslan- gende Mitgliederzahl des ICSID, dem nun insge- dern, an denen sich die IFC bis Juni1984 beteiligt samt achtundsiebzig Staaten beigetreten sind, hat, reprasentieren einegesamteInvestitionssumme wobei vier andereSignatarstaaten in KurzeMitglie- von fast 27 Mrd Dollar; die IFC hat dabei ihre der werden durften, ist Beweis dafiir, daI3 die eigenen Investitionen in Hohe von 3,7 Mrd Dollar Bedeutungdieser Institution fur die Investoren und durch Konsortialbeteiligungen anderer Geldgeber die an ihnen interessierten Ender zunehmend aner- in Hohe von 2,sMrd Dollar erganzt. Die IFC hat kannt wird. Die Geschaftsfuhrung der Bank hat auI3erdem dazu beigetragen, daI3 in diesen Projek- auBerdem eine multilaterale Investitionsgarantie- ten private auslandische Direktinvestitionen von Agentur vorgeschlagen (vgl. Sonderbeitrag 9.5). etwa 1 Mrd Dollar erfolgten. Durch die Dienstleistungen der IFC konnen ein- Auslandische Portfolioinvestitionen heimische und auslandische Investoren Kontakt finden. Ihre Beteiligung tragt oftmals dazu bei, das Bisher sind durch Portfolioinvestitionen noch nicht Vertrauen der auslandischen Investoren zu starken, sonderlich vie1 Mittel in die Entwicklungslander geflossen, wenn auch ihr Finanzierungsbeitrag und Verkaufe seitens auslandischer Anleger dem wachst. Diese Finanzierungsart ist insofern attrak- zyklischen Verhalten der einheimischen Investoren tiv, als die Entwicklungslander dadurch Beteili- entgegenwirken wiirden. gungskapital erhalten, ohne daB gleiche Probleme Wenn Entwicklungslhder Portfoliokapital er- des Auslandseinflusses entstehen wie bei Direkt- halten wollen, so mussensieSchritte unternehmen, investitionen. Zahlreiche Entwicklungslander ste- um es hereinzuholen. Gegenwartiggibt es in vielen hen aber dem Nutzen von Portfolioinvestitionen Entwicklungslandern Hindernisse fiir Portfolioin- skeptisch gegenuber und haben sie deshalb vestitionen, und zwar: beschrankt und reglementiert. Die Anleger in den Steuern auf VerauBerungsgewinne und uber- Industrielandern andererseits kennen die Wert- hohte Quellensteuern auf Dividendenzahlungen; papiermarkte in den Entwicklungsliindern kaum Mindestanlagefristenfur Auslandsgeld; und sehen vor allem die moglichen Risiken solcher Devisenbestimmungenfiir auslandische Porte- Engagements. feuilles; Beschrankungen der Aktienarten, die von aus- lbdischen Anlegern erworben oder gehalten wer- Die Erfahrungen der Gastlander den durfen; Diskriminierungen von auslandischen gegen- In vielen Entwicklungslbdern gibt es Firmen, die uber inlandischen Anlegern. uber die lokalen Kapitalmekte hinausgewachsen Die Beseitigung dieser Hindernisse konnte eine sind und von einer Zufuhrung auslandischen Betei- Ausweitung der Portfolioinvestitionen erleich- ligungskapitals profitieren konnten. Umgekehrt tern. wiirde eine verstarkte Prasenz auslandischer Anle- ger die Nachfrage nach Aktien auf den einheimi- schen Markten erhohen. Eine groBereAktivitat des Die Perspektive der internationalen Anleger Marktes konnte schlieBlich zu neuen Aktienemis- sionen und vielleicht auch zu neuen Investitionen Portfolioinvestitionen bieten dem Anleger Ertriige fuhren. Der Sekundarmarkt wiirde an dringend auf Dauer und ermoglichen ihm die Streuung von benotigter Stabilitat hinzugewinnen, wenn Kaufe Risiken, ohne daB er Verantwortung fur die Fuh- I Sonderbeitrag 9.6 Die IFC und ausliindische Portfolioinvestitionen: Das Beispiel Korea Der Korea-Fonds ist ein Beispielfiirdie Tatigkeit der IFC bei investiert sind. Der Fonds wird von Scudder, Stevens & der Forderung ausliindischer Portfolioinvestitionen in den Clark, einer amerikanischenAnlageberatungsfima, verwal- Entwicklungslandern. Zu Anfang der achtziger Jahre ent- tet, die vom Daewoo Research Institute, einer entsprechen- schloBsichdiekoreanischeRegierung, denWertpapiemarkt denkoreanischenGesellschaft,unterstutztwird. DieIFCwar des Landes allm5hlich fur auslandische Anleger zu offnen. von Anfang an mit der Emission befafit und gehorte zur Als ein erster Schritt wurden Ende 1981 zwei halboffene Fiihrungsgruppedes Emissionskonsortiums. Investmentfonds (Korea T w t und Korea International Die Auslandsanlagen in koreanischen borsennotierten Trust) am Euro-Aktienmarkt angeboten. Das Emissionsvo- Wertpapieren durften in den kommenden Jahren wahr- lumen von insgesamt 30 Mio Dollar (eswurdespater durch scheinlichnoch weiter liberalisiertwerden. Nach gegenwfu- eine zweite Tranche verdoppelt) wurde von fiihrenden tigemStand sollen die Richtlinien vorsehen, daB die gesam- internationalenWertpapierhausernubernommen. Die Min- ten Investitionen von Auslbdern Ncht mehr als10 Prozent deststiickelung von 10000 Dollar war auf institutionelle der gesamten B6rsenkapitalisierung ausmachen, und daB Anleger und Privatpersonen mit groBeren Portefeuilles Ncht mehr als10 Prozent der StimmrechteeinerGesellschaft abgestellt. Die Fonds werden von zwei namhaften koreani- im Auslandsbesitz sein sollen, wobei jeder einzelne auslan- schen Anlagegesellschaftenverwaltet . dische Aktionar nicht mehr als 5 Prozent halten darf. Im In einem zweiten Schritt wurde Mitte 1984 der Korea- Zuge dieser Entwicklung wird erwartet, daB die groBen Fonds dem allgemeinenPublikum und institutionellenAnle- koreanischenGesellschaftenihreAktienandeninternational gern angeboten. Bei diesem Fonds handelt essich um einen wichtigen Borsen einfiihren und am Euro-Aktienmarkt geschlossenen Investmentfonds,der bei der Borsenaufsichts- offentlich zur Zeichnung anbieten. Aderdem werden die behorde der Vereinigten Staaten angemeldet ist, und dessen koreanischen Wertpapierhauservoraussichtlich den Erwerb Anteile an der New York Stock Exchangenotiert werden. Es ihrer Aktien durch internationale Emissionsbanken gestat- ist vorgesehen, daB in der Regel mindestens80 Prozent der ten. Aktiva des Fonds in borsennotierten koreanischen Aktien TABELLE9.2 Renditen von Investitionen auf den neuen Mkkten, 1976 bis 1983 (in %) Durch- schnittliche jahrliche Verandemg Liindergruppe 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1976-83 Neue Markte Argentinien 147,O -43,6 79,9 233,6 -17,2 -54,5 -66,2 124,5 11,5 Brasilien 4,O 9,O -1,O -13,O 4,O -9,O -15,O 31,5 0,4 Chile 103,4 146,3 56,3 131,6 92,7 -48,3 -52,l -20,O 27,4 Hongkong 40,O -11,O 18,O 80,O 71,O -16.0 -42,O -8,6 9 2 Indien 34,l 13,7 51,2 21,l 42,3 23,s -5,s 8,2 22,3 Jordanien" - - 51,7 28,O 21,l 35,l 8,l -6,s 21,5 Korea 72,4 114,2 23,7 -12,9 -26,6 50,O 8,8 -5,O 20,s Mexiko -19,l 22,3 127,s 96,3 17,7 -46,sb -79,ab 170,2~ 5,3b Simbabwe -11,6 -5,7 -14,4 179,4 50,3 -56,7 -32,4 -24,l -4,9 Singapur 14,O 6,O 52,O -12,O 29,O 15,O -1,O 29,2 15,O Thailand 0,4 187,7 43,2 -40,7 -12,9 -18,7 21,l 9,7 11,O Industrielunder VereinigteStaaten 23 -8 6 14 29 -4 21 20 13,5 Japan 25 15 52 -12 29 15 - 1 23 16,s Kumulative Rendite Capital International Weltindex' 114 116 136 152 192 184 205 250 12,l IFC-Index der neuen Markted 131 184 276 432 531 467 341 434 20,l Anmerkung: Die angegebenenRenditenwerden wie folgtberechnet: Angenommen, ein Investor ausden VereinigtenStaaten legt100Dollar auf einemneuen Markt an. Nach Konversion in jeweilige Landeswahrung werden die Mittel in einem Portefeuille aktiv gehandelter Aktien investiert. Im Verlauf des Jahm konnen Dividenden zuflieRen und Kapitalgewinne realisiert werden, wenn die Kurse der Aktien steigen. Ertrage aus diesen beiden Quellen werden rum Jahresendkurs in USDollar konvertiert, so daBsich ein Ertrag in US-Dollar ergibt. Dieser Ertrag wird in Prozent der urspriinglichen Investition von 100 Dollar ausgedruckt. a. Der jordanische Aktienmarkt wurde im Januar 1978 erijffnet; fiir friihere Jahre liegensomit keine Angaben vor. b. Fur 1981 bis 1983 a d Grundlage von Angaben in Capital Intemntional errechnet, einschl. Netto-Dividendenertrige. c. Auf Grundlage von Angaben in Capital International; 1.Januar 1976 = 100. - d. Mit dem jeweiligen Marktvolumen gewogenerDurchschnitt der Renditenauf den hier genannten neuen M&rkten, ausgenommen Hongkong und Singapur (Gewichtung fiir 1975 bis 1980 a d Basis 1980;fur 1981 bis 1983 a d Basis des jeweiligen Jahres);1.Januar 1976 100. Quelle: van Agtmael 1984;fur neue Markte: IFC; fur Industrielander: Capital International. rung und Leitung des Unternehmens ubernehmen Singapur gerechnet, betrug der Borsenwert in den muB. BislangerfolgtenPortfolioinvestitionen nahe- Entwicklungslandern insgesamt 75 Mrd Dollar. zu ausschlieBlich auf den Markten der groBeren Die IFC hat die Entwicklungder lokalen Markte Industrieliinder oder in einigen wenigen Entwick- gefordert, indem sie die Griindung von Spezial- lungslandern(wieMalaysia und Mexiko).Wahrend fonds fur Aktien bestimmter Liinder unterstutzte. der letzten fiinf Jahre haben sich aber in einigen Ein Beispieldafur ist der Korea-Fonds (vgl. Sonder- Entwicklungslandern potentielle Markte fur Port- beitrag 9.6). Die IFC hat auch die Bildung von folioinvestitionen herausgebildet. So wurden Ak- Investmentfonds vorgeschlagen, die es den Banken tienfonds mit brasilianischen, indischen, koreani- ermoglichen sollen, einen Teil ihrer Kredite an schen und mexikanischen Aktien gegrundet. Entwicklungslandergegen Fondsanteilezu verkau- Die gesamte Borsenkapitalisierung der Aktien- fen. Die Fonds sollen dann die von den Banken markte in den Entwicklungslandernbelief sich1983 gekauften Kredite gegen Beteiligungen an den auf 133 Mrd Dollar. Das war mehr als ein Viertel Schuldnerfirmen eintauschen. der Kapitalisierung der Markte in Europa und Im allgemeinen gelten Engagements in Entwick- entsprach 10Prozent aller Aktienmarkte aufierhalb lungslandern bei den Anlegernvon Portfoliokapital der Vereinigten Staaten. Ohne Hongkong und aus Industrieliindern als hochriskant. Solche Inve- stitionen wurden es den Anlegern jedoch ermogli- ein gunstiges Investitionsklima schafft und fur chen, ihr Portefeuille international breiter zu streu- auslandischeInvestoren diegleichen Rahmenbedin- en. Bemerkenswerterweise verlief die Ertragsent- gungen gelten wie fur einheimische. wicklung auf den Aktienmarkten der Vereinigten Auch die Politik der Industrieliinder kann die Staaten und anderer grofier Industrieliinder nicht internationale Beteiligungsfinanzierunggunstig be- synchron zum Borsengeschehen in den Entwick- einflussen; eine liberale Handels- und Industriepo- lungsliindern, so daB die breiteste Streuung der litik schafft die besten Voraussetzungenfur Direkt- Anlagen zugleich mit dem geringsten Risiko ver- investitionen in der Dritten Welt. Bilaterale Verein- bunden war. Zudem konnten auf den ,,jungenn barungen und Garantiesysteme habensichebenfalls Markten der Entwicklungslander (ohne Hongkong als nutzlich erwiesen, um die mit Direkt- und Singapur) in den letzten Jahren hohere Ertriige investitionen zwangslaufigverbundenen Risikenzu erzielt werden - und zwar waren die Renditen, in verringern. Bei der Forderung von Direkt- wie von Dollar und kumulativ uber die letzten acht Jahre Portfolioinvestitionen hat die Weltbank eine wich- gerechnet, mehr als doppelt so hoch wie auf den tige Rolle als Katalysator gespielt und in manchen gronen internationalen Aktienmarkten (vgl. Tabel- Fallen die notwendige erganzende Finanzierungfur le 9.2). Abwertungen und groBere wirtschaftliche Direktinvestitionsprojekte bereitgestellt. Zwar Turbulenzen in den Entwicklungslandern fiihrten konnen alle diese Faktoren zu einem breiteren freilich zu ausgepragten Schwankungen der Rendi- Strom von Direktinvestitionen beitragen, doch ten. diirften die Direktinvestitionen, die von relativ wenigen Firmen in einem begrenzten Kreis von Liindern und Branchenvorgenommen werden, dar- Fazit auf nur allmahlich reagieren. Auslandische Portfolioinvestitionen konnten Die obige Darstellung der Problematik fuhrt haupt- angeregt werden durch die Beseitigung von sachlich zu folgenden Ergebnissen: Beschrankungen, Reglementierungen und steuer- Investitionen in Form von Beteiligungen kon- lichen Hindernissen, die den Zugang auslandischer nen fur die Entwicklungslander offensichtlich vor- Anlegerzuden nationalen Aktienmarkten erschwe- teilhaft sein, und es ist wiinschenswert, dafisie eine ren. AuI3erdem konnte es grofieren einheimischen groBere Rolle spielen. Durch einen hoheren Anteil Gesellschaftenerlaubt werden, ihre Aktien an den der Direktinvestitionen an ihrer gesamten Aus- internationalen Borsen einzduhren. Eingunstigeres landsfinanzierung konnen die Entwicklungslander Klima fiirauslandische Portfolioinvestitionen durf- die Risiken des Kapitalimports reduzieren und te das Anlegerinteresse beleben und konnte die gleichzeitig die Vorteile des Transfers von Techno- Griindung von Investmentfonds erleichtern, die logie und Sachverstand erlangen. sich auf die jungen Mckte spezialisieren. Die Wenn Beteiligungsfinanzierungen angestrebt Pensionskassen in den Industrielandern, die uber werden, stellt sich die Frage, wie die Entwicklungs- Aktiva in Hohe von insgesamt 1500 Mrd Dollar liinder solche Gelder an sich ziehen und effizient verfiigen,verfolgenin zunehmendemMafiweltwei- verwenden konnen. Die Erfahrungen des letzten te Anlagestrategien. Bereits eine kleine Gewichts- Jahrzehntsdeuten darauf hin, daBLandermit einem verlagerung ihrer Investitionen zugunsten der jun- stabilen wirtschaftlichen und politischen Umfeld in gen Markte konnte den Kapitalstrom in die Ent- dieser Beziehung am erfolgreichsten sind. Durch wicklungslander verbreitern. Anreize unterschiedlicher Art, mit denen sie eine Sowohl Direktinvestitionen als auch Portfolio- unsachgemafle Wirtschaftspolitik neutralisierten, investitionen haben das Potential, einen groBeren gelang es manchen Entwicklungslandern, Direktin- Anteil des gesamten Finanzierungsbedarfsder Drit- vestitionen hereinzuholen, doch fordern solche ten Welt abzudecken, als dies bisher der Fall war. Mafinahmen in der Regel unwirtschaftliche Investi- Damit dieses Potential ausgeschopft wird, ist tionen und unerwunschte Praktiken der investie- jedoch eine generelle Neubewertung der Vorteile renden Firmen.SpezielleAnreizsysteme konnen fur dieser Investitionsarten auf seiten der Gast- wie der einzelneEntwicklungslkinderteuer werden und sich Herkunftsliindererforderlich. Bei der Einschatzung innerhalb der Gruppe der Entwicklungslander ins- der Moglichkeiten von Direkt- und Portfolioinve- gesamt aufheben. In der Regel profitieren Entwick- stitionen, grofieSurnmenfur einen weitenKreisvon lungslander am meisten von der Beteiligungsfinan- Entwicklungslandern zur Verfugung zu stellen, ist zierung, wenn ihre allgemeine Wirtschaftspolitik allerdings weiterhin Realismus geboten. Teil IV Aussichten und kiinftige Politik 10 Ausblick und wirtschaftspolitische Agenda Den Finanzproblemen der letzten Jahre wurde Wirtschaftspolitik der Industrie- und der Entwick- durch eineKombination von wirtschaftlicher Erho- lungslander ab, uber die nur ganz allgemein gehal- lung, entschlossener Anpassung auf seiten der tene Amahmen moglich sind. Auch tragen diese Schuldner und von Mafinahmen der Glaubiger Projektionen keinerlei zyklischen Schwankungen sowie der internationalen Institutionen wirksam Rechnung, wiesiewahrscheinlicheintreten werden; begegnet. Die tiefverwurzeltenProbleme von Indu- undebenso wird von grofierenSchocks abstrahiert, strie- wie Entwicklungslander mussen aber weiter- wie sie durch die Verknappung oder extreme Ver- hin vom Grund her angegangen werden, wenn ein teuerung wichtiger Rohstoffe ausgelost werden dauerhaftes Wirtschaftswachstum und normale konnen. Beziehungen zwischen Schuldnern und Glaubigem Der ungunstige Fall zeigt, was eintreten konnte, wieder hergestellt werden sollen. Nur unter diesen wenn es den Industrielandern nicht gelingt, die Bedingungen werden die Entwicklungslander wie- Ursachen ihrer erratischen Wirtschaftsentwicklung der Anschlufian den erfreulichen Fortschritt finden wahrend der letzten zehn Jahre zu uberwinden. konnen, den sie in den sechziger und siebziger Haushaltsdefizite, Inflation, Arbeitslosigkeit und Jahren erzielt hatten. Zinssatze wiirden hoch bleiben. Das BIP in den Um die Aussichten fur den EntwicklungsprozeR Industrieliindern wiirde im Durchschnitt mit 2,5 zu bestimmen, werden in diesem Kapitel zunachst Prozent jahrlich wachsen. In den Entwicklungslan- zwei allgemeineSzenarien - und zwar ein gunsti- dern wurde die Wachstumsratedes BIP4,7 Prozent ges und ein ungunstiges - fur die Jahre bis 1995 pro Jahrbetragen (und damit deutlich geringer sein beschrieben.Im wesentlichenhandelt essich um die als die Rate von 5,5 Prozent im Zeitraum 1973 bis im letztjahrigen Weltentwicklungsbericht vorgeleg- 1980); bei einer Zunahme des Protektionismus in ten Szenarien. Im folgenden gilt die Aufmerksam- den Industrielandern wurde das Wachstum im keit jedoch vor allem dem Zeitraum 1985 bis1990. Zeitraum 1985 bis 1995 auf nur noch 4,3 Prozent In dieser Periode sollte der obergang auf einen Pfad herabgedriickt. Die Kapitalzuflusse jeder Art in die dauerhaften Wachstums erfolgen, falls alles gut Entwicklungslander wurden nur langsam zuneh- geht. Ein erfolgreicher obergang setzt voraus, daB men und die Entwicklungshilfe wurde nur wenig die Wirtschaftspolitik der Entwicklungslander sich aufgestockt. Unter diesen Umstanden wurde bei weiterhin anpafit, daB die Industrielander ein dau- den meisten Gruppen der Entwicklungslander das erhaftes Wirtschaftswachstum erzielen und dafi der Wachstum geringer ausfallen als in den Jahren1973 Protektionismus zuriickgedrangt wird, damit die bis1980, und alle wurden sie wesentlich langsamer Mkkte der Industrielander fur die Entwicklungs- expandieren als wahrend der sechziger Jahre (vgl. lander zuganglich sind. Tabelle 10.1). Die schwierigen Jahre1980 bis 1985 eingerechnet, ware der ungiinstige Fall fur viele Entwicklungslander gleichbedeutend mit einem Die nachsten zehn Jahre aufierst geringen Fortschritt im Verlauf von andert- halb Jahrzehnten. Bei den beiden Szenarien, die im letztjahrigen Im Gegensatz dazu setzt der gunstige Fall ein Weltentwicklungsberichtvorgelegt wurden und hier dauerhaftes inflationsfreiesWachstum in den Indu- in ihren Grundzugen erlautert werden, handelt es strielandem voraus. Die langfristigen Bestim- sich nicht - dies muB betont werden - um mungsfaktoren des Produktivitatsfortschritts in Prognosen oder Voraussagen. Was in den nachsten den Industrieliindern wurden im letztjahrigen zehn Jahren geschieht, hangt entscheidend von der Bericht im einzelnen erortert. Die Projektion eines TABELLE 10.1 Durchschnittsergebnisse fiir Industrie- und Entwicklungslander, 1960 bis 1995 (durchschnittliche jahrliche Verdnderung in %) 1985-95 Giinstiger Ungiinstiger Liindergruppe 1960-73 1973-80 1980-85 Fall Fall Industrielander BIP-Wachstum 4,9 2,s 2.3 4,3 2,s Entwicklungslander BIP-Wachstum 6,l 5,5 3,O 5,5 4,7 Liinder rnit niedrigem Einkomrnen Asien Afrika dlimporteure rnit mittlerem Einkornmen Hauptexporteure von Industrieprodukten Sonstige Under Olexporteure mit mittlerem Einkommen 6,1 5 3 1,8 5,4 4,7 Exportwachstum 5,2' 4,1 5,7 6 4 4,7 Industrieprodukte 13,V 11,O 9,7 9,7 7,5 Rohstoffe 3,6' 1,3 2,s 3,4 2,1 Importwachstum 5,9" 5,9 1 2 7 2 5 1 Anmerkung: Die ProjektionenderWachstumsraten,dieaufeiner Auswahl von neunzigEntwicklungslandembemhen, wurdendem Weltentwicklungsbericht 1984 entnommen. Wachstumsratenfiir friihere Jahregegenuberdem letztjwgen Bericht revidiert. a. Wachstumsratenbeziehen sich auf die Jahre1965 bis 1973. Qwlle: Weltbank. TABELLE 10.2 Wachstum des Pro-Kopf-BIP, 1960 bis 1995 (durclschnittliche jahrliche Veranderung in %) 1985-95 Giinstiger Ungiinstiger Liindergruppe 1960-73 1973-80 1980-85 Fall Fall Industrielander Entwicklungslander Lander rnit niedrigem Einkommen Asien Afrika olimporteure rnit mittlerem Einkommen Hauptexporteure von Industrieprodukten Sonstige Ender t)lexporteure rnit mittlerem Einkommen Anmerkung: Die Projektionen wurden dem Weltentwicklungsbencht 1984 entnommen. Wachstumsraten fur friihere Jahregegenuber dem letztjahrigen Bericht revidiert. Quelle: Weltbank. Wachstums der Industrielander von 4,3 Prozent zu den Entwicklungslandern zu erwarten, und die jahrlich im Zeitraum von 1985 bis1995 unterstellt, Aussichtenauf eineAnhebung der Entwicklungshil- daB die Industrielander rnit Erfolg eine Politik fefur die Lander rnit niedrigem Einkommen wiirden betreiben, die ein Wachstum nahe am langfristigen sich erheblich verbessern. Die Entwicklungslander Wachstumspotential erlaubt. Die Arbeitslosigkeit, konnten wiederein Wachstum wie im Durchschnitt die Inflationsraten und die Zinssatze wurden alle der siebziger Jahre erreichen. zusammen zuriickgehen, fast bisauf das Niveau der Der Kontrast zwischen dem ungiinstigen und sechziger Jahre. Die Regierungen wurden die Han- dem gunstigen Fall wird noch ausgepragter, wenn delsschranken abbauen und so ein rascheresWachs- das Wachstum in den Entwicklungslandern je Kopf tum der Exporte der Entwicklungslander ermog- der Bevolkerung betrachtet wird (vgl. Tabelle lichen. Es wareeineAusweitungder Kapitalzuflusse 10.2). Besonders auffallend sind dabei die truben Aussichten der afrikanischen Lander mit niedrigem 1979 auf 52 Prozent in 1983 gestiegen. Zahlreiche Einkommen. Selbst im gunstigen Fall sinken dort Ent~icklun~slandererwirtschafteten betrachtliche die Pro-Kopf-Einkommen - und dies, nachdem sie ~berschusseim Aufienhandel, um ihren stark bereits in den vorangegangenen zehn Jahren schon gestiegenen Zinsverpflichtungen nachzukommen. scharf zuriickgefallen sind. Nichts konnte die Die Leistungsbilanzdefiziteder Entwicklungsliinder Dringlichkeit eines wirtschaftspolitischen Kurs- sind (zu jeweiligen Preisen gerechnet) scharf wechsels in Afrika und darauf abgestellter Unter- zuruckgegangen, und zwar von 57 Mrd Dollar im stutzung seitens der internationalen Gemeinschaft Jahr 1983 auf 36 Mrd Dollar in 1984. Das hohe klarer erweisen. Zinsniveau ist somit eine der kritischen Grofien, Die Tabelle 10.2 hebt zweitens hervor, wie von denen die Entwicklung warend der nachsten unterschiedlich die Fahigkeit der einzelnen Lander fiinf Jahre beeinflufit wird. Selbst wenn die Lei- ist, von einer gunstigeren weltwirtschaftlichen Ent- stungsbilanz, ohne Zinszahlungen gerechnet, aus- wicklung zu profitieren oder einer Verschlechte- geglichenist, mussendie Exporteder Entwicklungs- rung der Lage zu widerstehen. Wie schon in der lander mit einer uber dem Zinssatz liegenden Rate Vergangenheitkonnten sicheinigeder Hauptexpor- wachsen, damit sich ihre wichtigsten Verschul- teure von Industrieprodukten-wie etwa Korea- dungskennziffern verbessern. rasch an die weltwirtschaftlichen Fluktuationen Im Verlauf der nachsten funf Jahre wird die anpassen und das Wachstum ihres BIP aufrechter- Wirtschaftspolitik der Industrie- und der Entwick- halten oder steigern. In einigen der Hauptschuld- lungslander daruber entscheiden, ob es den Ent- nerlander, insbesondere in Lateinamerika, wiirde wicklungslandern gelingt, ohne Reibungsverluste aber die einsetzende wirtschaftliche Erholung im ihre Kreditwurdigkeit wiederherzustellen und auf ungunstigen Fall einen gravierenden Ruckschlag einen Pfad des stetigen Wachstums zuriickzukeh- erleiden. Ihre Probleme mit dem Schuldendienst ren. Um die wirtschaftspolitischen Optionen und wurden aufierordentlich zunehmen; die von ihnen ihre Konsequenzen fur die Entwicklungslander in geforderte zusatzliche Anpassung wurde ihr gesell- den Jahren1985 bis1990 zu verdeutlichen, wurden schaftliches Gefuge stark belasten. zwei Simulationen durchgefuhrt: eine gunstige Der gunstige und der ungunstige Fall fiihren Simulation auf BasiseinerWirtschaftspolitik, diezu offenbar zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen Anpassungsfortschritten fiihrt, und eine ungunstige beziiglichder Leistungsbilanzenund der Kreditwur- Simulation, die im wesentlichen keinen weiteren digkeit der Entwicklungslander. Der letztjahrige Fortschritt bei der Anpassung unterstellt. Bericht wies darauf hin, daB die Aussichten auf Drei Aspekte der Wirtschaftspolitik der Indu- finanziellem Gebiet besonders unsicher sind. Die strieliinder sind von besonderer Bedeutung. liingerfristigenErgebnissewerden von der Entwick- Gleichgaoichtvon Geld- und Finanzpolitik. Die lung im Verlauf der nachsten fiinf Jahre abhangen. gunstige Simulation unterstellt einen weiteren Dementsprechend wird dieser Zeitraum im vorlie- Abbau der Haushaltsdefizite, speziell in den Verei- genden Bericht detaillierter untersucht. nigten Staaten. Am Ende des Jahrzehnts sollen die Defizite um etwa ein Drittel niedriger sein als gegenwartig von den Regierungen fur diesen Zeit- Eine Zeit des Ubergangs, 1985 bis 1990 punkt geplant. Dies ermoglicht Schritte zu einem ausgewogeneren Verhaltnis von Geld- und Finanz- Bei der Bewaltigung ihrer finanziellen Probleme politik und zu einer verstarkten internationalen haben viele Entwicklungslander in den letzten Jah- Kooperation, wiesie furein inflationsfreies Wachs- ren Fortschritte gemacht. Trotz dieser Fortschritte tums in den Industrielandern notwendig ist. Unter bleibtdie wirtschaftlicheLagein einzelnenEntwick- diesenVoraussetzungen ware zu erwarten, daBsich lungslandern prekar. Wie aus Tabelle 10.1 ersicht- die realen Zinssatze bis1990 auf ein Niveau wie in lich, ist die geschatzte Wachstumsrate des BIP der den sechzigerJahren zuriickbilden und die Wechsel- Entwicklungslander im Zeitraum 1980 bis 1985 kursrelationen sich normalisieren. Die ungunstige nach gegenwartigemStand nur gut halbso hoch wie Simulation nimmt dagegen an, daB die Haushalts- in denJahren1973bis1980. ObwohldieExporteum defiziteim Jahr1990 nicht niedrigersind als offiziell fast 6 Prozent j&rlich gestiegen sind, nahmen die geplant. Damit ware ein Anstiegder realen Zinssat- Importe in den letzten Jahren um kaum mehr als 1 ze und eine anhaltende Starke des US-Dollars zu Prozent zu. Der Anteil des Zinsaufwandes am erwarten. gesamtenSchuldendienstist von 36 Prozent im Jahr Arbeitsrntirkte. Die gunstige Simulation nimmt TABELLE 10.3 nehmen. Dieswiirde zu einem rascheren Wachstum Durchschnittsergebnisse fiir Industrie- und Ent- des internationalen Handels beitragen, von dem wicklungsliinder, 1980 bis 1990 sowohl die Industrielander als auch die Entwick- (durchschnittlichejahrliche Ver;indenrngin %) lungslander profitieren konnten. Im Gegensatz dazu nimmt die ungunstige Simulation an, daB W g e r Ungiinstiger Anpassungsschwierigkeitenund schwachesWachs- Landergruppe 1980-85 FOII Fall tum einen verstarkten Protektionismus gegeniiber Industrieliinder den Exporten der Entwicklungslander nach sich BIP-Wachstum ziehen. Idationsratea Die Konsequenzen dieser Annahmen sind in Realzinsb' Tabelle 10.3 zusammenfassend dargestellt. In der Norninaler Kreditzinsc giinstigenSimulation ist das durchschnittliche jar- Entwicklungsliinder liche Wachstum in den Industrielandern urn fast BIP-Wachstum k d e r mit niedrigem einen Prozentpunkt hoher (3,s Prozent gegeniiber Einkommen 2,7Prozent) als in der ungunstigen Simulation. Es Asien sollte besonders erwahnt werden, d& das raschere Afrika Wachstum in den Industrielandern zum Teil damit C)limporteuremit mittl, zusammenhtingt, daB sie ihre Exporte in die Ent- Einkommen wicklungslander im Durchschnitt um 7,7 Prozent Hauptexporteure von pro Jahr ausweiten komen - wahrend in der Industrieprodukten Sonstige &der ungiinstigenSimulation diese Exporte um 1Prozent ~lexporteuremit mittl. pro Jahr zuriickgehen. Der Unterschied ist haupt- Einkommen gchlich im zunehmenden eigenen Protektionismus Exportwachstum der Industrielander begrundet - ein eindringliches Industrieprodukte Beispiel dafiir, wie der Protektionismussowohl die Rohstoffe Importe alsauch die Exporteder Lhder beeintrach- Importwachstum tigt, die ihre Handelsschranken erhohen. Der star- Anmerkung: Die Projektionen der Wachstumsraten bemhen auf einer kere Protektionismus in der ungunstigen Simula- Auswahl von neunzig Entwicklungsllndern. a. Deflator des BIP der Industrielander,ausgedriickt in US-Dollar. Die tion hat zur Folge, d& das Ausfuhrwachstum der Inflation in den VereinigtenStaatenbetragt imgiinstigen Fall 3.5 Prozent Entwicklungslander auf nur noch 3,s Prozent jahr- pro Jahrund im ungiinstigen Fall 5 Prozent pro Jahr. lich sinkt, verglichen mit 6,7 Prozent in der giinsti- b. Durchschnittder Zimdtze fiir Sechsmonats-Eurodollar.deflationiert rnit der Verandemng des BIP-Denatorsder VereinigtenStaaten. gen Simulation. Dementsprechend mussen sie auch c. Zinssatz am Ende der Periode. ihre Einfuhren kurzen . Quelle:Weltbank. Bemerkenswert ist auch der Unterschied in den realen Zinsniveaus zwischenden beiden Simulatio- an, daB die Industrieliinder beim Abbau von Starr- nen. DieDifferenzentstehtdurch eineKombination heiten auf ihren Arbeitsmarkten in den nachsten von drei Faktoren: Jahren zunehmende Erfolge erzielen werden - ein Das anhaltende Wachstum der Haushaltsdefi- Zeichen erfolgreicher Strukturanpassung. Dies zite in der ungunstigen Simulation halt die Kredit- fiihrt zu einem Abbau der Arbeitslosigkeit, und der nachfrage hoch. jarliche Anstieg der realen Lohnkosten in den Die Verschlechterung der Leistungsbilanzen Industrieliindem nimmt annahmegemaD um zwei der Entwicklungslander hat denselben Effekt. Prozentpunkte ab. Die ungunstige Simulation Diese beiden Nachfragefaktoren treffen auf: nimmt an, daB das Fortbestehen von Starrheiten Einen Ruckgang der privaten Ersparnis in den auf den Arbeitsmarkten zu einem verstarkten Industrielandern, ausgelost durch das schwachere Anstieg der realen Lohnkosten fuhrt und zu anhal- Wachstum des BIP und eine starkere Zunahme der tend hoher Arbeitslosigkeit, insbesondere in Euro- realen Lohnkosten. pa, beitragt. Protektionismw. Ein krstiges und inflations- freies Wachstum in den Industrielandem - wie in Folgen fiir die Entwicklungslander der gunstigen Simulation angenommen - wiirdees den Regierungenerlauben, protektionistische MaB- Die Simulationen zeigen fiir die nachsten funf Jahre nahmen im Verlauf der nachsten Jahre zuriickzu- eine Bandbreitevon Moglichkeitenfur die Entwick- lungshilfe auf. In beiden Simulationen wird ange- Hinter diesen summarischen Angaben verbergen nommen, daDdie Entwicklungslanderrnit der Poli- sich erhebliche regionale Unterschiede. Bei den tik der Strukturanpassung fortfahren. Die jeweili- k d e r n rnit niedrigemEinkommenfallt die jahres- gen Mafinahmen sind von Land zu Land unter- durchschnittliche Wachstumsrate des BIP in der schiedlich, betreffen aber in der Regel Reformen in ungunstigen Simulation um 0,4 Prozentpunkte drei zentralen Bereichen, namlich bei den Preisen niedriger aus als in der giinstigen; bei den afrikani- rnit volkswirtschaftlicher Schlusselfunktion, beim schen Endern betragt der Unterschied0,9 Prozent- Wechselkursund in der AuBenhandelspolitiksowie punkte. Bei den olimporteuren rnit mittlerem Ein- bei der inlhdischen Ersparnis. Diese Manahmen kommen ergibt sich ein noch vie1grijBererAbstand zielen darauf ab, heimische und auslandische Res- -namlichvon2,3Prozentpunktenjahrlich-, sourcen wirksamer zu nutzen und sicherzustellen, dem sie werden von den hoheren Zinsdtzen (auf dafi Auslandskapital dieeinheimische Finanzierung ihre Schulden) und von der Zunahme des Protek- erganzt, aber nicht ersetzt. Es wird also angenom- tionismus(gegenuberihren Exportenvon Industrie- men, daB die Wirtschaftspolitik der einzelnen Ent- produkten) starker getroffen. wicklungslander weiterhin eine zentrale Rolle bei Unter den Annahmen der giinstigen Simulation der Bestimmungder kunftigenWirtschaftsergebnis- wurden die Hauptexporteure von Industrieproduk- se einnimmt. In der giinstigen Simulation sind die ten ihre Ausfuhren solcher Waren jahrlich um 10,5 Investitionen in den Entwicklungslandern im Jahr Prozent erhohen konnen (vgl. Tabelle 10.4) - ein 1990 um uber 25 Prozent hoher als in der ungunsti- etwas schnelleres Wachstum, als sie in den Jahren gen Variante. Das Wachstumdes BIPbewegtsich in 1980 bis 1985 erzielten. Als Gruppe betrachtet, der giinstigen Simulation bei ansehnlichen 5,s Pro- wurden die Olimporteure rnit mittlerem Einkom- zent, wahrend es in der ungiinstigen Variante nur men die Wachstumsrate ihres BIP nach der Flaute 4,l Prozent erreichenwurde. Da die Bevolkerungin der friihen achtziger Jahre im Zeitraum 1985 bis den Entwicklungslandern jiihrlich um etwa 2 Pro- 1990 auf 5,9 Prozent steigern konnen - damit zent zunimmt, wurde das BIP pro Kopf in der wurden sie fast das Wachstum der sechziger und gunstigen Simulation mehr als anderthalbmal so siebziger Jahre wieder erreichen. Selbst imerhalb rasch wachsen wie in der ungunstigen Variante - dieser Lbdergruppe waren aber Unterschiede im und zwar rnit 3,7 Prozent pro Jahr gegenuber 2,3 wirtschaftlichen Ergebnis zu erwarten. Sowohl Prozent pro Jahr. nach der gunstigen als auch nach der ungiinstigen TABELLE 10.4 Wachstum des Handels der Entwicklungslander,1980 bis 1990 (durchschnittlichejiihrliche Veranderung in %) Erporte von Giitem Erporte von Importe von Giitern und Dienstleistungen Ind~trie- Erporte von und Dienstleistungen (ohne Faktoreinkommen) produkten Rohstoffen (ohne Faktoreinkommen) ~- - Giinrtiger Ungiinstiger Giinstiger Ungiinsiiger Giinstiger Ungiinstiger Giimtiger Ungiinstiger Liindergruppe 1980-85 Fall Fall 1980-85 Fall Fall 1980-85 Fall Fall 1980-85 Fall Fall Entwicklungslander 5,4 6,s 3,6 9,7 10,4 5,4 2,s 3,l 1,7 1,l 9,3 2,5 Lander rnit niedrig. Einkommen 7,l 5,s 2,6 8,6 9,s 4,5 5,4 2,6 1,3 4,2 7,2 1,6 Asien 9,2 6,O 2,s 9,6 9,5 4,6 8,O 2,5 1,2 5,9 8,l 2,l Afrika -1,6 2,5 1,5 -12,6 8,6 3,7 -1,2 3,l 1,s -2,l 2,6 -0,s Olimporteure rnit mittl.Einkommen 7,2 8,2 4,3 9,3 10,4 5,5 5,7 3,4 2,l Hauptexporteure v.Industrieprod. 7,5 8,9 4,7 9,l 10,5 5,5 6,4 3,6 2,3 1,s 12,l 3,7 SonstigeLander 6,3 4,s 2,6 12,l 9,6 4,7 4,4 3.1 1,7 0,6 5,9 -0,l t)lexporteure rnit mittl.Einkommen 1,O 4,1 2,l 17,O 11,O 6,O 0,O 2,s 1,5 -1,6 6,4 1,9 Quelle:Weltbank. TABRLE 10.5 Leistungsbilanzender Entwicklungsliinder und ihre Finanzierung, 1984 und 1990 (in Mrd $ von 1980) Asiatische Lander Afrikanische Liinder EnhuicklungsIZinderinsgesamt mit niedrigem Einkommen rnit niedrigom Einkommen Gunstiger Ungiinstiger Gunstiger Ungiinstiger Gunstiger Ungiinstiger Fall Fall Fall Fall Fall Fall Position 1984" 1990 1990 1 9 M 1990 1990 1984" 1990 1990 Netto-Exportevon Giitern und Dienstleistungen (ohne Faktoreinkommen) 14,5 -38,6 6,3 -8,9 -19,9 -12,8 -3,9 -3,7 -3,O Zinsen auf mittel- und langfristige Schulden -59.3 -44,9 -76,3 -1,9 -3,5 -4,2 -1,O -1,O -1,5 Offentlich -10,8 -12,B -18,4 -1,l -1,4 -1,8 -0,4 -0,9 -1,3 Privat -48,5 -32,l -57,9 -0,8 - 2 , l -2,3 -0.6 -0,l -0,2 Leistungsbilanzsaldob -36,4 -60,7 -48,6 -3,2 -15,7 -9,4 -4,7 -4,3 -4,2 Offentliche fhertragungen (netto) 12,2 15,2 14,5 2,O 1,9 1 3 2,O 2,4 2,3 Mittel- und langfristige Kredite~ 51,3 55,l 36,6 6,7 15,7 7,4 2,1 1,9 1,s afentlich 26,2 20,4 20,2 4,3 5 1 5,O 2,3 2,3 2,2 Privat 25,l 34,7 16,4 2,4 10,6 2,4 -0,2 -0.4 -0,4 Ausstehendeund ausgezahlte Schulden 702,s 7l6,2 741,4 54,l 93,2 78,8 27,2 27,l 29,6 In % des BSP 33,8 24,7 27,8 9,7 11,9 10,3 54,6 44,6 51,s In % der Exporte 135,4 98,2 133,l 100,O 131,O 148,4 278,l 250,3 328,l Schuldendienst in % der Exporte 19,7 16,O 28,O 8,4 10,6 15,6 19,9 25,2 37,s Anmerkung: Die Tabelle beruht auf einer Auswahl von neunzig Entwicklungslkdern. Samtliche Positionen wurden mit dem BIP-Deflator der Industrielanderdeflationiert.Differenzeninden SummendurchRundender Zahlen. Inden Netto-Exportensind hierdie FaktoreinkommenNcht enthalten; sieweichensomitvon denAngabeninTabelle10.6ab. Die Netto-ExportezuziiglichderZinszahlungensindnichtidentischmitdemLeistungsbilanwldo, da die ~etto-Uberweisungender Gastarbeiter, die privaten Ubertragungen und die Kapitalertriige Ncht beriicksichtigt sind. Der nicht durch offentliche Ubertragungen und M i t e finanzierteTeil des Leiitungsbilanzsaldoswirddurch auslkdische Direktinvestitionen,sonstigeKapitalbewegungen(darunter kurzfristige Kredite und Restposten)und Reservebewegungenabgedeckt.Die Verhatniszahlenwurden auf Grundlagevon Angaben in jeweiligenPreisen berechnet. Simulation wiirden die flexibleren Volkswirtschaf- ren Einsatz der Ressourcen, insbesondere im Ener- ten Ostasiens weiterhin rascher wachsen als die giebereich. Die hier dargestellten Aussichten fur Under Lateinamerikas. Die Lander Ostasiens sind ihre wirtschaftliche Entwicklung lassen aber Zwei- im Durchschnitt weniger hoch verschuldet und eher fel aufkommen, ob die Gesellschaftsstrukturen in in der Lage, auBenwirtschaftliche Schocks aufzu- vielen dieser Lander einem solchen fortgesetzten fangen. Die groBe Gruppe der olimporteure rnit Druck standhalten konnen. Die Entwicklungskrise mittlerem Einkommen (ohne die Hauptexporteure zahlreicher Lander rnit mittlerem Einkommenwur- von Industrieprodukten gerechnet) wurde in der de sich weiter verscharfen. gunstigen Simulation ein Ausfuhrwachstum erzie- In vielen afrikanischen Landern rnit niedrigem len, das nicht nur zur Leistung ihrer Zinszahlungen Einkommen sind die wirtschaftlichen Aussichten ausreichen wurde, sondem ihnen auch erlauben auBerstschlecht. Die ungunstige Simulation wiirde wiirde, wieder verstarkt zu importieren (um 5,9 fiir sie einen weiteren Ruckgang des Pro-Kopf- Prozent jahrlich), ihre Kapazitaten besser auszula- Einkommens im Verlauf der nachsten fiinf Jahre sten und rascher zu wachsen. In der ungunstigen bedeuten. Die eingeleitetenWirtschaftsreformen in Simulation waren die Lander rnit mittlerem Ein- vielen dieser Lander waren rnit Sicherheit zum kommen dagegen gezwungen, die Einfuhrzuriick- Scheitern verurteilt, wenn das internationale haltung und die Investitionskurzungen der letzten Umfeld eine Verbesserung der gegenwartig stark Jahre weiter fortzusetzen. Dies wurde ihre Bemu- gedruckten Rohstoffpreise nicht ermoglichte, eine hungen um Strukturanpassung und Schaffung der weitereEinschrankungder Importe notwendig wur- Grundlagen fur ein emeutes Wachstum in den de, und zudtzliche Entwicklungshilfe ausbliebe. neunziger Jahren aufs aderste gefahrden. Zweifel- Bedauerlicherweise laRt die gunstige Simulation 10s bestehen in vielen Landern rnit mittlerem Ein- gerade nur auf eine Erhaltung des durchschnittli- kommen noch Moglichkeiten fur einen wirksame- chen Pro-Kopf-Einkommens auf dem niedrigen Liinder rnit mittlerem Einkommen Hauptexporteurevon lndushieprodrrkten Sonstige C)limporteure t)lerporteure Gunstiger Ungiinstiger Giin5tiger Ungiinstiger Giidnmger Ungiinstiger Fall Fall Fall Fall FaN Fall 1984" 1990 I990 1984" 1990 1990 1984' 1990 1990 a. Geschatzt. b. Ohne offentliche ubertragungen. c. Netto-Auszahlungen. Quelle: Weltbank. Stand des Jahres 1984 hoffen. Zusatzliche Unter- Lhder Afrikas, doch wurden sie gerade d a m rnit stutzung von auBen ist - fur sich genommen - ungunstigeren Bedingungen im Bereich des Aden- nicht der Schlussel zur Losung der Probleme der handels und der Auslandsfinanzierung konfron- afrikanischen Lhder rnit niedrigem Einkommen. tiert, wenn sie bei der Liberalisierung ihrer Wirt- Reformen der internen Wirtschaftspolitik rnit dem schaft Fortschritte machen. Sie wurden dadurch Ziel, den Einsatz der heimischen und der auslandi- kaum zu einer weiteren Liberalisierung ermutigt. schen Ressourcen zu verbessern, sind unumghg- Wenn sich aber die giinstige Simulation verwirk- lich. Ohne solche Reformen lassen sich die wirt- licht, konnten sie rniteiner Ratevon5,8Prozent pro schaftlichen Bedingungen in den afrikanischen Lan- Jahr wachsen (verglichen rnit einer Wachstumsrate dern auch durch noch so groi3eauslandische Unter- von 6,4Prozent in den letzten Jahren). Bei diesem stutzung nicht verbessern. Gleichwohl durften sol- Verlauf konnten sie ihre Wirtschaft umstrukturie- che Reformen nicht ohne eine gleichzeitige Verbes- ren, um in den neunziger Jahren ein stabiles und serung der Programme der Geldgeber durchgehal- dauerhaftes Wachstum zu erzielen. ten werden. Die Geldgeber mussen insbesondere bereit sein, zur Unterstutzung derjenigen afrikani- schenLanderrnit niedrigemEinkommen,diegrund- Kapitalbmegungen und Schulden legende Reformen durchfuhren, angemessene fi- nanzielleHilfezu leisten- und zwar mehr alsinder DiefinanziellenImplikationen der beidenSzenarien gunstigen Simulation angenommen. unterscheidensichvonGrund auf (vgl.Tabelle10.5 Die ungunstige Simulation wurde auch fur die und Schaubild 10.1). In der giinstigen Simulation asiatischen Lander rnit niedrigemEinkommeneinen nehmen die Zinszahlungen der Entwicklungslander Ruckschlag bedeuten; diese asiatischen Lhder a d ihre mittel- und langfristigen Schulden (in erzielen zwar ein hoheres Wachstum als die armen Dollar von 1980 gemessen) von 59 Mrd Dollar im Jahr 1984 auf 45 Mrd Dollar im Jahr1990 ab. Die tionen wird eine Zunahme um jiihrlich 12 Prozent Zinszahlungen des Jahres 1990 wurden von den zu jeweiligen Preisen (bzw. um 4,2 Prozent zu Ausfuhren bei weitem ubertroffen. Als wichtigstes Preisen von 1980) angenommen. Ergebnis der giinstigen Simulation wiirde sich die Trotz der Zunahmeder Auslandsfinanzierungin Kreditwurdigkeit der Entwicklungslander verbes- dergiinstigenSimulationverbessernsich im Verlauf sern,zumTeilweildiewirtschaftspolitischenRefor- des Zeitraums alle wichtigen Verschuldungskenn- men, die in vielen Lhdern im Gangsind, weiterge- ziffern.Bei der Gesamtheitder Entwicklungslander fuhrt werden. Als Resultat wurde den Entwick- nehmen die ausstehenden Schulden, in Prozent der lungslandern mehr Auslandskapitalzufliefien (vgl. Exporteausgedriickt, von135Prozent im Jahr1984 Tabelle 10.5) - und zwar genug, um ihre von 36 auf 98 Prozent im Jahr1990ab, und ihre Schulden- Mrd Dollarim Jahr1984 a d61Mrd Dollar im Jahr dienstquotefdlt von 20 auf 16 Prozent. Die gunsti- 1990steigendenLeistungsbilanzdefizitezu finanzie- geSimulation bringt deshalb bei ihrer erfolgreichen ren (jeweils gemessen in Dollar von 1980). Der Verwirklichung betrachtliche Vorteile rnit sich - uberwiegende Teil dieser Zunahme entfallt auf die ein rascheres Wachstum von Produktion und Aus- asiatischen k d e r rnit niedrigem Einkommen, die fuhr, das einhergeht rnit einer Verbesserung der aufgrund ihrer geringen Schulden und ihrer niedri- Kreditwiirdigkeit und einem Abbau der Schulden- genSchuldendienstquotennach den Annahmen der dienstbelastung. Die verbesserte Kreditwurdigkeit Simulation auch mehr Kapital an sich ziehen wer- fuhrt dazu, daB die Zuflusse privater Mittel in den den, sowie auf die Hauptexporteure von Industrie- meisten Regionen bis1990starker zunehmenals die produkten und die ulexporteure. Zinszahlungen. Nach der giinstigen Simulation wurden die Im Gegensatz dazu bietet die ungunstigeSimula- gesamten Nettozuflusse von Finanzmitteln (vgl. tion auBerst beunruhigende Aussichten. Obwohl Tabelle 10.6) zu jeweiligen Preisen von 72 Mrd angenommenwird, daBdieEntwicklungslhder die DollarimJahr1984auf121Mrd DollarimJahr1990 bereits in Gang befindlichenwirtschaftspolitischen steigen, was einer durchschnittlichen jarlichen Refomenfortsetzen,bringendiewenigergiinstigen Zuwachsrate von 11,6Prozent entspricht. Zu kon- aufienwirtschaftlichen Bedingungen ein langsame- stanten Preisen von 1980 gerechnet, wurde die res Wachstum und einen geringeren MittelzufluB Zuwachsratenur 3,8 Prozent proJahrbetragen und rnit sich (vgl.Tabelle10.6 und Schaubild10.2). Der die gesamten Netto-Zuflusse von Finanzmitteln gesamte MittelzufluB wurde von 72 Mrd Dollar im waren im Jahr1990 nur geringfugig hoher als1980. Jahr1984auf 82Mrd DollarimJahr1990steigen; in Die Netto-Zuflusse von UEHsollen sich nach der Preisen von 1980 gerechnet wiirde er jedoch im Projektion a d 0,37 Prozent des BSP der Industrie- Zeitraumvon1985bis1990 jahrlich um1,7Prozent lhder belaufen; zu jeweiligen Preisen steigen sie schrumpfen. Dies ware das Ergebnis eines sehr jarlich um 10,3 Prozent und zu Preisen von 1980 langsamen Wachstums der offiziellen Mittelverga- jZhrlich um 2,7 Prozent. Damit wurde ein begrenz- be und einer scharfen Kontraktion der Kreditge- ter Spielraurn zur Abdeckung des Finanzierungsbe- wahrungderGeschiiftsbanken.Indergiinstigenwie darfs der afrikanischen Lander rnit niedrigem Ein- in der ungiinstigen Simulation wird die UEH rnit kommen geschaffen, ohne daBes- wie gegenwar- 0,37Prozent des BSPder Industrielhderangenom- tig-notig ware, konzessionkireMittelvon anderen men. Da aber in der ungunstigeren Simulation ihr Lkdern rnit niedrigem Einkommen abzuziehen. BSP niedriger ist, fallt die ~ E irn H Jahr 1990, zu Eine angemessene Reaktion auf den Finanzierungs- jeweiligenPreisen gerechnet, um 15 Prozent gerin- bedarf der amen afrikanischen Lander wurde aber ger aus (bzw. um 3,7 Prozent zu Preisen von1980). einen hoheren Zuflufi von Entwicklungshilfe erfor- Dies wke fur die Lander rnit niedrigem Einkom- dern, als er in der gunstigenSimulationvorgesehen men, insbesonderein Afrika, rnit erheblichenKon- ist. Der Anteil der Netto-Zuflusse privater Mittel sequenzen verbunden. Eine Umverteilungder kon- (nichtkonzessionarerprivater Mittel und Direktin- zessionken Mittel innerhalbder Gruppeder amen vestitionen)am gesamten Mittelfla wird fiir1990 Lhder ware keineangemesseneReaktion auf ihren etwa ebenso hoch angesetzt wie in 1980. Die gestiegenen Bedarf. Die nichtkonzessionare Kre- nichtkonzessionare private Kreditgewahrung ditgewahrung (hauptsachlichdurch die Geschiifts- (hauptsachlich durch Geschiiftsbanken) sol1 nach banken) nimmt im gunstigen Fall zu laufenden der Simulation zu jeweiligen Preisen jahrlich um Preisen jahrlich um 13,OProzent zu (bzw. um 5,l 13,O Prozent zunehmen (bzw. um 5,l Prozent zu Prozent zu Preisen von 1980), warend sie im Preisen von 1980). Fur die privaten Direktinvesti- ungiinstigen Fall zu laufenden Preisen jahrlich um l- 5chaubild10.1 Leistungsbilanz, Kapitalzu- Schaubild 10.2 Netto-Mittelzufliiss zu den I 3iisse und Schulden der Entwicklungsliinder, Entwicklungslandern, I Siinstige und Ungiinstige Projektion fiir 1990 Gunstige und Ungiinstige Projektion fur 1990 'in Mrd Dollar von 1980) 1990 Mrd 'l -- 3n !O Komponenten I der Leiitungsbilanz I Kl Netto-Exporte von Giitern und Dienst- leistungen - 0 Zinsen auf mittel- und langfristige "I Schulden gegeniiber offentlichen GIGubiiern - 1 gegeniiberprivaten Gllubiiern -60 I I Ia 1990 LAusllndische Direktinvestitionen Private nichtkonzessionareKreditgewiihrung Leistungsbilanzsaldo, ohne offentliche IOffentliche nichtkonzessionareKreditgewahrung ubertragungen (netto) IOffentliche Entwicklungshilfe I 1 -1le: Weltbank. 15 5,O Prozent abnimmt (bzw. urn 9,5 Prozent zu Finanzierung der Leistungsbilanz Preisen von 1980); ausschlaggebend dafur ist die 1 * unterschiedlicheEntwicklung der Kreditwurdigkeit Offentliche uber- und der realen Zinssatze. Die privaten Direktinve- tragungen (netto) stitionen nehmen in der ungunstigenSimulation, zu jeweiligen Preisen gerechnet, jahrlich um 8,4 Pro- zent zu (bzw. um 3,2 Prozent zu Preisen von1980). Insgesamt expandieren die Netto-Zuflusse von Mittel- und lang- 6-0 Finanzmitteln in der gunstigen Simulation, zu fristige Kredite I jeweiligen Preisen gerechnet, mehr als dreimal so aus effentlichen rasch wie im ungunstigen Fall; zu Preisen von 1980 Quellen nehmen sie in der gunstigen Simulation um 3,s Prozent proJahrzu, wahrend sie in der ungunstigen um1,7 Prozent pro Jahrabnehmen. AuBerdemsind in der ungunstigen Simulation die Zinssatze merk- lich hiiher, so daBdie ~inszahlungenauf die mittel- Schuldenstand und langfristigen Schulden von 58 Mrd Dollar im 600 Jahr1984 auf 100 Mrd Dollar (bzw. 76 Mrd Dollar Ausstehende und aus- zu Preisen von 1980) im Jahr 1990 steigen. In gezahlte Schulden 4 Anbetracht des geringen Kapitalzuflusses muBten 1 die Entwicklungslander ihre Handelsbilanzuber- schiisse praktisch verdoppeln, nur um ihren Zins- verpflichtungen nachzukommen. Es ist im groBen und ganzen zweifelhaft, ob ihnen dies gelingen TABELLE 10.6 Netto-Mittelzufliisse zu den Entwicklungslandern in ausgewiihiten Jahren, 1980 bis 1990 (in Mrd $, soweit nicht anders angegeben) Wachstumsrate (in %Y 1990 1985-90 Giinstiger Ungiinstiger Giinstiger Ungiinstiger 1983 1984 Fall Fall 1970-80 Full Fall afentliche Entwicklungshilfeb In jeweiligen Preisen In Dollar von 1980 NichtkonzessionareKredite In jeweiligen Preisen In Dollar von 1980 dffentlich In jeweiligen Preisen In Dollar von 1980 Privat In jeweiligen Preisen In Dollar von 1980 Direktinvestitionen In jeweiligen Preisen In Dollar von 1980 Insgesarntc In jeweiligen Preisen In Dollar von 1980 Nachrichtlich: Netto-Exportevon Giitern und Dienstleistungend In jeweiligen Preisen In Dollar von 1980 Leistungsbilanzsaldoe In jeweiligen Preisen In Dollar von 1980 dEH von DAC-Ladern in Prozent ihres BSP Anmetkung: Alle Angaben netto, nach Abzug van Tilgungen. Die Angaben beziehen sich auf eine Auswahl von neumig Entwicklungslandern. a. Durchschnittliche jhliche Verandemng in %. b. Einschl. Zuschiisse im Rahmen der 0EH(offentliche Obertragungen). Zuflusse von 0EHaus Staatshandelsllndem sowie Zuschusse im Rahmen der technischenHilfewerden von der StatistikdesDAC erfdt, im Schuldenberichtssystem derWeltbank abet nicht beriihichtigt.AuRerdemw i d derKreisder Empfangerlander in beiden Statistiken untervchiedlich abgegrenzt. c. Ohne kurzfristige Gelder und Reservebewegung. d. Netto-Exporte von Gutem und Dienstleistungen (ohne Faktoreinkommen) zuziiglichNetto-Kapitalertrige abziiglich Zinsen auf mittel- und langfristige Schulden. e. Ohne offentliche ubertragungen. Quelle: Weltbank. wurde - oder ob ein zunehmend protektionisti- 135 Prozent der Exporte nur geringfugig zuruckge- sches Handelssystem den Versuch uberhaupt zulas- hen und ihre Schuldendienstquote wurde auf 28 sen wurde. Prozent steigen, verglichen mit 20 Prozent im Jahr Das AusmaR der Schwierigkeiten, die mit der 1984. Drei Landergruppen - namlich die afrikani- ungiinstigen Simulation verbunden sind, wird in schen Liinder mit niedrigem Einkommen, die t)lim- seinem ganzen Umfang an den Kennziffern der porteure mit mittlerem Einkommen (ausgenommen Verschuldungslage der Entwicklungslander deut- die Hauptexporteure von Industrieprodukten) und lich. Wenn ihr Leistungsbilanzdefizitzu Preisenvon die t)lexporteure - wurden dann Schuldendienst- 1980, wie vorausgeschatzt, von 36 Mrd Dollar im quoten von etwa 36 Prozent aufweisen. Der Jahr1984auf 49Mrd DollarimJahr1990zunehmen Umschuldungsbedarf und der Zwang zur ,,unfrei- sollte, wurden die ausstehenden Schulden der Drit- willigen" Kreditgewahrung wurden dann auReror- ten Welt von dem gegenwartigen hohen Stand von dentlich zunehmen. Wirtschaftspolitische Prioritaten schaftswachstum in den Industrielandern wurde dort die Arbeitslosigkeit erhohen und damit den Die Projektionen dieses Kapitels unterstreichen die protektionistischen Druck verstarken, der seiner- zentrale Botschaftdieses Berichtes: DieWelt hat bei seits, wenn ihm nachgegeben wird, das Wachstum der Bewaltigung der Finanzprobleme der fruhen zusatzlich beeintrachtigen wiirde. Die Realisierung achtziger Jahre Fortschritte erzielt, aber es bleibt des langfristigen Wachstumspotentials der Indu- noch viel zu tun. Die Schulden durfen nicht als ein strielander im Verlauf der nachsten zehn Jahre isoliertes Phanomen betrachtet werden, aus dem wurde immer ungewisser. Den Entwicklungslan- gelegentlich eine ,,KriseUentsteht, die dann unrnit- dern fiele es schwer, ihre Wirtschaftspolitik zu telbare Aufmerksamkeit erfordert. Im Gegenteil, liberalisieren, wenn ihre Exportanstrengungen die internationale Finanzierung ist in einer Welt durch Handelsschranken und durch die begrenzte gegenseitiger Abhkgigkeiten ein unentbehrlicher Verfugbarkeit offizieller Mittel, einschlieRlich der Teil des Entwicklungsprozesses. Wenn sie die ~ E H enttauscht wurden. Ein Ruckzug aus der , Dimensioneiner Kriseannimmt, dann deshalb, weil Liberalisierung wurde aber ihr Wirtschaftswachs- uber Jahre hinweg eine falsche Politik verfolgt tum verlangsamen und ihre Schuldendienstproble- wurde. me vermehren. In vielen Landern muBte eine Die konstruktive Zusammenarbeit von Schuld- umfassend verstandene Entwicklung - in dem nern, Glaubigern und internationalen Institutionen Sinn, daB die Menschen ein langeres, gesiinderes rnit dem Ziel einer Streckung der Schuldendienst- und erfullteres Leben fuhren - hinter den Bediirf- zahlungen im Rahmen von AnpassungsmaBnah- nissen des nackten ~berlebenszuriicktreten. men der Lander mu0 fortgesetzt werden. Den Solche Ergebnisse lassen sich jedoch vermeiden. Landern, die eine solide Wirtschaftspolitik verfol- Die giinstigen Szenarien offerieren ganzlich ver- gen und einen umfangreichen kurz- und mittelfristi- schiedene Aussichten fur ein rascheres und stetige- gen Schuldendienst zu leisten haben, sol1 zu einer res Wachstum sowohl in den Industrielandern als rascheren Wiederherstellung ihrer Kreditwurdig- auch in den Entwicklungslandern und fur eine keit verbolfen werden. Es muB auch gepriift wer- verbesserte Kreditwurdigkeit aller Gruppen von den, inwieweit mehrjahrige Umstrukturierungen Entwicklungslhdern. Dabei handelt es sich nicht offizieller Kredite sowie andere Vereinbarungen bloB um eineHoffnung fiirdie neunzigerJahre; dies von Fall zu Fall in ein Gesamtpaket zur Unterstut- konnte schon wahrend der ubergangsphase der zung von Stabilisierung und Anpassung einbezogen nachsten funf Jahre erreicht werden. Es muB auch werden konnen, insbesondere bei den afrikanischen betont werden, daB die gunstigen Szenarien nicht Landern rnit niedrigem Einkommen, die zu erheb- irgendwelche idealisierten Ergebnisse beschreiben. lichen Anpassungsbemuhungen entschlossen sind. Sie basieren auf den keineswegsideal zu nennenden Die Aussichten fur die nachsten zehn Jahre Gegebenheiten des Jahres 1985 - rnit all seinen schlieBendie Moglichkeit weiterer Schuldendienst- uberkommenen Belastungen - und wurden aus probleme bei vielen Entwicklungslandern keines- einem realistischen Satz von Annahmen uber die wegs aus. Die ungiinstigen Szenarien in diesem kunftige Entwicklung abgeleitet. Kapitel zeigen, wie dies geschehen konnte. Ein Diese Annahmen betreffen vor allem die wirt- weltweiter Konjunktureinbruch wie in den Jahren schaftspolitischen Entscheidungen der Regierun- 1981/82ist keine notwendige Voraussetzungfur ein gen. Im Fall der Industrielander entsprechen diese erneutes Auftreten von Schuldendienstproblemen. Annahmen den offentlich verkundeten Zielen ihrer Wem die Industrielander in den nachsten funf Regierungschefs: Abbau der Haushaltsdefizite, Jahren nur rnit 2,7 Prozent jahrlich wachsen, wie flexiblereArbeitsmarkte, liberalerer Adenhandel. dies in der ungunstigen Simulation angenommen Eine solche Politik wiirde Ergebnisse bringen, wie wird, und wenn dieses Wachstum rnit hohen realen sie die Regierungen nach ihrem eigenen Bekunden Zinssatzen und einem zunehmenden Protektionis- anstreben: rascheres Wachstum, hohere Beschafti- mus einhergeht, so konnten sich verschiedene gung, niedrigere reale Zinssatze und stabile Preise. Gruppen von Entwicklungslandern am Ende dieses Die Mittel und Ziele der giinstigen Szenarien sind Jahrzehnts rnit einer hoheren Schuldendienstbe- die gleichen, wie sie in den Industrielandern disku- lastung als zu Anfang der Dekade wiederfinden. tiert und angestrebt werden. Zwischen dem okono- DiefinanziellenResultateder ungunstigen Szena- mischen Modell und der politischen Realitat besteht riensind naturlich nur einTeilaspekt viel umfassen- kein Widerspruch. derer Fehlentwicklungen. Ein langsames Wirt- Das gleiche gilt fur die Entwicklungslander. Die gunstigenSzenariensetzenvoraus, daf3diein vielen Diese Funktion der Bank ist besonders fur die Landernbereits eingeleitetenwirtschaftspolitischen Lbder von entscheidender Bedeutung, die sich Reformen fortgesetzt werden. Die Ziele dieser Poli- hauptdchlich auf privates Kapital stutzen und tik - Umstrukturierung der Wirtschaft, Erleichte- gegenuber weltwirtschaftlichen Fluktuationen au- rung der Schuldendienstbelastung und Wiederher- Berst anfallig sind. In einer ausgewogenen stellungdes Wirtschaftswachstums -stimmen mit Mischung von privater und offentlicher Finanzie- den Resultaten der giinstigen Szenarien uberein. rung, von kurzen und langen Laufzeitensowie von Wie schwierig auch die Einleitung dieser Reformen fest-und variabelverzinslichenKreditinstrumenten gewesensein mag, siewerden den Entwicklungsliin- bildet die Kreditgewahrungder Bank eine wichtige dern zugegebener Zeit wesentlichgiinstigere Bedin- Komponente. gungen verschaffen als sie bei einer Verwasserung Zwar hat die weltweite Rezession zu einer tem- oder einem Abbruch der Reformen herrschen wiir- poraren Verzogerung bei vielen Investitionsprojek- den. ten und zu Kiirzungen privater und offentlicher Die gunstigen Szenarien berechtigen damit zu Investitionsprogrammegefiihrt, doch wird im Zuge einem gewissen Optimismus. Die Wirtschaftspoli- eines erneuten Wachstums auch die Fkihigkeit zur tik hat sich die richtigen Ziele gesetzt und verfolgt produktiven Nutzung von Auslandskapital wieder den richtigen Kurs; die Regierungen versuchen, die zunehmen. Das private Kapital wird um so eher in Wirtschaft in eine Richtung zu steuern, die tatsach- einem breiteren Strom zu flieBen beginnen, je mehr lich Erfolg bringen wird. Die Leistungender funfzi- Vertrauendie privaten Investoren indie Politik und ger und sechziger Jahre - kriiftiges Wachstum, die Programme der Empfiingerlander setzen. Hier- geringe Inflation, finanzielle Stabilitat - konnen bei spielt die Bank eine zweifache Rolle. Durch ihre wiederholt werden. Unter diesen Bedingungen - eigene Kreditgewiihmng besitzt die Bank eine ein- einige institutionelle Neuerungen vorausgesetzt - zigartigePosition, um die wirtschaftlichenAussich- konnen zwischen den privaten Geldgebernund den ten eines Landes und notwendige Reformen seiner Schuldnerlandern wieder normale Geschiiftsbezie- Wirtschaftspolitikzu analysieren und ihre Erkennt- hungen aufgenommen werden und kann eine nisseden politischVerantwortlichen zur Verfugung Zunahme der konzessionaren Finanzierung erwar- zu stellen. Durch ihre Kofinanzierung tragt die tet werden. Das Auslandskapital kam dam von Bank dazu bei, das Vertrauen der Investoren in die neuem eine produktive Rolle im ProzeB der wirt- jeweiligenProjekte und in die Entwicklungsaussich- schaftlichen Entwicklung spielen. ten der k d e r zu starken. Zur Erfullung dieser Aufgaben ist die Fahigkeit der Bank, ihre eigene Kreditgewahrung auszuweiten, entscheidend. Die Rolle der Weltbank Die auf konzessioniire Mittel angewiesenen Lan- der mit niedrigem Einkommen machten in den DieRolleder Bank alsAnbieter von Finanzierungen letzten Jahren die Erfahrung, da13 die neuen Zusa- und anderen Dienstleistungen mu0 im Zusammen- gen relativ stagnierten. Im Blickpunkt stand dabei hang mit der gestiegenen Bedeutung der Auslands- insbesondere Afrika siidlich der Sahara; die Aus- finanzierung im EntwicklungsprozeB gesehen wer- sicht auf einen drastischen Ruckgang des Zuflusses den. Die Bank unterstutzt in zunehmendem MaB konzessioniirer Mittel in diese Region wurde als ein Entwicklungslander bei der notwendigen Reform- unuberwindlichesHindernis auf dem Weg zu dau- politik. Sie hat ihre Tatigkeit und ihre Finan- erhaften Entwicklungserfolgen heworgehoben. zierungsinstrumente flexibel an die wachsenden Diesunterstreicht die Notwendigkeiteiner substan- Bedurfnisse ihrer Mitgliedslander angepaBt. Sie tiellen Mittelaufstockung der IDA a d mittlere erganzt Kapitalzuflusse aus anderen Quellen und Sicht, damit der Bedarf dieser Region gedeckt wird ubt auf sie - im Rahmen des Moglichen - einen und die IDA-Kreditnehmer in Asien kontinuierlich konstruktiven EinfluB aus. Um diese Funktionen unterstutzt werden konnen. wahrnehmen zu konnen, md3 der eigene Finanzie- In ihren Vorschlagen zur Bewaltigungeines mog- rungsbeitrag der Bank sowohl fur die kreditneh- lichen Ruckgangsder fiir Afrika siidlichder Sahara menden Lbder als auch fur die anderen Geldgeber verfugbaren Mittel hat die Bank betont, daf3 eine bedeutsam win. Aufstockung der Entwicklungshilfe fur diese Vor allem durch die Vermittlung der Bank erhal- Region mit einer verbesserten Effektivitatder Hilfe ten Entwicklungslander Zugang zum internationa- einhergehen muB. Es wurde auch festgestellt, da8 len Anleihemarkt und anderen Finanzmarkten. die Zuflusse von t)EH nach Afrika durch neue Formen der Koordinierung der Hilfe besser genutzt stellt wird, mussendie anhaltenden Anpassungsbe- werden konnten, in deren Rahmen die Reformbe- muhungen durch eine stabile Wirtschaft und eine muhungen der Schuldner von den Geldgebern solide mittelfristige Wirtschaftspolitik unterlegt gezielt unterstutzt werden. Der mijgliche Beitrag sein. Dies macht es erforderlich, daB die Beziehun- der Bank zur Verwirklichung dieser doppelten gen der Bank zum Internationalen Wahrungsfonds Zielsetzungmittelseiner verbesserten Koordination beide Institutionen in die Lage versetzen, ihre der HilfeleistungenstieRim Kreisder Entwicklungs- Mitglieder in konsistenter und wirksamer Weise zu hilfegeber auf starke Unterstutzung. Bei der Durch- unterstutzen. Bei der Bewaltigung der Stabilisie- fuhrung dieser Aufgabe ist die Bank bereit, den rungsprobleme ist dieses Ziel von entscheidender kreditnehmenden Landern beim Ausbau ihrer Bedeutung, ebenso wie bei der Unterstutzung des bestehenden Mechanismen zur Investitionspriifung ubergangs zu einem dauerhaften Wachstum in den zu helfen, um so dazu beizutragen, daR die vorge- Hauptschuldnerlandern mit mittlerem Einkommen, schlagenenProjekte mit den aufgestellten Entwick- wo in letzter Zeit wieder eine wirtschaftliche Erho- lungsprioritaten vereinbar und die Kapazitaten fur lung eingesetzt hat. Hierfur ist eine einheitliche eine rationelle Projektabwicklung und -fuhrung Haltung in Fragen der Wirtschaftspolitik und ein vorhanden sind. abgestimmtes Vorgehen zur Mobilisierung der Die Bank hat auch seit langem schon mit Export- Unterstiitzung fur die Reformpolitik notwendig. kreditstellen und Geschaftsbanken zusammengear- Die auslandischen Direktinvestitionen schlieD- beitet. Verschiedene Instrumente zur Kofinanzie- lich bilden einen wichtigen Teilaspekt der Kataly- rung wurden geschaffen und werden sich in sator-Rolleder Bank und ihrer Aufgabe im interna- Zukunft bei steigender Nachfrage nach den Mitteln tionalen Kapitalverkehr. Die Weltbankgruppe for- der Bank und anderer Geldgeberweiterentwickeln. derte bisher die privaten Investitionen sowohl Durch ihre Bewertung von Investitionsprogram- direkt, namlich durch die Tatigkeit der IFC und men und eimlnen Projekten konnte die Bank die bestimmte Einzelprojekte der Bank, als auch indi- Bemiihungen von Exportkreditstellen wie von rekt, namlich durch die Finanzierung von Investi- Geschaftsbanken um eine Qualitatsverbesserung tionen in physischer Infrastruktur und im Human- ihrer Kredite unterstutzen; damit wurde sie den kapital und durch die Unterstutzung von Regierun- Nutzen dieser Gelder fur den EntwicklungsprozeR gen bei der Revision ihrer Bestimmungen uber erhijhen und zugleich die Portefeuilles der Geldge- auslandischeInvestitionen. Auch bei der Unterstut- ber starken. Ober den engeren Bereich der Kofinan- zung der Strukturanpassung durch die Bank geht es zierung hinaus sollte die von der Bank vorgenom- haufig unmittelbar um die Aussichten fur private mene regelmahige Priifung der Wirtschaftspolitik Investitionen. Einewichtigeneue Initiative stellt die und der Wirtschaftsleistung einzelner Lkder vorgeschlagene Multilaterale Investitionsgarantie- anhand der mittelfristigen Wachstumsziele eine Agentur dar, die verschiedene Formen von Grundlage dafur bieten, daB neue Kredite fur Gewahrleistungen fur auslandische - auch multi- Sektoren und Investitionen mit hoher Prioritat national finanzierte - Investitionen anbieten und angeregt werden. von nationalen Garantiestellen abgegebene Ge- Damit das Wachstum dauerhaft wiederherge- wahrleistungen riickversichern soll. Statistischer Anhang kerung, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Adenhandel und Auslandsverschuldung. Die betreffenden Daten sind bei der Erstellung dieses DieTabellendiesesStatistischen Anhangsenthalten Berichts in besonderem MaBe herangezogen wor- Daten fiir eine reprasentative Auswahl von Ent- den. Hinsichtlichder in diesen Tabellen verwende- wicklungsliindern, dazu entsprechende Angaben ten Definitionen und Konzepte wird der Leser auf fiir Industrielander und dlexporteure rnit hohem dieTechnischenErlauterungenzu den,,Kennzahlen Einkommen.DieTabellenzeigen Daten iiberBevol- der Weltentwicklung"verwiesen. TABELLE A.l Bevolkerungswachstum, 1965 bis 1984 und Projektion bis zum Jahr 2000 Bevolkencng (in Mio) Durchschnittlichesjiihrliches Wachstumfin %) Landergnrppe 1984 I%5-73 1973-80 1980-84 1984-90 1990-2000 Entwicklungslbder insgesamt 3.386 2,4 2,O 2,o 1,s 1,s Lkder mit niedrigem Einkommen 2.263 2,4 1,s 1,s 1,s 1,7 Asien 2.040 2,4 1,7 1,7 1,6 1,4 Indien 749 2,3 2,3 7.2 2,O 1,7 China 1.032 2,4 1 2 1,3 1,O 0,9 Afrika 223 2,6 2,s 3,l 3,3 3,4 finder mit mittlerem Einkommen 1.123 2,4 2,4 2,4 22 2,l t)lexporteure 491 2,s 2,6 2,6 2,s 2,4 t)limporteure 632 2,4 2 2 2 2 2,1 1,9 Hauptexporteure von Industrieprodukten 413 2,3 2,l 2,O 1,9 1,7 t)lexporteure mit hohem Einkommen 19 4,5 5,3 4,4 3,9 3,4 Marktwirtschaftliche Industrielander 729 0,9 0,7 0,s 0,s 0,4 Welt, ohne osteuropaische Staatshandelslander 4.134 2,l 1,s 1,s 1,6 1,6 Osteuropaische Staatshandelslkder 390 0,s 0,s 0,s 0,7 0,6 TABELLE A.2 Bevolkerung und BSP pro Kopf (1980)und Wachstumsraten, 1965 bis 1984 ESP Bevolke~ung pro Kopf Durckschnittlichesjiihrliches Wachshun des BSP pro Kopf (in %) (in Mrd $) (in Mio) (in $) Liindergruppe 1980 1980 1980 1%-73 1973-80 1981 1982 1983" 1984~ Entwicklungslander insgesamt Liinder rnit niedrigem Einkommen Asien China Indien Afrika olim orteure rnit mittreremEinkommen 962 579 Ostasien und Pazifik 212 162 NaherOsten u. Nordafrika 25 31 Afrika siidlich der Sahara 26 33 Sudeuropa 214 91 Lateinamerika u. Karibik 409 234 t)lexporteure mit mittlerem Einkommen Olexporteurernit hohem Einkommen Marktwirtschaftliche Industrielbder 7.477 7l4 10.480 3,7 2,l 0,7 -1,O 1,s 4,3 a. GeschBtzt.b. Prognose. TABELLE A.3 BIP (1980)und Wachstumsraten, 1965 bis 1984 BIP (in Mrd a Durchsrhnittliches jiihrliches Wachstum des BIP (in 46) Liindergmppe 1980 1965-73 1973-80 1981 1982 1983" 1984~ Entwicklungslinder insgesamt Lander mit niedrigem Einkommen Asien China Indien Afrika Olimporteure mit mittlerem Einkommen Ostasien und Pazifik Naher Osten und Nordafrika Afrika siidlich der Sahara Siideuropa Lateinamerika und Karibik C)lexporteure mit mittlerem Einkommen &xpr~r-d%dwmmm Marktwirtschaftliche Industrielander -- - a. Geschatzt.b. Prognose. TABELLE A.4 Bevolkerung und Zusammensetzung des BIP in ausgewahlten Jahren,1965 bis 1984 (in Mrd $, fulls nicht nnders angegeben) Liindergruppe und Kennzahl - - Entwicklungslander BIP Inlindische Absorptionc Nettoexported Bevolkemng (in Mio) Lander mit niedrigem Einkommen BIP Inlandische Absorptionc Nettoexported Bevolkerung (in Mio) Olimporteure mit mittlerem Einkommen BIP Inlandische Absorptionc Nettoexported **ertw&,&&'+ ---- - Olexporteure mit mittlerem Einkommen BIP Inlandische Absorptionc Nettoexported Bevolkerung(in Mio) Olexporteure mit hohem Einkommen RIP Inliindische Absorptionc Nettoexported Bevolkerung (in Mio) Marktwirtschaftliche Industrielander BIP Inlandische Absorptionc Nettoexported Bevolkerung (in Mio) a. Geschatzt. b. Prognose. c. Privater Verbrauch zuziiglich Staatsverbrauchund Bruttoinlandsinvestitionen. d. Guter und Dienstleistungen ohne Faktoreinkommen. TABELLE A.5 Produktionsstruktur des BIP in ausgewiihltenJahren,1965 bis 1982 (in % des BIP) 1965 1973 1980 1981 1982 Land- Lmd- Land- Land- Land- wirt- l d u - wirt- In&- wirt- Indu- wirt- In&- wid- Indu- Liindergnrppe shaft shie shaft shie schaft strie xhaft shie schaft strie Entwicklungslanderinsgesamt Liinder rnit niedrigem Einkomrnen Asien Indien China Afrika &der rnit mittlerem Einkommen Olexporteure t)limporteure Hauptexporteure von Industrie~rodukten Olexporteure rnit hohem Einkommen Marktwirtschaftliche Industrieliinder Welt, ohne osteuropiiische Staatshandelslhder TABELLE A.6 Wachstumsraten einzelner Wirtschaftssektoren, 1965 bis 1982 - .. Entwicklungslanderinsgesamt 3,4 2,O 3,2 7,9 6,s 0,7 7,7 6,4 4,O k d e r rnit niedrigem Einkommen Asien Indien China Afrika h d e r rnit mittlerem Einkommen ~lexporteure C)limporteure Hauptexporteure von Industrieprodukten Olexporteure rnit hohem Einkommen Marktwirtschaftliche Industrielander TABELLE A.7 Kennzahlen fiir Verbrauch, Ersparnis und Investitionen in ausgewahlten Jahren,1965 bis 1983 (in % des BIP) Liindergmppeund Kennzahl 1965 1973 1980 1981 1982 198.3' Entwicklungslander Verbrauch Investitionen Ersparnis Asiatische finder mit niedrigem Einkommen Verbrauch Investitionen Ersparnis Afrikanische Lander mit niedrigem Einkommen Verbrauch Investitionen Ersparnis dlimporteure mit mittlerem Einkommen Verbrauch Investitionen Ersparnis t)lexporteure mit mittlerem Einkommen Verbrauch Investitionen Ersparnis Marktwirtschaftliche Industrielander Verbrauch Investitionen Ersparnis a. Geschatzt. TABELLE A.8 Exportwachstum, 1965 bis 1984 Rurchschnittlichejiihrliche Veriindenmgdes Grportvolwnens(in %) Liinder- und Warengruppe 196.5-73 1973-80 1981 1982 1983' 1984~ Exporholumen, nach Warengruppen Entwicklungslander Industrieprodukte Nahrungsmittel Sonstige Agrarprodukte Metalle und Mineralien Bremstoffe Welt, ohne osteuropaische Staatshandelslinder Industrieprodukte Nahrungsmittel rarprodukte Mineralien Brennstoffe Exporholumen, nach Liindergruppen Entwicklungslinder Industrieprodukte Rohstoffe Entwicklungslander mit niedrigem Einkommen Industrieprodukte Rohstoffe Asien Industrieprodukte Rohstoffe Afrika Industrieprodukte Rohstoffe Olim orteure mit mittrerem Einkommen Industrieprodukte Rohstoffe Hauptex orteure von ~nfustrie~rodukten Industrieprodukte Rohstoffe Sonstige t)limporteure mit mittlerem Einkommen Industrieprodukte Rohstoffe Olexporteure mit rnittlerem Einkommen Industrieprodukte Rohstoffe t)lexporteure mit hohem Einkommen Marktwirtschaftliche Industrielander Welt, ohne osteuropiische Staatshandelsliinder a. Gexhatzt. b. Prognose. TABELLE A.9 Veranderung der Exportpreise und der Terms of Trade, 1965 bis 1984 (durchschnittliche jahrliche Verandnung in %) Liinderauppe 1965-73 1973-80 1981 1982 1983" 1984~ Ver2inderung der Exportpreise Entwicklungslander 6,O 14,7 -2,5 -6,l -3,7 -1,0 Industrieprodukte 5,1 10.9 -5,O -1,9 -4,2 -2,s Nahrungsmittel 5,s 8,o -12,l -17,4 10,2 7,3 Sonstige Agrarprodukte 4,O 10,3 -13,5 -8,l 4,s -3,4 Metalle und Mineralien 1,s 5 3 -10,5 -9,5 0,s -4,9 Bremstoffe 7,9 27,2 12,5 -3,2 -12,4 -2,4 olexporteure mit hohem Einkommen 7,4 24,s 8,s -2,7 -11,3 -1,6 Industrielander Insgesamt Industrieprodukte ~eriinderungder Terms of Trade Entwicklungsl5nder Under mit niedrigem Einkommen Asien Afrika -0,7 -1,0 -72 11 L 2 2 8 & w ~ H m -z0;2- ~ i rn~ ~ ~ - -22 3,7 0,4 -- t)lexporteure mit mittlerem Einkommen -0,4 9:0 11,7 1,7 -8,5 0,9 Olexpo~teuremit hohem Einkommen 2,9 12,3 14,6 2,3 -8,6 -1,O Industrielander -0,5 -3,5 -2,l 2,O 2,1 -0,2 a. Geschatzt. b. Prognose. TABELLE A.10 Wachstum der langfristigenSchulden der Entwicklungslander, 1970 bis 1984 (durchschnittliche jahrliche Veriinderung in %) Entwicklungsliinder Ausstehende und ausgezahlte Schulden offentlich Privat finder mit ~edrigemEinkommen Ausstehende und ausgezahlte Schulden offentlich Privat Asien Ausstehende und ausgezahlte Schulden Offentlich Privat Afrika Ausstehende und ausgezahlte Schulden Offentlich Privat olimporteure mit mittlerem Einkommen A u s s t e h e n d e v n ~ t ~ C)%n=h Privat HauptexporteurevonIndustrieprodukten Ausstehende und ausgezahlte Schulden Offentlich Privat Sonstige C)limporteure mit mittlerem Einkommen Ausstehende und ausgezahlte Schulden t)ffentlich Privat C)lexporteuremit mittlerem Einkommen Ausstehende und ausgezahlte Schulden Offentlich Privat a. Die Zunahmederausstehendenund ausgezahltenSchuldenunddie Verlagerungvon privatenauf ijffentlicheSchuldenist teilweisedurch Umxhuldungen bedingt. TABELLE A.11 Ersparnis, Investitionen und Leistungsbilanzsaldo, 1965 bis 1983 (in 56) Bruttoinlands- Bruitoemamisd o 7 LateiMmerika und Karibik *Argenthien Bolivien *Brasiben *Chile Costa Rica Ecuador Guatemala Jamaika Kolumbien *Mexiko Peru U W ~ Y 'Venezuela - A M z - - -------- Athiopien 13,l 9,5 10,l W T 3 1 4 - - u ; 7 - Elfenbeinkiiste 21,l 25,9 29,3 15,9 23,l 17,4 -5,2 -2,s -11,9 Ghana 12,4 10,0 4 2 8 3 9,5 3,9-4,3 -0,6 -0,3 Kamerun 15,6 21,6 26,O 12,3 17,6 19,4-3,3 -4.0 -6,6 Kenia 21,7 25,4 26,l 17,O 17,3 15,5 -4,7 -8,l -10,6 Liberia 24,7 32,6 27,7 27,6 17,O 11,9 2,9 -15,6 -15,8 Malawi 19,8 29,8 25,O 4,8 17,4 11,2 -15,O -12,4 -13,8 Niger 15,9 29,3 30,7 6,5 12,3 15,O-9,4 -17,l -15,7 Nigeria 20.0 28,O 25,2 15,2 28,8 23,8-4,8 0,8 1.4 Sambia 32,5 31,8 19,l 38,l 24,6 6 7 5,6-7,2 -12,4 Senegal 13.7 18,9 17,3 6,4 7,7 -3,l -7,3 -11,2 -20,4 Sierra Leone 14,O 13,2 14,5 8.0 3,l -2,O -6,O -10,l -16,5 Sudan 11,9 17,3 16,O 11,0 9,1 0,9-0,9 -8,2 -15,l Tansania 19,7 20,5 21,6 17,7 11,3 9,8-2,O -9,2 -11,8 zaire 27,7 29,3 18,9 20,9 9,l 11,2-6,8 -20,2 -7,7 Siidasien *Mien 18,3 21,7 24,6 13,4 19,2 21,O-4,9 -2,5 -3,6 Pakistan 16,3 15,9 15,8 10,2 10,O 12,l-6,l -5,9 -3,7 Sri Lanka 16,l 16,2 29,9 11,3 11,9 10,9 -4,8 -4,3 -19,O Ostasien *Indonesien 12,6 20,6 23,O 6,9 18,8 20,l-5,7 -1,8 -2,9 *Korea 24,l 29,O 30,O 14,9 24,9 23,7 -9,2 - 4 , l -6,3 Malaysia 19,6 25,7 33,4 20,8 27,2 26,3 12 1,5 -7,l Papua-Neuguinea 31,O 20,l 28,8 1,8 16,3 10,2 -29,2 -3,8 -18,6 Phili pinen 20,9 28,6 29,6 17,l 23,9 23,3-3,8 -4,7 -6,3 ~haifmd 23,8 25,4 25,3 21,3 23,6 20,5-2,5 -1,8 -4,s Europa und Nordafrika *Agypten 14,l 26,l 29,O 8,8 17,4 18,l -5,3 -8,7 -10,9 Algerien 28,8 46,8 40,2 27,3 39,2 38,2-1,5 -7,6 -2,O *Jugoslawien 30,2 33,l 36,5 27,6 27,3 31,7-2,6 -5,8 -4,s Marokko 14,5 24,9 22,7 12,5 16,5 11,6-2,O -8,4 -11,l --fo*- - a r L a A 4 , W - 1 3 , 8 13,9 -5,6 -14,4 -20,8 Tunesien 22,9 28.2 30,5 15,6 21,O 23,l -7,3 -7JZ--7,4- "Tiirkei 18,O 21,9 20,3 17,l 17,9 17,O-0,9 -4,O -3,3 Amnerkung: Ein Stem kennzeicbnet ein Hauptschuldnerland. a. Ohne unentgeltliche Obertragungen (netto) TABELLE A.U Zusammensetzungder ausstehendenSchulden, 1970 bis 1983 (in % der Gesamtschulden) Schulden aus offentlichen Schulden aus priuaten Variabel uerzinsliche Quellen Quellen Schulden Land 1970-72 1980-82 1983 1970-72 1980-82 1983 1973-75 1980-82 I983 Lateinarnerika und Karibik *Argentinien Bolivien *Brasilien *Chile Costa Rica Ecuador Guatemala Jamaika Kolumbien *Mexiko Peru Uruguay *Venezuela Afrika Athiopien Elfenbeinkiiste Ghana Kamerun Kenia Liberia Malawi Niger Nigeria Sambia Senegal Sierra Leone Sudan Tansania Zaire Siidasien *Indien Pakistan Sri Lanka ptasien Indonesien *Korea Malaysia Papua-Neuguinea Phili pinen ~haiLnd Europa und Nordafrika *Agypten Algerien Jugoslawien Marokko Portugal Tunesien *Tiirkei Anmerkung: Ein Stern kennzeichnet ein Hauptschuldnerland. Anmerkungen zu den verwendeten Quellen Der vorliegende Bericht stutzt sich auf die unter- schiedlichsten Weltbank-Arbeiten und auf zahlrei- che externe Quellen. Zu den Weltbank-Quellen Die historischen Daten uber den Kapitalverkehr gehoren laufende Wirtschaftsanalysen und For- und die entsprechendeAnalyse stiitzen sich auf ein schungsvorhabensowieprojektbezogene,sektorale Hintergrundpapier von Fishlow und auf Maddison und gesamtwirtschaftliche Arbeiten uber einzelne 1982. Angaben uber Nettokapitalzuflusse zu den Lander. Zu den externen Quellen gehoren For- Entwicklungsliindern stammen vom OECD Deve- schungsveroffentlichungen und unveroffentlichte lopment Assistance Committee (OECD1984). Die Berichte anderer Organisationen, die sich mit welt- Sonderbeitrage 2.1 und 2.2 greifen auf die World wirtschaftlichen und entwicklungspolitischenFra- Debt Tables der Weltbank, Ausgabe 1984/85, gen befassen. Die ausgewahlten Quellen werden in zuruck. Sonderbeitrag 2.3 basiert auf einem Papier der Reihenfolgeder Kapitel kurz kommentiert und von Krugman. Alle ubrigen Daten zu den volks- dabei in drei Gruppen eingeteilt. Zu den beiden wirtschaftlichen Gesamtrechnungen, den Zah- ersten gehoren Hintergrundpapiere und Landerstu- lungsbilanzenund den Auslandsschuldenstammen dien, die fur diesen Bericht in Auftrag gegeben von der Weltbank. wurden; sie verknupfen die einschlbige Literatur mit den Arbeiten der Bank. Die meisten Papiere enthalten urnfangreiche Quellenangaben, die im folgenden nicht noch einmal gesondert aufgefiihrt werden. Die als ,,Staff Working Papers" nach Die in diesem Kapitel verwendetenDaten stammen Veroffentlichung dieses Berichts herausgegebenen ausVeroffentlichungendesGATT, des IWFund der Papiere konnen uber die Vertriebsstelle der Bank OECDsowievon der Weltbank.DieDiskussionder fur Weltbank-Veroffentlichungenbezogenwerden. Zusammenhange zwischen makrookonomischen Die in diesen Papieren zum Ausdruck gebrachten Entwicklungen in den Industrielandern, Kapital- Auffassungenstimmen nicht notwendigerweise mit stromen und Eingriffen in den AuRenhandel geht denen der Weltbank oder mit den im vorliegenden auf ein Hintergrundpapier von Dornbusch, auf Bericht enthaltenen Ansichten iiberein. Die dritte Bruno und auf Bruno und Sachs zuriick. Die Gruppe besteht aus ausgewahlten sonstigen Quel- Ausfuhrungen uber die Finanzpolitik und die Zins- len, die bei der Anfertigungdieses Berichtsverwen- satze basieren hauptsachlichauf der Untersuchung det wurden. von Layard u.a. und den Hintergrundpapierenvon Blanchard und Summers sowie van Wijnbergen. Die Analyseder gesamtwirtschaftlichenEffekte des Ausgewfilte Quellen nach Kapiteln Protektionismus stutzt sich auf van Wijnbergen 1984, w&rend die Zusammenhangezwischen dem Protektionismus in Industrielandern und dem Schuldenproblem bei Dornbusch und Fischer her- Kapitel I vorgehoben und in einem Hintergrundpapier von van Wijnbergen quantifiziert werden. Daten uber Die in diesem Uberblick-Kapitel verwendeten Lite- das AusmaB der nichttarifaren Handelsschranken raturangaben und statistischen Quellen werden im wurden Nogues, Olechowskyund Wintersentnom- einzelnen in den Anmerkungen zu den folgenden men. Die Sonderbeitragestutzen sich auf folgende Kapiteln behandelt. Hintergrundpapiere, die fur diesen Bericht erstellt wurden: Sonderbeitrag 3.1 basiert auf Fleisig und Kapitel 6 van Wijnbergen; dieSonderbeitrage3.2 und 3.3auf van Wijnbergen; Sonderbeitrag 3.4 auf Zietz und In diesem einleitenden Kapitel 6 werden die in den Valdez, wahrend Sonderbeitrag 3.5 sich auf Fleisig drei folgenden Kapiteln behandelten Hauptent- und van Wijnbergen, auf van Wijnbergensowieauf wicklungslinien des internationalen Finanzsystems Dornbusch bezieht. und deren Riickwirkung auf die Entwicklungslh- der herausgearbeitet.Einigeder Faktoren, diedieses Finanzsystem beeinflussen, werden in den Hinter- grundpapierenvon Llewellynund Rybczynski eror- tert. Der Entwicklung der Darlehensvergabe der DiesesKapitelstutzt sich vor allem auf die Arbeits- Weltbank- Gegenstanddes Sonderbeitrags6.1 - erfahrungen der Weltbank und ihre Enderanaly- liegen Angaben der Bank zugrunde. Sonderbeitrag sen. Die Datenfurdie Landergruppenstammenaus 6.2, der die Analyseder OPEC-Uberschusseanaly- Veroffentlichungen des GATT, des IWF, der siert, basiert auf einem Hintergrundpapier von OECD, der BIZ und der VN sowie von der Welt- Sherbiny und auf Mattione. Die Diskussion der bank. Zur Analyse der Urspriinge und der Dimen- Funktionsweise der internationalen Interbank- sionen der externen Srhmllsiebzi-und zr&&-g~&atd & a Z - S t d i m d d d a s Brrdr ------ achtziger Jahren vgl. Balassa und McCarthy, von Johnston zuriick. Der EinfluB des staatlichen Enders und Mattione sowie Mitra. Die Ausfuhmn- Risikos a d die Kapitalbewegungen - Sonderbei- gen uber die wirtschaftspolitischenReaktionender trag 6.4 - wird im Hintergrundpapier von Lessard Lander und ihre Wirtschaftsstrukturen beruhen behandelt. hauptsachlich auf internen Unterlagen der Welt- bank. Weitere Gesichtspunktezur Schuldenproble- matik und zu den externen Schocks findensich bei Cline, Donovan, Ffrench-Davis und bei Hasan. Ardito-Barletta, Blejer und Landau sowie Corbo Kapitel 7 undde Melo bieteneingehendeAnalysender Schul- den- und Anpassungsprobleme in den siidlichen Dieses Kapitel stiitzt sich hauptsachlich auf die Liindem Lateinamerikas. Der Sonderbeitrag 4.1 Daten und Analysen, die im Laufe der Jahre vom uber die Schuldenzyklus-Hypothese bezieht sich Development Assistance Committee der OECD auf ein Hintergrundpapier von Genberg und Swo- erstellt worden sind, insbesondere auf dessen Jah- boda sowieauf Kindleberger,auf Crowther und auf resbericht Development Co-operation. Zusatzliche Halevi.Sonderbeitrag4.9 iiber die Anpassungsdar- Informationen uber arabische Entwicklungshilfe- lehen der Weltbank beruht auf den lahresberichten programme enthalt das Hintergrundpapier von 1980 bis 1984 der Weltbank. Sherbiny. Der Beitrag, den offentliche Mittel fur den EntwicklungsprozeBleisten, wird in der Studie iiber die Effektivitat der Entwicklungshilfe von Kapitel 5 Krueger und Ruttan analysiert; diese Studie unter- sucht die Erfahrungen mit der Entwicklun~shilfein --------- Die+&ern Kqrftelve~eniieeten~ o ~ i i E o K n einer Reihe von Sektoren - darunter die Bereiche uber die Steuerung des Kapitalimports in verschie- Infrastruktur, Bevolkerung und Landwirtschaft - denen Entwicklungslandem wurden vor allem bei und fur funf wichtige Empfangerlander. Mikesell jungsten Missionen von Weltbank und IWF in den u.a. diskutieren die Rolle, die die Hilfe bei der genannten Landem gesammelt. Angaben iiber die Forderung der Entwicklung spielen kann. Die Struktur der Kapitalimporte basieren auf dem grundlegendeKritikan der Entwicklungshilfefindet Schuldenberichtssystemder Weltbank, auf Daten sich bei Bauer, bei Krauss und bei Hayter. Der der OECD, der BIZ und den International Financial EinfluR der Wirtschaftsinteressender Geberlander Statistics(IFS)des IWF. Schatzungender kurzfristi- auf die Art der Hilfsprogramme, insbesondere die gen Schulden wurden aus den BIZ-Daten uber die Lieferbindungder EntwicklungshilfeunddieMisch- Falligkeitsstrukturder Forderungen der Geschafts- finanzierung, wird bei Jay diskutiert. Morss unter- banken abgeleitet, die vom Stab der Weltbank sucht den EinfluR einer unkontrollierten Projekt- entsprechend bereinigt wurden. Angaben uber die vermehrung auf die afrikanischen Lkder siidlich Wahrungsreserven stammen aus den IFS. der Sahara. Kapitel 8 Eine weitere wichtige Materialquelle ist das Buch von Guisinger, in dessen Mittelpunkt die Investi- Die zwischen den Banken und den Entwicklungs- tionsanreize und Leistungsvorgaben stehen. Die lbdern entstandenenGeschiiftsbeziehungensindin Portfolioinvestitionenwaren Gegenstand von Stu- der Wirtschaftspresse und in Fachzeitschriftenaus- dien der IFC; viele dieser Ergebnisse enthalt das fuhrlich untersucht worden. Einige Stadien dieser Buch von van Agtmael. Alle Sonderbeitrage im Entwicklungwerdenin demHintergrundpapiervon Kapitel9 basieren auf internen Analysen der Welt- O'Brien und Calverley behandelt. Das Hinter- bank; Sonderbeitrag9.3verwendet Daten des japa- grundpapier von Llewellyn beleuchtetdieeinzelnen nischen Finanzministeriums. Faktoren, die diese Beziehung beeinflussen, wobei hderungen des gesamtwirtschaftlichen Umfelds Kapitel 10 und das verhderte Angebotsverhaltender Banken herausgearbeitetwerden. Ebenfallsin diesesKapitel Die Angaben in diesem Kapitel stutzen sich auf eingeflossensindAnalyseninden Occasional Papers VeroffentlichungendesGATT, desIWF, der OECD des IWF, die unter dem Gesamttitel ,,International und der UNCTAD sowie auf Daten der Weltbank. Capital Markets: Recent Developments and Future Eine quantitative Analyse der Auswirkungen der Prospects" erschienen, sowie Analysen aus den Wirtschaftspolitik der Industrielanderauf die Ent- Financial Market Trends der OECD, dem Quarterly wicklungslander findet sich in den zwei Hinter- Bulletinder Bank von England und den World Debt grundpapieren von van Wijnbergen. Tables der Weltbank. Die Diskussion des Zugangs zu den Wertpapiermirkten basiert auf dem Hinter- grundpapier von Fleming und Partoazam. Im Son- derbeitrag 8.2 wird die Tatigkeit der arabischen Hintergrund-Papiere Banken anhand des Hintergrundpapiers von Sher- binyerortert. DieAusfuhrungenzur Entstehungder Aliber, Robert. ,,Banks, Financial Intermediation, and the Euromarkte (Sonderbeitrag8.3), die in der wissen- External Debt Crisis." schaftlichen Literatur vie1 diskutiert wurde, profi- Atsumi,Keiko, and YoshihideIshiyama. ,,Capital Outflows tierten von der Analyse durch Johnston. Ein Hin- from Japan to Developing Countries." tergrundpapier von Wallich bildet die Hauptquelle Blanchard, OliverJ., and LawrenceH. Summers.,,Perspec- tives on High World Real Interest Rates." fiir die Beurteilung des Einflusses der Bankenauf- Dornbusch, Rudiger. ,,The Effects of OECD Macroecono- sicht auf die Entwicklungslbder (Sonderbeitrag mic Policies on Non-Oil Developing Countries: A 8.4). Zusatzliche Uberlegungen zur weiteren Libe- Review." ralisierung der Finanzmarkte in Japan - vgl. Fishlow, Albert. ,,Lessons from the Past: Capital Markets Sonderbeitrag 8.5 - sind in dem Hintergrundpa- during the Nineteenth Century and the Inter-War Peri- pier von Atsumi und Ishiyama enthalten. Sonder- od." Fleisig, Heywood, and Sweder von Wijnbergen. ,,Primary beitrag 8.6 stiitzt sich auf Bond. Die neuen Instru- Commodity Prices, the Business Cycle, and the Real mente, die Sonderbeitrag 8.7 erlautert, werden Exchange Rate of the Dollar." ausfiihrlicher im Hintergrundpapier von Saini Fleming, Alex, and Hossein Ali Partoazam. ,,Developing behandelt. DiesesKapitel stutzt sich auch in erheb- Country Access to the Securities Markets." lichem Umfang auf zusatzliche Arbeiten der Welt- Genberg, Hans, and Alexander Swoboda. ,,The ,Stages in bank. the Balance of Payments Hypothesis' Revisited." Hooper, Peter. ,,International Repercussions of the U.S. Budget Deficit ." Lessard, Donald. ,,International Fiance for LessDeveloped Kapitel 9 Countries: The Unfulfilled Promise." Llewellyn, David. ,,International Financial Intermediation Zahlreiche Papiere und Bucher sind in letzter Zeit and the Role of Banks in Balance of Payments Financ- uber die Beteiligungsfinanzierunggeschriebenwor- ing." den. Die Hauptquelle fur Kapitel 9 bildet ein Muller, Patrice, and Robert Price. ,,Public SectorIndebted- Hintergrundpapier von Weigel und Miller, das die ness and Long-Term Interest Rates." O'Brien, Richard, and John Calverley. ,,Private Banks and Bedeutung der auslandischen Direktinvestitionen Developing Countries." fur den EntwicklungsprozeBuntersucht. ~hnliche Pushpangadan, Kesavan. ,,Effects of Interest Rates and Studien auf diesem Gebiet wurden vom U.S. Terms of Trade on LDC Borrowing: A Cross Country Department of Commerce und vom IWF erstellt. Analysis." Rybczynski, T. M. ,,The Internationalization of the Fian- Avramovic, Dragoslav, and others.1964. EconomicGrowth cialSystemand theDevelopingCountries -TheEvolving and External Debt. Baltimore, Md.: Johns Hopkins Uni- Relationship." versity Press for the World Bank. Sachs, JeffreyD., and Warwick McKibbin. ,,Macroecono- Ayres, R. L. 1983. Banking on the Poor. Cambridge,Mass.: mic Policies in the OECD and Developing Countries' MIT Press. External Adjustment." Balassa, Bela. 1981. The Newly Industrializing Developing Saini, Krishan G. ,,Capital Market Innovations and Finan- Countriesafter theOilCrisis. Reprint Series 190.Washing- cial Flows to Developing Countries." ton, D.C.: World Bank. Sherbiny, Naiem A. ,,Arab Finance and Developing Coun- Balassa, Bela, and C. Balassa.1984. ,,Industrial Protection tries." in the Developed Countries." World Economy 7: van Wijnbergen, Sweder. ,,Global Interdependence via 179-96. Trade and Capital Markets: An Empirical Analysis." Balassa, Bela,and F. DesmondMcCarthy.1984.Adj-t van Wijnbergen, Sweder. ,,International Repercussions of Policies in Developing Countries: 1979-83. Washington, Trade Intervention and Macroeconomic Policies in the D.C.: World Bank. OECD: A Developing Country Perspective." Bank for International Settlements.1983. The International Wallich,Christine.,,The RegulatoryEnvironmentfor Capi- Interbank Market: A DescriptiveStudy. Economic Papers tal Flows to Developing Countries: A Survey of Seven 8. Basle. OECD Countries." Bank fiir Internationalen Zahlungsausgleich: vgl. Bank for Weigel, Dale,and Robert Miller.,,Foreign Direct Investment International Settlements. in Economic Development." Bauer, P. T. 1972. Dissent on Development: Studies and Zietz, Jochan, and Alberto Valdez. ,,The Costs of Debates in Development Economics. Cambridge, Mass.: Protectionism to Less-DevelopedCountries: An Analysis Harvard University Press. for Selected AgriculturalProducts." Bauer, P. T. 1981. Equality, the Third World, and Economic Delusion. London: Weidenfeld and Nicholson. Bernanke, Ben S. 1983. ,,Non-Monetary Effects of the Financial Crisis in the Propagation of the Great Depres- sion." American Economic Review 73, 3: 257-76. Landerstudien Blanchard, Olivier, and Rudiger Dornbusch. 1984. ,,U.S. Deficits, the Dollar and Europe." Banca Nazionale del Athiopien: Codippily, Hilarian. ,,International Financial b o r o Quarterly Review 148: 89-113. Flows, 1965-84." Blanchard,Olivier,and L. Summers.1984.,,Perspectiveson Argentinien: Johnson, John. ,,Role of International Finance High World Real Interest Rates." Brookings Papers on in Argentine Development." Economic Activity 2: 273-324. Brasilien: Batista, Paulo Nogueira. ,,International Financial Bond, I. D.1985. TheSyndicated CreditsMarket. Discussion Flows to Brazil since the Late 1960s:An Analysis of Debt Paper 22. London: Bank of England. Expansion and Current Payments Problems." Bruno, Michael. 1983. ,,The Age of Supply Shocks." In Brasilien: K n i t , Peter, and C. Martone. ,,International George von Furstenberg, ed. International Money and Financial Flows to Development in Brazil, 1965-84." Credit: ThePolicyRoles. Washington,D.C.: International Elfenbeinkiiste: Noel, Michel. ,,Adjustment Policies in the Monetary Fund. Ivory Coast." Bruno, Michael, and JeffreyD. Sachs. 1984. The Economics Jugoslawien: Pant, Chandraskekar. ,,External Shocks and of Worldwide Stagflation. Cambridge, Mass.: Harvard Adjustment in the 1970s and 1980s." University Press. Kenia: Ibrahim, Tigani. ,,Use of External Resources, Casson, Mark. 1982. ,,The Theory of Foreign Direct Invest- 1965-84." ment." In John Black and John Dunning, eds. Capital Korea: Iqbal, Farukh. ,,External Financeand Korean Devel- Movements. Surrey, England: Maanillan. opment." Caves Richard.1982. MultinationalEnterpriseand Economic Marokko: Mateus, Abel M. ,,External Debt Management Analysis. Cambridge: Cambridge University Press. and Macroeconomic Policies." Cline, WilliamR.1983.InternationalDebtand theStabilityof Philippinen: Khan, Sarshar. ,,The Philippine External the World Economy. Policy Analyses in International Debt." Economics4. Washington, D.C.: Institute for Internatio- Tiirkei: Roy, Jayanta. ,,External Capital and Economic nal Economics. Development, 1963-84." Cline, WilliamR. 1984.InternatwnalDebt: SystemicRiskand Policy Response. Washington, D.C.: Institutefor Interna- tional Economics. Colaco, Francis X. 1981. ,,Capital Requirements in Econo- Ausgewiihlte Literatur mic Development: The Decade Ahead." Paper prepared for theInternationalEconomicAssociation Conferenceon Ardito-Barletta, Nicholas,Mario I. Blejer, and LuisLandau. Financing Problems of Developing Countries. Buenos 1984. Economic Liberalizationand Stabilization Policies in Aires, October 26-30. Argentina,Chile, and Uruguay. Washington,D.C.: World Cola~o,Francis X., andMia A. M. de Kuijper.1981. Market Bank. Borrowings,ReservesAccumulationsand BorrowingCosts. International Trade and Capital Flows Division Working Finance and Development 21, 4: 14-17. Paper 1981-5. Washington, D.C.: World Bank. Hayter, Teresa. 197l. Aid as Impwialism. Harmondsworth, Commonwealth Secretariat. 1984. The Debt Crisis and the England: Penguin Books. World Economy. Report by a Commonwealth Group of Hicks, John. 1969. A Theory of Economic History. Oxford: Experts. London. Clarendon Press. Congressional Budget Office. 1984. A Report to the Senate Hung, Tran Q.1983. The Decelerationand Domesticationof and House Committeeon the Budget. Part1:The Economic International Bank Lending and Funding. New York: Outlook. Part 2: BaselineBudgetProjections forFiscalYears Salomon. 1985-1990. Washington, D.C.: Government Printing Independent Commission on International Development Office. Issues. 1980. North-South: A Program for Survival. Lon- Congressional Budget Office. 1984. The Economic and don: Pan Books. Budget Outlook: An Update. Washington, D.C.: Govern- Independent Commission on lnternational Development ment Printing Office. Issues. 1983. Common Crisis, North-South: Cooperation Corbo, Vittorio, and J. de Melo. 1985 ,,Symposium on forWorld Recovery. London: Pan Books. Liberalization and Stabilization in the Southern Cone." International Monetary Fund.1969. The International Mone- World Development, erscheint demnachst (August tary Fund 1945-1965: Twenty Years of International 1987). Monetary Cooperation. Vol. 1: Chronicle, by J. Keith Crowther, G. 1957. Balances and Imbalances of Payments. Horsefield. Vol. 2: Analysis, ed. by J.Keith Horsefield. Boston: Harvard Graduate School of Business Admini- Vol. 3: Documents, ed. by J. Keith Horsefield, Washing- . . ----------- stration. --rnB-- , de Melo, Martha. 1984. ,,Portugal's Use of ExternalResour- International Monetary Fund.1976. ThelnternationalMone- ces, 1965-83.'' World Development Reportcountry note. tary Fund 196&1977: The System under Stress. Vol.1: Washington, D.C.: World Bank. Narrative, by Margaret Gamtsen de Vries. Vol. 2: Docu- de Vries, Barend A. 1983. International Ramifications of the ments, ed. by Margaret Garritsen de Vries. Washington, External Debt Situation.World Bank Reprint294. Reprint- D.C. ed from AMEX Bank Review Special Papers8, November International Monetary Fund. 1985. Foreign Private Invest- 1983, pp. 1-23. ment in Developing Countries: A Study by the Research Diaz-Alejandro, Carlos F. 1970. Essays on the Economic Department of the lnternational Monetary Fund. Occasio- History of the Argentine Republic. New Haven, Conn.: nal Paper 33. Washington, D.C. Yale University Press. Internationaler Wtihrungsfonds: vgl. International Moneta- Diaz-Alejandro, Carlos F. 1984. ,,Some Aspects of the ry Fund. 1982-83 Brazilian Payments Crisis."BrookingsPaperson Jay, Keith. 1985. The Use of Foreign Assistance to Promote Economic Activity 2: 515-52. Commercial Interests. Development Policy IssuesSeries 3. Donovan, D. J. 1984. ,,Nature and Origins of Debt- Washington, D.C.: World Bank. Servicing Difficulties: Some EmpiricalEvidence." Finance Johnston, R. B. 1983. The Economics of the Euro-Market: and Development 21, 4: 22-25. History, Theory, and Policy. London: Macmillan. Dornbusch, Rudiger, and S. Fischer. 1984: ,,The World Kessides, C. 1984. ,,Romania and Hungary: Comparative Debt Problem." Cambridge, Mass.: MIT. CaseStudies of DomesticPolicy and Debt Management." Dunning, John. 1973. ,,Determinants of International Pro- World Development Report country note. Washington duction." Oxford Economic Papers, 289-336. D.C.: World Bank. Edelstein, Michael. 1982. Overseas Investment in the Age of Kincaid,G. Russell. 1981. ,,Inflation and theexternaldebt of High Imperialism. The United Kingdom, 1850-1914. New developing countries." Finance and Development 18, 4: York: Columbia University Press. 45-48. Enders, Thomas O., and Richard P. Mattione. 1984. Latin Kindleberger, Charles P. 1978. ,,Debt Situation of the Amwica: The Crisis of Debt and Growth. Washington, Developing Countries in Historical Perspective."In Ste- -- --------- -- D.C.: Brookings Institution. p-niFL ~omPlan;-e$. --Bewlepiffg kin - Ffrench-Davis, R. 1983. Las Rehiones FinancierasExtranas. Countries. New York: Praeger. Mexico City: Corporationde InvestigacionesEconomicas Kindleberger, Charles P. 1980. Manias, Phobias, and Cra- Para Latinoamerica. shes: A History of Financial Crises. New York: Basic Frank, Andre G. 1979. Dependent Accumulationand Under- Books. development. New York: Monthly Review Press. Kindleberger, Charles P. 1981. lnternational Money: A Garay, Luis Jorge. 1984. ,,El Proceso de Endeudamiento Collection of Essays. London: Allen and Unwin. Externode Colombia."World Development Report coun- Kindleberger, Charles P. 1984. A Financial History of try note. Washington, D.C.: World Bank. Western Europe. London: Allen and Unwin. Guisinger, Stephen, and others. 1985. InvestmentIncentives Kotte, Detlef J. 1984. ,,Mexico: A Case Study on External and Performance Requirements. New York: Praeger. Debt Accumulation."Geneva: UnitedNationsConference Halevi, N. 197l. ,,An Empirical Test of the ,Balance of on Trade and Development. Payments Stages' Hypothesis." Journal of International Krauss, M. B. 1983. Development without Aid: Growth, Economics, 103-17. Pwertyand Government. New York: McGraw-Hill. Hasan, Parvez.1984. ,,Adjustment toExternalShocks: Why Krueger,Anne 0.1984. ,,Aspects of Capital Flows between EastAsian Countries Have FaredBetter than other LDCs." Developedand DevelopingCountries."Paper presentedat the Pinnas Sapir Conferenceon Development, Tel Aviv, African Countries." World Development 12: 465-70. Israel, May 28-31. Nogues, Julio, A. Olechowski, and L. Alan Winters. 1985. Krueger, Anne O., and Vernon W. Ruttan. 1983. The ,,The Extent of Non-Tariff Barriers to Industrial Coun- Development Impact of Economic Assistance to LDG. 2 tries' Imports." World Bank Report DRD115. Washing- vols. Washington, D.C.: Agency for International Devel- ton, D.C.:World Bank. opment. Noel, Michel. 1984. ,,Adjustment Policies in the Ivory Krugman, Paul R. 1984. ,,Proposals for International Debt Coast." World Development Report country note. Reform." World Development Report background note. Washington, D.C.: World Bank. Washington, D.C.: World Bank. Noman, Akbar. 1984. ,,Uranium and the Debt Explosion in Lal, Deepak. 1983. The Poverty of DevelopmentEconomics. Niger." World Development Report country note. London: Institute of Economic Affairs. Washington, D.C.: World Bank. Layard, R., and others. 1984. Europe: The Case for OECD: vgl. Organisation for Economic Co-operation and Unsustainable Growth. Brussels: Centre for European . Development. Policy Studies. Organisation for Economic Co-operation and Development. Leipziger, Danny M. 1983. Lending versus Giving: The 1984. DevelopmentCo-operation: EffortsandPo1icie.sof the Economicsof Foreign Assistance. World Bank Reprint 291. Members of the Development Assistance Committee. 1984 Reprinted from World Development 2, 4: 329-35. Reoiew. Report by Rutherford M. Poats, chairman of the Maddison, Angus. 1982. Phases of Capitalist Development. Development Assistance Committee. Paris. Oxford: Oxford University Press. Pecchiolo, R. M. 1983. lnternationalisationBanking: Policy Marsden, Keith, and Alan Roe.1983. ,,The Political Econo- Issues. Paris: Organisation for Economic Co-operation my of Foreign Aid." Labor and Society 8: 3-12. and Development. Mason, Edward S., and Robert E. Asher. 1973. The World Pfeffermann, Guy. 1985. ,,Overvalued ExchangeRates and Banksince Bretton Woods. Washington, D.C.: Brookings Development." Finance and Development 22, 1: 17-19. Institution. Pilvin, H.1984. ,,Sn Lanka: EconomicPoliciesand Borrow- Mattione, Richard P. 1985. OPEC's Investments and the ingStrategies."World DevelopmentReport country note. InternationalFinancialSystem. Washington, D.C.: Brook- Washington, D.C.: World Bank. ings Institution. Sachs, JeffreyD. 1981. ,,The Current Account and Macro- McClintock, Cynthia, and Abraham F. Lowenthal eds. economic Adjustment in the 1970s." BrookingsPapers on 1983. The Peruvian Experiment Reconsidered. Princeton, Economic Activity1: 201-68. N.J.: Princeton University Press. Sachs, JeffreyD. 1983. ,,Real Wagesand Unemployment in McDonald, DonoughC.1982. DebtCapacityandDeveloping the OECD Countries." Brookings Papers on Economic Country Borrowing: A Suruey of the Literature. Reprinted Activity1:255-89. from International Monetary Fund Staff Papers 29, 4. Schultz,T. W. 1981. EconomicDistortionsby the Intematio- Meier, Gerald M., and Dudley Seers, eds. 1984. Pioneers in nal Donor Community. Agricultural Economics Paper 81: Development. New York: Oxford University Pressfor the 8. Chicago: University of Chicago. World Bank. Smith, Gordon W., and John T. Cuddington, eds. 1985. Mellor, J. W. 1976. The New Economicsof Growth. Ithaca, InternationalDebtand theDevelopingCountries. Washing- N.Y.: Cornel University Press. ton, D.C.: World Bank. Melton, William C. 1980.,,Graduate Payment Mortgages." Solomon, Robert, 1977. TheInternationalMonetarySystem, FederalReserve Bank of New York Quarterly Review 5,1: 1945-1976: An Insider's View. New York. Harper and 21-28. Row. Mentre, Paul. 1984. The Fund, Commercial Banks, and Stanyer, Peter, and Mrs. J. A. Whitley. 1981. ,,Financing Member Countries. Occasional Paper 26. Washington, World Payments Balances." Bank of England Quarterly D.C.: International Monetary Fund. Bulletin 21, 2: 187-99. Mikesell, R. F., and others. 1982. The Economicsof Foreign Tapley, Mark, and Marc Simmonds. 1982. ,,International Aid and Self-Sustaining Development. Washington, D.C.: Diversification in the Nineteenth Century." Columbia U.S. Department of State. Journal of World Business17, 2: 64-70. Mitra, P. K. 1983. ,,Accounting for Adjustment in Selected United Nations Center on Transnational Corporations. Semi-IndustrialCountries." Report DRD70. Washington, 1983. TransnationalCorporations in World Development D.C.: World Bank. New York: United Nations. Mitra, P. K. 1984. ,,Adjustment to External Shocks in United Nations Conference on Trade and Development. Selected Semi-Industrial Countries, 1974-83." Report 1983. Handbook of International Trade and Development DRD114. Washington, D.C.: World Bank. Statistics, 1983. New York: United Nations. Moore, GeoffreyH., and Victor Zarnowitz. 1984. The U.S. Department of Commerce. 1984. International Direct Development and Role of the National Bureau's Business Investment. Washington, D.C.: Government Printing Cycle Chronologies. Working Paper 1394. Washington, Office. D.C.: National Bureau of Economic Research. U.S. Department of the Treasury. 1982. United States Morss, Elliott R. 1981. Crisisin the Third World. New York: Participation in the MultilateralDevelopment Bank in the Holmes and Maier. 1980s. Washington, D.C.: Government Printing Office. Morss, Elliott R. 1984. ,,Institutional Destruction Resulting van Agtmael, Antoine W.1984. EmergingSecuritiesMarkets from Donor and Project Proliferation in Sub-Saharan -InvestmentBankingOpportunitiesin theDeveloping World. London: Euromoney Publications. Wiesner, Eduardo. 1985.,,Domestic and External Causes of van Wijnbergen,Sweder,1984. Tm'ffs, Employmentand the theLatinAmerican DebtCrisis."Financeand Development Current Account: the Macroeconomics of Protectionirm. 22,1:24-26. DiscussionPaper30.London:Centrefor EconomicPolicy Williamson, John, 1984. A New SDR Allocation? Policy Research. Analyses in International Economies 7. Washington, van Wijnbergen, Sweder. 1985. ,,Oil Price Shocks, Invest- D.C.: Institute for International Economics. ment, Employment and the Current Account: An Inter- World Bank. 1981.Accelerated Dwelopment in Sub-Saharan temporal Disequilibrium Analysis." Review of Economic Africa: An Agenda for Action. Washington, D.C. Studies, erscheint demnachst World Bank. 1982. IDA in Retrospect. New York: Oxford Vereinte Nationen: vgl. United Nations. University Press. Wachtel Paul, ed.1982.Crises in the Economic and Financial World Bank. 1983. The Energy Transition in Developing Structure. Lexington, Mass.: Lexington Books. Countries. Washington, D.C. Walstedt, Bertil. 1980. State Manufacturing Enterprise in a World Bank. 1984. Toward Sustained Development in Sub- Mixed Economy:The TurkishCase. Baltimore, Md.: Johns Saharan Africa: A Ioint Progrum of Action. Washington, Hopkins University Press for the World Bank. D.C. Watson, Maxwell, Peter Keller, and Donald Mathieson. Zarnowitz, Victor, and Geoffrey H. Moore. 1984. Major 1984. International Capital Markets: Developments and Changes in Cyclical Behior. Working Paper 1395. Prospects, 1984.Occasional Paper 31.Washington, D.C.: Washington, D.C.: National Bureau of Economic Re- International Monetary Fund. search. Weltbank: vgl. World Bank. Anhang Kennzahlen der Weltentwicklung Seite Landerschlussel Einfiihrung Karten Tabelle 1: Grundlegende Kennzahlen 202 Bevolkerung 17 Flache I71 BSP pro Kopf Inflation 17 Lebenserwartung Tabelle 2: Wachstum der Produktion 204 BIP Landwirtschaft Industrie Verarbeitendes Gewerbe Dienstleistungen Tabelle 3: Produktionsstruktur 206 BIP Landwirtschaft Industrie 17 Verarbeitendes Gewerbe 17 Dienstleistungen Tabelle 4: Wachstum von Verbrauch und Investition 208 Offentlicher Verbrauch Privater Verbrauch Bruttoinlandsinvestition Tabelle 5: Struktur der Nachfrage 210 Offentlicher Verbrauch Privater Verbrauch Bruttoinlandsinvestition Bruttoinlandsersparnis 17 Ausfuhr von Giitem und Dienstleistungen (ohne Faktoreinkommen) Ressourcensaldo Tabelle 6: Landwirtschaft und Nahrungsmittel 212 Wertschopfung 17 Getreideeinfuhr Nahrungsmittelhilfe Kunstdiingerverbrauch Nahrungsmittelproduktion pro Kopf Tabelle 7: Industrie 214 Anteil der Wertschopfung in Nahrungsmittelproduktion und Landwirtschaft 17 bei Textilien und Bekleidung bei Maschinen, Elektrotechnik und Fahrzeugen 17 in der chemischen Industrie im iibrigen Verarbeitenden Gewerbe Wertschopfung im Verarbeitenden Gewerbe Tabelle 8: Kommerzielle Energie 216 Wachstum der Energieerzeugung Wachstum des Energieverbrauchs Energieverbrauch pro Kopf Energieeinfuhr in Prozent der Warenausfuhr Tabelle 9: Zunahme des Warenhandels 218 Ausfuhrwerte Einfuhrwerte I71 Ausfuhrwachstum 17 Einfuhrwachstum Terms of Trade Tabelle 10: Struktur der Warenausfuhr 220 Brennstoffe, Mineralien und Metalle Sonstine Rohstoffe Textilien und Bekleidung Maschinen, ~cktrotechnik und Fahrzeuge Obriges Verarbeitendes Gewerbe Tabelle 11: Struktur der Wareneinfuhr 222 Nahrungsmittel Brennstoffe Sonstige Rohstoffe asc chin en, Elektrotechnik und ~ahrzeuge I7 Obriges Verarbeitendes Gewerbe Tabelle 12: Regionale Struktur der Warenausfuhr 224 Marktwirtschaftliche Industrieliinder I7 Osteuropaische Staatshandelslander olexportl;inder mit hohem Einkommen I7 Entwicklungslander Tabelle 13: Regionale Exportstruktur fiir Industrieprodukte 226 Ausfuhr in marktwirtschaftliche Industrielander in osteuropaische Staatshandelslander in olexportliinder mit hohem Einkommen in Entwicklungslander Ausfuhr von Industrieprodukten Tabelle 14: Zahlungsbilanzen und Reserven 228 Leistungsbilanzsaldo ZuflieBende Gastarbeiteriiberweisungen I7 Private Nettodirektinvestition Bruttowahrungsreserven Einfuhrdeckung in Monaten Tabelle 15: ZufluD von offentlichem und offentlich garantiertem Auslandskapital 230 BruttozufluB offentlicher und offentlich garantierter mittel- und langfristiger Kredite Tilgung NettozufluB offentlicher und offentlich garantierter mittel- und langfristiger Kredite Tabelle 16: offentliche Auslandsschulden und Schuldendienstrelationen Ausstehende und ausgezahlte offentliche Auslandsschulden I7 in Prozent des BSP Zinszahlungen auf die offentlichen Auslandsschulden Schuldendienst in Prozent des BSP der Ausfuhr von Waren und Dienst- leistungen Tabelle 17: Konditionen der offentlichen Kreditaufnahme 234 Zusagen Durchschnittlicher Zinssatz Durchschnittliche Laufzeit Durchschnittlicher tilgungsfreierZeitraum Tabelle 18: Offentliche Entwicklungshilfeder OECD- und OPEC-Mitgliedsliinder 236 Betrage in Dollar in Prozent des BSP der Geberlander in nationalen Wahrungen Bilateraler NettozufluB in Lander mit niedrigem Einkommen Tabelle 19: Bevolkerungswachstum und -projektionen 238 Bevolkerungswachstum 17 Bevolkerungsumfang Hypothetischer Umfang der stationaren Bevijlkerung Angenommenes Jahr, in dem eine Nettoreproduktionsrate von 1erreicht wird Bevolkerungseigendynamik Tabelle 20: Demographische und fruchtbarkeitsbezogene Kennzahlen 240 Unbereinigte Geburtenziffern Unbereinigte Sterbeziffern ZusammengefaBteGeburtenziffern Quote der verheirateten Frauen, die empfangnisverhiitende Mittel verwenden Tabelle 21: Erwerbspersonen 242 Bevolkerung irn arbeitsfahigen Alter Erwerbspersonen in der Landwirtschaft in der Industrie im Dienstleistungssektor Bisherige Zunahme der Erwerbspersonenzahl und Prognosen Tabelle 22: Verstadterung 244 Prozentualer Anteil der Stadtbevolkerung an der Gesamtbevolkerung Zunahme der Stadtbevolkerung Prozentualer Bevolkerungsanteil der groaten Stadt der Stadte mit iiber 500000 Einwohnern Anzahl der Stadte mit iiber 500000 Einwohnern Tabelle 23: Kennzahlen zur Lebenserwartung 246 Lebenserwartung Sauglingssterblichkeitsziffern Kindersterblichkeitsziffern Tabelle 24: Gesundheitsbezogene Kennzahlen 248 Bevolkerung je Arzt C! je BeschZftigten in der Krankenpflege Tagliches Kalorienangebot pro Kopf Tabelle 25: Erziehungswesen 250 Zahl der Besucher von Grundschulen von weiterfiihrendenSchulen von hoheren Schulen und Universitaten, in Prozent der jeweiligen Altersgruppe Tabelle 26: Ausgaben der Zentralregierung 252 Verteidigung Erziehung Gesundheit Wohnungswesen; Gemeinschafts- einrichtungen; Sozialversicherung und Wohlfahrt Wirtschaftsforderung Sonstiges Gesamtausgaben in Prozent des BSP GesamtiiberschuB/-defizit in Prozent des BSP Tabelle 27: Laufende Eimahmen der Zentralregierung 254 Steuereinnahmen Laufende Einnahmen ohne Steuern Laufende Gesamteinnahmen in Prozent des BSP Tabelle 28: Einkommensverteilung 256 Prozentuale Anteile am Haushaltseinkommennach prozentualen Haushaltsgruppen Technische Erlauterungen Verzeichnis der Datenquellen In jeder Tabellesind die &der innerhalb DieZahleninden farbigenZwischenzeilen . . Nicht verfiigbar. ihrer Gruppen in steigender Rangfolge sind zusammenfassende Kennzahlen fiir (.) Weniger alsdieHalfteder angegebenen nach der Hohe ihres BSP pro Kopf aufge- Undergruppen. Die Abkiinung w nach Einheit. fiihrt,a&r jenen h d e m ,fiirdiesichein einer zusammenfassenden Kennzahl gibt AlleZuwachsraten beziehen sich a d reale BSP pro Kopf nicht berechnen Idt. Letz- an, da8 es sich um einen gewogenen GrijBen. tere sind am Ende ihrer Gruppekursiv in Dwchschnitt handelt; der Buchstabe m Kursiv geschriebene Zahlen gelten fiir alphabetischer Reihenfolge wiedergege- steht entsprechend fir Medianwert und s andere als die angegebenen Zeitraume ben. Die unten ausgewiesenenOrdnungs- fiir Summe. oder Jahre. nummem bestimmen die Reihenfolge in den Tabellen. Afghanistan Irland 101 Pakistan Agypten, Arabische Republik Israel 89 Panama Albanien Italien 102 Papua-Neuguinea Algerien Jamaika 63 Paraguay Angola Japan 108 Peru Argenthien Jemen, Arabische Republik 42 Philippinen Athiopien Jemen, Demokr. Voksrepublik 41 P o h Australien Jordanien 73 Portugal Bangladesh Jugoslawien 86 Ruanda Belgien Kamerun 54 Rumhien Benin Kamprtschea 32 Sambia Bhutan Kanada 114 Saudi-Arabien Birma Kenia 26 Schweden Bolivien Kolurnbien 67 Schweiz Brasilien Kongo, Vollcsrepublik 60 Senegal Bulgarien Korea, Demokr. Volbepublik 70 Sierra Leone Burkina Korea, Republik 78 Simbabwe Burundi Kuba 69 Singapur Chile Kuwait 98 Somalia China Laos, Demokr. Volksrepublik 33 Sowjetunion Costa Rica Lesotho 37 Spanien 100 DZnemark Libanon n Sri Lanka 25 Deutschland, Bundesrepublik Liberia 38 Sudafrika, Republik 84 Dartxhland, Demokr. Republik Libyen 96 Sudan 28 Dominilcanishe Republik Madagaskar 23 Syrien, Arabische Republik 74 Ecuador Malawi 8 Tansania 12 Elfenbeinkuste Malaysia 75 Thailand 55 El Salvador Mali 3 Togo 17 Finnland Marokko 50 Trinidad und Tobago 92 Frankreich Mauretanien 39 Tschad 31 Ghana Mexiko 82 Tschechoslowakei 122 Griechenland Mongolische Volksrepublik 72 Tunesien 62 GroBbritannien Mosarnbik 34 Turkei 61 Guatemala Nepal 4 Uganda 9 Guinea Neuseeland 103 Ungarn 119 Haiti Nicaragua 56 Uruguay 85 Honduras Niederlande 107 Venezuela 87 Hongkong Niger 11 Vereinigte Arabische Emirate 99 Indien Nigeria 53 Vereinigte Staaten 117 Indonesien Norwegen 116 Vietnam, SozialistischeRepublik 35 lrak 94 Oman 95 Zaire 5 Iran, Islam. Republik 93 bterreich 106 Zentralafrikanische Republik 16 Einfiihrung (anlalich von Konsultationen der Weltbank) und sind in einigen Fallen angepafltworden, um sie rnit internationalen Definitionen und Konzepten in Ubereinstimmungzu bringen und um Konsistenzzu gewiihrleisten. Angaben zu den Auslandsschulden werden der Bank von den Mitgliedslandern im Wege des Schuldenberichtssystemszur Verfiigung gestellt. Andere Datenreihen stamrnen vom Inter- nationalen Wahrungsfonds sowie von den Verein- ten Nationen und Sonderorganisationen. Um die Vergleichbarkeit zu erleichtern, werden Die Kennzahlen der Weltentwicklung vermitteln Verhaltniszahlen und Zuwachsraten ausgewiesen Informationen uber die wichtigsten Grundzugeder und absolute Zahlen nur in einigen wenigen Fallen wirtschaftlichenund sozialenEntwicklung.Die von angegeben. Die diesjahrige Ausgabe enthalt neue der Bank gesammelten Daten betreffen iiberwie- Zeitraume fur die Verhaltniszahlen und Zuwachs- gend ihre noch nicht entwickelten Mitgliedslander. raten. Die meisten Zuwachsraten wurden fur zwei Die Kennzahlen enthalten aber auch vergleichbare Zeitraume berechnet: 1965 bis 1973 und 1973 bis Angaben fiir marktwirtschaftlicheIndustrielander, 1983 oder - sofernfur 1983 keine Daten vorlagen da diese Daten leicht zu beschaffen sind. Angaben -1965bis1982.AlleangegebenenZuwachsraten iiber Staatshandelslhder, von denen nur wenige sind reale GroBen;siewurden, soweitnichtsGegen- Mitgliedder Weltbanksind, wurden nur aufgenom- teiliges angemerkt ist, rnit Hilfe der Methode der men, soweit sie in vergleichbarerForm zur Verfu- kleinsten Quadrate berechnet. Da diesesVerfahren gung stehen. alle beobachteten Werte innerhalb eines Zeitraums Es wurden keine Miihen gescheut, um die Daten beriicksichtigt, reflektieren die so ermittelten Zu- zu standardisieren. Es ist jedoch keine volle Ver- wachsraten Entwicklungstrends, die durch auBer- gleichbarkeit gewiihrleistet, und die Kennzahlen gewohnliche Werte nicht uber Gebuhr beeintrach- durfen nur rnit der gebotenenVorsicht interpretiert tigt werden. Kursiv gedruckte Zahlen gelten fur werden. Das statistischeMaterial beruht auf Quel- andere Jahre oder Zeitraume als die angegebenen. len, die als hochst kompetent gelten, aber viele Alle Dollar-Angaben beziehen sich auf den US- Daten unterliegen betrachtlichen Fehlermargen. Dollar. Die verschiedenen Verfahren, die bei der Unterschiededer nationalen statistischenPraktiken Umrechnung von Angaben in nationaler Wiihrung beeintrachtigen ebenfalls die Vergleichbarkeit der angewandt wurden, werden bei Bedarf in den Daten, die daher nur Anhaltspunkte fur Entwick- technischen Erlauterungen beschrieben. lungstrends und groBere Divergenzen zwischen Ein Teil der Abweichungen zwischen den hier einzelnen Volkswirtschaften vermitteln und nicht ausgewiesenen Daten und den letztjiihrigen Anga- alsgenaueQuantifizierungdieser Unterschiedeher- ben beruht nicht nur auf der Fortschreibung, son- angezogen werden konnen. dern auch a d der Revision historischer Zeitrei- Die Kennzahlen in Tabelle 1geben eine zusam- hen. menfassende fhersicht uber die einzelnen Volks- Wieim Weltentwicklungsberichtselbstwerdendie wirtschaften. Die Angabenin den ubrigen Tabellen in den Kennzahlen beriicksichtigten Volkswirt- betreffendiefolgenden Bereiche: Volkswirtschaftli- schaftenzu verschiedenen groBen Gruppen zusam- che Gesamtrechnung, Landwirtschaft, Industrie, mengefdt. DieseGruppierunggibt AufschluBuber Energie, Adenhandel, Auslandsschulden, Ent- den unterschiedlichen Entwicklungsstand einzelner wicklungshilfe, sonstige auflenwirtschaftliche Lander. Ein GroBteil der erfaBten Volkswirtschaf- Transaktionen, Demographie, Erwerbspersonen, ten wird weiterhinnach dominierendenMerkmalen Verstadterung, soziale Kennzahlen, Finanzen der untergliedert - um zwischen olimporteuren und Zentralregierung und Einkomrnensverteilung. Die olexporteuren sowiezwischen marktwirtschaftlich Tabelle iiber die Ausgaben der Zentralregierungist und planwirtschaftlich organisierten Industrielan- eine erweiterte Version einer friiheren ubersicht, dern zu unterscheiden. In den Tabellen werden die die auaerdem durch eineTabelle uberdielaufenden folgendenHauptgruppierungen verwendet: 35 Ent- Einnahmen der Zentralregierungenerganzt wird. wicklungslander mit niedrigem Einkommen mit Die Angaben uber die Volkswirtschaftlichen einem Pro-Kopf-Einkommen im Jahre 1983 von Gesamtrechnungenstammen von Mitgliedslandern unter 400 Dollar, 59 Entwicklungslander rnit mitt- lerem Einkommen mit einem Pro-Kopf-Einkommen jeweilsam Endeder zugehorigen Einkommensgrup von 400Dollar oder mehr, 5 olexportierende Lan- pe in alphabetischer Reihenfolge und kursiver der mit hohem Einkommen, 19 marktwirtschaftli- Schreibweise aufgefuhrt. Diese Anordnung wird in che Industrielkindersowie 8 osteuropaische Staats- allen Tabellen angewandt. Die entsprechenden handelsliinder. Es sei darauf hingewiesen, daR Ordnungsnummern der einzelnen Volkswirtschaf- infolge unzureichender Daten und unterschiedli- ten sind in der alphabetischen ~bersichtim Lander- cher Berechnungsverfahren fiir das Volkseinkom- schlussel ausgewiesen, aus dem auch hervorgeht, men sowie wegen Schwierigkeiten bei der Umrech- welche Lander aufgrund fehlender BSP-pro-Kopf- nung Schatzwerte fur das BSP pro Kopf nicht fur Daten am Ende der Gruppen aufgefuhrt sind. alle Staatshandelslander zur Verfugung stehen. Lander mit einer Bevolkerungszahl von unter 1 Die vorliegende Ausgabe folgt weitgehend der Million werden in den Tabellen nicht erfafit. Die Darstellungsweise in den vorausgegangenen Jah- technischen Erlauterungen zu Tabelle 1 enthalten ren. In jeder Gruppe werden die Volkswirtschaften fur 35 kleine Mitgliedslander der Vereinten Natio- nach der Hohe ihres Pro-Kopf-Einkommens in nen und/oder der Weltbank einige grundlegende steigender Reihenfolge erfal3t - mit Ausnahme Kennzahlen. derjenigen, fur die solche Angaben nicht berechnet Zusammenfassende Kemzahlen in den farbigen dItk-.CnlrhPVnlkswhts&&m sindd Zwischenzeilen -Summen oder gewogene Durch- ------- I ,1Die versehiedenenFarben derObersichts- karteze-, zuwekherGruppeeinLand &Nt, und zwar a dder Basis seines B5P proKopf ImdineinigenFalenvanbeson- k e n Gkonomischen Merkmalen. Bei- spiebaisesind all^Undermitniedrigem Einkommen -wenigerals 400$BSPpro Kopf (1983)- geib angelegt. Die Grup- pen shd die gleichen wie in den nadzfol- genden28Tabellenundenthaltennurdie 1% Wnder mit e h r Bev6Ikerung von mehr als einer Million. 1 tinder mit niedrigem finkommen ~liporterrremit mittleremEinkommen t)Lexporteuremit mittleremEinkommen 8kporteure mit hohem Einkommen Marktwirtschaftli lndustridiinder schnitte - wurden fur die Landergruppen dort rnit mittlerem Einkommen ist aderdem in eine berechnet, wo geeignete und aussagekrgtige Daten untere und obere Kategorie untergliedert, um die zur Verfiigung standen. Da China und Indien die Aussagekraft der zusammenfassenden Kennzahlen zusammenfassendenKennzahlen fur die Lhder rnit zu verbessern. Angemerkt sei, daR die diesjahrige niedrigem Einkommen stark beeinflussen, werden Ausgabe auch gesonderte Kennzahlen fur die L b - fur verschiedene Untergruppen jeweils getrennte der rnit mittlerem Einkommen in Afrika sudlich der Indikatoren ausgewiesen.DieseUntergruppensind: Sahara enthalt. AuBerdem sei angemerkt, daB die China und Indien, alle ubrigen Volkswirtschaften Region ,,sudlich derSahara"alle Landersudlichder rnit niedrigem Einkommen und in der diesjahrigen Sahara umfaRt, ausgenommen Sudafrika. Ausgabe eine zusatzlicheUntergruppe fiir die Lan- Die bei der Berechnung der zusammenfassenden der rnit niedrigem Einkommenin Afrika sudlichder Kennzahlen venvendeten Verfahren werden in den Sahara. Da sich auBerdem der Olhandel auf die technischen Erlauterungen beschrieben. Der Buch- wirtschaftlichen Merkmale und auf die Entwick- stabe w nach einer zusammenfassenden Kennzahl lung der l n d e r rnit mittlerem Einkommen aus- gibt an, daB es sich um einen gewogenen Durch- wirkt, wurden auch zusammenfassende Kemzah- schnitt handelt; der Buchstabem steht entsprechend lenfur olimportierende und olexportierendeLander fur Median und s fur Summe. Da die Indikatoren aufgenommen. Die Gruppe der Volkswirtschaften nicht alle Volkswirtschaften einheitlich abdecken Bevolkerung 0-15 Mio Die Farben der Karte zeigen die GriiBen- die Bevalkerung jedes der 125 LAder ordnung der Bevolkerung eines Lands. aufgefthhrt is%;&e technixhen k1&u&- 15-50 Mio Beispielsweise sind Liinder mit einer rungenzudie* Tab& athalten&p- 50-100 Mio Bevolkerungvon wenigerals15Miagelb henfflrwet- 35L & d qmitelnwBed]- 100 Mio und mehr gezeichnet. Siehe hiemu Tabelle1,in der k a m g yon wen- &1MiUion, Keine Angaben verfiigbar r- Die Saulendatstellung zeigt die Bevolke- Bevijlkerung nach Lbdergruppen Anteilander ~esamtbevijlkerung,lY w rung nach lndergruppen fiir die Jahre 1965,1963, 2OUQ 1965 und 1983 sowie die projektierte Bevolkerung fiir das Jahr2000. Die Un- I dergruppen entsprechen den in den vor- - MUtonen hergehenden Karten d folgenden Ta- : bellen benutzten Gruppen. Die Kreiidarstellung zeigt den Anteil jeder lndergruppean der GesamtbevoI- kerung ohne k d e r mit einer Bevolke- rung von weniger als 1Million. Zu den ,,&rigen" gehoren die 6lproduzierenden b d e r mit hohern Einkommen. 2 I Under nit Under..... Indushiela~ Oskuro@ische niedrigem mittlerem Staats- Einkommen Einkommen handelshnder - Lebenserwartung *Die Karte teilt die W d e r na' der Lebenserwartungbeider Geburt ein, d.h. 50-59 Jahre nach &r Zahl der Jahre, die ein 1983 J 60-69 Jahre geborenes Baby erwarten kann zu leben. 70 Jahre und mehr &ispielmebe betriigt in den gelbangeleg- ten kdemdie Lebenserwartung h i der Keine Angaben verhigbar Geburt weniger als fiinfzigJahre. Anteil der Landwirtschaft am BIP 0-9 Prozent 10-19 Prozent das Bmttoinlandsprodukt ergibt den An- wirtschaft ist der Anteil der Landwirt- 20-39 Prozent teil der Landwirtschaft am BIP. Die Karte schaft am BIP schwer zu nennen, weil es 40 Prozent und mehr klassifiziertdie Under nach diesenAntei- schwierig ist, die genaue Wertschopfune len. Beispielsweisesind Lander mit einem der Subsistenzwirtschaft zu ermitteln. Keine Angaben verfiigbar Anteil von 0 bis 9 Prozent dunkelgriin I angelegt. Die Anteile sagen nichts tiber und grof3eAbweichungenvon den mittlerenTrends uberblick uber Bevolkerung, Lebenserwartung bei adtreten konnen, sollte der Leser bei Vergleichen der Geburt sowie Anteile der Landwirtschaft am zwischen den zusammenfassenden MaRgroBen fiir Bruttoinlandsprodukt (BIP). Diese Karten wurden unterschiedliche Kennzahlen, Lbdergruppen so- nach der Eckert-IV-Projektion erstellt, da sie die wie Jahre oder Zeitraume Vorsicht walten lassen. Landflachen aller Under, wenn auch unter Inkauf- Bei der Verwendung der Daten sollten in jedem nahme gewisser Verzerrungen bei Konturen, Ent- Falledie technischenErlauterungenzu Rategezogen fernungen und geographischer Lage, korrekt wie- werden. DieseErlauterungenskizzierendievenven- dergibt. Die Karten wurden exklusiv fur die Leser deten Methoden, Begriffe, Definitionenund Daten- dieser Veroffentlichung erstellt. Die Weltbank und quellen. Die Bibliographie vermittelt Einzelheiten ihre Tochterinstitute verbinden mit den verwende- iiber die zugrunde liegenden Quellen, die ihrerseits ten Bezeichnungen und den dargestellten Grenzen umfassende Definitionen und Beschreibungen der keinerlei Urteil uber den rechtlichen Status einzel- angewandten Konzepte enthalten. ner Territorien; ebensowenigbringen sie damiteine Die diesjarige Ausgabeenthalt vier Weltkarten. Bekr8tigung oder Anerkennung dieser Grenzen Aus der ersten Karte gehen die Lkderbezeichnun- zum Ausdruck. gen sowie die Gruppen hervor, denen die verschie- Die Kennzahlen der Weltentwicklung werden denenVolkswirtschaftenzugeordnetsind. Die Kar- unter der Leitung von Ramesh Chander erstellt. ten auf den folgenden Seiten vermitteln einen - TabeIie 1:Grundlegende Kennzahlen ESPpro Kopfa Durch. Lebens- schnittl. erwartung Beva- FlAche @hrilcher Durchschn jahrliche hder kerung (in Tsd. Zuwachs lnflat~onsratea Geburt (in Mio) Quadrat- in $ (in 94) (in %) (in Jahren) Mitte1983 hlometern) 1983 1965-83b 1965--73 1973-83C 1983 Under mlt nledrlgem Elnkommsn Chlnaund lndlen 1.752,3s 12.849s 280 w 3;2w 0;9w 3;7 w 62 w obrlgeUnder S83,Os 18.754s 200 w 0,7 w 4,s w 13,s w 51 w Ahika alldl. der Sahara 245,2s 15.451 s 220 w -0,2 w 3,9 w 17,5w 48 w 1 Athiopien 2 Bangladesch 3 Mali 4 Nepal 5 Zaire 6 Burkna 6,s 274 180 1,4 2,6 10.8 44 7 B~rma 355 677 180 2 2 2,8 6,s 55 8 Malaw~ 6,6 118 210 2 2 4.5 9 3 44 9 Uganda 13,9 236 220 -4,4 5.6 62,7 49 10 Burundi 4,5 28 240 2.1 2.9 12.4 47 11 Niger 6,l 1.267 240 -12 4,O 11,8 45 12 Tansania 20.8 945 240 0,9 3 2 11,5 51 13 Somalia 5,l 638 250 -0.8 3 3 20,l 45 14 lnd~en 733.2 3.288 260 1.5 6,3 7,7 55 15 Ruanda 5.7 26 270 2 3 7,7 11.2 47 16 Zentralafr.Rep. 2 3 623 280 0.1 3,O 14.4 48 17 To00 2.8 57 280 1.I 3.1 8.3 49 18 ~ezin 3:8 113 290 1;O 3;6 10.8 48 19 China 1.019,l 9.561 300 4,4 -1,O 1.7 67 20 Guinea 5 8 246 300 1,l 3,O 4.0 37 21 Haiti 5,3 28 300 1,l 4,O 7 8 54 22 Ghana 12,8 239 310 -2,l 8,l 51-6 59 23 Madagaskar 9.5 587 310 -1,2 4,l 13.9 49 24 Sierra Leone 3 6 72 330 1,1 l,g 14,7 38 25 Sri Lanka 15.4 66 330 2,9 5.1 14,5 69 26 Kenia 18,9 583 340 2 3 2 3 10,8 57 27 Pakistan 89.7 804 390 2.5 4 8 11,l 50 28 Sudan 20,8 2.506 400 1,3 7 2 18,O 48 29 Afghanistan 17,2 648 . . 0,5 3.8 . . 36 30 Bhutan 1.2 47 . . . . . . . . 43 31 Tschad 4 8 1.284 . , . . 4.5 8.3 43 32 Kambodscha .. 181 . . 33 Laos 3.7 237 .... .. 44 34 Mosambik 13,l 802 .. .. 46 35 Vietnam 58,5 330 .. .. ., ........ . . 64 Under mlt mlttlerem Elnkommen 1.165,2s 40.525s 1.310 w 3,4 w 5,2 w 29,3 w 61 w blexpolteure 542,ss 15.511 s 1.060 w 3,3 w 4.4w 19,6 w 57 w bllmpotteun, 822,6s 25.014 s 1.530 w 3,5 w 5,7 w 34,4 w 64 w Ahlke alldl. der Sahara 148,2s 5.822 700 w l,B w 4,s w 12,4 w 50 w *,I s 18.448s 750 w .&$# 5,6 w 17,Bw 57 w 36 Senegal 6.2 196 440 -0-1 3-0 8.9 46 37 Lesotho 1,s 30 460 4,4 11,9 53 38 L~ber~a 2.1 111 480 0.8 1,s 7.2 49 39 Mauretanien 1.6 1031 480 0,3 3,9 7-8 46 40 Bol~vten 6,O 1 099 510 0.6 7-5 35.2 51 41 Jemen, Dem VR 2,o 333 520 46 42 Jemen, Arab Rep 7.6 195 550 5.7 13,9 44 43 Indones~en 155,7 1919 560 5,O 63.0 18.0 54 44 Samb~a 6-3 753 580 -1,3 5 2 10,3 51 45 Honduras 4,l 112 670 0,6 2.9 8.6 60 46 Agypten, Arab Rep 452 1001 700 4 2 2.6 13.2 58 47 El Salvador 5.2 21 710 - 0 2 1.6 11,7 64 48 ElfenbefnkOste 9 5 322 710 1 ,o 4,l 11-9 52 49 Simbabwe 7,9 391 740 1 3 3,O 9,7 56 50 Marokko 20,8 447 760 2.9 2,o 8.4 52 51 Papua-Neugu~nea 3 2 462 760 0.9 6,6 6 9 54 52 Ph~l~pp~nen 52,l 300 760 2,9 8 8 11,7 64 53 N~ger~a 93,6 924 770 3 2 10.3 13.3 49 54 Karnerun 9.6 475 820 2,7 5.8 12.6 54 55 Thaland 49.2 514 820 4,3 2 5 8.7 63 56 Ntcaragua 3,O 130 880 -18 3,4 16.5 58 57 Costa Rica 2,4 51 1,020 2,1 4,7 23.2 74 58 Peru 17,9 1,285 1,040 0,1 10,l 52,3 58 59 Guatemala 7.9 109 1,120 2.1 1 3 9,9 60 60 Kongo, VR 1,8 342 1,230 33 4,6 12,4 63 61 Turke~ 47,3 781 1,240 3.0 10,5 42,O 63 62 Tunes~en 6.9 164 1,290 5,O 3.4 9.4 62 63 Jarnaika 2.3 11 1,300 -0,5 5 9 16,O 70 64 Domin~kan~scheRep 6,O 49 1,370 3-9 2,7 8 3 63 Anmehung Zur Verglechbarke~tder Daten und ~hrerAbgrenzungvgl Technlsche Erlauterungen 202 ESPpro Kopfa Durch- Lebens- schnittl. erwartung BevBI- Flache jahdicher Durchschn.Mhrliche bei der lnflatiowrate Geburt kerung (in Tsd. Zuwachs (in Mio) Quadrat- in $ (in Oh) (in %) (in Jahren) Mine 1983 kilometern) 1983 1965-83b 1965-73 1973-83C 1983 65 Paraguay 32 407 1.410 4,s 4,3 12,6 65 66 Ecuador 82 284 1.420 4,6 62 16,6 63 67 Kolumbien 27,5 1.139 1.430 3,2 10,8 24,O 64 68 Angola 82 1.247 . . . . . . . . 43 69Kuba 9.8 115 . . , . . . . . 75 70Korea. Dem.Rep. 19,2 121 .. .. . . . . 65 ---- 71 Libanon 2,6 10 .. . . 23 . . 65 72 MongolischeVR 1.8 1.565 .. . . 65 @$re BnP'6& -. 10,l6 1 W ' U,ll W L 73 Jordanien 3-2 98 6.9 . . 10,O 64 74Syrien,Arab. Rep. 9,6 185 1.760 4,9 3,l 12,7 67 75 Malaysia 14,9 330 1.860 43 12 63 67 76 Chile 11,7 757 1.870 -0,l 50,3 86,2 70 77Brasilien 129,7 8.512 1.880 5,O 23,2 63,9 64 78Korea. Rep. 40,O 98 2.010 6.7 15,5 19.0 67 79 Argentinien 293 2.767 2.070 03 24.1 167,8 70 80 Panama 2,O 77 2.120 23 23 7,1 71 81 Portugal 10,l 92 2.230 3,7 4.9 20.1 71 82 Mexiko 75,O 1.973 2.240 32 4.8 28,2 66 83 Algerien 20,6 2.382 2.320 3.6 3,8 12,8 57 84 Sadafrika 313 1.221 2.490 1,6 58 13,3 64 85 Uruguay 38 176 2.490 2,O 51-7 51.0 73 86 Jugoslawien 22,8 256 2.570 4,7 10,9 22,8 69 87 Venezuela 17.3 912 3.840 1.5 3,3 11,7 68 88 Griechenland 9.8 132 3.920 4.0 4,4 163 75 89 Israel 4,1 21 5.370 23 8.2 73,O 74 90Hongkong 5,3 1 6.000 62 6.4 9.9 76 91 Singapur 2.5 1 6.620 7-8 3.1 43 73 92 Trinidadund Tobago 1.1 5 6.850 3.4 5.7 156 68 93Iran, lslamischeRep. 42,5 1348 . .. , . . 55 60 94 lrak 14.7 435 . . . . 3.2 . . 59 6lexporteuremlt 95 Oman 96 Libyen 97 Saudi-Arabien 98 Kuwait 99 VereinideArab. Emirate 100 Spanien 101 lrland 102 Itallen 103 Neuseeland 104 Belo~en - 105 GroBbritannien 56,3 245 9.200 1,7 6 2 14.3 74 106 Osterreich 7,5 84 9.250 3.7 45 5.4 73 107 N~ederlande 14,4 41 9.890 2.3 64 6 2 76 108 Japan 119,3 372 10.120 4.8 6,o 4,7 77 109 Frankreich 54,7 547 10.500 3,l 53 10,8 75 110 Finnland 4.9 337 10.740 3.3 7.2 10.6 73 1 1 1 Deutschland. Bundesrep. 61,4 249 11.430 2:8 4:7 4.3 75 112 Austral~en 15,4 7.687 11.490 1.7 5.7 105 76 113 Danemark 51 43 11.570 1.9 7,6 9,s 74 114 Kanada 24,9 9.976 12.310 2.5 4.4 9.4 76 115 Schweden 8.3 450 12470 1.9 5,3 10.3 78 1 16 Norwegen 4,1 324 14.020 3,3 6,3 9,7 77 1 17 VereinigteStaaten 2343 9363 14110 1,7 4,7 73 75 1 18 Schweiz 65 41 16290 1.4 5.5 3.9 79 Oateurnpllische Staatshandeklllnder 1 19 Ungarn 120 Albanien 121 Bulgarien 122 Tschechoslowakei 123 DeutscheDem. R~D. 124 Polen 36.6 313 . . . . . . .. 71 125 Rumdnien 22,6 238 . . . . .. . . 71 126 Sowjetunion 2723 22.402 . . . . ~. . . 69 a Vgl. Technische ErlButerungen. b Da Angaben far die gesarnte Periodenicht immer verfugbar waren, gelten die kursiven Zahlen far andere als die angegebenenZeitraume. CKursive Zahlen far 1973-82 und nicht far 1973-83. Tabelle 2: Wachstum der Produktion Durchsch~iche Wachstumsraten (46) 5,s w 5,O w 2,6 w 2,s w 7,2 w 7.1 w ... ... 4.2 w 5,O w hlna und lndlen 6,0 w 5,4 w 2,5 w 3,O w 7.4 w 7.5 w .... 5,3 w brlge Under 3,7 w 3,3 w 2.8 w 2,2 w 5,6 w 3.5 w .. 4:; w 4,4 w / AWkeslldl. d~ War- " 3 . 1 ~ 1,2w 0,6 w .. 4,6 w 2,s w I 1 Athiopien 23 2.1 1,2 6 1 8;s 3,s 6,7 3,6 2 Bangladesch (.) 5.2 0,4 3,2 -6,l - . .. . . 1,5 7.4 3 Mali 3-1 4,l 0.9 5,O 52 .. 4,7 4,5 4 Nepal 1,7 3,O 1,5 1.0 , . . .. . 2.1 5 Zaire 3,9 -1,O . . 1,4 ... -2.0 . . ... . . -6.9 1,1 6 Burkina 2,4 3,5 . . 1,3 .. 5.1 . . 7 Birma 2.9 6,O 2.8 6,6 33 7,7 3:2 6,1 21% 5,l45 8 Malawi 5,7 42 .. 4,1 4.2 . . . . . . 4,2 9 Uganda 3,6 -2,1 3.8 -1,6 3:d -10.1 , . . . 3,8 -1.0 10 Burundi 48 3,6 4.7 2.3 10,4 8.3 . . .. 3,O 5,3 1 1 Niger -0,8 5.2 -2,9 1,6 13,2 10.9 . . . . -1,5 5,9 12Tansania 5,O 3.6 3.1 2,6 6.9 0,2 .. . . 6,2 5.4 13 Somalia 28 . . 3,5 . . 1.1 . . 2 6 14 lndin 3:9 4.0 3.7 2,2 3,7 4,3 4;d 4,2 4:2 6,l 15 Ruanda 63 58 . . . . . . . . . , . . . . . . 16 Zentralafr. Rep. 2.7 1 ,o 2,l 2.4 7,1 1,o .. .. 1,6 -0,7 17 Togo 5,3 2,s 2.6 1.1 6.2 28 .. . . 7,3 3,O 18 Benin 2.2 48 . . 2,7 . . 63 . . .. .. 6.0 19 China 7.4 6.0 1,9 3,5 9,l 8,4 .. . , . . 4,5 20 Guinea 3,O 3.1 . . 2,4 , , 6,7 . . . . .. 1,9 21 Haiti 1.7 3,0 -0,3 0.7 4,8 53 3,O 6,l 2,5 3,8 22 Ghana 3,4 -1,3 4,5 (.I 4,3 -7,O 6.5 -6,2 1,l -0.3 23 Madagaskar 35 0.3 . . -02 . .. , -1.8 . . 1,2 24 S~erraLeone 3,7 1 3 1,5 2,2 1,9 -2,9 3;3 2.5 7,l 4,1 25 Sri Lanka 42 52 2,7 4,l 7,3 4.8 5,5 3-4 3.8 8.0 26 Kenia 7-9 4,6 6.2 3,4 12.4 5,3 12,4 6,3 7.8 5,3 27 Pakistan 5,4 5-6 4,7 3,4 6.6 7,2 6,2 7,O 5,4 6.3 28 Sudan 02 63 0,3 3,5 1 ,0 67 . . . . 0,5 8,6 29 Afghanistan 1 ,O 24 -1.5 . . 4,O . . .. . . 5.1 .. 30 Bhufan . . . . .. . . . . . . .. . . . . .. 31 Tschad . 0.5 -5.8 . , .. .. .. . .. . . 32 Kambodscha -2,7 . . .. ... ... .. , .. , .. .. . .. , . v . .. ... . 33 Laos .. ... 34 Mosambik ..... .. . . .. ... . .. .. ~ .. .. ... .... I ilnkommen 7,l w 4,7 w 3,3 w 2,5 w 9,1 w 4,9 w 9,s w 4,9 w 7,s w 5.3 w 8lexporteure 7,2 w 4,s w 3,sw 1,8 w 10,O w 5,2 w 9.1 w 6,4 w 7,l w 5,9 w llmporteure 7,O w 4,5 w 3,2 w 3,l w 8,5 w 4,7 w 9.4 w 4,2 w 7,8 w 4,9 w Afrlka sodl. der Sahara 7,7 w 1,4 w 2,4 w -1,3 w 17,7w 1,Ow .. .. 7,l w 3.5 w 6.6 W r&& 3,4 w 1,s w 10,6 w 4,4 w 8.5 w 5,4 w 6,8 w 5,s w I6Sene a1 13 2.6 0,s 3,5 6,1 . . . . 15 2.2 37 ~esotao 3,9 55 . . .. .. .. . . 38 Liberia 53 0,2 5 2.0 6,2 -1,5 132 0.5 3;8 0,8 39 Mauretanien 26 2.5 -r, 1 2,6 3,5 (.) . . . . 8.7 3,9 40 Bdivien 4,4 1,5 3,5 1.5 5,l -0,6 4.2 1.7 4,3 2,6 41 Jernen,Dem. VR. . . . . , . .. . . . . . . .. 42 Jemen, Arab. Rep. .. 82 . . 2.1 13:i .. 11;3 43 lndonesien 8,l 7,O 4,8 3,7 13:4 8,6 9,O 12;6 9:6 9.0 44 Sarnbia 3.0 0.2 . . 1.4 -0,3 .. . . . . 0.6 45 Honduras 4.4 4,O 2.4 3.3 5;8 5,1 6,5 5,5 5,5 4,O 46 Ag pten,Arab. Rep. 38 8,8 2.6 2.5 3.8 10,6 .. .. 4,7 11,l 47 EILlvado! 4,4 -0.1 3.6 0,7 5,2 -1,4 5,l -2.4 4,4 0,O 48 Elfenbeinkuste 7.1 4,7 3,7 4,O 8,8 7.4 8.9 4,5 8,5 4,l 49 Simbabwe 7.3 1.8 . . 1,2 . . . . .. 3.3 50 Marokko 5,7 4,7 4.8 0.7 5;4 4$d 6,l 4,O 6,l 6,l 51 Papua-Neuguinea 6.7 1 ,0 . . 2.6 3,7 .. -0,l 52 Ph~lippinen 5.4 54 4.1 4,3 7:4 6.4 8,5 5:d 4:8 5.2 53 Nigeria 9,7 1 2 2.8 -1.9 19.7 03 15.0 10,7 8,8 4,l 54 Kamerun 42 6-8 4,7 1,8 4.7 13,7 7.5 9,9 3,6 7.3 55 Thailand 7,8 6,9 5,2 3,8 9.0 9,o 11,4 8.9 9,l 7,6 56 Nicara ua 3.9 -1,3 2.8 1.4 5.5 -0,9 7,2 0,8 3,6 -2.9 57 costaiica 7.1 2,7 7,O 1,7 9,3 3,O . . . . 6.1 2.9 58 Peru 33 18 2,O 0,9 4,l 1.6 4.4 0,4 3,6 2,2 59 Guatemala 6.0 3,7 5.8 2,3 7.2 5,l 7.4 4.0 5.8 3.8 60 Kongo,VR 68 7.9 4,l 0,4 9.3 12.7 . . . . 6.7 6,8 61 Ttlrkei 63 4 1 2,5 3.4 7.9 4.2 9.5 3,7 8,4 4,3 62 Tunesien 7,3 6,0 6,9 1.6 8,6 8,l 10.3 11.1 6.7 6,3 63 Jamaika 5.4 -1,7 0,6 -0.2 4,5 --4,3 4.0 -3.6 6,8 -0,3 64 DominikanischeRep. 8,s 4,4 5.9 3,2 14,4 3,9 12.0 4,4 6,9 5,2 Anmerkung Zur Vergle~chbarke~tder Daten und ~hrerAbgrenzung vgl Techn~scheErlauterungen 65 Paraguay 66 Ecuador 67 Kolumbien 68 Anaola 69 KuEa .. . . . . . . . . . . .. . . . . . . _- 70Korea, D m .Rep. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 Libanon 6;2 . . 1,4 . . 5-5 .. .. 7,l . . _72_MongolischeVR _ . . . . . .. .... .. .. , .. . . 6lexporleuremlt U e m Elnkornmen 9,O w 5,2 w .. 6,7 w -.- 0,0 w .. .. 95 Oman 96 Libyen 97Saudi-Arabien 98Kuwait 100S anien 64 1,8 2,8 .. 8.6 . . . . . . 5,6 . . 101 lrind 5,O 3.2 .. . . .. .. . . . . . . 102 Italien 52 22 0:5 1.5 6.2 19 .. . . 5,2 2.6 103 Neuseeland 3.7 03 . . .. . . . . . . 104 Belgien 52 1.8 2,2 1,9 6,4 0;7 7:4 l;d 4,4 2.6 105 GroRbritannien 2,8 1.1 2,6 2,4 2,l -0.3 2,6 -1,9 3,3 1,s 106 bsterreich 5.5 28 1,7 1,3 6,4 23 6.9 2,7 5.2 3,5 107 Niederlande 5.5 1,s 5,O . . 6,s . . . . . . 5.0 108 Japan 9.8 4,3 2,l -1.6 13,s 5,5 . . . . 8,3 $8 109 Frankreich 5,s 2.5 1,7 . . 6,7 .. .. . . 52 . . 1 10 Finnland 5,3 2,7 1,0 1,l 6,4 2.9 7,5 3.6 5,6 2,8 1 1 1 Deutschland,Bundesrep. 4,6 2.1 2,5 2,l 4.9 l,6 5,3 1.8 4,4 2,6 1 12 Australien 55 2,4 1,6 . . 5.7 . . .. . . 5,4 . . 1 13 Danemark 3,9 1 3 -1.5 3,4 4,O 0,s 4,7 2,3 4,3 2.2 1 14 Kanada 52 2,3 1.2 2,2 52 03 5,4 0.8 5,5 3,O 1 15 Schweden 3,6 1,3 1.1 -0.1 3,9 0.2 4.1 -0.1 3.6 2,l 1 16 Nonvegen 4,O 3,7 -0,5 1,2 4.8 4,4 48 (.) 4.0 3,s 1 17 Vereinigte Staalen 32 2.3 1,8 1,4 2.8 1 2 2,9 1.4 3,5 3,O 1 18 Schweiz 42 0.7 . . . . . . .. . . .. . . . . Weumpillsche Staatahmdela)llm .. .. 119 Ungarna 6.1 3,7 31 3,1 6-5 4,4 . . . . 7,5 3,3 120 Albanien . . .. . . .. .. . . .. . . , . . . 121 Bulgarien . . .. . . .. . . . .. .. . . . . 122 Tschechoslowakei . . . . . . .. .. , . . . . .. . . .. 123 DeutscheDem.Rep. . . .. , . .. . . . . . . .. .. .. 124 Polen .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. 125 Rumhien . . . . . , . . . . . . .. . . . . . . 126 Sowjetunion . . . . .. . . . . . . .. . . . . a Das Verarbeitende Gewerbe ist,ein Teil des Industriesektors; sein Anteil am BIP wird 'edoch gesondert auqawiesen, weir es typischerweise der dynam~schsteBeretch des lndustr~esektors(st. Kursive Zahlen firr 1966-73 und nicht h r 1965-79. Kurs~veZahlen Mr 1973-82 und nicht firr 1973-83. Der DienstleistungsseMorenthalt den unaufgeschlitsseltenTeil des BIP. Tabelle 3: Produktionsstruktur Verteilung des Bruttoinlandsprodukts(96) BlPa (Verarbeiten es D~enstlerstungs- (in Mro $) Landw~rtschafl lndustrie Gewerbe) s' sektor 196F 1983d 196!jc 1983~ 196F 1983~ 1965= 19834 1965C 19834 Under mil nledrigam Elnkommen 4 3 w 3 7 w 2 9 w 3 4 w 1 4 w 1 4 w 28 w 29 w China und lndien 42w 3 7 w 3 2 w 3 8 w 1 5 w 1 5 w 2 6 w 25w Obrlga Lander 4 4 w 3 8 w l 6 w 1 9 w 11w 1 2 w 40w 43w Afrlka sOdl. der Sahara - 44 w 41 w 16 w 1 7 w 9 w 7 w 40 w 42 w i ~thiopien 1.180 4.270 58 48 14 16 7 1 1 2 Bangladesch 4.360 10.640 53 47 1 1 13 .. . . . . 36 28 36 40 3 Mali 370 980 49 46 13 1 1 . . 38 43 4 Nepal 730 2.180 65 59 1 1 14 3 4 5 Zaire 1.640 5.440 22 36 27 20 17 2 51 23 44 27 6 Burkina 250 900 52 41 15 19 7 Birrna 1.600 6,190 35 48 13 13 '9 '9 32 52 39 40 8 Malawi 220 1.330 50 . . 13 . . . . 37 . . 9 Uganda 1.080 3.360 52 13 . . '8 . . 35 10 Burundi 160 1.020 . . 58 . . 16 . . .. .. 26 1 1 Niger 370 1.340 63 33 9 31 . . 28 37 12 Tansania 790 4.550 46 52 14 15 '8 9 40 33 13 Somalia 220 1.510 71 50 6 1 1 3 6 24 39 14 lndien 46.260 166.170 47 36 22 26 15 15 31 38 15 Ruanda 150 1.560 75 . . 7 . . 2 . . 18 . . 16 Zentralafr. Rep. 140 600 46 37 16 21 4 8 38 42 17 Togo 190 720 45 22 21 28 10 6 34 50 18 Benin 210 930 53 40 9 14 . . . . 38 47 19 China 65.360 274.630 40e 37 3ae 45 .. 22e 18 20 Guinea 520 1.910 .. 38 . . 23 . . '2 . . 39 21 Haiti 350 1.630 . . .. . . . . 22 Ghana 1.330 3.720 41 53 i9 7 id '4 41 40 23 Madagaskar 730 2.850 31 47 16 75 53 44 24 Sierra Leone 320 950 34 32 28 20 '6 '5 38 46 25 Sri Lanka 1.770 4.770 28 27 21 26 17 14 51 47 26 Kenia 920 4.940 35 33 18 20 1 1 12 47 46 27 Pakistan 5.450 25.880 40 27 20 27 14 19 40 46 28 Sudan 1.330 6.850 54 34 9 15 4 8 37 51 29 Afghanistan 620 .. .. . . . . .. . . .. . . .. 30 Bhutan . . .. . . . . . . . . .. . . . . . . 31 Tschad 240 320 47 . . 12 . . . . . . 41 .. 32Kambodscha 870 .. .. . . . . 33 Laos 34 Mosamh;k 35 Vfetnan - lnder mlt mlttlerem lexporteure llmporteure Afrlka sOdi. der Sahara 27 36 40 26 3 7 34 38 39 Mauretanien 160 700 32 34 36 21 4 . . 32 45 40Bolivien 920 3.340 21 23 30 26 16 16 49 52 41 Jemen, Dam.VR. . . 850 . . . . . . .. . . 42 Jemen, Arab. Rep. . 3.710 21 . . 17 '7 62 43 lndonesien 3.630 78.320 59 26 12 39 '0 13 29 35 44 Sambia 1.040 3.350 14 14 54 36 7 19 32 48 45 Honduras 460 2.640 40 27 19 26 12 15 41 47 46 ag pten Arab. Rep. 4.550 27.920 29 20 27 33 45 47 47 EIL~vaiior 800 3.700 29 20 22 21 i d 15 49 59 48 ElfenbeinkOste 960 7.090 36 27 17 24 10 13 47 50 49 Sirnbabwe 960 4.730 18 1 1 34 32 20 21 48 57 50 Marokko 2.950 13.300 23 17 28 32 16 17 49 51 51 PapuaNeuguinea 340 2.360 42 16 .. .. 41 . . 52 Philippinen 6.010 34.640 26 22 28 36 20 25 46 42 53 Nigeria 4.190 64.570 53 26 19 34 7 5 29 40 54 Karnerun 750 7.220 32 24 17 32 10 1 1 50 45 55 Thailand 4.050 40.430 35 23 23 27 14 19 42 50 56 Niara ua 710 2.700 25 22 24 32 18 26 51 47 57 costa Wica 590 3.060 24 23 23 27 . . 53 50 58 Peru 4.900 17.630 15 8 30 41 20 26 55 51 59 Guatemala 1.330 9.030 . , . . . . . . . . 60 Kongo, VR 200 2.110 19 7 i9 55 . . '6 62 38 61 TCirkei 7.660 47.840 34 19 25 33 16 24 41 48 62 Tunesien 880 7.020 22 14 24 36 9 14 54 50 63 Jarnaika 870 3.140 10 7 37 34 17 19 53 60 64 Dominikanische Rep. 960 8.530 26 17 20 29 14 18 53 55 Anmerkung. Zur Verglerchbarke~tder Daten und ~hrerAbgrenzungvgl. Technrsche ErButerungen Vertellung des Brutto~nlandsprodukts(%) BIPa (Verarbe~tendes Dienslle~stungs- (in MIO8) Landwlrtxhaft lndustrle Gewerbe)b sektor 1969 1983d 1965C 1983d 1965C 1983~ 1965~~1983d 1965C 1983~ 65 Paraguay 66 Ecuador 67 Kdumbien 68 Angola 69 Kuba . . . . .. .. . . .. .. .. . . . , 70Korea, Dem.Rep. .. .. .. . . . . .. . . 71 Libanan "- 1.150 . . 12 . 21 .. . . . . 67 72 Mongolisch ., . . .. ... .. .... . . .. .... - - Obere Elnkommenskateg 73 Jordanien 3.630 8 31 . . 15 61 74 S rien Arab. Rep. 1.470 16.850 29 19 22 25 . . .. 49 55 75 dalayiia 3.000 29.280 30 21 24 35 10 19 45 44 76 Chile, 5.940 19.290 9 10 40 36 24 20 52 55 77 Braslllen 19.260 254660 19 12 33 35 26 27 48 53 78 Korea.Rep. 3.000 76.640 38 14 25 39 18 27 37 47 79 Argentinien 14.430 71.550 17 12 42 39 33 28 42 49 80 Panama 660 4.370 18 . 19 . . 12 . . 63 . . 81 Portugal 3.740 20.340 . . 8 . . 40 . . 51 82 Mexiko 20.160 145.130 14 8 31 40 21 22 & 52 83 Algerien 3.170 47.200 15 6 34 54 1 1 13 51 40 84 SOdafrika 10.540 80.850 10 . . 42 23 . . 48 . . 85 Uruguay 930 4.750 15 12 32 28 .. , . 53 60 86 Jugoslawien 11.190 46.890 23 . 42 . . .. . . 35 87 Venezuela 8.290 8.170 7 7 23 40 .. 17 71 53 88Griechenland 5.270 30.770 24 17 26 29 16 18 49 53 89 Israel 3.590 20.660 8 6 37 27 .. 55 67 90Hongkong 2.150 27.500 2 1 40 30 24 22 58 69 91 Singapvr 970 16.640 3 1 24 37 15 24 73 62 92 Trlnidadund Tobago 660 8.620 5 . . 38 . . 19 . . 57 , . 93Iran, lslamlscheRep. 6.170 . . 26 . . 36 . . 12 .. 38 . . 94 lrak 2.430 18 . . 46 . . 8 .. 36 .. -- - -- - -- ~- .. --- - pp-ppp--p pp- 6lexporteuremlt hohm Elnkomme 95 Oman 96 Libyen 97Saudi-Arabien 98Kuwait 99 Vereiniate Arab. Emirate Marktwlrtscha Industrlellndc I00 S anien 23.320 157.880 15 . . 36 , . 25 . . 49 . . I01 lrknd 2.690 18.040 .. . . . . . . . . 102 ltalien 62.600 352.840 1 1 6 41 40 . . . . 48 54 103 Neuseeland 5.580 23.820 8 . . 33 23 . . 59 104 Belgien 16.840 80.090 '5 2 41 35 30 25 53 63 105 roObritann~en 99.530 455.100 3 2 41 32 30 18 56 66 106 8sterreich 9.470 66.640 9 4 46 39 33 27 45 58 107 Niederlande 19.700 136.520 4 .. 33 .. 24 63 108 Japan 90.970 1.062.870 '9 4 43 42 32 30 48 55 109 Frankreich 97.930 519.200 . . . . .. . . . . . . . . . . 110 Finnland 8.190 49.390 7 33 33 21 23 52 60 1 1 1 Deutschland.Bundesrep. 114.830 653.080 l.5. 2 .. 46 . . 36 . . 52 1 12 Australien 23.260 167.110 10 . . 41 . . 28 . . 50 . . 1 13 Danernark 10.180 56.360 8 4 32 23 20 16 60 72 1 14 Kanada 51.840 324.000 5 3 34 29 23 16 61 68 1 15 Schweden 21.670 91.880 6 3 40 31 28 22 53 66 1 16 Norwegen 7.080 55.060 8 4 33 42 21 14 59 55 117 Vereinigte Staaten 688.600 3.275.701 3 2 38 32 29 21 59 66 1 18 Schweiz 13.920 97.120 . . . . .. . . . . . . . . . . ~- ~ I 1 19 ungarnl .. 21.020 24 19 37 42 31 35 39 39 120 Albanien . . .. . . . . . . . . . , . . . . .. 121 Bulgarien . . . . . . . . . . . . 122 Tschechoslowakei . . . . . . , . . , . . 123 DeutscheDem. Rep. .. . . .. . . . . . . . . . . . , . , 124 Polen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 Rumdnien . . . . . . .. . . . . .. . . .. . . aVg.TechnixheErlAurerungen Dasverarbe~tendeGewerbe1steinTaldesindustr~ellenSektors:seiv Anteilam BIPwirdjed0cngesondertausgenesen. daes typ,xhewe~seder dynam,xnste Bere.chaes ~ndustr~ellenSektors1st KurslveZahlen fur 1966 uvd ncbt fur 1965. K~rs~veZahlenfar 1982uno n.cht fur 1983. e Beruhta ~Nenoproauktionswen. Auf Bass von Angaben zu konstanten Preisen.D~enstleislungenenschl~eBl.chdes ~na~fgeschlus- f selte? Teils des BIP Tabelle 4:Wachstum von Verbrauch und Investition DurchschnittlihejahrlicheWachstumsraten(%) mentlicher Privater Bruttoinlands- Verbrauch Verbrauch investition 1 965-73a 1973-831) 1965-73a 1973-83b 1965-738 1973-83b 8,4 w 5.7 1 Athiopien 3.7 7.1 4,2 2,6 1.5 2.6 2 Bangladesch C c 0'9 5,4 --6,4 42 3 Mali (.) 73 3,9 2.8 1 ,O 42 4 Nepal .. .. , . . . . . 5Zaire 5,8 2,2 22 -7,7 l0;2 4,9 6 Burkina 10,7 3,6 0-4 4,9 13,7 -3,7 7 Birrna c c 2,9 5,4 2,s 14.1 8 Malawi 3,O . . 4,O .. 16.0 . . 9 Uganda C C 3,8 -6,4 2,l -5,2 10 Burundi 12.3 5.4 4,7 2,8 -14 15,7 1 1 Niger 2,l 2,3 -3.3 6.6 4.6 35 12 Tansania c c 5.0 3,o 93 4,4 13 Somalia 1,s .. 7,9 . . -8,2 14 lndien 6;s 88 3,3 3.3 3.9 4.2 15 Ruanda 2,8 . , 7,7 . . 6.3 . . 16 Zentralafr.Rep. 1,7 -15 3,6 32 2.3 -6,7 17 Togo 7.9 8.4 6,O 3.3 3,3 -0,2 18Benin 3,6 3.7 1 .I 3,1 3,9 10,3 19China c c 3.7 5,5 8,9 66 20Guinea .. 64 . . 2.0 .. -0.7 21 Haiti 3.1 5.1 0,8 2,9 14,4 8,4 22Ghana 1,l 4,8 23 -1,3 -3.5 --a,1 23 Madagaskar 3,3 3.9 40 -0,s 3,9 -1,0 24Sierra Leone 5,3 -2.7 3.8 3,2 -1 -4 7,1 25Sri Lanka 23 1,6 35 4,3 7.9 15,7 26 Kenia 13,l 63 5.8 3,6 15,9 3,4 27 Pakistan 6 2 4.7 5,9 6,l 0.4 499 28 Sudan 1.4 43 -1.7 7,6 02 5.6 29 Afghanistan c . . 1.1 . . -2,2 . . 30 Bhutan . . . . . . . . . . . . 31 Tschad 6,O . . 0,7 . . 4,5 . . 32Kambodscha . . . . . . . . . . .. 33 Laos . . . . . , .. .. . . 34 Mosambik . . . , . . . .. . . z 35 Viefnam .. . . . . .. .. .. I Under mlt mllerem Elnkommen 7,O w 4,9 w 6.8 w 4,8 w 8.8 w 4,2 w 6leyrorteure 8,8 w 8,4 w 8,3 w 5,8 w 9,4 w 6,Ow 6llmporteum 6,3 w 4,O w 7,l w 4,2 w 8,s w 3,1 w Afrlka didl. der Sahara 12,O w 4,s w 4,3 w 2,8 w 12,3w 3,2 w 8,5 w 6,l w 5,4 w 4,4 w 8,4 w 5,1 w 38 Liberia 4.5 4,l 0,3 -0,l 5,6 1-5 39 Mauretanien 6.1 1,4 2.7 3.0 12.5 7,O 40Bolivien 8.4 2.3 3,l 2.9 6,9 -11,4 41 Jemen. Dern. VR. .. . . . . . . 42Jernen, Arab. Rep. .. 2016 .. 5,8 .. 18:2 43 lndonesien 9,8 11,4 7,1 9,3 17,5 12.3 44 Sarnbia 10.4 -0,8 -1,2 3,9 6,2 -123 45 Honduras 7,O 63 3.8 4,3 4,3 0.7 46 Agypten, Arab.Rep. c c 5.3 8.1 -1 ,!5 12,O 47 El Salvador 8.3 3,3 3.0 0,6 3,7 -57 48 ElfenbeinkUste 15.2 9,6 5,l 3,7 10,2 6,O 49 Simbabwe 6.9 10,8 7.3 2.9 9.2 1,9 50 Marokko 5,5 c 5.1 53 11,O 2,4 51 Papua-Neuguinea 2.4 -2.2 5.2 3,l 10,9 4.2 52 Philippinen 84 3.7 4,O 4,6 4,4 7,3 53 Nigeria 16,l 3.3 4.9 23 15.2 3,5 54Karnerun 4,6 5.9 3.4 5,4 8,6 10,6 55 Thailand 9.8 9,4 63 5.9 7,6 6.2 56 N caragua 32 13,4 2,7 -4,3 3,3 -2,7 i 57 Costa Rica 6,8 3,7 51 1,9 9,3 -3,4 58 Peru 5,4 32 5,6 1,9 -2,6 -2,7 59 Guatemala 5-7 6.7 5,4 3,7 5.3 1.2 60 Kongo,VR 7.4 5,O 3,9 10,8 9,3 10,2 61 TOrkei 5.7 53 6,O 22 9.7 2,3 62 Tunesien 5,7 8.1 7,O 72 36 95 63 Jamaika 13,6 2,6 4,5 -2,O 7,5 -65 64 Dorninikanische Rep. -3,6 6,5 85 4,5 19.2 2.5 Anmerkung: Zur Vergleichbarkeit der Datenund ihrer Abgrenzungvgl. Tschnische Erlauterungen. 208 - - - - Durchschnittlichejhhrliche Wachstumsraten(%) bentlicher Privater B[uttoinlands- Verbrauch Verbrauch ~nvestition 1 965-73a 1 973-83b 1965-73a 1973-83b 1965-73a 1973-83b 65 Paraguay 66Ecuador 67 Kolurnbien 69 ~ u & a .. .. .. .. 70 Korea,Dem. Rep. .. .. . . .. 71 Libenon 3',7 54 .. 5-1 .. 72 Mongolische VR .. ., .. . . - - 73 Jordanien . . 93 . . 1 1 3 19.9 74 Syrien. Arab. Rep. 123 10.7 6.5 92 712 11.3 75 Malaysia 6.9 10.2 4.6 72 9,l 11,9 76 Chile, 63 0,4 4,8 2,6 (.I -0.3 77 Bras~l~en 7,3 4,4 10.2 60 11,3 2,5 78 Korea. Rep. 7,3 5.8 8,7 6,O 19.7 9.1 79 Argentinien 24 2,9 4.3 0.3 6.7 -2.0 80Panama 9,7 52 . . 15.4 . . 81 Portugal 7,l 6;6 8.4 1,7 8.0 4.0 82Mexiko 8,7 69 7,7 5,4 8,4 4.5 83 Algerien 5.8 10.8 6,4 9-5 17,4 73 84 Sudafrika 5.2 . . 6,l . . 6.1 85Uruguay 2,l 37 4,l 1,1 3.9 710 86 Jugoslawien 22 2-4 9-7 3-9 48 5.2 87 Venezuela 6,8 52 5.5 7,7 9,O 2,5 88 Griechenland 5.7 5.2 6.9 3-0 1 1 ,I -1.4 89 Israel 15,8 -1,l 69 5.4 13.3 -1.7 90 Hongkong 6,9 9-4 9.5 10,2 3.7 10.8 91 Singapur 16,3 64 9,s 6,l 22.7 9 2 92Trinidadund Tobago c c 4,9 7.7 2,4 13.0 93Iran, lslamischeRep. 17.3 , . 7.9 . . 11,2 , , 94 1rak c . . 3,3 . . 7.2 . . C)lexporteuremlt hohem Elnkomme~ 95 Oman 96 Libyen 97 Saudi-Arabien 98Kuwait 99 VereinigteArab. F-'*-*- Marktwlrtschaftllct Industrlel(lnder I w apanlen 101 lrland 102 Italien 103 Neuseeland 104 Belaien -. 107 N~ederlande 32 25 5 1 2;0 5:9 -2,l 108Japan 53 4,l 8,4 3.2 14,l 3.1 109 Frankretch 3.0 3,O 53 3,3 6.9 0.3 1 10 Finnland 55 4,4 4.8 2.3 4,9 -0,4 1 1 1 Deutschland,Bundesrep 4,O 23 4,9 2,o 4,4 1,9 112 Australien 4,8 4.3 4.9 3,O 3.7 0,7 1 13 DAnemark 6.0 3.8 2.9 1.2 4.9 -3.3 1 14 Kanada 62 1.5 5,3 2,7 3;8 0,8 1 15 Schweden 4,9 3,O 2.9 1,o 2,l -1,7 116 Nowegen 5,6 38 3,7 43 !!_7yerein~gteStaaten 4.5 -2,7 l,8 2,4 4,O 2,9 2,7 1,O chwe~z 3,s 1,5 4,5 I,? 5.3 03 11Y ungarn . . 3.9 . . . . 3.1 120Albanien , . .. . . . . . . 121 Bulgarien . . . . . . .. 122 Tschechoslowakei . . . . . . . . 123 DeutscheDem. Rep. . . ., .. .. . . .. 124 Polen . . . . .. .. . . . . 125 Rumanien .. . . . . . . . . . , 126 Sowjetunion . . , . . . . . . , . . aKursiveZahlenfor 1966-73 undnichtfor 1965-73. KursiveZahlenfor 1973-82undnichtfor 1973-83. c GesonderteAngabenfordenoffentlichen Verbrauchliegennicht vor; er wird deshalbunter dern privatenVerbrauch erfa8t. Tabelle 5: Struktur der Nachfrage Verteilung des Bruttoinlandsproduks(Qh) Ausfuhr von Goternund 6ffenHlcher Privater Brutto~nlands- Brutto~nlands D~enstl.(ohm Ressourcen- Verbrauch Verbrauch investfllon ers rnis d Faktore~nk. saldo 196F1~ 1983t 19658 198ZIb . 1965a 1983~ 196!jaM1 1983b 18658 1983b Elnkommen w 1 2 w 7 S w 70 1 9 w 2 4 w 6 w 9 China und lndlen 7 5 w 6 8 w 2 2 w 2 8 w 2 1 w 2 8 w 4 w 8 w - 1 w (.)$ Obrige kinder i i w i i w 7 8 ~ 8 0 w 1 6 w l a w IIW 7 w i 8 w 1 5 w - 5 w - 1 1 Afrlka slldl. darSahara 13w 16 w 74 u 7 8 # 15 \ 1 8 w 1 3 w 7 w 24 w 1 8 w -2w -4: 1 Athiooien 1 1 2 Bangiadesch 3 Mali 4 Nepal . . 5 Zaire -- - - -- -- -- - 6 Burkina 7 14 91 100 10 12 2 -15 9 17 -8 -27 7 Blrrna c 14 87 69 19 22 13 17 14 8 -6 -5 8 Malawi 9 Uganda 10 R~lr~lnd~ 1 1 Niger 8 10 84 79 15 25 9 1 1 12 22 -7 -14 12 Tansania 10 22 74 70 15 20 16 8 26 1 1 1 -12 13 Somalia 8 24 84 78 1 1 20 8 -2 17 70 -3 -22 14 lnd~en 10 11 74 67 18 25 16 22 4 6 -2 -3 15 Ruanda 14 . . 81 . . 10 5 . . 12 -5 . . 16 Zentralafr. Rep. 22 13 67 89 21 1 1 1 1 -1 27 23 -11 -13 17 Togo 8 17 76 79 22 23 17 4 20 31 -6 -19 18 Benin 14 12 83 91 12 12 3 3 14 20 -9 -14 19 China c c 75 69 25 31 25 31 3 9 (.) 1 20 Guinea .. 19 . . 65 . . 14 . . 16 .. 29 . . 21 Haiti 8 12 90 85 7 16 2 3 13 27 -5 -13 22 Ghana 14 6 77 90 18 8 8 5 17 5 -10 -3 23 Madagaskar 23 15 74 81 10 14 4 4 16 13 --6 -10 24 Sierra Leone 8 7 83 91 12 9 9 2 30 12 -3 -7 25 Sri Lanka 13 8 74 78 12 29 13 14 38 26 1 -15 26 Kenia 15 20 70 61 14 21 15 19 31 25 1 -2 27Pakistan 1 1 1 1 76 82 21 17 13 7 8 13 -8 -11 28Sudan 12 13 79 88 10 15 9 -1 15 1 1 -1 -16 29 Afghanistan c .. 99 .. 1 1 .. . . 1 1 .. -10 . . 30Bhutan . . . . .. .. . . .. .1. .. .. .. . , . . 31 Tschad 14 . . 84 9 . . 2 23 .. -7 . . 32 Kambodscha 16 . . 71 13 . . 12 12 .. -1 . . 33 Leos 34 Mosambik Untere Einkommenskateg--I- 11'-r 1 3 w 7 3 w 7 0 w -171" 2 2 w 1 6 w 1 7 w 1 7 ~ 2 1 w - 1 ~ - -5ru 36 Sene al 17 19 75 78 12 17 8 3 24 28 -13 37 ~esotio 18 31 109 146 1 1 29 -26 -77 16 14 -38 -106 38 Llberla 12 23 61 62 17 20 27 14 50 40 10 -5 39 Mauretan~en 19 23 54 88 14 18 27 -11 42 47 13 -29 40 Bdivien 10 9 80 94 16 7 1 1 -3 17 19 -5 -10 Anmerkung: Zur Vergleichbarkeit der Daten und ihrer Abgrenzungvgl. Technische ErlButerungen. Verte~lungdes Brutto~nlandsprodukts(Oh) Ausfuhr von Gtiternund menll~cher Pr~vater Brutto~nlands- Brutto~nlands- D~enstl(ohne Ressourcen- Verbrauch Verbrauch lnvestltion ersparnls Faktore~nk ) saldo 1965a 1983~ 1965a 1983b 196f1~ 1983b 1965a 1983b 1965a 1983~ 19651~ 1983~ 65 Paraguay 7 7 79 78 15 26 14 15 15 8 -1 -17 66 Ecuador 9 12 80 65 14 17 1 1 24 16 25 -3 7 67 Kolumbien 8 12 75 73 16 19 17 15 1 1 10 1 4 68 Anaola . . . . . . . . . . . . . . . . .. .. .. ... 70Korea. Dem. Rep. .. . . . . . . . . ,. 71 Libanon id .. 81 .. . 22 '9 .. 35 .... -13 .... Obere Elnkornrnenskate or18 65 w 64 w 23 w 22 w 24 w 23 w 19 w 25 w l w l w , 73 Jordanien 26 91 . . 40 .. -16 . . 43 .. -56 74 Spn,,Arab. Rep. i 4 21 76 66 10 23 10 13 17 12 ;.; -11 75 alays~a 15 18 63 53 18 34 23 29 44 54 4 -5 76 Chile, 1 1 15 73 75 15 8 16 1 1 14 24 1 2 77 Bras~l~en 1 1 10 62 69 25 21 27 21 8 8 2 -1 78 Korea,Rep. 9 1 1 83 62 15 27 8 26 9 37 -7 -1 79 Argentinien 8 12 69 70 19 13 22 18 8 13 3 5 80 Panama 1 1 23 73 53 18 29 16 24 36 39 -2 -5 81 Portugal 12 15 68 69 25 29 20 16 27 32 -5 -13 82 Mexiko 7 1 1 72 61 22 17 21 28 9 20 -1 1 1 83 Algerien 15 16 66 46 22 37 19 38 22 28 3 1 84 Sudafrika 1 1 . . 62 28 (3 . . 27 26 . . .. 85 Uruguay 15 12 ss 73 1 1 10 18 i 4 19 24 4 86 Jugoslawien 18 15 52 49 30 35 30 37 22 30 (.) 1 87 Venezuela 12 14 54 63 24 12 34 23 31 26 10 10 88Griechenland 12 19 73 70 26 22 15 12 9 19 -11 -10 89 Israel 20 30 65 61 29 22 15 9 19 33 -13 -13 90 Hongkong 7 8 64 67 36 27 29 25 71 95 -7 -2 91 Singapur 10 1 1 80 47 22 45 10 42 123 176 -12 -3 92 Trinidadund Tobago 1 1 c 66 69 23 34 23 31 39 36 -3 93 Iran lslamischeRep. 13 . . 63 . . 17 , . 24 . . 20 . . 6 . . 94lrak 20 . . 50 . . 16 . . 31 . . 38 . . 15 . , blexporteure rnit hohern en 15w 26w 32w 35w 95 Oman . 54 29 46 61 96 L~byen 14 jq 56 31 ru 23 3v 35 3.3 43 2 i I L 97 Saudi-Arab~en 18 27 34 33 14 31 48 40 60 54 34 8 98 Kuwaft 13 19 26 51 16 23 60 29 68 56 45 7 99 Vere~nlgteArab Emlrate . 22 29 .. 32 .. 50 .. 52 17 ~ a r k t w l r t s c h a f t l l c h e Induatrlel&nder 15w 18w 6 l w 63w 23w 20w 23w 20w 12w 1 8 w (.)w (.)w .. 119 Ungarn i 01 s3 120 Albanfen ." 1 21 Bulgarien .. .. 122 Tschechoslowakei .. . . . . . .. . . . .. ... . . . .. . . .. , . . . 123 DeulscheDem. Rep. .. .. . . .. .. . . . . .. .. . . 124 Polen . . . . .. .. . . . . .. . . . ,. . . . .. . . 125 Rurnanien . . . . . . . . .. . . .. . . .. .. . . 126 Sowjerunion . . . . . . . . .. .. .. .. . . .. .. .. a KurslveZahlen fOr 1966 und nichtMr1965. KursrveZahlenfOr 1982undnicht fur 1983. c GesonderteAngaben fur den MentlichenVerbrauchliegen nicht vor; er w~rddeshalb unter dern prlvatenVerbrauch erfaRt Tabelle 6: Landwirtschaft und Nahrungsmittel . - in dw Nahrungsmittelhilfe ve&rauch Durchschnittsindex Landwirtschaft in Form von (in 100g ManZen- der Nahrungsmittel- (in Mio $ Getreideeinfuhr Getreide niihrstoffe produktionpro Kopf von 1980) (in Tsd. rnetr. 1) (in Tsd. rnetr. 1) ieha Anbauflache) (1974-76 = 100) I074 i m ? ~ 7 d m b ~ C ~ R ~ I.(a7nc ~ R Q ion9 - ~ Llkrder m l nledrigem Elnkommen Chlna und lndlen ubrlgeUnder Afrlka sildl. der Sahara - 1 Ath~opien 1.663 1.971 118 325 59 344 4 26 106 2 Bangladesch 5.427 6.545 1.719 1.844 2.130 1.252 142 512 101 3 Mali 403 606 281 183 114 88 29 30 106 4 Neoal 1.102 1255 19 72 0 44 30 138 91 5 &;e 1.903 1.866 343 273 () 110 8 8 93 6 Burkina 444 517 99 59 0 45 3 42 100 7Birrna 1.705 3.256 26 7 14 10 34 167 121 8 Malawi .. 17 21 (.) 3 52 138 101 9 Uganda 2.579 2.614 37 19 14 13 91 10 Burundi 468 585 7 20 l66 7 5 10 97 11 Niger 851 649 155 45 75 12 1 8 1 22 12 Tansania 1.583 1.886 431 214 148 171 30 44 103 13 Somalia 434 570 42 246 110 189 31 9 72 - - - - 14 lndien 45.793 58.981 5.261 4.280 1.582 282 114 346 108 15 Ruanda . . . . 3 23 19 12 3 10 114 16 Zentralafr. Rep. 241 325 7 29 1 5 1 1 4 94 17 Togo 212 238 6 61 0 5 3 19 99 18 Benin 415 8 67 9 14 33 17 95 19 China 73.170 116.986 9.176 19.167 .. 45 418 1.575 119 20 Guinea . . 755 63 112 49 25 18 17 85 21 Haki 83 209 25 90 4 51 90 22 Ghana 2.323 2.265 177 285 43 58 9 98 65 23 Madagaskar 1.111 1.171 114 240 7 141 56 52 90 24 Sierra Leone 261 312 72 119 10 29 13 6 98 25 Sri Lanka 812 1.199 951 775 271 369 496 713 127 26 Kenia 1.223 2.253 15 160 2 165 224 289 86 27 Pakistan 5.005 7.061 1.274 396 619 369 168 616 105 28 Sudan 1.610 2.318 125 435 50 330 31 44 94 29 Afghanistan .. . . 5 156 10 66 24 56 105 30 Bhutan .. . . 23 13 0 3 (.) 10 104 31 Tschad 339 . . 50 54 13 36 7 17 101 32 Kambodscha . . .. 223 83 226 46 13 36 98 33 Laos .. .. 53 35 13 (.) 4 6 125 34 Masambik .. . . 62 287 34 166 27 130 68 35 Vietnam . . . . 1.854 239 6 27 512 506 1 1 1 Under mlt mlttlerem Elnkommen 41.293 s 78.552 s 2.340 s 4.127 s 105W ' 211 w 445 w I (Ilexporteure 18.022 s 43.580s 1.078 s 2.355 s 139 w 468 w 105 w 6limporteure 23.271 s 34.972 s 1.262 s 1.772 s 254 w 432 w 105 w Afrlka sfidl. der Sahara 1.521 s 4.859 s 111 s 411 s 40 w 91 w 93 w Untere Elnkommenskategorle 16.776 s 29.831 s 1.491 s 3.999 s 176 w 398 w 105 w 39 Mauretanien 259 258 115 227 6 5 102 40 Bolivien 540 643 207 415 22 164 13 8 87 41 Jemen,Dern. VR. . . 149 205 38 9 ( j ) 109 84 42 Jemen, Arab. Rep. 451' 761 158 556 0 28 51 80 43 lndonesien 12.097 20.225 1.919 2.992 301 155 119 750 121 44 Sambia 444 562 93 247 1 83 71 185 74 45 Honduras 477 664 52 83 31 95 160 137 107 46 Agypten. Arab. Rep. 3.282 4.728 3.877 8.154 610 1.816 1.282 3.346 92 47 El Salvador 736 871 75 171 4 211 1.048 830 91 48 Elfenbeinkiiste 1.733 2.670 172 562 4 0 71 85 108 49 Simbabwe 557 673 56 124 . . 6 466 532 79 50 Marokko 2.783 2.848 891 1.896 75 142 130 253 89 51 Papua-Neuguinea 655 926 71 155 . . 0 76 151 95 52 Philippinen 5.115 8.609 817 1.343 89 49 214 288 113 53 Nigeria 17.186 16.001 389 2.336 7 0 3 65 98 54 Kamerun 1.492 1.955 81 178 4 6 28 57 84 55 Thailand 5.631 9.444 97 225 0 9 76 183 112 56 Nicaragua 410 608 44 109 3 51 184 186 74 57 Costa Rica 666 898 110 201 1 194 1.086 1.134 88 58 Peru 1.716 1.649 637 1.772 37 1 1 1 297 266 82 59 Guatemala . . 138 129 9 19 224 498 102 60 Kon~o,VR 147 164 34 90 2 9 112 19 99 61 Tiirkei 8.701 12.890 1.276 177 70 0 166 535 104 62 Tunesien 697 1.191 307 1.131 1 160 82 168 87 63 Jarnaika 204 209 340 394 1 127 886 571 95 64 DominikanischeRep. 993 1.577 252 392 16 167 354 353 95 Anmerkung. Zur Vergleichbarkelder Datenund ihrer Abgrenzung vgl. Techn~scheErliiuterungen. Wertschdpfung Diingemittd- in der Nahrungsmittelhilfe verbrauch Durchschnittsindex Landwirtschaft ~nForm von (in 100g Pfianzen- der Nahrungsmittel- (in Mio $ Getreideeinfuhr Getreide nahrstoffe produktion pro Kopf von 1980) (in Tsd, metr. t) (in Tsd. metr. t) je ha AnbauMche) (1974-76 = 100) 1970 1983a 1974 1983 1974175~ 1982183~ 197W 1982 1981-83 65 Paraguay 640 1.193 71 94 10 1 58 39 109 66 Ecuador 1.054 1.343 152 400 13 8 123 277 92 67 Kdumbien 4.247 6.660 503 1.017 28 1 310 538 106 68 Angola . . . . 149 287 0 60 45 14 82 69 Kuba .. . . 1.622 2.105 . . 2 1.539 1.726 127 70Korea, Dem.Rep. . . . . 1.108 350 .. . . 1.484 3.382 1 1 1 - 71 Libanon . . . . 354 407 21 69 1.279 1.487 124 72Mongolische VR ., .. . . 88 - ... ..- . . 28 -~ - 99 18 109 . --- ------., ~. .. >- r.c -.P Obere m t e g o r i e - 24.517s 48.721 s 849s 128s 242w 486w 106 w 73 Jordanien 185 264 1 63 40 20 346 107 74 Syrien, Arab. Rep. 1.057 2.751 47 28 67 270 129 75 Malaysia 3.511 6.401 1.017 1.785 1 0 436 1.021 113 76 Chile, 1.597 2.024 1.737 1.370 331 2 317 189 102 77 Brashen 18.425 33.202 2.485 4.925 31 0 169 365 113 78 Korea,Rep. 8.176 12.250 2.679 6.354 234 53 2.466 2.817 109 79 Argentinien 3.947 5.332 0 0 24 31 112 80 Panama 292 344 63 90 3 3 391 469 102 81 Portugal 2.194 1.860 3.031 0 0 411 720 82 82 Mexiko 11.125 16.968 2.881 8.483 246 778 106 83 Algerien 1.731 2.693 1.816 3.667 54 2 174 211 83 84 SOdafrika 127 1.517 425 831 93 85 Uruguay 897 893 70 114 31 0 392 376 106 86 Jugoslawien 5.486 8.310 992 409 766 1.199 108 87 Venezuela 1.168 1.616 1.270 2.555 165 408 91 88 Griechenland 4.929 6.049 1.341 242 858 1.606 102 89 Israel . . , . 1.176 1.495 53 0 1.394 1.783 93 90Hongkong 321 244 657 907 101 91 Singapur 118 143 682 1.455 () 2.667 7.833 107 92 Trinidadund Tobago 160 .. 208 292 .(.) (,) 640 304 70 93Iran, lslamischeRep. .. . . 2.076 4.456 . . n 76 656 103 94 Irak . . . . 870 3.512 1 15 145 110 0 hohemEinkommen 1.879 s 5.250 s 58 w 55 w 95 Oman 52 173 (.) 272 96 Libyen 1 6 8 572 612 808 64 385 & 97 Saudi-Arabien 833 1.713 482 3.482 44 832 34 98 Kuwait 42 108 101 459 ( ) 7.320 .. - .99 VereinigteArab. Emirate . . .. 132 328 () 3.324 ., y<-------- ~ri&irtschanliche lndustrlellnder 65.494 s 61.752 s 985w 1 . 1 1 5 ~ 107 w 100Spanien 10.888 .. 4.675 6.445 595 725 101 ' I01 lrland 631 514 3.573 6.438 97 102 Italien 22.099 25.577 8.100 6.128 962 1.614 112 103 Neuseeland . . 92 89 ' 8.875 9.468 110 104 6elgiend 2.2i2 2.798 4.585 6.043 5.686 5.206 103 105 GroBbriiannien 7.913 10.269 7.541 3.416 2.521 3.647 119 106 (Isterreich 2.903 3.004 165 59 2.517 2.159 111 107 Niederlande 3.986 6.675 7.199 4.254 7.165 7.381 112 108Japan 38.299 39.554 19.557 25.296 3.849 4.121 91 109 Frankreich 24.282 29.090 654 1.889 2.424 2.993 112 1 10 Finnland 4.014 3.923 222 62 1.931 2.242 101 1 1 1 Deutschland,Bundesrep. 15.442 19.586 7.164 4.209 4.208 4.350 113 1 12 Australien 7.102 8.337 2 32 246 237 103 1 13 Danernark 2.316 3.381 462 510 2.254 2.462 117 114 Kanada 8.625 11.507 1.513 449 192 437 121 1 15 Schweden 3.983 4.252 301 122 1.639 1.612 108 1 16 Norwegen 2.048 2.380 713 404 2.471 3.185 114 117 VereinigteStaaten 62.108 66.669 460 594 800 867 108 118 Schweiz . . . . 1.458 1.237 3.842 4.139 112 123 Deubchehrn.Rep. . . .. 2.821 3.221 3.202 2.815 108 124 Polen . . . . 4.185 3.389 83 1.715 2.134 91 126 Sowjetunion . . . . 7.755 32.132 437 867 98 a Kurslve Zahlen for 1982 und nlcht Mr 1983. b Angaben fOr dle Erntejahre 1974175 und 1982183 C DurchschnM 1969-71 d E~nschl~eBIlch Luxemburg. Tabelle 7: Industrie Verte~lungder Wertschdpfung Im Verarbettenden Gewerbe On %und Prersen van 1975) Wertschdpfung Nahrungsrnittei Textlllen Maschinenbau, Chemlsche Obr~ges ~rnVerarbeltenden und Land- und Elektrotechn~k, Erzeug- Verahtendes Gewerbe wirtschaft Bekle~dung Fahrzeuge ntsse Gewerbe (~nMIO$ von 1975) 198Za 1 98Za 1 98Za 1982a 1982a 1970 19828 Under mlt nledrlgem Elnkornmen I L Chlnaund lndlen Obrlm Lander Afrika slldl. der Sahara 1 A' 2 gangladm 3 Mali 4 N e d 13 Somalia 14 lndien 15 Ruanda . . . . . . . . . . . . 107 16 Zentralafr. Rep. 57 28 0 2 13 68 29 - - -. 17 Togo . . .. . . 30 13 18 Benin . . -. . . . . 59 19 China . . . . . . . . . . . . . . 20 Guinea . . . . . . . . . . , . 26 21 Haiti . . . . .. . . . . 22Ghana . . . . .. . . 364 198 23 Madagaskar . . .. . . .. . . 295 233 24 Sierra Leone . . . . .. . . .. 25 38 25 Sri Lanka 45 13 . . .. 42 556 748 26 Kenia 26 10 31 8 25 167 536 27Pakistan 46 14 7 16 17 1.492 2.967 28 Sudan . . . . . . . . 253 433 29 Afghanistan . . . . .. .. .. , . . . . . 30Bhutan . . . . .. . . .. . . . . 31 Tschad , . . . .. . . .. 37 21 32 Kambodscha . . .. .. . . .. 33 Laos . . , . .. . . .. 34 Mosambik .. . . . , . . . . . . . .. 35 Vietnam .. .. .. .. . . .. 1 36 Senegal 276 443 37 Lesotho .. 3 10 38 Liberia .. 25 39 39 Mauretanien . . . . . . . . . . 18 26 40 Bolivien . , . . . . . . . . 241 344 41 Jemen, Dern. VR. 42 Jemen. Arab. Rep. 43 lndonesien 44 Sarnbia 45Honduras 46 Agypten, Arab. Rep. . . . . .. . . .. 1.835 4.847 47 El Salvador . . . . .. .. . . 252 255 48 Elfenbeinkijste . . . . . . . . . . 398 705 49 Sirnbabwe 21 19 10 1 1 39 552 925 50Marokko 31 12 9 10 38 1.138 1.960 51 Papua-Neuguinea . . . . . . , . . . 59 138 52 Philippinen 39 13 9 9 30 2.659 5.510 53 Nigeria 33 18 12 I 1 26 1.191 4.049 54 Karnerun . . .. . . . . . . 199 533 55 Thailand . . , . . , . . ,. 1.675 4.837 56 Nicaragua . . . . . . . . . . 282 382 57Costa Rica . . . . . . . . . . 261 452 58 Peru 26 13 1 1 12 38 2.929 3.963 59 Guatemala 60 Kongo,VR 37 5 . . 7 51 73 121 61 Torkei 24 I I 14 I2 38 3.678 6.898 62 Tunesien 22 12 13 16 37 222 841 63 Jarnaika . . . . . . . . . . 328 284 64 DominikanischeRep. 69 4 1 6 20 483 1.005 Anmerkuno: Zur Veraleichbarkeitder Daten und ihrer Abarenzuna val. TechnischeErMuterun~en. Verteilungder Wertschdpfungim VerarbeitendenGewerbe (in %und Preisen von 1975) Wertschdpfung im Verarbeitenden Nahrungsmittel Textilien Maschinenbau, Chemische Ubriges Gewerbe und Land- und Elektrotechnik, Erzeug- Verarbeitendes (in Mio $ von 1975) wirtschaft Bekleidung Fahrzeuge nisse Gewerbe 198Za 198Za 198Za 198Za 198Za 1970 1982 65 Paraguay 36 12 14 4 34 203 455 66 Ecuador 26 15 11 7 41 432 1.247 67 Kolumbien 32 15 11 12 30 1.625 2.686 68 Angola . . . . . . . . .. . . . . 69 Kuba 38 13 I 16 32 . . . . 70 Korea. Dem. R~D. .. . . . . . . . . . . . . 71 ~ibanbn . . . . . . .. . . . . . . 72 Mongolische VR 21 29 . . 5 45 . . . . Obere Elnkommenskategorle 73 Jordanien . . . . .. . . . . 55 --- 74 Syrien. Arab. Rep. 27 32 4 4 33 706 1.510 75 Malaysia 20 7 22 5 46 1.022 3.287 76 Chile 19 4 11 12 54 1.881 1.694 77 Brasilien 15 10 23 13 39 19.235 43.300 78 Korea, Rep. 15 22 20 11 32 2.368 11.492 79 Argentinien 14 11 21 14 40 9.554 8.980 80 Panama 51 11 2 6 30 204 288 81 Portugal 11 18 22 15 34 . . 82 Mexiko 19 8 20 12 41 14.592 30.2i7 83 Algerien 16 20 8 3 53 1.068 3.643 84 Sirdafrika 15 12 18 11 44 . . . . 85 Uruguay 37 18 9 9 27 723 787 86 Jugoslawien 15 14 20 8 43 4.844 12.605 87 Venezuela 27 6 8 8 51 3.419 5.709 88 Griechenland 21 25 9 9 36 2.558 4.381 89 Israel 15 12 25 8 40 .. 90 Hongkong , . . . . . . . . . 1.914 3.679 91 Singapur 5 3 53 5 34 827 2.431 92 Trinidad und Tobago . . . . . . . , . . 404 434 93 Iran, lslamischeRep. 14 21 10 5 50 2.601 . . 94 lrak . . . . . . . . . . 522 . . 6lexporteuremit hohemEinkommen 95 Oman 96 Libyen 97 Saudi-Arabien 98 Kuwait 99 VereinigteArab Emirate 100Spanien 101 lrland 102 Italien - 103 Neuseeland 104 Beloien 105 Groflbr~tann~en 13 7 35 10 35 58.677 52 963 106 Osterre~ch 15 8 24 7 46 9 112 13.363 107 N~ederlande 19 4 28 13 36 18.684 23 525 108 Japan 7 5 39 8 41 118 403 252 581 109 Frankre~ch 17 7 33 8 35 75 800 106.356 110 Finnland 111 Deutschland,Bundesrep. 112 Australlen 113 Danemark 114 Kanada 115 Schweden 10 3 35 7 45' 16.743 18 046 116 Norwegen 14 3 30 8 45 5.322 6 181 117 Veranlgte C'-'en 12 6 32 12 38 328.200 414.600 118 Schweiz 21 8 21 14 36 .. Osteuroplllsche Staatshandelslilnder - 119 Ungarn 11 9 30 10 40 3 244 6 267 120 Albanren 121 Bulgaren 24 16 16 6 38 122 Tschechoslowake~ 7 9 38 8 38 123 DeutscheDem Rep 17 10 35 9 29 124 Polen 5 18 33 9 35 - - . . 125 Rumhnien 11 15 31 12 31 . . , . 126 Sowjetunion 12 11 29 6 42 . . . . a Kursive Zahlen for 1981 und nicht for 1982. thiopien 11,l 6 2 11,4 4,4 19 2 Bangladesch , . . 12,6 . . 7,4 36 3 Mali 80,5 5,O 4.6 4,8 22 4Nepal 27,2 7,3 83 7,3 13 5Zaire 4 8 9,l 6,O 13 77 6 Burkina . . , . 8,O 10,7 8 22 1 1 50 7 Birma 9,6 72 5,9 5,7 39 65 4 . . 8 Malawi 31.1 8-3 83 4.3 25 45 7 . . 9 Uganda 3,7 -2.6 8,4 -5,8 36 23 . . . . 10 Burundi . . 30,2 5,6 123 5 17 1 1 . . 1 1 Niger . . . . 14,7 11,7 8 43 9 17 12 Tansania 6,8 5,9 10,5 -2.6 37 38 . . . . 13 Somalia . . . . 9.3 168 15 84 9 . . 14 lndien 3,7 7,7 5.1 6,6 100 182 8 . . 15 Ruanda 15,7 2,o 11.4 13.0 8 35 10 . . 16 Zentralafr.Rep. 10.6 3.9 9.8 4,7 22 35 7 . . 17 Togo -6.1 27,4 12,9 13,9 25 88 6 18 18 Benin . . . . 19,7 03 21 39 14 . . 19 China 11.8 5,7 11,9 5-4 1 70 455 . . 20 Guinea 17.1 22 2.3 1,5 56 54 .. .... 21 Haiti . . 9,7 6.2 6,9 25 55 . . . . 22 Ghana 43.4 1 ,O 15.0 -0.4 76 1 1 1 6 . . 23 Madagaskar 24 Sierraleone . . 51 63 90 102 1 1 .. 25 Sri Lanka 12:d 6.0 5,3 3,4 107 143 6 40 26 Kenia 9.9 15.0 7.1 1.4 114 109 . . . . 27 Pakistan 28 Sudan 29 Afghanistan 30 &utan , . . . . . . . 106 . . . . .. 31 Tschad . . . . . . . . . . . . 23 . . 33 Laos 20.2 16,6 7.0 22 76 .. 34 Mosambik 45 18,6 9,3 1.5 93 95 13 .. 35 Vietnam -3,4 5.6 6.7 -2,l . . 90 .. . . 8.5 w (.) w 7,9w 5,2w 380 w 745w 8 w 29 w 9,1 w -1,s w 7,2w 7,1 w 295 w 606 w 5W 6,Ow 5,4w 8,2w 4,2w 448 w 866 w 10w i 5 ~ Afrlka s(ldl. der Sahara 80,8w -2,5 w 8,9w 7,Ow 90w 189w 5w .. 38 Liberia 39 Mauretanien . . 16.0 3,6 48 130 2 . . 40 Bolivien 1718 -0,2 52 6,l 156 292 1 . . 41 Jemen, ~ 0 r n . v ~ . . . . . -21.7 7.1 . . 934 63 . . 42 Jemen,Arab. Rep. . . . . 16,5 22,4 7 116 . . . . 43 Indonesian 12.7 2,7 6,4 7,8 91 204 3 20 44 Sambia 26,3 6,4 1,s 1-9 464 432 5 .. 45 Honduras 15,6 10,9 10,4 3,9 1 1 1 204 5 28 46 Agypten.Arab. Rep. 10.0 16,4 1,9 11.5 211 532 1 1 12 47 El Salvador 2,l 14.8 5,7 3,3 140 190 5 57 48 ElfenbeinkOste 0.5 45,8 10,9 5,1 109 186 5 16 49 Simbabwe 1.8 -2.6 99 03 441 491 (.) . . 50 Marokko 2.6 (.) 8.9 5.4 124 258 5 57 51 Papua-Neuguinea 16.5 7.8 20.3 3,6 58 223 7 .. 52 Philippinen 4.6 20.8 9,1 2.3 160 252 12 44 53Nigeria 33.4 -4.4 9,6 15.4 33 150 7 . . 54 Kamerun 1.2 456 6.5 8,O 67 128 6 4 55 Thailand 10.5 13.7 14.6 5.4 80 269 ...11 39 56 Nicaragua 4,8 6,4 9-8 0,7 187 262 6 46 57Costa Rica 10,2 83 12,2 4,9 267 609 8 22 58 Peru 1,9 11.2 5,l 3,6 406 550 3 2 59 Guatemala 18.3 25.1 7.1 2.8 148 178 9 68 60Kongo, VR 344 10,5 73 11,9 90 216 8 . . 61 TClrkei 5,7 3-8 10,O 4,6 258 599 12 66 62 Tunesien 58.7 4.3 8.7 8.2 170 473 12 31 63 Jamaika -1,8 2.2 10,2 -1 5 707 980 12 .. 64 Dominikan~scheRep. 4.9 40,O 18,6 1.8 130 407 7 71 Anmerkung: Zur Vergleichbarkeitder Daten und ihrer Abgrenzung vgl. Technische Erlauterungen -- Durchschn~ttl~chephrlche Energ~everbrauch Energ~ee~nfuhr Zuwachsraten(oh) pro Kopf ~nYo der Waren- Energ~eprcdukt~on Energ~everbrauch (~nkg 6lelnhaten) ausfuhr 1965~-73~ 1973-83 1965--73 1973-83 1965 1983 1965 1983~ 65 Paraguay 6,s 9.3 7 5 86 187 14 1 66 Ecuador 36,6 2,s 9,3 13,6 163 675 11 67 Kolumb~en 2.2 3,6 6 5 5 8 416 786 1 21 68 Angola 47.1 -1,O 10,6 4.1 111 226 2 69 Kuba 7 2 11-8 5 6 3,8 604 1,042 12 - 70 Korea, Dem. Rep. 9,3 3,l 9.5 3,6 504 2.093 .. . . 71 Libanon 24 0.2 6.1 -4,2 713 610 5 . . 72 Mongolische VR 11,2 8,s 9,1 9,O 471 1.137 . . . . bbxporteuremlt hohernEinkommen 11,7w - 2 . 8 ~ 8,6 w 7,9 w 1344w 95 Oman 57.2 0.9 89,7 -4.1 764 . . 96 Libyen 8,6 -4,4 14,8 19,6 2G 2.769 2 97 Saudi-Arabren 15.7 -1,2 12,4 6,8 1.759 3.536 (.) 98 Kuwa~t 4.3 -98 0,s 0,4 5.443 (.) 99 Verein~gteArab. Em~rate 24,l -1.7 65,3 254 7.554 . . Marktwlrtschattllche lndustrlelllnder 3,2 w 1,6 v - 100 Span~en 3 2 3,6 2.3 901 1.858 31 59 I01 lrland -1 4 12,l 5.8 2,7 1.504 2.354 14 14 102 ltalien 2,3 0,s 7.1 (.) 1.568 2.458 16 34 103 Neuseeland 4 3 4.3 4.7 1 3 2.622 3.808 7 18 104 Belaien -9.0 4,O 6.0 -0,7 3.402 4.401 9 18 105 GroObritannien -0.7 8,9 2 6 -1.4 3.481 3.461 13 12 106 Osterreich -0.2 0,4 6,6 0,s 2.060 3.083 10 17 107 Niederlande 25.7 0.9 9.0 0.6 3.134 5.397 12 23 108 Japan -3;l $0 11;9 0;4 1.496 2.929 19 40 109 Frankreich -3,l 5.5 6,O 0,s 2.468 3.429 16 28 110 Finnland 0 3 12,3 8,4 2,1 2.233 4.649 11 28 111 Deutschland,Bundesrep. (.) 0.3 4,9 4 319- 4.- *--I* - -- -- - - t t f A a t r a l i e r r t F 4 . 5 6,4 2,s 3.287 4.811 10 16 113 Danemark -323 36,l 4 8 -1,2 2.911 3.062 13 20 114 Kanada 9 3 1,4 6,l 2.0 6.007 8.847 7 6 115 Schweden 2 3 5 6 4.5 0 4 4.162 5.821 12 22 116 Norwegen 6,O 16,2 5.4 2,6 4.650 8.087 11 8 117 VereinigteStaaten 3-0 0.1 4.1 -0,4 6.586 7.030 8 30 118 Schweiz 3,l 4,3 6,2 0.8 2.501 3.794 8 13 L ~ - ~ ---- 4,3 w 3.5 w 4,6 w 3,2w 2.523 w 4.279 w .. .. 119 Ungarn 0,4 1 3 3,3 3,1 1.825 2.968 12 22 120 Albanien 14,2 6.6 7 2 6 5 415 982 .. 121 Bulgarien 0-8 4.7 7.7 4,3 1.788 4.390 . . 122 Tschechoslowahe~ 1,1 0,9 3 8 1,8 3.374 4.691 . . 30 123 Deukche Dem. Rep. 0,6 1,8 2 3 2.0 3.762 5.370 . . . . 124 Polen 4.5 1.o 4,8 2.5 2.027 3.133 , . 24 125 Rum&n~en 5,6 2-0 7 8 3,8 1.536 3.305 ., 126 Sowjetunron 4.7 4.0 4,7 3.4 2.603 4.505 .. . . aKursrve Zahlen far 1966-73 und nrcht Mr 1965-73. KurslveZahlen fiir 1981 cder 1982 und n~chtfar 1983, Tabelle 9: Zunahme des Warenhandels Warenhandel Durchschn~dl~che~Ahrl~cheZuwachsratea - (in Mio $) (~nYo) Terms of Trade Ausfuhr E~nfuhr Ausfuhr Elnfuhr (1980 100) 1983 1983~ 1-73 1973-43 1965-73 1973-W 1981 1983 I Lander mit nledrlgem Einkommen 45.991 s 57.333 s 1,s w 0,9 w -2,O w 1,4 w 95m 96m Chinaund lndlen 31.931 s 34.952 s .. .. .. .. .. .. Ubrlge Lander 14.060 s 22.381 s -- 1,3 w -0,8 w 0,2 w 0,6 w 95m 96m Afrlka sildl. der Sahara 7.827 s 501. 2,3 w -2,2 w 1 Ath~oplen 422 875 3.0 1,4 -0,2 2.7 86 2 Bangladesch 789 1.502 -6,5 1,7 -8,2 4,l 102 3 Mall 106 344 13,l 5,l 8,s 3,9 118 4 Nepal 94 464 . . . . . . . . . . .. 5 Zaire 1.459 953 6.5 -8.7 9.6 -13,7 87 92 6 Burkina 99 288 -1.O 1.7 7.2 4.2 109 114 7 Birrna 8 Malawi 9 Uaanda 10 BSrundi 76 194 . . , . .. . . .. . . 11 Niger 301 443 6,l 19,O 4,4 1 1 3 84 112 12 Tansania 480 1.134 0.9 -4.6 7.1 -2.7 88 91 13 Somalia 14 lndien 9.705 13.562 2;3 4.9 -5.7 2-8 91 96 15 Ruanda 80 279 63 2,6 4.6 12.9 65 66 16 Zentralafr.Rep. 106 132 -0,4 33 -0,5 23 73 97 17Togo 242 284 4,4 33 6,6 7,4 103 107 18 Benin 85 523 12,4 -1,4 13.2 43 95 89 19 China 22.226 21.390 .. .. . . . . . . , 20 Guinea 390 279 . . . , . . .. . . .. . 21 Haiti 412 620 . . . . . . . . . . . , 22Ghana 895 719 3.5 -6,4 -3,3 -8.0 69 63 23 Madagaskar 329 439 5,4 -4.3 1,5 -2.5 79 93 24 Sierra Leone 202 171 2,2 -53 0,9 -5,O 84 94 25 Sri Lanka 1.066 1.788 -4,7 2,6 -3,2 4.7 95 104 26 Kenia 876 1.274 3,8 -4.8 5.9 -4,6 87 89 27 Pakistan 3.075 5.341 3.7 8,l -2.9 5,7 99 101 28 Sudan 624 1.354 3,8 -1,5 4-9 1,3 103 88 29 Afghanistan 391 798 5.9 6.8 -0.6 4.7 102 105 30Bhutan . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Tschad 58 109 -3.5 -3,l 18,7 -8,6 105 112 32Kambodscha . . . , . . . . . . . . . . 33 Laos 26 96 .. .. . . . . .. 34 Mosambik 260 635 -7,9 -8,3 -8.9 -4.2 96 96 I Landermlt mlttlerem Elnkommen 333.532 s 350.734 s 5,9 w -0,4 w 8.3 w 4,l w 95m 94m b~exporteure 146.833 s 132.305 s 5,8 w -5,l w 5,9 w 7,6 w 110m 102m bllmporteure 186.699 s 218.430 s 6'3 w 7,3 w 9,s w 1.9 w 92 m 90 m Alrlka sOdl. der Sahara 27.201 s 25.981 s 6,s w -5,8 w 6,s w 8,2 w 95 m 99 m Untere - 91.138 s iln.575 ,$MV0,l w 4,5 w 1,4 w 94m & - 36 Senegal 585 984 -1.3 -I 'W 37 ~esotho~ . . . . .. 38 Liberia 841 415 8,9 -: 1& 39 Mauretanien 246 227 9,7 15.4 - YS 102 40 Bolivien 766 424 5.1 -2,4 0,9 - 84 84 41 Jemen, Dm. VR. 449 1.010 .. . . . . . . . . . . 42 Jemen,Arab. Rep. 204 1.521 . , .. , . . . 43 lndonesien 21.145 16.346 11:i 1,4 13:9 9,8 110 102 44 Sambia 866 690 -0,3 -0.8 3,O -7,3 81 82 45 Honduras 660 823 42 0,6 3,l -1.3 83 87 46 Agypten, Arab. Rep. 4.531 10.274 3.8 2.3 -3.9 10,l 113 103 47 El Salvador 735 891 2.7 1.4 1.8 -2,2 73 72 48 Elfenbeinkuste 2.068 1.814 7.1 -1.4 7.8 0,1 92 102 49 Simbabwe 1,273 1.432 . . . . . . . . .. 50Marokko 2.062 3.599 6,O 0,s 6;2 03 108 100 51 Papua-Neuguinea 822 1.071 . . . . . . . . . . . . 52 Philippinen 4.932 7.980 42 7.5 3.1 1.3 88 92 53 Nigeria 17.509 17.6W 8,9 -6,2 8,9 13,6 112 94 54 Kamerun 1.067 1.226 4.2 3,9 6-3 5,l 77 76 55 Thailand 6.368 10.279 6.9 9,O 4.4 3.3 96 89 56 Nicaragua 411 799 2.6 -0.4 2.0 -3.7 70 67 57Costa Rica 1 '071 993 10,3 2,7 8,6 -2,4 90 95 58 Peru 3.015 2.688 -2.1 8.5 -2.0 -0.6 94 109 59Guatemala 1.220 1.126 5,l 4,6 3.6 -0.1 76 83 60Kongo, VR 887 806 -2,2 4,4 -2,3 12,O 117 104 61 Turkei 5.671 8.548 . . 6,3 .. 4 , 2 67 . . 62 Tunesien 1.851 3.117 8.6 0.2 7.7 5.3 100 98 63 Jamaika 726 1.518 3.9 -3.0 6.6 -4,7 89 90 64 DominikanischeRep. 648 1.279 11,O 2.2 13.3 -0,9 125 85 Anmerkung: Zur Vergleichbarkeitder Datenund ihrer Abgrenzungvgl. TechnischeErlauterungen. 218 Warenhandel Durchschnittliche@hrlicheZuwachsratea (in Mio $) (in oh) Terms of Trade Ausfuhr Einfuhr Ausfuhr Einfuhr (1980 = 100) 1983 1983b 1965-731973-83' 1965-731973-83' 1981 1983 65 Paraguay 252 506 52 22 3.1 51 100 103 66 Ecuador 2.550 1.465 3,4 -3,4 83 4,O 97 114 67 Kolumbien 3.081 4.967 5.4 2.8 5.5 10,5 87 90 68 Angola 1.859 768 5,4 -13,3 83 3,3 110 99 69 Kuba . . . . 1,3 3,3 3,6 -0,6 .. . . 70 Korea, Dem.Rep. . . . . . . .. . . . . 71 Libanon 767 3.390 1413 -3,4 6,s 3 2 98 93 72 MongolischeVR . . . . . . . . . . . . . . . . obere Elnkomrnenskategorle 242.394 s 240.159 s 5,7 w 73 Jordan~en 739 3217 5,O 173 3.8 13.3 109 1. 74 Synen,Arab. Rep. 1 875 4.180 1.0 -3,3 8.8 9,l 112 105 75 Malaysia 14 130 13234 8,O 4.9 4,4 7.3 91 87 76 Ch~le 3836 2754 -14 9.7 2.3 12 79 90 77 Bras~lren 25 127 16844 10.1 82 18.4 -4,6 85 92 78 Korea. Rep 24445 26.192 31,7 14,8 22,4 7.5 93 100 79 Argent~n~en 7.910 4666 2.4 8.6 5,4 -0,3 102 91 80 Panama 480 1412 1.1 -6,6 6,5 -4,4 95 84 81 Portugal 4602 8257 2,8 15,l 82 Mex~ko 21 168 8201 1,0 14,4 57 5,5 110 105 83 Alger~en 1 1 158 10332 1,4 -1,l 12,l 6,s 116 102 84 Sudafrlkad 18608 15693 1,6 5.6 6.6 -0.3 71 . . 85 Uruguay 1008 787 -2,9 9 2 2.9 - 1 3 91 81 86 Jugoslaw~en 9.914 12 154 7.7 12.3 101 87 Venezuela 15.040 6667 0.2 -6,8 4,8 4,7 119 103 88 Gr~echenland 4412 9.500 13,4 9-7 9.6 2.8 88 89 Israel 5.112 8.500 12.2 9,o 12.9 -0,2 93 100 90Hongkong 21.951 24.009 11,7 10.3 10.5 12.0 97 91 S~ngapur 21.833 28.158 11,O 9,8 92 Tr~n~dadund Tobago 2353 2582 -1,0 -7,7 2.1 -5,l 99 93 93 Iran, lslamrscheRep 16 445 1 1 539 12,4 -17.2 12,6 3,6 113 91 94 lrak 10250 21280 1.1 -8 5 4,6 21,2 125 110 6lexporteurernlt hohem Elnkommen 95 Oman 4058 2.492 96 L~byen 13 252 9.5W 97 Saudl-Arab~en 79 125 4047? 98 Kuwa~t 10.447 8.28. 99 VerernlgteArab Emlrate 13950 8 12 Marktwlrtschaftllche Industrlel4nder 1.128.132 s 1.183.257 s 9,4 w 4,2 w 10,O w 3,O w 100 Spanten 19.711 28926 15.8 .. 7.0 . . 92 101 lrland 8.609 9.169 8.4 8.1 7.8 5.2 97 139 102 ltalien 107 Niederlande 108 Ja~an 109 ~rankre~ch 91.145 105.272 11.4 4.6 11,8 4,7 96 99 1 10 Finnland 12.510 12.846 7.6 5,1 7.6 1.5 99 102 I l l Deutschland. Bundesrep. 168.748 152.011 10.7 4,4 11.3 4.1 93 98 1 12 Austral~en 20651 9.420 9,3 2.7 6.8 . . 100 97 1 13 Danemark 15.601 6.179 6.6 4,7 7,1 03 97 100 1 14 Kanada 72.420 60.477 93 3,6 9.4 1,5 95 97 1 15 Schweden 27.377 "6.W 7.9 0.7 5.4 0.9 98 96 1 16 Norweoen Staatah;ndels~nder 176.222 s 160.545 s 8,3 w 5,s w 7.0 w 2,4 w 1 19 Ungarn 8722 8 481 10.4 6.2 9.8 3 8 99 95 120Albanien .. 121 ~u~garren 12690 13380 11,4 rii 9-3 5.7 122 TscheQhoslowakei 16 477 16324 68 5.7 6,7 2,5 96 123 DeutscheDem. Rep. 23793 21 524 93 6,s 10.1 3,8 124 Polen 1 1 572 10590 -0,3 6-3 -1,6 -1,l 97 92 125 Rum4nfen 1 1 633 9.836 126 Sow~tunion 91 336 80410 9 7 9'6 aVgl.TechnischeErlauterungen. bKursiveZahlenfur 1982undnicht fur 1983. KursiveZahlenfur 1973-82 undnichtfur 1973-83. Angabenfur die Sirdafrikanische Zdlunion, der SOdafrika, Namibia, Lesotho, Botswana und Swasiland angehbren. Der Handel mischen diesen Teilgebieten wurde vernachhssigt. EinschlieBlichLuxemburg. Anteile an der Warenausfuhr in % Brennstoffe, Textilien Maschinenbau, ubriges Mineralien Sonstige und Elektrotechn. Verarbeitendes und Metalle Rohstoffe Bekleidung Fahneuge Gewerbe 1965 1982a 1965 1982a 1965 1982a . 1965 1982a 1965 1982a j 65 Paraguay (d . . 92 . . (i .. 8 .. 66 Ecuador .i 64 96 33 (4 2 2 67 Kdumbien 18 8 75 68 2 7 (.) 3 4 15 68 Angda 6 ... . 76 6) . . 1 ... . 17 .. . . 69 Kuba 4 92 ... . (.) .. (.) 4 70 Korea, Dem.Rep. . . .. . . . . .. .. .. . . . , .. 71 Libanon 14 .. 52 .. 2 . . 14 .. 18 .. 72 Mongolhche VR . . .. . . . . .. . .. . . ~ Elnkommenskateaorls 41 w 34 w 38w 17w s w e w 3 w 14w 12 w 73 Jordanien 27 23 54 27 1 4 11 17 6 29 74 Syrien, Arab. Rep. 1 89 . . 7 .. 1 . . 2 . . 75 Malaysia 35 35 59 42 (.) 3 2 15 4 5 76 Chile 89 65 7 27 (.I 1 3 4 5 77 Brasilien 9 18 83 43 ( 3 2 17 6 19 78 Korea, Rep. 15 1 25 7 27 21 3 28 29 43 79 Argentinien 1 9 93 67 (.) 1 1 7 4 16 80 Panama . . 23 . . 64 . . .. (4 .. 7 81 Portugal 4 5 34 20 24 29 3 14 34 32 82 Mexiko 22 78 62 10 3 1 1 4 13 --7 m e r r 3 T 9 9 - 39------ (4 'i' 1 2 2 1 84 %dafrikab 24 14 44 12 ( 3 28 70 85 Uruguay (.) (.) 95 67 2 13 1 3 18 86 Jugoslawien 10 6 33 16 8 10 24 () 31 25 37 87 Venezuela 97 97 1 (.) (.) (.) 1 2 2 88 Griechenland 8 18 78 31 3 21 2 5 8 25 89 Israel 6 2 28 17 9 6 2 18 54 56 90 Hongkong 2 2 11 6 43 34 6 19 37 39 91 Singapur 21 30 44 13 6 4 10 26 18 28 92 Trinidad und Tobago 84 87 9 2 (.I (.) (.) 3 7 8 93 Iran, lslamlscheRep. 88 . . 8 .. . . . . . . ,, 4 (.) 1 94 Irak 95 . . .. L) . . 1 . . - - - Wxporteura mil hohemElnkomm 95 Oman .. 92 96 Libyen 98 99 97 Saudi-Arabien 98 99 98 Kuwait 98 84 99 Vereiniate Arab. Emirate 99 9: 100 Spanien 9 11 51 18 6 4 10 27 24 40 101 lrland 3 3 63 32 7 7 5 25 22 34 102 ltalien 8 8 14 8 15 11 30 31 33 41 103 Neuseeland 1 5 94 71 (.) 2 (.) 8 5 14 104 BelgienC 13 13 11 13 12 7 20 23 44 45 105 GroDbritannien 7 24 10 9 7 4 41 33 35 31 106 bsterreich 8 5 17 10 12 10 20 28 43 47 107 Niededande 12 26 32 24 9 4 21 16 26 29 108 Japan 2 1 7 2 17 4 31 56 43 36 109Frankreich 8 7 21 19 10 5 26 35 35 35 110 Finnland 3 7 40 16 2 6 12 26 43 45 - 111 Deutschland Bundesrep. 7 6 1 3 - 5 4 1 7- 5 S - - - - fi ---35- - Moshalierr 1 1 5 5 9 16 113 Danernark 2 4 55 40 4 5 22 24 17 27 114 Kanada 28 24 35 22 1 1 15 32 21 21 115 Schweden 9 9 23 12 2 2 35 43 30 35 116 Norwegen 21 60 28 9 2 1 17 15 32 16 117 VereinigteStaaten 8 9 27 21 3 2 37 44 26 24 118 Schweiz 3 3 7 4 10 50 52 Staatahandelslllnder .. .. .. .. .. .. .. .. 119 Ungarn 5 9 25 27 9 6 32 32 28 26 120 Albanien . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . 121 Bulgarien .. .. . . . . . . . . , . , . . . 122 Tschechoslowakei .. 6 .. .. 7 . . 6 . . 50 . . 32 123 DeutscheDem.Rep. ., . . . . .. . . . . . . . . . . .. 124 Polen .. 17 .. 8 . . .. 47 . . 22 125 Rumdnlen .. . . . . .. .. .7. . . .. . . . . 126 Sowjetunion .. . . . . .. .. . . .. . . . . . . a Kursive Zahlen Wr 1981 und nicht flir 1982. Angaben for die SlidafrikanischeZoliunion, der SCldafrika. Namibia. Lesotho,Botswanaund Swasiland angehbren. Der Handd zwischen diesen Teilgebietenwurde vernachlassigt. c EinschlilichLuxemburg. Tabelle XI.:Struktur der Wareneinfuhr Anteilean der Wareneinfuhr in 010 Maschinenbau, ~briges Nahrungs- Sonslige Elektrotechn., Verarbeiendes mittel Brennstoffe Rohstoffe Fahrzeuge Gewerbe 1965 1982a 1965 19828 1965 1982a 1965 1982a 1965 1982a Under mlt nledrlgem Elnkommen 21 w 17w 5 w 18w 8 w l l w 32 w 20 w 34 w 34 w Chlna und lndlen 17 w .. 15 w .. 15 w 17 w 36 w obrlgeUnder 20w i s w 5 w 24w 4 w 4 w i s w 25w i 3 w SOW Afrlka aiidl. der Sahara 17 w 15 w 6 w 23w 4 w 3 w 28 w 28 w 45 w 31 w Ibrthiopien- 7 10 6 25 5 3 37 31 44 31 2 Bangladesch . . 26 . . 12 .. 8 . . 22 .. 32 3 Mali 21 . . 6 . . 3 . . 23 . . 47 . . 4 Nepal . . 16 . . 13 . . 3 . . 18 . . 50 5 Zaire 19 . . 7 . . 4 . . 33 . . 37 . . 6 Burkina 25 25 4 16 12 3 19 24 40 32 7 Birma 15 . . 4 . . 5 . . 18 . . 58 . . 8 Malawi 16 11 5 17 2 2 21 24 57 46 9 Uganda .. 5 . . 23 .. , . 1 42 .. 29 10 Burundi 18 .. 6 . . 7 . . 15 .. 55 . . 1 1 Niger 13 24 6 15 4 4 21 26 55 32 12 Tansania . . 7 . . 31 .. 2 . . 35 . . 25 13 Somalia 33 20 5 2 5 6 24 50 33 21 14 Indian 22 9 5 35 14 10 37 18 22 28 15 Ruanda 12 . . 7 . . 4 .. 28 .. 50 . . ------ 16 Zentralafr.Rep. T5:?-..-+7-- ~C-.Y-+--- 17 Togo 18 26 4 8 2 3 32 21 45 42 18 Ben~n 23 . . 6 . . 2 . . 17 . . 53 . . 19 China .. 23 . . 1 . . 18 . . 17 . . 41 20 Guinea . . * . ., . . . . , . . . , . . . ,. 21 Haiti . . 26 .. 12 . . 4 . . 21 . . 37 22 Ghana 13 . . 4 . . 2 . . 33 . . 48 . . 23 Madagaskar 20 16 5 24 2 3 25 30 48 27 24Sierra Leone 19 24 9 14 1 1 29 18 41 42 25 Sri Lanka 41 13 8 31 4 3 12 24 34 30 26 Kenia 8 37 . , 3 . . 27 . . 25 27 Pakistan 20 14 3 31 5 7 38 23 34 26 28Sudan 24 19 5 19 3 3 21 22 47 37 29 Afghanistan 17 . . 4 . . 1 . . 8 , . 69 . . 30 Bhutan . . . . .. . . . . . . . . . , . . . . 31 Tschad 13 .. 20 .. 3 .., . .. .. - $ 21 42 32Karnbodscha 6 .. 7 2 26 . 58 33 Laos 32 .. - 9 A I ..., 19 34 .,. 34 Mosambik 17 .. ..... 7 ., .. 24 .... 45 . .. - . . * ... . . .. - .. Under mlt mlttlerem 1 Einkommen l 6 w 12w 8 w 2 1 w 9 w 6 w 29 w 30 w 38 w 31 w 6lexporteum 16 w 15 w 6 w l o w 6 w 4 w 33 w 39 w 39 w 32 w dl~mporteure 17w l o w Bw 26w l l w 6 w 27 w 26 w 37 w 31 w Afrika &dl. der Sahara 13 w 20 w 5 w 7 w 3 w 3 w 32 w 35 w 47 w 35 w Untere E l n k o m m e ~ y l a 1 14v- 7 w 19 M' 5 w 5 w 29 w 31 w 41 w 32 w ,. - ~ I 37 27 6 I 15 18 38 23 37 iZ!l!!b . . .. .. .. . . . . . . . . 38 Liberia 18 22 B 2 32 25 39 24 39 Mauretanien 9 . . 4 1 .. 56 .. 30 . . 40 Bolivien 20 12 1 2 1 34 45 42 40 41 Jemen,Dem. VR. 21 .. 39 . . 3 . . 10 . . 26 . . 7 t F x J e m e n w . . >----B I .. -- - . 25 34 43 lndonesien 6 7 3 21 2 5 3 c - 38- %-7- 44 Sambia 10 9 10 19 2 1 33 34 45 37 45 Honduras 12 10 6 22 1 2 26 20 56 46 46 Agypten, Arab.Rep. 28 31 7 4 10 5 23 29 31 30 47 El Salvador 16 18 5 25 3 3 28 12 48 42 48 ElfenbeinkOste 18 19 6 21 2 2 28 23 46 34 49 Simbabwe 7 . . . . 4 , . 41 .. 47 . . 50 Marokko 36 16 (2 27 9 10 18 24 31 23 51 Papua-Neuguinea 25 20 4 19 1 1 25 30 45 30 52 Philippinen 20 10 10 26 7 4 33 22 30 38 53 Nigeria 9 21 6 3 3 3 34 38 48 35 54 Kamerun 12 10 5 4 3 2 28 35 51 49 55 Thailand 7 5 9 31 5 7 31 24 49 33 56 Nicaragua 13 12 5 23 1 1 30 23 51 40 57 Costa R i 9 9 5 20 2 3 29 15 54 53 58 Peru 17 18 3 2 5 3 41 44 34 34 59 Guatemala 1 1 6 7 38 2 3 29 16 50 37 60 Kongo,VR 15 17 6 15 1 1 34 25 44 42 61 Tfirkei 6 3 10 44 10 6 37 26 37 22 62 Tunesien 16 14 6 21 6 8 31 27 41 30 63 Jamaika 22 19 9 29 4 4 23 18 42 30 64 DominikanischeRep. 25 16 10 34 2 3 23 19 40 29 Anrnerkung: Zur Vergleichbarkeit der Daten und ihrer Abgrenzung vgl. TechnischeErlauterungen. Anteile an der Wareneinfuhrin % Maschinenbau. Ubr~ges Nahnmgs- Sonstige Elekirotechn., Verarbaitendes mine1 Brennstoffe Rohstoffe Fahrzeuge Gewerbe 1965 198Za 1965 1982a 1965 198Za 1965 1982a 1965 1982a 65 Paraguay 66 Ecuador 67 Knlumhian -. . .-.-. ..-.-.. 68 Angola 18 . . 2 2 .. . . 24 54 . . 69 Kuba 29 .. 10 ... . 3 15 .... 43 . . 70 Korea, Dem. Rep. . . . . .. .. . . . . . . ,. 71 Libanon i19. .. 9 ..., 9 .... 1.7 . . 36 obem - Eln&#nen.skategorle 16 w 11 w 8 w 22w l l w 6 w 29 w 30 w 36 w 31 w 73 Jordan~en 30 18 21 6 2 18 28 42 30 74 Syr~en.Arab Rep. 22 . . .. 8 ., 16 .. 43 75 Malays~a 27 12 15 7 5 22 40 32 is 76 Ch~le 20 12 Y 15 9 3 35 37 30 33 77 Bras~l~en 20 8 21 54 9 4 22 17 28 17 78 Korea. Rep. 15 12 7 30 26 15 13 23 38 20 79 Argent~n~en 7 4 10 13 21 9 25 35 38 38 80 Panama 9 27 1 .. 26 37 81 Portugal 16 14 8 27 18 8 27 27 30 24 82 Mex~ko 5 10 2 12 m 5 0 - ~ - & 3 t - -------- - (2 83 Alger~en 27 21 2 5 4 15 40 52 34 84 Sddafrlkab 5 3 0 10 4 42 43 37 50 85 Uruguay 10 7 17 32 14 5 24 32 36 25 86 Jugoslaw~en 16 6 6 26 19 12 28 28 32 28 87 Venezuela 12 17 1 1 5 4 44 43 39 35 88 Gr~echenland 16 13 8 29 11 6 26 30 27 89 Israel 16 11 6 23 11 5 27 38 33 90 Hongkong 26 14 8 11 5 22 46 52 91 S~ngapur 24 8 34 18 4 28 30 26 92 Trinidadund Tobagc 12 12 49 25 2 3 16 32 21 W 93Iran, IslamischeRan 16 6 .. 36 42 .- 94 lrak .2 - .. 44 .. alexporleuremlt hohemElnkommen 24w 13w 2 w 2w 3 w 2 w 32 w 42 w 40 w 41 w 95 Oman .. 13 . . 10 . . 2 . . '41 96 L~byen 14 18 4 3 2 36 97 Saudl-Arab~en H 13 2 98 Kuwan !6 15 $8 99 Vere~n~gteArab Em~rate 10 6 2 MarktwlttschaRlichi lndustrlelllnder POW 11w l l w 26w 19w 8 w I 9 w 24w 31 w 31 w Spanien lrland ltalien Neuseeland 104 BelglenC 14 12 9 21 21 9 24 22 32 36 105 GroBbr~tann~en 32 14 11 13 24 9 11 29 23 36 106 Osterrach 15 7 7 16 12 9 31 28 35 40 107 N~ederlande 16 16 10 26 12 6 25 19 37 34 108 Japan 23 13 20 50 38 16 9 6 11 15 109 Frankre~ch 20 11 15 27 18 7 20 24 27 32 110 F~nnland 10 7 10 27 11 7 35 28 34 30 - 111 D e u t s c h l a ~ 2 P - - i a - - - - ~ - + - - - - - 1 3 1 ~ 3 5 ~ ~ 35 112A-ral~en 6 5 8 14 9 3 37 39 41 38 114 Kanada 10 8 7 10 9 5 40 48 34 29 115 Schweden 12 7 11 24 I1 6 30 28 36 35 116 Norwegen 11 6 7 13 12 6 38 37 32 38 117 Veran~gteStaaten 20 8 10 27 20 6 14 29 36 31 118Schwe~z 17 9 6 12 9 5 24 26 43 47 121 Bulgar~en .- .. .. .. . . 122 Tschechosbwakei .. ,, 8 .. 28 ... . .. 31 .. 19 123 DeutscheDem. Rep. . . .. .. . . . . .. .. . . . , .. 124 Polen . . 18 . . 20 . . 10 .. 31 , . 21 125 Rum6nien . . . . . . . . . . . . .. .. . . .. 126 Sowietunion . . . . . . .. . . . . . . . . a Kursive Zahlen firr 1981 und nicht for 1982. Angaben lor die Sudafrikanische Zdlunion,der SOdafrika. Namibia.Lesotho, Botswanaund Swasiland angehdren. Der Handelzwischendiesen Teilgebieten wurde vernachl8ssigt. EinschlieOlichLuxemburg. Ursprungsland .. 42 . . (1 . . (.) .. 58 5 Zaire 93 89 (4 (.) (4 (4 7 10 : (4 (4 6 Burkina 17 48 0 83 51 (41 7 B~rrna 29 34 62 61 8 Malawi 69 68 0 (.) (.) 30 31 9 Uganda 69 84 2 (2 (.I 28 15 10 Burundi .. 78 . . .. 0 . . 19 11 Nlger 61 .. . . .. 39 .. 12 Tansania 66 59 i' 4 'i' 1 32 37 13 Somalia 40 16 (.) (.) 3 66 57 18 14 lndien 58 55 17 12 2 7 23 26 15 Ruanda 96 92 0 (.I 0 0 4 8 -- 16 Zentralafr.Hep. 7--- -I--+-+--~-~-- --- 17 Togo 92 52 2 1 0 0 6 46 18 Ben~n 88 79 (.) (.) 0 0 12 20 19 China 47 42 12 5 2 2 40 52 20 Guinea 89 .. (.) . . (.) .. 11 21 Haiti 97 98 (.) (.) (.) (.) 3 2 22 Ghana 74 47 18 34 (.I (.I 9 20 23 Madagaskar 85 72 1 3 (.) (.I 14 25 (2 24 Sierra Leom 92 66 (.) (.) (.) 8 34 25 Sri h k a 56 46 5 3 6 33 44 26 Kenia 69 47 2 1 1 1 28 51 27 Pakistan 48 35 3 4 4 22 45 39 28 Sudan 56 36 13 7 4 28 27 29 29 Afghanktan 47 33 27 55 0 1 25 10 30Bhutan . . .. .. . . .. . . .. 31 T~chad 64 72 0 0 2 (.I 34 28 32 Kamtwdscha 36 .. 6 . . 0 58 .. 33 Laos I 69 w 62 w 7w 3 w I w 3w 23 w 32 w 70 w 69 w 5w I w 1 w (.) w 24 w 30 w 68 w 57 w 8w 5w l w 4w 23 w 33 w Afrlka &dl. der Sahara 81w 73w 2 w l w (-1 W (a) W 17w 26w 36 Senegal 92 54 (.) 1 0 (.) 7 45 37 ~esotho~ . . . . . . . . . . . . . . .. 38 Liberia 98 94 0 (.) 0 1 2 5 39 Mauretanien 96 94 () ($ 0 . . 4 6 40 Bolivien 97 41 0 0 0 3 58 41 Jemen, Dem. VR. 38 56 (.) (.) 1 1 61 43 - 4 2 j e f f l & W e 9 ,----3 F i . . 6 17 50 43 lndonesien 72 73 5 1 +---------(4 44 Sambia 87 65 2 1 0 11 34 45 Honduras 80 81 0 2 0 20 15 46 Agypten,Arab. Rep. 28 73 44 9 1 2 27 16 47 El Salvador 73 53 1 0 0 0 26 47 48 Elfenbeinkoste 84 70 (i 2 3 1 (.) 13 27 49 Simbabwe 50 53 1 1 (J 48 46 50 Marokko 80 65 7 5 (.) 12 28 51 Papua-Neuguinea 98 85 0 1 0 (i 2 14 52 Philippinen 95 77 0 2 (.) 5 20 53 Nigeria 91 74 3 (.I (2 (.) (4 6 26 54 Kamerun 93 85 (.) (2 (2 7 15 55 Thailand 44 56 1 53 37 56 Nicaragua 81 74 (.) 2 0 19 24 57 Costa Rica 79 72 (.) 0 20 25 58 Peru 86 76 3 (.) (.) 12 21 59 Guatemala (2 75 53 0 2 25 41 60 Kongo,VR 86 98 1 (.) 0 13 2 61 Tirrkei (4 71 47 15 4 12 14 37 (4 62 Tunesien 61 80 5 1 3 31 16 63 Jamaika 93 78 1 1 6 21 64 DominikanischeRep. 99 84 0 7 (.) 1 9 Anmerkung: Zur Vergleichbarkeit der Daten und ihrer Abgrenzungvgl. Technische Erlauterungen. Bestimmungslandder Warenausfuhr(in O/b der Gesamtausfuhr) Markt- OsteuropBische Olexportltinder wirtschaftliihe Staats- mit hohem Entwicklungs- lndustrielander handelsltinder Einkommen knder Ursprungsland 1965 1983a 1965 19Ma 1965 19Na 1965 19Wa 65 Paraguay 58 51 0 14 0 0 42 35 66Ecuador 89 61 (.I 1 0 6) 11 a8 67 K ~ l u m b i 86 78 2 (.I (.) 12 18 68Anpla 55 66 1 2 (.) (.) 45 32 69 Kuba 14 .. 62 .. (.) .. 24 .. 70 Korea, Dem.Rep. .. .. .. .. . . .. .. .. 71 libenon 43 12 4 (.) 35 47 18 41 - -- 73 Jordanien 20 6 4 3 22 23 54 68 74 Syrien,Arab. Rep. 26 37 24 16 6 5 42 42 (2 75 Malaysia 56 50 7 3 1 36 47 76 Chi?, 90 75 (.I 1 2 10 22 77 Bras~lben 77 66 6 7 (.) 2 18 26 78 Korea,Rep. 75 65 0 (.) 10 25 25 79 Argentinien 67 40 8 23 (.) 26 30 80 Panama .. 69 . . (.) . . 6) . . 31 81 Portugal 65 82 1 2 (.) 1 34 16 82 Mexiko 82 86 6 I (.) (.) 13 14 (i 83 Algerien 90 92 1 (.) (.) 8 8 84 SOdafrikab 96 45 0 (.I (.) 4 55 85 Uruguay 76 34 5 8 0 19 55 86 Jugoslawien 40 32 42. 46 (.) 3 17 18 87 Venezuela 63 60 .(.I, .(.), , 1.1 . (.) 37 39 88 Gnechenland 64 63 23 7 2 11 12 18 (24 01 A 9 lqrnel -- --- 72 71 0 0 24 28 90 Hongkong 67 61 1 3 32 35 91 Slngapur 26 42 2 5 64 52 92 Trin~dadundTobago 92 74 0 0 0 (.) 8 26 93 Iran, IslamischeRep. 67 66 3 1 2 (4 28 34 94 Ifah - 83 31 1 (.) ( ) 16 68 4% - 1111. hoh-ommen 70 w 66 w (.) w 1 w 3w 4 w 27 w 30 w 95 Oman .. (20 69 .. . . 31 (1 96 Libyen 97 74 ( 3 23 97 Saudi-Arab~en 71 66 21 30 98 Kuwat 56 40 1 6 44 53 99 Vereln~gteArab Emlr 69 80 'd (#I 5 2 26 - > Marktwlrtachaftllche 1 4 100Spanien 73 61 3 3 (.) 5 24 31 101 lrland 91 88 1 1 (.) 2 8 10 102 Italien 71 65 5 4 2 23 22 103 Neuseeland 88 64 1 5 (.) 2 11 30 104 BelgienC 86 83 1 2 (.) 2 12 13 105 GroObritannien 63 73 2 2 2 6 33 19 106 Osterreich 71 70 15 12 3 13 15 107 Niederlande 83 04 2 2 i' 2 14 13 108 Japan 49 50 3 2 2 8 47 39 109 Frankreich 68 68 3 4 i.\ 4 28 25 -- 110 Finnland 71 61 21 28 1 9 10 1 1 1 Deutschland. Bundesreo. 77 74 3 5 ( 3 19 18 1 12 Austral~en 69 60 4 3 1 3 26 34 1 13 DBnemark 85 80 4 1 1 3 1 1 16 1 14 Kanada 87 86 3 2 (.) 1 10 11 1 15 Schweden 85 81 4 3 ( ) (a 3 1 1 13 1 16 Norwegen 82 90 4 1 (.) 13 8 117 Verein~gteStaaten 61 58 1 1 1 37 36 - 7i 72 - 3 1 5 20 20 . - . Staatahandelallnder .. 31 w .. 51 w .. 3 w .. 14 w - . -. ~~~. .-.- 1 19 Ungarn 22 25 66 49 (.) 2 12 23 120 Albanien .. . . ... . . .. . . . . . . . . 121 Bulgarien .. 1 1 . 69 8 . . 12 122 Tschedroslowakei 18 15 72 68 1 2 9 15 123 DeutscheDem. Rea. . . . . .. . . . . . . -- - 126 Sowjetunion . . 39 . . 46 . . 3 . . 12 a Kursive Zahlen ft3r 1982 und nichtfDr 1983. Angaben fur die SudafrikanischeZollunion, der SOdafrika, Namibia,Lesotho. BotswanaundSwasiland angehdren. Der Handelzwischen diesenTeilgebieten wurde vernachlassigt. C EinschlieAlichLuxemburg. Tabelle W: Regionale Exportstruktur fiir Industrieprodukte Best~mmungdandder lndustr~eprodukte(In %I der Gesamtausfuhr) Ausfuhr Ost- von MarM- europa~sche olexportlander Industne w~rtschaftliche Staats- m~thohem Entw~cklungs- produkten Industr~eliinder handelsliZnder E~nkornrnen lander (~nMio $) Ursprungsland 1965 198Za 1965 19828 1965 198Za 1965 1982a 1965 1982a .5.w 54 w 48 w w l o w 35w 36w Chlnaund lndlen .9.w ..2 ~)brlgeUnder S i w iciw l w s w 2 w i d w i S w 36, Afrika sildl. der Sahara 69 w 29 w 1 (4 W (.) w 3 w 29u 68v 1 Athiopien 67 76 2 13 2 Bangladesch . . 39 1 52 417 3 Mali 14 . . . . . . . . 4 Nepal 50 (.) . . {.) 50 .. 39 5 Zaire 93 .. '0 .. (.I .. . . 28 .. 6 Burkina 2 19 0 0 0 0 98 81 1 7 1 7 Birrna 73 . . 1 . . (4 . . 26 . . 1 .. 8 Malawi 3 6 0 0 0 97 94 (i 31 9 Uganda 7 . . (.) , . 0 . . 93 . . . . 10 Burundi (.) . . 0 . . 0 . . 100 . . 1 .. (i (i 11 Niger 43 30 (.) 6) 0 d (.) 57 70 1 70 12 Tansania 93 65 (.) ( 7 34 23 71 13 Somalia 21 54 (.) 77 39 4 1 14 lndien 55 . . 12 . , 2 . . 31 . , 828 4.476 15 Ruanda 95 . . 0 . . 0 . . 5 . . (.I . . 16 Zentralafr.Rep. .. . . .. . . . . . . . . .. . . . . 17 Togo 37 9 (.) 1 0 0 62 90 1 32 18 Benin 15 . . 0 . . 0 . . 85 . . 1 19 China . . .. . . . . . . , . . . . . .. 12.225 20 Guinea . . .. ,. . . . . . . . . . . . . . . 21 Haiti . . . . . . . . . . .. .. .. . . 22 Ghana 60 . . 10 .. (.) .. 29 . . 7 . . 23 Madagaskar 80 80 0 (.) 0 (.) 20 20 5 24 24 Sierra Leone 99 . . (.) . . (.) . . 1 . . 53 25 Sri Lanka 59 84 7 (.) (.) 1 34 16 5 277 26 Kenia 23 9 2 (2 2 5 73 86 13 138 27 Pakistan 40 49 1 3 17 57 28 190 1.417 28 Sudan 79 62 (.) 8 2 19 20 11 2 10 29 Afghanistan 98 . . (.) . . 0 . . 2 .. 11 . , 30 Bhutan . . .. . . . . .. . . . . .. . . . . 31 Tschad 6 .. 0 .. 25 .. 69 .. .,. 32 Kambodscha 28 .... 1 ..... . 0 ., . a 71 33 Laos 13 *. 0 . .. .... 34 Mosambik 27 .., (.) .. .. .. ... . . .. .... . .. Dndw mlt mlttlerem I Elnkommen 52 w 48 w 9 w 5 w 2 w 5 w 37 w 42 w blexprteure 43w 80w l o w 2 w 4 w 3 w 44 w 34 w dlimporteum 54 w 47 w .5.w ..5 9 w l w w 36w 4aw Afrika aWI. der Sahara 23 w .. (.) w (.) w 77w .. Untere ... Elnkommenskategorle at KO l o w 2 w 3 w 5 w 51 w 41 w 36 Senegal 75 110 37 Lesothob . . . , . . 38 Liberia 77 47 53 i3 39 Mauretanien 61 . . 0 , . 0 . . 39 .. 1 40 Bolivien 86 . . 0 . . 0 . . 14 ., 6 .... 41 Jemen. Dem. VR. 32 .. (.) . . 6 . . 62 11 .. 42 Jemen, Arab. Rep. . , . . . . . . .... , . . . . . 43 lndonesien 25 42 1 (.) (4 '7 74 51 27 868 44 Sambia 14 .. . . ,. 0 0 86 . . 1 . . 45 Honduras 2 33 0 0 0 0 98 67 6 58 46 Agypten, Arab. Rep. 20 38 46 40 4 8 30 14 126 256 47 El Salvador 1 8 0 0 0 (.) 99 92 32 162 48 Elfenbeinkaste 50 34 (.) (.) (.) 50 66 15 247 49 Sirnbabwe 12 . . , . (4 . . (.) . , 88 116 50 Marokko 63 56 2 3 (.) 35 37 23 707 51 Papua-Neuguinea 100 85 0 0 0 0 (Ij l! 5 72 52 Philippinen 93 75 0 (.) (.) 1 43 2.492 53 Nigeria 85 . . . . (.) . . 15 . . 17 90 l 54 Karnerun 46 39 ( 0 (Ij 54 61 6 78 55 Thailand 39 56 (4 (4 61 36 30 2.014 56 Nicaragua 4 3 0 (.) 0 0 96 97 8 30 57 Costa Rica 6 15 (.) (.) 0 (.I 94 85 18 248 58Peru 51 54 0 (.) 49 45 5 384 59 Guatemala 9 4 ';3 0 0 (.) 91 96 26 325 60 Kongo, VR . . .. .. .. . . . , .. . . . . .. 61 TOrkei (2 83 43 8 2 11 9 45 11 2.475 62 Tunesien 19 68 3 2 7 73 23 23 835 63 Jarnaika 93 74 1 2 0 0 6 24 64 444 64 Dorninikanische Rep. 95 77 0 0 0 0 5 23 3 102 Anmerkung: Zur Vergleichbarkeit der Datenund ihrer Abgrenzungvgl. Technische Erluterungen. Best~mrnungslandder lnduslrieprodukte(in % der Gesamtausfuhr) Ausfuhr Ost- von Markt- europaische 6lexportlBnder Industrie w~rtschaftliche Staats- mit hohem Enhwicklungs- produkten lndustrielander handelslander Einkomrnen lander (in Mio $) Ursprungsland 1965 198Za 1965 198Za 1965 198Za 1965 198Za 1965 1982a 65 Paraguay 93 . . 0 . . 0 7 . . 5 66 Ecuador 25 7 0 (.) 0 -0 75 93 3 69 67 Kolumbien 43 31 0 (.) (.) (2 (.) 57 69 35 751 68 Angola 3 . . 1 . . . . 96 . . 36 ,. 69 Kuba 27 .. 70 . . . . 3 .. 27 . . 70 Korea, Dem. Rep. , . . . . . . . . . , . . . . . .. 71 Libanon 19 . . 1 . . 61 . . 19 .. 29 .. Obere Elnkommensl(B/gporie 55 w 48 w 9 w 5 w l w 5 w 34 w 42 w 73 Jordan~en ! 22 28 53 5 367 74 Syr~en,Arab. Rep. 16 75 Malays~a 67 75 2.781' 76 Chlle dd 27 u oc 28 301 77 Bras~llen 40 50 1 1 2 59 47 134 7971 78 Korea, Rep 68 62 0 0 (.I 11 32 27 104 19237 79 Argent~n~en 45 48 3 4 (.) ( ) 52 47 84 1 849 80 Panama .. . . 39 * 81 Portugal 59 83 ( 2 1 1 41 14 355 3 138 82 Mexlko 71 a - 1 6 5 - - (2 83 Alger~en 50 59 1 18 1 48 23 24 89 (2 84 Sirdafrlkab 94 0 0 0 6 100 443 13.081 85 Uruguay 71 46 6 7 0 23 48 10 332 86 Jugoslawlen 24 22 52 53 1 3 24 22 617 8.393 87 Venezuela 59 59 () ( ) (.I 41 41 51 417 (2) 88 Gr~echenland 56 56 8 5 9 16 27 23 44 2.154 89 Israel 67 63 4 1 0 0 29 37 281 4.246 y 90 Hongkong 71 62 4.' 1 4 28 34 995 19.277 91 Slngapur 9 49 3 6 88 44 338 11.834 92 Tr~nldadund Tobago 3 72 - ' (.) 0 t.1 22 a3 28 322 93 Iran, IslamtscheRep I ., 1 17 , . 21 ... . S3 .. rak -- I .. ... - 1% ., El 8 I Iu~exporteuremlr hohemElnkommen 30 w 2 1 w (.) w .. (.) w 21 w 2 9 w 49 w 49 w I 95 Oman 11 . . 0 . . 70 .. 18 .. 303 96 Libyen 57 64 (.) I 43 35 7 62 97 Saudl-Arab~en 1 10 18 73 19 824 98 Kuwait b 28 33 51 17 2.453 99 Vere~n~ateArab Em~rate . 13 .. 32 7 '1 (1 103 Neuseeland 90 70 1 1 10 28 53 1.322 104 BelgienC 86 83 2 2 13 13 4.823 38.261 105 GroBbriiannien 61 62 2 2 2 8 35 29 11.346 65.448 106 bsterreich 67 68 18 12 '1 3 15 17 1.204 13.333 107 Niederlande 81 81 2 2 3 16 14 3.586 32.734 108 Japan 47 48 2 3 2 8 49 41 7.764 134.269 109 Frankrelch 64 63 3 3 1 4 33 30 7.139 68618 110 Flnnland 63 56 26 33 (j 2 11 9 815 10.066 111 DeutscNand,Bundesrep 76 72 3 4 4 A - 2 - - 1 - W + 7 + + f t m ~ - - 7 . 7 . I - 7 \ -2- 43 63 432 4 736 113 Danemark 79 75 '4 '2 114 Kanada 88 88 (.I (.) i.j I 12 10 2.973 36.065 115 Schweden 82 76 4 3 4 14 17 2.685 21.227 116 Norwegen 78 71 19 25 734 5.5 117 VereinigteStaatc 58 53 40 40 17.833 147.8 118 Schwe~z 75 68 21 23 2.646 Staatshandela - 11 .?Q 74 56 , 11Niger 12 127 1 36 10 91 12 Tansania 50 303 10 30 40 274 13 Somalia 4 95 (.) 13 4 82 14 Indim 890 2.765 307 770 583 1.995 15 Ruanda (.I 38 (.) 2 (.) 37 -- 16 Zentr%hFrXp7----4 - - - ~ - - - - - - 1 1 - - ~ L ~ ~ ~ ~ 17 Two 5 76 2 17 3 60 19 China . . . . . . . . . . . . 20 Guinea 90 79 10 48 79 31 21 Haiti 4 45 4 8 1 37 22 Ghana 40 72 12 42 28 30 23 Madagaskar 10 216 5 77 5 139 24 Sierra Leone 8 21 10 7 -2 14 25 Sri Lanka 61 373 27 81 34 292 26 Kenia 32 258 16 178 17 80 27 Pakistan 485 985 114 759 371 226 28 Sudan 52 439 22 54 30 385 29 Afghanistan 34 , . 15 . . 19 . . 30 Bhutan . . . . . . .. . . . . 31 Tschad 6 3 2 (.I 3 2 32 Kambodscha .. 33 Laos . . 34 Mosambik -. . .. 36 Senegal 15 429 5 17 10 412 37 Lesotho ($ 38 (.) 6 (.I 32 38 Liberia 66 12 10 -4 56 39 Mauretanien 4 195 3 14 1 181 40 Bolivien 54 86 17 102 37 -16 41 Jemen, Dem.VR. 1 306 (.) 32 1 274 42 Jernen, Arab. Rep. . . 326 . . 29 297 59 1.295 382 3.670 - 44 Sarnbia 351 176 33 4 8 - * - - 45 Honduras 29 236 3 38 26 199 46 Agypten,Arab. Rep. 394 2.221 297 1.456 97 765 47 El Salvador 8 287 6 29 2 258 48 ElfenbeinkOste 77 667 27 378 50 289 49 Sirnbabwe (.) 710 5 330 -5 381 50 Maro&o 163 840 36 610 127 229 51 Papua-Neuguinea 25 225 0 44 25 181 52 Philippinen 128 2.224 72 602 56 1.623 53 Nigeria 62 4.845 36 1.066 26 3.779 54 Kamerun 28 162 4 112 24 50 55 Thailand 51 1.315 23 419 27 896 56 Nicaragua 44 322 17 46 28 276 57 Costa Rica 30 418 21 92 9 326 58 Peru --. 148 1.622 101 347 47 1.275 59 Guatemala 37 314 20 65 17 249 60 Kongo, VR 21 244 6 161 15 83 61 TOrkei 328 1.598 128 1.175 200 423 62 Tunesien 87 555 45 403 42 151 63 Jamaika 15 224 6 104 9 120 64 Dominikanische Rep. 45 248 7 121 38 127 Anmerkung: Zur Vergleichbarkeitder Daten und ihrer Abgrenzung vgl. Technische ErlButerungen. ehfentliiheund Offentlich garantiertemittel- und langfristigeKredite (in Mio $) BruttozufluO Schuldentilgung Netto~uflu8~ 1970 - - 1983 1970 1983 1970 1983 65 Paraguay 15 288 7 40 7 248 66 Ecuador 42 745 16 508 26 237 67 Kdumbien 252 1.357 78 388 174 970 68 Anaola 69 K U ~ . . .. . . . . . . - 70Korea, Dem. Rep . . . . . . .. . . . . 71 Libanon 12 22 35 -13 72 Mongolische VR .. . . .2. .. .9. Obere Elnkornrnenskategorle 'g 73 Jordanien 14 450 3 12 325 74 Syrien. Arab. Rep. 59 325 30 94 75 Malaysia 43 3.028 -1 8741 76 Chile, 397 1.808 ~~~~ 234 t,480 77 Bras~l~en 884 7.095 2&" ,.u,w 629 8.117 78 Korea,Rep. 441 3.634 198 1.999 242 1.635 79 Argentinien 487 2.390 342 1.000 146 1.390 80 Panama 67 358 24 188 44 170 81 Portugal 18 2.238 63 1.010 -45 1.228 82 Mexiko 772 6.908 476 3.104 297 3.804 83 Algerien 292 2.921 33 3.292 259 -371 84 SOdafrika . . . . . . . , 85 Uruguay 38 5dd 47 94 -9 406 86 Jugoslawien 180 1.307 168 526 12 781 87 Venezuela 224 1.825 42 937 183 889 88 Griechenland 164 2.255 61 562 102 1.692 89 Israel 410 1.236 25 840 385 396 90Hongkong .. 6 0 28 . . -22 91 Singapur 58 152 6 278 52 -1 26 92 TrinidadundTobago 8 256 10 123 -2 132 93 Iran, lslamischeRep. 940 . . 235 . . 705 . . 94 lrak 63 . . 18 . . 46 . . Olexporteurernlt hohern Elnkornrne 95 Oman 96 Libyen 97 Saudi-Arabien 98 Kuwait 99 VereinigteArab. Emirate Marktwlrtschaftllc j lndustrleliinder 100 Spanien 101 lrland 102 Italien 103 Neuseeland 104 Belgien 105 GroObritannien 106 osterreich 107 Niederlande 108 Japan 109 Frankreich 1 10 F~nnland 1 1 1 Deutschland. Bundesrep 1 12 Austral~en 1 13 Danemark 1 14 Kanada 1 15 Schweden 1 16 Norwegen 1 17 Vere~nigteStaats 1 18 Schweiz I Osteuropi(1sche Staatshandelsl&'tder 119 Ungarn 120 Albanren 1 21 Bulgarien 122 Tschechoslowekei 123 DeutscheDem. Rep. 124 Polen 125 Rumanien . . 1.345 . . 1.141 . . 204 126Sowjetunion a Der Bruttozuflu8 mlnus Schuldent~lgungweccht mitunter infolge von Rundungen der Zahlen v m NettozufluB ab. Tabelle 16: ~ffentlicheAuslandsverschuldung und Schuldendienstrelationen Ausstehende und ausgerahlteMentliie Z~nszahlun n Schuldendiensl~n% von: Audandsschulden auf die dffenghen Ausfuhr von Waren Auslandsschulden und in Mio $ In % des BSP (in Mio $) BSP Dienstleistungen 1970 1983 1970 1983= 1970 1983 1970 1983a 1970 1983a Lander mlt niedrlgem Elnkornmen 1.2 W 1.4 w 12.8 w 14.4 China und lndlen Ubrlge Under Afrlka siidl. der Sahara .. . . .. .. . . . . .. . . . . . . 31 Tschad 32 129 11,s 43.5 kl 6) ,, 1,O 0,l 3,9 0,6 32 Kambodscha . . .. . . . . .. . . .. . . . . 33 Laos . . . . . . .. ..,, . . . . . . . 34 Mosambik . , . . . . . . . . . . . . 35 Vietnam . . . . . . .. .. .. . . .. Lander mlt mittierem Unkommen 12,7 w W,2 w 1 6 w 4,s w I U , ~ W 1 1 , l w 13.4 w 34,l w 1,8 w 5,4 w 10,7w 01,l w 12.3 w 31,3 w 1,5 w 4,O w 10,4 w l6,l w 12,4 w 29,O w 1,2 w 4,2 w .. 18,7wI ( Untere E h t k o m w t t e - 1.6 w 4.2 w 9,s w 19,7 36 Senegal 100 1 , 11,9 61,2 2 0,8 1,9 2,8 37 Les0th0 8 145 7,8 23.0 0.4 13 2,s 38 L~ber~a 158 699 49,6 72,l 5,s 3,2 6,6 (2 39 Maurelan~en 27 1171 13,9 158,2 23 1,7 5,0 3;2 10,O 40 Boliv~en 479 2.969 338 77.7 165 1.6 7,O 11,3 30.5 41 Jernen, Dem. VR 1 1263 . 118,5 14 4,3 . 25,l 42 Jemen.Arab. Rep 1 574 38.4 13 1.0 13,9 43 lndones~en 2.443 21.685 27:1 26.9 24 1 256 019 3.4 619 12.8 44 Samba 623 2.638 37,O 83,9 26 78 3,s 4.0 5,9 12,6 45 Honduras 90 1570 12,9 56.3 3 83 0,8 4,3 2,8 149 46 Ag pten Arab Rep. 1 750 15229 23.2 49,4 54 540 4,6 6,5 36,4 27-5 47 EI galvahor 88 1.065 8,6 29,2 4 37 0,9 1,8 3.6 6,4 48 ElfenbelnkOste 256 4.824 18.3 78,8 1 1 413 2,7 12,9 6,8 31,O 49 Sirnbabwe 233 1.497 15,7 27.9 5 105 0.6 8,l 31.6 50Marokko 711 9445 18,O 693 23 510 1,s 8,3 8,4 38,2 51 Papua-Neugulnea 36 911 5,8 40,4 1 63 0.1 4.7 . . 11.2 52 Philippnen 572 10.385 8.1 30,4 23 650 1,4 3,7 7,2 15,4 53 Ntger~a 480 1 1 757 4,8 17,7 20 974 0,6 3.1 4.2 18,6 54 Kamerun 131 1.883 12.1 26,7 4 107 0,8 3,l 3.1 13.9 55 Tha~land 324 7.060 4,9 18,O 16 531 0.6 2.4 3,4 11,3 56 Nicara ua 156 3.417 15.7 133.3 7 37 2,4 3,2 11,l 18,3 57 costa 8ca 134 3,315 13.8 126,3 7 504 2,9 ' 22.7 10,O 50,6 58 Peru 856 7.932 12.6 48,l 44 406 2,l 4.6 11,6 19,6 59 Guatemala 106 1.405 5,7 15,8 6 76 1.4 1.6 7,4 11,7 60Kongo,VR 144 1 487 53,9 76,l 3 77 3.3 12,2 . . 20,5 61 Tirrke~ 1 854 15396 14,4 30,2 42 1.169 1,3 4,6 22,O 28,9 62Tunes~en 541 3.427 38,2 42.4 18 195 4.5 7,4 19,O 22,3 63 Jama~ka 160 1.950 11.8 65,2 9 101 1,l 6.9 2,7 15.4 64 Dorn~n~kan~scheRep. 226 2.202 15.5 26,7 5 110 0.8 2,8 4.7 22.7 Anmerkung: Zur Vergleichbarkeitder Datenund ihrer Abgrenzung vgl. Technische ErlWterungen. 232 Ausstehendeund ausgezahlte6ffentliche Zinszahlun en Schuldend~enstin % van: Auslandsschulden auf die bffenfchen Ausfuhr von Waren ~u~andsschulden und in Mio $ In Oh des BSP (in Mio $) ESP Dienstleistungen 1970 1983 1970 19Wa 1970 1983 1970 19Wa 1970 1983= 65 Paraguay 66 Ecuador 67 Kolumbien 68 Anaola - 70Korea,Dem.Rep. . . . . . . ., , . . . . . , . , . 11kibanoc .vn 64 182 42 . . 1 15 02 .. . . . . / z ~ongo~~scne ,_ ~ Obere Einkommenskategorle 73 Jordan~en 118 1.940 -3,5 47.9 2 88 0,9 5,2 3,6 1 1 3 74Syrien.Arab. Rep. 232 2.305 10.6 13.7 6 73 1,6 1,8 11,O 11,2 75 Malaysia 390 10.665 10,O 38.6 21 669 1.7 3,5 3.6 5,9 76 Chile 2.066 6.827 258 39.2 78 557 3,O 5,l 18.9 18.3 77 Brasilien 3.234 58.068 7.7 29.3 133 5.004 0.9 3,5 12,5 28,7 78 Korea,Rep. 1.797 21.472 . . 70 1.744 . . . . 19.4 123 79 Argentinien 1.878 24.593 8.6 32:i 121 1.343 2,l 3,l 213 24,O 80 Panama 194 2.988 19,5 73,6 7 283 3,l 11,6 7,7 6,8 *-*- ~~ 81 Portugal 485 9.951 7.8 50,8 29 843 1.5 9,5 26,7 82 Mexiko mm - OL4,l--6 7,3 - 9 - pp 83 Algerien 937 12.942 193 28,O 10 1.212 0,9 9,8 3,8 33,l 84 Sudafrika . . . . . . . . . . 85 Uruguay 269 2.523 1l;i 4814 16 198 2,6 5,6 21;6 19;~ 86 Jugoslawien 1.198 9.077 8.8 19,9 72 483 1,8 2,2 9,9 7,6 87 Venezuela 728 12.911 6,6 19,8 40 1.658 0,7 4,O 2,9 15,O 88 Griechenland 905 8.193 8,9 233 41 755 1.0 3.8 9,3 18.3 89 Israel 2.274 15.149 41,3 70,4 13 1.109 0,7 9,l 2.7 19,6 90 Hongkong 2 224 0,l 0,8 . . 18 . . 0,2 . . . . 91 Singapur 152 1.244 7,9 7,6 6 116 0,6 2,4 0,6 1,3 92Trinidad und Tobago 101 887 12.2 10,7 6 101 1,9 2,7 4,4 2,8 93 Iran, lslamischeRep. 2.193 . . 20,8 .. 85 . . 3,O . . 12,2 . . 94 lrak 2 . . I 9 .. 0.9 . . 22 . . m - -- - - ~ 95 Oman . . 1.125 .. 16.1 . . 52 . . 2,l . . 3.2 96 Libyen 97 Saudi-Arabien 98 Kuwait 99 VereiniateArab. Emirate Marktwlrtschaftllche Industrlelhder 100 Spanien 101 lrland 102 Itallen 103 Neuseeland 104 Belgien 105 Groabritannien 106 Osterreich 107 Niederlande 108 Jaoan 109 ~rankreich 1 10 Finnland 11 1 Deutschland,Bundesrep 112 Australlen --------------------- 775memark 114 Kanada 1 15 Schweden 1 16 Norwegen 1 17 VereinlgteStaaten 1 18 Schwe~z 19 Ungarn 120 Albanien 121 Bulgarien 122 Tschechoslowakei 123 DeutscheDem. Rep. 124 Polen 125 Rumdnien . . 7.576 . . .. 473 . . . . 9,O 126 Sowjetunion a Kursive Zahlen for 1982 und nicht Mr 1983. Tabelle 17:Konditionen der offentlichen Kreditaufnahme Durchschn~til. Durchschnr~l Durchschn~dl t~lgungsfre~er Zusagen Zlnssatz Laufie~t Ze~traum (in MIO$) (an %) (~nJahren) (~nJahren) 1970 1983 1970 1983 1970 1983 1970 1983 Wnar m l niedrtgetn Elnkommen 3.035s 7.978s 2,8w 3,9w 31 w 30 w 9w 7 China und lndlen .. .. .. .. .. UbrlgeUnder 2.102 s 6.093 s 3,Ow 315w 29w 30w 9 w Afrika &dl. der Sahara 983s 3.036s 3,1 w 3,4w 27 w 29 w 8 w 5 Za~re 257 144 6,s 1.6 13 42 4 9 6 Burk~na 9 89 2.3 3.0 37 31 8 7 7 B~rma 57 218 4,3 1,4 16 40 4 10 8 Malaw~ 13 103 3,8 2,4 30 28 6 9 9 Uganda 12 204 3,7 3,9 28 34 7 7 10 Burund~ 1 69 2.9 4,3 5 26 2 7 11 N~ger 18 107 1.2 54 40 28 8 7 12 Tansanla 283 307 12 3,9 40 24 1 1 5 13 Somalra 2 81 (1 2,7 3 32 3 5 14 lnd~en 933 1 885 2.4 5,O 35 30 8 6 15 Ruanda 9 56 08 1,6 50 37 1 1 8 16 Zentralafr Rep 7 75 2,O 1.9 36 29 8 8 17 Togo 3 152 4,6 2,7 17 36 4 8 18 Ben~n 7 71 1,8 2,3 32 38 7 9 19 Chlna 20 Gu~nea 66 122 2.9 4,6 13 24 5 6 21 Halt1 5 91 67 1,3 9 46 1 10 22Ghana 50 72 2,4 0,7 39 50 10 10 23 Madagaskar 23 283 23 3,7 40 27 9 7 24 S~erraLeone 24 22 35 03 27 47 6 10 25 Srl Lanka 79 281 3,O 13 27 40 5 10 26 Kenla 49 147 26 53 37 31 8 7 27 Pakrstan 942 1 691 27 5.4 32 26 12 7 28 Sudan 95 349 18 55 17 21 9 5 29 Afghan~stan 19 1,7 33 8 30 Bhutan 31 Tschad 4 6 4,8 3,O 7 23 2 7 32 Kambodscha .. .. .. . . .. . . 33 Laos .. .. . , . . .. 34 Mosamb~k .... .. .. . . . . 35 Vietnam .. .. .. .. . . .. Under mlt mittlorom Elnkommen 10.684 s 71.716 s 6,2w 10,2w 17w 12w 4 w 4 blexporteure 4.232 s 33.867 s 6,sw 10,2w 16 w 11w 4w 3 6limporteure 6.452 s 37.849 s 6,2 w 10,2w 17w 12 w 5w 4, Afrlka siidl. der Sahara 790s 7.305 s 4,5w 10,sw 25w low 8 w 3 w - 5.0 w 8,9w 23w 15w 6 w 4 w 36 Senegal 6 271 3,7 53 22 7 6 37Lesotho (.) 33 5,l 5.9 24 2 6 38Liberia 1 1 36 5,4 8,7 14 5 5 39 Mauretanien 7 154 6.6 5,6 1 1 16 3 4 40 Bolivien 24 439 3.7 4,9 26 28 6 7 41 Jemen,Dem. VR, 62 287 (.j 2.5 21 22 1 1 5 42Jernen. Arab. Rep. 9 101 5.2 1.6 5 36 3 8 43 lndonesien 518 5.597 2.7 88 34 15 9 5 44 Sambia 555 120 42 4.8 27 26 9 7 45 Honduras 23 340 4,l 59 30 25 7 6 46 Agypten, Arab. Rep. 448 2.698 7,7 88 17 22 2 4 47El Salvador 12 121 4.7 2.9 23 34 6 8 48 Elfenbeinkiiste 71 634 53 10.8 19 16 6 4 49 Simbabwe 477 . . 9.7 . . 13 . . 4 50Marokko id 1.786 4,6 7,4 20 16 4 5 51 Papua-Neuguinea 58 284 6.0 73 24 14 8 4 52 Philippinen 158 1.814 7,4 9.1 1 1 16 2 5 53 Nigeria 65 4.994 6.0 1 1 ,O 14 7 4 2 54 Kamerun 41 201 4,7 8,9 29 18 8 5 55 Thailand 106 1.189 6.8 83 19 20 4 7 56 Nicaragua 23 371 7,l 6 8 18 14 4 4 57 Costa Rica 58 413 5.6 8,3 28 1 1 6 5 58 Pew 125 1.782 7.4 9,9 13 12 4 3 59 Guatemala 50 350 5.2 8,4 26 13 6 4 60 Kongo. VR 33 386 2.6 10,O 18 10 7 3 ~ ~ 61 TOrkei 487 2.454 3,6 8.3 19 14 5 4 62 Tunesien 141 614 3,4 83 .27 12 6 5 63 Jarnaika 24 294 6,O 7.0 16 24 D 8 64 Dominikanische Rep. 20 318 2.5 5.8 28 22 . e 7 Anmerkung: Zur Vergleichbarkeit der Daten undihrer Abgrenzungvgl. Technische Erlauterungen. Durchschnittl. Durchschnittl. tilgungsfreier Zeitraurn Zusagen Zinssatz (in Mio $) (in Yo) (inLaufzeit Jahren) (in Jahren) 1970 1983 1970 1983 1970 1983 1970 1983 -- 65 Paraguay 66 Ecuador 67 Kolumbien . . 68 Angola .. . . . . . . . . . . . . 69 Kuba .. . . . . . , . . . . . . . , 70 Korea, Dem. Rep. .. , . . . . . . , . . . . 71 Libanon 7 .. 2;7 . . 21 .. ..1 .... - - Obere 6.916 s 40.598 s 6,s w l1,Ow 13w l o w 4 w 3 w 73 Jordanien 33 532 3.9 7,3 12 14 5 3 74 Syr~en,Arab. Rep. 14 443 4,4 6,O 9 20 2 2 75 Malaysia 83 3.101 6 1 9.5 19 1I 5 6 76 Chile, 343 2.132 6,9 11,9 12 9 3 4 77 Brasll~en 1.400 7.640 7,l 11,4 14 9 3 3 78 Korea, Rep. 677 3.320 6,O 9.8 19 12 5 4 79 Argentinien 489 1.854 7,4 12.5 12 5 3 2 80 Panama 111 689 6,9 11,3 15 10 4 3 81 Portugal 59 2.103 4,3 10.4 17 9 4 4 82 Mexiko 826 7.517 8,O 11,9 12 9 3 3 83 Algerien 288 3.705 6,s 9.8 10 7 2 1 84 SDdafrika .. . . . . . . . . , . . . 85 Uruguay 72 501 7,9 12:d 12 7 3 2 86 Jugoslawien 198 1.953 7.1 10.9 17 11 6 3 87 Venezuela 198 1.600 8.2 11,6 8 7 2 3 88 Griechenland 242 2.169 7.2 10,2 9 9 4 4 89 Israel 439 1.000 7 3 12,8 13 29 5 10 90 Hongkong (.) (.) 7,5 (.) 13 (.) 4 91 Singapur 69 82 6.8 9,7 17 9 4 2 92 Trinidadund Tobago 3 226 7,s 103 10 8 1 3 93 Inn, lslamischeRep. 1.342 . . 6 2 .. 12 . . 3 . . 28 .. 3,: 11 .. - 2 .. hohrm Elnkommen - --- 95 Oman . . 415 . . 10,6 . . 8 . . 3 96 Libyen 97 Saudi-Arabien 98 Kuwait 99 Vereiniate Arab. Emirate 100 Spanien 101 lrland 102 ltalien 103 Neuseeland 104 Belgien 105 GroDbritannien 106 Osterreich 107 Niederlande 108 Japan 109 Frankreich 110 Finnland 111 Deutschland,Bundesrep. 112 Australien 113 DBnemark 114 Kanada 115Schweden 116 Norwegen 117 Vereinigte Staaten Schweiz 119 Ungarna . . 1.434 . . 10.1 . . 7 . . 3 120 Albanien 121 Bulgarien 122 Tschechoslowakei 123 Deutsche Dern. R~D. 124 Polen 125 Rumenien . . 750 . . . . . . .. . . 126 Sowjetunion * Berucksicht~gtsindnur Schulden in konvertibler Wahrung. Tabelle 38:Offentliche Entwicklungshilfe der OECD- und OPEC-Mitgliederlbder I OECD In Mlo US-Dollar I L 102 Itallen 60 147 182 376 273 683 666 811 827 1 105 103 Neuseeland 14 66 55 68 72 68 65 61 59 104 Eelglen 102 120 378 536 643 595 575 499 480 410 105 GroBbr~tann~en 472 500 904 1465 2156 1854 2.192 1800 1605 1432 106 bterre~ch 10 1 1 79 154 131 178 220 236 158 181 107 N~ederlande 70 196 608 1074 1472 1630 1510 1472 1195 1268 108 Japan 244 458 1 148 2.215 2.685 3353 3 171 3023 3761 4319 109Frankrach 752 971 2093 2.705 3449 4162 4.177 4034 3815 3790 1 10 F~nnland 2 7 48 55 90 1 1 1 135 144 153 178 I I I Eundesrewbl~kDeutschland 456 599 1689 2.347 3393 3567 3.181 3.152 3176 2.7R7 1 12 Austral~en 119 212 552 588 629 667 650 882 753 773 1 13 Danemark 13 59 205 388 461 481 403 415 395 449 1 14 Kanada 96 337 880 1.060 1.056 1.075 1.189 1 197 1 429 1.535 1 15 Schweden 38 117 566 783 988 962 919 987 754 737 1 16 Norwegen 1 1 37 184 355 429 486 467 559 584 526 117 VeranlgteStaaten 4.023 3153 4161 5663 4.684 7.138 5782 8.202 7.992 8.698 18 Schwaz 12 30 104 173 213 253 237 252 320 286 6480 6968 13.847 19.992 22.820 27.267 25542 27.730 27.458 28.513 OECD .-- 103 Neusedand . . 0,23 0,52 024 0,33 0,33 0,29 0,28 028 0,28 104 Belg~en 060 0.46 039 0,55 037 0,50 0.59 039 059 039 105 GroBbr~tann~en 0,47 0.41 0,39 0,46 0,52 0.35 0.43 0,37 0,35 0,33 106Osterrach 0,11 0,07 0,21 027 0,19 0,23 0,33 0,351 0,23 0.28 107 N~ederlande 0,36 0,61 0,75 0,82 0.98 1,03 1,08 1,08 0,91 1,02 108 Japan 0,27 023 0,23 023 0.27 0,32 0,28 0,28 033 0,35 109 Frankre~ch 0,76 0.66 0,62 0.57 0,60 0.64 0.73 0.75 0,74 0,77 1 10 F~nnland 0'02 0,06 0,18 0,16 0.22 022 0,28 0,30 0,33 0,36 1 1 1 BundesrepuMikDeutschland 0,40 0.32 0.40 0,37 0,45 0,44 0,47 0,48 0,49 0,45 112 Australien 0,53 059 0,65 0,55 0.53 0,48 0.41 0.57 0,49 0,451 113 Danemark 0,13 0,38 0.58 0.75 0,77 0,74 0.73 0,76 0,73 0.85 1 14 Kanada 0,19 0.41 0,54 032 0,48 0,43 0.43 0,41 0,45 0,47 1 15 Schweden 0,19 0.38 0,82 0,90 0,97 0.79 0.83 1,02 0,85 0.80 116 Norwegen 0,16 0,32 0.66 0,90 0,93 0,85 0.82 0,99 1.06 0,99 1 17 Verein~gteStaaten 0,58 0,32 027 027 0,20 0,27 020 0,27 0,24 0,23 1 18 Schwelz 0,09 0,15 0,19 0,20 0,21 0,24 0.24 025 0,32 0,30 1 41en(Mrd 92 119 319 227 i85 757 256 1 941 103 Neuseeland(M;O Doll; 13 54 53 66 74 78 91 102 104 Belglen(MIOFrancs) D 6000 13.902 16880 18852 17400 21 350 22. 24.543 23700 105 GroBbr~tann~en(MIOPfund) 169 208 407 763 I 016 797 1081 1 028 1 058 1 072 106Osterrach (MIOSchdl~ng) 260 286 1.376 2236 1751 2303 3504 4.026 2838 3.622 107 Nlederlande(MIOGulden) 253 710 1 538 2324 2953 3241 3768 3931 3411 4069 108 Japan (Mrd Yen) 88 165 341 466 588 760 699 753 893 1026 109 Frankrach (MIOFranc) 3.713 5393 8.971 12207 14.674 17589 22700 26513 29.075 33 125 1 10 Finnland (MIOF~nmark) 6 29 177 226 351 414 583 694 852 1.070 1 1 1 Eundesrepubl~kDeutschland (MIODM) 1824 2192 4155 4714 6.219 6484 7189 7649 8109 7875 1 12 Austral~en(MIODollar) 106 189 421 514 563 585 566 867 834 879 1 13 Danemark (MIOKronen) 90 443 1 178 2140 2425 2711 2871 3.458 3612 4650 114 Kanada(MIODollar) 104 353 895 1209 1.237 1257 1425 1.477 1 761 1.988 1 15 Schweden (MIOKronen) 197 605 2350 3538 4.236 4069 4653 6 201 5781 6096 '16 Norwegen(MIOKronen) 79 264 962 1861 2172 2.400 2680 3608 4261 4293 17 Vereln~gteStaaten (MIODdlar) 4.023 3153 4161 5663 4684 7138 5782 8202 7992 8698 18 Schwe~z(MIOFranken) 52 131 268 309 354 424 466 512 672 672 rn C)ffentl~cheEnhnncklungsh~lfe ~nMrd USDollar, Ifd. Pre~se 6,48 6.97 13,85 19,99 22,82 27,27 25.54 27,73 27,46 28.51 ~n% des ESP 0,48 0,34 035 0,35 0,35 0,38 0,35 0.38 0 , s 0,36 ~nMrd US-Dollar, Prase von 1980 20,41 18.21 21,73 24,11 24,89 27.27 2563 27,94 27,46 28.70 BSP (~nB~ll~onenUS-Dollar, Ifd Pre~se) 1.35 2,04 3.92 575 6-56 7,25 7,38 7,31 738 7,91 Deflator der dffentl ~ntw~cklungsh~lfe~ 0.32 0,38 0.64 0.83 0,92 1,OO 1,OO 0,99 1.00 0,W Anmerkuna: Zur Verale~chbarkeitder Daten und ~hrerAwrenzung vgl. Technlsche Erlauterungen. Betrag 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983C 87 Venezuela 31 108 24 87 107 125 67 126 141 93 Iran, lslamrscheRep 593 753 169 240 -34 -83 -93 -121 139 94 lrak 215 231 62 174 659 768 140 9 -3 96 Libyen 259 94 101 131 140 382 293 43 85 97 Saudi-Arablen 2 756 3028 3 086 5 464 4.238 5943 5.664 4028 3 916 98 Kuwait 946 531 1.292 978 971 1140 1154 1168 995 99 Vere~n~gteArab Emirate 1 046 1.021 1 052 885 970 909 811 402 100 Katar 338 195 189 105 291 270 250 50 22 OAPEC insgesarntd 5601 5.154 5 824 7.778 7.550 9 515 8.409 5.828 5 159 OPEC insgesamt 6.239 6.098 6.067 8131 7.652 9590 8.524 5891 5.474 OPEC In o/b desBSP der Geberlllnder 54 N~geria 0,04 0 19 0.10 0,05' 0,04 0.04 0,18 0,08 0,05 83 Algerien 0,28 0,33 0,21 0.16 0,88 0,25 0,23 0,29 0,09 87 Venezuela 0.11 0.34 0,07 0,22 0.22 0.21 0,lO 0,18 0.20 93 Iran. lslmische Rep. 1,12 1.16 0.22 0.33 . . . . 0,13 94 Irak 1,62 1,44 0,33 0,77 1,97 2,09 0,47 0,03 96 Libyen 2.29 063 0.57 0,77 0.58 1.18 1.I1 0.18 0.35 97 Saudi-Arabien 7,76 6,46 5.24 8,39 5,551 5,09 3.54 2,61 333 98 Kuwat 7,18 363 8,13 5,40 3.52 332 3,W 4,49 4,46 99 Verein~gteArab. Emirate 1168 8.88 7,23 6,23 5,09 3.30 2,72 1,46 0.42 Katar 15.58 7,95 7,56 3,62 6,26 4,05 3,77 0,89 0.42 OAPEC insgesamtd 5,73 4.23 3.95 4,69 3.49 3,73 2,82 2,02 2,lO OPEC insgesamt 2,92 2.32 1,96 2.48 1.83 2,41 194 1,37 1.45 Bilaterale Nettozuflirssein Wnder mit niedrioemEinkommen 102 Itallen 0.04 0.06 0,Ol 0,Ol 0.01 0.01 0,02 0,04 0,05 102 Neuseeland 0,14 0.01 0,Ot 0,Ol 0.01 (1 ( ) 104 Belglen 0,56 0,30 0,31 0,23 0.27 0.24 0,25 0,21 0.21 105 GroBbrrtannien 0,23 0,15 0.11 0.14 0,16 0,11 0,13 0,07 0.10 106 6sterre1ch 0.06 0.05 0,02 0,Ol 0,03 0.03 0,03 0.01 0,02 107 N~ederlande 0,08 0.24 0.24 0.28 0,26 0.30 0,37 0.31 0.26 108 Japan 0,13 0,11 0,08 0.05 0,09 0.08 0.06 0,11 0,09 109 Frankre~ch 0,12 0.09 0.10 0.07 0,07 0,08 0.11 0.10 0,09 110 F~nnland 0,06 0,04 0,06 0,08 0.09 0,09 0.12 111 BundesrepublikDeutschland 0,14 0,lO 0.12 0,09 0,lO 0,08 0.11 0,12 0,13 112 Austral~en 0,08 0,09 0.10 0,04 0,06 0.04 0.06 0.07 0.05 113 Dammark 0,02 0,lO 0,20 029 0,28 0.28 0.21 0.26 0.31 114 Kanada 0,10 0.22 0.24 0,17 0.13 0,11 0.13 0,14 0.13 115 Schweden 0 07 0,12 0,41 0.36 0,41 0.36 0,32 0.38 0.33 116 Norwegen 0.04 0,12 0,25 0.34 0.37 0 31 0.28 0 37 0 39 -- 117 Verein~gteStaaten 0.26 0.14 0.08 0.03 0,02 0.03 0,03 0,02 0,03 118 Schweiz 0,02 0,05 0.10 0,07 0,06 0.08 0.07 0,09 0,lO lnsgesamt 0,20 0,13 0,ll 0.07 0,08 0.07 0,08 0,08 0,08 a Vorlaufige ScMtzungen. Vgl. TechnischeErlauterungen. C Vorlaufig. Organisation Arabischer C)lexportierenderLander. Tabelle 'l9: Bevolkerungswachshun und -projektionen Durchschnittliches Bhrliches Voraus- Hypobhetisd7er srchtllches Bevblkerungs- Urnfangdm Jahr dner wachstum Bevdlkerung (in %) (inMm) Bevdlkerung statlonaren Netto-Repre duklmnsrae eigendynam Bemlke~ng 1QCVL2000 1983 1990a "9Y (in Mto) von 1 19"' 2,6 w 2.0 w 1,8 w 2.342s 2.663 s 3.154 s 2 . 5 ~ 1,8w 1 . 5 ~ 1.752s 1.950s 2.236s 2,6 w 2,6 w 2.6 w 590s 713s 918s 2,6 w 2,8 w 3,Ow 245 9 2,6 2,7 2.6 2.6 2,4 2.3 I 3 Mali 2,6 2.5 2,5 9 11 37 2035 1,s 4 Nepal 2.0 2,6 2,6 16 19 24 74 2040 1.8 5 Zaire 2,l 2.5 3,l 30 37 50 145 2030 1 3 6 Burk~na 2,O 1,9 2,O 6 7 9 32 2040 1,8 7 Birma 2.3 2.0 2,3 35 43 53 115 2025 1,g 8 Malawi 2,8 3,O 3,l 7 8 11 38 2040 2.0 9 Uganda 3,4 2,8 3,3 14 18 25 83 2035 2.0 10 Bu~ndi 1,4 2,2 2,9 4 5 7 24 2035 1.9 11 Niger 2,6 3,O 3,2 6 8 11 40 2040 2.0 12 Tansanla 3,l 3,3 3,4 21 27 37 125 2035 2,o 13 Somalia 3,5 2,6 3.0 5 6 8 31 2040 1,9 14 lnd~en 2,3 2,3 1,8 733 844 994 1.700 2010 1,8 15 Ruanda 3,l 3,4 3,4 6 7 10 40 2040 2,o 16 Zentralafr. Rep. 1,6 2.3 2,7 2 3 4 12 2035 1,9 17Togo 2,6 2,6 3,2 3 4 5 16 2035 2,o 18 Benin 2,6 2,8 3.1 4 5 6 21 2035 2.0 19 Ch~na 2,7 1.5 1,2 1.019 1.106 1.242 1571 2010 1 3 20 Guinea 1,8 2,O 2,l 6 7 8 25 2045 1.8 21 Haiti 1,5 1,8 1,6 5 6 7 14 2025 1 9 22 Ghana 2.2 3,l 3 3 13 17 23 64 2025 2,o 23 Madagaskar 2.4 2,6 3,l 9 12 16 55 2035 1.9 24 S~erraLeone 1,7 2,l 2,3 4 4 5 17 2045 1,8 25 Sri Lanka 2,O 1,7 1,8 15 18 21 32 2005 1.7 26 Kenia 3,7 4,O 3.9 19 25 36 120 2030 2-1 27 Pakistan 3,l 3,O 2,4 90 106 133 330 2035 1 9 28 Sudan 2,6 3,2 2.6 21 25 33 102 2035 1,9 29 Afghanistan 2,3 2,6 2.3 17 20 25 76 2045 1 9 30 Bhutan 1,3 1,9 2.2 1 1 2 4 2035 1,8 31 Tschad 1.8 2,l 2,4 5 6 7 22 2040 1,s 32 Kambodsaha 1.8 . . . . . . . . . . . . 33Laos 1,4 2,2 2,5 4 4 6 18 2Q40 1-1 2,3 2,6 2,9 13 16 22 70 2035 9 7 9 A ?! --- 7P 0 9 ! 170 2015 I 2,Sw 2,4w 2,2w 1.166s 1.374s 1.690s 2.6 w 2,7 w 2,s w 543 s 652 s 830 s 2,4 w 2,2 w l,9 w p inkommenskategorle - 36 Senegal ,,, 2,8 8 10 30 2035 1,9 37 Lesotho 2.1 2,5 ;:; 1 2 2 6 2030 1,8 38 Liberia 2,8 3,3 3,1 2 3 3 11 2035 1 3 39 Maurdanien 2,3 2,2 2,6 2 2 3 8 2035 1.8 40 Bolivlen 2,4 2.6 2,4 6 7 9 22 2030 1 3 41 Jemen,Dem. VR 2,1 2,2 2.4 2 2 3 8 2035 2,O 42 Jemen, Arab. Rep. 2.6 2,s 2,8 8 9 12 40 2040 2.0 43 lndonesien 2,1 2,3 1,9 156 179 212 368 2010 1.8 44 Sambia 3,O 3.2 3,3 6 8 11 33 2030 2,o 45 Honduras 2,9 3.5 3,O 4 5 7 15 2020 2-0 46 Agypten, Arab. Rep. 2,3 2,5 2.0 45 52 63 113 2015 1 3 47 El Salvador 3,4 3,O 2,6 5 6 8 17 2015 1.9 46 ElfenhnkOste 4,6 4,6 3,6 9 13 17 47 2030 2.0 49 Simbabwe 3.4 3.2 3,6 8 10 14 39 2025 2,1 50Marokko 2,4 2,6 2.4 21 25 31 70 2025 2.0 51 Papua-Neugu~nea 2,5 2.1 2.1 3 4 5 9 2025 1,9 52 Ph~lippinen 2,9 2.7 2.1 52 61 73 126 2010 1,9 53 Nigeria 2.5 2,7 3,3 94 118 163 532 2035 2.0 54 Kamerun 2,4 3,l 3,2 10 12 17 52 2030 1,9 55 malland 2,9 2,3 1,7 49 56 65 100 2im 1,8 56 Nicaragua 2.9 3.9 3.0 3 4 5 12 2025 2,O 57 Costa Rica 3.0 2.4 2,l 2 3 3 5 2005 1,8 58Peru 2,8 2.4 2,2 18 21 26 49 2020 1,g 59 Guatemala 3,O 3,l 2,6 8 10 12 25 2020 1,9 60 Kongo, VR 2,6 3,l 3.7 2 2 3 9 2020 1,9 61 TOrkei 2.5 2,2 1,9 47 55 65 111 2010 1 3 62 Tunwen 2,O 2.5 2.2 7 8 10 19 2015 1,g 63Jarnaika 1,5 1.3 1,4 2 2 3 5 2005 1,6 64 Dom~nikanischeRep. 2,9 2,4 2,2 6 7 9 15 2010 1 3 Anmefkung: Zur Vergleichbarkeitder Daten undihrer Abgrenzung vgl. Technlsche Erlauterungen. 238 Durchschntilches Vorauo 9hrliches Hypothelischer scchtl~ches Bevdlkerungo Umfangder Jahr einer wachstum Bev6lkerung stationaren Netto-Repro Bdkerungs- - (in oh) (in MIO) Bevdlkerung duktiinsrate eigendynarnik 196' 1973-83 1980--2000 1Q 1QMa ' O W (in Mio) 1985 oo rarayuay r 2.5 2,2 5 8 rOlO 1,9 66 Ecuador 7 2.6 2.5 8 10 13 25 2015 lag 67 Kolumbien 1.9 1,8 28 31 37 60 2010 1.8 68 Angola 2.2 2,6 2,8 8 10 13 44 2040 1.9 69 Kuba 1,8 0,8 1,0 10 1 1 12 15 2010 1.5 70 Korea, Dem. Rep. 2,8 2,5 2.1 19 22 27 46 2010 1,8 71 Libanon 2,6 -0,3 1 2 3 3 3 6 2005 72 Mongol~scheVR 3,l 2,8 2,4 2 2 3 5 2015 501s 587s 713 s 73 Jordan~en 3,O 2,7 3,8 3 4 6 17 74 Svr~en.Arab. Reo 3.4 3.3 3,4 10 13 17 41 75 tdalaysla 2,6 2,4 2,O 15 17 21 33 1,8 76Chile 1,9 1.7 1.5 12 13 15 21 1,6 77 Bras~l~en 2,5 2,3 1,9 130 150 179 298 2010 1 3 78Korea, Rep. 2,2 1,6 1.4 40 45 50 70 2000 1,6 79 Argentinien 1.5 1,6 1,3 30 33 37 54 2010 15 80Panama 2.7 2,3 1.9 2 2 3 4 2005 1.8 81 Portugal -0,2 1.1 0,s 10 10 11 13 2010 1,3 82Mexiko 3,3 2,9 2,3 75 89 109 199 2010 1 ,g 83 Alger~en 2,9 3,l 3-5 21 27 38 107 2025 2,o 84 Sbdafr~ka 2.6 2.4 2,7 32 39 49 104 2020 1,8 85 Uruguay 0.6 0.5 0,7 3 3 3 4 2005 1,3 86 Juaodawien - - ~ 0.9 0.8 0.6 23 24 25 30 2010 13.- - ~ ~ 87 Venezuela 3;6 3:5 2:6 17 21 26 46 %lo 1.9 88 Griechenland 0.5 1.1 0,4 10 10 10 12 2000 12 89 Israd 3,1 2,3 1,6 4 5 5 8 2005 1.6 90Honakona 2.0 2.5 1.3 5 6 7 7 2010 1.4 92 Trinidadund Tobago 0.9 0,6 1,7 1 1 2 2 2010 1 ;7 93 Iran, IslamkcheRep. 3.3 3,l 3.0 43 53 71 166 2020 1.9 94 lrak 3,3 3.6 3.4 15 19 2 73 2025 2:0 I I olexporteuremlt hohemEinkommen 4,s w 5,l w 3,8 w 18s 24s 33s 95 Oman 2,9 4,8 2.9 1 1 2 4 2 k1 1,9 96 L~byen 4,l 4,3 3 5 7 19 2 2-0 97 Saudl-Arab~en 6,O 4J 16 I 4 99 56 1,s 98 Kuwa~t 8,3 @,4 3, 2 2 3 5 1.9 99 Vere~n~gteArab Em~r 11,8 I 3, 1 2 2 Marktwlrtrohaftllche lndustrlellnder 1,Ow 0,7w 0,4w 729s 752 s 782 s 100Span~en 1,0 1,0 0,6 38 40 42 49 2010 1,3 101 lrland 0.8 1,3 1,0 4 4 4 6 2000 15 102 Itallen 0,6 0,3 0,l 57 57 58 56 2010 1 ,I 103 Neuseeland 1,4 0,6 0,7 3 3 4 4 2010 1,3 104Belgien 0.4 0,l 0,1 10 10 10 10 2010 1.1 I.! 105 Groi3br1tannren 0.4 (4 56 56 57 58 2010 1,1 1066sterre1ch 0,4 0.7 8 8 8 8 2010 1 .I 107 N~ederlande 1.1 0.7 0,4 14 15 15 15 2010 12 108 Japan 1,2 0.9 0,5 119 123 128 128 2010 1.2 109 Frankre~ch 0.8 0,4 0.4 55 56 59 63 2010 12 110 F~nnland 0.2 0.4 0,3 6 2010 1 1 1 Deutschland, Bundesrep. 0,7 -0,l -0,l 615 615 615 54 2010 1,2 1 ,o 1 12 Austral~en 2,l 1.3 1,0 15 17 18 21 2010 1,4 1 13 Danemark 0.7 0,2 (.) 5 5 5 5 2010 1.1 1 14 Kanada 1.4 - 1,2 0,9 25 27 29 32 2010 1,4 1 15 Schweden 0,7 0,2 0,l 8 8 8 8 2010 1 16 Norwegen 0,8 0,4 0,3 4 4 4 4 2010 11,l2 1 17 Vere~n~deStaatc 1,0 0,7 234 247 261 289 2010 - 1 18 Schwc 1 ,; (.) (. B 8 6 6 Ell10 11,3 .O - Osteuropalscne Staatshandelsliinder 0,8 w 0.8 w 0.6 w 386s 407s 429 s 1 19 Ungarn 0,3 0,3 (.) 11 1 1 1 1 11 2010 1,l 120 Albanien 2,6 2,l l,8 3 3 4 6 2000 1,8 121 Bulgar~en 0,6 0,l 0.2 9 9 9 10 2010 1-2 122 Tschechoslowake~ 0.3 0,6 0,4 15 16 16 19 2000 1,3 123 DeutscheDem. Rep. 0 -0,l 0.1 17 17 17 18 2010 1.1 124 Polen 0,7 0,9 0.7 37 39 41 50 2000 1.3 125 Rumfinren 1,2 0,8 0.6 23 24 25 30 2000 2000 126 Sowjetun~on 0.9 0.9 0,7 273 288 306 377 1-31,3 lnsgesarntb 4.641 5 220 6.088 a Zu den Annahrnen, die den Projektionen zugrunde liegen, vgl. Technische Erlauterungen. Ohne Lander mi! einer Bevdlkerung von weniger als 1 Million, Tabelle 20: Demographische und fruchtbarkeitsbezogene Kennzahlen Prozentsatzder verharateten OhVerBnderunwnder gebarfah~gen Frauen ~rn Unbereini e Unbera- Unberel- Zusammen- Alter, der ~eburtenzigrn nlgten nlgten gefaf3te ernpf8ngnlsver- ie Tsd. je Tsd. Geburtem Sterbe- Geburten- hOtende Mlttel Einwohner Einwohner zlffern zlffern zrftern verwendeta 1965 1983 1965 1983 1965-83 1965-83 1983 2000 1970b 1 9 8 ~ ~ .. . .. . .. . 14 lnd~en 45 34 21 13 15 Ruanda 52 52 17 19 0,8 11.8 8.0 6,7 .. 1 16 Zentralafr. Rep 43 41 24 17 -4.7 -31,7 5,5 5,5 .. 17 Togo 50 49 23 18 -1,2 -20,4 6,5 5,4 . . 18 Ben~n 49 49 25 18 0.4 -26,8 6,5 5,4 . . 18 19 Ch!na 39 19 13 7 -51,2 -50,8 2,3 2,O 71 20 Gu~nea 46 47 30 27 22 -9.8 6.0 5,6 .. 1 21 Halt~ 38 32 18 13 -16,2 -26,8 4,6 3,4 .. 20 22Ghana 50 49 16 10 -1,8 -35.9 7,O 4,8 . 10 23 Madagaskar 44 47 21 18 6,9 -17.0 6,5 5,9 24 S~erraLeone 48 49 33 27 2,3 6,5 6,l . . 4 25 Srl Lanka 33 27 8 6 -20.2 --19,2 26,8 3,4 2.3 . 55 26 Kenla 51 55 17 12 7,3 -29.4 8,O 5,7 6 8 27Pakistan 48 42 21 15 -12,7 -29,4 5,8 4,2 6 14 28Sudan 47 46 24 17 -2,l -27,2 6,6 5,5 29 Afghanlstan 54 54 29 29 0.6 -2,7 8,O 5,6 '2 .5 30Bhutan 43 43 32 21 -0,2 -34.6 6,2 5.3 .. 31 Tschad 40 42 26 21 5,2 -19,2 5.5 5.6 . . 1 32 Kambodscha 44 20 . . . . . . ." .. 33 Laos 45 42 23 20 -5.5 -14,l 6,4 5;5 .. ,. 34 M~sambik 49 46 27 19 -6,l -29,6 6,5 5.9 .. f 35 Vstnm 45 35 17 8 -22.2 -533 4.9 3,l .. 21 I Under mlt mlttkrem El kommen 1 42 w 34 w 15w l o w -17,s w -33,l w 4,6 w 3,4 w l e x p m 0 ~ ~ 46 w 39 w 18w 12 w -15,4 w -36,l w 5,2 w 3,9 w .. Ilmp~rte~re 38 w 30 w 13w 9~ -20,7 w -29,6 w 4,B w 2,s w ... .. - * .. Atrlka MI.der S a h 5 0 w 49w 22w 16w -1.8 w -26,l w 6,sw 5,6w - =----iT 1% 36 47 46 1,7 -19.2 6,6 5,6 .. 4 21 37 -17,O 5.8 4,8 5 38 L~beria . : =J -18.2 6,9 5,7 39 Mauretanien 44 43 19 -3,O -26,2 6.0 5,9 i 40 Bdiv~en 46 44 16 -4,8 -23,8 6,2 4,2 .. 24 41 Jemen, Dem.VR. 50 48 27 19 -4.0 -29,3 6.3 4.4 42Jemen,Arab. Rep. 49 48 27 22 -19,6 6 8 5,8 i 43 Indomen 43 34 20 13 --1,6 20,9 -37,3 4,3 2,8 . . 58 44 Samba 49 50 20 16 1,7 -21,4 6,7 5.5 1 45 Honduras 51 44 17 10 -12,8 -41.7 6.5 3.8 . 27 46 Ag pten Arab. Rep. 42 34 19 1 1 -18,9 -42,6 4,6 3,O , . 24 47 EI$va;for 46 40 14 8 -14.3 -44,O 5.5 3,3 . 34 48 ElfenbeinkOste 44 46 22 14 5.1 -34,9 6,6 4.9 3 49 S~mbabwe 55 53 14 13 -4,4 -93 7,O 4,8 22 50 Marokko 49 40 19 14 -19.3 -22.7 5,8 3,8 .. 26 51 Papua-Neuguinea 43 35 20 14 -18,6 -30.7 5.0 3.5 5 52 Ph~lipp~nen 46 31 12 7 -32,6 -43,7 4,2 2,7 15 48 53 Nlger~a 51 50 23 17 -33 -26,8 6,9 5,7 6 54 Kamerun 40 46 20 15 16,3 -25,O 6,5 5.6 11 55 Thailand 43 27 12 8 -37,2 -35.5 3.4 2.2 15 59 56 Nmra ua 49 45 16 1 1 -9,3 -32,l 6,3 4,O .. 9 57costa Wica 45 30 8 4 -33,9 -50.0 3,5 2.3 . . 65 58 Peru 45 34 17 1 1 -25.6 -36,l 4.5 3,2 . 41 59 Guatemala 48 38 16 9 -18.0 -44,4 5,2 3.4 . 18 60Kongo, VR 41 43 14 8 5,6 -43,9 6,O 5.5 61 TOrke~ 41 31 14 9 -25.7 -40,3 4,l 2,7 32 38 62 Tunwen 46 33 18 9 -29,3 -48,6 4.9 3,l .. 41 63 Jarnaika 38 28 9 7 -26,6 -22,8 3,5 2,3 51 64 Dom~n~kan~sche Rep. 47 33 14 8 -29,2 -44,8 . 4,2 2.7 ... 46 Anmerkuna.Zur Veraleichbarke~tder Daten und ~hrerAbarenzuna val. Technische Erluterunaen. verharateten Frauen Im olb-Ver4ndenmgender gewritih~gen Unbere~n~e Unberanlgte Unberei- Unbera- Zusammen- Alter, der Geburtenzgrn Sterbez~ffern nigten nlgten gefaate empfangnlsver- le Tsd le Tsd Geburten- Sterbe Geburten- hutende Mlnel E~nwohner E~nwohner idfern nffern zrffern verwendeta 1965 1983 --- 1970~ 1982~ .. 1965 1983 1965-43 1965-83 1983 2000 .. 65 Paraguay 41 31 11 7 -25.9 -373 4.2 2.7 35 66 Ecuador 45 37 15 8 -18,l -45,3 5,4 3,2 . . 40 67 Kolumbiin 43 28 12 7 -34.9 -37,6 3.5 2.5 55 68 Angola 49 49 29 22 -1,6 -253 8.5 6.0 69 Kuba 34 17 8 6 -50,3 -26,3 2.0 2,O 79 - - 70 Korea, Dem Rep. 39 30 12 B -22.7 -38, 4.0 . - 71 L~banon 41 29 tb % -28.8 -28. 3.8 id .. 72 Mongol~scheVR Obere Elnkommenskstegorie 73 Jordan~en 74 Svrien.Arab Reo. 75 Malaysia ' 76 Chile 78 Korea,Rep. -- 79 Argentinien RO Panma ,.. -- 81 Portugal 23 15 10 9 -34:8 -13.5 2,O 2.0 66 82 Mex~ko 45 34 1 1 7 -23,7 -36,l 4,6 2,8 39 83 Alger~en 50 47 18 13 -6,8 -32,l 7.0 5,4 84 SOdafr~ka 40 40 13 9 ( ) -30.8 5.1 3.5 ..7 ,. 85 Uruguay 21 18 10 9 -14.6 -4,2 2,6 2.2 86 Jugoslavnen 21 17 9 10 -21,O 9,1 2,l 2.1 59 55 87 Venezuela 43 35 9 6 -19,7 -40.2 4,3 2.7 49 88 Grlechenland 18 14 8 9 -23.28 15,2 2,l 2,l 89 Israel 26 24 6 7 -6,6 95 3,l 2,3 .., ...* ~ 90 Hongkong 28 6 5 -39.3 -13,8 1.8 2,O 42 80 91 Slngapur 31 6 5 -44,6 -9,l 1.7 1,9 60 71 92 Tr~n~dadund Tobago 33 CY 7 7 -108 -1.4 3.3 2,4 44 52 93 Iran, lslamrscheRep 50 40 17 10 --19.5 --39,9 5.6 4.3 2: 94 lrak 49 18 1 1 38,9 6.7 5.2 I 6lexporteure mlt hohem Elnkomme I 95 Oman 96 Libyen 97 Saudl-Arab~en 98 Kuwal 99 Vere~njgteArab Erwifa!u MarMwirlschaftliche llndustrlellnder I 100 Spanren 21 13 8 7 -38,l 2,O 2.0 .. 61 I01 lrland 22 20 12 9 -9,l 3,O 2,l .. -. 102 Itailen 19 1 1 10 10 -44.5 1.5 1,9 .. P& 103 Neuseeland 23 16 9 8 -31,O -6,9 2,O 2,O . . . . 104 Belgien 17 12 12 1 1 -27,9 -7,4 1,6 1,9 .. . . 105 roabritannien 18 13 12 12 2,6 1,8 1,9 69 77 106 8sterrech 18 12 13 12 --29.3 333 -5.4 1,6 1.9 .. 107 Niederlande 20 12 8 8 -40,7 2,s 1,s 1.8 . . 108Japan 19 13 7 6 -30.5 -15,5 1.7 1.9 56 56 109 Frankre~ch 18 14 1 1 10 -23.0 -8.9 1,8 2,O 64 79 1 10 F~nnland 17 14 10 9 -18,l -7,2 1,8 2,O 77 80 11 1 Deutschland,Bundesrep. 18 10 12 12 -452 1-7 1,4 1.8 .. 1 12 Austral~en 20 16 9 7 19,4 -17,O 2.0 2,O .. 1 13 Danemark 18 10 10 1 1 45,O 1.4 1.8 67 . . 1 14 Kanada 21 15 8 7 ---29.6 -10.9 7,9 1,7 1,9 . . .. 115 Schweden 16 1 1 10 1 1 7,9 1,7 1,9 . 78 116 Norwegen 18 12 10 10 --308 32,6 7.4 1,7 1,9 .. 71 1 17 VerernigteF'--'?n 19 16 9 9 -8,5 1.8 2,O 65 76 118 Schweiz 19 1 1 10 9 --20,l 40,3 -2,l 1,9 2.0 .. .. Osteuroplische Staatshandelsllnder 18w 19w aAngabene~nschl~eBl~chFrauen,deren EhemannerEmpfengn~sverhDtungprakt~z~eren.Vgl.TechnischeErlauterungen KursiveZahlenfar anderealsdie angegebenenJahre. Vgl. Technlsche EliButerungen. Tabelle 21: Erwerbspersonen Quoteder Ele vMkerungim arbeitsfahigen Durchschnittlii Alter %Anted der Enverbspecsonenin )ahrlicheZunahrne der (15-64 Jahre) R~enst- Ermrbspersonenzahl in % Landwrtschafl lndustne letstungsseldar in % 1965 1983 1965 1981 1965 1981 1965 1981 1965-73 1973-431-2C Under mlt nledrigem Einkommem 2,2w 2.1 w 2.0 China und lndien 57w 60w .. M w .. 13w .. 14w 2,2w 1,5w 1;8 UbrigeUnder 46w 53w 81w 72w 7 w llw 12 w 16 w 2,1 w 4,1 w 2,8 Afrlka &dl. der Sahara 53 w 51 w 84 w 78 w 7w low 9 w 13w 2.2w 2.1 w 3,l Lander mit mittierem Elnkommon 53w 56w 57w 44w 16w 22w 27w 35w 2,2w 2,6w 2,5 O~exporteure 52 w 54 w 61 w 48 w 15 w 21 w 25 w 92 w 2,3 w 2,6w 2,s O~trnporteure 55w 58w 53w 41w l8w 22w 29w 37w 2.1 w 2,6 w 2,2 Afrlka &dl. der Sahara 53w Sow 70 w 60w llw 16w 19w 24w 2,Ow 2,1 w 3,2 Anmsrkung: Zur Vergielchbarke4 der Datenund ~hrerAbgrenzung vgl. Technische EdButerunge Quote der@+ vblkerung Im arbe~tsfahlgen Durchschnlttllche Alter %Antell der ErwerbspersonenIn mrllche Zunahme der (15-44Jahre) D~enst- Erwerbspersonenzahl ln % Landw~ctschafl lndustr~e leistungsseklor ~n4b 1965 1983 1965 1981 1965 1981 1965 1981 1965-73 1973-83 1980-2000 65 Paraguay 50 55 55 49 19 19 26 32 2,6 3,3 3,O 66 Ecuador 51 53 54 52 21 17 25 31 2,6 2,6 3,3 67 Kolurnbien 50 59 45 26 20 21 35 53 3,l 2,8 2-6 68 Angola 55 53 67 59 13 16 20 25 1,7 2,8 2,8 69 Kuba 59 64 35 23 24 31 41 46 1,0 2.1 1,7 70 Korea, Dem. Rep. 52 57 59 49 25 33 16 18 2,6 2,9 2,7 71 Llbanon 51 56 28 1 1 25 27 47 62 2,5 4 , l 2.1 72 Mongol~cheVR 6-55 15 2 2 19 23 2.2 2.6 2.9- Obere Einkommenskategor~e i4 w 58 73 Jordan~en 1 48 41 20 16 20 43 60 2.6 1,4 4,6 74 Syr~en,Arab Rep. 47 49 53 33 20 31 27 36 3.1 3,5 4,O 75 Malaysla 50 58 60 50 13 16 27 34 2,9 3.2 2,7 76 Ch~le 56 63 26 19 21 19 53 62 1.3 2,6 2,O 77 Bras~l~en 54 59 49 30 17 24 34 46 2,5 3,l 2,4 78 Korea. Rep 54 64 58 34 13 29 29 37 2,9 2,7 1.9 79 Argentmen 64 61 18 13 34 28 48 59 1.4 1,0 1,4 80 Panama 52 57 46 33 15 18 39 49 3.1 2,6 2,4 81 Portugal 63 64 39 26 31 35 30 37 0,l 0,9 0.6 82 Mex~ko 50 53 50 26 21 26 29 38 3,l 3,l 3,2 83 Algerien 84 Siidafrika 85 Uruouav 87Vezezuela 50 56 30 18 24 27 46 55 3.7 4;l 3,4 86Griihenland 66 64 51 37 22 28 27 35 0.1 0.9 0.5 89 Israel 90Hongkong 91 Sinaawr 92 ~risdadund Tobago 54 61 23 10 35 39 42 51 1,8 1,2 2j3 93Iran, lslsmischeR~D. 51 53 50 39 26 34 24 27 3.1 30 blexporteutemlt hohem Elnkommen 95 Oman 53 53 .. .. . . .. . . 96 L~byen 53 52 42 19 C3n 28 53 3,6 4,3 4,3 97Saudl-Arab~en i3 54 69 61 14 25 3,9 5,8 3,2 98 Kuwait 10 57 1 2 34 6A 5,3 7,l 3.2 99 VerernioteArab. Em~rate . . 68 .. 1DO Spanien 64 64 34 14 35 40 31 46 0,4 1-2 0,8 101 lrland 58 59 31 18 28 37 41 45 0.5 1,5 1,5 102 Itallen 66 66 24 1 1 42 45 34 44 0,O 0,6 0.2 103 Neusedand 59 65 13 10 36 35 51 55 2,O 1,2 1.0 104 Belg~en 64 67 6 3 46 41 48 56 0.5 0.7 0,2 105 Grdbr~tann~en 65 65 3 2 46 42 51 56 0,2 0.4 0.2 106 asterre~ch 64 66 19 9 45 37 36 54 -0,2 0,9 0,3 107 N~ederlande 62 68 9 6 43 45 48 49 1,4 1.4 0,5 108 Japan 68 68 26 12 32 39 42 49 1,7 1,l 0.7 109 Frankre~ch 62 66 18 8 40 39 42 53 0.7 1,0 0,6 1 10 F~nnland 65 67 28 1 1 33 35 39 54 0,5 0.4 0,4 1 1 1 Deutschland,Bundesrep 66 69 10 4 48 46 42 50 0.3 0,8 -0,l 1 12 Austral~en 62 66 10 6 38 33 52 61 2,5 1.6 1,2 1 13 Danernark 65 66 14 7 37 35 49 58 0,6 0,6 0,4 1 14 Kanada 59 68 1 1 5 33 29 56 66 2,7 2,O 1,l 1 15 Schweden 66 65 1 1 5 43 34 46 61 0,7 0,4 0,4 1 16 Norwegen 63 64 15 7 . 37 37 48 56 0.6 0,7 0,6 117 Vereln~gteStaaten 60 67 36 32 59 66 1.9 1,7 " 0 118s 112 i5 67 50 46 40 49 1,5 0,4 II Staatahandelslfinder 63w 66w 35w 17w 34w 44w 32w 39w 0,9 w 1.0 w 0,s ::: 1 19 Ungarn 66 65 32 21 39 43 29 36 0 5 120 Albanren 52 59 69 61 19 25 12 14 2,4 $$ 121 Bulgar~en 67 66 52 37 28 39 20 24 0,6 0.1 0,2 122 Tschechaslowake~ 65 64 21 1 1 46 48 31 41 0.8 0.6 0,6 123 DeutscheDem. Rep. 62 66 15 10 49 50 36 40 0,4 0,8 0.3 124 Polen 62 66 44 31 32 39 24 30 1.7 1,2 0,8 125 Rumanren 66 64 58 29 19 36 23 35 0.8 0.5 0,7 126 Sowletun~on 62 66 33 14 33 45 34 41 0,8 1 ,I 0,6 Tabelle 22: Verstadterung Antell an der gesamten Durchschnitlliche Stadtbevdlkerur~~nOh Amahl der In 96 der jahrl'ihe Stadte mlt Stadte mlt Gesamt- Zuwachsraten GrORre Ober 500000 Ober 5M)OOO bevelkerung ~n% Stadt E~nwohnern E~nwohnern 1965' 1983 1965-73 1973-83 1960 1980 -- -- -- Lllndwmlt niedrlgem Elnkommen 17w 22w 4,4 w 4.5 w low 16w 8lw 5 5 t . Chlna und lndlen 18w 22w .. 7w 6 w 93w 59w L)brlgeMnder 13 w 21 w 512 w 5,O w 25w 28 w 19w 40w Afrtka slidl. dbr Sahara 11 w 20 w 6,2 w 6.0 w 33 w 41 w 21. 3 5 w 1 s 13 2 Bangladesh 6 17 6,6 7.6 3 Mali 13 19 5,4 4,4 4 Ne~al 4 7 4.3 8.2 5 ~ a i i e 19 38 5,9 6.9 14 28 14 38 1 2 6 Burklna 6 1 1 6,5 4,8 .. 41 0 0 0 0 7 Birrna 21 29 4,O 3,9 23 23 23 23 1 2 8 Malawi 5 1 1 8.2 7,3 . . 19 0 0 0 0 9 Uaanda 6 7 8.3 0.3 38 52 0 52 - 0 1 ~ ~ ~ 10 Birundi 2 2 1.4 3.2 . . . . 0 0 0 0 1 1 Niaer 7 14 7.0 7.0 . . 31 0 0 0 0 12 ~akania 6 14 8;l 8:6 34 50 0 50 0 1 13 Somalia 20 33 6,4 5,5 .. 34 0 0 0 0 14 lndlen 18 24 4,O 4.2 7 6 26 39 1 1 36 - 6 , O 6.6 . . 0 0 0 0 0 ------ 16 Zentralafr. Rep. 27 44 4.4 4,6 40 36 0 0 0 0- 17 Toao 1 1 22 6.4 6.6 . . 60 0 0 0 0 18 ~ e h n 1 1 16 4,5 4,7 63 0 63 0 1 19 Ch~na 18 21 6 6 42 45 38 78 20 Gulnea 12 26 5,O 6,3 37 80 0 80 0 1 21 Hat1 18 27 3,8 4.2 42 56 0 56 0 1 22Ghana 26 38 4,5 5,3 25 35 0 48 0 2 23 Madagaskar 12 20 5,3 5.5 44 36 0 36 0 1 24 Slerra Leone 15 23 5,O 3,3 37 47 0 0 0 0 25 Srl Lanka 20 26 3,4 2.9 28 16 0 16 0 1 26 Kenia 27 Pakistan 28 Sudan 29 Afahanistan 30 ~6utan 4 4 31 Tschad 9 20 32 Kambodscha 1 1 33 Laos 3 15 34 Mosambik 5 17 35 Vietnam 3 20 Under mit mittlerem Einkommhn 36 w 48 w &lexportwre 30 w 41 w &llmporteure 41 w 54 w Afrlka ddl. darSahara 18 w 27 w Untere I Elnkommenskategorle 26 w 36 w 5,l 4,1 w 27 1 32 28 v 47 I 22s 57 Anmerkung: Zur Vergleichbarkeitder Daten und ihrer Abgrenzung vgl Technische Erlauterungen. 37 w 68 w R-Qw 7,9 w 95 Oman 4 25 10,8 17.6 . . . . . . . . . . 96 Libyen 29 61 8.9 8.1 57 64 0 64 0 1 97 Saudi-Arabien 39 71 8,4 7,4 15 18 0 33 0 2 98 Kuwait 75 92 9.3 7.8 75 30 0 0 0 0 99 VereinigteArab. Emirate 56 79 16,7 11,2 . . . . . . . . . . . . llche 7 77w 1,7w 1 100Span~en 61 76 2.5 2.0 13 17 37 44 5 6 101 lrland 49 56 2,O 2,2 51 48 51 48 1 1 102 Itallen 62 71 1,4 1,l 13 17 46 52 7 9 103 Neuseeland 79 83 1,9 0,8 25 30 0 30 0 1 104 Belg~en 68 89 0,9 1,3 17 14 28 24 2 2 105 GroBbr~tann~en 87 91 0.7 0,3 24 20 61 55 15 17 106 Osterrech 51 56 0,8 0,6 51 39 51 39 1 1 107 N~ederlande 79 52 0.8 -1,l 9 9 27 24 3 3 108 Japan 67 76 2.4 1,3 18 22 35 42 5 9 109 Frankre~ch 67 80 2.0 1,2 25 23 34 34 4 6 110 F~nnland 44 60 2,8 1,9 28 27 0 27 0 1 1 1 1 Deutschland,Bundesrep 79 86 1,2 0,3 20 18 48 45 1 1 1 1 1 12 Austral~en 83 86 2.6 1,5 26 24 62 68 4 5 1 13 Dgnemark 77 85 1.3 0,7 40 32 40 32 I 1 1 14 Kanada 73 75 1,9 1,2 14 18 31 62 2 9 1 15 Schweden 77 85 1,6 0.7 15 15 15 35 1 3 1 16 Norwegen 37 55 3.4 2,4 50 32 50 32 I 1 117 Vere~n~gteStaaten 72 74 1,6 1,2 13 12 61 77 40 65 53 59 1,9 0,7 19 22 19 22 1 1 9 w 7 w 119 Ungarn 55 2.2 1.4 45 37 45 37 1 1 120 Alban~en 32 38 3,5 3.2 27 25 0 0 0 0 121 Bulgarlen 46 67 3,2 2.1 23 18 23 18 1 1 122 Tschechoslowake~ 51 65 1,8 1.8 17 12 17 12 1 I 123 DeutscheDem Rep 73 76 0.2 0.2 9 9 14 17 2 3 124 Polen 50 59 1.5 1.9 17 15 41 47 5 8 125 RumBn~en 34 51 4.2 3.1 22 17 22 17 1 1 126 Sowjetunan 52 65 5,9 -3,4 6 4 21 33 25 50 a Kurs~veZahlen s~ndfur andere als d~eangegebenenJahre Tabelle 23: Kennzahlen zur Lebenserwartr-g Lebsmarhtng SBugllngs- be1der Geburi(in Jahren) ,..,.bllchkwtszlffern K~ndersterbez~ffern Manner Frauen (Alter unter 1 Jahr) (Alter 1-4 Jahre) 195.5 1983 1965 4 nor, '"$5 1983 1965 19% - I 1 Ath~op~en 43 47 166 37 q. 2 Bangladesch 45 49 44 50 153 132 24 19 3 Mall 37 43 39 47 184 148 47 31 4 Nepal 40 47 39 45 184 143 30 21 5 Zare 43 49 46 52 142 106 30 20 6 Burk~na 40 43 42 46 193 148 52 31 7 Blrma 45 53 48 57 143 93 21 11 8 Malaw1 37 43 40 45 201 164 55 38 9 Uganda 46 48 49 50 126 108 26 21 10 Burund~ 42 45 45 48 169 123 38 25 11 N~ger 40 43 42 47 181 139 46 28 12 Tansanla 41 49 44 52 138 97 29 18 13 Somal~a 43 46 166 142 37 30 14 lndren 46 56 44 54 151 93 23 11 15 Ruanda 47 45 51 48 159 125 35 26 16 Zentralafr Rep 40 46 41 49 184 142 47 29 17 Togo 40 47 43 50 158 112 36 17 18 Ben~n 41 46 43 50 193 148 52 31 19 Ch~na 55 65 59 69 90 38 11 2 20 Gu~nea 34 37 36 38 197 158 53 36 21 Hal11 46 53 47 56 160 107 37 15 22 Ghana 49 57 52 61 132 97 25 12 23 Madagaskar 41 49 44 50 99 66 18 10 24 S~erraLeone 32 37 33 38 230 198 69 54 25 Sn Lanka 63 67 64 71 63 37 6 2 26 Kenla 48 55 51 59 124 81 25 14 27 Pak~~tafl 46 51 44 49 150 119 23 16 28 Sudan 39 47 41 49 161 117 37 19 29 Afghan~stan 34 35 223 39 30 Bhutan 34 44 32 42 184 ,162 30 26 31 Tschad 39 42 41 45 184 142 47 29 32 Kambodscha 43 45 135 19 .. 33 Laos 39 42 42 45 196 159 34 25 34 Mosambrk 36 44 39 47 148 109 31 16 35 Vmham 47 62 50 66 89 53 8 4 36 Senegal 44 42 47 172 140 2t 37 Lesotho 51 50 55 138 109 20 14 38 L~beria 47 43 50 149 111 32 17 39 Mauretanien 44 41 47 171 136 41 16 40 Boltvien 49 46 53 161 123 37 21 41 Jemen, Dern VR. 38 45 39 47 194 137 52 27 42 Jemen, Arab Rep. 37 43 38 45 200 152 55 33 43 lndones~en 43 52 45 55 138 101 20 13 44 Samba 42 49 46 52 137 100 29 19 45 Honduras 48 58 51 62 131 81 24 8 46 Agypten, Arab Rep 48 56 49 59 123 102 21 14 47 El Salvador 52 62 56 66 120 70 20 6 48 Elfenbe~nkuste 43 50 45 53 160 121 37 20 49 Simbabwe 50 52 58 60 106 69 15 7 50 Marokko 48 51 51 54 149 98 32 12 51 Papua-Neugu~nea 44 54 44 53 148 97 23 12 52 Phllippnen 55 63 58 66 90 49 11 4 53 N~ger~a 40 47 43 50 152 113 33 17 54 Kamerun 44 52 47 55 155 116 34 19 55 Thaland 53 61 58 65 90 50 11 4 56 Nicaragua 49 56 51 60 129 84 24 9 57 Costa Rica 63 72 66 76 74 20 8 1 58 Peru 49 57 52 60 131 98 24 12 59 Guatemala 49 58 51 62 109 67 16 5 60 Kongo,VR 52 62 56 65 116 82 19 8 61 Turka 52 61 55 66 157 82 35 8 62 Tunesien 51 60 52 63 145 83 30 8 63 Jama~ka 63 68 67 72 51 28 4 2 64 Dom~n~kan~scheRep. 52 61 58 65 103 63 14 5 Anmerkong. Zur Verglechbarke~tder Datenund ~hrerAbgrenzung vgl. Technlsche Erluterungen ---=. . - .. bei der Geburt(in ~ahren) sterbiichkeitsziffern Kindersterbeziffern Manner Frauen (Alter unter 1 Jahr) (Alter 1-4 Jahre) 1965 1 983 1965 1983 1965 1983 1965 1983 65 Paraguay 56 63 60 67 74 45 7 3 66 Ecuador 52 61 55 65 124 76 22 7 67 Kolurnb~en 53 62 59 66 80 53 8 3 68 Angda 34 42 37 44 193 148 52 31 69 Kuba 65 73 69 77 54 20 4 1 70Korea. Dam,Rep. 55 R? 58 67 64 32 6 2 71 L~banon 60 64 67 57 48 4 72 MongolfscheW1 55 58 67 89 49 11 Obere Elnkommenakategorie 57 w 73 Jordamen 45 63 51 65 VL 19 5 74 Syr~en,Arab. Rep. 52 66 54 69 56 19 4 75 Malays~a 56 65 59 69 29 5 2 76 Ch~le 56 68 62 72 103 40 14 2 77 Bras~l~en 55 61 59 66 104 70 14 6 78 Korea. Rep. 55 64 58 71 64 29 6 2 79 Argentlnlen 63 66 69 73 59 36 4 1 80 Panama 62 69 65 73 59 26 4 1 81 Portugal 61 68 67 74 65 25 6 1 82 Mex~ko 58 64 61 68 82 52 9 3 83 Alger~en 49 55 51 59 155 107 34 15 84 Sirdafr~ka 54 62 57 65 124 91 22 10 85 Uruguay 66 71 72 75 47 38 3 2 86 Jugoslawen 64 66 68 72 72 32 7 2 87 Venezuela 58 65 63 71 71 38 6 2 88 Gr~echenland 69 73 72 77 34 15 2 1 89 Israel 70 72 74 76 27 14 2 1 90 Hongkong 66 74 71 78 28 10 2 . . 91 S~ngapur 63 70 68 75 26 1 1 1 92 Trln~dadund Tobago 63 66 67 70 47 28 3 1 93Iran, Islarn~scheRep. 52 60 c 60 1121 50 100 32 13 94 lrak SO 57 c -1 71 21 6 6lexporteure mi' hohem Elnkoma 95 Oman 51 42 54 175 121 43 96 L~byen 56 51 59 143 91 29 97 Saudl-Arabien 55 47 58 164 101 38 98 Kuwalt 69 65 74 66 29 5 99 Vere~n~gteArab Emirate - 68 61 73 104 44 - 14 Marktwlrtschaftllche IndustrlelPnder 68 w 72 w 74 w 79 w 24w l o w 1w 100Spanien 68 73 73 78 38 10 3 . . 101 lrland 68 70 73 76 25 1 1 1 . . 102 ltalien 68 73 73 79 36 12 3 1 103 Neusedand 68 71 74 77 20 13 1 .. 104 Belgien 68 70 74 77 24 1 1 1 . . 105 GroBbritannien 68 71 74 77 20 10 1 .. 106 bsterreich 66 70 73 77 28 12 2 1 107 Niederlande 71 73 76 80 14 8 1 . . 108Japan 68 74 73 79 18 7 1 .. 109 Frankreich 68 72 75 79 22 9 1 . . 1 10 Finnland 66 69 73 78 17 7 I . . 1 1 1 Deutschland,Bundesrep. 67 72 73 78 24 1 1 2 112 Australien 68 73 74 79 19 10 1 113 Danemark 71 72 75 78 19 8 1 . . 114 Kanada 69 73 75 79 24 9 1 . . 1 15 Schweden 72 75 76 80 13 8 1 1 16 Norwegen 71 74 76 80 17 8 1 117 VereinigteStaaten 67 72 74 79 25 1 1 1 .. 118 Schweiz 69 77 75 81 18 8 1 . . Osteuro&ilsche ~taatahandelallnder 119Unaarn -. . - 120 ,.i/&ien 65 69 67 73 42 3 121 Bulgarien 66 67 73 73 17 1 122 Tschechoslowakei 64 66 73 74 26 16 1 1 123 DeutscheDem.Rep. 67 68 74 74 25 1 1 2 . . 124 Polen 66 67 72 75 42 19 3 . . 125 Rumhien 66 69 70 74 44 28 3 2 126 Sowietunion 65 65 74 74 28 . . 2 . . Taglihes Kalorienangebot E~nwohnerje pro Kopf Beschaft~gtemin der In % des Arzt Krankenpflege lnsgesamt Bedarfs 196!ja 1980a 1 965ia 1980a 1982 1982 65 Paraguay 1 .a40 1310 1.550 1.100 2.820 122 66 Ecuador 3.020 760 2.320 570 2.072 91 67 Kolumhen 2.530 1.710 890 800 2.551 110 68 Angola 12.000 3.820 2.041 87 69 Kuba 1.150 720 820 370 2.997 130 70 Korea, Dem. Rep. 430 3.051 130 71 Libanon 1.240 540 2.500 730 3.000 121 72 Mongol~sc 9 710 450 310 240 2.798 115 73 Jordanien 4.670 900 1.810 1.990 2.882 117 74 Syrien, Arab. Rep. 4.050 2.240 11.760 1.390 3.040 123 75 Malaysia 6.220 1.320 940 2.688 120 76 Chile 2.080 1.930 600 450 2.669 109 77 Brasilien 2.180 . . 1.550 . . 2.623 110 78 Korea,Rep. 2.740 1.440 2.990 350 2.936 125 79 Argentinien 640 430 610 3.363 127 80 Panama 2.170 980 680 420 2.498 108 81 Portugal 1.170 540 1.320 660 3.176 130 82 Mexiko 2.060 . . 950 . . 2.976 128 83 Algerien 8.400 2.630 11.770 740 2.639 110 84 SCldafrika 2.140 530 2.840 116 85 Uruguay 870 540 590 190 2.754 103 86 Jugoslawien 1.190 550 850 280 3.642 143 87 Venezuela 1.270 990 560 380 2.557 104 88 Griechenland 710 430 790 600 3.554 142 89 Israel 410 370 300 130 3.059 119 90 Hongkong 2.400 1.210 1.220 790 2.774 121 91 Singapur 1.910 1.150 600 320 2.954 128 92 Trinidadund Tobago 3.820 1.360 560 380 3.083 127 93 Iran. lslamischeRep. 3.770 6.090 4.170 2.520 2.855 119 94 1rak 4.970 1.800 2.910 2.160 2.84- 118 O~exporteuremii i hohem Elnkomm 8.774 u 95 Oman 23.790 1.900 6.380 96 Libyen 3 970 730 850 97 Saudi-Arabien 9.400 1.670 6.060 98 Kuwait 830 570 270 99 Vereln~gteArab Em . . 910 .. Marktwlrtscheftllche lndustrlelllnder 752 w 554 w 302 w 180 100 Spanien I01 lrland 102 Italien .--. 103 Neuseeland 820 640 980 120 3.549 134 104 Belgien 690 400 590 120 3.743 142 105 GrMbritannien 860 650 200 140 3.232 128 1066sterre1ch 550 400 470 230 3.524 134 107 Niederlande 860 540 . . 130 3.563 133 1 1 1 Deutschland.Bundesrep 630 450 350 170 3382 127 1 12 Austrahen 720 560 110 120 3.189 120 1 13 Ohemark 740 480 190 210 4023 150 1 14 Kanada 770 550 130 90 3428 129 1 15 Schweden 910 490 90 60 3 224 120 1 16 Norwegen 790 520 340 90 3 184 119 1 17 Verelnlgte C+-?ten 670 520 120 140 3616 137 1 18 Schwe~z 750 410 340 160 2 Osteuroplllsche Staatahandebliinder 584 w 345 w 300 w 130 w 3.419 w 12019 Alban~enUngarn 1 2630 100 400 550 240 150 3520 134 2907 121 121 Bulgar~en 600 410 410 190 3711 148 1 22 Tschechoslowake~ 540 360 200 130 3613 146 123 DeutscheDem. Rep. 870 520 . . . , 3.787 145 124 Polen 800 570 410 240 3.288 126 125 RumClnien 740 680 400 270 3.348 126 126 Sowistunion 480 270 280 100 3 400 137 a Kursive Zahlen sind fiir andere als die angegebenen Jahre. Vgl. Technische Erlauterungen. Tabelle 25: Erziehungswesen Anzahl der Besucher Anzahl hbherer Schulen der Besucher und Un~ver- waterfUhrender s~tatenin 46 Anzahl der Grundschbler Schulen der Bevdlkerung in % ~hrerAltersgruppe In % ~hrer Irn Alter von lnsgaamt MAnnl~ch We~Mlch Altersgruppe 20-24 Jahren 1965 1982a 1965 19828 1965 1982a 1965 1982a 1965 '-82a Under m l nledrtgem Elnkommen 62w 85w n w l ~ w 47w n w 1 1 46 16 60 6 33 2 12 1 2 Bangladesch 49 60 67 68 31 51 13 15 '1' 4 3 Mall 24 27 32 35 16 20 4 9 4 Nepal 20 73 36 102 4 42 5 21 (1' (J 5 &re 70 90 95 104 45 75 5 23 ( 1 1 6 Burk~na 12 28 16 28 8 16 1 3 (1 1 7 B~rma 71 84 76 87 65 81 15 20 'r' 4 8 Malaw1 44 62 55 73 32 51 2 4 ( ) 9 Uganda 67 60 83 69 50 51 4 8 () 10 Burund~ 26 33 36 41 15 25 1 3 () 1 1 1 Nlger 1 1 23 15 29 7 17 1 5 0 12 Tansanla 32 98 40 101 '1' 25 95 2 3 ( ) 13 Somaha 10 30 16 38 (2 4 21 2 11 14 lnd~en 74 79 89 93 57 64 27 30 9 15 Ruanda 53 70 64 72 43 67 2 2 ( ) 0 16 Zentralafr Rep 56 70 84 92 28 50 2 14 1 17 Togo 55 106 78 129 32 84 5 27 ( ) 2 18 Ben~n 34 65 48 87 21 42 3 21 ( ) 2 19 Chlna 110 123 97 35 1 20 Gu~nea 31 33 44 44 19 22 5 16 ( ) 3 21 Halt1 50 69 56 74 44 64 5 13 1 22 Ghana 69 76 82 85 57 66 13 34 (1' 1 23 Madagaskar 65 100 70 59 8 14 I 3 24 S~erraLeone 29 40 37 21 5 12 1 25 S~Lanka I 93 103 98 106 86 101 35 54 (3 4 26 Kenla 54 104 69 114 40 94 4 20 1 27 Pak~slan 40 44 59 57 20 31 12 14 '3 2 28Sudan 29 52 37 61 21 43 4 18 2 29 Afghanistan 16 35 26 56 5 13 1 12 tl 1 30Bhutan 7 23 13 30 1 16 3 0 31 Tschad 34 56 13 1 3 0 32 Kambodscha 77 98 56 9 1 II ii 33Laos 40 97 50 105 30 89 2 18 34 Mosamb~k 37 104 48 119 26 72 3 6 3 35 Vietnam 113 . 120 105 48 84w 102w 9Ow 109w 77 w 99 w 20 w 42 w 4 w 12w 70w 102w 79w 111w 60w 103w 15w 36w 95w 103w 99w 107w 91w 96w 24 w 48 w Afrlka der Sahara 44 w 96 w 54 w 99 w 34 w $1 w 5 w 17w Untere Elnbmmenskategorle 74w 103w 82w 109w 65w 98w 16w 35w 4 w l o w 1 36 Senegal 40 48 52 58 29 38 7 12 1 3 37 Lesotho 94 112 74 95 114 129 4 20 2 38 Liberia 41 66 59 82 23 50 5 20 2 39 Mauretanien 13 33 19 43 6 23 1 10 .. 40 Bolivien 73 86 86 93 60 78 18 34 '5 16 41 Jemen, Dem. VR. 23 64 35 94 10 34 1 1 18 . . 2 42 Jemen, Arab. Rep. 9 59 16 99 1 17 . . 7 .. 1 43 lndonesien 72 120 79 124 65 116 12 33 4 44 Sambia 53 96 59 102 46 90 7 16 .1. 2 45 Honduras 80 99 81 100 79 98 10 32 1 10 46 A pten Arab. Rep. 75 78 90 90 60 65 26 54 7 15 47 ~l%va&x 82 61 85 61 79 61 17 20 2 6 48 ElfenbeinkUste 60 76 80 92 41 60 6 17 (.) 3 49 Sirnbabwe 110 130 128 134 92 125 6 23 (1 1 50 Marokko 57. 80 78 98 35 62 1 1 28 6 51 Papua-Neuguinea 44 65 53 73 35 58 4 13 2 52 Philippinen 113 106 115 107 1 1 1 105 41 64 i 9 27 53 Nigeria 32 98 39 24 rj 5 16 3 54 Kamerun 94 107 114 1;7 75 97 5 19 2 55 Thailand 78 96 82 98 74 94 14 29 22 56 Nicara ua 69 104 68 101 69 107 14 41 2 13 57 Costa 8ica 106 106 107 105 105 108 24 48 6 27 58Peru 99 114 108 119 90 109 25 59 8 21 59 Guatemala 50 73 55 78 45 67 8 16 2 7 60 Kongo. VR 114 . . 134 . . 94 .. 10 69 1 6 61 TDrkei 101 102 118 170 83 95 16 39 4 6 62 Tunesien 91 1 1 1 116 123 65 98 16 32 2 5 63 Jamaika 109 99 112 99 106 100 51 58 3 6 64 DominikanischeRep. 87 103 87 98 87 108 12 41 2 10 Anmerkung: Zur Vergleichbarkeit der Daten und ihrer Abgrenzung vgl. Technische ErlAuterungen. Tabele 27: Laufende Einnahmen der Zentralregierung Antdl an den laufendenGesarnteinnahmenin % Stwereinnahmen Steuern auf Steuern auf Laufende Einkmrnen, I n l m e u - AuBenhandd Laufende G m t - Gewinneu. Sozialver- ern auf Giiter u. inter- nicht- einnahrnen KaDRal- srcherunqs- und Dlenst- naleTram Sorehoe steuerllche 6n 010des e&ge benrag6 lsstungen akljonan Steu&a Einnahmen ' BSP) - Ia7? 1982~1972 1982~1972 1982~1972 1982~1972 1982~1972 1982~1972 1982~ 1A l h i i a 0 . . . . .. 29,8 . . 30,4 . . 5,6 . . 11,l . . 10.5 .. 2 Ban- .. . . . . . 3 Mali .. z %e .. 15:4 .... 4:3 ". 3819 " 18;7 . 145 62 15;5 4,l 7,2 2615 383 36;7 31,3 19,O 7.1 13:7 15,9 512 8,7 22,2 32,5 212 114 12,7 22,3 57,9 25,O 1,4 6,s 3,7 12,3 27,9 21,6 6 Burkina .. 15,9 .. 6,5 . . 17,l .. 42,4 .. 6,8 . . 11,3 .. 14,O 7 B i m 3,2 . . .. 39.5 19,2 382 16.2 8 Mahwi 31.4 343 .. .. 24:2 31,9 2010 22,7 0:5 0;0 23:8 10,4 16;d 17.4 9 Uganda 22,l 9,7 .. 328 31.5 36,3 56,O 0,3 0,l 8.5 2.7 13,7 3,l 10 &1runc6 . . 22.4 . . 2:9 . . 28.7 .. 24.0 .. 11.2 . . 10.8 .. 13.4 11 Niger 12 Tansania 13Somalia 14 I& 15 Rvanda . . . . . . . . . . . . . . , . . . . . . . . . . . . . I6 Zerdralafr. Rep. .. 16.1 . . 6,4 .. ,2438 ... . 39,8 .. 7,8 . . 9,1 . . 16,4 17 T w .. 33.7 . . 6,4 .. 15,3 33,O . . -1.0 . . 12.7 .. 29,l 18 &in 19 China %!Ghana 23 Madagaskar 24 &ma Leone 25 Sn Lanka 5% Kmu 38 Liberia . . .. . . . . .. . , .. . . .. .. $8 49Simbabwe 46[7 31:4 11:i I,O 3113 W MarW 1614 15,7 5:9 512 45:; 32.9 13:2 20,4 6,l 7,O 12:6 18.8 18;i 26,s 492 .. .. 13,9 22,7 1,2 .. 129 21.8 1 21,8 .. .. 24:3 m,9 aid 23,s 29;i 3,i 9.3 10.4 12:4 112 11,6 430 26,3 17,s 0 2 13,O 54 Kamerun 39:d .... 6;2 14:5 26:d .. 3:9 1013 1815 55 Thailand 12:; 21,4 .. .. 4613 47,7 28:7 18.9 1,8 1 9 112 10,l 1219 13.9 ~Z3E 9,6 10,2 14.0 11,3 37.4 40,6 24,3 15,9 8,9 9,7 5,8 12,4 12.6 27,6 17,7 17,4 13.4 23,2 38,l 25.3 18,l 29.4 1.6 0,6 11,l 4,2 15,8 M,4 58 Pew 17.5 15,l .. 32,2 459 157 257 22,l 4,3 124 9.0 16,O 168 59 GUaW~lala 12,7 11,8 117 I 33.1 26.2 15.0 15,6 13.7 9,4 148 8,9 10,2 60 Kong0,wi .. 18.4 .. 19,3 . . . ... .. 40.3 .. 263 .. 6,4 .. 7,4 61 T O M 30,8 51.7 .. 31,l 19.9 143 5.3 6,l 6,7 17,6 16,4 19,7 22.0 62 Tu& 15,9 14.7 7,l 819 31,6 21,O 21,8 27,3 7.8 4,4 157 23,6 23,O 33.9 63 Jafnatka .. 64 Domin'kanischeRep. 1719 21;8 319 4;8 19:d 32% 4013 2319 1,8 215 17;d 1414 17:9 1017 Arrmkung: Zur VergIeMhkeit der Daten und hrer Ahgrmng vgl. Technsdw E W n g e n . 252 - Mat an den hufendenGesamtannahmenIn010 Steumnnahmen Steuemauf S t m auf Laufende E~nkmmen, IHadsaw- Auhhandel Laufende Gesamt- Gmnne u Sooalver- ern auf Gaer u ~nternahc- nlcht- anndxnen schenmgs- und Dl&- naleTram Sonsbge steuerllche bdlage Wun akti~nen Stwema E~nnahmen 1972 ?&?b 1972 1982b 1972 %2b 1972 1 9 ~ 21972 ~ 1982~1972 1982~1972 1982~ 65 Paraguay 8.8 15,4 10,4 12,9 26,2 21,4 14,6 17,O 21,9 12,8 13.9 115 11.7 66 Ecuador 55.7 17.0 248. 21.2 1,0 5-0 11,9 67 Kdumbien 37;2 23.1 199 11:6 16;d 25,8 20.3 17,8 72 6.8 5:5 14,9 10;6 11,7 6KU&- . . . . . . . . . . . . . . . . . . . , .. . . . . . . . . . . . . . . 70 Korea Dem.Rep. .. . . . . . . . . ., . . . . . . , . . . . . . . 71 Libanon .. . . . . .,. . . . . . . . . . . . .. .. 72 Mongoasahe VR .. . . . . . . . . . , .. .. .. ., ., .. 74 Syien,Arab. Rep. 3; 4: 75 MaIay~a 252 0:$ 24,2 15,4 27.9 28.3 1,4 1,8 21,2 17.0 21,2 29.2 76 Chk3 12,9 8,7 28,6 43,8 10,O 3,6 4,3 3,8 17,l 20,5 30,2 32.0 77 Brasaien 18.3 13.3 27,4 28,8 37,6 26,2 7,O 2.6 3,7 4,6 6 0 246 19,O %,I 78 Kcwea.Rep. 29,2 n , 9 0,8 1,l 41,7 445 10,7 13.3 5,2 3,6 12,3 13,6 13,2 19,l 79 Argenb~ 7,4 5,s 25,9 13,6 14,8 44.7 18,5 11.9 -4.7 5.7 37.0 185 13,1 165 80 Panama . 22,5 .. , 21,8 14,8 .. 10,O ., 3,5 .. 27.4 .. 29.7 81 Portugal 12 Mexiko 36;d 30;d 19;4 14:i 32;4 i I 3311 -93 -14;9 8;4 a:i 10:4 17;d .. .. 24,4 37;6 .. 1716 I I 5;5 1515 15;o 31:4 27:4 2116 28,5 92 Trinidad undTokeg .. 70,O .. 2.0 .. 4.1 . . 6,5 .. 0,6 .. 16.8 .. 44.1 93 Ifan,ldamlscheRw. 7,9 7,3 2.7 7,3 6,4 4.0 14,6 8,O 4,9 4,l 63.6 69.4 26.2 .. 94 Irak . . . . . . . . . . Ole-re mlt hohem Elnkommen 95 oman 71.1 27,9 .. . . . . 96 Libyen .. ... .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . # . a 97 S a u d i A ~ .. .. .. .. .. b e 98 Kuwait a$ 2.1 .. , . @ O,$ 15 2,O 0:3 9;9 95:d 55;2 57;4 99 VereinigteArab. Fmir3t.e .. . . . . . . . . . . . . .. ,. . . . . . . . . 0,2 Marictwlrtschaftllcl lndustrlelilnder 41,I w 37,5 w 28,Ow 33,sw 20,4 w 18,3w 1 3 w 2,2r 0,9w 6,4w 8,8w 22,7w 28,l v\ 100Spank 9 20.7 38,9 47,7 23,4 18,3 ld,, , 9 0,7 4.3 11,l 7.8 20,O A,,, 101 lrhnd 28,l 32,2 8,9 13,8 32,6 26,6 16,6 13.7 3,2 2,3 10.5 11,4 30.6 466 102 wien .. 34,6 .. 34.4 .. 23,l .. 0.2 . . 2.6 . . 5,2 . . 39,4 103 Neuseehnd 665 19,2 .. 3,4 1,2 .. 9,7 %,I 104E!dgefl 3i:i 39.5 32:i 3o;d 28;9 23,g I,O . 3;3 I ,a 3,l 4,7 s : d 457 105GroOtximnien 394 38.7 15,l 16,6 27,l 28,O 1,7 . 5.6 5 0 11.2 11.7 33.5 38,4 1C6 &erred-, 20.6 20,2 30,3 35.9 28,2 253 5.3 1.3 10,l 8.6 8.7 354 107 N i i . . 27,5 .. 38,9 . . 18,4 .. . . . . 2.1 5,s. . 13,l 238 . . 51,7 108Japan 109Frankrekh 110 Finnland 111 Deutschland,Bu&srep. 112 Auslrh 119 Ungarn 120Albanien 121 &@men 122 Tsched,&wakei I23 DButscheDem.Rm. 124 Pden .. . . . . . . . . . . . . 125 R u m & 613 :: 7;9 16:7 . . . . . . . . . . 1I;$ 85i8 71;7 . . . . 126Sowptunion .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a V@ Techn'kheErlziutenrngen. Kursive Zahlen fijr1981 und nicht fiir 1982. Tabelle 26: Ausgaben der Zentralregierung Ante11an den Gesamtausgah ~nYo Wohnung. Gesamt- Gemernschafb uberschuM anrlcht .SoaaC defizlt Vertetdl- versrcherung Wirtschafts- (In % des (in 010 des gung Emehung Gesundhel u Wohlfahrt fbrderung Somtgesa BSP) BSP) 1972 1982~1972 1982~1972 1982~1972 1982~1972 1982~1972 1982~1972 1982~1972 1982~ I Under mlt nledrlgem Elnkornmen 12,4w 18,5w 15,2w 5,5w 6,lw 3,Ow 3,8w 5,Ow 26,3w 25,2w 36,2w 42,8w 20,8w 16,3w -4,Ow -6,1w China und hdlen ~brigeW e r 12:8w i6;iw 1 5 1 2 ~lojew 6;iw {OW 3I8w 6:ow 2 6 1 3 ~ 26',6w 3J:iiw 38:dw 20:ew i 3 w+:OW -5:4w Afrika sudl. der Sahara 12,6w 9,5w 1 5 . 5 ~15,6w 6,2w 5,3w 3,9w 4,2w 25,2w 24,5w 36,6w 40,9w 21,7w 18,Ow -4,3w - 5 , w 4 Nepal 7.2 5,4 7,2 99 4,7 4.5 0,7 4.3 57,2 531 23,O 22,7 8,5 17.2 -1,2 4,2 5Zare 38,6 35,6 -73 -10,6 6 Burk~na 17.1 15.7 6,6 5,9 16.4 38,2 16,2 -1,6 7B~rma 19,O 11,2 7,O 9,3 35.2 18.4 17,l 0,7 8 Malaw 3,l 7.7 15,8 14,3 5,5 5,2 5,8 2,3 33,l 33.5 36.8 37,l 22.1 27,O -6.2 -7.1 9 Uganda 23.1 19,8 15,3 14,9 5,3 5,2 7,3 6,5 12,4 11,7 36,6 42,O 21,8 5,O -8,l -1.5 10 Burund~ 2Sr9 a 6 11 Ntger 12Tansanla 11,9 11,2 17.3 12-1 7,2 5,5 2,l 2-4 39:d 37;'4 22,6 31,5 19,7 32'2 -5,O 13 Somal~a 23,3 55 72 1,9 21,6 40,5 13,5 0,6 14 lndten 202 1.9 22 4,3 24,3 47,l 15,l +,6 15 Ruanda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Zentrdafr.Rep. . . 9,7 . . 17,6 .. 5.1 . . 6,3 .. 198 . . 41,7 ,. 21.9 .. -3.5 17Two . . 7.1 . . 22.9 .. 6.1 . . 11,O . . 22,2 .. 30,8 . .32,8 .. -1,8 18 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . s 19China . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . , 21 Haiti 22Ghana 23Madagaskar 24SlerraLeone 25SriLanka 29 Afahanistan 3k3Vietnam - Elnkommen 15,lw 12,lw 13,Ow 11,6w 6,5w 4,7w 20,2w 17,7w 24,lw 21,4w 21,lw 32,5w 19,8w 25,8w -3,Ow -6,2w 6lexporteurc~ 16,3w 9,Ow 15,5w 12,6w 5,7w 3,6w 11,2w 10,5w 29,Ow 23,5w 22,3w 40,8w 17,5w 30,4w -2,8w -9,5w 6iimporteure 14,6w 15,Ow 11,lw 10,4w 7,Ow 6,2w 24,3w 24,lw 22,ow 19,lw 21,ow 25,2w 21,ow 23,5w 4 , 2 w -4,6w Afrlka &dl. der Sahara .. 12,4w ..w 16,2w .. 5,8w .. 4,9w .. 20,7w .. 40,Ow 13,3w 33,lw -2,3w -1Ww 16,9w 14,2w 17,Qw 13,7w 4,5w 3,7w 4,9w 6,8w 28,8w 23,5w 27,Ow 38,lw 16,5w 23,7w -2,4w -5, -4 44,l 17.4 30-9 4,8 -93 37 Lesotho 16,6 4.9 413 38 Liberia 13.5 153 72 29.9 33,4 39:4 -12,4 39 Mauretan~en 40Bd~vlen 16.2 7,4 30,6 156 8,6 2,O 2.9 1,O 12.4 6.2 293 69,8 9,2 25,l -1,4-19.6 41 Jemen, Dern VR 42Jemen,Arab Rep 353 16,4 43 . 8,8 34.7 45.7 . -29,l 42,8 16,2 233 -2.6 -2,l 43 Indomen 13,9 8,4 2,s 1.1 31,3 44Samba 19.0 15.2 7'4 8,4 1,3 1.8 26,7 23,9 45,7 50,7 35.4 41.9 -14,4 -20,O 45Honduras 18,l 15,4 -2,7 12.4 223 102 8,7 283 -14,8 46Agypten,Arab Rep 12,7 92 2.4 14,2 6,6 54.8 48.2 47ElSalvador 6,6 11.9 21,4 16,9 10,9 7,l 7,6 5,O 14,4 21.1 390 38.1 12,8 19,l -1,o -7,s 48 EltenbecnkOste 39,O -11,3 49 4mbabwe 173 21,9 6.4 6,7 233 24,4 50 Marokko 12,3 16.5 19.2 16,2 48 2,8 8,4 6.9 25.6 30:5 29,7 27,O 22,4 38.7 3,8-12,O 51 Papla-Neugu~nea 3,9 17,9 92 2,7 19,7 46,6 38,7 -6.2 52 Ph~l~pp~nen 10.9 13,6 16.3 16,O 3,2 5,3 413 4,2 17.6 53.7 47,7 7,2 13.4 12,2 -2.0 4,3 102 4,9 53 Niger~a 40,2 4.5 3.6 08 19,6 31,4 54 Kamerun 5.1 7.5 27 5,1 100 69.6 21,9 4 4 55Thaland 20,2 20,6 19,9 20,7 3,7 5,O 7,O 4,9 257 &2 23,5 26,5 17,2 19,9 -4.3 4,9 15,5 49.2 -4,O-20,2 56 Nicaragua 12.3 16.6 4.0 16,4 27,l 23,6 57Costa Rlca 2,8 2,9 28.3 22,6 3,8 32,8 26,7 14,l 21,8 14,9 16,7 12.6 18,9 21,6 -4.5 -1,O 58Peru 14,8 22.7 62 23 30.3 23,l 17,l 18-0 -1,l -12 59Guatemala 11 0 19,4 9,5 10,4 .. 23,8 25.8 9,9 14.8 -2.2 4 8 60 Kongo, VR 61 TGrb 15,4 15.2 18,2 168 3,3 2,1 3,3 8,9 41,9 25,7 17.9 31.3 21,8 243 -2,l -1.8 62Tunesen 4.9 10,6 355 14,2 7,4 6,7 8,8 233 25.1 683 22,5 369 4,9 6 . 1 63 Jamaka 64 DomlnlkanfscheRep 98 f 5,9 10,7 14,3 29.9 19.5 18,5 14,l 4,2 4.2 Anmerkung Zur Vergletchbarkat der Datenund ~hrerAbgrenzungvgl Techn~scheEuuterungen Anteil an den Gesamtauwben in % Wohnung; Gesamt- Gemeinschafts- Gesamt- OberschuW einricht.:So& ausgaben -defizit Veileidi- versicherung Wirtschafts- (in % des (in Oh des ~ ~ n gEmehung Gesunclheit u.Wohlfahr? fbrderung Sonstigesa BSP) BSP) 1972 1982~1972 1982b 1972 1982~1972 1982~1972 1982b 1972 1982~1972 1982~1972 1982~ 65 Paraguay 13,8 12,5 12.1 12.0 3,5 3,7 18,3 32.2 19.6 14.0 32.7 257 13,l 11.8 -1,7 0,4 66Ecuador .. 10.7 .. 26,5 7,7 . 17,7 . 36.4 16,7 -4,8 67Kolurnbien . . . . . . . . ... . . . ... . .1,O. .. . . . .. . . . l3;d 14,O -215 -3.0 69 Ku6a .. - . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70Korea, Dem. Rep. . . . . . . . . . . . . . . 71 Libanon .. .. .. .. .. .. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . -. .' .. . . . . . . . . . . . . . . . . 7 L Inkommenskategorle 14.6~11,5w 11,6w 10,Qw 7,Ow 5,lw 24,2w 21,Ow 22,9 I _ . - 73 Jordanien 24,8 10.4 . . 3.8 17,8 28,6 14,7 46.8 . . -93 74 Syrii. Arab. Rep. 3712 37.7 1113 7,l 1,4 1 , 1 316 11,4 39:9 30.9 6:7 11.8 281i 37,8 4,4 6.2 75 Malaysia 18.5 15,l 23,4 15,9 6,8 4,4 4.4 103 14,2 29.0 32.7 252 27.7 41,O -9,8 -15.9 76 Chile, 6,l 11,5 14,3 14,7 8,2 6.8 39,8 45.1 15.3 9.0 16,3 12,9 42,3 376 -13,O -1,l 77 Brasll~en 8.3 4.3 6,8 4,6 6,4 7,8 36.0 356 24,6 21,9 17.9 257 17,8 21,8 -0.4 -2,7 78 Korea,Rep. 25,8 31,3 15,9 19,5 1,2 1.4 5,8 105 256 13.3 25,7 244 18,l 19,s -39 -32 79 Argentinien 8,8 11,O 6,2 2,9 1.1 235 29.4 14,7 173 41,2 34,8 16.5 21,6 4 , 4 -7,5 80Panama . . . . .8,8 . 11,O . . 13,l . . 12,2 .. 13,5 . . 50.2 . . 39,7 . . -11,9 81 Portugal .. . . . . 82 Mexiko 4,2 1j6 1616 13,l 5,l 113 2419 1219 34:3 243 15;d 4612 12ji 31i7 -3:i -1613 83 Algerien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Sdafnka . . . . . . 2119 2315 4;2 -319 85 Uruguay 516 13:6 9,5 7,7 1.6 313 5213 5413 9;8 9;4 2112 11[8 25,O 30,l -23 -9,2 86 Jugoslawien 203 50,4 24.8 35,6 7.2 12,O 166 7,O 258 21,l 8 5 4,4 -0,l 87 Venentda 10,3 5,8 18;6 15(7 11,7 7;6 9,2 9,4 2.54 24,O 24,8 37,4 21.3 29.6 -0,3 -5,4 88 Griechenland 14,9 10,8 9,O 9.6 7.3 10.5 30.2 33.1 26,4 17.1 12.3 18,8 273 39,2 -1,7 -10,7 89 Israel 39,8 30,3 9,O 8.3 3.5 4,3 7,8 21.1 16,3 6.3 235 29.9 44,O 79,O-16.3 -22,3 a )lexporteuremlt lohem Elnkommen 2 4 8 w 20,9 2 5W 31-5.1 38.6w 1,lw 3 . . . . 6Oman 39,3 49.4 3.7 7.7 5,Q 3.1 3.0 1,7 24,4 23.9 236 1 4 1 62,l 492 -153 -9,3 17M-Aralnen .. 18 Kuwait 814 1019 1510 816 5,5 5:4 14:2 14:3 16:6 27:2 40:; 3315 34:4 40;; 17:4 . .7,6 .. . . 8Vere~n~gteArab.Em~rate 24,5 36,4 16,2 7,5 4.5 7,l 6,4 3,7 18,2 7,O 30,2 38,4 18.4 larktwirtschattllche ndustrielilnder 100Spanien 6.5 3.9 8,3 7,l 0,9 0,6 49,8 62,s 173 11,3 17,O 14,8 193 29,l 4,5 -7-1 101 lrland . . . . . . . . . . . . . . .. 33,O 61,l -53 -17,3 102 ltalien . . 316 . . 8.9 . . lo:$ . . 33,6 .. 1014 . . 32;9 .. 49,8 .. -11,7 103 Neuseeland 5.3 12,7 .. 13.5 30.4 15,4 . . 22.7 41,5 -7.7 104 Belgien 6:7 . 5 . . 1,5 . . 4110 . .18;9 . .16.4 . . 39j2 57.4 4 ; 3 -12,5 105 GroAbriiannien 16,7 2,6 12,2 265 1 1 , l 308 32,7 42,4 -2,7 -4,4 106Osterreich 3.2 219 10,2 9:6 10.1 1212 537 48j7 11,2 1212 11,5 1414 29,7 39,6 -0.1 4.5 107 Niederlande . . 5,4 .. 11,9 .. 11.6 . . 40,9 . . 11,O . . 19,l 58,O .. -7,7 108 Japan . . . . . . . . .. .. . . . . 1217 18.9 .. 109 Frankreich . . 7,4 . . 8;3 .. 14;7 . . 47;'; .. 7.4 . . 15:d 32.5 42.1 0;j -2.8 1 10 Finnland 6,l 5.2 15.3 14.0 10,6 10,9 28.4 30,7 27,9 26.2 11,6 13,O 24,8 313 1,3 -2,2 llIDeutschland,Bundesrep. 12,4 9,l 1,5 0,8 17.5 19,3 46,9 50,O 11,3 7,4 10.4 13,4 24.2 31.5 0,7 -1,9 112 Austrdien 14,l 9,8 4,4 8.2 8,2 10,O 21,O 29.8 13,l 7,8 39,2 34,4 195 25.9 -0.3 -0,3 1 13 CMmmark 72 15.9 .. 10,O 41,3 11,8 13.8 32.9 45.6 2.7 -83 114 Kanada .. 7:8 . . 3,2 . . 512 .. 37j2 . . 18;3 .. 2814 . . 26,O . . -6,O 1 15 Schweden 123 7,3 14,8 10,l 3,6 2,l 443 50,4 10,6 10.5 14.3 19,6 28.0 44,9 -1,2 -9,7 116 No~vegen 9,7 8,5 9.9 8,6 12,3 10,6 39.9 35.7 20,2 21,3 8,O 15,3 350 39.7 -1,5 0,8 1 17 Vereinigte Staaten 32.2 23,l 3,2 2,l 8,6 10,8 35,3 36,l lo, 9.0 10.1 18,s 19,4 250 -1,6 4,l 118 Schweiz 15.1 10,4 4.2 3,l 10,O 12,8 395 50.2 18,4 12,4 12,8 11,O 13,3 19.3 0,9 4,2 . steumpiilsche - taaehandelsunder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 Ungarn ., . , . . . . . . . . . . . . 120Albanien .. .. .. .. . . . . . . . . . , . . . . . . . . . . . . . . . . . . I_ 121 Bulgarien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I~ 122 T s c h ~ b w a k e i . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 DeutscheDem.Rep. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 Polen . . . . . . . . . . . . 125 Rumdnien 612 4,9 3:2 3:2 015 018 1615 20:3 . . 54;3 7315 16:5 . . . . . . . . 126 Sowjetunion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a Vgl. Technische Erkuterungen. b KursiveZahlen fOr 1981 und nicht fiir 1982 Tabelle 28: Einkommensverteilung ProzentualeAntelle am Haushaltselnkornmennach prozentualen Haushaltsgruppena Unterste 2 3. 4 H&hste Hdchste Jahr 2O%Gruppe ZWhGruppe %Gruppe 2 W r u p p e 20otBGruppe 10%-Gruppe Elnkommen Chlnaund lndien I hrlge Under Afrlka sUdl. der Sahara - 1 Athiopien . . . . 2 Bangladesch 1976-77 6:i 21;a 46.9 32.0 3 Mali .. . . . . 4 Nepal 1976-77 4 6 8 4 t8.i 59i2 46,5 5 Zaire . . . . .. . . . . .. 6 Burkina . . . . . . . . . . . . 7 Birma . . . . . . 8 Malawi 1967-68 10:4 11,l 13,l 14,8 50;6 40: i 9 Uganda . . . . . . .. . . . , 10 Burundi . . .. . . .. . . .. 11 Niger . . . , 12 Tansania 1969 5,8 10:2 1319 19;7 50,4 3516 13 Somalia . . , . . . 14 lndien 1975-76 7,O 9.2 13;9 203 4934 33;6 15 Ruanda . , . . . . . . .. . . 16 Zentralafr. Rep. . . . . . . . . .. . . 17 Togo .. .. .. . . .. .. 18 Benin .. . . .. .. . . .. 19 China .. . . .. . . .. < . 20 Guinea .. . . .. . . .. . . 21 Haiti . . .. .. . . . . . . 22 Ghana .. . . 23 Madagaskar . . . . . . . . . . 24 Sierra Leone 1967-69 5,6 9,5 12,8 19,6 52,5 37;8 25 Sri Lanka 1969-70 7 3 11,7 15,7 21,7 43,4 28,2 26 Kenia 1976 2.6 6.3 11.5 19,2 60,4 458 27 Pakistan . . . . . . . . 28 Sudan 1967-68 4,O 8 3 16:6 20.7 49.8 34:6 29 Afghanistan . . . . . . 30 Bhutan . . .. . . . . . . . . 31 Tschad 32 Kambodscha . . . . . . 33 Laos . . . . . . 34 Mosambik . . . . . . . . . . . . 35 Vietnam . . . . . . . . . . . . Under mit mlttkrem Elnkommen (hexporteure bllmgorteure Atrlka siidl. der Sahara I 1Untere ! ~ k o m m e n s k a ~ o r i e 36 Senegal 37 Lesotho .... 38 Liberia 39 Mauretanien . . .. .. . . . . 40 Bolivien .. .. . . ...... . . . . 41 Jemen, Dem.VR. . . .. .. . . .. . . 42 Jemen, Arab. Rep. 43 lndonesien 44 Sambia 45 ~onduras . . . . , . . . . . . ~ 46 Agypten. Arab. Rep. 1974 5 3 10,7 14.7 20,8 48.0 33,2 47 El Salvador 1976-77 5.5 10.0 14,8 22,4 47,3 293 48 Elfenbsinkirste . . . . . . . . . . . . 49 Simbabwe .. .. . . , . .. . . ... . 50 Marokko .. . . .. 51 Papua-Neuguinea 52 Philippinen 53 Niaeria 56 Nicaragua 57 Costa Rica 58 Peru 59 Guatemala 60 Kongo, VR .. . . .. . . 61 TDrkei 1973 3,5 8,O 125 19.5 563 40,7 62 Tunesien . .. . . ~ a , . . . . 63 Jamaika .. . . .. . . . . . . 64 DominikanischeRep. .. . . . . . . . . . . Anmerkung: Zur Vergleichbarke~tder Daten und ihrer Abgrenzung vgl. Technrsche Erlluterungen Prozentuale Anteileam Haushaltseinkommennach prozentualenHaushaksgruppena Unterste 2. 3. 4. Hdchste HBchste Jahr 2Wo-Gruppe 20%-Gruppe 2OOhGruppe 20%-Gruppe 20OhGruppe 10%-Gruppe 65 Paraguay 66 Ecuador 67 Kolumbien 68 Anook . . .. 69 ~ u & a . . .. . . .. 70 Korea, Dem.Rep. .. .. .. . . . . 71 Libanon .. .. .. .. 72 Mongoliscf- "7 Obere Elnkommenskate~ 73 Jordanien 77$Syrien. Arab. Rep. . . . . .. . . . . 75 Malaysia 1973 3,5 7,7 12,4 20,3 56,l 39% 76 Chile 1968 4.4 9,O 13,8 21-4 51,4 34,8 77 Brasilien 1972 2,O 5,O 9,4 17,O 66,6 50,6 78 Korea, Rep. 1976 5,7 11,2 15.4 22,4 45.3 27,5 79 Argentinien 1970 4,4 9,7 14,l 21.5 50,3 35.2 80 Panama 1970 2 4 5 2 11,O 20,O 61,8 44,2 81 Portugal 1973-74 5 2 10,O 14,4 21,3 49,l 33.4 82 Mexiko 1977 2.9 7,O 12,O 20,4 57,7 40.6 83 Algerien . . . . . . . . .. . . 84 Siidafrika . . . . . . . . . . . . 85 Uruguay . . . . . . . , 86 Jugoslawien 1978 6.6 12,l 18;; 23.9 3817 22,9 87 Venezuela 1970 3.0 7.3 12,9 22,8 54,O 357 88Griechenland . . . . . . 89 Israel 1979-80 6,O 12;d 17,7 24.4 39:9 22;6 90 Hongkong 1980 5 4 10,8 15,2 21,6 47.0 31,3 91 Singapur . . . . . . . . 92 Trinidad und Tobago 1975-76 4 2 9,l 13:9 2 2 ; ~ 50.0 31,8 93 Iran, lslamischeRep. . . . . . . . . . . 94 Ak . . . . . . blexpotteure mlt hohem Elnkomml 95 Oman 96 Libyen 97 Saudi-Arabien 98 Kuwait 99 Vereinigte Arab. Emi 100 Span~en 1980-81 6 3 123 17,3 23,2 40,O 24,s 101 lrland 1973 7 2 13,l 16,6 23,7 39.4 25.1 102 Itallen 1977 6 2 11,3 15,9 22,7 439 28,l 103 Neuseeland 1981-82 5,l 10,8 16,2 23,2 44,7 28,7 104 Belg~en 1978-79 7,9 13,7 18,6 23,8 36.0 21,5 105 GroObr~tann~en 1979 7,O 11,5 17,O 24.8 39,7 23,4 106 Osterrech . . 107 N~ederlande 1981 8,3 14.1 18,2 23,2 36:2 215 108 Japan 1979 8,7 13,2 17.5 23,l 373 22,4 109 Frankre~ch 1975 5.3 11.1 16.0 21.8 45.8 30.5 110 Finnland 1981 6 3 12,l 18,4 25,s 37,6 21,7 111 Deutschland.Bundesrep 1978 7,9 125 17,O 23.1 393 24,O 112 Australien 1975-76 5.4 10.0 15.0 22.5 47.1 30.5 114 Kanada 1981 5 3 11,8 18,O 24,9 40.0 23,8 115 Schweden 1981 7,4 13.1 16,8 21,O 41,7 28,l 116 Norweoen 1982 6.0 12.9 18.3 24.6 38.2 22.8 117 ~ereiniiteStaaten 1980 5.3 11;9 17:9 25;0 39.9 23;3 1I8 Schweiz 1978 6.6 13,5 185 23,4 38,O 23,7 - ~taakhindelslinder I 19Ungarn 1982 6 9 120 Albanien . . . . . . 121 Bulgar?en . . . . . . . . . . 122 Tschechoslowakei . . . . . . . . . . . . 123 DeutscheDem.Rep. .. . . . . . . . . . . 124 Polen . . . . 125 Rurndnien .. . . 126 Sowietunion . . a DieseSchatzwertesollten mit Vorsicht behandelt werden. Vgl. Technlsche ErlButerungen Technische Erlauterungen In der vorliegenden achten Ausgabe der Kemzah- fur Bevolkerungsfragen der VN. In vielen Fiillen len der Weltentwicklung werden wirtschaftliche berucksichtigen diese Daten die Ergebnisse der und soziale Indikatoren fur mehrjiihrige Zeitab- letzten Volkszahlungen. Fluchtlinge, diesichin dern schnitte bzw. ausgewiihlte Jahre auf eine Weise asylgewahrenden Land nicht auf Dauer niedergelas- prasentiert, die sich fiir den Vergleich einzelner sen haben, werden im allgemeinen als Teil der Volkswirtschaften und Landergruppen eignet. Die Bevolkerung des Herkunftslandes betrachtet. Die Statistiken und MaBe wurden sorgfaltig ausge- Angaben zur Flliche wurden dern Datenband fur das wahlt, um ein umfassendes Bild der wirtschaftli- lahrbuch der Produktion 1983 der FA0 entnom- chen Entwicklung zu vermitteln. Trotz betrachtli- men. cher Bemuhungen um Standardisierung der Daten Das Bruttosozialprodukt(BSP) m a t die gesamte bestehen erhebliche Unterschiede im Hinblick auf in- und auslandische Erzeugung, die den Bewoh- statistische Verfahren, Reichweite, Praktiken und nern eines Landes zur Verfugung steht. Es schlient Definitionen. Hinzu kommt, daB die Statistik in das Bruttoinlandsprodukt (vgl. Erlauterungen zu vielen Entwicklungslandern immer noch unzulhg- Tabelle 2) zuzuglich des Netto-Faktoreinkommens lich ist, was die Verfugbarkeit und VerliiBlichkeit aus dern Ausland ein. Letzteres besteht aus dern der Daten beeintrachtigt. Den Lesern wird deshalb Einkommen, das Inlander aus dern Ausland fur dringend empfohlen, diese Einschrankungenbeider Faktorleistungen zuflieBt (Arbeit, Investitionen Auswertung der Kennzahlen, vor allem soweit und Zinsen) abzuglich &nlicher Zahlungen an Vergleiche zwischen den Volkswirtschaften vorge- Auslhder, die zum Inlandsprodukt beigetragen nommen werden sollen, in Rechnung zu stellen. haben. Beider Berechnungwerden Abschreibungen Alle Zuwachsraten sind in realen GroBen ausge- wiesen und, soweit nichts Gegenteiligesangemerkt auf den Kapitalbestand nicht abgezogen. wird, mit Hilfeder Methodeder kleinstenQuadrate Die Angaben zum BSP pro Kopf wurden nach berechnet. Bei diesem Verfahren erhalt man die dern unlangst revidierten WeltbankAtlas-Verfahren Zuwachsrate r durch Anpassung eines linearen berechnet. Die Bank raumt ein, daB eine volle Trends an die Logarithmen der Jahreswerte der internationale Vergleichbarkeit der Schatzungen Variablen imerhdb des Untersuchungszeitraums. fur das BSP pro Kopf nicht erreichbar ist. Neben Genauer gesagt hat die Regressionsgleichung die dern klassischen,schwer zu losenden ,,Indexzahlen- Form log Xt = a + bt+ e,; dies ist das Aquivdent Problem"stehen einer angemessenenVergleichbar- der logarithmischen Umformung der exponentiel- keit zwei Probleme im Weg. Eines betrifft die len Wachstumsgleichung X = X,(1 r)'. In diesen + BSP-Zahlen selbst. Es gibt zwischen den einzelnen Gleichungen bezeichnet Xt die Variable, t die Zeit, Gndern Unterschiede bei den Volkswirtschaftli- und a = log X, sowie b = log (1 + r) sind die zu chen Gesamtrechnungen und im Umfang und der schatzenden Parameter; e, ist die Fehlergrone. Verlulichkeit der zugrundeliegenden statistischen Wem b* der nach der Methode der kleinsten Informationen. Das andere ergibt sich aus der Quadrate geschatzte Wert von b ist, dam ergibt Umrechnungder in verschiedenennationalen Wah- sich die durchschnittliche jahrliche Wachstumsrate rungen ausgedruckten BSP-Daten mittels eines r als [antilog (b*)]-1. gemeinsamen numeraire, iiblicherweise der US- Dollar. Das Umrechnungsverfahren der Bank von Tabelle1: Grundlegende Kennzahlen BSP-Daten in US-Dollarwerte basiert im wesentli- chen auf der Anwendung von Dreijahresdurch- Die Schatzwerte fur die Bevolkerungszahlen Mitte schnitten des amtlichen Wechselkurses. In einigen 1983beruhen uberwiegendauf Daten der Abteilung Landern spiegelt jedoch der vorherrschende amtli- che Wechselkurs den bei tatsachlichen Fremdwiih- und 1983 multipliziert. rungstransaktionen effektiv angewandten Kurs Mit Hilfedes Durchschnittsder tatsachlichen und nicht voU wider; in diesen Fallen wird ein alterna- deflationierten Wechselkursesollen die Auswirkun- tiver Umrechnungsfaktor benutzt. gen der Preis- und Wechselkursfluktuationen Aus der Einsicht, daI3 diese Unzulanglichkeiten geglattet werden. Der zweite Schritt besteht in der die Vergleichbarkeit der Schatzwerte des BSP pro Umrechnung des BSP zu Marktpreisen und in Kopf beeintrachtigen, hat die Weltbank verschiede- nationaler Wahrung des Jahres1983 unter Anwen- ne Verbesserungen des Schatzverfahrens vorge- dung des oben abgeleiteten Umrechnungsfaktors. nommen. Im Zuge der regelmafligen ijberprufung Das so ermittelte BSP in US-Dollar von 1983 wird der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen ihrer durch die Bevolkerungszahl von Mitte des Jahres Mitgliedslander berechnet die Weltbank systema- dividiert, um das BSP pro Kopf des Jahres1983 in tisch BSP-Schatzwerte,wobei siesich besonders auf laufenden US-Dollar zu erhalten. Die vorladigen die zugrundeliegende Abgrenzung und Konzeption Schatzungen fur das BSP pro Kopf im Jahr 1983 konzentriert und erforderlichenfalls Anpassungen werden in dieser Tabelle wiedergegeben. vornimmt, um die Vergleichbarkeit zu verbessern. Die folgende Formel beschreibt das Verfahren Die Bank uber~riiftauch systematisch die Ange- zur Berechnung des Umrechnungsfaktors fur das messenheit der Wechselkurse als Umrechnungsfak- Jahr t: toren. Fur eine sehr kleine Zahl von Liindern wird ein alternativer Umrechnungsfaktor dann ange- wendet, wenn der amtliche Wechselkurs zu stark von dem Kurs abweicht, der den Auslandstransak- sowie fiir die Berechnung des BSP pro Kopf in tionen tatsachlich zugrundeliegt. US-Dollar fur das Jahr t: Um eine bessere Vergleichbarkeit zu erreichen, hat das Internationale Vergleichs-Projekt der VN (IVP)MeBziffernfur das BIPentwickelt, denenstatt dabei ist: WechselkursenKaufkraftparitaten zugrundeliegen. Y, = laufendes BSP (inheimischer Wahrung) im Bisher wird von dem Projekt nur eine begrenzte Jahr t Zahl von Landern erfaBt, und einige damit verbun- P, = BSP-Deflator fiir das Jahr t dene methodische Probleme sind ungelost. Den- e, = jahresdurchschnittlicher Wechselkurs (hei- noch wird die Bank die zusammengefaflten Ergeb- mische Wahrung/US-Dollar) im Jahr t nisse der vierten Phase des IVP, die sich auf einem N,= Bevolkerung Mitte des Jahres t BIP-Vergleich fur das Jahr1980 beziehen, publizie- P? = BSP-Deflator der Vereinigten Staaten im ren, sobald diese Daten verfiigbar sind. Die Leser Jahr t werden venviesen auf dieSchrift von Irving Kravis, Alan Heston und Robert Summers World Product Wegen der mit der Verfugbarkeit von Daten und and Income: International Comparisons of Real mit der Bestimmung der Wechselkurse verbunde- Gross Product (Baltimore, Md.: Johns Hopkins nen Probleme werden fur die meisten planwirt- University Press, 1982),die uber die Phase drei des schaftlichen Lander Osteuropas keine Angaben Projektes berichtete. uber das BSP pro Kopf gemacht. DieSchatzungen des BSPsowiedes BSP proKopf Die durchchnittliche jahrliche Inflationsrate ist fur1983 beruhen auf den Daten der Jahre1981 bis identisch mit der Zuwachsrate des impliziten De- 1983. Bei diesem Verfahren besteht der erste Schritt flators des Bruttoinlandsprodukts (BIP), die nach in der Ermittlung des Umrechnungsfaktors. Dabei der Methode der kleinsten Quadrate fur die jeweils werden das einfache arithmetische Mittel des tat- ausgewiesenen Zeitabschnitte ermittelt wurde. Bei sachlichen Wechselkurses im Jahr 1983 und die der Berechnung des BIP-Deflators wird zunachst deflationierten Wechselkurse der Jahre 1981 und der Wert des BIP zu jeweiligen Marktpreisen fur 1982 herangezogen. Um letztere zu erhalten, wird jedes Jahr der einzelnen Zeitabschnitte durch den der tatsachliche Wechselkurs fur 1981 mit der Wert des BIPzu konstanten Marktpreisen dividiert, Relation der Inflationsraten des betreffenden Lan- wobei die Bewertung jeweilsin nationaler Wahrung des und der Vereinigten Staaten zwischen1981 und erfolgt. Hieran anschlieflend wird die Zuwachsrate 1983 multipliziert; der tatsachliche Wechselkurs fur des BIP-Deflatorsfur die einzelnen Zeitraume unter 1982 wird mit der Relation der Inflationsraten des Verwendung der Methode der kleinsten Quadrate Landes und der Vereinigten Staaten zwischen 1982 errechnet. Die Aussagefahigkeit dieser Kennzahl, wie jeder anderen MaBgroRe der Inflation, ist Steuern und ohne Subventionen. Die BIP-Angaben begrenzt. Sie wird hier jedoch in einigen Fdlen als sind Dollar-Werte, diernit Hilfeamtlicher Wechsel- Indikatorfiirden Preisauftriebverwendet, da sie- kurse eines einzelnen Jahres aus heimischer Wah- indem sie die jahrlichen Preisanderungen fiir alle rung umgerechnet wurden. Fur einige Lander, bei Guter und Dienstleistungen erfafit, die in einer denen der amtlicheWechselkursdie bei den Fremd- Volkswirtschaftproduziert werden - der am brei- wahrungstransaktionen tatsachlich angewandten testen fundierte Deflator ist. Kursenicht vollwiderspiegelt, wirdein alternativer Die Lebenswwartung bei der Geburt gibt die Umrechnungsfaktorbenutzt. Essei angemerkt, daI3 Anzahl der Jahre an, die ein neugeborenes Kind bei diesem Verfahren nicht die Dreijahres-Durch- leben wurde, wenn die Sterblichkeitsrisiken, die schnittsberechnungangewandt wird, wiesie bei der zum Zeitpunkt seiner Geburt bei der Gesamtbevol- Ermittlung des BSP pro Kopf in Tabelle1 benutzt kerung vorherrschen, wahrend seinesLebens gleich wurde. bleiben wurden. Die Angaben stammen aus der Der landwirtschaftlicheSektor umfafit Land- und Abteilungfiir Bevolkerungsfragender VN, erganzt Forstwirtschaft, Jagd und Fischfang In Entwick- . um Daten der Weltbank. lungslandern rnit ausgepragter Subsistenzwirt- Diezusammenfassenden Kennzahlenfur das BSP schaft im Agrarsektor wird ein Grofiteil der land- pro Kopf und die Lebenserwartungwerdenin dieser wirtschaftlichen Erzeugung weder getauscht noch Tabelle rnit der Bevolkerung gewichtet. Die Kenn- gegen Geld gehandelt. Dies erhoht die Schwierig- zahlen fur die jahresdurchschnittlichen Inflations- keit, den Beitrag der Landwirtschaft zum BIP zu raten werden rnit dern BIP-Anteil des Landes im messen. Zum IndustriesektorgehorenBergbau, Ver- gesamten Zeitraum in der speziellen Einkommens- arbeitendes Gewerbe, Bauwirtschaft, Strom-, Was- gruppe gewogen. Dieses Verfahren unterscheidet ser- und Gasversorgung. Alle ubrigen Wirtschafts- sich von den in friiheren Ausgaben vorgenomme- zweige werden dern Dienstleistungssektor zugeord- nen Berechnungen der Durchschnittskennzahlen; net. zuvor sind Medianwerte berechnet worden. Die in diesen Tabellen ausgewiesenen Kennzah- DiefolgendeTabelleenthalt grundlegendeKenn- len wurden unter Zuhilfenahme von Zeitreihen in zahlen fur 35 Lbder rnit einer Bevolkerungszahl nationaler Wahrung aus den nationalen Volkswirt- von weniger als einer Million, die Mitglieder der schaftlichen Gesamtrechnungenermittelt. Die Zu- Vereinten Nationen und/oder der Weltbank sind. wachsraten in Tabelle 2 wurden auf der Basis von Angaben zu konstanten Preisen berechnet, w&- rend den sektoralen Anteilen am BIP in Tabelle 3 Tabellen 2 und 3: Wachstum und Struktur der Angaben zu jeweiligen Preisen zugrunde liegen. Produktion Fur jede Kennzahl werden konstante US-Dollar- wertezuerst fur dieangegebenenZeitraumeberech- Die verwendeten Definitionen sind uberwiegend net. Fur jedes Jahrinnerhalb des Zeitraumswerden identischrnit den Definitionenin der Systematik fir danndieWerteaggregiert. Sodannwird eineTrend- VolkswirtschaftlicheGesamtrechnungen der VN. schatzungnach der Methode der kleinstenQuadra- Das Bruttoinlandsprodukt(BIP)mifit die gesamte te vorgenommen, um die zusammenfassenden Enderzeugung von Giitern und Dienstleistungen, Kennzahlenzu errechnen. Man beachte, daBdieses die von der Wirtschaft eines Landes erstellt wird; Verfahren vondern friihererAusgabenabweicht, in d. h., alle Leistungen innerhalb der Landesgrenzen denen die Gewichte einzelner Jahre verwendet sowohlvon Gebietsansassigenals auchvon Auslan- wurden. Die durchschnittlichensektoralen Anteile dern werden erfaBt, ohne Rucksicht darauf, ob das in Tabelle 3 wurden rnit dern BIP der jeweiligen Verfiigungsrecht uber diese Leistungen Inlhdern Jahre gewichtet. oder Auslandern zusteht. Bei der Berechnung des BIP werden keine Abziige fur Abschreibungen vorgenommen. Fur die meisten Lhder wird der Tabellen 4 und 5: Zunahme von Verbrauch und Beitrag der Industrie zum BIP zu Faktorkosten Investition; Struktur der Nachfrage bewertet; fur einige Liinder ohne vollstandige Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung zu Faktor- Das BIP wird in den Erlauterungen zu Tabelle 2 kosten wurden hingegen Zeitreihen zu Marktprei- definiert. sen verwendet. Das BIP zu Faktorkostenentspricht Der offentliche Verbrauch (oder allgemeine dern BIP zu Marktpreisen, abzuglich indirekter Staatsverbrauch) erfaI3t alle laufenden Ausgaben auf allen offentlichen Verwaltungsebenen fur den die von privaten Haushalten und gemeinnutzigen Erwerb von Giitern und Dienstleistungen. Auch Institutionen gekauft oder als Einkommensersatz Investitionsausgaben fur nationale Verteidigung bezogen werden. Er schliefit die kalkulatorische und Sicherheit werden als Verbrauchsausgabe Eigenmietefur Wohnraum ein, der vom Eigentumer behandelt. genutzt wird. Der private Verbrauch setzt sich zusammen aus Die Bmttoinlandsinvestition umfafit alle Ausga- dem Marktwert aller Guter und Dienstleistungen, ben fiir die Aufstockung des Anlagevermogens in Grundlegende Kennzahlen fiir Mitgliedslander der VN/Weltbank mit einer Bevolkerung von unter einer Million BSP pro Kopf Durch- Lebens- schniffliches enuartunn- Bevol- a c h e juhrliches bei der kerung (in Tsd. w a c h - Durchschnittliche jahrliche ~~b~~ (in Tsd) Quadrat- In $ turn in % Inflatimrate in (in Mitte 1983 kilometer) von 1983 1965-mb 1965-73 1973-83C 1983 Guinea-Bissau 863 36 180 .. . . 6,9 38 Gambia 697 11 290 1,4 3,O 10,4 36 SIo Tom6 und Principe 103 1 310 -1,3 .. 8,s 65 Cap Verde 315 4 320 .. . . 11,9 64 Guyana 802 215 520 0,s 4,3 7,7 69 Salomonen 254 28 640 . . 4,s 10,4 57 Grenada 92 (.I 840 0,9 .. .. 69 St. Vincent und die Grenadinen 102 (.) 860 1,8 61 11,6 69 Swasiland 705 17 870 2,6 4,3 14,l 55 Botsuana 998 600 920 8 3 4,4 9,s 61 St. Christopher und Nevis 46 (.) 950 2,4 6 4 10,O 63 Dominica 81 1 980 -0,4 6,1 15,l . . St. Lucia 125 1 1.060 3,1 5,5 10,s 69 Belize 153 23 1.140 3,6 .. 8,1 66 Mauritius 993 2 1.160 2,8 5,6 13,l 67 Antigua und Barbuda 78 (.) 1.710 -0,4 6,6 9,1 .. Fiji 670 18 1.790 3,4 5,6 9,2 68 Seschellen 65 (.) 2.400 3,4 .. . . . . Surinam 374 163 3.420 4,5 . . 10,l 65 Malta 360 (.) 3.490 8,7 2,4 5,8 73 Zypern 655 9 3.680 5,5 1,6 10,8 75 Gabun 695 268 3.950 3 2 5,8 18,5 50 Barbados 253 (.) 4.050 3,s 6,s 12,9 72 Bahamas 222 14 4.060 -1,8 . . . . 69 Island 237 103 10,260 2,6 15,l 45,2 77 Bahrain 391 1 10.510 . . .. . . 69 Luxemburg 365 3 14.650 3,9 5,O 6,6 73 Brunei 209 6 21.140 .. . . . . . . Katar 281 11 21.210 -7,O . . . . 72 Komoren 368 2 .. -0,6 .. . . 48 Dschibutj 399 22 . . -3,6 .. . . 50 Aquatorial-Guinea 359 28 . . . . 3,6 . . 44 Malediven 168 (.) . . .. .. . . 47 Vanuatu 127 15 .. . . . . . . 55 Westsamoa 161 3 . . .. .. .. 65 Anmerkung: Fiir kursiv gedmckte finder kann kein BSP pro Kopf errechnet werden. a. Vgl. Technische ErlSuterungen.b. Da fiirden gesamtenZeitraumDaten nicht irnrnerverfiigbarsind, beziehensichdie kursiven Zahlen auf anderealsdie angegebenen Zeitabschnitte. c. Kursive Zahlen fiir 1973 bis 1982 und nicht fiir 1973 bis 1983. der Volkswirtschaft, zuzuglichdes Nettowertes von weiteres vergleichbar, da die Getreideimporte auf Lagerbestandsveranderungen. Kalenderjahren und auf Angaben der Empfanger- Die Bruttoinlandserspamis wird errechnet durch lander beruhen, wahrend sich die Nahrungsmittel- Subtraktion des gesamten Verbrauchs vom Brutto- hilfe in Getreide auf Erntejahre und Informationen inlandsprodukt. der Geberlander stutzt. Die Ausfuhr von Waren und Dienstleistungen Der Diingemiffelverbrauchist auf die vorhande- (ohne Faktoreinkommen) erfaRt den Wert aller nen Anbauflachen bezogen, die definitionsgeman Waren- und Dienstleistungsexporte in die ubrige ackerfahiges Land und Dauerkulturen umfassen. Welt; hierzu gehoren Waren, Fracht, Versicherung, Hierzu zahlen Flachen mit wechselnden Kulturen Reisen und sonstigeDienstleistungen. DerWert von (Boden mit Mehrfachernten werden nur einmal Faktoreinkommen wie Investitionsertrage, Zinsen geziihlt) sowie zeitweilig angelegte Wiesen zum und Arbeitseinkommen ist in dieser Summe nicht Mahen oder Weiden, der Gartenanbau fur den enthalten. Markt oder Eigenbedarf und voriibergehend brach- Der Ressourcensaldo ist die Differenz zwischen liegendesoder ungenutztesLand sowie Dauerkultu- der Ausfuhr und Einfuhr von Waren und Dienstlei- ren. stungen ohne Faktoreinkommen. Die Nahrungsmittel- und Dungemittelangaben Zur Berechnungder Kennzahlen in diesen Tabel- stammen von der Organisation fur Ernahrung und len wurden Zeitreihen aus den nationalen Volks- Landwirtschaft (FAO). In einigen Falen beziehen wirtschaftlichen Gesamtrechnungen verwendet. sich die Angaben a d das Jahr 1974, da keine Die Wachstumsraten in Tabelle 4 basieren auf fruheren Daten vorliegen. Angaben in konstanten Preisen, die BIP-Anteile in DerIndexderNahrungsmittelproduktionpro Kopf Tabelle 5 auf Angaben in jeweiligen Preisen. miBt die durchschnittliche jahrliche Nahrungsmit- Die durchschnittlichen jhlichen Wachstumsra- telmenge pro Kopf, die in den Jahren1981 bis1983 ten fur die zusammenfassenden Kennzahlen in erzeugt wurde, bezogen auf die durchschnittliche Tabelle 4 sind mit dem BIP gewogen. Das neue Jahresproduktion im Zeitraum 1974 bis 1976. Die Wagungsschemavon Tabelle2wurde hierebenfalls Schatzwerte wurden aus Angaben der FA0 abge- angewandt. Die durchschnittlichen Ausgabenantei- leitet, die durch Division der Indizes der mengen- lein Tabelle5 wurden fur die betreffendenJahremit maBigen Nahrungsmittelerzeugungdurch Bevolke- dem BIP gewichtet. rungsindizes errnittelt sind. Der Begriff Nahrungs- mittel umfaflt Getreide, starkehaltige Wurzeln und Knollen, Zuckerrohr und -riiben, Hulsenfruchte, Tabelle 6: Landwirtschaft und Nahrungsmittel Pflanzenzur ErzeugungvonSpeiseol, Nusse, Friich- te, Gemiise, Viehbestand und Tierprodukte. Unbe- Die Ausgangsdaten zur Wertschopfung in der Lund- rucksichtigt bleiben Viehfutter, Saatgut fur die wirtschaft stammen aus Zeitreihen der Weltbank Verwendung in der Landwirtschaft sowie Verluste uber nationale Volkswirtschaftliche Gesamtrech- bei Verarbeitung und Vertrieb. nungen in nationalen Wahrungen. Dabei wird die Wertschopfung von 1980 in jeweiligen Preisen und nationaler Wahrung unter Anwendung des in den Tabelle 7: Industrie technischen Erlauterungen fur Tabelle 2 und 3 beschriebenen Umrechnungsverfahren in US-Dol- Die prozentuale Verteilung der Wertschopfung zwi- lar umgerechnet. Zur Berechnung der Werte von schen den Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden 1970 und 1983 in US-Dollar von 1980 werden die Gewerbes wurde auf der Grundlage von Daten der Zuwachsraten der Werte zu konstanten nationalen Organisation fiir Industrielle Entwicklungder Ver- Preisen auf die Wertschopfung von 1980 in US- einten Nationen (UNIDO) berechnet; die Aus- Dollar bezogen. gangswerte sind in Dollar von 1975 ausgedriickt. Die Getreideeinfuhr und Nahrungsmittelhilfe in Die Untergliederung des Verarbeitenden Gewer- Fom von Getreide sind in Getreideeinheiten ausge- besstimmt mit dem InternationalenVerzeichnisder driickt und so definiert, daBsie alle Getreidesorten Wirtschaftszweige der Vereinten Nationen fur alle in den Gruppen 041-046 des Internationalen wirtschaftlichen Aktivitaten (ISIC- International Warenverzeichnisses fur den AuBenhandel (SITC Standard Industrial Classification) iiberein. Nah- -Standard International Trade Classification, rungsmittel und Lundwirtschaft umfassendieHaupt- Revision1)umfassen. Die Angaben sind nicht ohne gruppen 311, 313 und 314 der ISIC; Textilien und Bekleidung die Hauptgruppen 321 bis 324, Maschi- Die Energieeinfuhr bezieht sich auf den Dollar- nen, Elektronik und Fahneuge die Hauptgruppen Wert der Energieimporte g e m u Abschnitt 3 der 382 bis 384 und chemische Erzeugnisse die ISIC- revidierten SITC, ausgedriickt als Prozentsatz der Hauptgruppen 351und 352. Das iibrigeVerarbeiten- Warenausfuhrerlose. Die zusammenfassenden de Gewerbe urnfafit im allgemeinen die ISIC- Kennzahlen sind mit der Warenausfuhr in laufen- Hauptabteilung 3, abziiglich der vorstehend den Dollar gewogen. genannten Gruppen; im Falle einiger Volkswirt- Die verfugbaren Daten zur Energieeinfuhr schaften, fur die keine vollst~digenDaten vorlie- ermoglichen keineUnterscheidung zwischen Rohol- gen, sind jedoch auch andere Gutergruppen einbe- einfuhren fur den Brennstoffverbrauch und fiir den zogen. Einsatz in der Petrochemie. Dementsprechend Die Ausgangsdaten fur die Werfschopfing im konnten diese Prozentzahlen die Abhangigkeit von Verarbeitenden Gewerbe stammen aus den Zeitrei- der Energieeinfuhr uberbewerten. hen uber Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Weltbank in nationalen Wiihrungen. Dabei wird die Wertschopfung von 1975 in jeweiligen Tabelle 9: Wachstum des Warenhandels Preisen und nationaler Wahrung unter Anwendung des in den technischenLrl&ta&>belld 13;eshWi&RA~gahd&&iftd~- ------ und 3 beschriebenen Verfahrens in US-Dollar Tabellen 9 bis13stammenaus VN-Veroffentlichun- umgerechnet. Zur Berechnung der Werte fur 1970 gen und der Handelsdatensammlung der VN. Sie und 1981 in US-Dollar von 1975 werden die werden erganzt um statistische Daten der Konfe- Zuwachsraten der Werte zu konstanten nationalen renz fiir Handel und Entwicklung der VN (UNC- Preisen auf die Wertschopfung von 1975 in US- TAD), des Internationalen Wahrungsfonds (IWF) Dollar bezogen. sowie in einigen wenigen Fallen um Daten aus der Landerdokumentation der Weltbank. Die Wertan- gaben in diesen Tabellen sind in jeweiligen US- Tabelle 8: Kommerzielle Energie Dollar, umgerechnet zu amtlichen Wechselkur- DieAngabenzur Energiestammen uberwiegend aus sen. Quellen der Vereinten Nationen. Sie umfassen die Die Warenausfuhr und -einfihr umfaBt mit weni- handelsublichen primaren Energieformen Erdol, gen AusnahmenalleTransaktionen, dieeinen inter- Erdgas und verflussigtes Erdgas, feste Brennstoffe nationalen Wechsel des Eigentums an Waren nach (Stein- und Braunkohle u.a.) sowie Primarstrom sich ziehen und die Zollgrenzen uberschreiten. Die (mit Wasser- und Kernkraft sowie geothermisch Exporte werden, soweit die vorgenannten Quellen erzeugte Elektrizitat), jeweilsumgerechnet in Erdol- nichts anderes besagen, auf fob-(free on board-) einheiten. Die Angaben zum Verbrauch flussiger Basis und die Importe auf cif-(cost, insurance and Brennstoffe schlieBen Erdijlerzeugnisse ein, die freight-)Basisbewertet und in Dollar ausgedriickt. nicht als Energietrager verbraucht wurden. Bei der Man beachte, dal3 grenziiberschreitende Dienstlei- Umrechnung von Primarstrom in Erdoleinheiten stungen in diesen Werten nicht enthalten sind. wurde ein fiktiver thermischer Wirkungsgrad von Die Zuwachsraten der Warenausfuhr und -einfuhr 34 Prozent unterstellt. Die Verwendung von Brenn- werden in realen GroBen angegeben und basieren k e l ~ &a v k r e h e r k m 3 r e m s m f f e ~ ~ ~ e ~ e ~ ( v O I u X e Zns f~u h1r nnn b~ ~ d ~ wurde, obwohl sie in einigen Entwicklungslandern der Einfuhr. Diese Indizes sind Verhaltniszahlen von erheblicher Bedeutungist, nicht beriicksichtigt, aus dem wertmaBigen Ausfuhr- oder Einfuhrindex da hieruber keine ver1;inlichen und umfassenden und dem entsprechenden Index der Durchschnitts- Angaben vorliegen. werte. Diezusammenfassenden Kennzahlender Energie- Fur die meistenEntwicklungslander wurden diese produktion und des -verbrauchs sind durch Aggre- Indizes dem Statitkchen Handbuch fiir Aupenhan- gation der jeweiligen Mengen fur jedes Jahr im del und Entwicklungder UNCTAD sowie erganzen- betreffendenZeitraum und durch Anwendungeiner den Angaben entnommen. Fiir die Industrielander Trendschatzung nach der Methode der kleinsten kommen diese Indizes aus dem Statistischen Jahr- Quadrate ermittelt worden. Fiir den Energimer- buch des Aufienhandels und dem Statistischen brauch pro Kopf wurden Bevolkerungsgewichte Monatsheft der VN. Diezusammenfassenden Kenn- benutzt, um Kennzahlen fur spezifische Jahre zu zahlen sind ermittelt durch Aggregation der Einzel- errechnen. werte auf Grundlage konstanter Dollarpreise von 1980fur jedesJahr und durch die Anwendung einer bezieht sich auf die Abschnitte 5 bis 9, ohne Trendschatzung nach der Methode der kleinsten Abschnitt 7 sowie die Teile 65, 68 und 84 der Quadrate fur die angegebenen Zeitraume. Auch SITC. hier ist wieder zu beachten, dafi grenzuberschrei- In Tabelle11umfafit die Gruppe Nahrungsmittel tende Dienstleistungen in diesen Werten nicht ent- die SITC-Abschnitte 0, 1 und 4 sowie Teil 22 halten sind. (Nahrungsmittel und lebende Tiere, Getranke und Die Terms of Trade oder Nettoaustauschverhalt- Tabak, ole und Fette, olsaaten und Nusse). Die nisse im AuBenhandel messendie relative Hohe der Gruppe Brennstoffe bezieht sich auf die Guter in Ausfuhrpreise gegenuber den Einfuhrpreisen. Diese Abschnitt 3 der SITC (mineralische Brennstoffe, Kennzahl wird als Verhaltnis der Durchschnitts- Schmiermittel und verwandte Produkte). Sonstige werte der Ausfuhr eines Landes zu den Durch- Rohstoffe umfassen SITC-Abschnitt 2 (Rohmateri- schnittswerten seiner Einfuhr berechnet und bringt alienohne Brennstoffe),abzuglichTeil22 (Olsaaten damit Veriinderungen des Exportpreisniveaus als und Nusse), zuzuglich Teil 68 der SITC (NE- Prozentsatz der Importpreise gegenuber einem Metalle). Maschinen, Elektrotechnik und Fahneuge Basisjahr zurn Ausdruck. Die Terms of Trade- entsprechen den in Abschnitt 7 der SITC aufgefuhr- Indexwertewerden auf der Basis1980 = 100fur die ten Gutern. Das iibrige Verarbeitende Gewerbe, als Jahre1981 und 1983 ausgewiesen. Die Indizes der Restposten des Gesamtwerts der Importe des Ver- Durchschnittswerte stammen aus den gleichen arbeitenden Gewerbesermittelt, bezieht sichauf die Quellen, die bereits fur die Zuwachsraten der SITC-Abschnitte5 bis 9 ohne Abschnitt 7 und Teil Ausfuhr und Einfuhr zitiert wurden. 68. Die zusammenfassenden Kennzahlen in Tabelle 10sind rnit der Warenausfuhr und die in Tabelle11 Tabelle 10 und 11: Struktur des Warenhandels und der Wareneinfuhr jeweils in laufenden Dollar gewogen. (Vgl. Anmerkung in Tabelle 9.) Die Anteile in diesen Tabellen wurden aus den in laufenden Dollar ausgedriickten Handelswerten Tabelle 12: Regionale Struktur der Warenausfuhr abgeleitet, die auf VN-Magnetbandern mit Han- delsdaten gespeichert und im Jahrbuch fur AuDen- Die Warenausfuhr wird in den Erlauterungen zu handelsstatistik der VN enthalten sind; ergkend Tabelle9 definiert.Die Handelsanteilein Tabelle12 wurden auch andere regelmsige statistische Verof- basieren auf VN- und IWF-Statistiken uber den fentlichungen der VN und des IWF herangezo- wertmaigen Adenhandel in laufenden Dollar. gen. Die marktwirtschaftlichenIndustrielunderschlieBen Der Begriff derWarenausfuhrund -einfuhrwirdin auch Gibraltar, Island und Luxemburg und die den Erlauterungen zu Tabelle 9 definiert. olexporfierenden finder mit hohern Einkommen Die Untergliederung der Ausfuhren und Einfuh- auch Bahrain, Brunei und Katar ein. Die zusam- ren entspricht dem Revidierten Internationalen menfassendenKennzahlensind mit den Werten der Warenverzeichnis fur den AuBenhandel (SITC). Warenausfuhr in laufenden Dollar gewogen. In Tabelle 10beziehtsich die Gruppe Brennstoffe, Mineralien und Metalleauf die Giiterin Abschnitt 3, Teile27und 28der SITC (mineralischeBrennstoffe, Tabelle 13: Regionale Exportstruktur fiir Mineralien, Rohdunger und eisenhaltige Erze), verarbeitete Erzeugnisse sowieauf Teil68(NE-Metalle).DieGruppe Sonstige Rohstoffe umfaBt die Abschnitte 0, 1,2 und 4 der Diein dieserTabelle ausgewiesenen Daten stammen SITC (Nahrungsmittel und lebende Tiere, Getranke von den Vereinten Nationen; sie werden u.a. auch und Tabak, unverzehrbare Rohmaterialien, ole, fiir die Aufstellung der SpezialiibersichtB im lahr- FetteundWachse), abzuglichderSITC-Teile27und buch fiir AuflenhandeLsstatistik der VN verwendet. 28. Textilien und Bekleidung bezieht sich auf die Industrieprodukte umfassendie Guter in denTeilen SITC-Teile 65 und 84 (Textilien, Garne, Gewebe 5 bis9derSITC, Revision 1(chemischeErzeugnisse; und Bekleidung). Maschinen, Elektrotechnik und industrielle Grundstoffe und bearbeitete Waren; Fahneuge schliefit die in Abschnitt 7 der SITC Maschinenbauerzeugnisse, elektrotechnische Er- aufgefuhrten Guter ein. Das iibrige Verarbeitende zeugnisse und Fahrzeuge; sonstige bearbeitete Gewerbe, als Restposten ermittelt aus dem Gesamt- Waren und anderweitig nicht erfaBteWaren) ohne wert der Exporte des Verarbeitenden Gewerbes, Abschnitt 68 (NE-Metalle). Die Einteilung in Landergruppen ist mit der in der Bewertung der Wahrungsreserven und der Tabelle 12 identisch. Die zusammenfassenden Goldkomponente sowie unterschiedlicher Prakti- Kennzahlen sind mit der Ausfuhr des Verarbeiten- ken bei der Reservenverwaltungsind die in natio- den Gewerbes in laufenden Dollar gewogen. nalen Quellen veroffentlichten Reservenbest2inde nur bedingt vergleichbar.Fur dieReservenbestande von Ende 1983 wird auch angegeben, wie viele Tabelle 14: Zahlungsbilanzenund Reserven Monatsimporte von Gutern und Dienstleistungen mit ihnen bezahlt werden komten, wobei Durch- Die Wertangaben in dieser Tabelle lauten auf schnittsimportwerte fur die Jahre 1982 oder 1983 jeweilige US-Dollar, umgerechnet zu amtlichen verwendet wurden. Die zusammenfassenden Kenn- Wechselkursen. zahlen sind mit der Einfuhr von Waren und Dienst- Der Leistungsbilanzsaldo (auch Bilanz der laufen- leistungen in laufenden Dollar gewogen. den Posten) mint die Differenz zwischen (1)den Exporten von Gutern und Dienstleistungen, ein- Tabelle 15:Z d u B von offentlichem und offentlich schliefilich des Zustroms unentgeltlicher offentli- garantiertem Auslandskapital cher und privater ubertragungen, und (2) den Importen von Gutem und Dienstleistungen, ein- Die Angaben zur Verschuldung in dieser Tabelle schliefilich unentgeltlicher tibertragungen an die undin dennachfolgendenubersichten stammenaus ubrige Welt. Die Schatzwerte fur die Leistungsbi- dem Schuldenberichtssystem der Weltbank. Dieses lanzen stammen aus der Datensammlung des Berichtssystem befafit sich ausschliefilich mit Ent- IWF. wicklungslandernund sammelt fur andere Lhder- Gastarbeiteriibenoeisungen beinhalten Einkom- gruppen keine Angaben uber die Auslandverschul- menstransfers von Wanderarbeitern, die tatsach- dung. Fur letztere sind auch aus anderen Quellen lich oder voraussichtlichlhger als ein Jahr in ihrer keine umfassenden und vergleichbaren Daten ver- neuen wirtschaftlichen Urngebungbeschaftigt sind, fugbar. Die Dollarzahlen uber die Schulden in den in der sie als Gebietsansassige gelten. Tabellen 15 bis 17 beziehen sich auf US-Dollar, Die private Nettodirektinvestition ist der Nettobe- umgerechnet zu amtlichen Wechselkursen. trag, der von Gebietsfremden eines Landes in Die Daten fur den Bruttozufluj3 und die Tilgung Unternehmen investiert oder reinvestiert wird, (Amortisation) beziehen sich auf offentliche und deren Geschkiftspolitiksieoder andereGebietsfrem- offentlichgarantierte mittel- und langfristige Kredi- de in signifikanterWeise beeinflussen.Diese Netto- te. Der Nettozufluj3 erfaBt die um die Tilgung grofie, die Eigenkapital, die Wiederanlage von verringerten Bruttozuflusse. ErtrZgen und sonstige Finanzierungsmittel ein- OffentlicheKreditesind Verbindlichkeiten staat- schlient, beriicksichtigt auch den Wert der Direkt- licher Schuldner, einschliefilich nationaler Regie- investitionen,dievonGebietsansassigendes berich- rungen, ihrer Behorden und autonomeroffentlicher tenden Landes im Ausland getatigt werden. Zur Stellen. offentlich garantierte Kredite sind Aus- Berechnung dieser Schatzwerte wurde in erster landsverbindlichkeiten privater Schuldner, wobei Linie die Datensammlungdes IWF herangezogen. die Ruckzahlung dieser Verbindlichkeiten durch Die Bruttowahrungsreseroen setzen sich zusam- eine staatliche Stelle garantiert ist. men aus Goldbestanden, Sonderziehungsrechten Die Angabenin dieser und in folgendenTabellen (SZR), Reservepositionen von IWF-Mitgliedslan- lassen die nicht garantierte private Verschuldung, dem und Besthden an Devisenreserven, iiber die die fur einige Schuldnerlander betrachtlich ist, die Wahrungsbehorden verfugen. Die Angaben zu auf3er acht, da hieriiber keine umfassenden Daten den Besthden an Wahrungsreservenstammenaus liinderweisezur Verfugungstehen. Auchdie Kredit- der Datensammlungdes IWF. Die Goldkomponen- aufnahme fiir Kaufe militarischer Ausriistungen te dieser Reserven ist durchweg zum Londoner bleibt unberiicksichtigt, da einige k d e r dariiber Goldpreisam Jahresendebewertert. Diesentspricht nicht berichten. 37,37Dollar je Unzefur 1970 und 381,50Dollar je Unze fur 1983. Die fur die Jahre 1970 und 1983 Tabelle 16:Offentliche Auslandsschulden und angegebenen Reservenbesthde beziehen sich je- Schuldendienstrelationen weils auf das Jahresende und sind in laufenden Dollarzu den jeweilsvorherrschendenWechselkur- Die awstehende und ausgezahlte offentliche Aus- sen ausgedruckt. Aufgrund von Abweichungen bei lundsschuld erfafit den Betrag der offentlichen und offentlichgarantierten Kredite, der tatechlich aus- hensvertrag unterzeichnet oder eine Anleihe bege- gezahlt wurde, abzuglich Tilgungen und Abschrei- ben wird, und dern Zeitpunkt der letzten Tilgungs- bungen am Jahresende. Bei der Ermittlung des zahlung. Der tilgungsfreie Zeitraum ist identisch prozentualen Anteils der offentlichen Auslands- rnit dern Interval1 zwischen KreditabschluR und schulden am BSP wurden die Angaben uber die erster Tilgungsrate. nicht auf Dollar lautenden Schulden rnit amtlichen Die zusammenfassenden Kennzahlen in dieser Wechselkursen vom Jahresende in Dollar umge- Tabelle sind rnit den Kreditbetragen gewogen. rechnet. Das BSP wurde jedoch von nationalen Wahrungen in US-Dollar durch Anwendung des Tabelle18: Offentliche Entwicklungshilfe der Verfahrens umgerechnet, das in den technischen OECD- und OPEC-Mitgliedslander Erlauterungen zu den Tabellen 2 und 3 beschrieben wird. DiezusammenfassendenKennzahlensind rnit Die offentliche Entwicklungshilfe ( ~ E Hsetzt sich ) dern BSP in laufenden Dollar gewogen. zusammen aus Nettoauszahlungen in Form von Zinszahlungen beziehen sich a d ausgezahlte und Zuschiissen und Krediten zu konzessionaren finan- ausstehende offentliche und offentlich garantierte ziellen Bedingungen, die seitensoffentlicher Stellen Verbindlichkeiten, die a d Devisen, Guter oder der Mitglieder des Entwicklungshilfeausschusses f ) m n * n t la-ttwd- W d eDrganisatianliiLWirttsrhaftl'iche ~ lungsgebuhren auf noch nicht ausgezahlte Kredite, Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie soweit entsprechende Informationen vorlagen. der Mitgliedslander der Organisation olexportie- Der Schuldendienst ist die Summe aus Zinszah- render Staaten (OPEC) rnit dern Ziel gewahrt lungen und Tilgunga d die offentlichen und offent- werden, die wirtschaftliche Entwicklung und den lichgarantierten Auslandsschulden. Das Verhaltnis Wohlstand zu fordern. Sie schlient den Wert der der Schuldendienste zur Ausfuhr von Gutern und technischen Zusammenarbeit und technischenHilfe Dienstleistungenist einer von mehreren herkomm- ein. Alle wiedergegebenen Daten stammen von der lichen MaBstaben zur Beurteilung der Schulden- OECD, und samtliche US-Dollar-Werte sind rnit dienstkapazitat. Die durchschnittlichen Verhaltnis- amtlichen Wechselkursen umgerechnet worden. zahlen aus Schuldendienst und BSP fiir die Lhder- Die ausgewiesenen Betrage sind Nettoauszahlun- gruppen sind rnit dern BSP der Lander in laufenden gen an Entwicklungslander und multilaterale Insti- Dollar gewogen. (Vgl. die obenenvahnte Umrech- tutionen. Die Auszahlungen an multilaterale Insti- nung desBSP.)Die Durchschnittsquoten aus Schul- tutionen werden inzwischen einheitlich fur alle dendienst und Ausfuhr von Waren und Dienstlei- DAC-Mitglieder zum Stichtag der Begebung von stungen sind rnit der Ausfuhr von Waren und Schuldscheinen erfaBt; bislang berichteten einige Dienstleistungen in laufenden Dollar gewichtet. DAC-Mitglieder zum Stichtag des Zahlungstrans- fers. Die bilateralen Nettozufliisse in finder mit niedrigem Einkommen vernachlassigen unaufge- schlusselte bilaterale Transfers und alle Auszahlun- Tabelle 17: Konditionen der offentlichen gen an multilaterale Institutionen. Kreditaufnahme Die Nominalwerte der offentlichen Entwick- lungshilfe, die in der Zusammenfassung fiir die --- ------- Die Zusagen beziehen sich auf offentliche und - ~ - K n d i T g r ~ p p e a u s g e w ' i ~ & ~ e r r - offentlich garantierte Kredite, fur die im jeweils rnit Hilfe des Dollar-BSP-Deflators in Preise von angegebenen Jahr Darlehensvertrage unterzeichnet 1980 umgerechnet. Dieser Deflator basiert auf dern wurden. Sie werden in Tilgungsw5hrungen gemel- PreisanstiegindenOECD-Landern(ohneGriechen- det und zu jahresdurchschnittlichen amtlichen land, Portugal und Turkei), jeweils gemessen in Wechselkursen in US-Dollar umgerechnet. Dollar. Er beriicksichtigt Paritatsanderungen zwi- Die Angaben uber Zinssatze, Laufzeiten und til- schendern Dollar und anderen nationalen Wahrun- gungsfreie Zeitraume sind Durchschnittswerte, die gen. Wertet zum Beispiel der Dollar ab, so sind die rnit den Kreditbetragen gewogen sind. Der Zins ist in nationalen Wahrungen gemessenen Preissteige- die groBte Kreditkostenkomponente und wird rungsraten um den Betrag der Dollar-Abwertung gewohnlich auf der Grundlage der bereits bean- nach oben zu korrigieren, um den Preisanstieg, spruchten und noch ausstehenden Kreditbetrage ausgedruckt in Dollar, zu erhalten. berechnet. Die Kreditlaufzeitentspricht dern Inter- AuBer den Summenangaben fur die OPEC ent- vall zwischen dern Zeitpunkt, zu dern ein Darle- halt dieTabellezusammenfassendeAngabenfur die Organisation arabischer olexportierender Lander neugeborene Gruppe von Madchen bei gegebener (OAPEC).Zu den Geberlbdern der OAPEC geho- Fruchtbarkeit und Sterblichkeitselbst reproduziert. ren Algerien, Irak, Katar, Kuwait, Libyen, Saudi- Eine Nettoreproduktionsziffer von 1 gibt an, daB Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. sich die Fruchtbarkeit auf dern Reproduktionsni- Die Angaben zur Entwicklungshilfeder OPEC und veau befindet. Bei dieser Ziffer bringen gebarende OAPEC stammen ebenfalls von der OECD. Frauen im Durchschnitt nur so viele Tochter zur Welt, um sich selbst innerhalb der Bevolkerungzu reproduzieren. Tabelle19: Bevolkerungswachstumund Eine stationiire Bevolkerungist eine Bevolkerung, -projektionen sowie Bevolkerungseigendynamik deren alters- und geschlechtsspezifische Sterbezif- Die Wachsturnsratenfiir die Bevolkerungsind Peri- fern iiber einen langen Zeitraum hinweg unveran- odendurchschnitte, die auf der Grundlage der dert gebliebensind, wahrend gleichzeitigdie alters- Bevolkerungsstande zur jeweiligen Jahresmitte spezifischen Geburtenziffern auf dern Reproduk- berechnet wurden. Die zusammenfassendenKenn- tionsniveau (NRR=1)verharrten. In einer solchen zahlen sind mit den Bevolkerungszahlen von 1970 Bevolkerung ist die Geburtenziffer konstant und gewogen. identisch mit der Sterbeziffer; auch der Altersauf- DieSchatzwertefur die B e v ~ k e ~ u n ~ h lMe rizt kbauver5ndertsichnicht, u n d & & w h t & t - ---- --------- 1983beruhen uberwiegend auf Daten der Abteilung Null. furBevolkerungsfragender VN und der Weltbank. Die BevolkerungseigendynamikmiBt die Tendenz In vielen Fallen berucksichtigen diese Daten die einer Bevolkerung, auch dann noch weiterzuwach- Ergebnisseder letztenVolkszahlungen.Man beach- sen, wenn die Fruchtbarkeit das Reproduktionsni- te abermals, daB Fluchtlinge, die sich in dern veau, d. h. NRR den Wert von 1erreicht hat. Die asylgewiihrendenLand nicht auf Dauer niedergelas- Bevolkerungseigendynamikim Jahr t wird als Ver- sen haben, im allgemeinenals Teil der Bevolkerung haltnisder endgultigenstationaren Bevolkerungzur des Herkunftslandes betrachtet werden. Bevolkerung im Jahr t unter der Annahme gemes- Die Bevolkerungsprojektionen fur die Jahre1990 sen, daB die Fruchtbarkeit ab dern Jahr t auf dern und 2000 sowie das Jahr, in dern die Bevolkerung Reproduktionsniveau verharrt. So betragt etwa die schlieBlich stationar wird, wurden fur jedes Land Bevolkerung Indiens im Jahre1985 765 Millionen, gesondert durchgefiihrt. Ausgehend von Inforrna- fur seine endgiiltigestationare Bevolkerungerrech- tionen uber die Gesamtbevolkerung hinsichtlich net sich unter der Annahme von NRR = 1 ab1985 Alter und Geschlecht, Fruchtbarkeits- und Sterbe- eine Zahl von 1349 Millionen, was eine Bevolke- ziffern sowie des Anteils internationaler Wande- rungseigendynamik von 1,76ergibt. rungsbewegungen im Basisjahr1980, wurden diese Eine Bevolkerung wird in der Regel auch dann Parameter unter verallgemeinerndenAnnahmen in noch weiterwachsen, nachdem die Fruchtbarkeit Funfjahresinte~allenin die Zukunft projiziert, bis auf das Reproduktionsniveau gesunken ist, da die die stationare Bevolkerungerreicht war. DieSchat- hohen Geburtenziffern aus der Vergangenheit zu zungen fur das Basisjahr stammen aus aktualisier- einem Altersaufbau mit einem relativ hohen Anteil ten Computer-Ausdrucken der VN-Veroffentli- von Frauen gefuhrt haben, die sich im reproduk- chung World Population Prospects as Assessed in tionsfahigen Alter befinden oder in dieses noch - - - - - - - ~ 2 + d e r t l ~ ~ A t t s g & e ~ ~ ~ r ---- ~ i ~ l n i a c h s e n i e ~ e n t s wirdZIieGebur- p r ~ ~ d Population and Vital Statistics Report und Interna- tenzifferauch weiterhiniiberder Sterbezifferliegen, tional Migration: Levels and Trends, aderdem von so daBdieWachstumsrate noch mehrereJahrzehnte der Weltbank, vom Rat fur Bevolkerungsfragen lang positiv bleibt. Je nach Ausgangslage benotigt (Population Council) sowie aus dern US Bureau of eine Bevolkerung 50 bis 75 Jahre, bis sich ihre the Census, Demographic Statistics (Eurostat 1984) Altersverteilung vollstandig an die geanderten sowie aus nationalen Volkszahlungen. Geburtenziffern angepaBt hat. Die Nettoreproduktionsziffer(NRR-Net Repro- Die Projektionen beruhen auf Annahmen uber duction Rate)gibt die Anzahl von Tochtern an, die die kunftigen Sterbeziffern, die aus der weiblichen ein neugeborenes Madchen im Verlauf seines Lebenserwartungbei der Geburt abgeleitet wurden Lebens gebaren wird, wenn feste altersspezifische (d.h. aus der Anzahl der Jahre, die ein neugebore- Fruchtbarkeitsziffern und eine gegebene Struktur nes Madchen leben wiirde, wenn es den Sterblich- vonSterbeziffernunterstelltwerden. DieNRR miBt keitsrisiken ausgesetzt ware, die zum Zeitpunkt dementsprechend das AusmaB, in dern sich eine seiner Geburt im Querschnitt der Bevolkerung vorherrschen). Die Volkswirtsch&en wurden zu- bleiben und dann bis zum Jahre 2010 auf das nachstdanach unterteilt, obihreweiblicheEinschu- Reproduktionsniveausteigen. hgsquote fiir Grundschulen iiber oder unter 70 Die internationalen Wanderungsquotenberuhen Prozentliegt. Fiir die so ermitteltenLiindergruppen auf vergangenenund aktuellen Entwicklungstrends wurden jeweils in Abhbgigkeit von der weiblichen der Wanderungsbewegungen. Die Schatzwerte fur Lebenserwartung im Zeitraum 1980 bis 1985 feste die kunftige Nettozu- und -abwanderungsind spe- j3hrliche Zuwachse fiir die weiblche bnserwar- kulativ. Fur die meisten Volkswirtschaften wurde tung angenommen. Ausgehend von einer gegebe- unterstellt, da8 diese Nettobewegungen bis zum nen Lebenserwartung bei der Geburt sind diese Jahre 2000 und in einigen wenigen Fallen erst bis jhlichen Zuwachse innerhalb des Prognosezeit- 2025 a d Null zuriickgehen. rames in Volkswirtschaften mit einer haheren Die Schatzwerte fur den hypothetischen Urnfang EinschuIungsquote fiir Grundschulen und einer der stationaren Bevolkerung und fur das Jahr, in Lebenserwartung von bis zu 62,5 Jahren ebenfds dern die bestandsneutrale Fruchtbarkeit erreicht hoher. Bei noch hoherer Lebemrwartung vvurden wird, sind spekulativ. Sie sollten nicht als Voraus- die gleichen jh-lichen Zuwachse unterstellt. sagen aufgefaI3t werden. Sie wurden mit dern Ziel Bei der Projektion der Geburtenziffem bestand aufgenommen, unter stark vereinfachenden An- dererstdkh& d a r i n . d a s h h e n , indem --- nahmen akemeine Anhaltspunkte fur die langfri- --------- die Fruchtbarkeit das Reproduktionsniveau er- stigen Implikationen jungerer Fruchtbarkeits- und reicht. Diese Schatzungen sind spelculativ und Sterblichkeitstrendszu vermitteln. Eine ausfiihrli- beruhen a d Infomationen iiber trendrnsige Ent- chereBeschreibungdes Verfahrens und der Annah- wicklungender unbereinigten Geburtmiffem (wie men, die den Schatzungen zugrunde liegen, kann in den Wautenmgen zu Tabelle 20 definiert), der der Weltbank-Veroffentlichung World Population zusammengefaf3tenGeburtenziffem(ebenfdsdefi- Projections 1984 - Short-and Long-term Estimates niert in den Puunerkungen zu Tabelle 20), der by Age and Sex with Related Demographic Statistics weiblichenLebenserwartungh iderGeburtund auf entnommen werden. Ergebnissen von Familienplanungsprogrammen. Fikdiemeisten Volkswirtschaftenwurdeangenom- men, daO die zusammengefantenGeburtenziffern Tabelle 20: Demographische und zwischen 1980 und dem J&, in dern eine Netto- fruchtbarkeitsbezogene Kennzahlen reproduktionsziffervon 1erreichtwird, zuriickgeht und die Fruchtbarkeit danach a d dern Reproduk- Die unbereinigtenGeburten-und Sterbeziffemgeben tionsniveau verharrt. Fiir die meisten Llinder die Zahl der Lebendgeburten bzw. Sterbefalle je Afrikas siidlich der Sahara und einige &der tausend Einwohner und Jahr an. Sie stammen aus Asiens und desNahen Ostenswwdenjedoch einige den gleichen Quellen, die in den Erlauterungen zu Zeit lang unveriinderte zusammengefaOte Gebur- Tabelle 19 erw5hnt wurden. Die prozentualen tenziffern undein anschlief3enderRiickgangauf das Veriinderungen wurden aus ungerundeten Daten R~produktionsniveauunterstellt; fiireinige wenige berechnet . k d e r gehen die Annahmen davon aus, daO diese Die zwammengefaflte Geburtenziffer mi8t die Ziffem bis 1990-95 steigen, urn danach zuiickzu- Zahl der Kinder, die eine Frau bekommen wurde, ge!hen. w--& .. .. . lehte --------~~ In einigen Liindem liegt die Fruchtbarkeitbereits und in jeder Altersstufe in areinstimmung mit heuteunterdernReproduktionsniveauodersiewird den vorherrschenden altersspezifischenFruchtbar- in den nachsten5 bis10Jahren darunter sinken. Da keitsziffern Kinder zur Welt bringen wurde. Die eine Bevolkerung nicht station% bleiben wird, angegebenen Ziffern stammen aus den gleichen sofern ihre Reproduktionsziffer von 1 abweicht, Quellen, die in den Erlauterungen zu Tabelle 19 wurde unterstellt, d d die Fruchtbarkeit in diesen genannt werden. Volkmvirtschaften erneut a ddas Reproduktionsni- Die Quote der verheirateten ~ r a k im n geblirfiihi- veau ansteigen wird, urn fiir sie Schltzungen uber gen Alter, die empflingnisverhiitmde Mittel venom- den hypothetischenstationken Bev6lkerungsstand den, bezieht sich auf die Frauen, die - oder deren ableiten zu konnen. Um die Konsistenz mit den Ehemanner-irgendeineForm der Empfkgnisver- iibrigen Schatzungen zu wahren, wurde fiir die hiitung praktizieren. Hierzu gehoren Sterilisierung Industrieltinderangenommen, daBihre zusammen- von Miinnem und Frauen,Intrauterinpessare,Kon- &&ten Geburtenziffern bis 1985-90 konstant dome, zu injizierende und orale Verhiitungsmittel, Spermizide, Pessare, unfruchtbare Tage der Frau, den aus den Bevolkerungsprojektionen der Bank Coitus interruptus und Enthaltsamkeit. Frauen im und aus ILO-Unterlagen uber altersspezifische gebarfaigen Alter sind in der Regel Frauen von15 Erwerbsquoten aus der voranstehend zitierten bis 49 Jahren, obgleich in einigen Landern die Quelle abgeleitet. Die zusammenfassenden Kenn- Verhutungspraxis fur andere Altersgruppen erfaBt zahlenfur1965 bis1973 und1973 bis1983sind rnit wird. den Erwerbspersonenzahlenim Jahre1973 und die Die Daten stammen vorwiegend aus dem World fur 1980 bis 2000 rnit den Schatzwerten fur die Fertility Survey, dem Contraceptive Prevalence Anzahl der Erwerbspersonen irn Jahre1980 gewo- Survey, von der Weltbank sowie aus dem VN- gen. Bericht Recent Levels and Trends of Contraceptive Fiir einige Liinder, in denen bedeutende Verande- Use as Assessed in 1983. Soweit diese Berichte fur rungen der Arbeitslosigkeit und Unterbeschafti- einige Lander keine Daten enthalten, wurden Pro- gung und/oder der Binnen- und AuBenwanderung grammstatistiken verwendet; zu diesen Landern eingetreten sind, komte die Anwendung der ILO- zahlen Indien, Bangladesch, Indonesien und einige Daten uber die wirtschaftlich aktive Bevolkerung afrikanische Lander. Die Programmstatistiken a d die jungsten Bevolkerungsprojektionen der konnten allerdingsdie Verbreitungder Empfangnis- Bank unzweckmaBigsein. Die Schatzwerte fur die verhiitungzu niedrigausweisen,da dieAnwendung Erwerbspersonenzahlenim Zeitraum 1980 bis 2000 von Verfahren wie Ausnutzung der unfruchtbaren sollten deshalb rnit Vorsicht behandelt werden. Tage, Coitus interruptus oder Enthaltsamkeit eben- sowenigerfaBtwerden wie Empfangnisverhutungs- mittel, die nicht uber das offizielle Familienpla- Tabelle 22: Verstadterung nungsprogramm zu beziehensind. Die Daten gelten fur verschiedeneJahre, die jedoch in der Regel um Die Angaben zum prozentualen Anteil der Stadtbe- nicht mehr als zwei Jahre von den angegebenen volkerung an der Gesamtbevolkerung stammen aus abweichen. der VN-Publikation Estimates and Projections of Alle zusammenfassenden Kennzahlen sind rnit Urban, Rural and City Populations1950-2025:The den Bevolkerungszahlen gewogen. 1982 Assessment, 1985, erganzt urn Informationen der Weltbank, des Statistischen Bundesamtes der USA und Daten in verschiedenen Ausgaben des Tabelle 21: Erwerbspersonen Demographischen lahrbuchs der VN. Die Zuwachsraten fir die Stadtbevolkerungwur- Die Bevolkerung im arbeitsfahigen Alter ist die den aus den Bevolkerungsschatzungen der Welt- Gesamtbevolkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren. bank und die Schatzwerte fur die Anteile der Die Schatzwerte basieren a d den Bevolkerungs- Stadtbevolkerung aus den vorstehend genannten schatzungen der Weltbank fur 1983 und friihere Quellen abgeleitet. Die Angaben zur stadtischen Jahre. Die zusammenfassenden Kennzahlen sind Agglomeration stammen aus der VN-Veroffentli- rnit den Bevolkerungszahlen gewogen. chung Patterns of Urban and Rural Population Die Enoerbspersonen (imText auch als ,,Arbeits- Growth, 1980. krafte" oder ,,Arbeitskr2ftepotentiali'bezeichnet) Da die Schatzwerte in dieser Tabelle auf unter- umfassenalle PersonenimAlter von zehn und mehr schiedlichen nationalen Definitionen des Begriffs Jahren, die wirtschaftlich tatig sind, einschliefllich ,,stadtischUberuhen, sollten Gnderquervergleiche der Streitkriifte und Arbeitslosen, jedoch ohne rnit Vorsicht interpretiert werden, Hausfrauen, Schiiler und Studenten sowie andere Die zusammenfassenden Kennzahlen fur den wirtschaftlich inaktive Gruppen. Landwirtschaft, prozentualen Anteil der Stadtbevolkerung an der Industtie und Dienstleistungssektor sind in den Gesamtbevolkerungsind rnitden Bevolkerungszah- Erlauterungen zu Tabelle 2 definiert. Die Schatz- len und die ubrigen Kennzahlen dieser Tabelle mit werte fiir die sektorale Verteilungder Erwerbsper- den stadtischen Einwohnerzahlen gewogen. sonen stammen vom Internationalen Arbeitsamt (ILO) Labour Force Estimates and Projections, 1950-2000, und vonderWeltbank. Die zusammen- Tabelle 23: Kennzahlen zur Lebenserwartung fassenden Kennzahlen sind rnit den Erwerbsperso- nenzahlen gewogen. Die Lebenserwartung bei der Geburt ist in den Die Zuwachsraten furdie Erwerbspersonen wur- Erlauterungen zu Tabelle 1 definiert. Die Sauglingssterbeziffer miBt die Anzahl der schaftliches Saatgut und die Nahrungsmittelmen- Sauglinge, die je tausend Lebendgeburten pro Jahr gen, die bei Verarbeitung und Vertrieb verlorenge- vor Vollendung des ersten Lebensjahres sterben. hen. Der tagliche Kalorienbedarf pro Kopf mint die Die Daten stammen aus den verschiedenstenQuel- Kalorien, die erforderlich sind, um in der Bevolke- len, einschlieBlich unterschiedlicher Ausgaben des rung ein normalesMan an Betatigung und Gesund- Dernographischen Jahrbuchsund des Popuiation and heit aufrechtzuerhalten, wobei ihrem Alters- und Vital Statistics Report der VN sowie der VN- Geschlechtsaufbau, dem durchschnittlichen Kor- Veroffentlichung,,Infant Mortality: World Estima- pergewicht und der Lufttemperatur Rechnung tesand Projections, 1950-2025", Population Bulle- getragenwird. Die Schatzwerte fiir beide Kennzah- tin of the United Nations, 1983, sowie von der len stammen von der Organisation fur Ernahrung Weltbank. und Landwirtschaft (FAO). Die Kindersterbeziffermint fur ein gegebenesJahr Die zusammenfassenden Kennzahlen dieser Ta- die Anzahl der Sterbefiillebei Kindernim Alter von belle sind mit den Bevolkerungszahlen gewogen. ein bis vier Jahren je 1000 Kinder der gleichen Altersgruppe. Die ausgewiesenen Schatzwerte be- Tabelle 25: Erziehungswesen ruhen a d den Angaben fur die Sauglingssterblich- keit und der Kindersterbeziffer, die sich aus den Diein dieserTabelleausgewiesenen Daten beziehen jeweilsentsprechenden Coale-DemenySterbetafeln sich auf mehrere Jahre, die jedoch im allgemeinen ableitet. (Vgl. hierzu Ansley J. Coale und Paul um nicht mehr als zwei Jahrevon den angegebenen Demeny, Regional Model Life Tables and Stable abweichen;siewurden uberwiegendvon der UNES- Populations, Princeton UniversityPress, Princeton, CO iibernommen. N.J., 1966.) Die Angaben zur Zahl der Grundschiiler beziehen Die zusammenfassenden Kennzahlen dieser Ta- sich auf Schatzungen iiber die Gesamtzahl aller belle sind mit den Bevolkerungszahlen gewogen. Grundschiilersowieuber die Anzahlder weiblichen und mannlichen Grundschuler aller Altersstufen; Tabelle 24: GesundheitsbezogeneKennzahlen sie sind als Prozentsatze der gesamten sowie der mannlichen und weiblichen Bevolkerung im Die Schatzungen uber die Einwohner je Ant und je Grundschulalter ausgedriickt, um Bruttorelationen Beschhftigtem in der Krankenpflege stammen aus fur den Grundschulbesuch auszuweisen. Zwar Unterlagen der Weltgesundheitsorganisation sehen viele Lander dasAlter von sechsbiself Jahren (WHO); sie wurden teilweise revidiert, um neue als grundschulfahiges Alter an, doch ist dies keine Informationen zu beriicksichtigen.Sie tragen auch allgemeinePraxis. Diezwischenden Lkdern beste- aktualisierten Bevolkerungsschatzungen Rech- henden Unterschiede hinsichtlich des Schulalters nung. Die in der Krankenpflege Beschaftigten und der Dauer der Ausbildungschlagen sich in den urnfassen graduierte Mitarbeiter sowie das prakti- angegebenen Relationennieder. In einigen Landern sche, Assistenz- und Hilfspersonal; die Einbezie- mit einer umfassenden Grundschulerziehung kon- hung des Hilfspersonals ermoglicht eine bessere nen die Bruttorelationen fiir den Schulbesuch den Einschatzung des Umfangs der vorhandenen Kran- Wert 100 ubersteigen, sofern das amtliche Grund- kenpflege. Die Angaben fur die beiden Kennzahlen schulalter von einigen Schulern unter- oder iiber- sind strenggenomrnen nicht zwischen den Gndem schritten wird. vergleichbar, da die Definition der in der Kranken- Die Angaben zum Besuch weiterfrihrender Schu- pflege Beschstigten von Land zu Land abweicht len sind entsprechend aufgebaut, wobei ein Alter und da sich die Daten auf die verschiedenstenJahre von zwolf bissiebzehnJahrenals typisches Schulal- beziehen, die allerdings im allgemeinen nicht um ter angenommen wird. mehr als zwei Jahre von den angegebenen abwei- Die Daten uber den Besuch hoherer Schulen und chen. Universitaten stammen von der UNESCO. Das tiigliche Kalorienangebot pro Kopf wurde Die zusammenfassenden Kennzahlen dieser Ta- durch Division des Kaloriengegenwertesdes Nah- belle sind mit den Bevolkerungszahlen gewogen. rungsmittelangebots in einem Land durch seine Bevolkerungszahl ermittelt. Zum Nahrungsmittel- Tabelle 26: Ausgaben der Zentralregierung angebot gehoren Inlandsproduktion, Einfuhr ab- zuglich Ausfuhr sowie Bestandsveriinderungen. DieAngabenzur Finanzierungder Zentralregierung Nicht beriicksichtigt werden Tierfutter, landwirt- in den Tabellen 26 und 27 stammen aus dem Government Finance Statistics Yearbook des IWF, Ausgabenfur die Ausbildung ziviler Verteidigungs- aus dessen Datensammlung und der Landerdoku- krafte, fur militarische Auslandshilfe und Beitrage mentation der Weltbank. Die Haushaltspositionen an militarische Organisationen und Bundnisse. werden fir jedes Land unter Verwendung der Die Ausgaben fur Erziehung umfassen Ausgaben Systematik gebrauchlicher Definitionen und Unter- der Zentralregierung fur die Bereitstellung, Leitung, gliederungenausgewiesen, die das Draft Manual on Uberwachung und Unterhaltung von Vor-, Grund- Government Finance Statistics des IWF enthalt. und weiterfuhrenden Schulen, Universitaten und Bedingt durch die uneinheitliche Abgrenzung der Hochschulen sowie von berufsbezogenen, techni- verfugbaren Daten sind die einzelnen Bestandteile schen und sonstigen Ausbildungseinrichtungen. der Ausgaben und laufenden Einnahmen der Zen- ErfaDt werden auBerdem Ausgaben fiir die allge- tralregierungen, die in diesen Tabellen ausgewiesen meineAdministration und Lenkung des Erziehungs- werden, nicht ohne weiteres zwischen allen Volks- wesens, fiir Forschung iiberdessen Ziele, Organisa- wirtschaften ~er~leichbar.DieAnteileder verschie- tion, Verwaltung und Konzeption sowie Ausgaben denen Positionen an den Gesamtausgaben und fur erganzende Leistungen wie Transport und +innahmen wurden auf der Grundlage nationaler Schulspeisungwie auch fur allgemein-und zahnme- Wahrungen berechnet . dizinische Behandlung an den Schulen. Die Begrenzung der Angaben auf die Ausgaben Die Ausgaben fur Gesundheit erfassen die offent- der Zentralregierungen wurde durch die unzulang- lichen Ausgaben fur Krankenhauser, allgemein- liche statistische Erfassung der Behorden auf Lan- und zahnmedizinischeBehandlungszentren, fur Kli- des-, Kreis- und Gemeindeebene erzwungen. Das niken, soweit die Versorgung mit medizinischen statistische Bild uber die Verteilungder finanziellen Leistungen wesentlicher Bestandteil ihrer Tatigkeit Mittel auf verschiedene Bereiche k a hierdurch ~ ist, sowie Ausgaben fur nationale gesundheitspoli- vor allem in groBen L&dern, in denen die nachge- tische Mafinahmen und offentliche Krankenversi- ordneten Behorden weitgehend autonom und fur cherungen und schlieRlich auch fur Familienpla- eine Vielzahl sozialer Leistungen zustandig sind, nung und medizinische Vorsorgeleistungen. ErfaBt stark verzerrt werden. werden dariiber hinaus Ausgabenfiir dieallgemeine Hervorzuheben ist, daB die angegebenen Daten Administration und Lenkung von zustandigen vor allem fur Gesundheit und Erziehung aus meh- Behorden, Krankenhausern und Kliniken, von reren Grunden zwischen den einzelnen Undern Gesundheit und Hygienesowie nationalen gesund- nicht vergleichbar sind: Viele Under verfugen im heitspolitischen Programmen und Krankenversi- Gesundheits- und Erziehungswesen uber ein cherungen. betrachtliches Angebot an privaten Leistungen. In Wohnungswesenund Gemeindeeinrichtungen,So- anderen Lhdern hingegen sind die offentlichen zialversichentngund Wohlfaheumfassen (1)offent- Leistungen zwar die wichtigste Ausgabenkompo- liche Ausgaben fur den Wohnungsbau, wie etwa nente; sie werden jedoch u. U. von nachgeordneten einkommensabhhgige Forderung, auaerdem Aus- Verwaltungsebenenfinanziert.Aus diesenGriinden gaben fur Wohnraumbeschaffung, Mietzuschiisse sollten die Angaben nur mit groBer Vorsicht fur und Sanierung von Elendsvierteln, fur Gemein- Landerquewergleiche verwendet werden. deentwicklung und sanitare Leistungen sowie (2) Die Ausgaben der Zentralregierung umfassen die offentliche Ausgaben fur Beihilfen an Kranke und Ausgaben aller Ministerien, Amter, staatlichen voriibergehend Arbeitsunfahigezum Ausgleich von Einrichtungenund sonstigen Stellen,die ausfuhren- Einkommenseinbufien, fur Beihilfen an Alte, dau- de Organe oder Instrumente der zentralen Verwal- ernd Arbeitsunfahige und Arbeitslose sowie fur tungsbehorde eines Landes sind. Sie schlieBen Familien-, Mutterschafts- und Kindergeld. Zur sowohl laufende als auch Investitions-(Entwick- zweiten Kategorie zahlen aufierdem die Aufwen- lungs-)Ausgaben ein. dungen fur Wohlfahrtsleistungen wie Alten- und Verteidigungsausgaben sind, unabhangig davon, Invalidenpflege, Versorgung von Kindern, auBer- ob sie durch die Verteidigungsministerien oder dem die Aufwendungenfur allgemeineVerwaltung, andere ~ m t e rerfolgen, alle Ausgaben fiir die Lenkungund Forschung, die mit denLeistungender Streitkrafte, einschlieBlichder Ausgaben fur milita- Sozialversicherung und Wohlfahrt zusammenha- rische Versorgungund Ausriistung, Bauten, Rekru- gen. tierung und Ausbildung. Hierzu zahlen auBerdem Die WirtschaftsforderungumfaBt die offentlichen Ausgaben furverbesserteoffentlicheVorkehrungen Ausgaben, diemit der Lenkung, Unterstiitzung und zur Bewaltigung kriegsbedingter Notlagen sowie Leistungsverbesserung der Wirtschaft in Verbin- dung stehen, aufierdem Ausgaben fur die wirt- Transaktionen ausgewiesen. Steuern auf Einkom- schaftliche Entwicklung, den Ausgleich regionaler men, Gewinne und Kapitalertrage sind Steuern, die Ungleichgewichte sowie fur Arbeitsplatzbeschaf- auf das tatsachliche oder mutmafiliche Nettoein- fungsmafinahmen. Zu den berucksichtigtenAktivi- kommenvon Einzelpersonen,auf Unternehmensge- taten gehoren Forschung, Handelsforderung, geo- winnesowieauf Kapitalertrageerhoben werden, im logische Erhebungen sowie die Iberwachung und letzten Fall unabhangig davon, ob sie aus Grund- Steuerung bestimmter Wirtschaftszweige. Die funf stiicksverkaufen, Wertpapieren oder anderen Ver- wichtigsten Teilbereiche der Wirtschaftsforderung mogenswerten realisiert wurden. Beitriige zur sind Brennstoffe und Energie, Landwirtschaft, Sozialversicherung umfassen die Sozialversiche- Industrie, Verkehrs- und Nachrichtenwesen sowie rungsbeitrage von Arbeitgebern und Arbeitneh- sonstige Wirtschaftsangelegenheiten und -1eistun- mern wieauch der Selbstandigenund Arbeitslosen. gen. Inlandkche Steum auf Guter und Dienstleistungen Die Position Sovrstiges umfafit die Ausgaben fiir umfassen allgemeine Verkaufs-, Umsatz- oder die allgemeine staatliche Verwaltung, soweit sie Mehrwertsteuern, selektive Abgaben auf Guter, nicht bereits unter anderen Positionen berucksich- selektiveSteuern auf Dienstleistungen,Steuern auf tigt sind; im Falle einiger Volkswirtschaften geho- die Nutzung von Gutern oder Eigentum sowie die ren hierzu auch Betrage, die anderen Positionen Gewinnestaatlicher Monopole. Zu den Steuern auf nicht zugerechnet werden konnten. Auflenhandel und internationale Transaktionen Die Position Gesamtiibwschuj3/Defizit ist defi- gehoren Einfuhr- und Ausfuhrzolle, die Gewinne niert als laufende Einnahmen und Investitionsertra- von Ausfuhr- oder Einfuhnrermarktungsstellen, ge, zuzuglich empfangener unentgeltlicherLeistun- hertragungen an die Regierung, Wechselkursge- gen, abzuglich Gesamtausgaben, vermindert um winne und Devisensteuern. Die sonsfigen Steuem Kreditgewahrung minus Kreditriickzahlung. umfassen die Lohn- oder Beschaftigtensteuern der Die zusammenfassendenKennzahlen fur die ein- Arbeitgeber, Vermogensteuern sowie andere zelnen Ausgabenkomponenten der Zentralregie- Steuern, die sich den ubrigen Positionen nicht rungsind mit den Ausgabender Zentralregierungin zurechnen lassen. laufenden Dollar gewogen und die fur die Gesamt- Zu den laufenden nicht steuerlichen Einnahmen ausgaben als Prozentsatz des BSP wie auch die fur gehoren alle staatlichen Einnahmen ohne die obli- den gesamten uberschu13/Fehlbetrag als Prozent- gatorischen nicht ruckzahlbaren Leistungen fur satz des BSP mit dem BSP in laufenden Dollar offentlicheZwecke. Nicht eingeschlossensind Zah- gewichtet. lungseingange aus fhertragungen und Kreditauf- nahmen, finanzielle Mittel, die aus der Ruckzah- lung friiher gewahrter Regierungskredite zuriick- Tabelle 27: Laufende Einnahmen der fliefien, das Eingehen von Verbindlichkeitensowie Zentralregierung Einnahmen aus dem Verkauf von Investitionsgu- Herkunft und Vergleichbarkeit der verwendeten tern. Daten werden in den Anmerkungen zu Tabelle 26 Die zusammenfassenden Kennzahlen fur die beschrieben. Die laufenden Einnahmen aus den Bestandteileder laufenden Einnahmen sind mit den einzelnen Quellen sindals Prozentsatz dergesamten gesamtenlaufendenEinnahmenin jeweiligen Dollar laufenden Einnahmen ausgedruckt, die sich aus und die fur die laufenden Einnahmen als Prozent- dem Steueraufkommen und den laufenden Einah- satz des BSP mit dem BSP in jeweiligen Dollar men ohne Steuern zusammensetzen; die Berech- gewogen. nung erfolgte auf der Grundlage nationaler Wah- rungen. Die Steuereinnahmenumfassen definitionsgemafi Tabelle 28: Einkornrnensverteilung alle Regierungseinnahmen aus obligatorischen, unentgeltlichen und nicht riickzahlbaren Zahlun- Die Angaben in dieser Tabelle betreffen die Vertei- gen fur offentliche Aufgaben, einschliefilich Zins- lung des verfugbaren Gesamteinkommens aller einnahmen auf ruckstandige Steuern sowie einge- Haushalte auf prozentuale Haushaltsgruppen, die nommene Strafgebuhren auf nicht oder zu spat nach ihrem gesamten Haushaltseinkommen geord- entrichtete Steuern. net sind. Die Verteilungen umfassen landliche und Die Steuereinnahmen werden abzuglich Rucker- stadtische Gebiete und beziehen sich auf verschie- stattungen und bereinigt um andere korrigierende dene Jahre zwischen 1967 und 1982. Die Angaben fur die Einkommensverteilung mensverteilung zu gewinnen, zu begrenzt. Wenn stammen aus verschiedenen Quellen, darunter die auch davon auszugehen ist, daBdie ausgewiesenen Wirtschafts- und Sozialkommission fur Asien und Daten die besten verfiigbaren Schatzwerte sind, so den Pazifik (ESCAP), die Wirtschaftskommission schlieBen sie diese Probleme nicht vollig aus; sie fiir Lateinamerika und die Karibik (ECLAC), das sollten deshalb mit aufierordentlicher Vorsicht Internationale Arbeitsamt (ILO), die Organisation interpretiert werden. fur Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- Die Aussagekraft der Kennzahlen ist ahnlich lung (OECD), die Weltbank, nationale Quellen begrenzt. Da sich die Haushalte in ihrer GroBe sowie die VN-Veroffentlichung Survey of National unterscheiden, ist eineVerteilung, diedie Haushalte Sources of lncome Distribution Statistics, 1981, und nach dem Haushaltseinkommen pro Kopf unter- neuere Daten der VN. gliedert, fiir viele Zwecke besser geeignet als eine Da die Erhebung von Daten uber die Einkom- Verteilung nach deren Gesamteinkommen. Diese mensverteilung in vielen h d e r n nicht systema- Unterscheidung ist von Bedeutung, da Haushalte tisch organisiert und auch nicht in das amtliche mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen haufig grofie statistische Erfassungswesenintegriert ist, wurden Haushalte sind, deren Gesamteinkommen relativ die Schatzungen in der Regel aus Untersuchungen hoch sein kann. Angaben iiber die Verteilung der mit einer anderen Aufgabenstellungabgeleitet- in Haushaltseinkommen pro Kopf stehen allerdings den meisten Fallen aus Erhebungen uber Verbrau- nur fur wenige Lbder zur Verfiigung. Im Rahmen cherausgaben -, die jedoch auch Informationen eines Forschungsvorhabens zur Messung des uber die Einkommen erfassen. Diese Untersuchun- Lebensstandards (Living Standards Measurement gen verwenden die unterschiedlichsten Einkom- Study) versucht die Weltbank, Verfahren und mensbegriffe und Stichprobenabgrenzungen. Dar- Anleitungen zu entwickeln, mit deren Hilfe die uber hinaus ist der Reprasentationsgrad dieser Lander die Erhebung und Auswertung von Daten Erhebungenin vielen Fallen fiir den Zweck, verla- iiber die Einkommensverteilung verbessern kon- liche landesweite Schatzungen uber die Einkom- nen. Verzeichnis der Datenquellen Volkswirtschaft- Intemationaler Wiihmngsfonds, Draft h4anual on Government Finance Statistics, 1974, Waslungton, liche Gesamt- D.C. rechnung und , Government Finance Statistics Yearbook, 1983, Bd. VII, Washington, D.C. wirtschaftliche Sawyer, Malcolm, 1976, Income Distribution in OECD Countries, OECD Occasional Studies, Paris. Kennzahlen UN Department of International Economic and Social Affairs, Statistical Yearbook, verschiedene Jahre, New York. , A System of NationalAccounts, 1968, New York. , A Surveyof National Sources of Income Distribution Statistics, Statistical Papers, Reihe M, Nr. 72, New York, 1981. Datensammlungen von FAO, IWF und UNIDO. Nationale Quellen. L&derdokumentation der Weltbank. Datensammlung der Weltbank. Energie UN Department of International Economic and Social Affairs, World Energy Supplies, Statistical Papers, Reihe J, verschiedene Jahre, New York. Datensammlung der Weltbank. Handel Internationaler W;ihrungsfonds, Direction of Trade, verschiedeneJahre, Washington, D.C. , International Financia2 Statistics, verschiedeneJahre, Washington, D.C. Konferenz der VN fiir Handel und Entwicklung, Handbook of International Trade and Development Statistics, verschiedene Jahre, Genf. UN Department of International Economic and Social Affairs, Monthly Bulletin of Statistics, verschiedeneJahre, New York. , Yearbook of International Trade Statistics, verschiedene Jahre, New York. Handelsdatenbhder der Vereinten Nationen. Landerdokumentation der Weltbank. Zahlungsbilanzen, Internationaler Wiihrungsfonds, Balance of Payments Manual, 1977, 4. Auflage, Washington, D.C. Kapitalbewegungen Organisation fiir Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und Verschuldung Development Co-operation, verschiedeneJahre, Paris. Zahlungsbilanzdatensammlungdes IWF. Schuldenberichtssystemder Weltbank. Erwerbs- Internationales Arbeitsamt, Labour Force Estimates and Projections, 1950-2000, 2. Adage, 1977, personen Genf. Datenbhder des Internationalen Arbeitsamtes. Datensammlung der Weltbank. Bevolkerung Statistisches Amt der Europaischen Gemeinschaften(Eurostat), 1984, Demographic Statistics, Luxemburg. UN Department of International Economic and Social Affairs, Demographic Yearbook, verschiedeneJahre, New York. , Population and Vital Statistics Report, verschiedeneJahre, New York. , Patterns of Urban and Rural Population Growth, 1980, New York. ,"Infant Mortality: World Estimatesand Projections, 1950-2025", Population Bulletin of the United Nations, 1982, Nr. 14, New York. , World Population Prospects as Assessed in 1982, aktualisierte Version, New York. , World Population Trends and Policies: 1983 Monitoring Report,1983, New York. , Recent Levels and Trends of Contraceptive Use as Assessed in 1983, 1984, New York. , Estimates and Projection of Urban, Rural and City Populations, 1950-2025; The1982 Assessment, 1985, New York. Statistisches Bundesamt der USA, 1983, World Population: 1983,Washington, D.C. Datensammlung der Weltbank. Soziale Organisation fiir Ern5hrung und Landwirtschaft, Food Aid Bulletin, Oktober 1980, Oktober 1984, Kennzahlen Rom. , Fertilizer Yearbook, 1983, Rom. , Production Yearbook, 1983. ,,Standard-Datenband. , Trade Yearbook, 1983. ,,Standard-Datenband. UN Department of International Economic and Social Affairs, Demographic Yearbook, verschiedeneJahre, New York. , Statistical Yearbook, verschiedeneJahre, New York. UNESCO, Statistical Yearbook, verschiedeneJahre, Paris. Weltgesundheitsorganisation, World Health Statistics Annual, verschiedene Jahre, Genf. , World Health Statistics Report, 1976, Bd. 29, Nr. 10, Genf. Datensammlung der Weltbank. Weltbank I I 1 Im Mittelpunkt des Weltentwicklungsbarichts 1985 steht' der Beitrag des Auslandskapitals zur wirtschaftlichen Entwicklung. Die finanziellen Baiehungen zwischen Industrie- und Entwicklungslandern sind zu einem ebenso unverzichtbaren BestandteilderWeltwirtschaft geworden wieder AuBenhandel. Diesezunehmende Interdependenz ist eine Entwicklung von grundsatzlicher Bedeutung. Der Berichtstellt fest, daBsowohl die konjunkturelleErholung der Industrielander in den Jahren 1983i84als auch wirtschaftspolitische Kursanderungen in vielen Entwicklungs- 1 landem und eine flexible Behandlung der Schuldendienstprobleme durch die Geschaftsbanken zu einer Beruhigung der krisenhaften Atmosphare beigetragen haben. Dies bedeutet freilich nicht, daB die Weltwirtschaft die Dynamik der sechzigerJahrezuriickgewonnen hat oder der EntwicklungsprozeB wieder rasch voranschreitet. In den meisten EntwicklungslPndern mit Schuldendienstschwierigkeiten und ebenso in vielen Wndern, die nicht in solche Schwierigkeiten geraten waren, hat sich dasWachsturn verlangsamt. Dutzende von l n d e r nder Dritten Welt haben zehn oder mehr Jahre ihrer Entwicklung eingebust. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben viele Fragen zur Rolle des Auslandskapitals im EntwicklungsprozeB aufgeworfen. Der Bericht untersucht diese Fragen in einer ubergreifenden und langfristigen Perspektive. Es wird betont, daB das Auslandskapital zu einer hoheren Leistungsfahigkeit der Weltwirtschaft beitragen und es Landern , mit Defiziten ermoglichen kann, ein ausgewogenes Verhaltnis zwischen Defizitabbau und Defizitfinanderung zu 1 finden. Die Inanspruchnahme von Auslandskapital bringt aber auch das Risiko mit sich, daB Wnder Kredite I aufnehmen, um eine notwendige Anpassung ihrer Wirtschaftspolitik hinauszuschieben, oder sich zu stark verschulden, wenn sie die kunftige Wirtschaftsentwicklung falsch einschatzen. DieFinanzbeziehungen zwischen Industrie- und Entwicklungslandern hangen von drei Faktoren ab: (a)der Politik der Industrielander, (b)der Politikder Entwicklungslander und (c)den Finanzierungsmechanismen, uber dieKapital in die Entwicklungslander flief3t. Die Analysen dieses Berichtes berucksichtigen alle drei Faktoren. Dabei wird das breite Spektrum der Erfahrungen einzeIner l n d e r aufgezeigt und die Frage behandelt, weshalb einige Lander sich verschuldet haben und in Schuldendienstschwierigkeiten gerieten, wahrend dies bei anderen nicht der Fall war. Bei der Uberpriifung der Aussichten fur die nachsten funf Jahre gelangt der Bericht zu dem SchluB, daB den Regierungen wirtschaftspolitische Optionen offenstehen, die sowohl in den Industrielandern als auch in den Entwicklungslandern zu einem starkeren und stabileren Wachstum beitragen und allen Gruppen von Entwick- lungslandern zu einer verbesserten Kreditwurdigkeit verhelfen wiirden. Die Wirtschaftspolitik der Industrielander sollte sichzum Zielsetzen, die Haushaltsdefiziteabzubauen, mehr Flexibilitatauf dern Arbeitsmarkt zu schaffen und im AunenhandeI groBere Freizugigkeitzu wrwirklichen. Die Entwicklungslander mussen rnit wirtschaftspolitischen Reformen fortfahren, um ihre Wirtschaftsstruktur zu verbessern, ihre SchuldendienstIast zu erleichtern und das Wachsturn wiederherzustellen. Diese Wirtschaftspolitik mu8 erganzt werden durch die Zusammenarbeit von Schuldnern und Glaubigern, auch durch mehrjahrige Umschuldungsvereinbarungen, im Rahmen der Anpassungs- bemiihungen der einzelnen Lander. Der Bericht enthalt einen statistischen Anhang und mehrfarbige Karten und Graphiken, die den Text erganzen. Der SchluBteil des Berichts, die ,,Kennzahlen der Welrentwicklung", urnfafit 28 doppelseitige Tabellen mit I wirtschaftlichen und sozialen Querschnittsdaten fiir 126 Lander. Der Weltenhoicklungsberichtwird von der Weltbank seit1978jahrlich veroffentlicht. JedeAusgabe untersucht die $ jeweilige Situation und die Aussichten der Weltwirtschaft in ihrem Bezug zum EntwicklungsprozeB und bietet eine i ausfuhrliche Analyse bestimmter Themen oder Wirtschaftssektoren, die fiirdie wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung bedeutsam sind. ISBN 3-7819-0342-7 Tite!gestdtuflg: Joyce C. Eisn